Lunas Lungen brannten wie Feuer, doch sie konnte nicht inne halten. Jede Zelle ihres Körpers flehte sie an, einfach aufzugeben, stehen zu bleiben. Das Atmen fiel der Blonden schwer, sie war sportliche Betätigungen nicht sonderlich gewohnt. Das war normalerweise nicht ihr Job. Sie wagte es nicht, sich umzudrehen, nachzusehen ob dieses Ding noch hinter ihr her war, denn jede vergeudete Sekunde bedeutete jetzt ihren Tod. Galle stieg ihr den Hals hinauf, ihr Herz wummerte schmerzhaft in ihrer Brust. Den harten Pflastersteinboden unter ihren Füßen nahm Luna nur als eine einzelne, graue Masse dar. Die Deckerin erkannte ihre Chance in einer Seitenstraße, die sichrechts von ihr auftat. Als sie grobmotorisch um die Ecke bog rannte sie dabei zwei Mülltonen, die dort standen, um. Das Scheppern der metallenen Eimer musste man häuserblocksweit gehört haben, da war Luna sich sicher. Doch für's erste hatte sie die Sichtlinie gebrochen. Panisch rannte sie weiter, denn wen sie stehen blieb, selbst nur für einen Augenblick, würden ihre Füße den Dienst verweigern und sie würde hier sterben. >>Wenn ich hier nicht ohnehin sterbe...<< Die Seitengasse führte Luna in ein verworrenes, verwinkeltes Netz aus kleinen Straßen, Gassen, Häusern, Hütten. Links, links, rechts, irgendwann hatte sie selbst die Orientierung verloren. Dann, nach einer Ewigkeit von Kreuzungen und Gabelungen, war es vorbei. Lunas Knie knickten im Laufen unter ihr weg und sie brach zusammen. Ihre Knie und Handflächen schürfte sie sich beim Sturz auf den nassen Boden schmerzhaft auf und auch ihr Kinn machte Bekanntschaft mit dem Pflasterstein. Unfähig sich wieder zu erheben robbte Luna in eine Garageneinfahrt. Was für ein erbärmliches Bild sie dabei abgab war ihr egal. Gegen ein kleines Mäuerchen gelehnt gab sie dem Bedürfnis ihres Körpers, sich auszuruhen, nach. Gierig sog sie Luft in die brennenden Lungen und rieb sich den Schweiß, der ihr von der Stirn in die Augen rannte, mit dem Handrücken ab.
Dabei hatte alles doch so simpel ausgesehen. Ein Run wie jeder andere auch. Kleines Bürogebäude, ein paar Daten und einen Koffer für Mrs Johnson stehlen. Mit den beiden Runner, an deren entstellten Leichen Luna besser nicht denken wollte, hatte sie schon ettliche Male zusammen gearbeitet. Die drei waren ein gutes Team gewesen. Es hätte nicht so schief laufen dürfen. >>Das muss eine Falle gewesen sein.<< , redete Luna sich ein, versuchte eine Erklärung zu finden für das, was ihr und ihren beiden Mitrunnern wiederfahren war. Einige Augenblicke brauchte sie um die Kontrolle über ihren Körper zurückzuerlangen, dann fasste sie endlich wieder vereinzelt klare Gedanken. Sie musste hier weg. Ihr Deck hatte sie auf der Flucht zurücklassen müssen, ein schmerzlicher Verlust, doch den Comlink, den Cliff, ihr Schieber und Ex-Lover, ihr aufgedrängt hatte, hatte sie noch bei sich. Nur seine Nummer war darin gespeichert. Sie solle sich melden wenn sie in der Klemme säße, egal wie tief. Luna wollte nie so tief sinken um darauf zurückzukommen, doch heute war ihr stolz nicht das wichtigste. Sie musste hier weg, bevor dieses Ding sie fand.
Mit zitternden Händen fischte Luna in ihrer Umhängetasche nach dem 'Link. Als sie ihn zwischen Kabelklammern, einem RFID-Löscher, diveresen Datensticks und einem Regenschirm gefunden hatte keimte zum ersten Mal seit sie gesehen hatte, wie dieses Monster sich Lurker und Hayato geschnappt hatte, wieder Hoffnung in ihr auf. Dann fiel ein Schuß.
Schmerz flutete Lunas Körper, beginnend an ihrem Hals, und breitete sich rasch durch den Torso, die Arme entlang und zum Kopf hin aus. Luna blinzelte, denn ihr Sichtfeld verschwamm plötzlich und färbte sich dann rot. Als das Kribbeln und die Schmerzen ihre rechte Hand erreicht hatten musste Luna machtlos mit ansehen, wie der Comlink ihr aus den Fingern glitt. Die Welt schien sich nun um sie herum zu drehen. Die Lichtflecke naher Straßenlaternen tanzten wie Sterne am Nachthimmel um die Blonde und für einen kurzen, surrealen Moment fühlte sie sich ganz leicht und frei, frei von Sorgen und Kummer. Dann wurde es schwarz um Luna.
Hallo werte Schattengemeinde,
hiermit möchte ich meinen ersten Foren-Run "Schattenjäger" ankündigen und gleichzeitig Spieler dafür suchen.
Zum Setting:
Im Run wird es düster hergehen, wir schreiben das "Dy" in Dystopie recht groß. Gespielt wird anfangs in den Schatten Seattles. Seit einigen Wochen hört man in den Runnerbars und -hosts von ungewöhnlich vielen Runnern, die während der Arbeit "verloren gehen". Als endlich, aus dem Kopf eines Verstorbenens, erste Hinweise auftauchen, liegt es an einer Gruppe ausgewählter Runner, Licht ins Dunkel zu bringen und die Schattenläufergemeinde Seattles vor einer mächtigen, skrupellosen Bedrohung zu retten.
Zu den Charakteren:
1) Regeltechnisches:
Gespielt wird die 5. Edition Shadowrun, alle Bücher, alle Erstelloptionen, Iniziieren/Wandeln bei Generierung erlaubt, Standart-Level. Entweder werden Charaktere für den Run neu erstellt oder sie haben aus vergangenen Runs maximal 25 Karma zusätzlich. Einzige Pflichtvoraussetzung ist ein Kontakt zu einem Schieber mit einem Connection-Wert von mindestens 4. Jeder Charakterbogen muss an mich geschickt und von mir abgesegnet werden.
2) Charakterwahl:
Grundsätzlich gillt folgendes: Die Details des Runs werden an die Gruppe angepasst. Wenn wir z.B. einen Hacker haben kann es sein, dass die Matrix ab und an eine wichtige Rolle spielt. Wenn wir keinen Hacker haben dann wird daran der Run nicht scheitern. Dementsprechend sind, was die Fähigkeiten angeht, alle Arten von Charakteren geeignet. Was ich nicht dabei haben möchte, sind Comical-Relief Charaktere. Der Run soll ernst werden, entsprechend möchte ich dieses Mal auf Komiker in der Gruppe verzichten.
Zum Spielstil:
"Schattenjäger" wird etwas langfristiges. Falls jemand mittendrin aussteigen möchte kann ich aber dafür auch sorgen. Geschrieben wird in der dritten Person, Präteritum (wie mein einleitender Text oben also). Ich bin großer Fan von gut geschriebenen Posts, deshalb werde ich das auch entsprechend honorieren. Jeder Mitspieler sollte einen Post alle zwei Tage hinbekommen und im Gegenzug auch nicht erwarten, drei, vier mal am Tag zum posten zu kommen.
Anfangen möchte ich spätestens gegen Weihnachten, bis dahin sollten also alle Steckbriefe bei mir eingegangen und abgesegnet sein.
Teilnehmer:
1. Coke85 / Duke / Muscle, Nahkampf
2. Shadow / Psyco/ Rigger
3. Naoko / Namrael / Mage
4. Scar / Katharina Macentire / Adept
5. Chasey / Scotty / Face und Techniker
6. Septem / Doll / Sam
7. Kidon / noch kein Charakter
Dramatis Personae:
Katharina Macentire- aka Tara O'Neil
Katharina sieht mit ihren roten Haaren und leuchtend grünen Augen gar nicht grau aus. Ihre abgetragene Straßenkleidung ist auch eher Farbenfroh gehalten. Im Halbdunkel scheint sie zu leuchten. Oder ist es nur ihre Ausstrahlung? Ihre Sprache ihr auftreten, und auch ihr Kleidungsstil lassen vermuten, daß sie auf der Straße aufgewachsen ist. Ihr Dubliner Akzent ist unverkennbar. Ihre Haltung ist Stolz. Man ist irgendwie der Meinung, daß sie auf einen runter schaut. Sie bewegt sich flüssiger und leicht schneller als ein normaler Metamensch. Sie ist wandelbar im Aussehen. |
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Scotty - aka Nicole Peck
[IMG:http://i65.tinypic.com/2uyonwl.png] | Scotty ist eine menschliche Frau um die 30 und ca. 1,70m groß. Ihre Figur ist schlank und weist auf regelmäßges Training hin, ist aber nicht die einer Intensivsportlerin. Die Gesichtszüge und die Hautfarbe sind eindeutig eurasisch. Sie hat dunkle Augen und kupferfarbene Haare. Ihr Aussehen ist recht gepflegt, aber ohne aufdringliches Makeup. Auffällige Kennzeichen wie Narben, Tatöwierungen oder herausstechenden Schmuck erkennt man nicht an ihr. Wenn sie normal auf der Straße unterwegs ist, trägt sie eine unauffällige, schwere Jacke (für geübte Auge eindeutig gepanzert), dazu eine gut geschnittene aber robuste Jeans und schwarze, Trekkingschuhe. |
Namrael - aka Amy Miller
Namrael ist eine 1,76m große, schlanke Norm mit pechschwarzen Haaren und grün/lila Augen Sie trägt immer die gleiche Kette und kleidet sich sonst eher in schwarz und fast älteren Gewändern, zumindest haben sie den Anschein. An sich ist sie eine eher ruhige Person die jedoch eine unglaubliche Ausstrahlung hat. Eine charismatisch aber auch geheimnisvolle Aura umgibt sie. |
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Doll - aka Eleysa Yande
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Kaukasisch Hat meist einen emotionslosen Gesichtsausdruck und spricht recht wenig, hat immer schwarzen Lippenstift aufgetragen. Sieht aus wie: 13 Maße: ca. 1,64m groß und 54kg schwer Haarfarbe: schwarzes kurzes Haar mit roten Strähnen Augenfarbe: rötlich |
Psyco - aka Tony Revan
Psyco ist ein gut trainiert Norm. Mit seiner 1,82 Größe liegt er wohl im Durchschnitt. Er ist ein aufgeschlossener aber ruhiger typ der wohl mit seinem Wagen verheiratet ist. Von seiner Art her könnte man meinen dass er eine leichte Militärische Ausbildung genossen hat, was jedoch von jemanden der Ahnung hat, durchschaut wird. Offensichtliche Cyberware erkennt man sofort seine Augen die eher eine Quecksilber Farbe haben. Wer sich etwas besser auskennt sieht auch, dass seine Haut modifiziert ist. Meist trägt er seine Dog-Tags offen. |
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Duke - aka Zachary Suffolk
[IMG:http://i67.tinypic.com/28vuhw5.png] | Duke ist eine recht imposante Gestalt, mit seinen 2,83 Metern ist er zwar noch kein Riese aber doch überragt er die meisten seiner Gesprächspartner. Seine 340 Kilo Lebendgewicht sind das Ergebnis harten Trainings. Er trägt immer maßgeschneiderte Anzüge über seinem kräftigen Körper und ein würdevolles Lächeln im Gesicht. Sein britischer Akzent ist unüberhörbar, da er es genießt ihn auszuleben. Er ist ziemlich charismatisch, hat ein gepflegtes Äußeres und hat es geschafft, dass trolltypische Nuscheln weitgehend hinter sich zu lassen. Sicher klingt es immer noch als würde er nebenbei Steine mahlen, aber die Ausprache is deutlich und aktzentuiert. |
Theatrum Belli:
1: Lageplan
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2: Grundriss
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3: Mood Außenbereich
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4: Mood Innenbereich
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Das "Shadow Den" lag inmitten der Seattler Docks. Der Gestank von Salzwasser und Öl drang vom Meer jedoch kaum mehr hier her. Der Club war in einer alten Lagerhalle errichtet worden, die Außenwände waren mit Wellblech bestück und das Dach des Schuppens war beinahe flach, zu einer Seite unmerklich abfallend. Im windgepeitschten Regen hatte sich ein knappes Duzend Raucher vor dem Eingang des Clubs gefunden, die in Regenmäntel eingehüllt ihrem Laster nachgingen, im Club schien wohl offenbar Rauchverbot zu gellten.
Die Kontrollen am Eingang fielen recht spärlich aus. Ein kleines Schild neben dem breiten Schiebetor verkündete: „Cyberdecks, Automatikwaffen und Klingenwaffen über 1.20m Klingenlänge müssen leider draußen bleiben.“, darunter das durchgestrichene Piktogramm eines angedeuteten Raketenwerfers mit Unterlauf-Kettensäge. Um solche schweren Waffen kümmerten sich ein Troll und ein stark vercyberter Elf, die sich unter das schmale Vordach neben den Eingang gekauert hatten und hereintretende Gäste miesmutig musterten.
Von innen drangen schnelle EDM-Beats und wummened Bässe durch den Türspalt ins Freie der Nacht, lockten mit euphorisch-hypnotischen Melodien und berauschenden Baselines.
Im Inneren des Clubs war es recht dunkel. Neonlichter in grellem Orange und Marineblau beleuchteten Bar und einige Sitzbereiche spärlich, der Dancefloor lag beinahe gänzlich im Schwarz, nur das Stroboskoplicht einiger Scheinwerfer ließ die tanzende Menge – wohl zwischen 20 und 40 Metas aller Art, vor allem aber junge zwischen 18 und 30 Jahren – geisterhaft hin und her zucken. Bei den Besuchern des Clubs ließ sich verhältnismäßig viel Chrome erkennen.