schön um Waffeneffekte zu sehen ist übrigens Rambo IV
[SR4] Bogen mit PB
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Dann beschränk doch die Munition, die ein Bogenschütze mitnehmen kann, spiel die hin und wieder schlechte Situation gut aus. UND Bogenschützen im Nahkampf.......
Meiner Meinung ist der Bogen schlecht genug in SR4.
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Ausserdem kann man mit einem Bogen schlecht um die Ecke schießen und muss sich auch aus der Deckung rausbewegen um ihn einzusetzen.
Alles Nachteile des BogensJahtaHey
Medizinmann -
"Tyrannon" schrieb:
Dann beschränk doch die Munition, die ein Bogenschütze mitnehmen kann, spiel die hin und wieder schlechte Situation gut aus. UND Bogenschützen im Nahkampf.......
Meiner Meinung ist der Bogen schlecht genug in SR4.
Lass es mich mal so ausdrücken: Wenn ich ein Spiel leiten müsste, in dem ein Spieler einen Bogen als Hauptwaffe führen darf, dann wäre für mich das so lustig und unterhaltend wie ein Besuch beim Zahnarzt für eine Wurzelbehandlung ohne Betäubung. Es würde mir schlichtwegs die Stimmung ruinieren.
Warum sollte ich mir die Mühe machen, Bogenregeln abzuändern, wenn ich gar keine Bogen in meiner Kampagne sehen will ausser im Histo-Trid?
Daher: Nicht in meiner Kampagne.
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"Nekekami" schrieb:
Das was die meisten zu vergessen scheinen ist halt, dass ein Bogen mit der Stärke eher wie eine Ballista oder Harpune wirkt als wie ein Bogen . .
Da spielt keine Rolle. Physikalisch unterscheiden sich beide hauptsächlich durch den schlechteren Wirkungsgrad der Ballista.
Zitat
mit einer Harpune kommt man durch Schiffsrümpfe teilweiseMit einem Semmelknödel kommt man auch durch einen Schiffsrumpf, wenn er nur schnell genug beschleunigt wird.
Aber mit einem von Hand gespannten Bogen kommst Du garantiert nicht durch einen anständigen Schiffsrumpf.Zitat
und mit einer MODERNEN Ballista würde man durch einen gepanzerten Transporter wahrscheinlich auch durchkommen . .Auch das nicht, auch nicht als Troll. Auch moderne Ballistas können nicht die Physik aushebeln.
Zitat
und mit größerem Bogen kann man auch wieder größere Pfeile verschiessen, was wiederum die masse zusätzlich zur Geschwindigkeit erhöhtBei derselben Kaft sinkt die Geschwindigkeit, wenn Du die Masse erhöhst.
Impuls = Masse x Geschwindigkeit.IIch glaube, ich muss mal die physikalsichen Grundlagen erläutern.
Ein Bogen ist eien Feder. Er kann nur die Arbeit verrichten, die Du selber vorher reingesteckt hast. Minus einem gewissen x, das verloren geht, weil der Wirkungsgrad einer Feder bei unter 1 liegt. Beim Bogen geht deises x hauptsächlich für die Beschleunigung der Federarme drauf.Nimm mal eine Spiralfeder und drück sie zusammen. Sie kann jetzt genau die Arbeit verrichten, die Du vorher reingesteckt hast. Enerigei ist gespeicherte Arbeit. Man kann sicher Federn bauen, die so gewaltig sind, dass man damit Wunderdinge vollbringen kann wie z.B. einen Schiffsrumpf perforieren oder eine Schützenpanzer. Aber so eine Feder kannst Du dann garantiert nicht mehr von Hand spannen.
Der Grund, warum Menschen Bögen benutzen ist der, dass ein Bogen die gespeicherte Energie schneller an einen Pfeil abgeben kann, als wenn man es von Hand tun würde. Denn die Geschwindigkeit, mit der ein Mensch seine Arm nach vorne schnelle lassen kann, ist arg begrenzt.
Das verbessert die Flugeigenschaften, z.B. Genauigkeit und Reichweite. Es ändert aber nichts am Impuls, d.h. der Energie, die möglich ist. Impulsmässig betrachtet kann ein Mensch ganz einfach ein schwereres Projektil nehmen, als es ein Pfeil ist, und so seine geringere maximal mögliche Geschwindigkeit ausgleichen.
Ein Bogen hat einen sehr guten Wirkungsgrad, verglichen z.B. mit Schusswaffen, aber er hat ein gewisses Maximum an Energie, das in ihmgespeichert werdne kann. Steckst Du mehr rein, zerbrichst Du den Bogen. Außerdemschwingt ein Pfeil in der Luft (er wird ja nicht ganz genau nach vorne beschleunigt), und ab einer gewissen Grenze fliegt er deshalb nicht mher so, wie er soll. Außerdem senkst Du mit stärkeren Armen auch immer den Wirkungsgrad.
In eine Armbrust kannst Du z.B. mehr Energie stecken (Stahlfeder statt Holz, Führingsschiene statt freier Pfeil, kurzer Bolzen statt langer Pfeil).
Aber irgendwann kannst Du das halt nicht mehr von Hand machen. Irgendwann auch ein Troll nicht. Wenn ein Troll (sagen wir mal, er ist doppelt so stark wie ein Mensch) nicht von Hand oder mit einem spitzen Werkzeug eienPanzer einschlagen kann, kann er das auch nicht über den Umweg einer Armbrust/Ballista.Zitat
Und ein Pfeil geht durch so eine Schutzweste(vielleicht nicht grade eine mit Platten, aber eine Mit Kevlar) mit großer Leichtigkeit durch, wenn ich nicht irre . .Du irrst.
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"Eusebius" schrieb:
Du irrst.
ich nehme mal stark an, dass du etwas vertieftere kenntnisse in sachen bögen hast. aber IIRC durchschlägt ein pfeil z.B. kettenhemden auch relativ gut. und die wirken vom prinzip her ähnlich wie auch kevlarwesten (die energie wird aufgenommen und verteilt). hast du da genauere infos um deine meinung zu untermauern? *neugierig frag* (am besten wären videos o.ä.) -
hmm ein Bierfass
http://www.youtube.com/watch?v=JCIK0I5x1j0und hier noch ein Test vom PSE Bogen
http://www.youtube.com/watch?v=lBJKCrhqR-M -
Ein Kettenhemd ist aber keine Kevlarweste. Das lässt sich schon daran erkennen, dass ein Kettenhemd beispielweise im Gegensatz zur Kevlarweste normalerweise keine Kugeln aufhält.
Nein, ich habe kein Video. Aber durch eifriges googlen oder ausdauerndes Welt der Wunder-Schauen lassen sich wahrscheinlich Videos finden von Pfeilen, die an Kevlarwesten scheitern ebenso wie von Pfeilen, die Kevlarwesten durchschlagen, und vice versa für Kettenhemden. Das komt jeweils drauf an, wie schnell Pfeil und Geschoss sind, was sie wiegen, und aus welchem Material, wie verarbeitet und wie dick Kettenhemd/Schutzweste sind. -
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Wie sieht das denn aus, wenn man Bögen eigene Stärken und damit Schadenscodes zuspricht? So ist es im realen Leben doch auch. Ein 40 Pfund Bogen dürfte nicht soviel Durschlagskraft haben wie ein 200 Pfund Bogen.
Dann wäre das einfachste zu sagen, dass derjenige, der einen Bogen benutzen will (STR des Bogens)*2 als eigene STR haben muss um ihn spannen zu können. Ein STR 1 Elf wird wohl noch einen 40 Pfund Bogen spannen können, aber bei 200 Pfund sieht es dann anders aus, während ein STR 11 Troll mit dem 200 Pfund Bogen keine Probleme haben dürfte und den 40 Pfund Bogen wohl zerbricht wenn er ihn zu flott spannt.
Alles in Allem ist diese Regel ebenso unsinnig wie die Rennräder aus SR3, die mit Beschleunigung: SCH+1 daher kommen. Mit meinem aktuellen SC (SCH 12) gewinne ich da jedes Beschleunigungsrennen. Gut, die Höchstgeschwindigkeit ist nicht so gut, aber dann wählt man halt einfach die Viertelmeile als Renndistanz.
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"caliban" schrieb:
SCARed
Aus der Sicht eines Pfeils ist ein Kettenhemd nur ein Netz aus aneinanderhängenden Löchern :wink: .
und gleichzeitig an Eusebius: doch, im prinzip ist ein kettenhemd das gleiche wie eine kevlarweste. bevor ein gegenstand durchdringen kann, muss er eine schicht aus fasern zerreißen. ob das jetzt eine geflecht aus stahldraht (kettenhemd) oder ebend aus kevlarfasern ist, macht nur einen unterschied in der menge der energie, die zum durchdringen notwendig ist.dass das kettenhemd natürlich weniger aushält, ist mir schon klar. aber mir ging es ums prinzip.
die kugel hat bei gleicher energie ja deutlich weniger impuls als so ein pfeil, deshalb gehe ich davon aus, dass der pfeil eher durchschlägt, weil er die fasern stärker dehnt, durch seine trägheit.
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Die Spitze eines Pfeils findet auch eher ein Loch und durchtrennt dann einfach den Ring,während es ins Fleisch eindringt. Eine Kugel hat eine breitere auftrefffläche und es kann deshalb viel eher passieren,das eine Kugel einen Teil ihrer Energie an das Kettenhemd abgiebt.
ausserdem ist die ANzahlder Gleider pro Quadratcentimeter wichtig. ein dichtmaschiges Kettehemd hält einen Pfeil leichter ab als ein grobmaschigesmit Live Action Tanz
Medizinmann -
Also ich würde dann doch behaupten, dass Kettenhemden und Kevlarwesten nicht wirklich vergleichbar sind. Echt nicht. Außer vielleicht, dass es sich dabei um Körperpanzerung handelt.
Ein Kettenhemd ist nicht wirklich dazu geeignet Energie zu verteilen. Es ist eigentlich nur gegen Schnittwaffen als Schutz zu gebrauchen, weil es zum Beispiel mit einem Schwert nicht möglich ist mehrere Ringe gleichzeitig zu zerschneiden, um an das weiche warme Fleisch darunter zu gelangen. Mit einem Hammer oder einem Degen (auch beim Pfeil) ist es kein Problem ein Kettenhemd ziemlich nutzlos zu machen. Der Hammer macht eigentlich genausoviel Schaden wie vorher. Der Abdruck sieht nur anders aus (ich sehe hier einmal von wattierter Unterkleidung ab)
Pfeil oder Degen setzen sich wenn überhaupt nur mit einer kleinen Zahl an Ringen auseinander und drücken diese etwas zur Seite, um zur Haut zu gelangen. Gegen einen Pfeil liefert ein Kettenhemd also umso mehr Schutz je flacher dieser auf die Ringe trifft. Hier kommt es natürlich noch auf die Form der Spitze an. Je breiter, desto effektiver der Schutz. Gegen einen Degen ist ein Kettenhemd wirklich wie schon vorher sehr schön bemerkt nur eine Ansammlung von Löchern. Das Kettenhemd hält auch keine Kugeln auf, weil die kleine Kugel ganz leicht so ein paar Ringe auseinanschieben kann.
Eine Kevlarweste ist was ganz anderes. Kevler ist ein Stoff, der durch seine Eigenschaften in der Lage ist die Energie zu verteilen. Soweit so gut. Die sehr langen, sehr reissfesten Fasern sind in der Lage das zu bewerkstelligen. Schneiden kann man so einen Stoff aber relativ gut. Kevlar bietet guten Schutz gegen Kugeln (die ja nur so tödlich sind, weil die Energiedichte so hoch ist), aber mit einem Messer kann man den Westenträger sehr leicht attackieren und verletzen. Hier wäre doch das Kettenhemd besser. Gegen einen Pfeil wird nur Kevlar auch nicht viel bringen. Die reissfesten und langen Fasern werden von der Spitze einfach zerschnitten.
Zum Abschluss: Heute werden auch schon bei Körperpanzerung Kevlar und andere Stoffe mit Materialien kombiniert, die auch gegen Stich-und Schnittwaffen schützen. Aber guckt euch mal im GRW die normale Panzerung an. Panzerkleidung bietet keinen oder kaum Schutz gegen Stoß.
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Also ohne jetzt klugscheißen zu wollen, nach allem was ich weiß waren die Kettenhemden der Kreuzritter gegen die Bögen der Muslime besonders effektiv. Und ich sehe wenig Grund, warum ein Bogen leichteres Spiel mit einer Kevlar Weste haben sollte, als eine Kugel.
Letztlich hat man immer doch Energie (E=mv²), Impuls (P=mv) und Querschnittsfläche im Auftreffpunkt (A=[pi]*d²/4) zu beachten. Hoher Impuls und niedrige Fläche sorgen für die Durchdringwirkung, und die an den Körper übertragene Enegie ist Schaden.
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"Mimikry" schrieb:
Also ohne jetzt klugscheißen zu wollen, nach allem was ich weiß waren die Kettenhemden der Kreuzritter gegen die Bögen der Muslime besonders effektiv. Und ich sehe wenig Grund, warum ein Bogen leichteres Spiel mit einer Kevlar Weste haben sollte, als eine Kugel.
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weil die Kettenhemden der Kreuzritter eine doppellte oder dreifache Ringdichte hatten.Ausserdem trugen sie meist einen Gambeson oder wattierten Wams darunter.Diese Kombination schütz recht gut. Zudem hatten die Reiterbögen der Muslime zu der Zeit der Kreuzzüge eine erbärmliche Spannkraft
aber irgendwie hilft die betrachtung der Rüstungen zur Zeit der Kreuzzüge nicht so wirklich bei dem Thread :wink:Hough!
Medizinmann -
"Mimikry" schrieb:
Also ohne jetzt klugscheißen zu wollen, nach allem was ich weiß waren die Kettenhemden der Kreuzritter gegen die Bögen der Muslime besonders effektiv.
Hmm also das mit den Kreuzzügen weiss ich nicht, aber ich bin mir auch nicht sicher welche Form die Pfeile der Moslems hatte oder was für Kettenhemnden die Kreuzritter. Aber es gab sicherlich auch den einen oder anderen der eine Brustplatte darüber und einen Waffenrock dazu trug. Das hilft dann natürlich gegen alles ein wenig.
ZitatUnd ich sehe wenig Grund, warum ein Bogen leichteres Spiel mit einer Kevlar Weste haben sollte, als eine Kugel.
Du lieferst eigentlich gleich die Erklärung:
ZitatLetztlich hat man immer doch Energie (E=mv²), Impuls (P=mv) und Querschnittsfläche im Auftreffpunkt (A=[pi]*d²/4) zu beachten. Hoher Impuls und niedrige Fläche sorgen für die Durchdringwirkung, und die an den Körper übertragene Enegie ist Schaden.
Die Fläche mit der die Kugel auftrifft ist sehr klein. Die bei einem Pfeil schon größer. So eine Kugel funktioniert halt anders und macht dadurch Schaden, dass sie wie der Pfeil in den Körper eindringt. Das kann sie aber nur, weil die Fläche so klein ist und die Haut unter der hohen Energiedichte zerreißt. Kevlar verteilt die Energie und fängt die Kugel ein. Der Einschlag reicht nur noch für einen blauen Fleck. Beim Pfeil klappt das nicht, weil schon die ersten Millimeter der Pfeilspitze die Fasern, die die Energie verteilen sollen zerschnitten werden. Danach schneidet sich die Spitze durch die Haut, wobei mir der mikroskopische Mechanismus gar nicht so klar ist irgendwie.
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"SCARed" schrieb:
und gleichzeitig an Eusebius: doch, im prinzip ist ein kettenhemd das gleiche wie eine kevlarweste. bevor ein gegenstand durchdringen kann, muss er eine schicht aus fasern zerreißen.[...]
dass das kettenhemd natürlich weniger aushält, ist mir schon klar. aber mir ging es ums prinzip.Nach dieser Logik ist auch ein Feinripp-Unterhemd eine Kevlarweste :wink:
Zitat
die kugel hat bei gleicher energie ja deutlich weniger impulsBitte? Warum das?
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Weil sie weniger Masse hat. Einfache Rechnung.
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Zitat
Nach dieser Logik ist auch ein Feinripp-Unterhemd eine Kevlarweste :wink:Warum komme ich nur nicht auf sowas. hab gut gelacht
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info von Wikipedia:
ZitatEine Schutzweste soll die kinetische Energie eines Geschosses soweit reduzieren, dass sie nicht ausreicht, den Westenkörper zu durchdringen. Die kinetische Energie wird dabei über den Westenkörper auf eine möglichst große Fläche verteilt und auf den Körper des Trägers übertragen. Dadurch sind Quetschungen und sogar Knochenbrüche möglich. Je nach Stärke der Schutzweste und eventuell vorhandener Schockabsorber (Traumaplatten) kann diese Wirkung reduziert werden. Das Geschoss selbst verbleibt im Westenkörper, kann diesen jedoch verformen und so zu Quetschungen am Körper des Trägers führen. Entgegen einem weitverbreiteten Missverständnis sind solche Schutzwesten also keinesfalls kugelsicher, sondern schützen den Träger nur bis zu einem gewissen Grad vor der tödlichen Wirkung bestimmter Geschosstypen. Ihre Wirkung beruht also nicht darauf, dass Kugeln etwa einfach abprallen, sondern dass die Energie des Geschosses auf eine größtmögliche Fläche verteilt und so dezentralisiert wird. So kann ein Durchschlagen der Weste und somit tödliche Verletzungen verhindert werden. Außerdem wird der Westenträger nicht nach einem Treffer mehrere Meter zurück geworfen. Das Umfallen des Getroffenen rührt lediglich von der Überraschung und dem Schmerz her. Dies lässt sich mit dem Impulserhaltungssatz beweisen. Laut diesem kann der Kraftstoß, den der Schütze beim Abschuss erfährt, nicht größer sein als der Kraftstoß, den der Getroffene beim Aufprall erfährt.
Die Schutzkraft einer Weste wird mit der sogenannten Schutzklasse angegeben. Hier haben sich weltweit mehrere Standards etabliert. Um ballistischen Schutz zu verifizieren, werden mehrere Proben bestimmten Tests unterworfen. Sie werden unter fest definierten Umweltbedingen beschossen. Aus Mittelwerten ergibt sich dann die Schutzklasse der Proben. Je nach Standard sind die Anzahl der Proben, die Umweltbedingungen, die Anzahl der Testschüsse pro Probe und die zu testenden Kaliber und Geschossgeschwindigkeiten und die damit verbundenen Schutzklassen definiert. Der wichtigste Standard ist der amerikanische NIJ-Standard (National Institute of Justice = Justizministerium)[1]. Jede Behörde oder Organisation mit entsprechendem Bedarf führt meist ihre eigenen Beschusstests entsprechend der eigenen Anforderungen durch. So auch die verschiedenen Streitkräfte. Bedeutend ist auch der Deutsche Beschusstest nach der Technischen Richtlinie für Schutzwesten der Polizei, der durch die staatlichen Beschussämter durchgeführt wird. [2] Am Ende eines Beschusstests wird einem bestimmten Stück Körperschutzausrüstung eine bestimmte Schutzwirkung attestiert. Ob diese in der gesamten Produktion dann konstant ist und wie lange sie bei den entsprechenden Körperschutzausrüstungen gewährt bleibt, ist Sache des Herstellers und des Abnehmers und muss durch Langzeittests und wiederholte Überprüfung von Produktionsexemplaren getestet werden. Die meisten Hersteller garantieren für fünf oder zehn Jahre die Schutzwirkung ihrer Produkte.
Schutzklassen [Bearbeiten]
Die deutschen und amerikanischen Schutzklassen sind nicht ohne weiteres übertragbar, obwohl sich die für die Beschusstests verwendeten Kaliber ähneln. Die allgemeinen Bedingungen unterscheiden sich gravierend. So werden amerikanische Proben nur einmal beschossen, deutsche jedoch dreimal. Auch die Umweltbedingungen, unter denen getestet wird, unterscheiden sich. Dennoch wird allgemein die deutsche Schutzklasse (SK) 1 mit dem amerikanischen NIJ-Level IIIA gleichgesetzt. Beide definieren den Schutz gegen gängige Pistolenkaliber, wobei sich die verwendeten Kaliber ähneln. Auch die deutsche SK4 und die NIJ-Level III und IV werden oft verglichen. Sie definieren den Schutz gegen Beschuss aus Langwaffen. [3]
Über die Schutzklassen lässt sich also ganz allgemein sagen:
* SK L/1 und Level I/IIA: Schutz vor Pistolenmunition mit Weichkern und Rundkopf
* SK 2 und Level II: Schutz vor gängiger Pistolenmunition auch mit Hartkern
* SK3 und Level III: Schutz vor Langwaffenmunition mit Vollmantel und Weichkern
* SK4 und Level IV: Schutz vor Langwaffenmunition mit Vollmantel und HartkernDer Schutz gegen Stichwaffen, also Messer oder Nadeln ist bei den ersten beiden Schutzklassen nicht zwingend inbegriffen und muss zusätzlich erbracht werden und wird als Stichschutz bezeichnet. Bei den Schutzwesten der Schutzklassen 3 und 4 wird erwartet, dass diese konstruktionsbedingt auch Stichschutz gewährleisten.
Konstruktionsprinzipien [Bearbeiten]
Schutzwesten werden aus verschiedenen Materialien nach unterschiedlichen Konstruktionsprinzipien gefertigt. Man unterscheidet allgemein Hart- und Weichballistik. Bestimmte Schutzwirkungen lassen sich meist nur durch Kombination beider Prinzipien erreichen. So kann durch eine weichballistische Weste ein Rundumschutz nach Schutzklasse 1 erreicht werden. Hartballistische Einlagen an Front und Rückseite garantieren hier einen Schutz nach Schutzklasse 4. Nach diesem Prinzip werden die meisten Schutzwesten konstruiert. Die verwendeten Hartballistikplatten erreichen ihre Schutzwirkung dann nur in Kombination mit dem weichballistischen Westenkörper. Schutzwesten unterscheiden sich nicht nur in der Schutzwirkung sondern auch im geschützten Körperbereich. Die meisten Schutzwesten schützen nur die Körperbereiche mit der größten Fläche und damit der größten Trefferwahrscheinlichkeit, meist also den Torso. Durch zusätzliche Protektoren können je nach Westentyp aber auch die Körperseiten, der Genitalbereich, die Schultern, der Nacken, Arme und Beine geschützt werden. Dieser Schutz schränkt jedoch die Beweglichkeit des Trägers ein. Weitere Unterschiede ergeben sich aus der Konstruktion des Westenkörpers. Um die ballistischen Schutzeinlagen am Körper zu tragen und sie vor Beschädigungen im Alltagsgebrauch zu schützen, werden sie in Schutzwestenhüllen aus hochbelastbaren Textilien eingenäht. Diese können dann auch Befestigungsmöglichkeiten für zusätzliche Ausrüstung bieten oder aber auch ein verdecktes Tragen ermöglichen, etwa durch Angleichen der Farbe an die restliche Kleidung.
Weichballistik [Bearbeiten]
Das Geschoss trifft auf eine mehrschichtige Netz- oder Folienstruktur aus reißfestem Gewebe. Die Geschossenergie geht verloren, wenn das Geschoss die einzelnen Schichten durchdringt, indem es sie zerstört oder dehnt. Nach dem Durchdringen mehrerer Schichten hat das Geschoss all seine kinetische Energie verloren und bleibt stecken. Mit dem Aufkommen erster Schusswaffen konstruierte man Schutzwesten aus Seidenfasern. Heute verwendet man meist Aramidfasern unter Namen wie Twaron und Kevlar. Auch andere Materialien sowie Zylon und Dyneema werden verwendet. Diese Fasern sind extrem reißfest, verlieren ihre Eigenschaften aber nach einiger Zeit. Man spricht hier von einem Alterungsprozess, der materialspezifisch über mehrere Jahre verläuft und durch Einwirkung von UV-Licht noch beschleunigt wird. Auch Feuchtigkeit führt meist zum Verlust der Eigenschaften. Aus diesen Gründen werden die weichballistischen Schutzeinlagen der Schutzwesten in Kunststoffe eingeschweißt. Theoretisch lässt sich durch entsprechende Schichtzahl jedes beliebige Geschoss aufhalten. Aus praktischen Gründen werden weichballistische Schutzeinlagen jedoch nur zum Schutz gegen Pistolenkaliber gefertigt. Langwaffengeschosse haben aufgrund der spitzen Geschossform, der größeren Treibladung und den längeren Läufen der Gewehre meist das Vielfache der kinetischen Energie von Pistolengeschossen, um sie zu stoppen würde Schutzpakete von extrem großem Gewicht erfordern. Hier greift man auf hartballistische Einlagen zurück.
Hartballistik [Bearbeiten]
Prinzipiell trifft das Geschoss auf eine Platte aus einem harten Material und verteilt seine kinetische Energie auf diese. Die kinetische Energie wird von der Platte aufgenommen und führt zu Verformungen. Das Prinzip wird seit langer Zeit bei Rüstungen verwendet. Verwendet werden hier schon seit Jahrhunderten Metalle (ballistischer Stahl), aber mittlerweile auch Oxidkeramik- oder Polyethylenplatten. Moderne hartballistische Schutzplatten werden nach einem Schichtprinzip aus einer Kombination verschiedener Materialien gefertigt und haben eine Kurvenform, um die Auftreffenergie besser zu absorbieren, aber auch um sich der Körperform des Trägers anzupassen. Mit Platten lassen sich theoretisch je nach Materialstärke alle Arten von Geschossen stoppen. Die meisten Schutzplatten erreichen ihre volle Schutzwirkung aus oben genannten Gründen nur in Kombination mit weichballistischen Schutzpaketen.
Das US-Militär als weltweit größter Abnehmer hartballistischer Köperschutzplatten hat bei der Formgebung für eine gewisse Standardisierung gesorgt. Die meisten Platten haben eine Größe von 10×12 Zoll mit abgeschrägten oberen Ecken und werden dann als (E)SAPI-Plates (engl. (Enhanced)Small Arms Protective Insert) bezeichnet. Es werden aber auch andere Plattenformen hergestellt. Einen vollkommenen Rundumschutz mit hartballistischen Materialien zu gewährleisten galt lange Zeit wegen des Gewichtes von diesen Schutzeinlagen als nicht praktikabel. Rein hartballistische Schutzwesten wurden daher meist in Form so genannter „Plate Carrier“ realisiert. Hier werden nur Front und Rücken mit so genannten „Stand Alone“ Platten geschützt. Diese speziellen Platten können auch ohne darunter liegende weichballistische Schutzpakete Kugeln stoppen, sind aber schwerer.Ein weiterer Ansatz ist Körperpanzerung, die sich wie ein Schuppenpanzer aus zahlreichen kleinen Elementen zusammensetzt. Die Rote Armee verwendete in den 1980er Jahren solche Westen mit Titanschuppen. Heute wird ähnliche Körperpanzerung mit Stahl und Siliziumcarbideinlagen als Dragon Skin [4] von einer amerikanischen Firma gefertigt. Der Vorteil dieses Konzeptes ist die Verformbarkeit der ballistischen Einlagen. Aufgrund der Überlappung der einzelnen Elemente geht dieses Verfahren allerdings mit einem um 30 bis 60 Prozent erhöhten Gewicht einher.
Stichschutz [Bearbeiten]
Beim Stichschutz ist die besondere Wirkweise von Stichwaffen zu beachten. Diese können schneidend, verdrängend oder stanzend wirken. Ein langer Schnitt mit einem Messer kann wahrscheinlich (nicht unbedingt) schon von leichten Schutzgeweben aufgehalten werden. Ein Stich mit einer Nadel wird den Westenkörper einer weichballistischen Schutzweste aber durchdringen. Um den Träger solch einer Schutzweste auch gegen Stichwaffen zu schützen, werden bei den leichteren Schutzwesten zusätzliche Einlagen aus Metallfolien und verflochtenen Metallringen verwendet. Die Folien schützen vor besonders spitzen Gegenständen mit stanzender Wirkung, z. B. Nadeln oder Kanülen von Spritzen. Die verflochtenen Metallringe, die einem Kettenhemd entsprechen, sollen der verdrängenden Wirkung von Messerklingen oder auch Äxten entgegenwirken. Bei den hartballistischen Schutzeinlagen der Westen mit den Schutzklassen 3 und 4 ist ein Stichschutz gewährleistet. Da diese Systeme meist nur Front und Rücken abdecken, muss hier bei Bedarf der Stichschutz an den Körperseiten dennoch mit den oben beschriebenen Mitteln sichergestellt werden. [5]
Schlagschutz [Bearbeiten]
Der Schlagschutz ist nicht unbedingt Aufgabe und Bestandteil einer ballistischen Schutzweste. Da hier besonders die Extremitäten und der Kopf geschützt werden müssen, sind zusätzliche Protektoren und ein Helm notwendig. Diese bestehen meist aus Kunststoffen und sind mit Polsterstoffen ausgekleidet. Solche Protektoren haben meist keine ballistische Schutzwirkung, sind aber oft Bestandteil des Stichschutzes. Ihre Wirkung ist vornehmlich eine Reduzierung der Wuchtenergie stumpfer Gegenstände und die Verteilung der Restenergie auf eine große Fläche. Für den Einsatz im Bereich der Polizei und privater Sicherheitsdienstleister werden reine Schlag- und Stichschutzanzüge angeboten, die keine ballistische Schutzwirkung haben, aber meist aufrüstbar sind. [6]
Anwendung [Bearbeiten]
Für ballistische Schutzwesten gibt es zivile, wie auch militärische Anwendungsbereiche. Personen, die einer erhöhten Bedrohung unterliegen, wie etwa Polizisten, Personen des öffentlichen Lebens oder andere erhalten durch sie bei Angriffen eine Überlebenschance. Bei der deutschen Polizei wurden zwischenzeitlich flächendeckend Unterziehschutzwesten eingeführt. Hierbei handelt es sich um verdeckt zu tragende Schutzwesten der SK 1. Für Polizisten in Spezialeinsatzkommandos existieren Überziehschutzwesten die meist einen größeren Körperbereich abdecken, um zusätzliche Protektoren erweitert werden können und in ihrer Schutzklasse anpassbar sind. Kampfmittelräumer tragen meist Vollschutzanzüge, die nur die Hände frei lassen. Hundertschaften der Bereitschaftspolizei tragen normalerweise keine ballistischen Schutzwesten, sondern Schlag- und Stichschutzwesten. In der deutschen Bundeswehr werden die Soldaten im Auslandseinsatz mit Schutzwesten der SK 4 ausgestattet. Für Soldaten im Inland werden so genannte Splitterschutzwesten vorgehalten, die vor Granatsplittern mit geringer Auftreffenergie schützen, jedoch nicht durchschusshemmend sind. Jeder Bundesbürger ist berechtigt, eine Schutzweste zu erwerben. Im Bezug auf den Besitz von Schutzwesten gibt es jedoch weltweit unterschiedliche Regelungen. In einigen Ländern ist Privatpersonen der Besitz oder das Tragen verboten, außerdem gelten meist Exportbeschränkungen.