Bitte diesen Thread noch nich benutzen. Bei Fragen bitte noch immer PNs oder Discord.
Rostock, eine Übersicht!
Die Menschen hier sind der Inbegriff des kühlen Nordens. So fühlt es sich zumindest, wenn man von außen dazu kommt. Ein simples lang gezogenes Moooin sagt im Prinzip alles, was das Gegenüber wissen muss. Je nach Tonalität kann es von einem „Setz-Dich-lass-uns-zusammen-in-die-Sonne-gucken-und-die-Kühle-Brise-genießen“ bis hin zu „Verpiss-Dich-geh-mir-nich-aufn-Sack-ich-hab-zwar-nichts-gegen-Dich-aber-ich-kenn-Dich-nich-und-das-kann-auch-gerne-so-bleiben“ alles bedeuten. Bist Du Dir unsicher, geh von Letzerem aus. Als Rostocker selbst, durchschaut man das schon eher. Untereinander ist man anders. So kann es durchaus passieren, dass der geneigte Tourist an den Brunnen der Lebensfreude kommt, wo ne Truppe Jugendlicher aufgeregt „schnackt“, dann damit direkt innehält und diesen Tourist einsilbig mit nem moin grüßt und dann schweigt, bis man sich wieder unter sich fühlt. Und tatsächlich meinten sie das eher freundlich und nicht abweisend.
Unabhängig davon gilt es als offenes Geheimnis, daß Rostock auch in der Sechsten Welt noch immer eine Hochburg der Bürgerlichen wie auch der extremen Rechten ist. Es ist leicht die Menschen hier bei ihrem Leid zu packen und gegen die vermeintlichen Ursachen ihrer Probleme zu mobilisieren. Sei es das reiche Pomorya, welches sich offensichtlich nur an ihnen bereichert und keine eigene Leistung erbringt, seien es Asylbewerber, welche offensichtlich mehr Sozialhilfe bekommen als sie verdienen, oder auch einfach Angehörige fremder Kulturen, die dem Abendland seine Werte stehlen wollen. Jemand wie Matthias Fröhlich-Eisner von der Deutschnationalen Partei hatte es leicht, seine Leute hier zu finden. Es gab jede Menge Applaus für seine schön verpackten anti-metamenschlichen Sprüche. Und der Lynchmob, der nach dem getürkten Attentat auf ihn die Elfen gejagt hat, war'n keine Faschisten, sondern ganz normale Rostocker Bürger... Wenn man ihnen einen Verantwortlichen für ihre Probleme gibt, sind sie schnell dabei. Das weiß man hier, seit dem Sonnenblumenhaus in Lichtenhagen 1992.
Doch es gibt auch die Gegenbewegung. Lebt man in der KTV (Kröpeliner Tor Vorstadt), ist man umgeben von Studenten aus aller Welt, von einer bunten nationalitätenübergeifenden Gesellschaft. Auch ältere Leute, die den Trubel und die Kameradschaft lieben findet man hier und ebenso ist dies das Viertel für Party, Freude und Lust am Leben. Freigeister eben.
Selbstverständlich gilt auch hier in dieser Stadt, dass alle Facetten menschlichen Seins überall zu finden sind. Dennoch macht man wenig falsch, wenn man die KTV als Hochburg der weltoffenen, manchmal zu betont linken Bevölkerung sieht. Während die Neubausiedlungen in Toitenwinkel und Dierkow eher rechts und national belebt sind.
Eher irgendwo dazwischen befindet sich das russische Viertel. Seit Rostock in den Eurokriegen fast komplett von Russland vernichtet wurde, haben sich hier etliche osteuropäische Flüchtlinge gefunden und zusammengetan.
Rostock selbst hat noch immer den historischen Charme der Hansestadt, denn es wurde vollständig wieder aufgebaut. Sogar ein wenig historischer. Die Stadtmauer ist nun vollständiger als noch vor den Eurokriegen. Nur das Rathaus ist das Original. Wie durch ein Wunder ist dieses vom Bombenhagel verschont geblieben. Man kann hier in der City schön und charmant ins Café und das Leben genießen.
Ein Wort noch zu Warnemünde. Rostock ist nicht reichste Stadt der Welt. Nicht mal die reichste Stadt den Norddeutschen Bundes. Aber wenn ihr Luxus, Reichtum und Bourgeoisie sucht, dann findet ihr hier sie hier durchaus.
Außerdem findet ihr hier die Anleger der riesigen Kreuzfahrtschiffe, die weitere Bonzen für Tagesausflüge in die Stadt kotzen. Na passt schon, wer sich Kreuzfahrten heute noch leisten kann, der is hier in Warnemünde genau richtig.