Datum: 23.12.2073
Uhrzeit 19:35 Uhr
Ort: Österreich- Auf der B307 Richtung ADL
Der Run war, wie zu
erwarten, ohne größere Schwierigkeiten verlaufen und auch das Team selbst
erwies sich als erfrischend professionell und effektiv. Der Schmidt hatte ein,
was die Auswahl des Teams anbelangte, gutes Händchen bewiesen. Auch wenn Johann
zu Beginn auch ein wenig skeptisch diesbezüglich gewesen war, so hatten sich
seine Zweifel sehr rasch aufgelöst.
So saß er jetzt
zufrieden in der letzten Reihe des geräumigen Fahrzeugs, erfreute sich an der
verschneiten Winterlandschaft die an ihm vorüberzog und hörte den anderen bei
ihren vergnügten Gesprächen zu.
Gerade Jasmin war
eine angenehme und interessante Gesprächspartnerin. Teilte er doch einige
Interessen und wie es den Anschein hatte auch magische Fähigkeiten mit der
jungen Frau. Er liebte es sich mit Gleichgesinnten im konstruktiven Austausch
zu verlieren und dabei noch nebenher sein Wissen und oft auch sein Netzwerk zu
erweitern.
Nur für ihre
Einstellung zur eigenen Magie konnte er sich nicht begeistern.
Die Dryadin war
zurückhaltend und schwer einzuschätzen. Gleichzeitig ging eine ganz eigene Art
der Faszination von diesem Wesen aus. Begierig von ihr mehr zu erfahren hoffte
er insgeheim, dass der Kontakt weiter bestand haben würde.
Die Zwillinge? Die
Zwillinge waren ein ganz eigenes Thema. Alles schien für sie eine große Party
zu sein. Doch ihre Effektivität und gegenseitig blindes Verständnis war
mitunter Ehrfurcht einflößend. Auch bei Ihnen verspürte er den Wunsch mehr über
sie zu erfahren.
Eine Nachricht riss
ihn aus seinen Gedanken. Etwas missmutig nahm er zu Kenntnis, dass es einer
seiner Gläubiger war, der ihn daran erinnerte, dass er ihm noch Geld schuldig
war. Zwar hatte er den Kontakt gemutet, so dass er für diesen nicht erreichbar
war, dennoch konnte er es sich nicht leisten diese Art von Nachrichten zu
ignorieren.
Sein Gesicht und
sein Lächeln war Johanns größtes Kapital. Nicht auszudenken…..wenn ihnen etwas
passieren würde.
Das Geld für den Run
würde reichen um die gierigen Köter eine Zeit lang bei der Stange zu halten und
ihm selbst gleichzeitig seinen Lifestyle beizubehalten. Gut so.
Er kehrte mit seinen
Gedanken wieder ins hier und jetzt zurück. Ein wenig Innehalten bevor er seine
Weihnachtsliste mit den Geschenken für seine Freunde durchgehen würde.
Er selbst hielt ja
nicht viel davon, aber es war eine gute Gelegenheit die Räder geschmiert zu
halten. Und irgendwie mochte er das Drumherum dann doch auch ein wenig. Mal von der grässlichen Musik abgesehen. Songs die Jahr für Jahr in einer neuen Mutation wiedergekäut auf den Markt geworfen wurde. Eine Beleidigung für die Ohren.
Auf seinem Tischchen
hatte er, auf einer kleinen, mit kitschigen Weihnachtsornamenten versehenen,
Serviette ein paar Zimtsterne liegen an denen er zwischendurch immer wieder
knabberte während er die Liste auf seinem Kommlink durchging. Daneben stand ein
kleines Gläschen mit Eierlikör.
Er war zwar kein
Experte auf dem Gebiet, aber er wusste gutes Essen und erlesene Getränke zu
schätzen und trotz der Annahme, dass dabei keine echten Eier verwendet worden
waren, schmeckte der Likör wirklich exquisit. Andererseits, wer konnte schon
sagen, auf welche Nahrungsmittelressourcen die ländliche Bevölkerung in
Österreich Zugriff hatte.
Er hatte in Wien
einen Händler aufgetan dessen Ware in gewissen Kreisen wahre Stürme der
Begeisterung entfachen würden. Er lächelte.