Beiträge von Quichote

    Hallo erneut!


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    die Geisterumstellung ist das grösste Crunchproblem von SR3---> SR4


    Die meinte ich. Für den einzelnen Charakter kann ich das durch Verzicht auf Binden und ähnliche Tricks lösen, aber das grundsätzliche Problem des Weltbilds bleibt. (BTW: Was war denn der große Umbruch von 2 auf 3? Ich erinnere mich nur an das abgeschaffte Tunneln sowie die Änderung in der astralen Durchdringbarkeit von Lebewesen ...)
    Neue Regeln bei neuen Editionen sind OK, und da hängt auch immer ein bißchen Weltbild dran. In diesem Fall aber finde ich nicht, daß das ein Fortschritt ist; zumindest in meinem Umkreis hat sich an der harten Trennund von hermetischer und Naturmagie niemand gestört.


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    Genauso wie beim Crash 1.0


    Jein. Der Zeitraum beim ersten war länger, und vor allem wird eine mäßige Idee durch Wiederholung ja nicht besser.


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    Die SOTA-Bücher selber führten kaum Regelungen ein


    Naja. Neues Soldatenspielzeug, neues Einbrechererspielzeug, neue Metamagie und drei neue "Klassen" von Adepten finde ich schon einiges.
    Wenn die Inkonsistenz bisher vermieden wurde: Prima; ob das so bleibt, wird man sehen.
    Bei SR3, da stimme ich zu, war sie vor allem wegen des Riggers bereits in den Corebooks flöten. Einen Decker spiele ich allerdings ausgesprochen gerne und gebe ihnen auch als Spielleiter gerne Raum, gebe aber zu, daß ich damit ziemlich alleine stehe. Die Idee also, Hacker besser zu integrieren, finde ich gut und auch wenn ich selber da keine Schwierigkeiten habe, gab es ganz offensichtlich Handlungsbedarf. Die Umsetzung finde ich allerdings (vielleicht wegen der gemachten Erfahrungen mit einem 3er Decker) nur mäßig gelungen; ich habe einen Hacker gespielt und wenig Vergnügen daran gehabt.


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    spätestens in den letzten SR3-Erscheinungen fast genauso normal war wie die Wifi bei SR4


    Das ist nicht richtig. Drahtlos in die Matrix zu gehen ist das eine, aber das ist ja etwas ganz anderes als Credstick oder Verkehrsampel unmittelbar und drahtlos erreichen zu können, ohne daß ich dafür in/über einen Host muß. Und eine Ampel so angreifbar zu machen ergibt schlichtweg keinen Sinn, ebenso wenig wie die weiterhin vorhandene Infrastruktur (Glasfaser eben nicht nur als Backbone) nicht weiter zu nutzen. Sie sinnvoll zu ergänzen, ist eine gute Idee, und ich mag auch den AR-Ansatz. Sie aber risikobehaftet zu ersetzen, ist nicht logisch.


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    Rigger (oder genauer gesagte spezialisierte Hacker-Rigger) sind besser dran als jemals zuvor


    Neugebaut: Ja, zumindest haben sie mehr Einsatzmöglichkeiten. Übertragen: nein, weil ihnen für die Möglichkeiten Chrom und Fertigkeiten fehlen.
    Wenn ich in SR3 einen Rigger frage, was er macht, sagt er "riggen". Sagt er das in SR 4, fragt der Tisch. "Aha. Und hauptberuflich?"


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    Der Crash war keinesfalls ein SuperGAU, spätestens ein halbes Jahr später war alles wieder beim alten, teilweise sogar nur 2-3 Wochen nach dem Crash (preist Lofwyr für seine Weisheit ).


    Das letzte Drittel des entsprechenden Quellenbuchs spricht da aber eine ganz, ganz andere Sprache. Daß relativ schnell Teile (und auch das längst nicht überall der zerstörten Infrastruktur ersetzt wurden, ist das eine, aber damit sind weder die beschädigten Arbeitsmittel vor Ort noch die verlorenen Daten, Billionenschäden der Wirtschaft etc. beseitigt. Wenn nach einem großen Erdbeben die Zelte des roten Kreuzes stehen, ist die Katastrophe ja auch noch nicht rum, sondern beginnt gerade erst.


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    Für mich klingen Deine Anmerkungen so, als wenn Du SR4 nicht wirklich kennen würdest


    Dann kannst Du mir sicher auch die Stellen nennen, an denen ich falsche Fakten in den Raum gestellt habe?
    Ich beziehe mich nur auf das GRW, weil ich die weiteren Bücher tatsächlich nur flüchtig bis nicht kenne, aber die beurteile ich ja auch nicht. Ich beurteile die Welt und die grundlegenden Mechanismen, und dafür reicht das GRW aus. Wenn meine Erwartung, die folgenden Bücher (vor allem das Unwired) reduzierten die Konsistenz, nicht erfüllt wurde, ist das in der Tat eine positive Überraschung, aber zugegeben auch eine ziemlich große.


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    Ja,ein paar deiner Windmühlen sind da ,aber einige sind viel kleiner ,wenn man näher hinreitet


    Möglich, ja. Vielleicht sind Windmühlengrößen ja auch etwas, dessen Größe im Auge des Betrachters liegt?


    Vor allem aber eines: Ich will ja niemandem den Spaß an SR4 nehmen. Wenn jemand "Würfelzahlen rauf- und runterrechnen" lieber mag als "Mindestwürfe rauf- und runterrechnen", ist doch alles prima. Wenn jemand einen vollintegrierten Hacker schätzt und dafür Grundregeln für die Matrix akzeptiert, die mir an entscheidenden Stellen zu dünn sind, ist das ein legitimer Ansatz, ebenso wie der Wunsch nach erwachten Riggern, die es in der Tat jetzt viel eher geben kann, die ich aber nie vermißt habe. Und wenn jemand 300 Karma neu vergibt und sich an übrigbleibenden Millionen aus SR3 freut, den Charakter dann trotz plötzlichen Reichtums ohne Argumentationsnöte weiterspielen kann: auch prächtig, auch wenn das bei einigen meiner Charaktere, die materiell motiviert sind, nicht funktionieren würde. Und wer den Umstieg plausibel findet (wie auch immer ein EMP Optronik zertsört und warum auch immer man als erstes die gar nicht zerstörte Infrastruktur ersetzt) oder wem das schnuppe ist, dem gönne ich wirklich von Herzen alles Vergnügen.
    Ich bestreite nicht einmal, daß sich Dinge verbessert haben, dáß das Rigger 3 ein eher unsägliches Buch ist oder Regeln zwar anders, aber dennoch gleichwertig sind. Und zum guten Schluß: Neue Editionen bedeuten neue Paradgimen. Das muß man akzeptieren, auch wenn ich den Eindruck habe, daß mehr umgeschmissen wurden als nötig.
    Ich persönlich habe aber besagte Schwierigkeiten damit, und obwohl sie durch Hausregeln oder schlichtes Ignorieren zu lösen wären, sehe ich einfach den Gewinn darin nicht. Die Windmühlen auf dieser Seite des Zauns habe ich nämlich im Griff, ohne daß es Tempo oder Spielspaß reduziert. Weswegen ich mich hier


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    das Überspringen von SR4 ziehe ich durch


    wohl anschließe, solange meine Spielkameraden das auch tun. Und solange meine Bücher noch halten ...


    Gruß


    Quichote

    Hallo erneut!


    Angier: Nicht ganz. Ich ignoriere das gewaltsam zusammengeführte Ende eines Metaplots und eines Plothooks, das es ohne den Zwang zum Kataklysmus so nicht gegeben hätte. Das kann ich auch, weil es am Ende der zeitschreibung steht. Für SR4 ist es jedoch die Genesis und daher eben nicht mit einem schlichten "Disbelieve!" zu lösen.
    Apple: Warum fragst Du nicht direkt, was Du fragen willst? Nartürlich erwarte ich es nur, weil ich die Inhalte der Bücher der kommenden Jahre nicht kenne. Wie aber schon geschrieben: Bücher mit Regeln laufen besser als solche ohne. Also wird es weitere Bücher mit Regeln geben: SOTAs, Optionalregeln, weitere Updates für Matrix, Waffen, Fahrzeuge, 'Ware und damit Ausnahmeregeln, Zusatzregeln, erweiterte Regeln und Sonderregeln. Und je mehr davon kommt, desto mehr geht die Schlankheit verloren.
    Apple: Klar. Jeder SR4-Charakter mit einer Hintergrundgeschichte, die den Namen verdient, kann den Crash und all das einbauen. Wäre ja auch seltsam, wenn ausgerechnet die Menschen, die an vorderster Front der Entwickluing tanzen, einen solchen Quantensprung nicht als nenneswerte Beeinflussung sähen. Aber das gilt ja für neu erschaffene Charaktere, und da muß ich nur solche Fragen wie "wie kommt es, das just in der Zeit DES Supergaus für eine Informationsgesellschaft der größte Innovationssprung der vergangenen 25 Jahre stattfindet?" ignorieren.
    Schlimm wird es für herübergerettete Charaktere. Bei einem Samurai geht das noch einigermaßen: Sechs Jahre sind ohnehin Zeit genug, sich einmal komplett rundum zu renovieren. Da muß ich nur neu generieren, das erwirtschaftete Karma neu ausgeben und mir irgendetwas für das Geld einfallen lassen. Letzteres ist schon böse genug, denn entweder gebe ich alles Geld neu aus, was den Rahmen sprengt, oder ich versuche, alte und neue Preise irgendwie mit einem Umrechnugsfaktor zu belegen, was das Hirn sprengt, oder ich definiere einfach alles als "weg", was den Samurai sprengt. Daß er früher mal alle Waffen schießen konnte, sich dann beim Wechsel zur dritten Edition zwsichen Sturmgewehr und MP entscheiden mußte und nun wieder beides kann: geschenkt. So was passiert nun mal bei neuen Editionen. Und daß trotz aller Innovation jetzt wahrscheinlich in Summe weniger Cyber- und Bioware hineinpaßt als früher, emfinde ich durchaus als Vorteil, von dieser idiotischen Berechnungsmethode einmal abgesehen.
    Aber wie machst Du das mit Deinem Magier? Dessen magietheoretisches Weltbild ist auf einmal gänzlich anders, seine Geister und die seines Schamanenkumpels funktionieren anders, die beiden Traditionen unterscheiden sich aber längst nicht mehr so wie früher, und das, obwohl der Crash ein technischer und kein magischer Weltuntergang war: Wie willst Du das ingame erklären?
    Und der Decker: Nun gut. Schon zu SR3 konnten die Jungs kabellos unterwegs sein, auch wenn das 2070 deutlich einfacher geht. Daß alle persönlichen Daten fast aller Menschen jetzt so unmittelbar erreichbar sind, ist neu, aber ebenfalls erklärbar. Noch mehr als Samurai haben Decker jetzt allerdings ein Geldproblem. In SR3 definiert sich ihre Potenz im Wesentlichen über genau eine Fertigkeit sowie Ressourcen, seien sie gekauft oder programmiert. Wenn ich den Weltenwechsel aber ernst nehme, sind die Ressourcen wertlos und der Decker wieder auf "Los". Sogar die eine Fertigkeit wird ihm beschnitten, weil sie nun auf 6 gedeckelt wird, und bei einem konsequent auf Deckertum gespielten 150+-Karma-SC ist sie Ende 2065 da schon lange nicht mehr ... Ganz abgesehen davon, daß Freund Decker ganz und gar nicht einsichtig sein dürfte, daß all die Glasfaserkabel noch da liegen, für Konzeren und ihn sicherer wären als diese Funkerei, sie aber irgendwie trotzdem niemand mehr nutzt.
    Und ich bin noch gtu dran. Ich spiele nämlich keine Rigger ...


    Gruß


    Quichote


    Tatsächlich, tue ich das?
    Wenn ich mir meine Postings dazu so durchlese, steht da eher etwas von erträglichen LOGIKlücken in SR3, schlechter erträglichen, weil grundlegenderen in SR4 und von REGELwidersprüchen, die wir in SR3 im Griff haben und die ich bei SR4 noch erwarte, soweit sie in den letzten Erweiterungen nicht schon heranwachsen. Von "Voll toll" lese ich auch nach mehreren Versuchen nichts. Nicht einmal von "besser". Nur, daß der Mehrarbeit des Systemumstiegs kein adäquater Gewinn in Spielspaß gegenüberstand und wir vom Wechsel daher wieder Abstand genommen haben.
    Und das Argument mit dem Crash sehe ich nicht. Auch wenn er Elemente des bisherigen Metaplots aufnimmt, ist der doch ein Kataklysmus, der den einzigen Zweck hat, diesen totalen Umbruch irgendwie zu erklären, und das macht er mehr schlecht als recht. Wenn ich SR3 spiele, kann ich vorher spielen und ihn daher ignorieren. Spiele ich aber SR4, ist er integraler und sehr, sehr prägender Bestandteil der jüngeren Vergangenheit aller SC, NSC und nicht natürlicher Personen und kann daher nicht (oder nur unter den gennannten Einschränkungen) ignoriert werden.


    Gruß


    Quichote

    Hallo!
    Eusebius: Meinst Du die Welt oder die Regeln? Letztere sind einfach etliche Jahre gewuchert, und da sich bekanntlich Bücher mit Regeln drin besser verkaufen als solche nur mit Welt und Gegend, kommt natürlich so etwas dabei heraus. Laß uns mal abwarten, wie konsistent due 4er Regeln in zwei Jahren noch sind ...Die Welt finde ich in SR3 aber zumindest im Fundament, sagen wir, akzeptabel konsistent, wenn man das SR-typische einfach mal als gegeben nimmt. Bei SR4 geht mir dass nicht so.
    Apple: Ob er Dich interssiert, weiß ich nicht. Mich interessiert er aber. Die meisten Runner dürften nämlich volljährig sein; sie haben die Prä-Crash2.0-Welt also noch erlebt. Und spätestens, wenn jemand heißgeliebte Charaktere weiterspielen möchte, muß man sich dem Übergang stellen.
    Tycho: Probier das mal, wenn Du einen Ü30-Decker weiterspielen möchtest ... Und was machst Du, wenn Du in einem Run auf Daten/Ereignisse zurückgreifen möchtest, die länger als sechs Jahre zurückliegen? Wie erklärst Du die Bewegungen im Firmenwert, im Konzerngerichtshof, die Veränderungen um Proteus und den Bankenverein?
    Die einzige Möglichkeit wäre tatsächlich, den Crash komplett zu leugnen und so zu tun, als wäre das alles immer schon so gewesen. Dann darftst Du Dir aber auch die Geschichte der Welt in nenneswerten Teilen komplett selber bauen, vor allem, wenn Deine Spieler zu allem und jedem relevanten erst einmal ausführliche Dossiers erstellen (lassen). Klar, kann ich alles leisten, und die neue WoD verlangt das ja schließlich auch. Ich finde es aber maximal unelegant und schlichtweg eine weitere Hürde auf dem Weg von 3 zu 4.Eeine überwindbare Hürde, natürlich, aber eine, die nicht nötig gewesen wäre.


    Gruß


    Quichote

    Hallo!


    Auch wenn es eine unpopuläre Minderheitenmeinung ist: Ich sehe die Vorteile von SR4 als geringer an als die meisten hier.
    Für Neueinsteiger ist es einfacher, da stimme ich zu. Wer mit SR3 aber klarkommt, gewinnt m.E. durch einen Umstieg nicht viel. Das Stromlinienförmigere verabschiedet sich mit jedem neuen Regelwerk ein wenig; das istn ja auch unvermeidbar und nichts SR-Spezifisches. Man hat einen Haufen Arbeit, sich in neue Regeln und eine tatsächlich andere Welt einzudenken, gewinnt aber nach meinem Eindruck nicht viel Spielspaß dazu. (Ja, ich weiß, auch das sehen hier etliche anders.)
    Die neue Welt und der Übergang von der alten hat Logiklücken, durch die ein Behemoth quer hindurchpassen würde; eine Konversion von Charakteren ist je nach Typ nur schwer bis sehr schwer möglich.
    Ich würde vorschlagen, es in einer Art parallelen Runde mit neuen Charakteren einfach auszuprobieren; wenn es Euch besser gefällt, könnt Ihr dann ja immer noch komplett umsteigen. Bei uns ist es allerdings bei dem Versuch geblieben, wobei wir alle die Regeln von SR3 ganz gut im Griff haben und mit den (unbestreitbaren) Macken gut leben, idR dadurch, daß wir sie seinfach nicht verwenden. Die (ebenfalls unbestreitbaren) Vorteile der vierten Edition haben die Nachteile (wie das Hardcap) für uns einfach nicht aufgewogen.
    Was die Bücher angeht: Das GRW reicht für einen Schnupperversuch sicherlich aus, wobei Du da insbesondere in Sachen Matrix an vielen Stellen ziemlich alleingelassen wirst. Und auf deutsche Übersetzungen einzudreschen, hat in jedem System und jeder Edition Tradition. Nicht wenige fanden seinerzeit ja sogar das englische Original des "Deutschland in den Schatten" besser, als es endlich erschienen war.
    Unabhängig davon aber ist das deutsche GRW tatsächlich unterirdisch. Wirf im Laden Deines Vertrauens einfach mal einen längeren Blick hinein ... Das München Noir ist besser, ich finde es allerdings ziemlich langweilig. Die SOX ist OK, aber bei weitem kein Muß, und auch das Städtebuch finde ich am Anfang eher verzichtbar. Wenn Ihr schon eine Weile spielt, habt Ihr in Sachen Regionalbeschreibung ja auch erst einmal genügend Material.


    Gruß


    Quichote

    Nuja.
    Nujaaaa.
    Dann ist aber auch jedes andere Fantasy-RPG der Steinzeit das deutsche/französische/andereamerikanische D&D.
    Aus der Tatsache, daß die DSA-Erfinder D&D übersetzt haben, läßt sich natürlich eine gewisse Ähnlichkeit erklären, aber bei einem so eingerschänkten Regelsystem läßt sich das ja gar nicht verhindern.
    Mit der eindeutigen Verbindung von Regeln und Welt, der fortlaufenden Geschichtsschreibung, der gesamten Attitüde von "fantastischer Realismus" vs. "fröhliches Dungencrawling" (ja, ich weiß: eine pointierte Aussage, die der gesamten Bandbreite beider Systeme sicher nicht in allen Facetten gerecht wird) und spätestens seit den Regeln der zweieinhalbten Edition sind die Ähnlichkeiten, vom Genre abgesehen, aber doch sehr überschaubar.


    Und: Ja. Es gibt die eine oder andere mächtige Inkonsistenz bei DSA, und daß diese Welt politisch und volkswirtschaftlich nicht funktionieren könnte, ist glaube ich auch unbestreitbar. Bei D&D in seinen Inkarnationen fallen mir aber auch eine Menge Dinge ein, die ich (genau wie bei SR) eher in die "Style over Substance"-Ecke stellen würde.


    Bei D&D stören sich mich nur weniger, weil da die Herangehensweise einfach eine andere ist. Erinnert sich noch jemand an die offiziellen Szenarien, die seinerzeit von Amigo mit der Einführung der dritten Edition erschienen sind? Da ist man vier? fünf? sechs? Bände lang nicht nennenswert aus dem Keller herausgekommen. Treffen an irgendwelchen Treppen nach unten, Spalten, Löchern oder Bergen und dann ab in's Verlies. tür auf, Feuerball rein, Tür zu, Detonation abwarten, rein in den Raum, Reste wegklopfen, Schätze sammeln und auf zum nächsten. Jedes Level eine andere Rasse als Hauptbevölkerung, und niemand fragt sich, was die so den ganzen Tag machen, solange keine Abenteurer vorbeikommen, was sie essen oder warum sie den Orks nebenan nicht schon vor hundert Jahren die Hucke vollgehauen haben.


    JKlar: es gibt auch andere Szenarien, aber das waren die offiziellen Einsteigerabenteuer für neue Kunden. Wenn ich so etwas spiele und Spaß daran habe, stören mich politische Ungereimtheiten an der Oberfläche nicht. Bei DSA dagegen muß ich erst einmal drei Jahre "aventurischer Bote" nachrecherchieren, um die historischen Ereignisse nachzuvollziehen, die zum Streit der Freiherrin von Siepengurken mit dem Ritter von Gradnochsiepengurken geführt haben. Sonst kapiere ich nämlich weder den Szenarioaufhänger noch die Motiavtion des buckligen Kammerdieners ....


    Dochdoch. Der eine oder andere Unterschied fällt mir schon ein.


    Gruß


    Quichote

    Hallo!


    Die Regeln geben da nur indirekt Auskunft ...
    Einen Fokus (Foki ist der Plural) kann man zunächst einmal ohne Größenbeschränkung bauen. Es kann also eine kleine Anstecknadel oder auch ein Ohrstecker sein. Reversnadeln mitKonzernlogo sind eine verbreitete und auch in offiziellen Szenarien mehrfach erwähnte Möglichkeit.


    Allerdings würde ich ergänzend hinzuziehen, welche Mengen an Telesma man (zur Reduktion der Karmakosten) eingebaut hat. Wenn 10 Einheiten Orichalkum verwandt wurden, ist das nun einmal mehr Material als ohne.


    Gruß
    Quichote

    Hallo!


    Da die Dinger Geräusche zwischen, sagen wir, 25 und 10.000 Hz machen und dabei einen gewissen Schalldruck erzeugen müssen, können die Membranen nicht unter einer Minimalgröße sein. Elektronik und Akku sollten dagegen keine so große Rolle spielen.
    Ich würde also sagen: Etwa so groß wie kleine USB-Boxen. Allerdings spielt das keine so große Rolle: Im Betrieb muß man sie nicht sehen, weil man sie deutlich hört.


    Gruß


    Quichote

    Hallo!


    Wie schon geschrieben: Sehr viel hängt von der Gruppe ab, vor allem ihrem Mißtrauen gegenüber Berufskollegen und gegenüber Herrn Schmidt.


    Für den weiteren Zusammenhalt, das Vertrauen und die Integration des neuen Charakters finde ich es am elegantesten, wenn nicht der Auftraggeber einen neuen Mitarbeiter aufzwingt, sondern die Charaktere selber jemanden, idealerweise genau diesen Kollegen, von sich aus wollen.
    Wenn Du es nicht eilig hast und auch der neue Mitspieler keine Schwierigkeiten hätte, die ersten Abende auch mal eine ganze Weile nur zuzuhören, finden sich aus "sozial ausgrichteter Charakter" plus "Gruppe soll Informationen besorgen" sicherlich einige Ansatzpunkte.
    Gib ihnen als nächsten Recherche-Teilauftrag einen, wo sie mit ihren bisherigen Connections und (Matrix-)Fähigkeiten nicht weiterkommen, beispielsweise Details, Informartionen, einen Gegensatnd von einem technophoben Schamanen brauchen, der nicht in der Matrix präsent ist und sich unter Leuten/in einer Umgebung aufhält, zu denen sie keinen Zugang haben. Wenn sie dann erste Recherchen anstellen, stellen sie schnell fest, daß sie auf bewährtem Weg nicht weiterkommen und suchen sich idealerweise weitere Hilfe über einen ihrer Schieber. Der vermittelt ihnen dann für einen kurzen Auftritt den neuen SC, und wenn alles gut läuft, kommen sie in der Folge bei einem nächsten, in etwa vergleichbaren Schritt von selber auf die Idee, den anzurufen. Herrn Schmidt werden danach die Zusatzkosten zu viel und es erscheint ihm preiswerter, diese Person gleich fest in's Team zu integrieren.


    Eine etwas schnellere, aber auch etwas gezwungen wirkende Version ist, die Gruppe sich erst einmal festlaufen zu lassen und dann den Neuen als "Rettungsmission" durch Herrn Schmidt einzusetzen; auch dadurch ist das Vertrauensproblem am Anfang etwas entschärft.


    Wenn die Gruppe nicht so ganz schlimm paranoid ist, kann es aber auch Spaß machen, den Neuen tatsächlich von oben einzusetzen. Dann wird er natürlich eine Weile kritisch beäugt, aber wenn es nicht übertrieben wird, kann dieses etwas erschwerte Zusammenwachsen ja auch durchaus vergnüglich sein.


    Gruß


    Quichote

    Ich habe sie ALLE gesehen. Jedes einzelne Spiel. Und werde das auch bis zum Finale nicht ändern. Sogar Shadowrun wird wahrscheinlich ei paar Tage verschoben.
    Zugegeben: während einiger Vorrundenspiele habe ich parallel Windowsnekromantie betrieben, aber dennoch: Ich schaue gerne Fußball, auch wenn ich so was von überhaupt nicht kicken kann. Und zumindest in der Kleinstadt ist das Gehupe (Nebenbei, liebe Nachrichten: Seit wann ist denn "Korsos" ein anständiger Plural? Habt Ihr Eure humanistische Bildung verschrottet?) auch durchaus erträglich. Zwar gibt es am Rande des Ruhrgebiets von nahezu jeder beteiligten Nation ein paar Mitbürger; irgendwer hupt also immer. Aber sogar "Türkiye! Türkiye!" war bei uns noch vor Mitternacht rum. Alles gut auszuhalten, also.
    Und wenn Donnerstag Yogis Miezekätzchen ausgeschieden sind und die Türkei nächste Woche ebenfalls rausfliegt, wird auch das ruhiger. Portugiesen haben wir kaum, Spanier auch nicht und Holländer, glaube ich, gar keine. Es wird ab Hablfinale also ruhiger.


    Gruß


    Quichote

    Hallo!


    Mist. Jetzt habe ich die Hälfte wieder löschen müssen.
    In der Tat, PANs sind ein ziemlich alter Hut; sogar spezialisierte Hardware dafür gibt's schon länger.


    Und die hier genannte Technik sehe ich nicht als den Riesenbringer. Dafür stehen schon viel zu viele Nachfolgetechniken für das bisherige WLan in den Startlöchern; bis jetzige Standards wie bluetooth abgelöst sind (die ja durchaus ihre Vorteile gegenüber WLan haben), sind wir wahrscheinlich schon die eine oder andere WiFi-Generation weiter. DASS es aber auf eine komplette drahtlose Vernetzung von Rechner, Peripherie und Unterhaltungselektonik hinausläuft, sehe ich auch. Ich glaube nur nicht, daß alles auf ein einheitliches Protokoll und Frequenzbereich gestopft wird. Eine Maus (oder Datenhandschuh) braucht keine hohe Reichweite, ein Netzanschluß schon. Dafür spielt bei ihm der Energieverbauch eine geringere Rolle, ebenso die Sicherheit, die dem Fernseher wiederum ziemlich egal sein dürfte ...



    Gruß


    Quichote

    Hallo!


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    Was meinst Du?


    Den Novatech-IPO, der zumindest die Bühne für das Zusammentreffen der großen KI geboten hat.


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    Nur musst Du unzählige absurde Verreenkungen machen, um zu erklären, wie und warum jeder CEO/VV an 25% eines Megas kommt.


    Nee, genau das will ich doch gerade NICHT. Es soll AUCh den einen oder anderen Konzern im Konzert der Großen geben, der ein dauerhaftes, weil nennenswert mitbesitzendes Gesicht hat. Ein allgemein Bekanntes wie das von Herrn Piech, der ja sehr direkt beteiligt ist. Eines, das etwas mehr im Hintergrund bleibt, dabei aber dennoch erhebliche Macht ausübt, wie Frau Mohn. Und, weil es ja auch Fantasy ist, meinetwegen auch einen Drachen. Das sind aber Ausnahmeerscheinungen. Ein gesichtsloser a- oder gar unmoralischer Konzern ist häufiger und dramaturgisch genau so wichtig. Während man sich auf der einen Seite an der Person Lofwyr reiben kann, Angst vor ihr hat, sie haßt oder bewundert, ist es das kühle, glatte und unpersönliche bei der AGC oder Proteus seinerzeit, die einem angesichts der Geschehnisse Gänsehaut machen können. Und so soll es sein.


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    Findest du ernsthaft, Mr. Dankwalter's Einfluß auf Novatech war nicht irgendwo ein wenig übertrieben? Mir scheint gerade diese Person Kapitalmarkttechnisch wenig haltbar.


    Nein, das finde ich nicht. Wie geschrieben, sind in der Umsetzung, wie überhaupt in der ganzen Konstruktion "Aufstieg und Fall Novatechs" Mängel. Sie haben es aber geschafft, diesen Aufstieg und Fall von langer Hand vorzubereiten, schon früh in shadowtalks von Liquiditätsschwierigkeiten zu berichten, weil die bedauernswerte Firma ständig Abwehrschlachten schlagen muß, und das so langsam bis zum überhasteten IPO voranzutreiben, der die ganze Hütte dann angreifbar hat werden lassen. Daß ein IPO wiederum so nicht funktioniert, ist natürlich wieder ein Abzug in der B-Note. Es ist aber ein Beispiel dafür, daß auch in der offiziellen SR-Geschichtsschreibung Geld und Börse tatsächlich eine wichtige Rolle spielen können. Um so wichtiger wäre es gewesen, auf das Kapitel mehr Hirnschmalz zu verwenden.


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    Ich bin mir da im Moment wirklich nicht sicher, wieviel Realismus in der Wirtschaft das SR-Setting verkraftet.


    Ach, so viel Realismus muß es ja gar nicht sein. Einen guten Teil der aktuellen Instrumente verstehen ja nicht einmal die Jungs, die damit Millionen verdienen, so wirklich.
    Ein wenig mehr Plausibilität aber wünsche ich mir schon und ich bin mir auch sicher, daß das geht, ohne zu viel Flair zu nehmen und ohne daß die Leser und Spieler gelangweilt werden.


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    enke ich bereits jetzt, das in vielen Fällen die Wirtschaft deutlich mehr Einfluß auf die Politik als andersrum hat


    Einfluß: Unbestritten. Von Lobbyisten über Drohungen bis zur schlichten Korruption und allen Schattierungen dazwischen, außerdem die Finanzierung von Wissenschaft und "think tanks", Medienkontrolle und und und. Aber dieses Spiel ist derzeit ein Wechselseitiges: Geld und Verdienstmöglichkeit gegen Machterhalt von Personen (nicht der Institution!) Alle Lobbyisten haben aber nicht verhindern können, daß Microsoft in Summe wie viel Strafgebühren wegen Mißbrauch der Marktbeherrrschenden Stellung hat zahlen müssen? An die Millarde? Das tut auch so einer Firma richtig weh.


    Shadowrun erweckt aber den Eindruck, als würden die Nationalstaaten kuschen, wenn ein Konzern hardball spielt, und das halte ich für Quatsch. Klar: SK hat Essen im Griff, total und komplett, und fast total und komplett auch das Ruhrgebiet, wenn sie es drauf anlegen. Wollte die Echse aber die Passauer Verträge aufkündigen, um Zoll zu sparen, beißt er, wenn man die Machtverhältnisse im Konfliktfall abwägt, eigentlich auf Granit.


    Gruß


    Quichote

    Hallo!


    Naja. Ganz strenggenommen müßte man sogar sagen, daß SR daß Prinzip "Wirtschaft" nicht kennt. Wie sonst könnte der Eindruck entstehen, Megakons seien Nationalstaaten über? Oder wie will man die Sicherheitsmaßnahmen des typischen High-Tech-Mittelständlers unter solch häßlichen Gesichtspunkten wie "Kostenrechnung" oder "Rendite" erklären? Oder auch nur die Bezahlung von Runnern und die Preise ihrer Ausrüstung in SR4?


    Mit den Aktien hast Du recht, was die Übernahme angeht. Daß zu einem Nanosekundenbuyout auch einfach eine entsprechende Anzahl von Papieren im bid gehört, beispielsweise.
    Andererseits gibt es ja durchaus Ansätze und Szenarien, die Kursbewegungen thematisieren und daß verschiedene Dinge unbedingt geheim bleiben müssen, was einer nicht-börsennotierten Firma wesentlich weniger wichtig wäre. Sogar der gesamte Zusammenbruch der Matrix wird letztendlich über ein (eigentlich sehr clever und von langer Hand eingefädeltes und im ersten Schritt plausibel umgesetztes) Phänomen des Kapitalmarkts erklärt, ein IPO, daß aus Liquiditätsmangel heraus motiviert ist. Auch hier aber ist die Umsetzung auch aus diesem Blickwinkel eher schauderhaft.


    Von daher finde ich es einfach ein wenig inkonsequent oder schlichtweg schlampig recherchiert. Es wäre ja eigentlich gar nicht so umständlich, in einem Quellenbuch über Konzerne ein paar Seiten über das Wesen des Kapitalismus und Kapitalmarktes anno 2060 zu verlieren und ídealerweise jemanden dazu zu fragen, der Ahnung vom Thema hat. Es soll ja schließlich sogar rollenspielende Kaufleute geben.


    Und eigentlich bräuchte das Gesicht eines Konzerns keine Aktienmehrheit oder zumindest Sperrminorität, das stimmt. Mit einer solchen aber hält sich so ein Gesicht einfach länger. Schau Dir doch mal die Gesichter großer deutscher Konzerne der letzten Jahre an, die wirklich bekannt waren. Pierer, Zumwinkel, Middelhoff und hoffentlich bald Mehdorn sind weg, wären mit 25,01% möglicherweise aber immer noch da.


    Ich habe auch gar nichts gegen EINEN Drachen auf dem Vorstandssitz. Meinetwegen auch EINEN Geist, obwohl das schon grenzwertig ist. Ein oder zwei wirklich schlaue Geschäftsmenschen als Gesicht, einer davon absolut skrupellos, einer, der auch eine Agenda außerhalb des Geldverdienens haben darf. Und wenn es ein muß, sogar einen mächtig alten Elfen. Damit wäre es aber auch gut und der Rest der Wirtschaftswelt sollte funktionieren wie, nun, die Wirtschaftswelt eben. Natürlich mit entsprechender Vereinfachung, sonst kann ich auch gleich was von Avalon Hill spielen.


    Gruß


    Quichote

    Hallo!


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    Eine der wenigen konkreten wirtschaftlichen Angaben, die SR macht, ist ja, dass alle großen Kons zu 30% ihrem CEO gehören und die restlichen 70 % dem Vor


    Echt? Wo steht das?
    Denn das ist, mit Verlaub, Unfug. Grober.
    Bei SR sind Konzerne viel mehr als in der Wirklichkeit an Personen gebunden, das schon. Drachen, Butterblumen, Damiens und all das andere Volk geben einer Firma so mehr Gesicht und machen sie dramaturgisch wertvoller; insofern kann ich in gewisser Weise damit leben, daß es Einzelpersonen sind statt Finanzinvestoren, Banken, Holdings etc., die so überdurchschnittlich viele Firmen kontrollieren.
    Daß aber die Großen überwiegend im Besitz des Vorstandes sind, kann nur Quatsch sein. Erstens haben Vorstandsmitglieder und auch deren Vorsitzender oft eine ziemlich kurze Halbwertszeit. Und wie will man einen inkompetenten oder einfach nur in Ungnade gefallenen, sagen wir, Finanzvorstand loswerden, wenn er 15% der Stimmrechte hält?
    Außerdem ist es der Sinn einer Börsennotierung, die Papiere handeln zu können: Einziehen, um den Wert zu stabilisieren, Ausgeben, um Kapital einzusammeln und als Währung für Übernahmen, weil in Aktien zu bezahlen liquiditätsschonend ist.
    Zu allem Überfluß muß man noch unterscheiden zwischen stimmberechtigten und Vorzugsaktien sowie beachten, daß es in den USA möglich (und nicht unüblich) ist, den Aufsichtsrat als Kontrollorgan der Inhaber personell zumindest zu Teilen mit Vorstandspersonen zu besetzen, nach europäischem Aktienrecht aber eben nicht.
    (Auch hier stellt sich die Frage, übrigens, wie solche Kontrollorgane bei einem exterritorialen Konzern funktionieren können ...)


    Werte mit geringem Handelsvolumen, bei denen ein Insiderhandel schneller auffliegt, sind normalerweise die kleinen Firmen und damit auch gerade die, wo relativ kleine Neuigkeiten bereits große Kursschwankungen auslösen können. Je nach Branche geht das aber auch bei Großen. Wenn heute bei, sagen wir, General Electric irgend ein Versuch in der Turbinensparte in die Hose geht, ist das nur eines von sehr vielen Geschäfsfeldern und wird dementsprechend geringe Auswirkungenhaben. Wenn aber Pfizer, ebenfalls ein Multimillardenunternehmen, verkündet, daß sie bisher unentdeckte Nebenwirkungen bei Viagra gefunden haben und das Zeug deswegen vom Markt nehmen müssen, geht der Kurs massiv in den Keller, das letzte Mal vor etlichen Jahren bei Bayer und Lipobay passiert.


    Gruß


    Quichote


    (Einen Tippfehler editiert)

    "Ultra Violet" schrieb:


    Gehen wir von jemanden mit SIN und 100.000 Nuyen aus. Was könnte diese Person machen um ihr Geld möglichst gut, sicher und mühelos zu vermehren?


    Da gibt es leider nur eine Antwort, fürchte ich:
    Gar nichts.
    Sicherheit und hohe Rendite sind prinzipienbedingte Widersprüche.
    Möglichkeit 1: Sicher und verfügbar: etwa 3-5% per annum, je nach Zinslage, auf Tagesgeldkonten, ohne Arbeit
    Möglichkeit 2: Ziemlich sicher, aber nur langfristig, weil mittelfristige Schwankungen garantiert sind: Aktien der großen Konzerne. Bringt langjährig etwa 8%, aber wenn man die Kohle zwischendurch braucht, kann man auch in's Minus rutschen. Immerhin: Auch keine Arbeit.
    Möglichkeit 3: Sich still an einer Firma beteiligen. Auch keine Arbeit, aber riskant. Wenn man die Firma gut einschätzen kann, die einen guten Job macht und nichts Unvorhersehbares passiert, sind maximal 20% drin, nur kommt man auch hier nicht schnell an sein Geld.
    Möglichkeit 4: Eine eigene legale Firma aufmachen. Sollte man nur tun, wenn man wirklich Ahnung vom Gewerbe hat; Tausende von Fußballprofis haben bewiesen, daß man sich mit der ach-so-einfachen Gastronomie beispielsweise prima in die Pleite reiten kann. Eine Menge Arbeit, Risiko sehr von der Kompetenz abhängig, dafür im Idealfall 30% Rendite. Auch hier kommt man nicht sehr schnell an Bares in größeren Mengen.
    Möglichkeit 5: Hochspekulative Finanzgeschäfte. Hohes Risiko, viel Arbeit, wenn auch nicht so viel wie eine Firma aufzumachen, 50% und mehr sind theoretisch möglich, der Totalverlust aber wahrscheinlicher.
    Möglichkeit 6: Drogenhandel. Sehr viel Arbeit, enormes Risiko, dafür Traumrenditen im drei- und vierstelligen Bereich ...


    Spieltechnisch würde ich
    -bei sicherem Aktienhandel die Rendite beim doppelten Wert der Wissensfähigkeit "Aktienhandel" o.ä. ansetzen,
    -bei unsicherem eher beim fünffachen, dafür aber jeden Monat auf Totalverlust bei einer 1 und Halbierung des Vermögens bei einer 2 würfeln, ohne daß der Charakter etwas dagegen tun kann,
    -für den ersten Fall zwei Stunden täglich, beim zweiten Fall einen Halbzeitjob dafür ansetzen.


    Insiderinformationen, die sich aus Runs ergeben, können natürlich enorm helfen. Problematischerweise würde so etwas aber untersucht werden, sobald der Kurs von, sagen wir, Müller-Schlüter nach einem erfolgreichen Run mit vernichteten Forschungsdaten abkachelt. Auf Dauer kriegen sie einen damit an den Kanthaken, und jedes Mal eine ID zu verbrennen, ruiniert die Rendite nachhaltig.


    Gruß


    Quichote

    Hallo!


    Das ist ein insgesamt ziemlich schwieriger Komplex, finde ich, unter anderem deswegen, weil beim Thema "Wirtschaft und Recht" eine Menge SR-Quellen von jedweder Sachkenntnis völlig unbeleckt geblieben sind.
    Wovon, beispielsweise, lebt ein Staat, wenn die bisher großen Steuerzahler nun eigene Staaten sind? Wie soll Geldpolitik im Umfeld von Kleinstaaterei und exterritorialen Konzernen mit eigener Währung funktionieren? Und wer übt die Kontrolle über Finanzmärkte aus, die man auch im übelsten Turbokapitalismus braucht, weil es sonst schlicht keine Finanzmärkte gibt? Nicht einmal so simple Fragen wie "wie groß ist eigentlich SK" sind plausibel beantwortet ... "style over substance" scheint hier üblicherweise die Devise gewesen zu sein. Deswegen läßt sich m.E. vieles nur bedingt gültig sagen.


    Grundsätzlich, denke ich, kann man die Funktionsweise des aktuellen Kapitalismus' fortschreiben. Noch härter, sicherlich noch schneller (siehe "Nanosekunden-buyout"), mit deutlich weniger Schutz für Endverbraucher und Kleinaktionäre, dafür mit um so komplexeren Regeln für die großen Jungs im Teich. Eine Menge der Kontrollen müßte dabei beim Konzerngerichtshof liegen, etliches auch bei den Nationalstaaten.


    Der Kurs der großen Zehn ist unmöglich zu bestimmen, einfach deswegen, weil niemand weiß, wie wertvoll sie sind und wie viele Aktien es gibt. Da würde ich einfach irgendwelche Werte aus dem aktuellen Börsenteil nehmen, wenn Du das für ein Szenario brauchst (was viel Spaß machen kann, nebenbei). Grundsätzlich gilt an der Börse und wohl auch 2060+ noch: Je größer die Firma, desto geringer die kurzfristigen Kursschwankungen. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel. Außerdem gilt: Je geringer das Risiko, desto geringer die Rendite. Geld gibt's nicht umsonst. Wie hoch die Zinsen für sichere Festanlagen sind, bestimmt das aktuelle Zinsniveau, also irgendwas grob zwischen 2 und 6 Prozent und damit knapp über Inflationsniveau, mit insgesamt langsamen Schwankungen mit einer Wellenlänge von etwa einem Jahrzehnt. Alles, was über diese Rendite hinausgeht, birgt Risiko.


    Was die PCC-Aktien angeht, glaube ich nicht, daß zumindest die Stimmrechtsaktien frei handelbar sind; einen klassischen Kurs zu bestimmen, dürfte also schwer möglich sein. Damit würde sich der Wert einer Aktie an zwei Dinge knüpfen: Jährliche Ausschüttung, also abhängig vom Gewinn, den der Staat erwirtschaftet (volkswirtschaftlich schon ziemlich kühn, das Konzept), sowie den Wert, den der potentielle Käufer mit den damit verbundenen politischen Rechten verknüpft. Auch hier aber dürfte es nur streng reglementierten Handel geben. Im Rahmen dessen aber kannst Du schon davon ausgehen, daß die Erweiterung um eine potente Volkswirtschaft wie Kalifornien den Kurs positiv beeinflußt.


    Oder, kurz und in Summe: In vielen Bereichen so wie heute, in anderen so, wie Du es brauchst. Ich habe schon viel Hirnschmalz in wirtschaftliche Rahmenbedingungen von Szenarien und Firmen gesteckt, aber ebenfalls festgestellt, daß es die weitaus meisten Spieler schlicht nicht interessiert, weswegen die Mängel an Plausbilität unter dem Strich nicht so sehr stören, wie sie könnten.


    Gruß


    Quixote

    Tja.
    Wenn ich mir die umständliche, bemühte, detaillierte, wenig souveräne und ganz und gar nicht witzige Begründung dafür durchlese, warum das ein Scherz war und woran man das hätte erkennen können, keimt der Verdacht, daß es nur ein halber war. Die andere Hälfte war ein Versuchsballon, schätze ich. Immerhin mit Happy End.

    -"Solche "Eigenformulierungen" sind durchaus legitim. "
    -"Wobei ich zugute halten muss, das "eine" Beschreibung durchaus etwas anderes bedeutet als "die" Beschreibung."
    -"es ist sogar noch legal zu sagen, dass das mehr oder weniger ein magischer schlafkompensator oder wie diese bioware heisst ist . . und dazu noch eine schwächere version der chloroplasten-haut oder so . ."
    -"egal ist es (soweit ich informiert bin) in eigenen Worten die Regeln wiederzugeben."


    impliziert jeweils, daß ein Zitat nicht rechtens sei.


    -"Kurze Zitate sind aber auch zulässig. Alles danach ist Grauzone."


    impliziert, daß ein längeres Zitat und die vollständige angabe eines Regelabsatzes illegal sei.


    Eigenformulierung oder Zitat, kurz oder seitenweise, das Faxen oder Mailen einer mehrseitigen Kopie, die Weitergabe des kompletten ebooks an Bekannte: Alles unstreitig legal, auch nach Novelle. Beim deutschen Buch wäre sehr wahrscheinlich sogar der Download des pdf aus einer Tauschbörse straffrei, obwohl das eine ziemlich verwickelte Kiste ist.


    Klar: eine Grenze ist schwer zu ziehen. Tatsache ist aber doch, daß hier auch auf direkte Anfrage regelmäßig Regeln zitiert werden, die schon mehr als einer Person eigenständiges Lesen und Suchen erspart haben. Und bei der Anzahl von Menschen, die sich hier regelmäßig herumtreiben, fällt ein Regelnassauer doch schnell auf und kann dann immer noch gebremst werden, falls das nötig sein sollte.
    Die Frage nach einer Spezialregel aus einem vergriffenen Buch halte ich außerdem für etwas anderes als "kann mir mal schnell jemand die Kampfregeln erklären?".


    Gruß


    Quichote