• Mit einem Zucken kommt Isidor zu sich. Ein wenig unangenehm könnte es für Betsy sein, falls ihr auffällt, dass eine Hand blitzschnell eine seiner Pistolen gezogen und auf Hüfthöhe auf sie gerichtet hat, aber insgesamt ist die Bewegung nicht groß und sein Blick klärt sich, ohne dass er abdrückt.


    "Americar, si"


    murmelt er und löst mit einer raschen Bewegung - wo auch immer die Ultimax hin verschwunden ist, die er eben noch in der Hand hatte - die beiden kleinen Nadeln von seinem Hals. Sich helfen lässt er nicht, sturer Macho, der er ist, aber er schafft es auch alleine von der Ladefläche herunter, natürlich nicht ohne vorher noch seine Ares mit, trotz seiner Verletzungen, geübten und sicheren Bewegungen aufzusammeln, zu überprüfen, nachzuladen und einzustecken. Auch ohne die aufputschenden Medikamente des Medkits hätte er diese Bewegungen wahrscheinlich noch in seiner Ohnmacht zustande gebracht, hätte man ihm die Waffe angereicht. Dann geht er eiligen Schrittes zum Americar herüber und steigt auf der Beifahrerseite ein.


    <<Leben beide Bastardos noch?>>

    Ich bin Rollenspieler! Erzähl mir nichts über Realitätsflucht! Cum grano Salis!!! <---Pratchett-Kenner bemerken die drei Ausrufezeichen Wink
    PS: Te exue, sue!

    Raven - Isidor/DIego de Montoya (EInbrecher/Scharfschütze) ; Ein ganz normaler Tag - Lukas Schmidt (Rigger) ; Ab auf die Insel - Louis Delacour/Totentanz (Totenbeschwörer) ; Envoy - Jagd in den Schatten - Charlie Dalton/Nuwanda (magische Unterstützung)

  • "Die zwei und noch ein paar mehr auf dieser Welt" antwortet Betsy Isidor.

    Dann wendet sie sich dem selbsternannten Koshari Ork zu. Er war zwar ein harter Brocken, aber seine fast lebensgefährlichen Verletzungen ließen ihn zumindest vorübergehend Vernunft annehmen. Zusammen mit Cleo wuchtete sie ihn von der Ladefläche, Cleo verpasste ihm ein paar Einmalhandschellen schob ihn auf die Rückbank und stieg mit vorgehaltener Waffe ein.


    Zeit wurde es, denn die Sirenen kamen immer näher. Betsy konnte das wirklich fast perfekt einschätzen. Nur dass sie früher freudig oder verzweifelt auf Verstärkung gewartet hatte. Und jetzt immer öfter davor flüchten mußte.

    Glücklicherweise kam KE ganz nach Vorschrift auf der Hauptstraße angebraust. Betsy stieg zügig ein und steuerte den vollbesetzten Americar in die Seitenstraße. Die Navigationssoft legte ihr eine Route zu Franklins Lagerhaus aufs HUD.


    << Abmarsch>>



  • Na läuft doch... die Penner down. Den Spanier gerettet. Cleo beeindruckt... vielleicht... und Betsy das Lagerhaus näher gebracht. Da kann man sich doch glatt gut fühlen?!


    Gut er ist nur schnell gefahren, hat Cleo vermutlich überhaupt nich beeindruckt, während sie ihren Job machte und die Lagerhausidee war nu keine Riesenglanzleistung... aber EGAL!

    Kurs liegt an Ma‘am. Und sollte noch was passieren... nu bin ich ja da...

    Er grinst unter seinem Helm. Hoffentlich nimmt’s ihm keiner krumm. Dann folgt er dem Americar und bemüht sich sein Adrenalin unter Kontrolle zu halten und sich an den laufenden Verkehr anzupassen. Die Cops sind schließlich schon fast da. Da muss man nu nich unangenehm auffallen.

  • "Bien, diese beiden Guaches schulden mir ein Motorrad."


    Brummelt Isidor und lässt auf der Bildverbindung seiner Maske noch einmal den Crash in Zeitlupe ablaufen während Cleo den Fahrer des Hurricanes hoffentlich zum Americar dirigiert. Ja, das war wirklich ein gründlich ausgeführtes Manöver von diesem verdammten Pajero gewesen, da gibt es nix zu meckern. Sauber den entgegen kommenden Verkehr abgepasst, korrektes Timing beim Ausscheren, er sollte diesem Hijo de Puta eine Kugel in den verdammten Kopf jagen. Mit einigen gedanklichen Befehlen wird alles relevante Material zur späteren Auswertung gespeichert und schon einmal an das Archiv im HQ gesendet, so dass es auch bei einer Zerstörung von Isidors Komm nicht verloren geht. Dann lehnt er sich in seinem Beifahrersitz zurück und zieht seine Ultimax, falls die beiden Malnacidos auf dem Rücksitz auf dumme Ideen kommen. Als Betsy Gas gibt, wirft er einen finsteren Blick nach hinten und achtet darauf, die Gefangenen den Rest des Weges im Auge zu behalten.

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  • Routiniert hatte sie die Fahrerkabine abgesucht. Es herrschte ein ziemliches Chaos, hauptsächlich was die unterschiedlichen Kanonen angerichtet hatten. Überall lagen Scherben rum, die Mittelkonsole war zerfetzt von verschiedenen Projektilen und der Druck nimmt mit den näher kommenden Sirenen stetig zu.

    Sie schaltet das Kommlink ab und steckt es ein, genauso das MedKit und die drei Clips. Den Rest wie Sonnenbrille, das Survival-Kit und den Schlagstock lässt sie liegen, sie haben es ja schließlich eilig.

    Beim Rüberwuchten und fesseln des Orks nimmt sie ihm noch dessen Defiance EX-Shocker ab und beförderte sie beim Einsteigen zu Isidor nach vorne.


    Als Betsy dann zum Abmarsch ruft sitzt sie bereits neben ihren neuen Gästen und hält sie in Schach.

  • Renton, Seattle, UCAS


    Beinahe zwanzig Minuten steuerte Betsy den Americar unauffällig durch eine Seitenstraße nach der nächsten. Zum Glück war die letzte Lagerhalle, die Cleo und Franklin mit einer Kamera ausgestattet hatten, nicht noch weiter entfernt gewesen. Sie atmete erleichtert aus, als sie endlich den Wagen in einer schmalen Gasse hinter der Lagerhalle abstellte, die Franklin für das Team markiert hatte. Die Motorräder von Franklin und Sergej parkten direkt vor ihr. Ein demolierter und augenscheinlich schon lange nicht mehr genutzter Müllcontainer deckte ihre Fahrzeuge in Richtung Straße.


    Eine Seite der der doppelflügeligen Metalltür, die den rückwärtigen Zugang zur Lagerhalle bildete, stand weit offen. Der ehemals graue Lack des Türblattes war weitgehend weggerostet und durch mehrere Löcher hätte man sowieso problemlos den innenliegenden Türgriff von außen erreichen können. Im halbdunklen Innern der recht klein geratenen Halle, befanden sich nur zwei ramponierte Plastiktische und einige rissige Stühle, die keinen besonders zuverlässigen Eindruck machten. Das Gewicht des Orks würden sie wohl nicht aushalten, nahm Betsy an. Sofern seine Verletzungen zuließen, dass er sich setzen konnte, verstand sich.

  • Sergej hatte gleich nach ihrer Ankunft die Halle auf verdächtige Matrixsignale abgesucht und auch eine kurze Nachricht an das Team geschickt.


    >> Für Sicherheit Neustart von unsere Geräte durchführen. Alle Geräte von Fremden ich nehme in Isolation. <<


    Dann startete er auch seine Geräte neu und begann danach eine Sicherheitsanalyse durchzuführen. Sein Agentenprogramm hatte er auf Schleichfahrt geschickt um die direkte Matrixumgebung zu überwachen.


    Als die anderen eintrafen erblickten sie ihn auf einer Kiste in der großen Halle sitzend.

    Er war gerade dabei alle Kanäle auf brauchbare Hinweise zu durchforsten und arbeitete sich kopfschüttelnd durcj die einzelnen Feeds.

    Missmutig wippte er mit seinen kurzen Beinen hin und her.

    Seine Zigarre glimmte vor sich hin und verströmten ein angenehmes wenn auch kräftiges Aroma, während er selbst eher Unzufriedenheit ausstrahlte.

  • Auch Franklin startet alle Geräte neu, die er hat. Wenn der Russe das sagt, wird’s wohl Sinn ergeben.


    Er fährt FatBoy in die Lagerhalle und beginnt gleich ganz kurz damit, mit einem Schraubenschlüssel aus der Werkzeugkiste, die in FatBoy verbaut ist, seine Stoßdämpfer nachzuziehen. Die meisten Menschen wissen es nicht, aber nur weil ein Fahrzeug etwas kann, ist es noch lange nicht gut für das Fahrzeug. Nach seinen Einsätzen legt er gerne kurz Hand das beanspruchte Bauteil.


    Okay Partner wie sieht’s aus?

    Fragt er allgemein und dann

    Dozor? Was los? Die kriegen wir schon noch!

  • Cleo bringt die beiden Gefangenen mit Betsys Hilfe erstmal an die Rückwand der Halle, dass sie sich dort hin setzen. Die Stühle sehen nicht wirklich vertrauenerweckend aus.


    Die ausgeschalteten Kommlinks der beiden legt sie auf dem Weg neben Sergej ab, bevor sie ihr eigenes mit einem Gedanken neu startet.


    Sie beschränkt sich erstmal darauf in der Nähe zu bleiben und sie grimmig im Blick zu behalten, während sie nochmal das Video der besetzten Lagerhalle checkt, was da möglicherweise vor sich geht.


    Und dann eine Nachricht ans Team formuliert.

    <<Habt Ihr irgendwelche Infos für mich was die Koshari angeht? Verbindungen zu den Blood Mountain Boys, KondOrchid oder dem Decker?

    Es macht wenig Sinn einfach ins Blaue hinein zu fragen. >>

  • Schlecht gelaunt folgt Isidor den anderen in die Halle. Der Verlust seines Motorrades geht ihm doch mehr an die Nieren, als er gedacht hätte. Die Maschine hat ihn schon eine längere Zeit begleitet und so eine Videoaufnahme, wie das Vorderrad von der Achse bricht, die tausend Splitter der Verkleidung, nein, darauf hätte er verzichten können. Und die blauen Flecken und Prellungen tun ihr übriges, ihm seine Laune zu verderben. Ein kurzer Neustart seiner Geräte lenkt ihn leider nicht wirklich ab, aber eine kleine Ablenkung sitzt da vorne. Was machen schon ein paar geprellte Knöchel mehr? Aber vielleicht besser nicht, bei Pennern wie diesen muss man es schon sehr, sehr weit treiben, bevor sie anfangen, zu reden. Bastardos, die einen auf hart machen, bis die wirklichen Schmerzen kommen. Also sucht er sich lieber eine schöne Ecke, wo er sich hinsetzen und Betsy bei der Arbeit zusehen kann, eine Waffe in der Hand, so dass er eingreifen kann, falls nötig.

    Ich bin Rollenspieler! Erzähl mir nichts über Realitätsflucht! Cum grano Salis!!! <---Pratchett-Kenner bemerken die drei Ausrufezeichen Wink
    PS: Te exue, sue!

    Raven - Isidor/DIego de Montoya (EInbrecher/Scharfschütze) ; Ein ganz normaler Tag - Lukas Schmidt (Rigger) ; Ab auf die Insel - Louis Delacour/Totentanz (Totenbeschwörer) ; Envoy - Jagd in den Schatten - Charlie Dalton/Nuwanda (magische Unterstützung)

  • Als alle gut im Auto waren und sie den unmittelbaren Gefahrenradius hinter sich hatten, ließ sich Betsy in die Polster sinken und überließ es dem Autopiloten, sie zur Lagerhalle zu bringen.


    Was für eine Scheiße. Was für eine große Scheiße.

    Diese Operation hatten sie ordentlich in den Sand gesetzt. Tschang entkommen, Masters und Isidor um ein Haar draufgegangen, der Feind nun gewarnt.

    Und natürlich war es ihre Schuld. Klar hatten sich Dozor und Isidor bei der Verfolgung durch ihre Übereifrigkeit auch nicht mit Ruhm bekleckert. Aber all das wäre nicht notwendig gewesen, wenn sie nicht wie eine verfluchte Anfängerin alleine zu West Cost Cargo gefahren wäre. "Niemals ohne PartnerIn"

    Wirklich niemals. Ein paar Sprüche aus der Ausbildung waren einfach wahr. Und sie hatte es mal wieder versaut. Wenn sie noch beim FBI gewesen wäre, wäre jetzt der Moment gewesen, ins Büro ihrer Vorgesetzten zu marschieren und Waffe und Marke auf den Tisch zu legen. Um einer Versetzung zur Sitte in Salt Lake City zuvorzukommen. Oder der Moment, sich auf eine Zukunft als Treseninventar der nächsten BTL Kneipe vorzubereiten.


    So elegante Möglichkeiten hatte Betsy hier leider nicht. Sie war Raven was schuldig. Und ihrem Team auch. Aufgeben galt nicht.

    Schöne Scheiße. Und weiter. Geräteneustart. Und dann weiter.


    >> Bin gleich bei euch << Zunächst führte Betsy ein knappes Telefonat mit Ms. Silver Deer und Mr. Harper. Noch einmal die Marschroute durchgehen. Ruhe bewahren. Keine Bullen. Angestellte beruhigen. BlaBla.


    Dann kurze Nachricht an Raven. >> Tschang entkommen, ggf. Koshari Beteiligung. Wir setzen den Job fort.>>


    Dann war ihr Team an der Reihe. Die Moral war logischerweise im Keller. Motivierende Reden waren nicht drin. Vielleicht würde Arbeit helfen.

    >> Ok, Leute ist wirklich Scheiße gelaufen. Ich bin heilfroh, dass wir noch leben. Lasst uns den Einsatz später analysieren. Jetzt müssen wir irgendwie versuchen, den Job zu Ende zu bringen.

    Dozor, kannst du dir die Kommlinks ansehen? Und eins davon mit vollem Zugriff preparieren?

    Isidor, du siehst wirklich Scheiße aus. Auch, wenn es dir jetzt schwerfällt, solltest du dich ein bisschen ausruhen. Wir brauchen dich beim Zugriff aufs Lagerhaus in voller Stärke. Betsy schloss das Medkit an und begutachtete Isidors Wunden. Er hatte in der Tat eine angeknackste Rippe, die Kugel hatte Panzerung und Haut durschlagen und steckte noch im Rippenknochen. Das Medkit wies sie an, die Kugel mit einer stabilen Pinzette zu entfernen und dann den Schlauch auf die Wunde aufzusetzen. Am Monitor konnte Betsy sehen, wie das Medkit den beschädigten Knochen mit einer dünnen, aber harten Plastickschicht überzog. Die würde den Knochen schützen und sich von selbst auflösen, sobald der Knochen natürlich verheilt war.


    Cleo, können wir das Verhör machen? Bad Cleo, good Betsy? Folgender Vorschlag.
    Trennt die beiden. So dass, sie sich nicht sehen und nur schlecht hören können.

    Du knöpfst dir den Fahrer vor und gehst ihn hart an. Also verbal. Keine Folter.

    Zu den Koshari kann ich dir nicht viel sagen. Sie sind eigentlich nicht in Seatle aktiv. Verbindungen zu KondOrchid oder den Blue Mountain Boys sind mir nicht bekannt. Aber sie bestehen ausschließlich aus Amerindianern. Blackfeather könnte also zu Ihnen gehören. Den Namen könntest du also fallen lassen.

    Du hast mich beim Verhör die ganze Zeit auf dem Ohr, ich versuche ein bisschen zu helfen.

    Ich versuche mit dem Ork zu sprechen. GGF. werde ich ein paar seiner "Schmerzensschreie" imitieren, um den Fahrer gefügiger zu machen.

    Falls das nichts hilft, werde ich beim Fahrer übernehmen und versuchen als Amerindianerin durchzugehen und ihm Hilfe anbieten. Vielleicht macht er dann einen Fehler.


    Franklin, kannst du uns per Fernsteuerung ein weiteres Gefährt besorgen? Und ausserdem die Umgebung im Blick behalten?

    An alle: Auch weiterhin ballistische Masken, Helme oder ähnliches tragen. Muss ja nicht sein, dass diese Vögel euch wiedererkennen können.

    Was haltet Ihr von dem Plan? Gibts noch weitere Vorschläge?<<


    Hoffentlich kommt irgendwas bei rum. Ihnen lief langsam die Zeit davon und sie hatten wenig Spuren. Keine Ahnung, wo der Kryptoschlüssel war und auch sonst wenig hilfreiche Ansätze für einen eleganten Zugriff im Lagerhaus. Trotzdem musste sie Zuversicht ausstrahlen, mit Selbstzweifeln würden sie die Verbrecher sicherlich nicht zur Strecke bringen...

  • Auto holen und uffpasse... das kann er!


    >>Jawohl Ma‘am... <<

    Antwortet er fröhlich und spielt auf den Boss in ihrer Stimme an. Eigentlich findet er es gut, dass sie sie haben. Sie bringt Ordnung ins Chaos.


    Mit einem Funkbefehl ordert ihren eigenen Dodge Hurricane zum Lagerhaus. Vielleicht erkennen die anderen nach dem derben Unfall von Isidor ja, dass man auf so nem Bike in ner echten Gefahrensituation schon durchaus gefährdet ist. Der Dodge is ne sicherere Nummer.

    Selbstverständlich ist das für Franklin auf FatBoy was anderes... ganz klar! Und sowieso... ist er... er!!!


    FatBoy, der Dodge und ihre Flyspy werden an die Riggerkonsole angeschlossen, sinnvoll um das Lager positioniert und er lässt sich alle Cams auf seinem HUD anzeigen. Langweiliger Wachdienst, aber alles ist besser als so ne Befragung.

  • Bei der Lagerhalle hatte sich noch nicht wirklich etwas verändert seit sie unterwegs mal nachgeschaut hatte.

    >>Dozor, kannst Du die Kameras in der Lagerhalle mal checken, ob die wirklich immer noch diskutieren oder ob jemand unsere Überwachungssignale entdeckt hat?<<


    Cleo nickt Betsy zur Bestätigung zu. Sie sieht sich in der kleinen, halbdunklen Halle um, wirklich Nebenräume gibt es keine und die Stühle waren auch nicht zu gebrauchen.


    Also zieht sie einfach einen der beiden Tisch in eine der Ecken und schubst ihn um, so dass man vor der Platte eigentlich nur noch Sicht in die Ecke hat.

    Sie hilft dem Fahrer mehr oder eher weniger sanft auf "Ich werde den hier befragen, oder hat da jemand was dagegen." sagt sie ruppig in die Runde. Sie gestaltet es absichtlich als Aussage, Bad Cleo ist jetzt vielleicht nicht ihre Paraderolle, aber zumindest schon mal geübt.

    Sie setzt ihn gegen den Tisch gelehnt wieder ab und baut sich vor ihm auf.

    "Also wenn Du nicht möchtest, dass die nächsten Stunden äußerst unangenehm für Dich werden, dann solltest Du ein paar Informationen mit uns teilen."

    Sie überlegt kurz, ob sie die Schockhand ihres Cyberarms aktiviert, aber entschließt sich dann den Druck eher langsamer zu steigern, da sie ihn ja nicht wirklich foltern wollen, sollte sie sich noch einige Drohgebärden aufsparen. Und manche machen ja dann erstrecht dicht.

    "Du könntest mal damit anfangen, wer Euch nach Seattle geholt hat und was Tchang mit Euch zu schaffen hat."

    Sie lässt ihm kurz Zeit falls er schon gleich was sagen möchte. Und je nachdem wie seine Reaktion ist, würde sie entweder noch nachhaken oder nach weiteren Informationen fragen.


  • Unter Cleos Blicken schrumpfte der junge Amerindianer vor der rissigen Tischplatte sichtlich in sich zusammen. Aus dem Augenwinkel sah er immer wieder nervös auf ihren offensichtlichen Cyberarm, mit dem sie den Mann mit stählernem Griff an seinen Sitzplatz gezerrt hatte. „Wir sind Koshari, verdammt“, brachte er mit flacher Stimme trotzig hervor. „Wir gehen, wohin wir wollen!“ Er zuckte zusammen, als Betsy ihre simulierten Schmerzensschreie einwarf. „Und wer soll denn Tchang sein? Von dem hab' ich noch nie gehört.“

  • Cleo fixiert ihn, sein Widerstand ist zwar noch da, aber die flache Stimme und das nervöse Zucken deuten darauf hin, dass er nicht mehr sonderlich ausgeprägt ist.

    Sie zieht die Augenbrauen ein wenig nach oben und lehnt sich ein wenig nach vorne, während sie auf ihn herunter schaut.

    "Mit diesen Antworten hilfst Du Dir selbst nicht sonderlich viel!" Sie lässt es kurz wirken.

    "Okay, neue Chance, was kannst Du mir über die Frau sagen, die ihr bei der Flucht unterstützt habt? Und es ist jetzt definitiv Zeit für eine brauchbare Antwort!"

  • "Du machst das sehr gut. Du könntest als nächstes noch Black Feather erwähnen und schauen, ob es eine

    Reaktion gibt. Wenn er partout nicht reden will, zieh die Daumenschrauben maximal an. Mach ihm klar, dass Knight Errant auf jeden Fall verhindern will, dass die Koshari sich in Seatle breit machen.

    Wenn wir ihn ausliefern, sieht er das Tageslicht in diesem Leben vermutlich nicht wieder. Auch die First Nation Gang würde sich sicher über einen verlorenen Koshari freuen.... Geh ihn wirklich hart an, aber bleib verbal! Wir foltern nicht! Wenn er dann immer noch nicht reden will, versuchen wir den Good Cop."

    hörte Cleo Betsy in ihrem Ohr.


    Betsy konnte diese Folterscheiße wirklich nicht ertragen. Davon hatte sie in ihrer Zeit beim FBI einfach zuviel gesehen. Zuviele Bullen, die für die "gute Sache" Verdächtige aufs übelste mißhandelten, um Geständnisse oder Fremdbeschuldigungen zu bekommen. Wenn Betsy ehrlich rechnete, schätzte sie, dass über die Hälfte der Verurteilungen 2080 auf diese Art und Weise zustande kamen. Natürlich traf es nicht nur unschuldige. Aber doch entschieden zuviele davon. Und sehr viele geschätzte und hoch dekorierte Ermittler griffen immer noch auf Folter als Standardmittel der Polizeiarbeit zurück. Und diese Heuchelei kotzte sie am meisten an.

    Leute psychologisch in die Enge zu treiben, um eine Information zu bekommen, nun das war eine andere Sache.


    Während Cleo sich den Fahrer vornahm, kümmerte sich Betsy um den Ork. Sie wollte ihn nicht verhören, da sie die Chancen auf Infos beim Fahrer besser einschätzte. Aber erstens war er schwer verletzt und zweitens sollte auch er eine Chance haben. Sie achtete drauf, dass er ordentlich gefesselt und geknebelt war, und setzte dann das Medkit an. Sie stellte vor allem sicher, dass er nicht sterben würde und sich die Wunden nicht entzünden konnten. Dann unterbreitete sie ihm in geschäftsmäßig-nüchternem Ton das einzige Angebot.


    "Hör zu. Knight Errant ist verdammt stolz drauf, dass es in Seatle keine Koshari-Aktivität gibt. Und sie sind sehr bemüht, dass das auch so bleibt. Wenn wir dich ausliefern, siehst du dein Leben lang kein Tageslicht mehr. Das sind die Penner von KondOrchid doch wirklich nicht wert, oder? Andererseits.... Wenn du mir umfassend alles erzählst, was du weißt, wer dahinter steckt, Sicherheitsmaßnahmen etc. Alles! .... Dann kannst du nach dieser Sache als freier und gesunder Ork die Stadt verlassen. Und dein Leben weiterführen. Und von deinen Leuten wird nicht mal jemand erfahren, dass du geredet hast. Das ist mein einziges Angebot.

    Lass dir nicht zuviel Zeit, wenn der kleine da vorne vor dir redet - und seien wir ehrlich, früher oder später wird er reden- , ist das Angebot hinfällig. Und ich werde Offizer Conolly anrufen. Du entscheidest, wie es weitergeht."



  • Sergej machte sich daran die Commlinks zu hacken. Um keinerlei Risiko einzugehen hatte er sie vorsorglich in Wifi-dichten Taschen gepackt und würde sie nur über Direktverbindung angehen.

    Gleichzeitig hatte er den Teamkanal offen um jede Informationen sofort weiter zu geben oder Infos die beim Verhör aufpoppen würden gleich crosschecken zu können.


    Sein Agent war geladen und bereit die einfachen Recherchearbeiten zu verrichten währen Dozor selbst sich den Commlinks und deren Speicherinhalt widmen würde.

  • „Schon gut, schon gut“, sagte der amerindianische Fahrer hastig, als Cleo sich ihm drohend näherte. Kalter Schweiß perlte von seiner gebräunten Stirn. „Sie heißt Aleshanee.“ Er zuckte nervös mit den Schultern. „Zumindest nennt sie Roland Walks-on-Clouds, unser Chief, so. Sie ist eine Shadowrunnerin aus dem PCC*, die er von früher kennt. Uns hat sie keinen Namen genannt. Sie ist aufgeflogen und wir sollten sie einfach nur abholen.“ Seine Stimme erstarb und er schluckte sichtlich.


    Der schwer verletzte Ork versuchte als Antwort auf Betsys eindringliche Worte hustend zu lachen. „Schätzchen, du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich die Koshari verraten würde? Der Knight kann mich mal“, sagte er mit schwacher Stimme. „Na klar, der Kleine ist erst ein paar Monate dabei, der wird reden, so wie ihr ihn bearbeitet.“ Er zuckte angestrengt mit den Schultern. „Ich kann dir nur sagen, dass ich KondOrchid hier zum ersten Mal höre. Was die mit uns zu tun haben könnten… keine Ahnung, Omae.“


    Währenddessen hackte Sergej problemlos die Kommlinks der beiden gefangenen Koshari. In den gut gefüllten Adressbüchern konnte er schnell den Eintrag Chief ausfindig machen und kopierte sogleich dessen Kommcode. Die Navigations-Apps verrieten, dass sich beide schon im schwarzen Lagerhaus West Coast Cargos aufgehalten hatten. Außerdem entdeckte Sergej eine Adresse im Osten Rentons, die sie in den letzten Wochen häufig besuchten. Eine verlassene Bäckerei, stellte er fest.


    * Pueblo Corporate Council

  • "Das war schon mal ein guter Anfang Kleiner. Wenn Du so weiter machst, trennen wir uns doch noch im Guten."

    Sie fixiert ihn nochmal kurz bis sie sich sicher ist, dass er noch ein wenig nervös bleibt.


    "Dieser Troll, der mit den Red Mountain Boys abhängt, gehört wohl auch zu Euch. Und wer noch?"

    Nach einer kurzen Pause

    "Ist Blackfeather mit Euch hierher gekommen oder habt Ihr den hier getroffen?"

    Gespannt beobachtet sie seine Reaktion auf die Fragen.

  • Betsy lächelt den Ork traurig an. "Und du weißt nicht mal, für wen ihr arbeitet, Lakai... Aber egal du hattest deine Chance" Sie wartet noch kurz, ob er was antworten will und klebt ihm dann einen Streifen Klebeband über den Mund und zieht im einen Stoffbeutel über den Kopf.

    Leider hatte sie keine Ahnung, was sie mit den beiden langfristig wirklich anstellen sollten. Zweifelsohne waren diese Koshari Verbrecher und gehörten weggesperrt, aber in dieser Sache konnten sie ihnen nichts nachweisen, ohne sich selbst in die Schusslinie zu bringen. Aber für diese Frage war später noch Zeit.


    >>Cleo du machst das wirklich hervorragend. An dir ist ja ne veritable FBI Agentin verloren gegangen. Melk den Milchbubi schön weiter. Mich würde noch interessieren, ob sie magische Unterstützung haben? Auch Dozor, gute Arbeit. Endlich haben wir was, womit wir arbeiten können. Die Adresse der Bäckerei liegt ganz nah der Intercity 169, wo sich die Blood Mountain Boys rumtreiben. Aber da wir ohnehin wissen, dass die Gang und diese Koshari in dieser Sache zusammenarbeiten, wäre es auch nicht verwunderlich, wenn sie dort ihr HQ aufgeschlagen haben. Aber das ist Spekulation zu dieser Zeit. Wir brauchen Informationen über diese Lokation. Ich kann mit vorstellen, dass Black Feather auch die Technik ihres Chiefs geslaved hat. Kannst du ihn sicher hacken Dozor? Wir dürfen diesen Vorteil jetzt nicht verlieren. Ich schlage vor, sich diese Bäckerei mal aus der Nähe anzuschauen.

    Wer will gehen? Isidor muss sich definitiv noch ein bisschen ausruhen. Franklin, Dozor und Cleo, wenn sie fertig ist? Ich kann dann die "Betreuung" unserer Gäste übernehmen. Aber auch beim Kundschaften höchste Vorsicht. Ist mitten im Gebiet der Boys und die Koshari sind nun auch definitv gewarnt. Aber wir müssen langsam mal vorankommen. Wenn wir Blackfeather finden, hat der Crypto-Chip, der die Eigentumsverhältnisse des Lagerhauses regelt höchste Priorität. Ich bin mir sicher, dass er gerade dabei ist, den zu knacken. Was schlagt ihr vor?<<


    Betsy ging nochmal ihre Optionen durch. Eigentlich war ihre Lage gar nicht so schlecht. Sie hatten einen kleinen Informationsvorsprung. Und die beiden Gefangenen konnten möglicherweise auch noch mal nützlich werden. Entweder als Geiseln, um Kräfte von woanders wegzulocken. Vielleicht wäre es ihr sogar möglich sich mittels ihres falschen Gesichts und einiger anderer Tricks in den Fahrer zu verwandeln. Allerdings nur, wenn die Gegner keine magische Unterstützung am Start hatten. Eine Aura konnte sie nämlich leider nicht immitieren. Eine nervige Beschränkung der mundanen Verkleidung. Aber zunächst mußten sie abklären, was in der Bäckerei los war.

    Wir wollen kein Stück vom Kuchen, sondern die ganze Bäckerei. Kam ihr in den Sinn. Aber es war Unfug. Was sie wollte war Aleshanee einsacken. Den direkten Blick in die Predatormündung hatte sie nicht vergessen. Und dann die anderen Verbrecher. Langsam wurde die Zeit knapp...