Wieviele Handicap-BPs nehmt ihr?

  • Hoi, durch eine Diskussion im Regelforum stellte sich mir die Frage wieviele Bonus-BPs bei der Charaktererschaffung "normal" sind.


    Nutzt ihr alle 35 Punkte aus? Oder wie viele sind es durchschnittlich? Habt ihr Charaktere ohne Handicaps?

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • "Tildus" schrieb:

    Hoi, durch eine Diskussion im Regelforum stellte sich mir die Frage wieviele Bonus-BPs bei der Charaktererschaffung "normal" sind.


    35 laut Regelwerk :wink:


    Zitat

    Nutzt ihr alle 35 Punkte aus? Oder wie viele sind es durchschnittlich? Habt ihr Charaktere ohne Handicaps?


    Schwierig zu beantworten. Was mich betrifft gleichen sich die Vor- und Nachteilspunkte meist aus. Wenns geht bis zum Maximum bis 35. Allerdings versuch ich das ganze möglichst sinnvoll zusammen zu stellen - auch ein wenig passend zum Char Background, seiner Vergangenheit etc. - je nachdem wie es halt passt ist das aber dennoch ein wenig unterschiedlich verteilt.

  • Im Normalfall nutz ich die 35BP aus. Bei fast jedem Char lassen sich da passende Nachteile finden, ohne gleich in die extreme Powergaming-Schiene zu verfallen. Zudem machen Flaws den Charakter schöner und lebendiger, wenn sie denn gut gewählt sind und ausgespielt werden.

  • Dem ersten Teil von Medizinmann schließe ich mich an. Und meistens kommen auch kaum Positive Qualitäten dazu (von Erwachen mal abgesehen, wenn es ein solcher Charakter werden soll) Mit dem Karmasystem habe ich noch keinen Charakter gebaut.

    Zu Oldschool für SR5 und viel zu Oldschool für SR6 - Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich alle meine Beiträge auf SR4.

  • Also ich nehme eigentlich in vielen Systemen bei vielen Charakteren volle Nachteilspunkte, so bislang auch in SR4. Es ist auch irgendwie zu verführerrisch (zumindest nach dem BP-System).
    Allerdings würe ich nicht auf Biegen und Brechen Nachtiele nehmen, nur um alle möglichen Punkte zu bekommen und ich weise den SL durchaus auch darauf hin, dass ich die Nachtiele habe.

    Da sieht man nun die Trümmer rauchen, der Rest war nicht mehr zu gebrauchen. (Wilhelm Busch)

  • Die meisten meiner Charaktere haben die 35 BP in beide Richtungen vol ausgenutzt. Macht das ganze mMn stimmungsvoller, d. h. die Charaktere bekommen damit von Anfang an so was wie Individualität.

  • :wtf:

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • Wie ich erwartet habe nimmt also fast jeder (auch ich und meine Gruppe) im BP System alle 35 Bonuspunkte durch Handicaps in Anspruch. Imho weil sich sonst viele interessante Charakterkonzepte (ich meine wirklich interessante, nicht PG) nicht verwirklichen lassen.


    Da man also "gezungen" ist alle Bonuspunkte zu nehmen, sind von den Handicaps meist nur die Hälfte echte Handicaps die den Charakter wirklich einschränken. Die restlichen sind so schöne Sachen wie Immunsensibilität und Inkompetenz: Hacking beim Öko-Schamanen der Gruppe oder rollenspielerische Nachteile wie Vorurteile oder Pazifismus die ohnehin als Persönlichkeitsmerkmale des jeweiligen Charakters gedacht waren.


    Das hat nix mich gutem/schlechten Rollenspiel zu tun, sondern ergibt sich nun mal aus der Notwendigkeit der fehlenden BPs.

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • Danke für den konstruktiven Beitrag, Rotbart.


    Ich bekenne mich auch schuldig, wenn es darum geht, möglichst viele BP rauszukitzeln. Allerdings halt ich mich dabei durchaus im Zaum und nehm nur Nachteile, die auch stimmig sind...wodurch ich meistens bei 20-30 BP aufhöre, weil ich da keine Nachteile mehr finde, die mir gefallen und zum Konzept passen.
    Bei den Vorteilen wird es dann schon schwerer, da man da ja nicht einfach alles nehmen kann, was einem gefällt...die doofen Dinger kosten ja auch noch!
    Hier wähle ich eigentlich nur welche, die den Charakter direkt unterstützen. Also nix, was vielleicht stimmig ist, aber mir partout nix bringt. Man versucht ja, möglichst viel rauzukitzeln. ;)


    Tildus : Ich kann nicht nachvollziehen, wieso du rollenspielerische Nachteile nicht als "echte Handicaps" wertest. Irgendwer hat mal einen Vergleich zu einer früheren Edition gezogen (SR3, glaub ich), wo es Pazifist wirklich nur als Konzept gab - wenn jetzt jemand einen Pazifisten spielt, kriegt er dafür halt BP.
    Dinge, die "sowieso" als einschränkendes Merkmal gedacht waren, kann man dann doch auch in BP umsetzen. Warum sollte ein Rigger als sozial unverträglich gedacht sein, sich das Beispiel aber nicht nehmen? Wieso sollte man einen BTL-Abhängigen Straßensamurai planen, die Abhängigkeit aber nicht nehmen?


    In meinen Augen ist ein Charakterkonzept, das auf einen Nachteil zugeschnitten ist, diesen aber nicht nimmt, einfach nur dumm und inkonsequent. Wenn man einen Pazifisten ohne den Nachteil spielt, ballert man der Wache halt im Notfall den Schädel weg, um den SL dann anzugrinsen und zu sagen "Guck doch, hab den Nachteil garnicht."
    Oder der BTL-Junkie scheisst auf den Plot, den der SL ihm vor die Füße wirft, mit den Worten: "Dann is mein Dealer halt weg, komm ich mal ohne BTL aus...who cares?"
    Mit den Nachteilen, die dann auch auf die Regeln auswirkungen haben, ist das doch alles viel...prickelnder. Da kann man das Konzept nicht über Bord werfen, wenn es einem grad mal im Weg steht.

  • Also bei mir kommt das stark auf den SC an, manche haben fast nur positive Qualities und nur 1 oder 2 Negative, weil es zum Charakter passt. Andere meist welche die auf einem schneller weiter stärker Konzept basieren sind voll ausgenutzt um jeden noch so kleinen Punkt zu bekommen.
    Bei uns in der Runde sind aber einige Dinge auch tabu, man kann es zwar machen, aber darf sich nicht beschweren wenn einem der Strick drauß gedreht wird. z.B. Allergien auf seltsame Dinge, oder Inkompetenz auf selten im Spiel vorkommende Dinge.


    Was bei uns Gang und Gebe ist und insgesamt von allen in der Runde auch akzeptiert wird, ist die Tatsache das im Spiel Nachteile wandeln, sie können sich verstärken, abschwächen oder in etwas anderes verwandeln. Und gerade wenn jemand nur Punkte schinden will und ein paar Allergien auf niedrigster Stufe nimmt, sollte sich nicht wundern wenn seine Allergie irgendwann stärker wird.


    Alternativ bieten wir noch die Hausregel von vorgestreckten Karmapunkten an, das ist aber nur mit Absprache des SL zu machen. z.B. einer will einen alten Hasen spielen. Das Ganze funktioniert dann so, dass er sagen wir 50 Karmapunkte vorgestreckt bekommt, und dann, ab dem ersten Abenteuer, abbezahlt. Normalerweise die Hälfte der am Spielabend erworbenen Punkte wandern in den Pott zum Abbezahlen. Aber der Spieler kann auch mehr reinstecken um möglichst schnell seine Schulden abzu bezahlen.


    In einer anderen Runde übernimmt man die KP des letzten Charakters, für den Neuen SC. Soll heißen wenn mein SC 56 Karmapunkte hatte, doch ich einfach keinen Bock mehr auf ihn habe oder er leider gestorben ist. Kann ich einen neuen SC erstellen, der am Ende des Erstellens noch mal 56 KP als Bonus bekommt. Hat zwei vorteile: 1. Der neue SC ist ca. auf dem Niveau der gesamten Spielrunde und 2. man kann seinen SC auch etwas freier erschaffen ohne ihm dumme Nachteile geben zu müssen.


    MfG
    UV

  • Bei uns in der Gruppe sind zumindest die Nachteile die keine sind verschrienen. Inkompetenz wäre zum Beispiel in Ordnung, wenn jemand sie auf Pistolen legen würde oder aber ein Magier auf Askennen oder was auch immer. Aber wenn sie auf Skills die mit dem Konzept ohnehin nichts zu tun haben gelegt werden gibt es ein Veto.
    Schwer Allergie gegen brennendes Uran ist auch nicht zu machen. Und so weiter. Wenn bei uns Nachteile genommen werden, dann sollen das auch welche sein. Deshalb hat auch nicht jeder eine Kombination, die ihm volle 35 BP bringt.

    Da sieht man nun die Trümmer rauchen, der Rest war nicht mehr zu gebrauchen. (Wilhelm Busch)

  • Ich versuche so wenig Nachteile wie möglich zu nehmen. Ein fehlender Skill läßt sich später leicht lernen. Eine schwere Magma-Allergie bekommst du nicht so schnell weg :mrgreen:

  • Ich nehme wenn es sinnig machbar ist auch volle 35 Punkte. Ich nehme mir dabei sogar heraus das einige Nachteile nichts mit dem Konzept zu tun haben. Waren bei meinem Char sein Feind (Hausregeln) elementarer Bestandteil des Hintergrundes, und seine Inkompetenz in Fingerfertigkeit eine ERklärung wieso er nicht auf die Diebschiene gegangen ist, war seine Allergie gegen Sesam etwas das eben vorkommt, manche Menschen haben eben Allergien ohne das es sie definiert.

    Be professional, be polite.. but have a plan to kill everyone you meet.

  • ich mach das auch wie Medizinman...


    bei 400BP kommt man fast nicht drumrum alle 35 Nachteile auszunutzen. Auch wenn man das mit so tollen Sachen wie "Abhängigkeit von Betel", "Inkompetenz für Raumfahrzeuge", "Mysteriöse Ware (keine Fingerabdrücke)" recht einfach umgehen kann...


    cya
    Tycho

  • Manchmal ist es aber auch so ,das sich über einige der Nachteile eine Hintergrundgeschichte abspielt(Natürlich auch anfdersrum) Wichtig ist mir jedenfalls das sich alle Nachteile auch gut erklären lasssen Und/oder zum Char passen(selbst wenn es sich um die berühmten inkompetenzen handelt.Meine beiden Hobbitse haben beide eine Inkompetenz schwere Waffen,weil Ich mir einfach nicht vorstellen kann,das ein Hobbit mit schweren Raketenwerfern oder SMGs rumhantiert,sorry ,klappt einfach nicht :mrgreen: )


    mit Tanz im Auenland
    Medizinmann

  • "Spanier" schrieb:

    Die meisten meiner Charaktere haben die 35 BP in beide Richtungen vol ausgenutzt. Macht das ganze mMn stimmungsvoller, d. h. die Charaktere bekommen damit von Anfang an so was wie Individualität.



    "Rotbart van Dainig" schrieb:

    :wtf:



    "Blackbot" schrieb:

    Danke für den konstruktiven Beitrag, Rotbart.



    Der Beitrag (von RvD) trifft doch ins Schwarze.


    Waren Pre-Kompendium-Chars keine Individuen?
    Kann man Chars bei Systemen ohne G&H nicht unterschiedlich spielen?


    Jm2C


    Calenor

  • Ich würde auch sagen das es von der Menge der Punkte abhängt wie sehr man sich dazu genötigt fühlt 35 BP an Nachteilen zu nehmen.



    Wo bei 400 BP noch alles an Nachteilen mitgenommen wird was geht, wird bei 500 BP / 750 Karma eher auf soviele Nachteile verzichtet.



    Vorteile sind es meist aber auch bei 400 BP Wert die 35 BP zu investieren.



    Bei Nachteilen die eigentlich keine sind bekomme ich auch das ko*****
    Zum Thema Inkompetenzen, meine Gunslingersam hat Inkompetenz(Klingenwaffen) das sehe ich durchaus noch als Nachteil und es passt auch ganz gut zu ihr.



    PS:
    Nur das im 4er die meisten G&H im Grundregelwerk stehen, und nicht zuletzt geben Handycaps dem SL auch weitere Möglichkeiten an die Hand, was ja garnicht mal schlecht sein muss.

  • Na ja, es kann zwar theoretisch mal vorkommen, das der Hobbit ein MG abfeuern oder die Gunslingerin sich mit der Machete durch den Busch hacken muss. Aber mal ehrlich, die Inkompetenzen behindern eure Charaktere in der Praxis doch kaum? :wink:

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • Und wenn der Magier Inkompetenz Askennen/Beschwören/Spruchzauberei nähme, wäre er ziemlich verkrüppelt. Wer würde so jemand denn anheuern?
    Das ist ein Problem mit den Regeltechnischen Auswirkungen des Nachteils. Entweder man verkrüppelt den Charakter, wenn man eine Fertigkeit aus dem Kernbereich des Konzepts nimmt, oder man nimmt eine Fertigkeit, bei der man meinen kann, der Nachteil sei nur Punkteschinderei.


    Sollen den die Nachteile den Charakter bestimmen? Sie sollen mal vorkommen aber doch nicht ständig. Die inkompetenzen Klingenwaffen und schwere Waffen finde ich ganz angemessen.

    Zu Oldschool für SR5 und viel zu Oldschool für SR6 - Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich alle meine Beiträge auf SR4.