[IP] "The Krieger-Vaccine"

  • Seattle

    15. Oktober 2078, 5:00 Uhr

    Regen, 4 Grad


    Noch hat die Sonne es nicht geschafft die dunklen, wie Zähne aus dem Boden ragenden, Hochhäuser zu erklimmen und diese riesige pulsierende Stadt mit trübem Tageslicht zu tränken. Elektronisches Licht und Neonreklamen tauchen die Straßen in ein kaltes, nie schlafendes Szenario.


    Die meisten Bewohner dieser Stadt sehen die Sonne sowieso selten, viel zu hoch sind die Häuserschluchten, viel zu wichtig der Schutz vor saurem Regen, wenn man im falschen Teil der Stadt wohnt. Abseits von Sonne, Sicherheit und Luxus wie Straßenreinigungs-Drohnen.



    Auburn, 5:05 Uhr


    Das Geräusch von klatschenden Schuhen hallt durch die nur spärlich durch Laternen beleuchtete Gasse, die von modernen, fast protzigen Glasbauten gesäumt wird. Die junge Frau, die ihr transparentes Regencape von Armante mit beiden Händen fest um sich geschlungen hält, eilt dem Licht am Ende der Gasse entgegen, den leuchtenden Neonreklamen, dem beginnenen Strom von Berufspendlern, der ihr Sicherheit vorgaukelt, während ein steter nasser Strom aus dem Himmel hernieder regnet und den Unrat von den Straßen spült.


    Das Licht bricht sich auf ihrer AR-Brille durch den Regen in tausend feine leuchtende Perlen und behindern ihre Sicht während sie sich immer wieder ängstlich umdreht. Ihr ist trotz der Kälte warm, nur ihr dampfend stoßweise kommender Atem verrät, wie kühl es ist.


    Jeden Moment wird es jemandem auffallen. Jede Sekunde zählt. Ab heute wird alles anders sein.



    Downtown, 5:30 Uhr


    Träge kriecht die Sonne endlich über die Dächer der Wolkenkratzer und versucht durch die verhangene Wolkendecke bis zum Boden vorzudringen. Glasfassaden und Hochwege, welche die Häuser miteinander verbinden, hoch über der Straße und den Bürgersteigen, werden in ein diffuses Licht gehüllt und lassen die Stadt wie einen futuristischen Ameisenhügel erscheinen.

    Unzählige Konzerndrohnen komplementiren dieses Bild. In Scharen strömen sie ihrer Arbeit entgegen, alle in den immer gleichen Anzügen ziehen sie im Einheitsschritt auf die Gebäude zu. Telefonieren, trinken Kaffee, planen ihre nächsten Schritte und fühlen sich so bedeutend in ihrer absoluten Unbedeutsamkeit.

    Zwischen ihnen stumm und ewig arbeitend: Putzdrohnen, Messenger-Drohnen, AR Bänder die das weltgeschehen und politische Wichtigkeiten kurz aufbereitet in die Menge projizieren und Automaten an denen man Kaffee oder auch ein notdürftiges Frühstück ziehen kann.


    ....


    Kaltes Neonlicht fällt auf den perfekt gelegten Scheitel eines Mannes, der es vielleicht wirklich schaffen könnte etwas zu werden, aus der Masse der Drohnen zu stechen, sich aus ihnen zu erheben, dem ein eigenes Büro im obersten Stockwerk zugewiesen werden könnte.


    Sein anthrazitfarbener Anzug weist keine Falte auf, er wirkt ausgeruht, nichts deutet darauf hin das er hier bereits seit 4:30 Uhr sitzt und versucht, Schadensbegrenzung zu betreiben. Das ist sein Job, wenn etwas wirklich schief läuft ruft man ihn, wenn man mehr Mittel braucht als sein Konzern legal stellen kann und wenn sie auf Möglichkeiten zurückgreifen wollen die offiziell nicht der Corporate Identity entsprechen.


    Die AR Anzeige seines Working Desks beleuchtet sein Gesicht und taucht es in ein Muster verschiedener Farben, hervorgerufen durch die diversen Anwendungen die er gleichzeitig geöffnet hat, bei dem Versuch die vielen Schritte die er intern und extern einleiten muss zu koordinieren, in dem jüngst eingetroffen 'Incident'.


    Ordentlich manikürte Finger rasen über eine unsichtbare Tastatur und erzeugen ein dumpfes Geräusch bei jeder Berührung mit dem Glastisch. Alte Augen schauen aus einem jungen Gesicht zum letzten Mal auf eine Nachricht bevor sie abgeschickt wird. Zufriedenheit durchströmt ihn. Ein Punkt weniger auf der ToDo Liste.


    _________________________________________



    >>Incoming Massage<<


    》mailto: 'TheDoug' '

    》BCC: WonderW' 'De-la-Vega' 'SaRah' 'xxx' 'JosephSmith' 'LonelyHowl'

    》mailfrom: 'MrGrey'


    >> Enter Password<<


    >>Processing<<


    ...


    <Message>


    Vermittlung von humanoiden Ressourcen


    Zur Wiederbeschaffung von firmeneigenen Daten suchen wir asap einige Spezialisten. Wir bitten wie immer um ein angemessen hohes Professionalitätslevel.


    Wir rechnen in erster Linie mit Arbeiten die das Nachverfolgen und die Wiederbeschaffung unserer Daten betreffen.

    Auslandsaufenthalte und die adäquate Anwendung von Gewalt, nicht zuletzt zum Selbstschutz, kann nicht ausgeschlossen werden.


    Die Anwerbung wird im Raum Seattle stattfinden. In Frage kommende Portfolios erwarten wir innerhalb der nächsten 24 Stunden. Der Termin zur Anwerbung wird nach Ablauf dieser 24 Stunden bekannt gegeben und in Seattle innerhalb von 12 Stunden nach bekanntgabe anberaumt.


    Ihre Bezahlung über die üblichen 5 Prozent Vermittlungsgebühr ist akzeptabel.


    Wir hoffen auch weiterhin auf gute Zusammenarbeit.


    Mister Grey


    </Message>


    >>automatic deletion<<

  • Ort unbekannt

    15. Oktober 2078


    "Mach den Drecksack endlich Platt!" ruft Doug, Norm mittleren Alters, aus voller Kehle. Das geht jedoch grandios unter in dem Lärm, der hier unten herrscht, im Pit. Die Grube. Ein Käfigkampf-Ring für zwar freiwillige, aber im Grunde illegale Straßenkämpfe. Nunja, auf der Straße sind sie nicht, und die Knights kommen nicht hier runter. Wollen sie nicht, dürfen sie nicht, und sollten sie auch nicht.

    Der Ork-Untergrund hat seine eigenen Regeln, eigene Gesetze. Keine Polizei, die Dinge regeln sich hier anders.

    Der Troll Tree geht zu Boden, als der merklich kleinere Ork Smasher ihm einen Sprung-Uppercut unters Kinn verpasst. Der Kleine hats drauf, und Doug hat seine Wette verloren. Er schmeißt die Wetteinsatzquittung davon und verzieht das Gesicht.

    Message.from: Grey

    Die Nachricht in seinem Blickfeld erregt seine Aufmerksamkeit. Ein paar Gesten später, und sein Komm öffnet per DNI die gesamte Nachricht.


    Das sieht doch gut aus. Der Wetteinsatz ist gerettet. Doug grinst. Callahan neben ihm bekommt das mit: "‘N Job?" fragt er wissend.

    "Wahrscheinlich." sagt er, und erhebt sich. "Entschuldige mich." Er muss die Feinheiten abklären. Vielleicht ist das ja was für seinen alten Freund, den Büchsenmacher.



    Ein Steinalte Orkin – also eine im Alter von 32 Jahren – sitzt gerade an einem Pokertisch weit unter den Straßen Seattles. Wonda, wie ihre Familie sie nennt, zeigt gerade ein paar anderen Robustus, wie man einen guten Bluff spielt. Kunststück, so ein Pokerface, wenn einem die Gesichtszüge vom Alter so weit in alten, faltigen Stein gemeißelt werden. Die Gelenkschmerzen bekommt man mit moderner Medizin in den Griff, und auch die Haut könnte man glätten. Aber wenn sie ehrlich ist, ist Wonda stolz auf ihr Alter. Die nächste Generation wird weit mehr Glück haben und deutlich älter werden, und das liegt nicht nur an der langsam abnehmenden Polizei-Brutalität. Die neuen Grünspäne werden es mal deutlich besser haben als sie.

    Gorgoff näherte sich ihr und flüsterte etwas in ihr Ohr.

    "Ich komme gleich. Ich mach das hier nur noch kurz fertig."

    Und das tat sie. Sie sackt den Pott ein, spendiert allen anwesenden Hauern einen Drink, und geht dann in das Hinterzimmer, in welchem ein Holodisplay samt Nachricht auf sie wartet. Ihre alten Knochen knacken, als sie die Finger verschränkt.

    "Gorgoff, frag Morales ob er Zeit hat. Gibt vielleicht einen Job für ihn."



    Miguel Pablo Estefan de La Vega sitzt gerade auf der Veranda seiner Finka in Mexiko und genießt sein selbstgemachtes echtes Frühstück zusammen mit dem Blick weiter und freier Natur vor seinem Grundstück.

    Natürlich ist es nicht von ihm persönlich selbst gemacht, sondern von seinem persönlichen Koch. Aber das tut dem Genuss keinen Abbruch.

    Und natürlich ist die Natur vor seinem Grundstück frei von anderen Gebäuden. Keine Stadt, keine Raffinerie trübt diese Aussicht. Das ist alles sein Land, und er gedenkt es, diese Aussicht zu belassen, wie sie ist.

    Sein Tisch meldet den Eingang einer Nachricht.

    Miguel leert entspannt seinen Teller, trinkt sein Glas aus, und erst dann widmet er sich der Nachricht. Er geht sie durch, und sie enthält wie immer kaum Informationen. Nun, er hat gerade Zeit, und er hat auch ein paar fähige Frauen und Männer zur Verfügung.

    Ein Wink mit der Hand lässt ein Holo auf dem Tisch aufleben, und er beginnt eine Nachricht an Mr. Grey. Zeit, heraus zu bekommen, um was es eigentlich geht. Heraus zu bekommen, ob das was für seinen Neffen, den Spanier ist.



    Die 28jährige Norm Sarah will gerade ihre Buchhandlung öffnen, als ihr Komm sich meldet. Eingehende Nachricht von Mr. Grey. Ein Johnson. Nicht unbedingt das angenehmste Klientel, aber dummerweise das mit dem meisten Geld. Und wer sich die Hände nicht mit Johnsons schmutzig machen möchte, ist in diesem Metier einfach falsch. Und mal ehrlich: So viel schlimmer als die Triaden oder das White Collar sind die meisten Johnsons auch nicht.

    Sie entschließt sich, das noch schnell zu überprüfen, bevor hier aus Versehen Kunden auftauchen. Erfahrungsgemäß meiden diese die frühen Uhrzeiten, aber man hat ja nicht umsonst schon offen.

    Wiederbeschaffung von Daten, zeitlich eilig.

    Ein Blick in den anderen Kalender bestätigt ihr ein paar freie Kandidaten. Sie erstellt eine Antwort-Datei. Der Job erfordert anscheinend ein paar… Skillz



    Message/from: Mr. Grey

    XxX schiebt die Info aus seinem Sichtfeld. Er braucht es für seinen aktuellen Auftrag.

    Die Sicht zoomt heran. Er könnte fast die Poren des Politikers sehen, wenn er noch weiter zoomt. Die Hardware in seinen Augen würde es erlauben. Aber je weiter man zoomt, desto eher verwackelt man auch. Und er braucht Ruhe für den perfekten Schuss.

    Er beobachtet den Gang des Mannes, der gleich eine Rede halten wird. Er geht an das Pult. Hebt einen Arm, winkt der Presse und den Wählern zu.

    XxX versteift sich dank seiner Tremorreduktion komplett. Kein Verwackeln mehr. Die Rede beginnt.

    Einatmen. Luft anhalten. Klick.


    Der perfekte Schnappschuss. Morgen wird die Bevölkerung einen führenden Parteibeamten der linksliberalen auf einer Produktvorstellung eines rechten Konzernes sprechen sehen. Das Foto wird XxX ein paar Tage über Wasser halten.

    Zufrieden öffnet er die Nachricht. Eine Jobvermittlung. Das kommt auch sehr gelegen. Zeit, ein paar Angelegenheiten zu klären. Vielleicht ist das ja was für Nova.


    ...


    Smith

    Ein Norm mittleren Alters mit hübschen, augmentiertem Gesicht, sitzt in einem Spa hoch über den Straßen Seattles. Die Aussicht, welche er aus den Etagenfenstern genießen kann, während seine Nägel trocknen, ist… etwas enttäuschend, wenn er ehrlich ist. Heute ist der Smog mal wieder ziemlich stark, sodass man die Straßen kaum sieht. Und auch nach oben hin ist es dunkel und grau. Eine hässliche Stadt, wenn man ehrlich ist. Zumindest von oben betrachtet.

    Er blended die Aussicht aus, indem er die Holos in den Fenstern auf Sonnenuntergang umstellt. Die Häuser strahlen in einem Rotgold, die Wolken werden feuerrot von der untergehenden Sonne angestrahlt. Ja, das ist viel besser.

    // Wenn die Welt dir zu hässlich ist, mach sie dir schön.//

    Eine Nachricht schiebt sich in seinen Kopf. So ein internes Komm ist schon was Feines. Meistens. Manchmal nervt es aber auch. Er seufzt und öffnet den Text. Na immerhin keine sinnlose Störung. Mr. Grey von XXXXXX war ein langjähriger… Partner… wenn man so will. Könnte spannend werden.

    Er setzt sich mit ihm in Verbindung, um die Einzelheiten zu klären.



    In Vancouver ist Lonely Howl gerade damit beschäftigt, aus Schottland importierte Druiden-Steine in einem Kreis auszurichten. Sie bereitet ein Ritual vor, und sowohl die Reagenzien, als auch deren Anordnung spielen hierbei eine übergeordnete Rolle.

    Und deshalb ist ihr Komm auch auf stumm geschaltet. Sie bemerkt die Nachricht erst etwa eine halbe Stunde später. Gut, ein neuer Auftrag ist nicht ganz unwichtig. Eilig, wie es den Anschein hat. Nur gut, dass sie ein paar passende Kandidaten zur Hand hat. Doch zunächst gilt es, die Parameter zu überprüfen. Immerhin will man seinen Klienten etwas bieten können, bevor man ihn aktiviert.

    Ein vorbereitetes Log enthält die wichtigsten Informationen über das russische Tag Team und wird als Antwort an Mr. Grey gesandt. Nun heißt es abwarten, und die Wartezeit sinnvoll nutzen.

  • Derek


    Die Werkstatt ist nicht sonderlich groß, wirkt an der einen oder anderen Stelle sogar etwas vollgestopft. Die Geräte sind allerdings sauber und scheinen im guten Zustand, der Boden ist gefegt. Die Tür zum Lager ist verschlossen - die Tür zum Laden offen.


    In der Bastel-Ecke befinden sich allerlei elektronische Messmittel, eine Löt-Station und eine Wand voll kleinerer Schubladen - direkt in der Ecke stehen 3 kleinere Monitore, die Kameraaufzeichnungen des Eingangs und des Ladens zeigen. Ganz rechts an der Werkbank ist ein großer Aschenbecher aus Stahl, der selbst geschweißt zu sein scheint und langsam überquillt.

    Auf der Werkbank liegen 2 Pistolen, eine Schrotflinte ist kopfüber in eine Halterung gespannt. Diverse Kabel und Elektronik-Komponenten sind um die 3 Waffen verteilt und es liegen diverse Zangen am Tisch. Über der Werkbank sind 2 schrecklich helle Lampen - der Raum ist ansonsten völlig dunkel. Blauer Zigarettendunst und Lötzinn-Geruch liegt in der Luft und aus dem Radio dröhnt irgendein alter Trog-Rock-Song.


    Derek sitzt direkt an der Werkbank und ist über die Halterung mit der Schrotflinte gebeugt. Er scheint den Griff anzupassen, in dem er Intarsien eingelegt hat - ein Mosaik, dass einen stilisierten Raben zeigt. Von Zeit zu Zeit murmelt oder flucht er etwas vor sich hin, ansonsten ist es still im Laden. Nachdem er abgesetzt hat, beginnt er sich eine neue Zigarette zu drehen, da er die letzte beim Arbeiten wieder einmal vergessen hat und diese runtergebrannt ist. Er entzündet diese mit der Lötlampe und begutachtet sein Werk am Griff der Schrotflinte. Einige Drähte schauen aus einer Bohrung im Griff noch heraus - an einem ist ein kleiner Chip angelötet. Es scheint, dass die Verzierung bis zu einem gewissen Grad fertig gestellt wurde und nun die Elektronik in der Bohrung fertigstellt werden soll. Derek holt einen Laser-Messscheiber und überprüft verschiedene Abmessungen am Griff. Er Scheint zufrieden, legt des Scheiber weg und greift unter die Werkbank zu einem kleinen Kühlschrank, wo er sich eine Dose Bier angelt.


    Er wirkt müde, seine Augen haben einige Ringe und den Augen. Als er sich streckt knackt es an diversen Stellen kurz und er ächzt ein bisschen. Derek ist kein Riese aber das lange gebückte Sitzen über der Halterung war nicht sonderlich gut für seinen Rücken, der in letzter Zeit sowieso öfter mal Zicken macht. Derek steht deshalb kurz auf, stellt die Bierdose zur Seite und dreht und dehnt sich etwas, um die Sehnen und Muskeln etwas zu lockern. Er geht ein paar mal auf und ab und stellt dann Halterung und Stuhl in eine etwas ergonomischere Position ein.


    Seine Schiebermütze ist über ein Reststück Stahl, dass aus einem Kasten auf Schulterhöhe herausragt gehängt, so dass er momentan etwas zottelig daherkommt. Er bindet die Haare zu einem neuen Zopf und fährt sich über den Bart. und wischt sich die Hände an einem alten Lappen ab, den er ebenfalls aus irgendeiner Ecke fischt.

    Ein Norm mittleren Alters betritt den Laden, wie Derek auf seiner Kamera gut erkennen kann.

    Der Norm trägt einen grauen Fedora, und so kann man sein Gesicht zunächst nicht gut erkennen. Was man sieht wirkt erschöpft, mit einem Dreitagebart. Der Mann trägt eine lange graue Jacke über einer schlichten, eleganten Weste. Eine zur Jacke passende Hose und robuste Halbschuhe.

    Der Mann schaut sich in dem leeren Laden um, hält brav Abstand zu allem, sodass man nicht auf die Idee kommen könnte, ihm einen Diebstahl anhängen zu wollen.


    Irgendwie kommt er Derek bekannt vor...

    Derek steht auf, steckt sich eine seiner Ares Predator V in den Rückholster und setzt die Schiebermütze auf. Er geht dann in den Ladenraum. Da er in den Ladenraum direkt kommt, scheint er ein Access-Token für den Laden zu haben, den normalerweise würde er in dem Vorraum warten müssen, bis er "reingebuzzeert" werden würde.


    "Hoi Chummer." sagt Derek in dem Moment, in dem er aus der Werkstatt kommt und sich hinter dem Tresen aufstellt. Er mustert den Ankömmling einmal genauer.

    Der Mann blickt auf und ein Lächeln schießt in dessen altersgezeichnetes Gesicht. Die Falten haben den durchaus bekannten Mann etwas verändert, aber die Augen sind wach wie eh und je, und das schiefe Grinsen ist schwer zu verkennen. Es handelt sich um Doug, einen alten Freund aus der Jugend.

    "Derek, schön dich zu sehen." sagt er, und macht ein paar Schritte auf Derek zu.


    "Schon wieder viel zu lange her."

    Derek entspannt sich sichtlich und grinst, er kommt hinter der Theke vor und geht auf Doug zu, breitet die Arme aus


    "Doug, alter Gringo, dich habe ich nicht erwartet! Lass dich ansehen."


    Etwas überzogen mustert er seinen alten Freund. Dann verpasst er ihm eine kurze aber herzliche Umarmung und schlägt ihm freundschaftlich auf die Schulter.


    "Komm rein, lass uns nach hinten setzen. Oder bist Du aufn Sprung? Lass mich kurz noch abschließen."


    Derek geht zum Eingang und macht Anstalten den Laden zuzuschließen.

    Doug wirkt gezeichnet vom Leben, aber auch hart, irgendwie. Was er durchgemacht hat, hat seine Spuren hinterlassen.

    Insgesamt macht er aber einen guten Eindruck. Ist jetzt nicht der fitteste, beste Kämpfer. Aber das war er ja auch noch nie. Seine Waffen waren schon immer Gefallen und Informationen.

    "Ich hab mir die Zeit genommen." erwiedert er, und ist gern bereit, Derek nach hinten zu folgen.

    "Netter kleiner Laden. Wie kommst du zurecht?"

    Derek verschliesst beide Eingangstüren, nachdem er die Vergitterung vor der Eingangstür zugezogen und verschlossen hat.


    "Och ich komm zurecht, der Laden könnte etwas mehr Werbung gebrauchen, es ist nicht leicht Fuss zu fassen, nachdem man so lange weg war. Die Kids aus der Nachbarschaft sind aber okay. Ich habe neulich in Olga´s Teehaus ein paar Akkreditierungen platzieren können. Skuriler Laden - aber der Eintopf war ein Traum - wie bei Tante Anoushka aus dem 4ten Stock, erinnerst Du dich?"


    Derek führt Doug durch die Werkstatt und das Lager in den Wohnungsteil. Er bietet ihm einen der beiden Sessel in der Nähe der Küchenzeile an


    "Soykaf wie immer?" fragt er und wäscht schnell 2 große Becher ab. Falls Doug nicht widerspricht setzt er etwas Soykaf auf und holt eine Flasche Rum aus einem der Küchenschränke.

    Er dreht sich dann zu Doug um und beginnt eine Zigarette zu drehen. Sobald die erste fertig ist, reicht er diese Doug und beginnt dann sich selbst eine zu drehen. Dies scheint ein altes Ritual zu sein.


    Sobald der Soykaf fertig ist, gießt er diesen in die grob abgespülten Becher und kippt einen Schuss Rum dazu und reicht diesen Doug. "Einen Doug-Spezial mit viel Optimismus, der Herr." Der hebt dann den eigenen Becher "Auf das wir ewig leben!" und prostet Doug zu - ein alter Trinkspruch aus der Jugend, der noch schlechter gealtert ist, als die beiden.


    Dann setzt er sich in den anderen freien Sessel, nippt am Soykaf und grinst Doug an, während er nach einem Feuerzeug in seiner Tasche sucht.

    "Und bist du nur so in der Gegend, um zu schauen, ob ich noch lebe oder bringt dich das Geschäft nach Tacoma?"

    "Werbung, hm? Ich kann ja mal ein paar Jungz vorbei schicken, wenn 'se wieder Probleme mit ihren Knarren haben. Vielleicht hilft das etwas."

    Dann schmunzelt er.

    "Ja, Olga ist eine Legende. Und ihr Angebot ebenso. Da bekommt man einen Haufen Zeug, das man da nicht erwarten würde.

    Aber bei der Suppe muss ich dir widersprechen. Nichts gegen Olga, aber Anoushkas Suppe bleibt unerreicht!"

    Er sagt das mit einem Grinsen, meint das aber durchaus auch ernst.


    Dem Soykaf nickt er zu, aber bei dem Rum hält er die offene Hand hoch. Wartet gar nicht erst den fragenden Blick ab, und holt eine kleine Flasche aus der Jackeninnentasche.

    "Nimm den mal. Echter Jamaika."

    Die Flasche wirkt leicht edel und ist vermutlich etwas teurer. Das Aroma ist eher mild.

    "Hat mir einer der Jungz mitgebracht von einer... Dienstreise." Er stellt die Flasche offen auf den Tisch. Offenbar darf Doug sie behalten."

    Er erhebt seinen Becher und stößt mit an. Nimmt einen ordentlichen Schluck und genießt diesen sichtlich. Auch wenn der Soykaf sicher nicht der beste ist, man muss nicht immer luxus kaufen, um etwas genießen zu können. Hier spielen wohl auch die Erinnerungen an früher mit rein.


    "Natürlich bin ich froh, dich in einem Stück vor zu finden, aber ich will ehrlich sein: Die Info hatte ich vorher schon. Nein, es ist etwas berufliches.

    Ich hab einen Anruf bekommen, und dachte dabei an dich. Ich denke, so eine kleine Starthilfe kann dir nicht schaden, he? Machst du noch die anderen Jobs?"


    Sichtlich erfreu über das Mitbringsel gießt sich Derek statt dem eigenen Stoff etwas ein. Er probiert vorher aber ohne den Soykaf und nicht dann anerkennend


    "Gutes Zeug, man schmeckt die Sonne!" Er grinst, denn beide wissen, dass er von Rum überhaupt keine Ahnung hat, weshalb es eine Schluck anschließend zum Soykaf dazugibt.


    "Wenn deine Jungs mal ein Problem mit Ihren Eisen haben, schick Sie gern vorbei, auch wenn Sie interessante Eisen "finden". Selbstverständlich werde ich ihnen einen angemessenen Preis für die Eisen und einen ordentlichen Aufschlag, da Sie von Dir kommen, berechnen!" Wieder grinst er. Dann wird auch er etwas ernster und lehnt sich etwas vor.


    "Du hättest ordentlich nachgelassen, wenn Du zum Nachsehen, ob ich noch im einem Stück bin, vorbeikommen müsstest. Ich freu mich immer dich zu sehen, du hast schon recht wenn du sagst, dasses viel zu lange her ist. Erzähl mir von dem Anruf, für eine interessante Ablenkung zum Basteln verlasse ich gerne mal den Laden. Worum geht es?"

    Doug lacht kurz laut auf.

  • "Du, nachgelassen hab ich auch. Aber zum Glück noch nicht soo stark."

    Er nimmt einen Schluck.

    "Das freut mich zu hören. Und die Jungz wird es auch freuen, geb ich weiter.


    Zum Job. Ein anonymer Auftragsvermittler, nennen wir ihn Johnson, vermisst ein paar Forschungsergebnisse. Die haben offenbar Beine bekommen. Er will die Daten, und auch die Beine zurück haben.

    Die Sache ist noch frisch, aber du kennst das sicher: Es eilt immer ein Bisschen. Genaueres weiß ich auch nicht, nur dass die Bezahlung ansehnlich ist. Hundert Grand* will er springen lassen. Er meint auch, er kann einen Grenzübertritt nicht ausschließen.


    Hab ihm gesagt, ich hab da einen Mann für. Er will dich morgen, 15 Uhr im Cupper Joe's sehen."


    Derek hebt die Augenbrauen und pfeifft


    "Ein stattliches Sümmchen, selbst nmach Abzug deiner unverschämten Prozente bleibt da ordentlich was hängen. Der Job braucht aber sicher noch ein bisschen mehr Expertise - einen Recherche-Profi und eine Crew zum Nachsuche musses dann wohl werden. Weißt du zu den Hintergründen und mit wem man sich da einlässt genaueres - und komm mir nicht mit "mein Name ist Doug, ich weiß von nichts". Ich will nur eine ungefähre Vorstellung vom Rahmen habe, bevor ich den Kontakt treffe.... 100 Grand - das ist ne Menge Schotter... Na ja, schauen wir mal was die Kehrseite von so unverschämt viel Kohle ist."


    Er lehnt sich etwas zurück und man merkt, dass er bereits über das Gehörte nachdenkt. Nach kurzer Zeit lehnt er sich wieder vor und schaut Doug direkt an.


    "Was ist dein Eindruck, wir kenn en uns schon lange und ich weiß, dass Du mir keine Kamikaze-Aktion vermitteln würdest. Du hast also sicher selbst ein bisschen gegraben. Lass hören was Du noch weißt . Insbesondere den Grenzübertritt hat dein Kontakt ja nicht ohne Grund erwähnt, die wissen also ungefähr wohin die Reise gehen könnte."


    "Aber mein Name IST Doug..." setzt dieser an, grinst dann aber.

    "Das war ein klassischer Anzug. Will vermutlich noch hoch hinaus, schwer zu sagen. Er klang energisch, getroffen haben wir uns nicht. Du weißt ja, wie die sind. Du wirst ihn kennen lernen, und fest zugesagt ist ja noch nichts.

    Ach und nebenbei: Meine Provision ist extra, geht also nicht von deinem Teil ab. Den kannst du ganz für dich haben.


    Aber du hast natürlich Recht. Ich hab mir meine Gedanken gemacht. Graben konnte ich nicht viel, weil nicht gesagt wurde, worum es genau geht. Ist wohl was medizinisches, aber das allein hilft wenig beim Recherchieren. Dann hätten die Konzerne nämlich irgendwelche Sicherheitslücken größer als das Ozonloch.

    Was den Grenzübertritt angeht... ich nehme an, der Johnson will sich absichern. Die Daten könnten ja inzwischen überall sein. Sind sie auch, wenn sie schlau sind. Dass weiß Jay natürlich. Und bevor es dann zu Nachverhandlungen kommt, wird er das wohl vorher erwähnt haben.

    Er sagt mir natürlich auch nicht viel über das Team, aber jemand für Sprachen soll wohl dabei sein. Muskeln natürlich auch. Ich hatte den Eindruck, dass das Team insgesamt sehr vielseitig aufgestellt wird.


    Ich hör mich aber weiter um und geb' Bescheid, wenn ich was spitz kriege."


    Derek lehnt sich wieder zurück und dreht eine neue Zigarette.


    "Na gut - dann lassen wir uns mal morgen blicken. Der Laden sagt mir nichts, war zu lange weg. Was sagt der Dress-Code?

    Muss ich sonst noch irgendwas wissen? Hast Du sonst schon Aktivposten dazu angetickert? Kommst Du mit oder vermittelst Du nur den Erst-Kontakt?


    Wenn Du noch was läuten hörst, lass es mich gerne wissen und danke für den Tipp, die Piepen kann ich wirklich gut gerbrauchen, der Laden braucht noch etwas Pepp in Sachen Security. Und vielleicht sollte ich mal langsam was fürs Alter zur Seite legen!"


    Derek lacht, allerdings klingt das Lachen nicht ganz so sorgenfrei wie es vor 10 Jahren geklungen hätte.


    "Ich würde mich nach dem Treffen och mal bei Dir melden sonst. Und nun genug vom Geschäft. Vorschlag wir gehen rüber zu Olga und Essen noch ne Kleinigkeit, ich lad dich ein - das ist das Mindeste, nachdem Du so rührend an mich gedacht hast!"


    "Hat keinen Dresscode. Nur benehmen sollte man sich. Fahren da 'ne ähnliche Politik wie Olga, nur noch ein Bisschen Extremer. Der Laden ist wie die Schweiz, mach da bloß keinen Ärger!


    Ich bin nur vermittler. Ich hab weder die Lust, noch die Zeit, noch den Körper, um ein paar Forschungen hinterher zu jagen." gibt er offen zu, auch wenn er dabei locker ist. Er ist einfach kein Aktivposten. Er ist der, der die Aktivposten sortiert.


    Dougs Grinsen wird breiter. Nicht, dass er sich einen Besuch bei Olga nicht leisten könnte, aber eingeladen werden ist einfach eine schöne Geste.

    "Machen wir so." stimmt er zu.



    José


    << Nein, Luisa, was ich sagte war: Die neu etablierte Lieferkette in die UCAS ist von unschätzbarem Wert und muss unter allen Umständen geschützt werden. Was ich nicht sagte war: Töte jeden verdammten Bundesagenten, den Du siehst!

    ...

    ...

    Ja...

    Nein... großer Gott... halt den Ball flach, ich kümmere mich drum.

    ...

    Ich sagte Ball flach halten, Luisa...

    Nein Du tust jetzt 2 Wochen nichts...>>


    Der Tonfall in diesem Telefonat wird eindringlicher.

    << Luisa... wenn ich in den Flieger steigen muss, haben wir beide ein Problem, ich bitte Dich ein letztes Mal, halt die Finger still, bis Du von mir hörst...

    Ich danke für Deine Kooperation. >>


    Entnervt legt José auf und wendet sich der Dame zu, die da im Bikini auf einer Liege an seinem Pool liegt und deren Job einfach ein verführerisches Aussehen ist.

    //Gute Leute... ich bräuchte einfach nur 5 gute Leute vor Ort. Aber gutes Personal scheint in Mexiko echt Mangelware zu sein.

    Meint er und geht hinein.

    Nur Sekunden später folgt die Dame ihm. Sie weiß, was ihm nach so einer Hiobsbotschaft gefällt. Und sie ist nunmal wirkliches gutes Personal!

    Just in diesem Moment klingelt das Komm. Miguel.

    Keine Textnachricht. Hier geht es um Familie, und das bespricht Onkelchen am liebsten persönlich, oder eben mindestens am Telefon.

    Oha!

    Mit einem erhobenen Zeigefinger in ihrem Gesicht dreht er sich weg. Sie weiß es muss wichtig sein, wenn er sie daran hindert zu tun, was sie gerade vorhatte. Also begibt sie sich an die Bar und beginnt sich einen vorzüglichen Rotwein einzuschenken. Möglich dass sie nächsten Tage alleine hier lebt.


    José geht ans Kom

    "Onkel Miguel, wie geht es Dir in Spanien? Sag mal, kann ich Rosella für drei Monate in Seattle haben? Meine Leute vor Ort sind alle zu grün. Wir sollten nur mit Elfen arbeiten. Menschen denken zu kurzsichtig."


    "Hallo José, mein Junge.

    Wie soll es mir schon gehen?" fragt der ältere Mann, dem man das aber nur ansieht, weil er es so will. Er steht gerade auf seiner Veranda in Mexiko und betrachtet seinen "Garten".

    "Ich habe mir etwas Land gekauft und begutachte gerade die Umgebung." fügt er mit einem Lächeln in der Stimme hinzu. "Also ganz gut, würde ich sagen."


    "Aber in Spanien ist auch alles gut. Ich habe täglich Kontakt nach Hause. Isabelle kümmert sich um die Organisation.


    Ich kann dir Rosella schicken, kein Problem. Schick mir einfach das Briefing.


    Du, was anderes. Ich hab da einen Job um den wir uns kümmern müssen."


    Und wir heißt bekanntlich du.


    An der Bar räkelt sich die Schönheit im Bikini und deutet mit Blicken an, was er alles mit ihr machen dürfte. Denn so wird es von ihr erwartet. Immer verfügbar sein und den Eindruck vermitteln, dass man wirklich gerne seine Gespielin sein will.

    Und das fällt ihr leicht. De la Vega ist großzügig und dieses Haus ist ein Traum. Es könnte sie schlechter treffen.


    José dagegen genießt noch immer. Dass Miguel inzwischen von ihm überzeugt ist. Er hat seine Wertschätzung schon immer gesucht, sie sich hart erkämpft und muss inzwischen nicht mehr ständig das Schlimmste zu befürchten, wenn Miguel anruft. Sie sind nicht unbedingt gleichwertig, aber Miguel traut ihm das Lösen seiner Probleme zu.


    "Erzähl, worum geht es? Ich habe sicher einige gute Leute, die ich erübrigen kann."


    "Es geht um die Wiederbeschaffung von Forschungsergebnissen. Ein kleineres Institut stand vor einem Durchbruch, bis ein humanes Mittel den Arbeitsplatz gewechselt hat. Natürlich ohne Zustimmung des alten Arbeitgebers."

    Eine kurze Pause, in welcher José förmlich spüren kann, dass da noch mehr kommt.

    "Und hier ist der Knackpunkt: Ich muss dich bitten, das selbst zu regeln. Ich habe da investiert, also geht es um Familienvermögen. Im Grunde hat man also auch uns bestohlen. Es ist mir wichtig, dass du den Haufen im Auge behältst, den die da noch für anheuern. Sind sicher fähige Leute, daran zweifle ich nicht. Aber, hab ein Auge auf deren... Gewissen, ja?"

  • José nickt konzentriert. Also wird er wohl selbst vor Ort sein. Das ist schon lange her. Und diesmal wird es ein Team sein, das er nicht kennt, es wird ein Team sein, das seine Intentionen nicht teilt und aufeinander eingespielt wird es auch nicht sein. Einen Führungsanspruch wird er vermutlich auch nicht haben. Sich aber womöglich erarbeiten können. Umständlich, aber deswegen schickt Miguel ja auch ihn.


    "Ich kümmere mich darum. Schick mir was Du bisher weißt. Ich arbeite mich ein und fliege los. Ein Grund mehr, dass Rosella Luisa... unterstützt. Sie ist zu ungestüm. Die Route in die UCAS ist im Blick der Feds und Luisa kennt nur die eine Antwort darauf."


    Miguel tippte etwas auf dem Holodisplay vor sich.

    "Gesendet. Ist aber nicht viel. Du weißt ja wie diese Konzerner sind. Verschlossen, als hätten sie mehr zu verbergen als wir."

    Es geht wohl um medizinische Forschung. Es ist etwas eilig, Treffen mit Johnson ist morgen um 15 Uhr im Cupper Joe's, Seattle.

    Verhandlungsbasis sind 100.000 ¥. Team soll fünf Runner umfassen. Grenzübertritt während des Auftrages ist denkbar.

    "Die Highwind steht auf dem Simón Bolívar für dich bereit. Sobald du soweit bist."

    Einer der Privatjets der Familie. Platz für vielleicht ein Dutzend Leute, recht schnell.


    "Was Luisa angeht, ich kümmere mich darum. Sie ist effizient, aber unbeherrscht. Wir dürfen die Feds nicht auf uns aufmerksam machen.

    Rosella wird sie an die Hand nehmen."


    José muss schmunzeln... Konzerner.

    "Ja die glauben auch, dass das wirklich so ist."

    Er schnippst in Richtung Bar und als er die Aufmerksamkeit der venezuelischen Schönheit hat, deutet er auf den Boden vor sich. Sein Gespräch neigt sich dem Ende, da kann sie endlich auch tun, wofür sie bezahlt wird.

    Elegant kommt sie herüber. Nichts deutet darauf hin, dass sie das respektlos findet.

    Während sie sich an seiner Hose zu schaffen macht antwortet er seinem Onkel.


    "100k pro Mann? Dafür kann man auch schon mal aufstehen. Kann ich die Highwind benutzen, wenn es ins Ausland geht?"

    Unabhängig von der Antwort wird er sich höflich verabschieden, er kann zwar gut verbergen, dass die rassige Latina beginnt sich ihren Sold zu verdienen, aber es wäre schöner, wenn er das nicht müsste.


    "Und wenn die Sache durch ist, zeigst Du mir Dein mexikanisches Grundstück, einverstanden? Alles Klar Onkel Miguel. Wir hören uns nach erledigter Arbeit."


    Dann wird er der Kleinen bei der Arbeit zugucken, ihm heut nicht nach selber bewegen. Das hier ist ein süßer Moment, bevor er seit langem mal wieder los muss!


    "Ich schaue, was sich machen lässt. Ich glaube, das geht in Ordnung." meint er in Bezug auf die Highwind.


    Und klar, kannst jederzeit vorbeikommen.

    Viel Erfolg - Ich zähle auf dich."



    SkillZ


    SkillZ hatte sich gerade aus dem Bett geschält und dankte gerade wieder irgendeinem Bio-Ingenieur für die Erfindung der Nierensiebe. Etwas gedankenverloren schaut sie im Morgenmantel aus dem Fenster und schnaubt. Sie mochte Seattle. Wirklich. Die Leute, die Szene, die Jobs, aber das Wetter. Irgendwann müsste sie wirklich mal drüber nachdenken Jobs in der Karibik anzunehmen. Genüsslich nahm sie einen Schluck des Kaffees und zündet sich eine Zigarette an. Eigentlich war es ja in dem Komplex verboten, aber ein gutes Zureden und ein paar freundliche Worte an den Hausmeister hatten die Empfindlichkeit der Rauchmelder deutlich sinken lassen.

    Sie öffnet die Schiebtür zu dem eigentlich als begehbaren Kleiderschrank gedachten Räumchen und betrachtet die Bilder, Notizen und Verbindungen an der Wand. Ihre Vergangenheit oder besser das was sie bisher herausgefunden hat. Immerhin konnte sie inzwischen den Konzern ermitteln, der ihr die Implantate schon vor ihrer Geburt in die Gene geschrieben hatte. Und die Klinik, in der man ihr die späteren Implantate eingebaut hatte. Die für die Kunden. Aber beides waren keine Winzlinge und bisher fehlt es ihr an Geld, Kontakten und Mitteln, um diese Spur nachzuverfolgen. Die andere Spur ist die Yakuza in deren Bordell sie aufgewacht war. Wenn man das Aufwachen nennen konnte. Der Oyabun, einige Unterführer, ein paar der Mädchen aus dem Laden, viele davon schon ausgekreuzt. Sackgassen, Leichen. Das Ganze ergab so noch kein Bild. Sie drückt die Kippe im Aschenbecher aus, bevor sie sich unter die Dusche stellt und dann mit noch nassen Haaren ihr Kom durchschaut, ob es etwas Wichtiges für den Tag gibt, nebenher die Fußnägel lackieren.

    Einkaufen müsste sie, stellt sie bei einem Blick in den Kühlschrank fest, der Soyautomat war voll, aber es fehlte an allem, was frisch und nicht aus Soja war. Kurz überlegt sie bei dem Wetter einfach in der Matrix zu bestellen, aber es würde sie sicher auf andere Gedanken bringen rauszukommen. Auf dem Rückweg könnte sie dann noch ins Gym und ein bisschen was für ihre Ausdauer und Kraft machen. Dieser Typ im Ring hatte doch sehr lange ausgehalten und war von ihren Schlägen vollkommen unbeeindruckt…

    Als Skillz sich dann schlussendlich gegen 13 Uhr aus dem Haus des riesigen grauen und eintönigen Wohnblocks begibt in dem sie wohnt ist es für Touristville noch ziemlich früh. Gefühlte 80 Prozent ihrer Nachbarn arbeiten in den Amüsier-Betrieben dieser Gegend und somit ist für sie gerade mitten in der Nacht.


    Drei Ecken weiter, wo sonst das Leben boomt herrscht nun eine ausgebrannte Stille, vereinzelte hängengebliebe Nachteulen wanken wie Zombies durch die Straßen, Neon und LED Lichter wirken deplatziert im Tageslicht, und der ein oder andere spült noch Reste von wer weiß was zumindest direkt vor der eigenen Ladentür weg.


    Also alles wie immer.


    Skillz ist gerade auf dem Parkplatz des am nächstgelegenen Ladens angekommen, von dem sie weiß das es dort auch frische Nahrung gibt. Hier findet das normale Leben wieder statt und an ihr vorbei schleppt gerade eine überfordert wirkende Orkin ihre Brut aus drei Kindern an ihr vorbei, es gibt ordentlich Terz denn offensichtlich waren die Super Gumms Erdbeere nicht mehr im Budget, da meldet ihr KOM einen eingehenden Kontakt. Sarah.

    Ahh sie wusste nicht genau wieso, aber sie liebte dies Gegend. Die rauen Jungs und Mädels, die Betriebe, der Zusammenhalt und gleichzeitig die Einstellung, dass jeder machen soll, was er will. Irgendwas zog sie an diesen Locations an, auch die Reeperbahn hatte für sie solch eine Anziehung ausgeübt. Ob das ein Teil ihres früheren Lebens gewesen ist, wer weiß.

    Der Orkin schaut sie mitleidig hinterher. Was war sie froh, dass der Kelch an ihr vorbeigegangen ist. Als der Anruf eingeht legt sie sich das Bild, nimmt sie es während des Einkaufs an, interne Kommlinks hatten da durchaus ihren Vorteil. Das Bild auf die Brille, falls Sarah damit anruft. Und sie war froh. Das könnte heißen, dass es etwas zu tun gibt.

    "Hi," meldet sie sich kurz. "Ein wunderschöner Morgen in Seattle."


    "Hi" Sie schmunzelt. "Über wunderschön lässt sich streiten, ich würde mich über ein kleines bisschen Sonnenschein durchaus mal wieder freuen."


    Skillz kann hören wie Sarah sich bewegt, der knarrende Boden lässt sie wissen das sie im Laden ist und vermutlich nebenher Bücher wegräumt.


    "Komm doch wieder mal vorbei, heute wäre gut, ich hab ein Buch entdeckt das dir gefallen könnte."

    Schlägt Sarah so unverbindlich wie möglich vor, Skillz weiß aber natürlich worum es geht. Die Schieberin ist einfach von der vorsichtigen Sorte.


    "Seattle. Sonnenschein? Es nieselt nur, das zählt als gutes Wetter," meint sie lachend. "Ich bin sowieso unterwegs. Soll ich dir ein paar Orangen mitbringen?" fragt sie noch, bevor sie ihre Einkäufe bezahlt und dann zu ihrer Wohnung bringt. Dann springt sie in den Wagen und fährt zu Sarahs Laden.

    Entspannt betritt sie den Laden und schaut ob Sarah allein ist, bevor sie zu ihr geht.


    "Man wird jawohl noch träumen dürfen."

    Lacht Sie.

    "Ich brauche nichts, wir sehen uns gleich."


    Der Weg führt Skillz in eine gediegenere Gegend, irgendwie logisch. In den Barrens gibt es eher keine echten Bücher.

    Eine helle Glocke leutet als sie den Laden betritt die aus Messing tatsächlich physisch über der Tür angebracht ist. Skillz weiß nicht ob aus Nostalgie oder weil sie nicht gehakt werden kann aber sie war schon immer da.


    Der Laden der im Grunde nur ein kleiner Raum ist dessen Wände bis oben hin mit Büchern gefüllt sind riecht nach Papier und staub. Sarah selbst steht gerade an der Insel in der Mitte und drapiert ein paar besonders schöne Stücke die sie gerade reinbekommen hat. Sonst ist niemand da.


    Den Kopf hebend lächelt Sarah sie an.

    "Oh Hallo, das ging ja flott."


    Sarah selbst ist so unscheinbar wie man nur sein kann. Ihr brünettes Haar zu einem lockeren Dutt, eine Brille mit dickem schwarzen Rahmen auf der Nase und der Typ graue Maus. Niemand würde ihr zutrauen was sie neben den Büchern noch 'verkauft'.

  • "Hi, ja der Nachmittagsspaziergang musste ausfallen, da hatte ich gerade Zeit," begrüßt sie Sarah mit einem Lächeln. "Neue Ware?" fragt sie mit dem Blick auf die Bücher, die Sarah gerade drapiert.


    "oh ja! Eine Originalausgabe von Nikolai Gogols Der..." Sie Lächelt schuldbewusst

    "Aber das interessiert dich nicht. Warte."

    Sie Schließt die Tür ab und dreht ein Schild um auf dem "Pause" steht.


    "Komm, setz dich."

    Sie geht vor in den hinteren Bereich des Ladens und gießt Skillz einen Tee ein der bereits bereit stand. Sie rückt ihre Brille zurecht.


    "Ich komme direkt auf den Punkt, es geht um die Wiederbeschaffung von Daten, Forschungsdaten. Grenzübertitt wird wohl nicht ausgeschlossen und du würdest in einem vom Johnson zusammengestellten Team arbeiten. 100 000 wurden mir als Sold genannt. Was sagst du? Oh, und natürlich ginge es ziemlich sofort los."


    "Doch schon. Irgendwann will ich dich doch mal mit einem der dinger überraschen. Nachher fält mir mal eines in den Schoß und ich weiß gar nciht, was ich da habe." Sie schmunzelt und steckt die Brille in die Jackentasche bevor sie sich setzt. Den Tee nimmt sie gern und genießt einen Moment den Geruch. "100k? Wow. Weiß man denn wo es hingehen soll? Ich meine bei dem Angebot gehe ich davon aus, dass es kein Zuckerschlecken wird...Kennst du den Johnson?"


    Sarah schüttelt den Kopf, sie versteht die Fragen aber leider weiß sie da auch nicht mehr.

    "Nein, er nannte nichts Konkretes. Nur das er es nicht ausschließen kann aber das ist ja auch fast selbstverständlich. Und nein, ich kenne ihn nicht persönlich, nicht wie dich, nur von Nachrichten und Telefonaten."

    Sich die Brille wieder auf die Nasenwurzel schiebend denkt sie kurz nach.


    "Hm... ich denke er ist ein junger Mann, ambitioniert. Er klingt immer ein bisschen als würde er die Sachen persönlich nehmen, weißt du."

    Dann schaut sie entschuldigend.

    "Tut mir leid das ich dir nicht mehr sagen kann. Ich kann jemanden anderes fragen, wenn es dir zu heiß ist?"


    Sie nickt. "Dass bei 100k nicht alles einfach ist, versteht sich. Ich hab auf jeden Fall Interesse. Hast du schon mit ihm gearbeitet? Ist er zuverlässig oder hat einen guten Ruf?"

    Interesse hat sie in jedem Fall, das kann Sarah sehen, da sie sich schon lange kennen.


    "Ich hab bisher nichts schlechtes gehört, das ist in der Branche zumindest ein gutes Zeichen."

    Sie muss unweigerlich lächeln. Das hier sind die Schatten, hier hat keiner die weiße Weste die man sich von Geschäftspartnern wünscht.

    "Alles weitere musst du ihn persönlich fragen. Morgen 15 Uhr im Copper Joes Downtown."


    "Das ist mehr, als man von den meisten sagen kann. Dann bin ich morgen dort. Danke dir. Übernimmt der Johnson die Vermittlungsgebühr oder der übliche Satz?" Sie schmunzelt. "Und hast du mir ein Buch für Anfänger?"


    Sie winkt ab, als es um die Gebühr geht.

    "Übernimmt der Johnson."

    Dann lächelt sie, als Skillz nach einem Buch fragt, stellt die Tasse vorsichtig ab und geht murmelnd an den Regalen entlang.

    "Ein Buch für Anfänger..."

    Ihr Gesicht erhält sich und sie zieht ein schmales broschiertes Heftchen hervor das vielleicht mal gelb war, nun aber eher gräulich.

    "...da ist es ja! Biedermann und die Brandstifter im deutschen Original."

    Sie gibt ihr das Buch.

    "Dann pass auf dich auf, ja?"


    "Auf Deutsch? Und das ist für Anfänger? Was hätte ich bekommen, wenn ich nach was Anspruchsvollem gefragt hätte." Sie blättert es durch und schmunzelt. "Glücklicherweise kann ich auf eine Linguasoft zurückgreifen. Max Frisch also..." meint sie und nickt. "Du auch. Ich muss dir doch erzählen, um was es in dem Buch ging. Mach es gut, danke dir," Sie packt es in eine Innentasche der Jacke um es vor Regen zu schützen und macht sich dann auf den Weg nach Hause. Sicherheitshalber schon einmal packen...


    "Etwas anspruchsvolles."

    Schmunzelt Sie zurück und bezweifelt das Alighieris Göttliche Komödie ihren Geschmack treffen würde. Aber wer weiß...


    Sara schießt die Tür hinter Skillz und dreht ihr Schild wieder um.


    "Geöffnet"



    Mika und Iwan

    Mika schlich barfuß zurück ins Institut. Sie war in Tacoma gewesen um ihre neue Tasche für ihre Kunai ab zu holen.


    Dr. Xian der Naga duldete, daß Luscinia sich im Messerwurf übte aber diese Tasche war eine Spezialanfertigung. Sie konnte so schneller die japanischen Wurfmesser ziehen und sie schränkten sie nicht in ihrer Bewungsfreiheit ein.


    Luscinias Noten und sonstigen Erfolge gaben ihr am Institut ein wenig Freiheit, die die anderen Schüler nicht hatten.


    Sie war nicht in allen Fächern die Beste. John zum Beispiel konnte auf Entfernung einfach viel besser sehen als sie. Die kleine pummelige Tony war im Askennen die unangefochtene Nummer eins.

    David dagegen konnte noch mehr Sprachen als sie und lernte auch noch schneller neue Sprachen. Seine letzte Sprache die er sich angeeignet hatte war Lingála welches im Kongo gesprochen wurde. Er hatte dafür noch nicht mal drei Tage benötigt.


    Leise schlich sie zu Candice ins Zimmer und legte ihr einen Riegel echte Schokolade auf ihr Kissen. Candice war wie so oft in die Matrix eingetaucht. Ohne Candice würde Mika die nächtlichen Streifzüge durch Seattle gar nicht machen können.


    Schnell schlüpfte sie ins eigene Bett um zumindest noch ein paar Stunden Schlaf zu bekommen. Bevor sie der Schlaf einholte schickte sie noch eine Nachricht an Iwan.


    Luscinia kannte Iwan schon gefühlt ihr ganzes Leben lang. Er war auf die gleiche Schule wie sie in Wladiwostok gegangen. Doch später hatten sich ihre Wege getrennt. Iwan Karriere bei der Mutter war ein anderer als der ihre.


    Erst vor kurzem hatte sie ihn in Olgas Teehaus zufällig wieder getroffen. Sie konnte isch noch genau an die Achterbahnfahrt ihrer Gefühle erinnern als sie ihn erkannt hatte.


    Dann schloß sie die Augen. In vier Stunden um 5 Uhr war ihre Nachtruhe zu Ende.

    Als erstes stand Morgensport auf dem Programm. Dann Meditation und Joga. Nach einem kurzem Frühstück würde dann die morgendliche Leistungsüberprüfung stattfinden. die erste von vielen, welche über den Tag verteilt waren.


    Danach fing der wirkliche Unterricht mit einer Stunde über die glorreiche Geschichte von EVO an.

    Sie freute sich auf die letzte Stunde. Körperliche Ertüchtigung. Hier konnte sie ihrem Idol Mika nacheifern. Dem Waisenmädchen welches nachdem sie ihre Eltern verloren hatte zum russischen Zirkus ging und immer wieder ihre Welt ein bisschen besser machte indem sie Verbrecher jagte, die der Russische Landbevölkerung Leid antat.


    Schon als Kind hatte sie die Abenteuer verschlungen. Mika und die Haubentaucher war das letzte buch welches ihre Eltern ihr geschenkt hatten bevor sie von einem Ausflug nicht mehr zurück kamen.

    Iwan machte Inventur. Mühselig, da er allein war in dem großen Lagerhaus in Renton, das Ihm gleichzeitig als Wohnung und HQ diente.


    Er überprüfte die Werkstätten für Sprengstoffe und Waffenbau. Gerne hätte er geraucht, aber das war in diesem Lagerhaus nicht möglich. Nicht so nah an den Kisten.


    Jede Set-Kiste überprüfte er auf Funktionalität, reinigte Panzerungen und verschloß Sie wieder. Es war vollkommen ruhig. Er sagte kein Wort, keine Musik spielte.


    Dann erhielt er Ihre Nachricht und betrachtete den Inhalt. Ein kurzes Grinsen schlich sich in seine Züge. Er antwortete Ihr und fuhr mit der Arbeit fort, überprüfte Munition und gelagerte Sprengstoffe besonders gründlich.


    Wenn in einer Woche kein Auftrag da war, würde er die Saison hier in Seattle beenden und zurück nach Hamburg reisen

    Luscinia wurde von dem Nachrichtenton geweckt. Verschlafen las sie die Nachricht von Iwan. Erst jetzt schaute sie sich das Foto genauer an, daß sie Iwan geschickt hatte. Eigentlich wollte sie nur stolz ihre neue Tasche zeigen. Leider hatte sie in der Eile nicht drauf geachtet das sie nicht ganz schicklich gekleidet war. Sie lief sofort rot an. Sie hatte das Gefühl zu verglühen. Sie stellte sich vor wie sie in der Dunkelheit rot leuchtete.


    >>>Bitte breche nicht in die Anlage ein.<<< Aber eigentlich hoffte sie das Iwan genau das tun würde. Ihr strahlender Ritter, der sie aus dem Turm des bösen Zauberers befreite.


    Dann schrieb sie noch. >>>Bitte lösche das Bild.<<< Es war ihr peinlich, das Iwan so ein Bild von ihr bekommen hatte.

    Mikas Nachricht mit der Bitte das Bild zu löschen das ihm dieses seltene Grinsen entlockt hat verblasst gerade als Iwans KOM einen eingehenden Anruf meldet.


    Lonley Howls Kontaktanfrage prangt auf seinem Display. Ein Name der ihm nicht unbekannt ist, die Schieberin aus den NAN hatte schon mal den ein oder anderen Job für ihn.

    Iwan setzte sich auf den Stuhl an der Waffen Station und hob ab.


    "Hoi. Ich bin gespannt, was du für mich hast, Lonely Howl'. Die letzten Aufträge waren gut. "


    Er kann das kleine selbstbewusste und zufriedene Lächeln am anderen Ende fast sehen.

    "Geradeaus und direkt auf den Punkt. Ich weiß warum ich dich mag Iwan. Ich schließe daraus das du frei wie ein Vogel bist derzeit. Gut. Schaffst du es für denn Fall der Fälle innerhalb von 12 Stunden in Seattle zu sein? Solltest du es nicht sowieso sein natürlich."


    Iwan dachte über Ihre Worte nach und versuchte mögliche Fallen zu erkennen. Er gab Ihr einen Vertrauensbonus. Auf ihre wohl gewählten lobenden Worte ging er nicht ein, er wusste nicht wie er reagieren sollte..

    " Da. Ich bin gerade in Seattle. Und ja, ich bin noch verfügbar. "

  • "Gut. Es geht um die Wiederbeschaffung von Forschungsergebnissen, diese sind zusammen mit einem Mitarbeiter gegen den Willen des Auftraggebers entwendet wurden."

    Stellt Sie zunächst klar und wartet mit weiteren Informationen bis Iwan bis hierher zugestimmt hat.


    " Karachok. Wiederbeschaffung. Kurzes Zeitfenster. Geht es gegen einen Triple-A ? Ich könnte in 3 Minuten losfahren und bereits die Spur aufnehmen. Ich erwarte jedoch mehr Geld. "

    Er stand auf, packte zügig Ausrüstung in den mattschwarzen Ares Roadmaster und checkte den Energie Status des Fahrzeugs.


    "Wie erfreulich das du so schnell dabei bist. Das lohnt sich für uns beide aber nicht so schnell Iwan. Der Auftraggeber stellt ein Team zusammen und bevor du die Witterung aufnehmen kannst wird er sich morgen mit euch treffen. Die Verhandlungsbasis sind 100k."


    LH hat ein selbstsicheres schmunzeln um die Lippen, als sie ihm die nächsten Fakten zugesteht. Die Frage mit dem Konzern übergeht sie bewusst, was glauben diese Runner bloß immer? Das J sich bei ihr mit Wohnsitz und Strafregister vorstellt?

    "Ich habe dich und Mika vorgeschlagen für den Auftrag, was sagst du?"


    Iwan empfand die Bezahlung als gute Basis. Als Sie direkt Mika erwähnte, wurde Ihm der Mund trocken, alle Nackenhaare stellten sich auf. Er brauchte sichtlich zu antworten.


    "Irgendwann musste es ja kommen. Ich hab Sie so gut wie möglich vorbereitet, sie trainiert. Für diesen Auftrag ist es vielleicht noch zu früh. Oder Ich bin zu vorsichtig mit Ihr, was Ihr schadet.


    Wir sind beide zusammen ein gutes Team. "


    "Das fasse ich als Zusage auf. Und Iwan, ich bin sicher ihr seid ein gutes Team, andererseits hätte ich euch nicht vermittelt."


    Und fast ist da ein Anflug von Wärme in ihrer Stimme der schnell verschwindet.


    "Morgen 15 Uhr im Cupper Joe's der Kontakt heißt Mister Grey."


    Langsam rollte der Roadmaster aus der Garage, das Tor schloß sich wieder hinter Ihm. Das Fahrzeug verließ das Gelände von Alpha Industries.


    " 15:00 Uhr Cupper Joe's . Kontakt ist Mr. Grey. Wird Mika separat angeworben oder bringe Ich Sie mit ? "


    "Du weißt doch, Zeit ist Geld. Setz du sie in Kenntnis und bring sie einfach mit."

    Und Da es offensichtlich keine weiteren Fragen gibt ist das Gespräch für LonelyHowl damit auch beendet und sie überlässt Iwan seinen Gedanken zwischen Neuer Auftrag, dem Foto von Mika und der möglichen Gefahr für sie.


    Auf dem Weg zur Tankstelle schickte er eine Nachricht an Mika.


    << Privjet, Luscinia. Wir haben einen Ausflug. Wie kriege Ich dich aus dem Ameisenbau , ohne alle wild zu machen ? Muss Ich die Schlange informieren ? >>


    Luscinia war gerade dabei ihren grünen Superfood Smoothie zu trinken. Aufgepeppt mit diversen Kräutern und Vitaminen. Sie hatte mal einen Smoothie in Touristville getrunken. Der hatte richtig toll geschmeckt aber dieses Gebräu musste sie sich jeden Tag runter würgen. Eine Nasenklammer half zumindest ein wenig.


    Wie fast jedes Mal musste sie kämpfen sich nicht zu übergeben als die Nachricht von Iwan eintraf.


    >>>Priwétiki<<< Schrieb sie zurück. Sie freute sich seine Nachricht zu lesen. Und die Aussicht aus der Vorhölle zu entkommen klang richtig verlockend. Dr. Xian war heute nicht gut drauf. Die Klasse absolvierte die Tests nicht nach seinen Erwartungen.

    Die letzte Übung hatte daraus bestanden kleinste Geräusche zu Orten und dann noch zu identifizieren. Das Orten ging noch ganz gut aber beim Identiefizieren hatte sie ihre Schwierigkeiten. sie konnte sich einfach die Nuancen der Erwachten Vogelwelt des Königreiches Kambodscha nicht merken. Der Balzruf der gemeinen Schrecke klang einfach fast genau wie der Beutelockruf des Teufelwürgers. Ganz zu schweigen des Mimikrirufes des Grünen Kukucks. Daniele konnte sich mit ihrem Fotografischem Gedächtnis die Unterschiede einfach besser merken. Auch wenn sie nicht so gut hörte hatte sie heute die besten Ergebnisse erzielt.


    Jedes mal wenn sie einen Fehler gemacht hatte hies es 20 Runden Hindernislauf zu absolvieren. Und wenn sie dies nicht in der vorgegeben Zeit schaffte musste sie noch dachte sich Dr. Xian irgendeinen andere Gemeinheit aus. Und man musste sich hüten das er die gemurmelten Verwünschungen nicht hörte. Seinen Rohrstock hatte er immer Griffbereit. Heute hatte sie diverse Blessuren davongetragen.

    Sie bezweifelte je dieses Wissen nutzen zu müssen wie ein verdammter Piepmatz aus der grünen Hölle klang. Als sie das missmutig erwähnt hatte war sie sich sicher, daß die Viper Magie nutzte um den Rohrstock noch beißender auf sie nieder prasseln zu lassen.


    >>>Ja du musst die Natter leider informieren. Aber mach es diplomatisch. Sein grüner Hirse-Mehlwurmbrei war wohl schlecht gewesen.<<< Schreib sie missmutig zurück. Sie würde vor Iwan nicht erwähnen was Dr. Xian so tat wenn er schlecht gelaunt war. Sie hoffte nur das sie Dr. Xian nicht zu sehr verärgert hatte. Das sie miserabel in den Test abgeschnitten hatte war schon schlimm genug. Er konnte ihr durchaus das Privileg verwehren mit Iwan Missionen zu erfüllen.


    Iwan seufzte. Das klang nach Arbeit..

    << So ka. Ich kümmere mich drum. Mach dich reisefertig. >>


    Iwan machte sich auf den Weg in die Nähe des Ameisenbau. Er aktivierte sämtliche Lizenzen und die passende SIN.


    Dann kontaktierte er die Schlange. Per Nachricht, er hatte einfach keine Lust zu reden !


    << Privjet, Ich benötige Mika für einen Außeneinsatz. Das letzte Mal haben Sie auch davon profitiert. Und Sie ist nicht mehr so paralysiert in Kampf Situationen. >>


    Dr. Xian war gerade dabei die Testergebnisse zu analysieren als die Nachricht von Iwan Korshunov rein kam. Er las sie irritiert. Genau dieser letzter Einsatz hatte sie so aufmüpfig gemacht. Vorher war sie viel besser zu kontrollieren gewesen. Aber hatte Recht. Die Erkenntnisse und die vielen Daten, die EVO noch auswertete hatten ihm nicht nur die Möglichkeit gegeben seine Forschungen für weitere 5 Jahre fort zu führen. Nein sie hatten ihm ein größeres Budget eingebracht.


    Er kniff seine Schlangenlippe zusammen und seine gespaltene Zunge schnellte unkontrolliert hervor. Eigentlich hatte er mit viel Selbstkontrolle dieses Verhalten wenn er sehr nervös war geschafft zu unterbinden aber diesmal nicht.


    Er rief die Akte von Proband 373XX - Luscinia Sorokin auf. Das sie darauf beharrte Mika genannt zu werden war ein weiterer Punkt seiner Irritation. Aber auch hier hatte er ein Memo von EVOs R&D-Planungsgremium bekommen. Er wusste selbst das sie sein vielversprechendes Forschungsobjekt war.

    Ihr Körper hatte auf die Gentherapie und die minimalinvasive Biowareergänzung nicht negativ reagiert. Der Manafluss war weiterhin ungestört.


    >>>Herr Korshunov<<< Schrieb Dr. Xian nachdem er die Akte wieder weg gelegt hatte. Luscinia hatte nach dem letzten Außentrainingseinsatz unter realen Bedingungen einen Sprunghaften Anstieg in einigen ihrer Fähigkeiten verzeichnet. Leider wurde sie auch widerspenstiger. Und das konnte Dr. Xian überhaupt nicht haben.

    >>>Sie wissen sehr wohl, das Proband 373XX keinen Kampfhandlungen ausgesetzt werden darf. Von daher ist eine Steigerung ihrer Fähigkeiten in diesem Bereich unangebracht. Wie jedes mal sind sie vollumfänglich für ihre Sicherheit verantwortlich. Bitte füllen sie Das angehängte Formular aus.<<<


    Nachdem Dr. Xian die Nachricht verschickt hatte orderte Dr. Xian für Proband 37XX eine Seidenhaut und eine Sensitivhautbehandlung an. Die Seidenhaut sollte die gröbsten Blessuren die Dr. Xian in seinem Wutaubruch Proband 373XX zugefügt hatte kaschieren. Zudem sollte ihr Trodennetz auf die Veränderungen neu Konfiguriert werden. Auch beantragte er eine Reaktionsinterface um alle Sinneseindrücke besser aufzeichnen zu zu können. SimSindaten waren kniffelig aus zu werten aber die Hülle der Informationen waren einfach gewaltig. Im Klinikalltag unter einer Komplettüberwachung mit diversen Sensoren war es nicht nötig für jeden Probanden ein eigenes Reaktionsinterface zu haben. Aber da draußen war es um so wichtiger.


    Iwan gönnte sich ein zufriedenes Grinsen. Kurz, knapp, effektiv.


    Er antwortete entsprechend.

    << Vielen Dank für Ihre Kooperation. Wie immer werden wir Sie mit zusätzlichen, wertvollen Informationen unterstützen. >>

    Er unterzeichnete den Antrag und sendete Mika dann eine Nachricht.

    << Die Schlange wurde bezwungen. Ich benötige einen Treffpunkt um dich aufzusammeln. >>


    Als er die Tankstelle erreichte, tankte er das schwere Fahrzeug komplett auf.


    Luscinia wurde noch in der Minute in die Krankenstation beordert. Sie dachte es würden wieder irgendwelche Tests mit ihr gemacht, die die Erfassung von u.a. Herzschlägen, Puls und Atmung beeinhalteten. Mit einer Gabe von Blut und anderen Proben.


    Sie war etwas überrascht als ihr gesagt wurde, daß sie eine Biotechnische Anwendung sollte.


    Drei Stunden später kam sie wieder in ihr Zimmer. Sie schrieb als erstes Iwan.


    >>>Sorry das du warten musstest. Ich konnte nicht früher schreiben. Ich muss schnell noch packen und dann kannst du mich in ca einer halben Stunde am Wladiwostock Park Nordeingang abholen.<<<

    Das war der Treffpunkt, den sie schon des öfteren genutzt hatten.


    Als Mika ihre Runnerklamotten anzog fühlte sie die grobe Textilstruktur auf ihrer Haut. Sie war nicht nur sensitiver, sie war auch noch etwas irritiert durch die Behandlung. Am liebsten hätte sie nichts getragen oder zumindest nur ein dünnes Seidenkleid.


    So stand sie sichtlich unbehaglich am Tor und wartete auf Iwan.


    Iwan setzte sich von der Tankstelle aus in Bewegung. Da das Fahrzeug so langsam war, hatte er die lange Wartezeit eher weniger bemerkt.

    << So ka. Bin unterwegs. >>


    Langsam fuhr er zum Treffpunkt, schneller hätte das schwer gepanzerte, rollende HQ eh nicht geschafft.


    Er sendete eine Nachricht an Lonely Howl

    << Ich habe Mika erfolgreich aktiviert. Sind bereit und werden pünktlich morgen erscheinen. >>


    Als er Mika am Treffpunkt entdeckte, hielt er mit dem Fahrzeug neben Ihr und öffnete per Fernsteuerung die Tür. Als Sie eingestiegen war, fuhr er los, aktivierte den Autopiloten.


    Er stand auf, umarmte Sie feste und gab Ihr einen Kuss.

    " Schön dich zu sehen, Luscinia. "

  • 16. Oktober 2078

    Bewölkt mit lokalen Nebelfeldern, 8 Grad


    Ein Tag wie jeder andere Herbsttag in Seattle. Es ist kalt, irgendwie feucht obwohl es nicht regnet und die Sonne spendet ein diffuses Licht, wenn sie nicht sowieso von sich überschlagenden AR-Feeds und Neonreklame verdrängt wird.


    Der Tag des Meetings mit dem unbekannten Johnson der sich selbst Mr. Grey nennt.

    Die Runner haben eine Lokalität: das Cupper Joe´s, welches seinen ganz eigenen Ruf pflegt, in Downtown und eine Uhrzeit: 15 Uhr.

  • Derek wird an dem Tag früh aufstehen und als erstes für einen eventuell unmittelbaren Aufbruch nach dem Treffen die Ausrüstung prüfen, fertig machen und bereitstellen. Das beinhaltet die Akkus für die Hardware aufzuladen, und den Rest der Ausrüstung bereit zu legen, so dass bei Bedarf direkt nach dem Treffen losgelegt werden kann.

    Dann wird er noch einmal ausgiebig "frühstücken", sich frisch machen und nachschauen, ob Doug weitere Infos geliefert hat - falls dies nicht der Fall ist, wird es alle bekannten Infos noch einmal durchgehen und sich "innere Notizen" für das Treffen machen. Bevor er sich dann fertig macht, wird er noch einmal Infos zum Treffpunkt recherchieren, damit er eine Vorstellung davon hat was das für ein Laden ist.


    Er wird sich dann passable Klamotten anziehen und 3 Stunden vor Termin aufbrechen. Mitnehmen wird er nur eine Pistole nebst Ersatzmagazin im Tarnholster. Er wird den Laden abschließen und die AA scharf machen und sich mit dem Chopper dann auf den Weg machen. Vor Ort wird er viel zu früh sein, den Laden ausgiebig von außen checken (wenn möglich in einem Café oder Stuffer Snack mit Blick auf den Laden) und ca. 1 Std. vor Termin den Laden betreten wollen.

  • 16. Oktober 2078- Seattle Downtown Coppa Joe's

    Bewölkt mit lokalen Nebelfeldern, 8 Grad


    SkillZ macht ihre Yoga-Übungen, nachdem sie aufgestanden war und gestern auch nicht noch mal feiern war. Für 100k kann man sich da schon zusammenreißen. Stattdessen hat sie ihre Ausrüstung überprüft und ein wenig in dem Buch von Sahra gelesen. Was für ein seltsamer Anfang. Und was für ein gleichzeitig naiver und herzloser Idiot. Allerdings war der Spannungsbogen in etwa so steil, wie ein Sandstrand. AUf der positiven Seite konnte sie sagen, dass die Linguasoft immer noch tadellos arbeitete und sie das Buch also genau so schnell wie auf Englisch lesen konnte. Zum MIttagessen, machte sie sich eine ordentliche Portion Lachs mit Nudeln oder besser das, was die Soyfabrikanten einem dafür verkaufen wollten. Immerhin der Spargel darin war echt. Im Joes hoffte sie immerhin auf guten Kuchen und Kaffee.

    Als es Zeit wurde erinnerte sie ihr Kommlink daran und sie nahm die Panzerjacke mit, verstaute darin die Secura und die Superkompakt an ihrem Knöchel. Die SIN aktivieren, überprüfen, dass die Lizensen stimmen und dann auf die Mirage steigen um nach Downtown zu fahren. Sie parkt das Motorrad vor dem Laden und steckt sich noch eine Zigarette an, bevor sie etwa um 14.15 Uhr den Laden betritt und sich erst mal einen Kaffee und drei Donuts bestellt. Wohin die gertenschlanke Norm das packt darf man sich aber getrost auch fragen.

    Nach dem Job könnte sie sich darum kümmern den Genwischer einbauen zu lassen. Dann müsste man sich keine Sorgen mehr um etwaige Spuren machen. Oder sie könnte in eine bessere Wohnung ziehen.

  • Mika und Iwan


    Mika zuckte leicht zusammen als Iwan sie umarmte. Nicht nur die Blessuren taten ihr weh, aber auch die Haut die jetzt sehr viel sensitiver war.


    Sie konnte ein kurzes schmerzhaften wimmern nicht unterdrücken.


    Dafür erwiderte sie den Kuss sie aber innig.


    "Ich freue mich auch dich zu sehen." sagte Mika voller Freude.

    Iwan schaute besorgt, sagte aber erstmal nichts. Er ging wieder ans Steuer, fuhr wieder selbst.


    " Morgen 15:00 treffen wir im Cupper Joe's auf Mr. Grey und die anderen, möglichen Runner. Wir werden bereits 14:00 da sein und das Ganze gründlich sondieren. Das ist gutes Sicherheitstraining für dich, sollte eine Routine werden. "


    "Was machen wir jetzt?" fragte Mika. Sie war froh heute schon Dr. Xian entkommen zu sein. Und sie war auch froh mit Iwan zusammen zu sein. aber sie wusste auch das für Iwan alles einen Sinn haben musste. Er würde nie einfach nur Zeit mit ihr totschlagen wollen.


    Einen gemütlichen Tridabend zu zweit auf der Couch eingemurmelt in Kuscheldecken gab es bei Iwan nicht.

    Iwan überlegte. Fieberhaft.


    " Gehen wir schön Essen ? Ich führe dich aus. Wir müssen dich dann noch einkleiden. Und mich. "


    Luscinia war überrascht.

    //Wollte Iwan sie zu einem Date ausführen?// Sie wagte es nicht zu hoffen. Sie wurde wieder leicht rot.


    "Ich bin leider total underdressed." sagte Luscinia kleinlaut.


    Iwan schmunzelte leicht und fuhr mit Ihr zu Mall. Großzügig stellte er Cash zur Verfügung und ging mit Ihr shoppen.


    Er entschied sich für einen klassischen schwarz-weißen Smoking, maßgeschneidert. Als passende Accessoires wählte er teure Zigaretten, eine goldene Armbanduhr und zahlte mehrere tausend Nuyen

    Mika griff instinktiv zur EVO Konzernmode. Das knappe rückenfreie Abendkleid -eigentlich war es ihr viel zu freizügig, aber es hatte Iwan so besonders gefallen- hatte etwas dezent transhumanistisches an sich. Bis auf die bunt geschminkten Augen und den aufgeklebten "Leiterbahnen" trug Mika keinen Schmuck. Was die Wirkung noch verstärkte.


    Sie fühlte sich besonders in dem Kleid. Sie freute sich auf den Abend mit Iwan.

    In dem gehobenen Restaurant mit echten Kerzen und einem Buttler im englischen Stil aßen die beiden zu Abend. Im Hintergund konnte Mika dezent klassische Musik hören. Die Musik wurde von einem Sasquatsch gemacht. Es war wirklich virtuos.


    Während des Essend streichelte Mika ein paar mal. Sie genoß das Gefühl seiner Haut auf ihren Fingern. Genoß seinen Geruch. Ja seine ganze Gegenwart.

    Nach dem Essen fuhr er mit Ihr in ein teures 5 Sterne Hotel und blieb mit Ihr dort über Nacht.


    Als die beiden nach dem Essen ins Hotel ging wusste Mika was von ihr erwartet wurde. Sie freute sich drauf, aber doch hatte sie Angst. //Würde sie Iwan gerecht werden? Würde sie alles richtig machen?//


    So verschwand sie einige Zeit im Bad. Nicht nur im sich frisch zu machen, sondern auch Mut zu fassen. Die zwei Gläser Wein, die sie beim Essen getrunken halfen ihr ein wenig.


    Dann kam sie aus dem Bad. Schüchtern. Leicht rot im Gesicht. Sie schaute schüchtern zu Iwan und begann dann vor Iwan ihr Kleid langsam zu öffnen.

    Sie zögerte. //Würde Iwan gefallen was er zu sehen bekam? Sicherlich hatte er schon viele Frauen gesehen. Würde er sie mit ihr vergleichen? Wie würde sie ihm gefallen?// All diese Gedanken rasten in ihrem Kopf herum. Ließen sie schwindeln.


    Sie hielt ihr Kleid vor ihre Brüste. Krallte sich in den Stoff. Iwan stand vom Bett auf. Er ging langsam auf sie zu. Er setzte ein gewinnendes Lächeln auf. Er wusste was in so einem Moment für eine Regung von ihm erwartet wurde. Er lief langsam auf sie zu. Er wollte das scheue Reh nicht verschrecken. Er nahm das Kleid sanft und endkleidete Luscinia vollends. Dann führte er sie zum Bett. Das Bett hatte einen Baldachin. Er schloss die dünnen Vorhänge hinter ihr....


    Als Sie noch schlief, schlich er sich in den Fitness Bereich des Hotels, trainierte hart und übte weiter sein Muay Thai.


    Frisch geduscht und angezogen, weckte er Sie und frühstückte mit Ihr, ehe er danach die Rechnung beglich. Es war Zeit, sich auf den Weg zu machen.


    Morgens als Iwan sie mit dem Frühstück weckte viel ihr auf was für einen Heißhunger sie hatte. Ein wohlig warmes Gefühl hatte sich in ihr ausgebreitet. Sie war in einen leichten seidenen Bademantel gekleidet. Er glitt ihr immer wieder an den Schultern herunter. Die seidenweiche Haut war einfach zu glatt.


    Iwan konnte diesem Anblick nicht widerstehen und so wurde das Frühstück noch etwas ausgedehnt. Sie hatten ja noch Zeit bis sie sie sich treffen mussten.


    Doch irgendwann verließen sie dann das Hotel um sich an die Arbeit zu machen. Es gab noch einiges vorzubereiten.


    Iwan hatte Mika verschwiegen das es 100K für diesen Auftrag gab. Er wusste das der Auftrag hart werden würde. Kein Johnson gab gerne Geld aus. Und vor allem nicht so viel. Wenn es nicht einen triftigen Grund gab. Er wollte sie nicht verunsichern.

    Wieder in Ihrer Runner Kleidung, umkreiste der Ares Roadmaster das Cupper Joe's.


    " Wir sind da. Aber zuerst... Sehen wir uns um. Achte auf mögliche Gefahren. Auffällige Fahrzeuge, Drohnen.."


    Und so hatten Sie, bevor sie ausstiegen, bereits sich etwas umgesehen und seine Paranoia war beruhigt.


    " Wir gehen rein als Paar. Es ist eine gute Tarnung. Niemand würde uns sofort als Runner erkennen. "


    Luscinia dachte die ganze Zeit über die Nacht und den Morgen nach. Sie wusste nicht ob es Iwan gefallen hatte. Sie glaubte es, aber sicher war sie sich nicht. Jetzt wo er das erste Mal mit ihr geschlafen hatte würde er sie bald verlassen, weil sie ihn nicht halten konnte? Weil sie nicht mehr interessant war?

    Erst als sie in die Nähe der Lokation kamen und Iwan sie bat die Umgebung genau zu begutachten wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Sie hatte was zu tun. Das gehörte zu ihrem Job.


    Vor dem Coopers Joe schaute sie sich ebenfalls um.


    Sie war in ihrem Ares Victory Industrious EVO Wladiwostock Edition gekleidet. Sie fühlte sich in der Panzerung am wohlsten. Dadrunter hatte sie ihre Formangepasste Unterwäsche mit dem Reaktionsinterface an, welches an ihr Link und dem SimSin-Aufnahmegerät gekoppelt war. Dr. Xian wollte alle Daten haben.


    Sie war froh, daß sie gestern Abend noch nicht im "Dienst" gewesen war. Dr. Xian hätte auch von ihrer gemeinsamen Nacht mit Iwan Daten zum Auswerten haben wollen.


    Als Iwan ihr sagte, daß sie als Pärchen reingehen sollten, das aber nur zur Tarnung dienen sollte gab es ihr einen Stich.

    //Also ist es aus zwischen uns?// Dachte sie panisch. Sie musste sich fokussieren und an ihren Auftrag denken. Zum Glück kannte sie diverse Methoden sich wieder auf ihre Aufgaben konzentrieren zu können, die ise anwenden konnte.

    Zitternd fasst sie seine Hand.


    Iwan spürte Ihr Zittern und drückte Ihre Hand vorsichtig.

    " Ich wollte sagen. Brauchst dich nicht verstellen. Es ist mir egal ob die anderen Runner sich negativ äußern."


    Nachdem Sie Ihm berichtete, das nichts Auffälliges zu entdecken war, parkte er und ging mit Ihr etwa 30 Minuten früher rein.


    Er trug eine silberne Panzerjacke, eine dunkle schwere Hose und sportliches Schuhwerk. Unter der Jacke hatte er einen Tarnholster mit einer Waffe.

  • Die Suite des Bellevue Hilton, hat pro Nacht für José den Preis eines müden Lächelns. Für andere Bewohner dieser Erde hat sie den Preis eines Monatsgehalts und für noch wieder andere, ist dies hier so unvorstellbar luxuriös, dass sie nie auf die Idee kämen, hier könnten normale Menschen leben.

    Ihm ist das hier eigentlich alles zu prunkvoll eingerichtet, er hat den Wert von Effizienz schätzen gelernt. Klar sein Anwesen in Venezuela ist auch groß und wundervoll. Aber er mag dieses extra vergoldete, kitschige Klischee von Wohlstand nicht. Reichtum sollte man ausstrahlen, Reichtum sollte nicht protzen müssen. Ihm ist das bequeme King Size Bett wesentlich lieber, als das schicke King Size Bett. Nun ja, für ein paar Tage wird es wohl gehen.

    Danke Tatjana, ich werde Dich wieder buchen.

    Verabschiedet er die weibliche Perfektion am Fahrstuhl, der direkt zu seiner Suite fährt. Bei Frauen sieht das Ganze genauso aus.

    Er mag diejenigen, die draußen nicht als Dienstleister erkannt werden, sich aber hinter verschlossenen Türen sehr genau darauf verstehen, Deine Bedürfnisse zu erkennen und zu befriedigen.

    Tatjana lächelt gekonnt und verdreht ihre Augen pflichtbewusst erst im Fahrstuhl. Sie kann diese Bonzen eigentlich nicht leiden, die denken, sie könnten sich mit Geld alles kaufen.

    Die 5000 Nuyen allerdings, die sie gerade auf ihrem Konto sieht, beweisen, dass sie Teil des Problems ist. Na und? scheiß drauf... 5k!


    Sei es wie es sei. José setzt sich an seinen Schreibtisch, ruft sich AR seine Notizen auf. Studiert nochmal um was es bei der Forschung ging und bestätigt den Termin bei Julio, welcher ihn zu Cupper Joes chauffieren wird.

    Dann legt er sich schlafen und verbringt den kommenden Vormittag mit einem ausgiebigen Frühstück, einem ausufernden Bad nach leichtem Training und wird von Julio 14:50Uhr vor dem Etablissement aus dem Wagen gelassen. Auch hier. Nichts Übertriebenes, Julio steuert einfach einen schicken BMW und wahrt die Etikette, für der bezahlt wird. Er kann auf sich aufpassen. Das kostete extra, ist aber nie verkehrt.

    Danke Julio, bleib in der Nähe, ja?

    Sehr wohl, Sir!


    José trägt Jeans, weißes Hemd, Jacket und ein, zwei preisintenisve Accessoires. Er hat sein Hemd leicht offen, sodass man eine Tätowierung erkennen kann, doch was genau es ist, ist verdeckt.

    Bewaffnet ist er nicht, wer hier eine Waffe braucht, hat das Spiel bereits zu einem früheren Zeitpunkt verloren.

  • Seattle, Downtown, Cupper Joe's

    16. Oktober 2078 - 15:00 Uhr

    Leichter Nieselregen, Windig


    Euer Weg führt euch ins Herz des Seattler Megaplex, die heutige Innenstadt des Sprawls war früher die ganze Stadt Seattle. Man kann sich die Ausmaße also vorstellen.

    Die wichtigsten Kultur-, Regierungs- und Geschäftseinrichtungen finden sich hier, und die höchste Dichte an Konzern-Niederlassungen im gesamten Metroplex.

    Das Cupper Joe's befindet sich an der Küste des Puget Sound, einem großen Fjord, der sich zum Pazifik öffnet, umgeben von Wolkenkratzern, Arkologien und vielen Restaurants, Läden und Konzernzentralen der inneren Innenstadt.


    Das Bild das euch erwartet ist das was man euch sehen lassen will, beeindruckender Protz auch und besonders für die Touristen. Die größten Gebäude, die höchsten Wolkenkratzer und eine erschreckende Dichte von Metamenschen jeglichen Couleur. Armut wird hier in dunkle Ecken verdrängt, dazu ist kein Platz in den vollkommen überfüllten Straßen aus Autos, Rollern, Bussen, Fußgängern und sogar Fahrradfahrern, und dafür sorgt eine erstaunliche Menge an Sicherheitskräften.


    Wer schon früher am Treffpunkt erschienen ist sieht regelmäßig verschiedene Personen ein- und ausgehen. Anzugträger, Ganger und Cops gleichermaßen. Jeder könnte der Johnson sein, auch wenn die Wahrscheinlichkeit eher für eine Drohne in Nadelstreifen spricht als für Junkies in Panzerjacken.


    Über die vielen Hochwege, Brücken und Unterführungen erreicht Mr. Grey das Copper Joe's eine viertel Stunde vor dem eigentlichen Treffen. Ja, er kam tatsächlich zu Fuß, sein Büro befindet sich in gar nicht allzu großer Ferne und das Auto zu nehmen bei dem Verkehr hätte ihn mehr Zeit gekostet. Zudem musste er so nicht mal einen Fuß unter freien Himmel setzen. Er hätte noch einen dieser unsäglichen elektronischen Roller nehmen können, doch jemand der etwas auf sich hält wird sich dieser albernen Dinger kaum bedienen oder wer hat je den Vorstand eines bedeutenden Konzerns auf so was gesehen?

    Ohne sein Aussehen nochmal zu kontrollieren wie es so viele tun, wenn sie an den verspiegelten Fassaden Downtowns entlang gehen tritt er ins Cafe, welches von Außen wie eines von vielen Cafés in Downtown aussieht, erst Innen erkennt man das Besondere und auch den Charme des im 60er Jahre Stils gehaltenen Diners. Die guten 60er, natürlich. Die 1960er. Wie alteingesessene wissen eine Hommage an das Original Joe's als es noch in Tacoma war.


    Wenn man das Joe's betritt öffnet der Laden sich einen quasi L-förmig. An beiden Schenkeln befinden sich links und rechts Sitzecken, wobei sie auf einer Seite immer 6 Plätze bieten und auf der anderen 4. Falls man danach sucht, Toiletten befinden sich jeweils an deren Enden.

    Bevorzugt man es allein zu sitzen ist dies am Tresen möglich der sich dort befindet wo die Schenkel des Ls sich treffen. Kommt man herein, guckt man also direkt darauf, was sinnvoll ist, denn wenn man nur was zum mitnehmen möchte kann man direkt wieder verschwinden.

    In kleinen mit Kunstleder bezogenen Sitzecken, hinten sitzen die Ganger, während vorne die Knight Errant Cops ihre Donuts futtern, für Diese ist das Café übrigens bekannt, kann man das futuristisch und zugleich nostalgische Ambiente auf sich wirken lassen. Wer sich umsieht erkennt aber auch Triaden, Mafia, Yaks und eben auch den ein oder anderen Konzerner und alle sitzen friedlich beieinander.


    Über eine alte liebevoll restaurierte Jukebox laufen amerikanische Klassiker, gerade ist es 'the voice' Sinatra, nicht zu aufdringlich aber laut genug um vielleicht nicht jedes Gespräch hören zu können, für alles weitere ist jeder der hier sitzt selbst verantwortlich.


    Mr. Grey, geht zielstrebig auf eine Frau mittleren Alters hinter dem Tresen zu, er wechselt ein paar nette Worte mit der Blondine und diese weist ihm einen ruhigen Tisch in einer der hinteren Ecken des Cafés zu. Perfekt für seine Zwecke. Wer an Zeit und Auftreten nicht vermutet das es sich um ihren Mann handeln könnte, der könnte es aus den freien Plätzen an seinem Tisch schließen. Er selbst wirkt als hätte er dies hier schon viele Male getan. Er setzt sich an die Wand, mit Blickrichtung zur Tür, schlägt die Beine übereinander, bestellt einen Kaffee und überprüft nochmal seine Nachrichten ehe er die Zeit die er noch warten muss ungenutzt lässt.

  • José ist sich seines Äußeren nicht minder sicher, als Mr. Grey es ist. Nein man könnte mit Fug und Recht behaupten, es gibt wenig, was er besser beherrscht, als sein Äußeres. Seine Wirkung auf andere (Meta) Menschen ist sein Kapital. Sein Erscheinungsbild als älterer Herr ist nun zwar nicht ganz freiwillig gewählt, täuscht aber dennoch etwas über seine Fähigkeiten hinweg und das gefällt ihm so. Er wird lieber unter- als überschätzt.


    Am Tresen sitzend, beobachtet er den Neuankömmling, er ist nur sehr kurz unsicher, wen er da vor sich hat. Ist es oft wichtig, dass ein Rufname nicht unbedingt zum äußeren Erscheinungsbild passt, so ist dies bei Johnsons oder... José schmunzelt... Greys eben doch hilfreich. Dazu sein Verhalten, die kurze Absprache, die freigelassenen Plätze...


    José erhebt sich mit seinem Frozen Coffee und schlendert zu besagten Tisch und beugt sich, sein Jacket am schlanken Bauch haltend, leicht vor.


    Mr. Grey? Ich hoffe ich verwechsele Sie nicht, darf ich mich setzen? Man nennt mich den „Spanier“


    Wenn er ihn verwechselt... Auch egal. Seattle ist eine dieser Städte, die Verrückte toleriert. Sollte dieser Mann nicht der Richtige sein, so wird er seinen Freunden einfach von einem weiteren „Kloppi“ berichten, der sich „Spanier“ nennt.

    Können Sie hier etwas empfehlen? Halten die Donuts, was sie versprechen?


    Beginnt er eine Plauderei bis die anderen kommen.

  • Iwan war etwas am Rande der Tresen, unterhielt sich angeregt mit Mika auf Russisch und aß mit ihr Käsekuchen und trank Milchshakes.


    Er nutzte die Gelegenheit mit Ihr als Tarnung, war dicht bei Ihr, sagte kleine Nettigkeiten. Den Überblick über die ganzen Gäste zu behalten, fiel Ihm schwierig.


    Als jedoch der eine feine Pinkel dem Anderen folgte, war seine Aufmerksamkeit, man könnte auch Paranoia geweckt.


    Zu Luscinia funkte er über Kommlink.


    << Es geht los. Komm. Halte dich mit deinen Fähigkeiten zurück. Bleib Süss und unschuldig. >>


    Er zahlte und schob die Teller zurück, nahm Luscinia an der Hand und ging ebenfalls zum Tisch, aber langsam, schaute schmunzelnd auf Sie.


    Am Tisch angekommen blickte er recht emotionslos zu den beiden charismatisch en, gut gekleideten Männern.


    " Guten Tag, Mr. Grey. Wir sind Ihrer Einladung gefolgt. "


    Dann setzte er sich.

    Aktuelles SL Projekt " New Jersey / Love Land / Larcheime " (Foren Runs)
    Hauptcharakter: "Iwan " ( Strassensamurai )


    Erfahrener Meister und Spieler seit Edition 3.0 8)

  • Derek saß sehr früh im Cuppers Joe und hat 2 Kaffee getrunken. Ca 30 Minuten vor dem Treffen checkt er einmal die Toiletten und schaut sich dort kurz um, bevor er von seinem Toiletten-Gang zurück an den Platz geht. Das Ankommen von Mr. Grey und den darauf folgenden Zusammentreffen beobachtet Derek genau. Er ist besonders erstaunt, dass seine Einschätzung des "Pärchens" falsch war. Er beobachtet noch 2 Minuten den neu zusammengestellt Tisch und die dort sitzenden, dann steht er auf, geht zum Tresen bezahlt kurz, gibt an ständiges Trinkgeld und bittet, gleich noch einen Soykaf an den Tisch zu bekommen. Dann geht er ebenfalls rüber zum Tisch - langsam und bedächtig. Er achtet dabei darauf nicht zu zielgerichtet zu wirken und prüft wer ihn als erstes bemerkt "Der gute alte Paranoia-Check" denkt sich Derek und grinst in sich rein.


    Er bleibt auf etwas Abstand zum Tisch stehen. Da 2 fein raugeputzte Herren dort in Frage kämen und er keine genaue Beschreibung von Doug erhalten hatte, schaut er keine der beiden direkt an und räuspert sich kurz


    "Guten Tag. Mr. Grey nehme ich an? Ein gemeinsamer Freund - Doug - schickt mich."


    Nach der Ansprache nickt er dem Rest der Anwesenden des Tisches kurz grüßend zu bevor auch er sich setzt und wartet erst einmal auf den dann hoffentlich noch kommenden Soykaf. .

  • Luscinia genoss die Zeit mit Iwan. Er zeigte eine Seite, die sie noch nicht kannte. Auch genoss sie Russisch reden zu können. Sie nutzte auch den Wladiwostokdialekt und nicht das Russisch, dass gemeinhin in der westlichen Hemisphäre gesprochen worden. Den offiziellen Dialekt aus dem Kreml und Moskau.

    Sie selber trank nur stilles Wasser und aß ein paar Plätzchen.


    Als dann Iwan aufstand folgte sie ihm. Einen Schritt hinter ihm wie sie es schon so oft geübt hatten. So konnte er sie am besten vor Angriffe schützen. Iwan würde das Feuer auf sich ziehen während sie sich in Sicherheit bringen konnte.


    Sie überlies Iwan mit ihrem Johnson zu reden. Sie beobachtete nur. Nahm alles auf. Auch in den Astralraum lies sie nicht aus.


    Auch sie setzte sich. Leise und verhuscht wie ein scheues Reh. Sie war nervös. Sie hatte einfach zu wenig Übung mit einem Johnson zu sprechen.


    Sie nickte Mr. Grey und dem Spanier dem Spanier zu.


    Als dann noch eine weitere Person kam begrüßte sie diesen auch. Aber lautlos und sehr zaghaft.


    Über ihren privaten Kanal berichtete sie Iwan alles was sie sah.

    Sie nahm sich abermals vor Waffen nach ihrem Aussehen, nach ihrem Geruch identifizieren zu können. Wenn sie sich konzentrierte konnte sie Sprengstoff riechen. Aber meistens gelang ihr das nicht.


    Jede Waffe, Jedes noch so unwichtiges Detail. Sie war noch zu unerfahren einschätzen zu können was wichtig war und was nicht.

  • Als sich das halbe Lokal kurz vor dem Zeitpunkt an den Tisch des Mannes im grauen Anzug setzt muss sie beinahe loslachen. Gut, das erspart einem dann auch das Nachfragen. Also steht sie auch auf und macht noch einen kurzen Umweg zur Bar, wo sie einen Karton der Donuts mitnimmt. Die sind wirklich gut und das Mädchen, dass der Kerl da angeschleppt hatte, sah quasi verhungert aus. Nur das Alter der ganzen Leute hier irritierte sie etwas. Eigentlich wurden Runner nicht so alt.

    Entspannt und kurz vor der vereinbarten Zeit schlendert sie auf den Tisch zu, den Karton in der einen und ihren Kaffee in der anderen. "Ich nehme an Mr. Grey? Ich bin SkillZ," fragt sie kurz am Tisch, bevor sie Platz nimmt und den Karton mit Donuts in die Mitte stellt und den anderen zunickt, die ebenfalls am Tisch sitzen. Gott, das waren wirklich zur Hälfte Rentner. Shit.

  • Der Blick des Mannes den José anspricht hebt sich während sich das Sichtfeld nur für Diesen sichtbar von allen geöffneten Anwendungen klärt.


    "Korrekt."

    Mit dem Anflug eines Lächelns deutet Mr. Grey auf einen freien Platz.

    "Setzen sie sich. Die Donuts sollen vorzüglich sein, ich selbst mache mir nichts daraus."


    Und noch ehe er näher auf den großzügig angebotenen Smalltalk eingehen muss erscheinen auch schon die Nächsten. Mr. Grey nimmt dies wohlwollend zur Kenntnis, denn Probleme lösen sich nicht beim rum sitzen und Kaffee trinken und seine Vorgesetzten wird es auch wenig beeindrucken, wenn die Arbeit eines halben Tages für dieses Gespräch liegen bleibt, selbst wenn es oberste Priorität hat.


    Er nickt einfach nur als der bullige Kerl mit der verhuschten Kleinen sich setzt. Ein merkwürdiges Paar aber welche dieser Leute waren das nicht. Mr. Grey hatte sich längst daran gewöhnt und so verrät seine Mine auch bei den nächsten weder Verwunderung noch Verunsicherung. Er begrüßt sie allesamt gleich höflich und distanziert. Nicken. Lächeln. Bedeuten Platz zu nehmen.


    Nachdem der fünfte Mann sich gesetzt hat kommt Mr. Grey direkt auf den Punkt.


    "Wir sind vollständig, sie haben sicher nichts dagegen, wenn ich unser Gespräch nun etwas privater gestalte."


    Und mit diesen Worten verlieren etwaige Gerätschaften und Komlinks dann auch ihre Verbindung zur Matrix.


    "Kurz die Fakten die ihnen Bekannt sein sollten. Es geht um die Wiederbeschaffung von firmeneigenen Daten, welche vor circa 33 Stunden entwendet wurden.


    Wissenschaftliche Informationen um genau zu sein. Das die Daten und die Person die sie entwendet hat sich noch im Land aufhalten können wir nicht garantieren, soweit es möglich ist bieten wir ihnen Transporthilfe an.


    Für die Erfüllung dieses Auftrages erhalten sie von uns 100k, sie können sich einen Bonus von 50k verdienen, wenn sie einen Nachweis über das von ihnen herbeigeführte Ableben des Entwenders liefern.

    Ein Dossier mit allen Fakten zur Zielperson, die wir ihnen zur Verfügung stellen können, erhalten sie, wenn wir uns einig sind. Das die Angelegenheit zeitkritisch ist, muss ich ihnen sicherlich nicht sagen."


    Fast Mr. Grey kurz und sachlich zusammen, er hätte genau so gut ein Frühstück bei einer Servicedrohne bestellen können. Die ganze Zeit über sitzt er entspannt, ein Bein über das andere geschlagen und die Hände locker auf dem Tisch liegend da. Er wirkt nicht desinteressiert, keinesfalls sogar aber routiniert und effektiv. Fragend schaut er anschließend in die Runde und sucht dabei kurz mit jedem Blickkontakt.


    "Fragen bis hierher?"

  • José versucht immer viel an den Leuten zu erkennen, die sich da vor ihm auftun. Für den ersten Eindruck hat man natürlich nicht allzu viele Infos.


    Derek zum Beispiel. Gibt sich betont gleichmütig und will unauffällig wirken, er sitzt hier schon ewig und beobachtet alles, will aber scheinbar nicht paranoid rüberkommen, also gibt er sich ruhig und bedächtig. Vermutlich hat er das Cupper Joes vorher auch von außen noch ne Weile observiert. Vorsicht ist für ihn wohl besser als Nachsicht. Das ist prinzipiell etwas Gutes. Der Mann ist eben alt genug um das zu wissen.


    Skillz dagegen wirkt offen und ehrlich. Sie stellt gleich Donuts für die Gruppe zufrieden, das hebt schon jetzt den kollegialen Zusammenhalt. Gutes Mädchen. Sie wirkt, typisch Mensch, etwas unbedarft auf José.


    Iwan, der Typ kalter Krieger. Auf ihn wird man sich verlassen können. Wenig Skrupel. Der wird sich den 50k Bonus nicht entgehen lassen, einfach weils ihn nicht stört und 50k immerhin 50k sind. Soll José recht sein. Einzig das Mädchen an seiner Seite wirkt zu süß und unschuldig. Sie könnte den Bonus versauen. Und überhaupt wirkt sie, als würde sie gerne gerade nicht im Fokus stehen. Tja schade Kleines zu unauffällig um mir nicht aufzufallen
    Er fixiert sie solange bis sie den Blick wieder heben muss um nicht wirklich verdächtig zu wirken und sie in Ruhe feststellen kann, dass er ihr deutlich in die Augen sieht. Dann lächelt er mehrdeutig, es könnte ein Psychopatenlächeln sein, ein ehrlich charmantes oder ein belustigtes Lächeln sein.

    Er tippt auf den Wangenknochen direkt unter seinem Auge um ihr anzudeuten, dass er weiß, was sie da tut. Wer hier sollte sonst die magische Seite Abdecken? Seine Lippen formen das Wort „unhöflich“, dann zwinkert er.


    Mister Grey’s Vortrag ist so weit noch recht belanglos für José. Er hat kein Problem damit jemanden umzubringen, der so gravierend gegen die Regeln verstößt. Und auch die Bezahlung ist ihm egal. Onkel Miguel will das diese Daten gerettet werden, also wird das auch passieren. Keine Fragen bis hierher.