Schlechtes Karma, verquere & grenzwertige Charaktere usw...

  • So... Ich leit ja mittlerweile schon ein kleines Weilchen Shadowrun... aber manchmal bin ich am Ende mit meinem Latein was den Umgang mit Spielern angeht...


    Zur Erklärung:
    Einer meiner Spieler spielt einen technik verachtenden (Und zwar so sehr dass er gar kein Komlink hätte hätte ihm der Auftraggeber es ihm nicht augezwungen) Drake/Dryaden (Ich frag mich ohnehin bis heute wieso ich ihn das hab machen lassen) aus den NAN mit dem Handicap "Verlorene Person" (Oder so ähnlich.. ihr wisst was ich meine denk ich).
    Soweit ja noch kein "Problem", zwar ein wenig seltsamer Charakter ab gut.
    Die einzige Motivation auch nur Ansatzweise mit den anderen Charakteren zusammenzuarbeiten ist der gemeinsa Auftraggeber der ihn "zwingt" mit "Denen da" zusammenzuarbeiten. Der Auftraggeber hat ihm Informationen über den Aufenthaltsort seiner "Geliebten" versprochen. Leider sind meine sämtlichen Versuche den Charakter irgendwie anders an die GRuppe zu binden fehlgeschlagen... Geld interessiert ihn nicht, andere Menschen sind ihm vollkommen egal.
    Was ihm sonst noch vollkommen egal ist sind Überwachungssysteme...
    Erst beim letzten Run stellt sich der Charakter hin und schaut vollen Bewusstseins in die Überwachungskamera da (Zitat) "Es ihm egal ist". Und das nicht nur ein Mal... sondern regelmäßig.
    Dafür gabs nach dem Letzten Run von mir Negativkarma und schlechten Ruf, da es meiner Meinung nach nicht Ziel von Shadowrunnern sein sollte sich filmen zu lassen, sondern schlichtweg Lebensmüde... da er auch den REst der GRuppe gefährdet.
    Im Anschluss an die Karmaverteilung durfte ich mir dann eine ewiglange Predigt der Kategorie "Der Charakter ist aber so" anhören.
    Mag ja schön und gut sein dass der Charakter so ist, allerdings war das Negativkarma ebenso wie der schlechte Ruf meiner Meinung nach berechtigt, da ich zwar sehr wohl einsehe das der Charakter ist wie er ist, man aber wegen einem Grenzgänger dessen Charakter gerade so noch irgendwie vielleicht ein bisschen in das Milieu hineinpasst, meiner Meinung nach nicht das ganze System und dessen Grundidee irgendwie rumbiegen sollte.



    Undja zum Teil dient dieser Post auch der beruhigung meines Gewissens und ja, er ist auch suderei über einen Spieler und ja, ich hab auch keine Ahnung wie ich damit umgehen soll.


    So far
    EasyRider

  • Kurz gesagt: Der Spieler ist ein Idiot.


    Weniger drastisch, muss man sagen, dass die richtige Antwort auf "Der Charakter ist eben so" lautet: "Nur weil du ihn so gemacht hast.". Dementsprechend liegt die völlige Schuld an einem nervigen Charakter am Spieler. Ich fordere von meinen Spielern inzwischen, dass die Charaktere zumindest in der Theorie gruppen-kompatibel sein müssen. Das heißt, dass keiner einen Spinner spielt, der unter keinen Umständen mit anderen zusammenarbeiten will, weil ich es nicht als meine Pflicht sehe, a) ZWEI Runden gleichzeitig zu leiten, insb. wenn die zweite aus nur einem nervigen Charakter besteht und b) jeden Charakter zum Spiel zu zwingen. Wir spielen gemeinsam und es gehört zu den Pflichten jedes Spielers, da mitzuarbeiten, dass was sinnvolles daraus entsteht. Natürlich kann "sinnvoll" auch bedeuten, dass jeder alle anderen abmurksen will - wenn man z.B. Paranoia spielt - aber so wie du es beschreibst, soll es ja eher 0815-Shadowrun sein und da gehört Zusammenarbeit, etc. dazu.


    Ich habe persönlich solche Charakterkonzepte - der Typ der niemanden braucht und auch nicht auf Shadowruns gehen will (oder was immer Leute so im jeweiligen Setting machen) - schon erlebt und habe da ehrlich keine Geduld mehr für, da ich meine Zeit für besseres investieren will als dazu, Charaktere dazu zu zwingen, was eigentlich schon als Prämisse der Sache feststeht. Mit der Zeit nervt das nur noch, so richtig kleinkindlich, so als würde man in den Zoo gehen und einer sich die ganze Zeit über die Viecher beschweren.

  • Irgendwie ist das doch auch nur eine Abwandlung des Taschenlampenfallenlassers. Ein asozialer Charakter, dessen Nachteile nicht ihn, sondern die Gruppe behindern.


    Nimm den Spieler doch mal beiseite, und rede mit ihm unter 4 Augen. Erkläre ihm, dass du gerne sozialverträglichere Charaktere hättest.

  • Rede mit dem Spieler. Sag ihm, dass der Char so nicht in die runde passt, wenn er sich nicht anpasst und es keinen Grund gibt, warum irgendwer mit ihm zusammenarbeiten sollte und er wohl auch nicht mehr angeheuert werden wird, weil er einfach nicht zu erreichen ist und der J so jemanden will, der keinen Wert darauf legt den Auftrag zu erfüllen.


    Der Char kann sicherlich so sein, aber in einer Runde funktioniert das nicht und es ist nicht die Aufgabe des SLs jeden Run so umzubauen, dass so ein char reinpasst.


    cya
    Tycho

  • Das hab nicht nur ich schon versucht sondern auch viele anderen SL's in meinem Freundeskreis bei denen er gespielt hat oder spielt.
    Allerdings sind seine Charaktere immer so irgendwie in die Richtung: Typen die irgendwie am Rande von allem gerade so irgendwie entlangkratzen damit sie grad noch reinpassen...
    Und keines der GEspräche hat irgendwas gebracht bisher... er spielt nach wie vor nur solche Charaktere...
    Naja... Außerdem war ich noch nie gut in solchen Gesprächen xD
    Interessanterweise ist er als SPieler genau so wie er es wenn er selbst SL ist von den Spielern überhaupt nicht will...^^ Bigotterie ftw xD

  • Zitat

    Erst beim letzten Run stellt sich der Charakter hin und schaut vollen Bewusstseins in die Überwachungskamera da (Zitat) "Es ihm egal ist". Und das nicht nur ein Mal... sondern regelmäßig.


    Gib Ihm genau das was er will....
    Entweder bekommt er beim nächsten Run besuch von SWAT,Feinden oder was Weiß Ich weil man seine Spuren aufgegriffen hat/ihn gefunden hat und wird aus dem Verkehr gezogen(Happy End-Alternative er findet seinen Lost one and lives happily ever after....kein Schwein ruft Ihn danach noch an,kein Johnson gibt ihm einen Auftrag,weil er nicht Gruppen kompatibel und zu Auffällig ist) danach MUSS sich der Spieler ja einen neuen Char machen, wenn er weiterhin mitspielen will. Wenn sich der neue CHar auch als Gruppeninkompatibel herausstellt wird er gar nicht erst angerufen !
    Eventuell würde Ich auch dem Spieler nicht weniger Karma geben (weil der Char ist ja so ,wie er ist) sondern den anderen Spielern mehr Karma,weil die Gruppenkompatibel /Kampagnen orientierter sind. Zuckerbrot statt Peitsche ....


    Es gibt da so eine "Regel 0" beim Rollenspiel(überhaupt bei allen spielen) : Spiel nicht mit Idioten


    der nicht mit Idioten tanzt
    Medizinmann

  • Du musst als SL nicht mit ihm allein reden. Da entwickeln sich nur sofort zwei Fronten.


    Die Gruppe muss einen gemeinsamen Spielstil finden und die anderen Spieler werden ja wohl auch eine Meinung zu dem Verhalten des Chars bzw zu einem generellen Gruppenkonsens haben. Klärt das und dann seht ihr weiter.


    Den Spieler dauernd abzustrafen ist von der Spielwelt her realistisch und okay, aber nur wenn alle eine gemeinsame Linie fahren, wie denn die Spielwelt nun aussieht.
    Weiß auch nicht wie das bei euch läuft, bei uns wäre das Ganze recht schwierig, weil die SC sich so gut kennen (inzwischen) das einer, der nix mit denen zu tun haben will, eigentlich den ganzen Abend rumsitzt und nichts tut, weil viele Dinge des Alltages gemeinsam erledigt werden, bzw man sich auch gut und gerne 1 Stunde über sowas unterhält, was dann nichts mit dem Run zu tun hat.

    Spieler: "Warum kann der mich nich leiden, ich hab doch 5 Charisma!"

  • Setting passender wäre die Variante die Macht des "Systems" zermalmt ihn. Da du/ihr aber scheinbar noch mit der Person zusammen spielen will (warum auch immer), ist das wohl nicht die passend Option , er wird dir das wahrscheinlich übel nehmen (so wie sich das geschriebene anhört).
    Wenn du meinst Spielererziehung muss sein (auch wenn ein Erwachsener Spieler eigentlich mündig sein sollte), dann "deaktiviere" den Charakter (ob jetzt brutal oder mit Finden seines Lost ones) ganz am Anfang des Abends und lass die anderen Spieler einen gescheiten Run nach deinen Vorstellungen laufen. Mit Glück merkt er dann von selbst den Unterschied, wenn nicht hol vielleicht auch die anderen Spieler in Boot, das sie im sagen warum das so nicht geht, sonst ist es nur der böse SL der eh immer den Spaß verdirbt.

  • SOlche Runs gabs ja schon.. da hat er sich selbst ins out geschossen in dem er meint er macht einfach nix... der Char is daneben gestanden und hat zugeguggt wie die anderen Leute rumgeballert haben^^

  • Ganz ehrlich? Wirf ihn raus. Er hat die Grundregel des Rollenspiels nicht verstanden. Man erzählt ZUSAMMEN eine Geschichte und hat DARAN Spass. Was er macht ist spotlightwhoring.
    Du hast als SL, nachdem du ja schon mit ihm geredet hast und er sich immernoch stur stellt nur eine Möglichkeit. Töte seinen Charakter. Und zwar so, das er genau dadurch stirbt was ihn von der Gruppe distanziert. Wenn er sich einen neuen Charakter macht, lehne konsequent jedes Konzept ab, das in diese Richtung geht. WENN er mit euch spielen will, MUSS er auf die Gruppe zugehen, nicht umgekehrt.

  • Ich würde die Umwelt konsequent ausspielen.
    Du willst nicht auf den Run gehen? OK, dann nicht. Rest der Gruppe hat ein Abenteuer, der eine schaut zu.
    Hilft nix, Char. töten. Nächsten Char ablehnen, wenn nicht Gruppentauglich.

  • Vielleicht sollte sich die Gruppe mal zusammensetzen und man redet drueber wie man mit dem Spieler und seinen Chars umgeht.


    Gerade an den Spieler sollte man mal klar die Frage stellen was er erwartet, wie die Umwelt und auch die anderen Chars reagieren.


    Denn einfach ohne weitere Hinterfragen Chars umsaebel, das endet nur in Frust, entweder ist der 'Problemspieler' frustiert und verlaesst die Gruppe, oder er nervt die Gruppe dann mit immer abstruseren Charkonzepten. Alles nur begrenzt Zielfuehrend.


    ein Abklopfen aller Erwartungshaltungen (soweit die Spieler und der SL sie formulieren koennen) kann bei sowas echt helfen.
    Vielleicht will der Spieler ja auch das sein Char ueber Haerte lernt das er so nicht an seine Lost Love rankommt, oder der Spieler erwartet das sein Char von den anderen Runnern ins gebet genommen wird das er professioneller Arbeiten soll weil sonst Job/Belohnung in die Grutze geht.

  • "EasyRider" schrieb:

    Geld interessiert ihn nicht, andere Menschen sind ihm vollkommen egal.


    Ok. Der Auftraggeber ruft halt die anderen an. Und der Spieler sollte sich eventuell einen etwas rollenspielgerechten Charakter machen. Man spielt Shadowrun. Da sollte man einen Runner spielen. Der auch auf Runs geht. Mach dem Spieler das klar, gerne auch in einem Gruppengespräch, ansonsten darf der Spieler die Türe von außen zumachen.


    Ernsthaft, Rollenspiel soll allen Spaß machen und kein Emo-Zicken-Kurs sein.


    SYL

  • Oft und viel gehabt, haben wir immernoch oft und viel.
    Der Spieler hat eine andere Vorstellung wie das Spiel abzulaufen hat oder
    das Gespräch mit ihm führt in eine Sackgasse und weils meistens Freunde sind
    will man sie auch nicht vor den Kopf stossen aber das Rollenspiel ist dafür kapputt.


    Rücke dem Charakter mit logischen InGame Restriktionen auf den Leib, lass ihn von der Polizei hopps nehmen,
    gesucht werden von Kopfgeldjägern, gib ihm so viel schlechten Straßenruf das nurnoch die schlechtesten
    Johnsons Angebote abgeben. Todesruns seitens des früheren Arbeitgebers um sich des auffälligen Mitwissers
    zu entledigen, etc. Die Welt von Shadowrun kennt einen guten Platz für Chars die sich so verhalten ... den Gulli.
    Dryaden haben durch ihr Glamour auffälliges Aussehen, schwer wird es nicht sein ihn zu finden.


    Manchmal wenn ich zweifel habe ob ein Charakter tauglich ist, prüfe ich das nach indem ich ihn
    gleich zum relativen Beginn des Abenteuers in eine Situation geraten lasse in der nur mit Besonnenheit
    und gesundem Menschenverstand überleben kann. Wenn ihm das fehlt ist er raus.


    Von Negativkarma halte ich eher nichts. Gib ihm ein Karma für das Überleben des Abenteuers.
    Dazu für jedes mal wenn er in eine Kamera schaut oder den Johnson verärgert einen Punkt schlechten Ruf.
    Fertig.


    MfG
    ProNice

  • "EasyRider" schrieb:


    Erst beim letzten Run stellt sich der Charakter hin und schaut vollen Bewusstseins in die Überwachungskamera da (Zitat) "Es ihm egal ist". Und das nicht nur ein Mal... sondern regelmäßig.


    :roll: Ich verweise mal auf die Diskussion zur SIN, dem Überwachungsstaat und der Tatsache das sich Gesichter in SR wahnsinnig leicht ändern lassen.


    Bei allem was Du sonst so aufgezählt hast sehe ich auch ein Problem, nur darin nicht. Mit dem Spieler sprechen, das er den Charakter ändern, einen anderen Charakter spielen oder sich neue Mitspieler suchen kann. Ganz unschuldig bist Du an der Sache aber nicht, hast Du den Charakter doch für gut befunden. :lol:


    Davon Gutes oder Schlechtes Rollenspiel TM zu belohnen oder zu bestrafen halte ich nicht viel, einzig bei wirklich gelungenen Aktionen sollte es im Konsens mit den anderen Spielern was Extra geben.

  • Ich denke ein toter Charakter tut so jemandem schon weh. ;) Versuchs einfach mal. Lass die Umwelt realistisch und konsequent reagieren. Bei so ner Aktion wie oben beschrieben: In die Kamera glotzen. Da kommt dann eben ein Wachtrupp und erledigt ihn/nimmt ihn gefangen/wasauchimmer.


    Edit: Also ich hätte keine solche Engelsgeduld mit ihm, ich hätte mich auch gar nicht auf ne "er ist aber so" Diskussion eingelassen. Wir hatten mal nen Spieler in unsrer Runde der so war, nach 2 toten Chars hat er umgedacht. ;) Auf der TeckCon genau dasselbe... ein Spieler hat ständig quer geschossen, zack, er war tot. ;) Wobei die 2 mir bekannten Spieler teilweise noch schlimmer waren wie das was du geschildert hast. ^^

  • "Maxwell" schrieb:

    Ich denke ein toter Charakter tut so jemandem schon weh. ;)


    Sicherlich. Und wer glaubt im Ernst, daß dieser Spieler dann reumütig und geschockt aufblickt und das wahre Licht des Rollenspiels(tm) erblickt? Die Wahrscheinlichkeit dürfe sehr .. übersichtlich dafür sein. Vielmehr sind Streit und Trotzreaktionen zu erwarten - ergo sollte man direkt eine permanente Lösung anstreben, entweder der Spieler passt sich dem System an oder er kann die Türe von außen zumachen.


    SYL

  • "apple" schrieb:

    Sicherlich. Und wer glaubt im Ernst, daß dieser Spieler dann reumütig und geschockt aufblickt und das wahre Licht des Rollenspiels(tm) erblickt? Die Wahrscheinlichkeit dürfe sehr .. übersichtlich dafür sein. Vielmehr sind Streit und Trotzreaktionen zu erwarten - ergo sollte man direkt eine permanente Lösung anstreben, entweder der Spieler passt sich dem System an oder er kann die Türe von außen zumachen.


    SYL


    Warum Loesungen, wenn man mit nen Knueppel draufhauen kann. ;)

  • "EasyRider" schrieb:

    Das hab nicht nur ich schon versucht sondern auch viele anderen SL's in meinem Freundeskreis bei denen er gespielt hat oder spielt.
    Allerdings sind seine Charaktere immer so irgendwie in die Richtung: Typen die irgendwie am Rande von allem gerade so irgendwie entlangkratzen damit sie grad noch reinpassen...
    Und keines der GEspräche hat irgendwas gebracht bisher... er spielt nach wie vor nur solche Charaktere...


    Ich diagnostiziere: Unique-and-special-snowflake-Syndrom
    IP gibts dafür auf dauer nur eine Lösung: Temperatur aufdrehen, bis es schmilzt.
    OP helfen klare Worte, keine falsche Zurückhaltung wegen Freundschaft und im Ernstfall der Rausschmiss

    "As the sagest of sages have said: Not attempt to male-bovine defecate unto a male-bovine defecator!"
    -the fusion-phallused violator of worlds
    "Oil the squids, I'm going in!"
    -the dreaded captain Fang