(2. Teil)
Oniko nickte zum Dank und nahm auf dem Kissen kniend platz.
Ihr Geist war frei. Sie fürchtete den Tod nicht. Würde er hier auf sie warten?
Sie wusste, es war ungebührlich zu sprechen bevor das Wort an sie gerichtet wurde. Aber sie durfte diese Chance nicht ungenutzt verstreichen lassen.
"Vergebt mir wenn ich spreche Sama. Ihr habt mich gefragt warum ich Euch sprechen wollte.
Ich wollte Euch bitten die Gespräche mit dem Shotozumi-rengo nicht aufzugeben.
Damit Iwagawa-sama nicht umsonst gestorben ist."
sie verneigte sich
"Und ich wollte wissen, ob ich in Euch einen Verbündeten im Kampf gegen den Watada-gumi finde.
Der Oyabun hob eine Augenbraue. Dann wandte er sich an Oniko.
" Ihr seid sehr mutig und selbstbewusst, Oniko-San.
Das ist das Ergebnis eurer neu gewonnenen Freiheit."
Ihr verlangt viel. Zu viel vielleicht. Diese Informationen sind sehr wertvoll.
Im Ausgleichen der Schuld, bin Ich bereit, die Gespräche mit dem Shotozumi Rengo wieder aufzunehmen.
Was euren Wunsch betrifft, nun das ist keine einfache Entscheidung. Ihr wollt allein das Watada Gumi angreifen ? "
Okida Honjowara-Sama schaute erstaunt. War die Abtrünnige vielleicht verrückt geworden ?
"Um den Watada-gumi anzugreifen bin ich nicht mächtig genug, Sama.
Mein Bestreben ist es in erster Linie den Tod meines Herren zu rächen.
Aber mit Euch als Verbündeten wäre es möglich einen Schlag gegen den Watada-gumi zu führen bevor dieser hier Fuss fassen kann."
Sie blickte den Oyabun wieder direkt an und wechselte auf Astrale Sicht um den Oyabun besser einschätzen zu können.
"Ich dachte dies wäre auch in Eurem Interesse"
Jura sprach sehr leise zu Oniko.
" Ich sehe Alles was Ihr macht, Oniko-San..seht Ihn euch ruhig astral an. Er ist nicht erwacht."
Honjowara-Sama sprach Oniko an, blickte in Ihre Augen, eher mit strengen Blick.
" Sehr politisch, Oniko-San. Ihr spielt das große Spiel, ohne zu einem Gumi zu gehören. Sehr tödlich für euch."
Die Elfen im Hintergrund spannten sich an, Jura blieb jedoch ruhig und entspannt.
Der Oyabun lächelte dann völlig überraschend.
" Ich unterstütze euer Anliegen. Aber Ich habe einen hohen Preis. "
Als sie die Stimme der Elfin vernahm zuckte sie vor Schreck kurz zusammen. Sosehr war sie in das Gespräch mit Honjowara-sama, in das Studieren seiner Aura vertieft gewesen, dass sie die Elfin in ihrem Rücken fast vergessen hatte.
"Ich fürchte den Tod nicht. Und ich strebe nicht nach Macht. Davon verstehe ich nichts. Doch solange ich Inagawa-sama's Tod nicht gerächt habe werde ich niemals frei sein."
"Ein offener Krieg gegen den Watada-gumi wäre ein zu großes Risiko. Aber einfach abzuwarten kann auch keine Lösung sein.
Deshalb hatte ich gehofft ihr nehmt meinen Vorschlag an.
Auf Euren Schultern lastet die Bürde der Verantwortung für das ganze Honjowara Kombinat. Ich verstehe das. Ihr habt viel zu verlieren.
Was sind Eure Bedingungen, Sama?"
Der Oyabun nickte zufrieden als Zustimmung, sie hatte Ihn wohl richtig verstanden.
" Ihr werdet nach Seattle zurückkehren und euch meinem Vasallen anschließen. Sobald dies abgeschlossen ist, werdet Ihr eine finanzielle Förderung erhalten um Watada anzugreifen. Ich gebe Euch dafür 2 Tage Zeit.
Solltet Ihr euch nicht bei meinem Kontakt melden, werde Ich euch Jura nachsenden. "
Jura lächelte wie ein Wolf
"Ich danke Euch, Sama" sie verneigte sich tief,
"aber ich bin nicht auf der Suche nach einem neuen Herrn. Ich bin auf der Suche nach einem Verbündeten."
Wut erfüllte sie. Hatte sie sich in dem Mann getäuscht? Hatte sie hier ihre Zeit vergeudet?
"Ich bin ein Schwert ohne Namen. Genau darin liegt mein Wert. Sonst wäre ich nur eine weitere Klinge unter eurem Banner."
Sie atmete tief durch und zwang ihre Wut nieder. Sie durfte die Beherrschung nicht verlieren, den Schatten unter Kontrolle halten
Der Oyabun seufzte kurz.
" Das ist mir zu unsicher. Ich kann euch nicht 'einfach so' so viel Geld zur Verfügung stellen.
Ihr dient keinem Herren, nur noch euch selbst. Eurer Rache.
Ich sehe, wie Sie euch beeinflusst. Ihr sucht Vergeltung. Euer Geist ist benebelt.
Könnt Ihr mir irgendeine Sicherheit bieten?"
Er schüttete sich Wasser ein, ließ auch Oniko etwas bringen.
"Das verstehe ich. Wir werden einen Weg finden."
"Arigatou" sie nahm das Wasser dankend entgegen, trank aber nichts davon, sondern fuhr weiter fort
"Rache ist ein schlechter Lehrmeister. Ihr täuscht Euch wenn Ihr wirklich denkt, dass es Rache ist die mich antreibt. Es ist ... viel mehr als das. Aber dieses Geheimnis, dieses Rätsel haben mir die Kamis noch nicht offenbart."
für einen Moment hielt sie Inne, ganz als würde sie einer Stimme lauschen die nur sie vernehmen konnte.
"Ich kann Euch keine Sicherheiten anbieten. Aber Ihr könnt mir jemanden zur Seite stellen, dem Ihr vertraut, der sich um die Finanzen kümmert und Euch auf dem Laufenden hält."
Der Oyabun hörte Ihr zu, trank etwas Wasser.
" Ich täusche mich eher selten. Manchmal bedaure Ich es.
Euer Vorschlag erscheint mir als einzige Lösung. Ich hätte da Jemanden. Chisana Kumo.
Meldet euch bei Ihm in 2 Tagen, er ist in Seattle. "
Oniko-San erhielt Ihren Chip zurück. Und per AR eine Kontaktnummer.
"Hai, Sama. Ich werde mich auf den Weg machen. Domo Arigatou."
sie verstaute den Chip in ihrer Tasche und speicherte den Kontakt.
Schon bald würde sie sich bei Kumo melden. Aber zuerst musste sie ihre Rückreise organisieren.