[IP] Herate - Stimmen aus der Vergangenheit

  • Datum: 24.03.2024

    Uhrzeit 17:05 Uhr

    Ort: Nordatlantischer Ozean-genauere Position nicht bekannt

    1.Flottenverband der marokkanischen königlichen Flotte


    Leutnant Youssef Izem springt über den Leichnam, der im Gang liegt. Seine MP 5 fest im Griff. Schweißperlen laufen ihm im Gesicht runter. Sein Hemd der Uniform ist am Rücken Schweiß getränkt. Seemann Said Hadadi folgt ihm in seiner rechten Hand hält er eine Ares Predator. Dieser schaut sich sehr nervös um. Marinesoldat Hassan Dahman hält in seinen beiden Händen nur noch einen übergroßen Schraubenschlüssel in der Hand. Seine Maschinenpistole hatte er vor zwei Kreuzungen im letzten Feuergefecht leer geschossen.

    Zwei weitere Marinesoldaten folgen ihnen, aber ihre Namen kennt Youssef nicht.

    Der dunkelgraue Boden ist mit Bluttropfen gesprenkelt, an der linken Schiffswand ist ein blutiger Abdruck einer Hand zusehen. Als er sich der Kreuzung der zur Brücke führt nähert, hält er nochmal an und hebt seine linke Hand. Er lauscht, nichts ist zu hören. Er gibt das Zeichen zum Stürmen der Brücke. Leise, aber zugig bewegen sich die Männer weiter, bis sie an der Kreuzung angelangt sind. Vorsichtig schaut Youssef um die Ecke. Das Gesicht ist schweißgebadet und seine Augen zucken vor Nervosität hin und her. Der Gang ist frei. Zum Glück. Sie mussten die Brücke erreichen, um einen Funkspruch ans Oberkommando abzusetzen. Die letzten Meter überbrückten die Männer mit Leichtigkeit und bringen sich in Position um die Brücke zu Stürmen. Auf ein Zeichen von Youssef gehen die zwei Marinesoldaten an das Schott und einer der beiden dreht am an der Winde, damit die Verriegelung entsperrt wird. Dann stoßen beide das Schott zur Brücke auf und springen mit ihren Maschinenpistolen in den Raum. Youssef geht als nächstes auf die Brücke. Dann folgen Seemann Said und Marinesoldat Hassan. Die Brücke ist leer. Zu mindestens ist keine lebende Person mehr auf der Brücke zu sehen und auch keins dieser Dinge, die das Schiff übernommen hatten und die Besatzung abgeschlachtet hatten. An den Stationen der Brücke sitzen tot die Brückenmitglieder auf den Stühlen. Zu ihren Füssen sammeln sich Blutlachen. Auf den Stuhl der Kommandanten sitzt der Leichnam von Kapitän Achmed Doumi, der Kopf des Kapitäns ist so weit nach hinten gelehnt, dass die Wirbelsäule im Bereich der Halswirbel gebrochen ist. Seine toten starren Augen schauen Youssef an. Ein kreisrundes Loch im Bereich des Herzens macht die ganze Szenerie noch skurriler. Selbst die Teile des Kommandostuhls in dem Bereich fehlen. Blut und andere Körperflüssigkeiten tropfen heraus und verteilen sich über den Boden.


    Seemann Said holt Youssef aus seiner Starre. Er steht an der Station des Funkers und hat die Kopfhörer auf.

    “Leutnant Youssef, ich habe das Oberkommando am Rohr.“


    Youssef eilt zu Said hinüber und greift zum Funkgerät.


    >>Hier Leutnant Youssef Izem, die Hassan II ist von feindlichen Kräften übernommen worden. Kontakt zu anderen Schiffen der Flotte verloren. Ich aktiviere hiermit das Karthago-Protokoll. Ich wiederhole das Karthago-Protokoll. Identifizierungscode lautet Romeo Alpha 1 Theta 4 7 8 <<


    >> Hier Oberkommando verstanden. Identifizierungscode verifiziert. Karthago-Protokoll wird ausgeführt. Möge Allah euren Seelen gnädig sein <<


    Fünf Minuten später starten von der Kenitra Air Base sechs F-16 Kampfjets mit Ziel

    Nordatlantik.


    Youssef legt das Funkgerät auf die Station und nickt mit fest entschlossener Miene Said an. Dann geht er zum Kommandostuhl und schaut durch die Brückenfenster hinaus auf die See. Die anderen Schiffe der Flotte sind zu sehen. Aber die Schiffe wirken, als ob niemand die Kontrolle über sie hat. Auf einer Konsole neben dem Steuerrad steht ein alter verschlossener Tontopf. Dieser Topf ist mit alten Zeichnungen bemalt. Löwen sind abgebildet und drei Frauen, die Rücken an Rücken stehen. Dieser Tonkrug wirkt so fehl am Platz. Er nimmt ihn auf und schaut ihn sich genauer an. Die Abdeckung ist aus einer Art Haut, sehr alter Haut. Wie genau die Haut an dem Topf verklebt ist, erschließt sich Leutnant Youssef nicht.

    Da hört er Salvenfeuer aus zwei Maschinenpistolen hinter sich. Er dreht sich um. Die beiden Marinesoldaten feuern von der Brücke in den Gang hinein. Youssef kann nichts erkennen. Er greift wieder zu seiner Maschinenpistole.

    Er vernimmt eine weibliche Stimme.

    “Ihr Menschen, seid solche Narren! Ihr seid nichts anderes als Insekten, die zerquetscht werden müssen.“

    Staffelführer Schritte auf die Marinesoldaten zu. Aber sein Gleichgewichtssinn spielt ihm einen Streich. Er riecht Eisen und Flüssigkeit läuft ihm aus der Nase. Mit seiner linken Hand greift er an seine Nase. Dann nimmt er die Hand wieder etwas weg und sieht Blut an seinen Daumen und den Zeigefinger. Youssef spürt die Wärme eines Körpers, der sich von hinten an seinen Rücken drückt. Lange schlanke Arme schließen sich um seinen Oberkörper und anstelle von Fingern, sieht er geschwärzte Klauen. Trotz der plötzlichen Wärme durch den anderen Körper spürt er an seinem linken Ohr einen starken kalten Hauch.

    “Glaubst du wirklich Youssef, dass ihr Menschen diesen Planeten beherrscht?“


    Youssef gerät in Panik, er kann sich nicht bewegen. Die linke Klaue bewegt sich langsam nach oben und berühren sanft sein Kinn. Fasst zärtlich dreht die Klaue seinen Kopf nach links und Youssef, kann in diese gelbleuchtenden Augen schauen und er will am liebsten weglaufen, aber sein Körper reagiert einfach nicht.

    Dann spürt er plötzlich einen unglaublichen Schmerz im Bereich seiner Brust. Mit einer letzten Kraftanstrengung kann er doch seinen Kopf drehen und schaut an sich hinunter. Die rechte Klaue hält sein pochendes Herz in die Hand, erschreckender oder noch mehr unbegreiflicher ist für Youssef ist, dass diese unmenschliche Klaue durch seinen Rücken eingedrungen ist und durch die Bauchdecke wieder herausgebrochen ist.


    Youssefs Körper sackt zusammen, die verzweifelten Schreie seiner Männer kriegt Youssef Izem nicht mehr mit. Sein sterbender Körper liegt zuckenden auf der Brücke, während die Lebensenergie aus seinem Körper entweicht.


    Leutnant Abderrahim Lebdar sitzt in seiner F-16 und kontrolliert nochmal seine Anzeigen. Irgendwas stimmt mit den Anzeigen nicht. Außerdem verändert sich das Wetter. Wolken ziehen stark auf und die Farben stimmen auch nicht.


    >> Staffelführer an Oberkommando. Ankunftszeit in zwei Minuten. Anzeigen im Einsatzgebiet arbeiten fehlerhaft. <<

    >>Oberkommando an Staffelführer, Einsatz fortsetzen wie befohlen. Primäres Ziel ist die Vernichtung der Flotte.<<


    Keine zwei Minuten später sind die sechs F-16 an Einsatzziel angekommen. Die Flotte liegt vor ihnen. Die Schiffe scheinen aber nicht mehr manövrierfähig. Ein leichtes Leuchten liegt um die Schiffe.


    >>Staffelführer an Geschwader, Ziele erfassen und bereit halten<<

    Die Kampfpiloten in den anderen F-16 gehen routiniert ihre Aufgabe an. Keiner zweifelt die Befehle des Oberkommandos an. Auch wenn es jeden Offizier der königlichen marokkanischen Armee es zuwider ist auf eigene Einheiten zu feuern.


    >> Staffelführer an Geschwader, Feuer frei! <<


    Von den sechs F-16 lösen sich jeweils eine AGM-123Skipper II Anti-Schiffs-Rakete von den Tragflächen. Jede Rakete hatte ein Schiff der Flotte als Ziel. Bevor die Raketen aber ihr Ziel erreichen, flimmert die Luft um die Schiffe und die Raketen explodierten kurz über dem Wasser.

    Leutnant Lebdar schaut unglaubwürdig aus seinem Cockpit. Er kann nicht glauben, was er gesehen hat. Aber er kann jetzt nichts mehr ändern.


    >>Staffelführer an Oberkommando kehren zur Basis zurück<<

    >> Oberkommando an Staffelführer, wurden die Ziele ausgeschaltet? <<

    Leutnant Lebdar bleibt eine Antwort schuldig. Er befiehlt seinem Geschwader nur noch zur Basis zurückzukehren. Da wird viel Papierkram auf ihn zukommen. Die sechs F-16 drehen ab und nehmen Kurs auf ihre Heimatbasis.

  • Ort: Konstantinopel-Stadtviertel Cagaloglu

    Datum: 18.05.2076

    Uhrzeit 17:05 Uhr (GMZ + 3 Std.)



    Herr Wallenstein schaut durch die verdunkelte Panzerglasscheibe seines metallblauen Mercedes S 900 auf die belebten Straßen von Konstantinopel.



    Er liebt diese geschichtsträchtige Metropole und ihre Bewohner. Sein Gesicht spiegelt sich in der Glasscheibe. Seine blauen Augen und sein markantes Kinn rundeten das perfekte Aussehen ab. Mit gut 185 cm Größe und seinen maßgeschneiderten Anzügen ist er der eins A Kontaktmann von der Draco Foundation in Konstantinopel. Natürlich hatte die Draco Foundation noch andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier vor Ort, aber er ist der Mann für die speziellen Aufträge und seid gut 24 Stunden arbeitet er an so einem Auftrag. Ursprünglich ging es um einen Bodyguard-Job für Professor Michael Stamp einen Professor für Karthagische Geschichte. Aber vor zwölf Stunden bekamen sie neue Informationen zum Seelenstein von Assuan und der Professor war natürlich direkt Feuer und Flamme. Jetzt hatte er nur das Problem, dass er bald ein Treffen mit Söldner für eine Bodyguard-Mission hat, aber er eigentlich Söldner bzw. Experten für eine Infiltrationsmission benötigt. Das anstehende Treffen in gut zweieinhalb Stunden würde sicherlich nicht ganz einfach werden. Er hofft das die freien Mitarbeiter sich schnell überreden ließen. Er mag es auch gar nicht von der Gegenseite so überrumpelt zu werden, aber dies ist eine außer gewöhnliche Situation.


    Ein Räuspern reißt ihn aus seinen Gedanken. Seine Assistentin Miss Stephanie Chamberlain. Eine junge recht attraktive Orkin mit roten Haaren, 32 Jahre jung, die zu einem Dutt geflochten sind. Sie trägt ein recht schlichtes hellgraues Kleid. Eine Brosche ist an ihrem Gürtel befestigt, den sie um die Taille trägt. Dazu halbhohe schwarze Damenstiefeletten.

    “ Ja Stephanie?“ er schenkt ihr ein aufrichtiges Lächeln. Sie war schon seit gut sechs Jahren seine Assistentin und sind langsam ein gutes eingespieltes Team.

    Er schätze ihre Meinung und auch ihre Energie. Vermutlich würde es langsam Zeit sein ihr den nächsten Schritt zumachen und sich eine neue Assistentin zu zulegen. Aber das muss bis nach dieser Mission warten.


    “Wir sind in gut zehn Minuten vor Ort. Das Treffen findet aber erst um 19:35 Uhr statt. Warum möchten sie so früh vor Ort sein. Zumal das Treffen virtuell stattfindet, Sir?“

    Wallenstein musste schmunzeln, sie arbeiten schon so lange und sie spricht ihn immer noch mit Sir an.


    “Ich bin Martin, Sir ist wirklich nur bei offiziellen Anlässen notwendig, Stephanie. Ich möchte mich noch mit einem Kontakt treffen und nochmal mit Dark Angel die neusten Informationen durchgehen, bevor ich mit den Freischaffenden treffe.“

    Vom Fahrersitz meldet sich sein Fahrer Manfred. Ein Norm, 35 Jahre alt, normales Aussehen, Standardgröße, braune Haare, blaue Augen. Ein guter Fahrer und sehr ortskundig, obwohl er ursprünglich, wie er aus der ADL kommt.

    “Sir, wir haben ein Problem, es bildet sich ein Stau und der wird sich laut meiner Analyse-Software auch nicht in den nächsten zehn Minuten auflösen wird.“


    Auf dem Beifahrersitz dreht sich ein muskulöser Norm-Mann Richtung Wallenstein. Thomas sein Bodyguard schaut ihn mit ernstem Gesicht an. Das Haar ist militärisch kurz geschnitten und sein Anzug ist maß geschnitten, damit ein paar Extras gut versteckt sind.

    “Sir, bitte bleiben Sie ihm Auto, die zehn Minuten werden wir doch sicherlich haben. Der Bezirk ist mit seinen verwinkelten Gassen sehr unübersichtlich und das Café…“

    Wallenstein winkt ab.

    “Für was bezahle ich dich, denn Thomas. Wir machen uns dann zu Fuß auf den Weg.“

    Man sieht das Stauende und Manfred bremst den Mercedes ab. Die Passanten überqueren die Straße an den stehenden Fahrzeugen vorbei. Thomas schaut sich nochmal kurz um, öffnet dann erst seine Beifahrertüre und steigt aus. Draußen checkt er nochmal die Lage, da es ein paar Sekunden dauert, bis er die Türe von Wallenstein öffnet.

    //Dann wollen wir mal.//

    Wallenstein schaut nochmal Richtung Stephanie, nickt ihr zu und steigt aus um sich dann sein Jackett zu zuknöpfen. Das Wetter ist sehr angenehm, nur ein paar Wölkchen sind am Himmel zusehen und die Sonne strahlt. Dann machen sich die beiden auf den Weg. Wallenstein schaut kurz hoch zur Spitze der Hagia Sophia. Dieses Bauwerk ist wirklich beeindruckend.

  • Ort: Konstantinopel

    18.05.2076

    Uhrzeit 19:30 Uhr (GMZ + 3 Std.)

    Matrixgitter: öffentliches Stadtgitter von Horizon


    Der Sternenhimmel ist klar, kein Wölkchen ist zu sehen. Horizon hat sich viel Mühe bei der Animation des Stadtteiles gegeben. Vermutlich haben die orthodoxe Kirche und die anliegenden Straßenhändler ein wenig zusätzliches New Nuyen Horizon gezahlt, damit die Darstellung des Bezirks besser ist als in anderen Bezirken. Auch die alten Mauern und die alte Pflasterstraße spiegeln die Wirklichkeit in der Realität nach. Nur Katzen und Vögel oder ein rum streunender Hund sind nicht zu sehen. Außerdem sind die Straßen besenrein. Das ist nicht an jedem Tag so, wie jeder weiß der schon mal Real in Konstantinopel war. Die Werbeangebote sind auch nicht so aggressiv, wie es für türkische Händler üblich ist. Viele Geschäfte haben hier 24 Stunden Online geöffnet.

    Aber das interessiert euch nur nebensächlich. Eure Aufmerksamkeit gilt der Hagia Kyriaki-Kirche. Diese orthodoxe Kirche aus dem 16 Jahrhundert ist schon beeindruckend und farbenfroh ohne zu stark mit dem Farben zu übertreiben. Scheinwerfer im Außenbereich strahlen vom Boden aus die Kirche an. Auf den Straße halten sich noch viele Matrix-User auf. Vermutlich Urlauber und Einheimische zugleich. Es sind noch ungefähr fünf Minuten bis zu dem Treffen mit Herrn Schmidt.


    Durch ein rotes Holztor gelangt ihr auf den Innenhof. In Zentrum ist eine kleine Grünfläche mit einem Springbrunnen angelegt. Jeweils in den vier Ecken steht eine massive alte Palme. Am Rand findet man unterschiedliche Blumen und Sträucher, alles ist recht farbenfroh, trotz der schon späten Stunde. Hier haben sich auch schon ein paar Matrix-User versammelt, da die Kirche oder besser gesagt ein Nebengebäude Unterrichtsräume für eine angeschlossen Abendschule erhält. Besser gesagt des "Freien Berufscollege Kyraiki". Ihr müsst in Raum 10 E 20 angeblich ein Philosophie-Kurs , der zufälligerweise auch nur einen Tag geführt wird, nämlich heute. Eine große Doppeltüre führt in das Nebengebäude. Mit dem betreten des Gebäudes, erhaltet ihr automatisch den Matrixzugang zum Berufskolleg. Die Gänge sind deutlich länger und weitläufiger als das Gebäude in der Realität beherbergen können. Über eine Betontreppe kommt ihr in die zehnte Etage. Es ist alles recht anonym, modern und schlicht gehalten. Ein paar User laufen ebenfalls über die Gänge um zu ihren Räumen zu gelangen. Und nun steht ihr vor Raum, eine blaue Türe trennt euch nur noch von dem Treffen mit dem potenziellen Auftraggeber.

  • //Args, die verdammte Verwaltung mit ihren Vorgaben, Vorschriften und Überprüfungen. Können die einen nicht in Ruhe studieren lassen?//


    geht es Persephone durch den Kopf. Vor ein paar Tagen wurde sie aufgefordert einen offiziellen Nachweis zu erbringen, dass sie über einen gefestigten und moralisch einwandfreien Geisteszustand verfügt. Dafür hat man ihr mehrere Alternativen aufgezeigt. Zum einen wäre da eine langwierige und kostspielige psychologische Analyse ihres allgemeinen Geisteszustandes. Zum anderen hat man ihr aber auch die militärische Variante angeboten. Das bedeutet, gehe in ein Konfliktgebiet und komme ohne psychologischen Schaden zurück. Das gute an dieser Methode, man wird dafür bezahlt und kann eventuell noch das ein oder andere lernen. Negativ ist, dass man dabei ums leben kommen oder zum Krüppel werden kann. Also was tun? Die militärische Variante ist für Persephone nur durch einen guten Kontakt zur 'S7' möglich. Klar dafür muss sie dafür auf ein paar Vorlesungen verzichten. Aber was macht das schon. So lange sie wenigstens Fortschritte im Studium vorweisen kann, ist ihr Lebensunterhalt gesichert.


    Nach dem sie den Verwalter des Treuhandfonds davon überzeugt hat das dieses psychologische Gutachten für ihr weiteres Studium notwendig ist, hat dieser keine Einwände gegen eine kurze Unterbrechung des Studiums gehabt. Natürlich hat sie dem Verwalter nicht auf die Nase gebunden, was sie genau dafür tun muss. Und sein wir ehrlich, sie weiß es selbst nicht mal. Er weiß nur das es sich um die Teilnahme an einem Stresstraining unter erschwerten Bedingungen handelt. Damit war er aber auch schon zufrieden.


    Also sitzt Persephone jetzt in ihrem Studienzimmer an der Uni in Heidelberg und nutzt den Matrixzugang der Uni. Eine VR Brille auf der Nase und mit ein paar Kopfhörern in den Ohren loggt sie sich in die Matrix ein. Die Server der Uni sind recht gut geschützt und bieten eine Möglichkeit anonym zu surfen. Immerhin will die Uni für den Mist den die Studenten in der Matrix verzapfen nicht belangt werden. Natürlich sind gewisse Dinge von den Servern der Uni aus nicht möglich. Aber Persephone hat ja nur vor an einem Treffen teilzunehmen.


    Am Einwahlknoten des öffentlichen Stadtgitters materialisiert sich eine alte mittelgroße Frau, welche in einen weiten schwarzen Umhang gekleidet ist. Der Umhang geht ihr bis zu den Knöcheln und lässt nur die Füße der Frau erahnen. Was einem aufmerksamen Beobachter eventuell auffallen könnte ist, dass die alte Frau barfuß durch die Gegend läuft. Außer den Füßen kann man nur noch die schmalen, ledrigen Hände mit ihren langen Fingernägeln und das Gesicht der alten Frau sehen. Unter der Kapuze schaut ein schmales, vom alter gezeichnetes, faltiges Gesicht hervor. Trotz des hohen Alters sind die Haare der alten Frau immer noch so schwarz wie Pech oder Teer. Die Augen der Frau liegen tief in den Augenhöhlen. Die Augenhöhlen sind schwarz wie die Teer und es laufen in alle Richtungen schwarze Schlieren über die Augenhöhlen hinaus bis auf die Stirn und in das Gesicht.


    Wer es möchte bekommt den Namen Bones über dem Charakter der alten Frau angezeigt. Mit ruhigen und festen Schritten macht sich Bones auf den Weg zu ihren Ziel. Sie hat ein wenig Zeit mitgebracht um sich zumindest ein wenig umsehen zu können. Die meisten Leute kümmern sich nicht um die Persona von Persephone. Hier und da bekommt sie merkwürdige Blicke zugeworfen und der ein oder andere versucht mit ihr in Kontakt zu treten. Egal was auch passiert, Bones schaut sich die Leute nur kurz an und nickt ihnen höflich zu, bevor sie ihren Weg fortsetzt.


    Ruhig und ohne Hast betritt Bones die Hagia Kyriaki-Kirche und schaut sich dort um. Wenn sie schon einmal hier ist, dann kann sie die Gelegenheit auch nutzen. Ihre Tour muss sie jedoch recht kurz halten, da der Zeitpunkt des Treffens immer näher rückt. In den langen Gängen des Nebengebäudes wirkt ihre Persona schon fast wie ein Geist aus alter Zeit der die Gänge durchstreift. Die wenigen Leute die hier unterwegs sind gehen Bones lieber aus dem Weg. Zum Glück sind die Gänge breit genug und Bones läuft auch nicht gerade in der Mitte des Ganges. Vor der blauen Tür angekommen vergewissert sich die Bones noch einmal das sie hier richtig ist, bevor sie anklopft und um Einlass bittet.

  • #kommissarisch für Beautree


    Entspannt lehnte sich Pitch zurück und legte die Beine auf dem Fußhocker ab. Der Geruch von echtem Leder, frischem Espresso und falschen Lilien stieg ihm in die Nase und zauberte ein Lächeln auf das Gesicht. Mit einem Wink orderte er noch eine Saftschorle beim Barkeeper-Icon. Dann aktivierte er seine VR-Brille und tauchte ab nach Konstantinopel.

    Ihm wurde etwas übel als er schnell wie das Licht durch die Gitter rauschte und dann noch versuchte, die Füße in der realen Welt wieder vom Hocker zu nehmen.

    "Payo!", entfuhr es ihm halb laut in seiner Muttersprache Kikongo. Er beendete die Verbindung, atmete ein paar Mal ruhig durch und unterdrückte den Ärger über sich selbst. Dann zog er die baby-blauen Seidenslipper aus, wackelte kindisch mit den Zehen und grinste. Er versuchte es noch einmal.


    Als ein Abziehbild eines Footballspielers in grün-weißem Trikot betrat Pitch den Vorlesungsraum, zu dem er eingeladen worden war.

    Seine Persona verriet, dass er "Thomas Lafayette" heißen mochte. Er sah den Avatar von Bones und sagte "Bonjour!". Er klang dabei wie einer, der Französisch schon als Kind gesprochen hatte.

    Pitch seufzte innerlich, als er den gruseligen Avatar von Bones sah. So waren sie eben, die Kollegen in diesem Business. Er brauchte den Job, denn seine letzte SIN war verbrannt und irgendwer hatte im Hotel nach ihm gefragt.

    "Time to move on!", murmelte er gedanklich und vergaß, dass sein Mikro noch an war und Bones es hören konnte.

  • Ripper lag auf der nackten Matratze ihrer jetzigen Unterkunft. Seid sie aus dem Knast raus war hatte sie noch keine Möglichkeit gehabt irgend etwas passendes zu finden. Das Geld das sie im Knast verdient hatte war viel zu wenig. Vieles war für Zigaretten und Drogen drauf gegangen und auch für Munition.

    Ihre Waffen hatte sie zurück bekommen, aber nicht die Munition. Auch die Tasche in der die Drogen waren war natürlich leer gewesen.

    Ohne die Dinge konnte sie keinen Job bekommen. Ohne Job kein Geld und ohne Geld keine Bleibe. Sie hatte Snake-Eyes vor einer Woche kontaktiert das sie wieder verfügbar für Jobs war. Bis jetzt hatte sie noch nichts von ihm gehört. Sie machte sich Gedanken, das er sie fallen gelassen hatte. Sie hatte einen ihrer Auftraggeber auf dem Gewissen, Dann hatte sie als Kopfgeldjäger gearbeitet und war dann im Knast gewesen. Alles Dinge, die auf dem Lebenslauf eines Runners nichts zu suchen hatten.

    So rauchte sie und schaute die Wiederholung des Matches Seattle Screamers vs SpinGlobal Dervishes. Es war ein brutales Match. Die Dervishe mit modernster Ware aus dem eigenen Hause aber noch Neulinge in Biss gegen die Veteranen. Sie hätte gerne die live Ausstrahlung mit diversen Kamerawinkeln und SIM-SIN-Feed gesehen aber sie konnte sich das Abo nicht leisten. Zum Glück war ihre Tochter gut in Berlin in einer WG unter gekommen. So das sie sich um sie keine Sorgen machen musste.


    Dann klingelte das Link. Es war eine Textnachricht von Snake-Eyes, das er nicht persönlich mit ihr sprach zeigte ganz klar was er von ihr hielt, aber auch das er sie noch nicht abgeschrieben hatte.

    In der Textnachricht gab es eine Matrixadresse und eine Zeit. Ein virtuelles Treffen. Ripper war absolut nicht begeistert. Aber sie brauchte den Job.

    2 Monate Babysitten in Gebieten die sie nicht kannte. Und dafür gab es gerade mal lappische 25K. Aber sie wollte nicht undankbar sein.



    Sie rauchte fertig und setzte sich auf. War natürlich klar das sie kaum Zeit hatte. Sie konnte das Match noch nicht mal mehr zuende sehen. Die Welt war einfach undankbar.

    Dann aktivierte sie das Trodenpatch um in die Matrix ab zu tauchen. Sie mochte das nicht. Ihre Welt war die reale Welt. Unvermittelt befand sie sich vor einer Kirche in einem fremden Land. Oder war es wirklich ein fremdes Land und nicht einfach eine Simulation? Ripper wusste es nicht es war ihr auch egal. Sie schritt durch die Kirche. Zum Glück wurde eine Karte eingeblendet um ihr zu zeigen wohin sie musste. Raum 10 E 20 Philosophie-Kurs. Sie hoffte nicht das sie da voller Idioten zusammen saß, die bis auf dummes Zeug labern zu blöd waren ihr Leben zu leben. Im Nebengebäude der Kirche musste sie über die Treppe in den 10. Stock um nur dann noch ewig lange Gänge ab zu laufen. Sie verstand die Archtektur von VR-Räumen nicht. Warum musste immer alles so kompliziert gestaltet werden.


    Dann kam sie endlich zu dem angegebenen Treffpunkt. Vor der blauen Tür standen schon zwei Avatare die nicht wirklich wie Philosophiestudenten aussahen. Obwohl bei der der dunklen Frau, die eher wie ein Geist aussah war sie sich nicht sicher. Könnte wirklich so ein durchgeknallter Student sein.



    Rippers Avatar passte nun wirklich weder in die Kirche noch in die Vorlesung eines Philosophiekurses. Sie trug Leder und Tattoos wie ein Neo-Goth. Auf dem Rücken prangte das Logo eines Sani der UCAS-Urban-Brawl-Liga von 2075. Jeder konnte sehen wo Ripper lang gelaufen war. Es blieben für ein paar Momente brennende Fußspuren, die langsam erloschen. Der Avatar war toll. Sie hatte ihn noch aus den Zeiten als sie in der Liga gespielt hatte.


    Sie zündete sich eine Datenzigarette an. Sie hätte eigentlich solche flüchtigen Datenpakete nie gekauft. Nur rausgeschmissenes Geld. Aber sie gehörten einfach zu ihrer Persönlichkeit.

    Dann fragte sie knapp und abgehakt in die Runde. "Philosophie Kurs?" Ihre Art unnahbar. Dabei schätzte sie die beiden ab. Sie wusste genau, das Avatare nichts über die Fähigkeiten ihres Gegenüber aussagten und das stresste sie, aber sie war einfach so gestrickt. Sie hoffte einfach irgend etwas erkennen zu können was ihr helfen würde.

  • Kazim schaut sich noch einmal in der Höhle um und prüft den Status der Satelitenverbindung. Hier in der Wüste forderte der Sand und die Temparaturen oft seine Tribut am Material. Die Schüssel draußen auf dem Felsvorsprung scheint allerdings ohne Probleme Signal zu bekommen.

    Obwohl es nicht notwendig ist, hat Kazim sein altes Beduinenzelt in der kleinen Höhle aufgebaut, da ihm die Zeltwände und das damit verbundene Ambiente die Ruhe und Entspannheit gewährleisten, die er braucht.


    Die Höhle hat er in seiner Kindheit entdeckt - sie liegt eine halbe Tagesreise außerhalb von Marrakesh inmitten in der Wüste und in all den Jahren scheint kein weiterer diese Höhle je entdeckt zu haben und zu nutzen. Sie liegt weit ab von den Routen der Beduinen und wirkt auch sonst sehr unscheinbar - von weiten sieht man nicht einmal die Felsen.

    Im Laufe der Jahre hat er sich dieses Zuflucht eingerichtet und mit verscheidenen alten und neuzeitlichen Maßnahmen dafür gesorgt, dass die Wüste und ihre Bewohner ihm diese auch nicht mehr streitig machen.


    Die spärliche Beleuchtung und der Strom stammen von 4 Akkus, die über Tag von 2 Solarpanels direkt auf der Düne, die die Höhle zum Teil bedeckt, gespeist werden. Der Strom sollte bei sparsamen Gebrauch für die Nacht reichen.


    Die kleine Höhle ist schlicht eingerichtet: einige Kisten mit Ausrüstung und Vorräten, ein paar Habseligkeiten, eine große Hängematte - sein einziger Luxus, ein Tisch mit 2 Klappstühlen, ein Chemoklo im hinteren Teil und ein paar Kochutensilien. Der Boden ist mit Teppichen ausgelegt und der Eingang ist mit Schweren Stoffen abeghängt, so dass der Sand zu einem sehr großen teil draußen bleibt. Zur Not könnte er die Höhle noch mit einer passgenauen Platte verschließen die an einer der Wände lehnt.



    Er bereitet sich auf das kommende Meeting vor - vor ihm auf dem Tisch steht neben einer kleinen Lampe und einem Becher Tee seine Pistole und ein Messer. Wirklich wohl fühlt sich Kazim bei den Besuchen in der Matrix nicht, er beredet derlei Geschäfte lieber von Angesicht zu Angesicht. Bevor er die AR-Gloves anzieh, löscht er das Licht der Lampe um Energie zu sparen und vergewissert sich ein letztes Ma, dass das Signal stabil ist und die Annäherungssensoren an die Höhle aktiviert sind.

    Mr. Diaz bestand darauf sich auf diesem Wege zu treffen und so loggt er sich ein und begibt sich zum virtuellen Treffpunkt.

    Sein Avatar ist eine Darstellung eines alten Wüstennomaden, mit Turban, verhängtem Gesicht und weiter Kleidung, die vor Sonne und Sand schützt - alles in weiß



    Den Host betritt er ohne weitere Würdigung der Architektur und des Overlays - für ihn alles nur Schein und er begibt sich nach kurzer Überprüfung direkt zum Vorlesungsraum, den er betritt, um die weiteren Anwesenden zu begrüßen "as-salāmu ʿalaikum"

    Er setzt sich auf einen freien Stuhl und wartet dann erst einmal ab .

  • Vahrenheide, Hannover, ADL

    ( Coke85 : Kyle; Deevine Comeback : Rick)

    Rick hat es sich mit einem frischen Apfel auf seinen Lieblingssessel in Kyles Wohnzimmer bequem gemacht. Manchmal könnte man fast meinen er kommt nur wegen dem besseren Essen hierher, wenn sein erster Gang immer erstmal in die Küche geht. Und tatsächlich verbringt er mehr Zeit in dieser Wohnung als in seiner eigenen, na ja ist halt wesentlich besser als sein Loch im sicherlich ältesten Wohnsilo von Vahrenheide. Zwischen den Bissen hat er aber dann doch noch ein paar Fragen.

    "Die brauchen also uns beide für einen Bodyguard-Job in Marokko, und die Bezahlung ist eigentlich schon klar ... für was genau ist dann so ein Treffen in der Matrix nötig?"


    Kyle sieht von seiner Arbeit nicht auf, vor ihm aufgebaut sind Waffenöl, diverse kleine Bürsten, ein Tuch und, in viele Einzelteile zerlegt, sein Sturmgewehr von Heckler & Koch. Das G12A4 begleitet ihn nun schon Jahre. Es ist fast zeremoniell wie er es auseinander baut, grob reinigt und Stück für Stück, Teil für Teil mit Öl, Bürste und Tuch bearbeitet, um es danach wieder ehrfürchtig zusammenzusetzen.


    Er denkt über Ricks Worte nach bevor er antwortet. Er ist nicht der Typ für Small Talk, aber dem Jungen scheint das egal zu sein… Auf diese nicht unberechtigte Frage allerdings, hat Kyle auch keine rechte Antwort. 25k für zwei Monate. Macht 12,5 für 4 Wochen. An diese Verdienstmöglichkeiten muss er sich noch gewöhnen. Er verdient jetzt in einer Woche soviel wie früher im Monat. Dafür ist das Einkommen aber unbeständig.


    Diese Leute wollen uns kennenlernen. Sehen was für ein Team sie da zusammengestellt haben. Sie fühlen sich eben besser, wenn sie ein Briefing abhalten. Sieh es als Teil des Services den wir anbieten und denk einfach dran:

    "Hast Du nichts Nettes zu sagen…"


    Das bringt Rick tatsächlich zum Lachen.

    "... dann sag' besser gar nichts." Bringt er trotzdem noch den Satz zu Ende. Er erinnert sich gut an die Zeit als diese Sprüche von Kyle ihn noch zum Augen rollen gebracht haben. Und viele davon hat er mittlerweile so verinnerlicht, dass sie auch seine eigenen Grundsätze geworden sind. Schnell wird er wieder ruhig, er wollte sowieso so wenig wie möglich sagen.

    Er liest sich nochmal die Notiz zum Treffen durch, es überrascht ihn nicht, dass Kyles Timing genau so gewählt ist, dass er locker ein wenig vor dem Meeting fertig sein wird. Er hat ihm schon oft genug bei dieser Arbeit zugesehen um genau die nächsten Schritte zu kennen, deshalb überbrückt er lieber die Zeit sich ein paar Fakten zu Konstantinopel durchzulesen. Manche würden vielleicht eher mehr über den Einsatzort erfahren wollen, aber dafür war später immer noch Zeit.


    Etwa 10 Minuten vor dem Treffzeitpunkt lädt Kyle das zusammengesetzte Gewehr einmal durch. Er ist zufrieden. Er ist immer zufrieden, denn er er könnte das mit verbundenen Augen tun.

    "Guter Junge!"


    Erwidert Kyle ein wenig zu spät auf die Vollendung seines Ratschlages. Er meint das nicht herabwürdigend oder wertend. Er nennt Rick „Junge“, seit er ihn damals in Manaus aufgegabelt hat. Und auch wenn er es nie zugeben würde, aber ihm gefällt, das Rick ihm das Gefühl gibt, ihn irgendwie mitgezuformt zu haben. Das nämlich wäre etwas worauf man stolz sein könnte. Er IST ein guter Junge, dieser erwachsene Mann dort auf seiner Couch.


    Rick schnaubt ein wenig, mit dem Altersunterschied der sich nun mal nicht ändert, wird er für Kyle wohl immer der Junge bleiben, der vor über 10 Jahren seinen Weg auf den Straßen von Manaus kreuzte. Trotzdem ...

    "Du weißt, dass ich Dir die Hölle heiß machen könnte, wenn Du das in der Öffentlichkeit beibehältst."

    Aber vermutlich nicht würde, denn Kyle weist ihm immer noch oft genug den Weg.


    Kyle erhebt sich von seinem Platz, hängt das G12 an die Wand, wo es hingehört und holt sich sein Komlink. Siemens… Kyle besitzt, sofern möglich, deutsche Produkte. Er hat für sich die Erfahrung gemacht, dass das Klischee mit der Wertarbeit stimmt.


    Wieder sitzt er an seinem Schreibtisch mit dem Rücken zu Rick.

    "Wir gehen rein!"

    Keine Frage, eine Feststellung. Rick wird schon folgen. Der Junge hat viel durchgemacht, so viel, das Kyle sich einredet, dass die Struktur die er ihm bietet, der eigentliche Grund ist, der Rick so oft hier sein lässt.


    Rick muss schmunzeln, dass Kyles Aufforderung danach klingt als würden sie jetzt das nächste Haus mit Feindkontakt stürmen.

    Er schiebt das AR Fenster mit den Informationen zu Konstantinopel an den Rand und ruft das öffentliche Stadtgitter von Konstantinopel auf, um dann in dieses zu wechseln. Als er dann ganz in die virtuelle Welt eintaucht und seine Persona die ersten Schritte auf den Pflastersteinen macht, sind die Informationen zu einem Icon am Rande seines Blickfelds geschrumpft, die er jederzeit bei Bedarf einfach wieder vergrößern könnte. Seine jetzige Persona sah grob aus wie die meisten Touristen, die hier mit irgendwelchen Standardpersonas herumliefen. Nur die Grafik auf der Kappe ist etwas besonderes, und sein Gesicht bleibt ein dunkler Schatten egal aus welchem Winkel man es betrachtet, so als würde eine dunkle Wolke unter dem Schild der Kappe hängen. Nach ein paar falschen Rückschlüssen hält er seine Persona lieber minimalisiert.



    Seine Persona schließt sich der von Kyle an, fast automatisch geht er versetzt und etwa einen halben Schritt hinter ihm. Einfach aus der Gewohnheit heraus, weil sie sich so besser gegenseitig Deckung geben können.

    "Wusstest Du, dass Konstantinopel total die bewegte Geschichte hat, da haben sich die verschiedensten Völker die Klinke in die Hand gegeben." Wenn Kyle ihn nicht unterbricht, wird er das noch mit einigen Details die er eben noch gelesen hatte weiter ausführen, während er interessiert die virtuelle Kopie des echten Konstantinopel betrachtet.


    Kyle ist im Modus, er hört Rick zwar reden, er unterbricht ihn aber nicht. Nicht weil er gerne hören will, was dieser alles so über Konstantinopel zu erzählen hat, sondern weil er weiß, dass sie beide arg unterschiedlich funktionieren. Kyle selbst wird sehr ruhig, wenn es an die Arbeit geht.


    Kyles Persona is so langweilig wie standardisiert. Ein Soldat mit Vollhelm, marschiert die langen Gänge entlang, bis er beim Philosophie Kurs anklopft, den betritt

    "Kyle Palmer!"

    Sagt und sich, die Hände hinter dem Rücken ineinandergelegt in die Ecke stellt und wartet bis es losgeht. Seine Bewegungen wirken, wie die eines Nutzers, der die Matrix nur AR nutzt… und auch das nicht sehr versiert.


    Als sie das Gebäude betreten hört Rick dann von selber auf Fakten aufzuzählen und schweigend gehen sie das letzte Stück. Einen Schritt hinter Kyle betritt er den Raum und hebt zum Gruß die Hand. Der Name Rick Mayer erscheint für seine Persona. Er zögert kurz, doch setzt sich dann auf einen der schwarzen Stühle in der Nähe von Kyle, da von den anderen Anwesenden ja auch nicht mehr alle stehen.

  • Der Raum ist nicht wie ein klassischer Vorlesungsraum eingerichtet. Sondern in der Mitte des Raums steht ein achteckiger hellgrauer Tisch. Es gibt sieben schwarze Stühle. Dort wo der Seminarleiter sein Platz hat, gibt es eine kleinen Durchgang und die Mitte ist ausgespart, so dass eine Person sich genau in die Mitte stellen kann. Die Wände sind hier auch alle in einer grauen Betonoptik gehalten, außer die Wand zu eurer linken, die ist komplett weiß gehalten und komplett eben. Der Raum selber ist mit Ausnahme der schon Anwesenden menschenleer. Noch zwei Minuten sind Zeit bis euer Treffen stattfinden soll.


    Herr Wallenstein steht hinter der weißen Wand und schaut durch das einseitige bodentiefe Fenster in den Seminarraum. So langsam trudeln alle angefragten Experten ein. Die Dame in Schwarz, die wie eine alte Hexe aus einer Gebrüder Grimm Geschichte aussieht, könnte Bones sein, die medizinische Expertin. Die Infos die er über sie hatte, sind durchweg positiv, bloß das Sprechen mit Geistern sorgte für ein kurzes Stirnrunzeln.

    Aber na gut sie lebten nun mal in der sechsten Welt.

    Der Baseball-Spieler-Avatar kann er nicht ganz einordnen, könnte Herr Pitch, die zweite medizinische Kraft sein oder Kyle beziehungsweise Rick.



    Dann betritt diese Biker-Dame den Raum und ihm ist klar, dass dieser Avatar zu Ripper gehören musste. Eine schwierige Kandidatin, wie ihm sein Kontakt in Seattle offen zu stimmen musste, aber die Erfahrung, die die Dame mitbringt sollte das Risiko ihres Einsatzes ausgleichen oder sogar überwiegen. Er hofft das er mit dieser Entscheidung keinen Fehler eingegangen ist, vor allem was die Gerüchte um ihren letzten Auftrag betreffen. Aber er kannte den Johnson nicht und manche Parteien spielen nun mal ein falsches Spiel, da muss man sich nicht wundern wenn die Runner sich wehren.


    Als dann Kazim den Raum betritt nickt er nur. Erfahrener Mann mit guten Kontakten in der Region. Hatte schon häufiger für ihn Aufträge der Draco Foundation in den letzten 2 Jahren erledigt.


    Als dann das dynamische Duo herein und er weiß nun das der Baseball-Spieler Pitch ist.


    Er muss etwas schmunzeln als Kyle ein Ding abzieht. Alte Hunde kriegt man gewisse Sachen einfach nicht mehr abgewöhnt. Laut den Akten von A.I.M (Association of International Mercenaries) ein grundsolider Söldner, schon etwas in die Jahre gekommen, aber immer noch auf Zack. Wobei die Frage sich schon stellt, wird er den Absprung schaffen und rechtzeitig aufhören können oder landet er doch noch tot irgendwo auf einem Schlachtfeld in irgendeinem unbekannten Land.


    Ein Räuspern rechts von ihm reißt ihn aus seinen Gedanken. Dort steht Dark Angel die Hackerin für das Team. Die gute Dame ist schon länger bei der Draco Foundation angestellt und soll dem Team im Bereich Recherche und Matrixsicherheit weiterhelfen. Sie wird nur über die Matrix mit den Team kommunizieren. Heute trägt sie einen klassischen dunkelblaues Kleid, dass ihr über die Knie geht. Eine Brosche mit dem Draco-Foundation_Emblem.

    Das Bild wird durch elegante dunklesblaue High Heels abgerundet. Ihr Gesicht ist makellos. Die Sommersprossen die sich um die Nase und auf ihren Wangen in der Realität befinden, hat sie weg retouchiert. Die schwarzen Haare sind zu einem strengen Pferdezopf gebunden.


    "Sir, noch eine Minute!"


    Mit einem Lächeln auf den Lippen nickt er Dark Angel zu. Seine beiden Kampfdecker, die hier seine Leibwächter sind ignoriert er. Die beiden wissen was zu tun ist, wenn es hart auf hart kommt. In ihren Konzernanzügen sehen sie nicht wie klassische Hacker oder Decker aus. Normalerweise sind diese Angestellten ja eher als Freigeister zu sehen und kleiden sich dementsprechend sehr individuell. Aber Simon und Simon sind da doch etwas anders gepolt.


    Mit ihren dunklen Sonnenbrillen sehen sie wirklich wie Bodyguards im Reallife aus.



    Er schaut nochmal durch das Fenster. Geht nochmal alle Punkte kurz im Kopf durch und schaut auf seinen Timer oben links in seinem Blickfeld. als die Uhr 19:34:58 anzeigt, geht seine Hand zum Knopf neben der Türe und betätigt den Türöffnungsmechanismus.



    Auf der anderen Seite des Raums erscheint wie von Geisterhand eine Art Türe in der Mitte der weißen Wand und die Türe gleitet geräuschlos nach oben hin auf. Aus der Türe tritt ein recht charmant aussehender Norm heraus. Nadelstreifen Anzug und hellgrau. Am Revers trägt er eine Brosche mit dem Emblem der Draco Foundation. Seine Gesichtszüge sind sehr streng und markant. Kein Gramm Fett ist zu viel am Avatar des Schmidts zu sehen. Der Auftritt des Avatars ist makellos. Hinter ihm betritt eine junge Frau den Frau und nickt euch freundlich zu. Er geht zu der Stelle, wo der Platz des Seminarleiters zu vermuten ist, währenddessen öffnet sich im Boden eine weitere Öffnung und ein Podium gleitet nach oben. genau in dem Moment als er dort ankommt ist das Podium in Position. Seine Begleitung nimmt neben ihm Platz.



    "Guten Abend zusammen, mein Name ist Mister Diaz, schön dass Sie es einrichten konnten hier zu sein. Ich würde die Unterhaltung gerne für alle auf Englisch fortsetzen, wenn es okay ist? Wie sie wissen möchte sie Draco Foundation für zwei Monate anheuern und den letzten acht Stunden haben wir neue Informationen erhalten, so dass ich ihr Aufgabenfeld gerne um einen weiteren Punkt erweitern würde."

    Spricht er mit fester Stimme. Es scheint, als ob er kurz nachdenken müsste. Aber so was hat er schon tausendmal gemacht und so ist jeder seiner Handlungen einstudiert und bewusst gewählt.


    "Ich sage mal Informationsbeschaffung auf schwierigen Gelände. Wenn sie an nehmen, würde der Lohn nochmal um weitere 20.000 Y steigen. Was sagen Sie? Erst wenn sie alle zustimmen oder die Person oder Personen, die nicht einverstanden sind den Raum verlassen hat/haben, würde ich fortfahren."

  • Bones beherrscht kein französisch. Jedoch lebt sie lange genug in den ADL um das eine oder andere Word aufgeschnappt zu haben. Sie antwortet auf das Bon jour von Pitch mit einem freundlich klingenden englischem "Hallo". Als Ripper eintrifft und ohne zu grüßen "Philosophie Kurs?" fragt, bekommt sie ein kurzes "jup" zu hören, bevor Bones Pitch nach drinnen folgt und sich auf einen freien Stuhl setzt. Als dann ein scheinbar einheimische mit verhülltem Gesicht den Raum betritt, denkt Persephone kurz das es sich vielleicht um den Auftraggeber handeln könnte. Doch dieser begrüßt alle nur in einer ihr nicht bekannten Sprache und setzt sich dann zu ihnen.


    //War wohl doch nicht der Auftraggeber. Warum hat er sein Gesicht verhüllt? Hier kann doch jeder aussehen wie er will ohne das es einen Rückschluss auf sein wahres Aussehen zulässt. Muss wohl so'n Kulturding sein oder Gewohnheit.//


    Innerlich mit den Schultern zuckend wendet sie sich den nächsten Eintreffenden zu. Davon setzt sich der eine Neuankömmling hin, während der Typ in Militärkleidung stehen bleibt.


    //Noch einer der Gesichtslosen. Na ja, was solls. Wenn ich den Auftrag annehme, dann werde ich noch früh genug die Leute kennenlernen. Und da der Auftrag 2 Monate andauern soll, hat man mehr als genug Zeit einander auf die Füße zu treten. Zumindest dieser Rick Mayer scheint etwas zugänglicher zu sein.


    OK, hier sind 7 Stühle und mit mir sind bisher 6 Leute erschienen. Viel mehr werden es wohl nicht werden. Dann kann es ja losgehen.//


    Da erscheint eine Tür und perfekt gestylter Avatar kommt zum Vorschein. Mit einer bis auf die Sekunde einstudierten Choreographie erscheint er vor dem synchron auftauchenden Podium und beginnt ohne umschweife mit seiner Ansprache. Hinter ihm läuft eine schlicht und trotzdem elegant gekleidete Frau her und setzt sich mit an den Tisch.


    //Ah ja, dann sind wir jetzt wohl vollständig. Und die Tatsache das sie hinter dem Typen her läuft lässt vermuten, dass sie ... tja was eigentlich ...//


    Bones kann nicht weiter über diese Frau nachdenken, da der Typ sich bereits vorstellt und seinen Text runter rasselt.


    //Eine Auftragserweiterung? Interessant. Na mal abwarten ob sich wer zu Wort meldet und was es oder sie dazu sagt.//


    Bones antwortet nicht gleich auf das Angebot von Mr. Diaz. Ihr geht es nicht um die Kohle. Sie macht das ganze hier für eine Bescheinigung über ihren geistigen Zustand. Den braucht sie jedoch recht dringend.


    //Was war eigentlich die ursprüngliche Aufgabe? Ach ja ...//

  • (kommissarisch für Beautree)


    „Wa aleikum assalam!“, hatte Pitch den Gruß des Nutzers mit der Beduinen-Persona noch erwidert und sich danach eher unauffällig verhalten. Was sie hier voneinander sahen, war für ihn bedeutungslos. Er hörte zu und trank guten Kaffee.


    Dann trat Mr. Diaz auf und erklärte Englisch zur Verhandlungssprache. Pitch seufzte leise. Sein Übersetzungsprogramm lief zwar ohnehin ständig mit und er war es gewohnt, sich immer in einer Sprache ausdrücken zu müssen die nicht seine Muttersprache war. Aber diesen Nachteil hätte er ruhig allen im Team gegönnt. In der Matrix sprach eigentlich nichts dagegen, wenn jeder eine entsprechende Linguasoft einsetzte. Aber das war das Recht des Anbieters.

    Sein echter Körper lehnte sich entspannt zurück.

    „Sir, Könnten Sie bitte das schwierige Gelände näher spezifizieren? Welcher Zeitraum wird erwartet, rechnen Sie mit Feindkontakt?“, die Football-Persona blickte sich in dem Rund um, in dem sie alle saßen.

    „Ich weiß nicht, wie der Rest des Teams das sieht, aber ich habe noch zu wenig Informationen, um Ihnen eine gute Antwort darauf zu geben, Sir!“

    Seine Stimme klang, wie sie in echt auch klang: Tief, mit einem melodischen und fremdartigen Akzent der ein bisschen wie der eines Franzosen klang. Aber nicht ganz.

  • Der vermummte Soldat, der sich einfach nicht die Mühe machen wollte, sich ein Gesicht für die Matrix auszusuchen, weil er nicht wusste, was das über ihn aussagen würde, zögert nicht lange. Gehaltsverhandlungen sind ihm zuwider. Entweder nimmt er einen Job an, oder er lässt es bleiben. Er möchte gerne, dass er bei A.I.M. auch so gelistet wird. Ein Mann, ein Wort. Keine Schachereien, keine Diskussionen.


    Wenn die Zusatzaufgabe zu den Statuten der Association passt, nehme ich an.

    Damit sollte dem perfekten Díaz klar sein, dass Kyle Palmer nicht vorhat, illegal in irgendwelche Konzerne einzubrechen. Sollte das, was er dort tut, in den ADL strafrechtlich relevant werden, ist er raus. Das heißt, solange es durch das Kriegsrecht oder den Bodyguardaspekt abgedeckt ist, sieht er keine Probleme.



    Und ganz ehrlich, Kyle ist lange genug im Geschäft um zu wissen, dass was dort in der Wüste passiert, so recht auch niemanden in den deutschen Behörden interessiert.

  • Kazim nickt bei den Erwiderungen merklich, verhält sich ansonsten aber erstmal ruhig.


    Nachdem Mr. Diaz eintritt und die Kontrakterweiterung ins Spiel bringt, ist er zunächst etwas verwundert - unüblich.


    Er hört den anderen Aufführungen zu und nickt nach jedem Beitrag, alles sinnvolle Anmerkungen.


    Dann erhebt er sich.

    "Ich stelle mich kur vor. Ihr könnt mich Badiya (hocharabisch: Nomade/Beduine) nennen. "


    Dann wendet er sich an ihren Auftraggeber.

    "Mr. Diaz, sie kennen meine Arbeitsweise ja bereits etwas. Ich würde gerne erst einmal etwas mehr erfahren, was uns wo konkreter erwartet. Ich bin einer Kontrakterweiterung nicht abgeneigt, schließe mich aber den Anwesenden an: etwas mehr Details und eine Zusicherung keine inakzeptablen Rahmenbedingungen ausführen zu müssen wären auch mir wichtig. Ich schlage daher vor, dass sie uns insgesamt etwas detaillierter ins Bild setzen. Mir scheint wird sind hier unter Profis, daher soll wir für eine realistische Einschätzung auch notwendige Informationen erhalten."


    Dann setzt er sich wieder.

  • Rick hätte eigentlich davon ausgehen können, dass dieses Briefing auf Englisch statt finden würde, wenn schon nicht seine eigene Sprache hatte er wohl zumindest auf Deutsch gehofft. Warum auch immer war er darauf nicht so wirklich vorbereitet und alle Details versteht er nicht so richtig, während das Übersetzungsprogramm noch am starten war.

    Deswegen wartet er erstmal was Kyle dazu sagt, ohne ihn wäre Rick der Auftrag vermutlich gar nicht angeboten worden. Ihm war egal was das für einen Eindruck machen könnte, aber ohne ihn würde er ihn deswegen auch nicht annehmen.

    Eigentlich hatte ja noch niemand sofort ja gesagt und er wird nicht der Erste sein.

    "Für mich gilt das selbe, was Kyle gesagt hat." Seine Stimme klingt jung und sein Englisch ist sehr abgehackt mit einem starken Akzent.

  • Ripper hörte sich das ganze an. Das der Johnson einfach meinte die Einsatzparameter ändern zu wollen passte ihr gar nicht. Auch wenn die 20k extra verlockend klangen. Aber das stank zum Himmel.

    Der Wüstenpfutzi sah das ebenfalls so. Auch schien der Quarterback mehr Schmalz in der Birne zu haben und der creepy Geist hatte nichts gesagt.


    Nur der Soldat und der Typ mit der Kappe waren gleich eifrig dabei. Aber was hätte sie anderes erwarten sollen. Soldaten haben doch bei der Musterung ihr Gehirn abgegeben. Und warum sprach der Typ mit der Kappe dem Soldaten nach dem Mund. Ein Soldat aus dem Bilderbuch war er zumindest nicht.

    Ripper legte die Stiefel auf den Tisch. Ein Kreuz glühte unter der Sohle.

    Sie steckte sich eine neue Zigarette an. Die Gorillas und die Tipse im Hintergrund ignorierte sie. Sie konnte hier in der Umgebung eh nichts tun.


    Ripper riss sich zusammen. Der J. hatte sie verärgert. Und das könnte man hören auch wenn sie sich Mühe gab es nicht zu zeigen.

    "Mr J. Es sei Ihnen ungenommen die Missionsparameter noch nachträglich ändern zu wollen. Nur sehe ich in dem Fall daß der Originalauftrag damit kompromittiert wird.

    Babysitten und dreckige Wäsche waschen vertragen sich nicht. Ich kann nicht Zeitgleich für die Unversehrtheit des Objektes garantieren und zeitgleich Steine umdrehen. Zumal sie sagten im schwierigen Gelände was die Sache noch erschwert und unabwägbarer macht.

    Da ich das Team nicht kenne weiß ich auch nicht ob alle nötigen Komponenten für beide Aufträge abgedeckt sind.


    Mir ist es egal ob es irgendwelche Regularien erfüllt oder nicht. Wie hier unser Soldatenjunge und sein Kappiefreund wissen wollten. Wenn sie jetzt nicht genauer werden kann ich nicht für die Sicherheit des Babys und des Teams garantieren. Und ich mag es nicht wenn ich verarscht werde. Der letzte J hatte das auf die harte Tour lernen müssen."

    Dabei sah sie ihm tief in die Augen. Zumindest in die Pixel.

  • Der Avatar von Herrn Wallenstein verzieht keine Miene, dafür war das Programm zu gut. Natürlich hatte er mit Widerstand und Einsprüchen gerechnet. Wenn er mit anderen Institutionen und Freischaffenden verhandelt, mag er es auch nicht wirklich wenn die Gegenseite plötzlich mit anderen Anforderungen und Bedienungen um die Ecke kommt.

    Das Miss Ripper in dem Fall ganz besonders aufgebracht ist, wundert ihn nicht wirklich. Sein Kontakt hatte ihm schon mitgeteilt, dass bei ihrem letzten Einsatz wohl nicht alles glatt gelaufen ist und auch der Johnson nicht sauber gespielt hatte. Das kommt leider häufiger vor, als einem vielleicht lieb ist. Leider machen mit solchen Aktionen der anderen Johnsons oder Schmidts dann seine Arbeit mit Freischaffenden nicht leichter. Miss Ripper hatte auf jeden Fall einen aufbrausenden Charakter. Er atmet noch einmal durch bevor er seine weiteren Worte mit bedacht wählt.

    Er hebt beschwichtigend seine beiden Hände und spricht mit fester Stimme.


    "Meine Damen und Herren, ich verstehe ihre Besorgnis und Einwende. Lassen Sie mich versuchen ein wenig die Wogen zu glätten. Genau wie der Spruch " Lass ab von Drachen"gilt, gilt die Regel, "Der Johnson erzählt nur die Hälfte der Wahrheit und versucht uns über den Tisch zu ziehen", dass ist mir klar und das sie misstrauisch sind, kann ich auch nachvollziehen. Aber ich versichere ihnen, ich habe diesen Auftrag auch ganz anders geplant. Mister Kazim kann ihnen versichern, dass ich normalerweise freie Mitarbeiter nicht so überrumple. "


    Er lässt seine Worte erstmal an kommen, bevor er fortfährt. Er nimmt seine Hände runter und verschränkt seine Hände zu einer Raute.


    "Es ist so, dass wir die Informationen, die zu den veränderten Missionsparametern führen, erst in den letzten acht Stunden erhalten haben und damit ich keine hohen Welle schlage und wir die Informationen nochmal verifizieren wollten, brachte ich die Zeit bis zum Treffen. Ihre Schutzperson arbeitet in zwei Bereichen. Der erste Bereich befasst sich mit der Antike unserer Erde, speziell Europa/Afrika und Naher Osten sowie dem Bereich Neuzeitgeschichte. Ich hätte jetzt ein neues Team zusammen stellen können und ihnen über ihre Kontakte eine Stornierung zukommen lassen können. Aber dass hätte mich gut 24 Stunden gekostet und sie hätten keine Chance einen gut gefüllten Credstick und ein Sternchen in unseren freie Mitarbeiter-Akte zu erhalten. Immerhin könnten ja auch Folgeaufträge anstehen, wenn sie sich gut machen und Reputation ist in meinem Geschäft als Mister Johnson als auch ihn ihrem doch auch wichtig."


    Wieder wartet er ein zwei Sekunden.


    "Zum Auftrag selber ohne zu viel zu verraten. Sie werden nicht gegen einer der großen Zehn oder einem Tochterunternehmen vorgehen müssen. Das Areal befindet sich im bergischen Gelände und war eine alte Militärbasis zur Zeiten der Eurokriege. Heute dient die Anlage als Lagerkomplex auch wenn die Anlage immer noch unter militärischer Verwaltung steht, laut unseren aktuellen Informationen. Nach Ankunft in Marokko würden wir den Auftrag gerne innerhalb von 48-72 Stunden erledigt haben wollen. Matrix-Support wird zugesagt.

    Die gewünschte Information, die sie extrahieren sollen, ist leider über die Matrix nicht abrufbar, da es sehr sehr Oldschool als Papierakte vorliegt. Sie müssen das Objekt noch nicht mal entwenden, sondern es reichen uns Bildmaterial oder Fotografien von den entsprechenden Seiten."


    Dabei schaut er kurz zu der noch namenlosen Frau zu seiner Rechten. Diese nickt nur kurz in die Runde ohne ein Wort zu verlieren. vermutlich will sie sich erst vorstellen, wenn die Zusagen kommen.



    "Die hier anwesenden Personen werden nach meinen Erkenntnissen alle Fertigkeiten haben um diesen Auftrag erfolgreich abschließen zu können.


    Die Schutzperson und eine Assistenzperson begleiten sie und werden deshalb nicht mehr den hohen Schutz benötigen, da es eine räumliche Verschiebung des Einsatzortes geben wird.

    Sie bekommen von uns für ihren Einsatz zusätzliche Munition in Form von Gel-/Schockermunition sowie Betäubungsgranaten und Rauchgranaten.

    Ein Einsatz der unblutig endet, ist immer besser für alle Seiten. Noch besser ist wenn er lautlos durchgezogen wird. Aber das kann ja keiner garantieren. Außerdem kann ich ihnen ein höheres Budget für mögliches Equipment, was sie vielleicht noch benötigen, zusagen. Mister Kazim hat die notwendigen Kontakte. Zum Schluss erhält jeder noch einen persönlichen Sin, der sie als Mitarbeiter des Technischen Hilfswerk aus der ADL ausweist, dass wird die Reise innerhalb Marokkos vermutlich vereinfachen. Vor gut einer Woche hat ein Erdbeben die Region erschüttert und die Allianz Regierung hat der marokkanischen Regierung Unterstützung zu gesichert. Entsprechende Lizenzen für Cyber- / Bioware und Waffen können wir anhängen. Wenn sie uns die entsprechenden Informationen zukommen lassen würden.

    Sonst noch Fragen bis hier her?"

  • Kyle ist ganz zufrieden damit, dass er hier in der Matrix n Tuch vorm Gesicht hat. Oder könnte man seine Reaktion eh nich sehen? Diese Virtuelle Realität hat ihn schon immer verwirrt. Doch die Welt entwickelt sich eben weiter, auch wenn Kyle Palmer stehen bleibt. Das hat er akzeptiert. Auf jeden Fall ist es gut, dass man nicht gleich sehen kann, dass er Ripper eigentlich schon jetzt hier nicht braucht. Sie drückt Bedenken aggressiv und sogar direkt bedrohend aus. Nicht sein Stil, aber wer weiß, wenn sie nicht nur ne große Klappe hat, dann ist sie womöglich am Ende sogar hilfreich. Hoffentlich wird ihre Loyalität nicht auf die Probe gestellt. An ihrer Stelle würde er nicht damit prahlen, Auftraggeber schon verraten zu haben. Was auch immer dahinter steckte, nun denken alle darüber nach, ob man ihr vertrauen kann.


    Zur Diskussion schweigt er, er hat, ebenso wie Rick bereits zugesagt.

  • Ripper hört genau zu was Mr. Diaz zu sagen hat. Als er den Wüstenheini noch direkt erwähnt schaut zu zu Kazim. Natürlich kann sie in der Pixelwelt ihn nicht einschätzen.


    "Mr. J." Ihre Stimme war nicht mehr ganz so provokant

    "Bevor ich endgültig zusagen kann benötige ich noch Informationen über die zwei Personen die wir beschützen sollen. Mir geht's darum wie sie mit der Umgebung vertraut sind, ob es reine Sesselpupser sind, die nicht alleine gehen können oder sonst irgendwas etwas das sie Vollzeitbetreuung erschweren kann. Dann würde ich gerne eine Einschätzung von der eventuellen Gegenwehr mit der wir rechnen können."

    Ripper wusste das da alles sein könnte. Von wilden Tieren, Geistern, bekloppten Nomaden bis hin zu Elitetruppen. Zumal es ja in militärisch besetztes Gebiet ging.

    Aber sie hätte gerne eine ungefähre Einschätzung. Zumal sie an Ausrüstung kommen könnte an die sie normal nicht kommen würde wie z.B. eine Vollautomatische Schrotflinte. Die würde super mit Flechettemunition gegen Horden von Spinnen helfen.

  • (kommissarisch für Beautree)

    Pitch verdrehte genervt die Augen. Atmete einmal tief aus, wackelte mit den Zehen und nahm einen Schluck vom großartigen Kaffee.


    "Klingt ziemlich fair, wenn der Rest des Teams auch so gut gedraftet wurde wie ich!", sagte der Footballspieler mit melodischer Stimme und fing ein animiertes Football-Icon aus der Luft. "Ich bin dabei, Sir", ergänzte er noch mit einem Grinsen, das man der Persona ansehen, dem echten Meta dahinter aber auch anhören konnte.