[IP] Sinar Temaram / Zwielicht

  • -737-


    @Blades:


    Von Anfang an übernimmt Li die Führung. Ob dies an seinen Fahrkünsten liegt oder vielleicht daran, dass kein Blade es wagen würde, ihn zu überholen, lässt sich später nicht mehr mit Sicherheit sagen, wird aber ohnehin auch niemals Thema sein. Vor allem die beiden jüngeren Ganger sind unheimlich stolz darauf, dass ihr Boss sie auf diese wichtige Mission mitgenommen hat. Von dem Gefasel im Hauptquartier hat keiner der beiden etwas verstanden, aber da der Boss persönlich loszieht und auch Bomb und Beatuy dabei sind, versprechen sich die jungen Männer eine spannende Nacht. Einer von ihnen ist Hery, der Li bisher gute Dienste erwiesen hat und als bester der Anwärter gilt. Auch Yon hat ihn empfohlen, und Li weiß, dass er dem Urteil des erfahrenen Blades trauen kann. Da auch Bomb und Beauty mit von der Partie sind, ist Li sich recht sicher, dass es zu einem Kampf kommen wird, sollten sie die Männer tatsächlich dort aufspüren, wohin Scars Geist sie zu führen gedenkt.


    Jeder Weg im endlosen Jakarta Sprawl ist ein weiter. Li hat es vermieden, seine kleine Truppe über die TOL zu führen, da diese abschnittsweise gut bewacht werden und die Drohnen- und Sensorenpräsenz dort besonders hoch ist. Er muss sich eben auf die Fahrkünste der Blades verlassen, um sie durch die wesentlich volleren und chaotischeren Haupt- und Nebenstraßen unter den Betonsäulen der Schnellstraßen zu führen. Da es auch hier Unterschiede in der Verkehrsüberwachung gibt, wählt er schließlich einen Kompromiss aus Geschwindigkeit und Sicherheit. Zwar füchtet sich kein echter Blade davor aufzufallen, aber es wäre ein ungünstiger Zeitpunkt, jetzt auch noch mit den Behörden aneinanderzugeraten.


    Es ist bereits sehr spät, und der Sprawl in das bunte Zwielicht zahlloser AR-Tags und Hologramme getaucht, als sie ihr Ziel nach gut 1,5 Stunden Fahrt endlich erreichen. Li ist in diesem Teil des Sprawl noch nicht gewesen, aber das Flair ist den Blades durchaus bekannt. Es ist eine typische Unterschicht-Gegend, aber wie an den meisten anderen Orten Jakartas auch äußerst heterogen geprägt. Auf der einen Seite der Hauptstraße, nahe bei den Bahngleisen, liegen die Slums, auf der anderen kleinere Geschäfte, Stände der Straßenhändler und ein Drohnen-Depot Mitsuhamas. Irgendwo dazwischen, eingequetscht von anderen Gebäudestrukturen, liegt abseits der Straße das Motel, in das sich die Männer verzogen haben sollen. Als die Blades es erreichen, ist der Wagen der Männer nicht mehr auf dem kleinen Parkplatz zu erkennen, aber vielleicht haben die beiden ja auch das Fahrzeug gewechselt.


    Der kleine Platz ist schlecht beleuchtet - die Lichtinstallationen sind alt und funktionieren nur noch teilweise. Als die Leute, die sich vor der Fassade des nächstgelegenen Baustoffhandels niedergelassen haben, die Maschinen der Blades erblicken, erheben sie sich und suchen das Weite.

  • Scar hat Mühe mit den anderen Gangern mit zu halten. Sie ist einfach nicht so eine geübte Fahrerin. Auch in Seattle wären die anderen ihr überlegen. Sie spielt kurz mit den Gedanken Sylvie zu bitten, daß sie ihr Geschwindigkeit leiht, aber in diesem Gedränge würde es ihr keinen Vorteil verschaffen. Im Gegenteil sie würde whrscheinlich gegen einen dieser Rikschfahrer, oder was auch immer sie sich hier schimpfen zusammen stoßen. Sie ist nur froh, daß ihr Gyro sie des öfteren bewahrt die schwere Maschine auf den Asphalt zu legen.


    Sylvie zwitschert unablässlich und kommentiert was sie sieht.
    Und die glauben mein Mundwerk wäre nicht tot zu kriegen. grinst Scar.
    "Du solltest dich mit Ieyes gut stellen. Sie kann dir noch ein paar Modetips geben." sagt Sylvie irgendwann.
    Doch bevor Scar erwiedern kann sagt Sylvie.
    "Da wären wir. OK das Auto ist weg. Ich werde mal drinnen nachschauen."
    "Sei vorsichtig" sagt Scar noch sie schaltet auf Autopilot und folgt Sylvie in Gedanken.
    Scar schickt die Information an die Gang weiter.
    >>Sind kurz drinnen uns Astral umschauen. Das Auto ist weg. Ich hoffe die Typen sind noch da.<<

  • -738-


    @Perdana:


    Für einen kurzen Moment über scheint das Biest tatsächlich überrascht darüber zu sein, dass diese kleine Gestalt es angreift, anstatt vor ihm zu fliehen. Doch Perdanas Vorteil währt nur den Hauch einer Sekunde. Zwar gelingt es ihr, einen Treffer zu setzen, doch dieser scheint die Kreatur nicht weiter zu stören. Sofort lässt sie von ihrer Beute am Boden ab und stürzt sich stattdessen auf Perdana. Doch auch Perdana hat noch das ein oder andere Ass im Ärmel. Sie ist - wie bereits unter Beweis gestellt - verdammt flink und wird darüber hinaus auch noch von ihrer Magie geschützt. Zwar kann sie dem Prankenhieb des Wesens nicht entgehen, aber die Attacke drängt sie nur zurück, ohne sie zu verletzen.


    @Sylvie/Scar:


    Ohne Schwierigkeiten dringt Sylvie in das Gebäude ein. Da die Astralgestalt des Geistes keinerlei Sensoren aktiviert, bleibt auch die Beleuchtung im Inneren erloschen. Aber das geht schon in Ordnung. Der Ort, durch den Sylvie sich bewegt, entspricht so gar nicht ihrem Geschmack. Er fühlt sich leblos und trostlos an. Das Kribbeln von Schmutz haftet ihm an, ebenso wie der Geruch der Armut, den sie natürlich im Astralraum ganz anders wahrnimmt, als einen physischen Geruch. Aber wer weiß schon genau, wie Geister die Welt wirklich sehen. Auf Auren trifft Sylvie nur selten. Unten, in einer Art Foyer, saßen zwei Männer über einem einfachen Essen. In einem der Flure sichtet Sylvie eine weitere Aura. Sie gehört einem kränklichen Mann, der dort in einer Ecke hockt und ins Leere starrt. Rasch entfernt Sylvie sich wieder von diesem Unheilsherd.


    Ihrem Gespür folgend, betritt sie die Zimmer. Das erste ist verwaist, genauso leer und trostlos wie die Flure. Doch im zweiten wird sie fündig. Die beiden Männer haben sich hier niedergelassen, und sie sind tatsächlich noch anwesend. Sylvie erkennt ihre Auren wieder. Der eine sitzt auf dem spartanischen Bett und blättert in einem kleinen Büchlein, das Sylvie zwar nicht lesen kann, von dem aber unzweifelhaft eine starke Präsenz ausgeht. Der andere Mann steht über einen Koffer gebeugt vor dem einzigen, an der Wand ruhenden Tisch im Raum.

  • -739-


    Als der Treffer keine Wirkung zeigt, schlägt Perdanas aufkommende Zuversicht in Erschrecken um. 'Das Vieh ist besser als ich dachte.' schießt es ihr noch durch den Kopf, bevor das Biest von dem am Boden liegenden Anwärter ablässt und Perdana angreift. Damit hat sie zwar erreicht, dass der junge Ganger vorerst nicht weiter angegriffen wird, viel weiter ist sie aber nicht gekommen. Von dem Angriff des Viechs zurückgedrängt, verliert die kleine Elfe an Boden. Und auch wenn sie selbst keinen Schaden genommen hat, so kann man das von ihrer Burka nicht behaupten. Mit seinem Fang reißt die Bestie einen Stoffstreifen aus ihrem Ärmel.


    Die Elfe ist zu sehr auf das Biest fixiert, um noch etwas anderes Wahrzunehmen. Nach dem sie der letzte Angriff ein Stück zurückgetrieben hat, fällt es Perdana schwer sofort wieder auf das Vieh einzuprügeln. Auch wenn es nur ein winziger Augenblick ist, so sollte es dem Vieh doch reichen um nachzusetzen und Perdana weiterhin in die Defensive zu drängen. Derzeit kann sie nur hoffen das Vieh lange genug zu beschäftigen, so dass Gede ihrer Schwester und ihr helfen kann.

  • -739-


    Sylvie fröstelt, als sie das Haus betritt. Sie kann die Armut, die Trostlosigkeit und die Hoffnungslosigkeit förmlich schmecken. Auch Scar geht es so. Beide hatten sie schon Elend gesehen, aber dies hier übertraf alles was sie in Seattle gesehen haben.
    Sylvie wollte so schnell wie möglich ihren Auftrag beenden. Sie fühlte sich hier nicht wohl. Alles war so erdrückend. Es war als ob ihr die Luft abgeschnürt wurde.
    //Du weist, daß ich das nur für dich tue.// sagte Sylvie in einem anklagenden Ton in Scars Kopf.
    Scar musste auf dem Motorrad Luft holen. Sie schmeckte und roch alles nur viel intensiver.
    Dann endlich hatte Sylvie die Männer gefunden. Ihr entwich ein Seufzer der Erleichterung.
    //So meine Kleine ich habe dir den gefallen getan. Jetzt muss ich aber weg. Mein Kleid hat den Geruch angenommen. Was sollen die anderen Geister von mir denken.//
    Scar konnte hören wie Sylvie flüchten wollte. Sie wusste auch, daß Sylvie alles nur herunter spielen wollte. Das es ihr an die Nieren ging.
    "Drek mir geht es genauso." Sagte Scar zu sich selbst. Man konnte es übers Com hören. Ihre Stimme war heiser von Gefühlen die sie überkamen.
    "Danke Sylvie du kannst jetzt gehen." Sagte sie. Sie wusste, daß sie Sylvie eh nicht mehr halten konnte.
    //Achte auf dich.// Hörte sie Sylvie noch sagen. Dann verschwand der Geist in den tiefen des Astralraums.

    >>Li die Männer sind noch da. Sie sind in dem Haus. Der eine liest in einem Koran oder so und der andere hantiert mit einem Koffer. Ich habe die Befürchtung, das da Waffen drinnen sind. Konnte es aber nicht sehen.<<

    Scar interpretierte das was sie gesehen hatte und dichtete noch ein wenig dazu.
    //Besser wir sind etwas zu vorsichtig.//
    >>Scheiße wo sind wir hier. Die Gegend ist ja übel.<<

  • Nach der der letzten Ausfahrt alarmiert Bomb und Beauty voll ausgeruestet in martialischer Montur vom Gelaende. Bombs dornenbesetztes Kettenhemd und seine ballistische Maske, die eine daemonische Fratze mit scharfen Zahnen aufgemahlt hat, in etwa denen eines Aswang aehneln. Bomb und Beauty halten problemlos mit Li mit. Die getunten Maschinen wedeln im Verkehr hin und her. Die Maschinen sind etwas schwerer als die anderen, was ueberwiegend an der zusaetzlichen Panzerung liegt, doch die beiden haben wenig Probleme damit, den Maschinen ihren Willen aufzuzwingen.


    Am Motel angekommen, mustert Bomb die Gegend. Seine Lichtempfindlichen Augen nehmen auch in der geringen Beleuchtung noch die Details des Motels wahr.


    >>Li die Männer sind noch da. Sie sind in dem Haus. Der eine liest in einem Koran oder so und der andere hantiert mit einem Koffer. Ich habe die Befürchtung, das da Waffen drinnen sind. Konnte es aber nicht sehen.<<
    Bomb nimmt mit Genugtuung zur Kenntnis, dass die beiden noch da sind - immerhin zu etwas war Scar scheinbar nutze. Das sie Waffen haben koennten stoehrte ihn ueberhaupt nicht - im Gegenteil.



    >>Scheiße wo sind wir hier. Die Gegend ist ja übel.<<
    "Das ist Jakarta, Baby."
    kommentiert Bomb daraufhin nur trocken ohne Scar dabei auch nur anzuschauen. Statt dessen zieht er seine Waffen und kontrolliert, dass sie voll geladen sind.

    "Los gehts"
    und bewegt sich in Richtung Motel.

  • -742-


    @Perdana:


    Völlig auf die Bewegungen des Critters direkt vor ihr fixiert, hat Perdana das Gemenge hinter ihr bereits völlig ausgeblendet. Wieder und wieder schnappen die Fänge nach ihr, sieht sie das Leuchten in den Augen der Kreatur aufblitzen, während die Bewegungen des Wesens im Geröll unter ihren Füßen in ihren Ohren klingt, als würden Berge ineinander stürzen. Aber am schlimmsten ist dieser heiße Atem, den der aufgeheizte Körper der Kreatur verströmt, und der sie immer wieder daran erinnert, wie knapp ihre Ausweichmanöver sind. Dicht fegt die Pranke an ihrem Gesicht vorbei, sodass ihre Haut in der Imagination einer möglichen Berührung wie Feuer aufbrennt.


    Schüsse bellen durch die unwirkliche Stille. Perdana hört einen Schmerzensschrei hinter sich - ihre Schwester! Sie weiß, das Biest wird sie erwischen, wenn sie sich jetzt umwendet. Wieder ein Schuss. Ein Winseln. Ein Körper, der auf das Geröll schlägt. Und war da nicht bereits das Geräusch eines zu Boden gefallenen Körpers zuvor gewesen? Zeitgleich mit dem Schmerzensschrei? Dann, Schritte... schnell... und plötzlich sieht sie Gede im Augenwinkel neben sich. Sein Atem geht schnell.


    "Hilf ihr!", entfährt es seiner Kehle, und in Perdanas Ohren klingt es mehr wie ein Knurren. Dann schiebt sich Gede zwischen sie und den Critter, entzieht ihr die Hauptlast des Kampfes. Als Perdana ihren Blick kurz nach hinten richtet, erkennt sie ihre Schwester, die blutend auf dem dreckigen Boden liegt, aber noch bei Bewusstsein zu sein scheint.



    @Blades:


    "Yeah!", kommentiert Hery Bombs sofortiges Vorpreschen und gesellt sich an dessen Seite, sichtlich bereit für alles, was sie in dem Haus erwarten könnte. Der andere Anwärter zögert kurz und schaut verstohlen zu Li hinüber, wartet darauf, wie der Boss reagiert.

  • -743-


    Als Gede sich zwischen Perdana und das Biest schiebt und ihr sagt sie soll ihrer Schwester helfen, sagt diese nur „ja“, wendet sich um und stürmt zu der am Boden liegenden Wulandri. Dabei huscht ihr Blick kurz über den Kampfplatz. Mit schnellen Schritten ist die Elfe wenige Augenblicke später bei ihrer Schwester Angekommen. „Wie geht es dir Adik? Wo hat es dich erwischt?“ Perdanas Stimme klingt gepresst und besorgt zugleich. Vom Kampf völlig aufgewühlt atmet sie schnell ein und aus. Ohne die Antwort ihrer Schwester abzuwarten entledigt sie sich ihrer Stoffhandschuhe und beginnt Wulandris Körper nach offensichtlichen Wunden abzusuchen.

  • -744-


    Li muss über Bombs Entusiasmus schmunzeln. So kennt und liebt man ihn. Obwohl fürchtet es besser Trifft als liebt. Auch Beauty grinst, vielleicht ist es auch die Vorstellung gleich ein paar Norms zu foltern. Li steigt von seiner schweren Maschine ohne sich an den anschweißten Motorradklingen die Hosen aufzuschlitzen (was er auch blind schaffen würde). Er schaut prüfend die Gasse in beide Richtungen hinunter ob nicht gleich eine andere Gang auftaucht und Ärger macht.
    "Bleib bei den Maschinen und pass auf. Wenn es Probleme gibt sag bescheid" informiert er den zweiten Anwärter und schreitet dann auch Richtung des Eingangs.

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • -745-


    @Blades:


    Der Platz ist schnell überwunden. In den Pfützen im rissigen Beton spiegeln sich verzerrt die Gestalten der Blades. Als Bomb und Hery sich dem Eingang nähern, schwingen dessen automatische Schiebetüren zur Seite und bieten Zutritt zum Foyer. Die beiden Männer, die dort in der Ecke hocken und aus Plastikschalen ein nächtliches Mahl zu sich nehmen, heben die Köpfe. Dann zerreißt eine ohrenbetäubende Explosion den Eingangsbereich. Das Zentrum der Explosion muss direkt bei der Tür gelegen haben. Kunststoff splittert, der uralte Flachbildfernseher, der an der gegenüberliegenden Wand hängt, wird von seiner Verankerung gerissen und schmettert zu Boden. Herys Körper wird herumgeschleudert. Blutüberströmt und von Splittern gezeichnet kommt er auf dem abgewetzten und aufgerissen Boden zum Liegen, während Bombs robuste Konstitution und Panzerung ihn vor dem Schlimmsten bewahren.

  • -746-


    Mit vor Aufregung und Besorgnis zitternden Händen tastet Perdana den Körper ihrer Schwester ab und untersucht deren Verletzungen. Zu ihrer Erleichterung stellt sie fest, das ihre Schwester zwar schwer, aber nicht lebensgefährlich, verletzt ist. Gleichzeitig kommt sie jedoch auch zur Erkenntnis, dass sie, unter den gegebenen Umständen, gerade nichts für ihre Schwester tun kann.


    "Dreck" flucht sie, zieht die Burka aus, rollt sie zusammen und legt sie unter Wulandris Kopf. "Adik, du musst jetzt die Zähne zusammen beißen. Ich helfe Gede mit dem Viech und dann hole ich das Medkit aus meinem Bike. Mach mir ja nicht schlapp hörst du." Sie Streicht ihrer Schwester zärtlich eine Schweißnasse Haarsträhne aus dem Gesicht und lächelt sie dabei aufmunternd an. In ihren Augen könnte man deutlich die Sorge um ihre Schwester sehen, wenn es nicht so dunkel wäre.


    "Jetzt mach nicht so ein Gesicht." sagt Wulandri mit vor Schmerzen verzogenem Gesicht. "Ich habe schon Schlimmeres überstanden." Sie versucht noch ein Lächeln hinzubekommen, was aber in einer schiefen Grimasse endet. "Los jetzt." presst sie noch zwischen de Zähen hindurch, bevor sie vor Schmerzen scharf Luft holt.


    Perdana nickt ihrer Schwester zu und wendet sich entschlossen dem Kampf zwischen Gede und dem Vieh zu. Vorsichtig versucht sie in die Flanke des Tieres zu kommen, ohne von diesem bemerkt zu werden und einen Angriff zu starten.

  • -747-


    Fuck! Hery liegt blutend am Boden. Li weiss nicht wie lange er es noch verkraftet jeden Tag tödlich verletze Jade Blades zu sehen. Refelxartig zieht Li seine Uzi und läuft auf den Eingang zu so dass er nun an Scars Seite steht. "Bomb, Beauty! Geht in Deckung!" ruft er den Orkgeschwistern zu. Vielleicht sind die Typen tot aber wenn nicht dürften sie gleich auftauchen und versuchen den Blades den Rest zu geben.

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • -748-


    Als Bomb von der Explosion an der Tuer erwischt wird, reist ihn die Druckwelle von den Beinen. Die Plastiksplitter der billigen Vertaefelung und der Tuer treffen Bomb von vorn, und richten gluecklicherweise wenig Schaden an, da Sie sein Kettenhemd und seine Panzerplatten nicht durchdringen konnten. Ebenso war sein Gesicht von der Maske gut geschuetzt, so richtet lediglich die Durckwelle Schaden an. Mit klingelnden Ohren und einigen Prellungen rappelt Bomb sich auf und sieht Hery am Boden liegen. Kurz versichert er sich, dass Beauty nicht erwischt wurde, dann entweicht ein gutturaler Laut Bombs Kehle, der dem Rest der Blades signalisiert, dass Bomb jetzt ziemlich rot sieht.


    Er greift seine Waffen und rennt in den nun zerfetzten Hauseingang ohne weiter auf die anderen Blades zu warten, bereit alles ueber den Haufen zu schiessen, was ihm vor die Flinte kommt. Beauty folgt ihm um ihrem Bruder zumindest etwas Rueckendeckung zu geben.

  • -749-


    @Perdana:


    Als Perdana ihrer Schwester wieder den Rücken zuwendet, ist zwischen Gede und dem Biest bereits ein tödlicher Nahkampf ausgebrochen. Auch Gede blutet - das kann Perdana nun deutlich erkennen. Obwohl ihr eigener Angriff, von ihr furchtlos geführt, keinen Treffer verzeichnen kann, ist ihre Anwesenheit doch eine Unterstützung für den mittlerweile in seinem dritten Nahkampf befindlichen und verletzten Gede. Dieser setzt noch einmal alles daran, die Oberhand zu gewinnen, und tatsächlich: mit einem Schrei, der Perdana durch Mark und Bein geht, streckt er das tollwütige Tier nieder, bevor er selbst auf die Knie sinkt und erschöpft zu keuchen beginnt. Dann fällt sein Blick auf den Ganger, der noch immer regungslos auf dem Boden liegt.


    "Er braucht Hilfe... ", keucht Gede, reißt alle seine Kraft zusammen, um sich wieder zu erheben.

  • -750-


    Jetzt da Perdana sich ihrer Handschuhe und der Burka entledigt hat, sieht Gede zum ersten Mal, wie Perdana aussieht.


    Das sie mit etwas über 1,3m nicht gerade groß ist, dass weiß Gede bereits. Aber was sich da der Bestie entgegen wirft ist ein Kind. Mit viel gutem Willen ist Perdana vielleicht 12-13 Jahre alt und vollkommen ohne Rüstungsschutz. Sie trägt nur eine verschlissene Jeans und ein T-Shirt, die deutlich ihren trainierten, kindlichen Körper erkennen lassen. Perdanas lederartige Haut hat die Farbe einer weißen Perle. Das schweißnasse T-Shirt klebt an ihrem kindlichen Körper und lässt gut erkennen, dass Pernana nur über schwach ausgeprägte frauliche Formen verfügt.


    Die Elfe hat ein längliches, schmales Gesicht mit langen Kieferknochen, einem spitzen Kinn und relativ schmale Lippen.


    Ihre langen, mähnenartigen Haare gleichen in Dicke und Dichte eher einem Pferdeschweif, als denen eines Menschen, sind zu einem dicken Zopf geflochten, der ihr bis zum Hüftansatz reicht. Zudem sind die Haare auf der rechten Seite feurig rot und auf der linken Seite marineblau. Die Augenbrauen der kleinen Elfe sind lang, drahtig, dicht und buschig und genauso gefärbt, wie das Kopfhaar. Ein paar kurze Haarsträhnen kleben an ihrer schweißnassen Stirn.


    Durch ihr Perlmutt farbenes Gesicht laufen 2 farbige Dreiecke. Ein jedes beginnt am Haaransatz und verläuft vertikal durch das Auge mit der Spitze bis hinunter zum Unterkiefer. Wie schon ihre Haare, so ist auch dieses Dreieck auf der rechten Seite feuerrot und links marineblau.


    Perdanas Augen haben die typische Mandelform der Asiaten. Allerdings sind ihre Pupillen, wie bei einer Ziege, Horizontale Schlitze. Die Iris des rechten Auges schimmert im Sternenlicht rot und die des linken Auges blau.


    Im Gegensatz zu allen anderen scheint die kleine Elfe nicht verletzt zu sein. Ich Flacher Brustkorb hebt und senkt sich schnell, während sie tief ein und aus atmet. Perdanas Blick bleibt kurz am verletzten Gede hängen. Sie mustert ihn einen Augenblick lang, bevor sie sich von ihm ab und dem am Boden liegenden Ganger zuwendet. Wie schon zuvor bei ihrer Schwester, so kniet sie nun neben dem Ganger und untersucht dessen Wunden. „Hey, wie geht es dir?“ spricht sie den verletzten jungen Mann an um festzustellen, ob dieser noch bei Bewusstsein ist, während sie sich den Hals des Gangers genauer ansieht. Wenn sie das richtig gesehen hat, dann hatte das Vieh ja versucht ihm in den Hals zu beißen.


  • -751-


    @Blades:


    Li erkennt sofort, dass Bomb nicht mehr in der Lage dazu ist, seinen taktischen Anweisungen Folge zu leisten. Kaum hat er den beiden zugerufen, verschwindet Bomb auch schon mit gezückter Waffe und allem Anschein nach zu allem bereit, im Foyer des Motels. Beauty zögert kurz, wirft Li einen Blick zu, folgt ihrem Bruder dann aber selbstverständlich ins Innere.


    Neben Hery hat es auch die beiden Männer erwischt, die nichts ahnenend ihr Nachtmahl zu sich genommen haben. Beide liegen in der Ecke auf dem Boden, benommen, blutend, schwer verletzt, vielleicht sogar tot.


    Als Bomb hineinstürmt, erwarten ihn keine Kugeln. Stattdessen hat sich nach der Explosion eine unwirkliche und gespenstische Stille im Foyer ausgebreitet. Von hier aus geht es nur weiter nach oben. Die Beleuchtung ist ausgefallen - das offene, direkt im Foyer beginnende Treppenhaus ist dunkel.



    @Perdana:


    "Wir brauchen ein Medkit", keucht Gede, blickt sie an, kann seine Neugier nicht gänzlich unterdrücken. Sie spürt seinen Blick, doch er spricht nicht von Abneigung oder Abscheu, sondern von Interesse. Auch Perdana hat erkannt, dass sie dem am Boden liegenden Ganger ohne medizinische Ausrüstung nicht wird helfen können. Der junge Mann stöhnt vor Schmerzen, scheint benommen, aber noch bei Bewusstsein, obwohl er nicht auf ihre Ansprache reagiert.

  • -752-


    Scar will gerade hinter den beiden her, nachdem sie ihre Diebstahlsicherung aktiviert hatte und vom Bike runter gestiegen war.
    Warum müssen die so schnell vor stürmen. Die wissen doch gar nicht was sie erwartet. Dachte sie noch bei sich als die Explosion die drei erfasste.
    "Fuck." Entfährt es ihr.Scar duckte sich sofort und hielt die Arme vors Gesicht. Als die Trümmer dann runter vielen bedeckte sie eine leichte Staubwolke. Sie betrachtete die Szenerie. Bomb und Beauty konnte sie noch in das Gebäude rennen sehen.


    Sie sieht den kleinen Anwärter in den Trümmern liegen.
    Bei der Großen Mutter ich will nicht schon wieder jemanden auf dem Run sterben sehen.


    Sofort ist sie bei ihm und schaut noch ob er lebt. Für die beiden anderen Männer, die ebenfalls da liegen hat sie keine Augen. Sie konzentriert sich auf Hery.


    "Li halt die beiden auf." ruft sie. "Da können noch mehr Fallen sein." Sie schaut kurz zu Hery. "Ich kümmer mich um ihn. Fang die Cyberschweine lebend."


    Dann wendet sie sich Hery wieder zu.
    Sie flüstert ihn beruhigend zu. Dann ruft sie das Mana, das so anders fliest in dieser Gegend, ihr aber doch vertraut ist. Es sind die Energien der pulsierenden Stadt. Auch wenn es die Energien einer so komplett fremden Stadt waren. Sie schmeckte die Energie. Es prickelte auf ihrer Haut. Sie liebte dieses Gefühl und wie so oft wollte sie dieses Gefühl nie verlieren.
    Sie lässt die Energie in den geschundenen Körper fließen. Sie verteilten sich und fingen an die vielen kleinen Wunden zu verschließen. Aber es waren sehr viele. Scar wechselt in den Astralraum um ein besseres Gefühl zu haben wie die Energien fließen. Der Strom warmes Licht umspült ihre Hände und Herys Körper.

  • -753-


    Bomb taumelt ein wenig auf dem Weg in das Gebaeude, da die Druckwelle seinen Gleichgewichtssinn beeintraechtigt, doch tat das seinem Entschluss keinen Abbruch. De rote Schleier des Zorns lag ueber der Welt.


    Das Treppenhaus war dunkel, doch nicht so dunkel, dass es den lichtempfindlichen Augen des Orks nicht moeglich war, seine Schritte problemlos zu lenken. Bomb bewegt sich schnell in seiner Wut, doch achtet er darauf wohin er tritt und vermeidet es auf Abfall zu treten und achtet auch auf Sensoren oder Tripwires. Falls ihm etwas oder jemand ungewohnliches vor Augen kommen sollte, wuerde er eine Schrotladung dort hineinfeuern.

  • -754-


    Frustriert muss die kleine Elfe feststellen, dass sie ohne Medkit niemandem hier helfen kann. Da spricht Gede auch schon das offensichtliche aus. Kurz entschlossen steht Perdana auf und huscht zu dem Ork hinüber. „Ich habe ein Medkit unter dem Sitz von meinem Bike und werde es sofort holen. Kannst du so lange auf die beiden ein Auge haben?“ fragt sie Gede. „Ja, beeil dich und pass auf dich auf.“ entgegnet der Ork mit keuchender stimme. Die Elfe nickt bestätigend und macht sich, so schnell sie ihre kräftigen Beine tragen können auf den Weg zu den Bikes. Dabei schaut sie sich hektisch nach weiteren potentiellen Gegnern um.


    An ihrem Bike angekommen, deaktiviert sie die Diebstahlsicherung und kramt hektisch im Transportbehälter unter dem Fahrersitz rum. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis sie das Medkit hervorholt und sich schleunigst auf den Weg zurück zu den Verwundeten macht. Nach wenigen Schritten dreht sie dann abrupt um und rennt noch einmal zu ihrem Bike zurück. Dort angekommen fischt sie noch eine Wasserflasche aus dem Transportbehälter und macht sich dann auf den Rückweg.



    Als Perdana bei den anderen eintrifft, hat sich Gede strategisch so positioniert, dass er die beiden anderen Verletzten als auch die Gegend gut im Auge hat. Sein Atem ist inzwischen ruhiger geworden. Angespannt blickt er in die Runde, gefasst darauf jederzeit erneut angegriffen zu werden. Während Perdana mit dem Medkit als auch der Wasserflasche auf ihre Schwester zustrebt fragt sie Gede: „Wie geht es dir? Kannst du mir helfen?“


    „Ich passe besser auf, dass uns keiner in den Rücken fällt.“ Entgegnet Gede entschlossen. Daran hatte die Elfe nicht gedacht. Hier zeigt sich deutlich, dass der Ganger wesentlich mehr Erfahrung im Umgang mit solchen Situationen hat als sie. „Geht klar.“ antwortet sie kurz und wendet sich dann als erstes ihrer Schwester zu. Während sie beruhigen auf ihre Schwester einredet und sich danach erkundigt, wo es ihr überall weh tut, macht sie sich daran die Wunden freizulegen. An der Art und Weise wie Perdana mit Unterstützung des Medkits die Wunden ihrer Schwester behandelt wird klar, dass sie über solide Grundkenntnisse in erster Hilfe verfügt. Nach dem sie die Wunden von Wulandri gereinigt, desinfiziert und verbunden hat, eilt sie zu dem am Boden liegenden Ganger. Ihm zu helfen ist schon wesentlich schwerer. Auch hier geht sie besonnen und methodisch vor. Aber viel mehr als die Wunden zu reinigen, zu verbinden und ihm ein paar Schmerzmittel zu verabreichen ist nicht drin. Zum Schluss wendet sie sich Gede zu und bittet den für sie recht großen Ork in die Hocke zu gehen, um seine Wunden besser versorgen zu können. Nach dem sie damit fertig ist sagt sie: „Vielen Dank für deine Hilfe. Ohne dich hätte das hier in einer Katastrophe geendet. Ich stehe tief in deiner Schuld.“

  • -755-


    Der Zauber schließt die heftigsten Wunden. Aber es sind zu viele und die Kraft reicht nicht aus um alle Wunden zu versorgen. Scar schafft es aber, das die Blutungen gestoppt sind und der Körper sich selber heilen kann. Hery hat das schlimmste überstanden.
    //So bleiben zumindest ein paar Narben zurück, die er stolz tragen kann.// lächelt Scar grimmig.
    Als der Zauber verebbt fühlt sie nur ein leises ziehen. Der Tribut blieb diesmal aus.


    Scar schaut Li kurz an. Sie hatte ein schlechtes Gewissen. Sie hatte die Gegend erkundet, aber die Falle hatte sie nicht gesehen. Dann blickt sie wieder in Richtung Tür, in der die beiden Hitzköpfe Verschwunden sind.


    Sie ruft leise in die Metaebene der Winde. Sie sucht einen tapferen Krieger der ewigen Graslande. Im Astralraum erscheint ein kleiner Geist Er ist kaum größer als ihr Unterarm. Er ist in der Rüstung damaliger Steppenkrieger gekleidet. Seine filigranen Flügel glitzern in verschiedenen Farben.


    "Was kann ich für die tun furchtlose Kriegerin." Fragt der Geist polternd. Seine Stimme ist so viel karftvoller, als man von so einem zarten Wesen erwartet hätte.


    "Zwei meiner besten Krieger sind auf dem Weg in die Schlacht. Bitte helfe ihnen indem du sie von den Blicken anderer verbirgst und gewähre ihnen dein Schutz furchtloser Krieger der ewigen Graslande."
    Scar schickte noch ein geistiges Bild von Bomb und Beauty.


    "Wird gemacht." sagte der Geist kurz und er verschwand in Richtung Tür um mit Bomb und Beauty auf zu schließen.


    Dann wendete sie sich Li zu. "Ich habe den beiden Hitzköpfen Hilfe hinterher geschickt."