[IP] Sinar Temaram / Zwielicht

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    @Perdana:


    Wortlos nickt Beauty, ob an Perdana gerichtet oder einfach nur zu sich selbst ist dabei allerdings nicht zu erkennen. Doch bevor sie in den Wagen steigt, blickt sie noch zu Ban hinüber.


    "Jetzt komm schon, es ist Zeit zu verschwinden. Die Show ist vorbei", brummt sie an den anderen Jade Blade gerichtet. Dieser grinst, erhebt sich aber widerstandslos und ohne Kommentar, bevor er schließlich hinter Beauty in den Transporter steigt. Auch Eko macht Anstalten, sich endlich hinter das Steuer zu setzen, zögert aber trotz seiner Ungeduld noch und blickt stattdessen fragend in Perdanas Richtung.


    "Was ist mit dir, Dik? Vorne ist noch ein Platz frei."


    Für ihn scheint es selbstverständlich, dass Perdana mitfährt und nicht an diesem schauerlichen Ort zurückbleibt.

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    ‚Na das hat ja mal gut geklappt.‘ denkt sich die Elfe, als die Verletzten sich in Ekos Wagen setzen. ‚Denken die eigentlich an ihre Bikes oder ist das normal für sie, dass sich andere darum kümmern.‘ fragt sie sich noch. Neben ihren Schwestern ist das Bike für Perdane mit das Wichtigste. Sie kann sich nicht vorstellen, es einfach irgendwo stehen zu lassen und darauf zu vertrauen, dass es einer ihrer Freunde oder Bekannten abholt. Allerdings war sie auch noch nie so schwer verletzt, wie es die drei Ganger gerade sind. Und was die Drachen sich gedacht haben als sie hier losgeflogen sind, dass steht auf einem anderen Blatt. Bei dem Gedanken an die beiden Drakes läuft Perdana ein eiskalter Schauer über den Rücken. ‚In dieser Gang gibt es Drachen!! Was haben die sonst noch?‘


    Perdana malt sich gerade eine verdammt schräge Gang aus, als sie von Eko angesprochen wird. Sie braucht eine Sekunde um ins hier und jetzt zurück zu finden. „Ähm … Vielen Dank Mas Eko. Das ist sehr nett von dir. Ich bin jedoch mit meinem Motorrad hier und werde damit nach Hause fahren.“ Bei dem Wort Motorrad fallen ihr wieder die Bikes der Ganger ein. „Aber darf ich dich um einen Gefallen bitten. Hilfst du mir bitte Gedes Bike aufzurichten und die Bikes aller, die nicht mehr fahren können auf Autopilot zu stellen?“


    Perdana kümmert sich als erstes natürlich um Gedes Bike. Nach einer Begutachtung des Bikes kommt sie zu dem Schluss, dass es, trotz des Zusammenpralls mit den Bikes der Terroristen, nur sehr gering beschädigt worden und noch vollkommen fahrtauglich ist. Gemeinsam mit Eko richtet sie das Bike auf, startet die Maschine und stellt den Autopilot auf folgen. Als Lead gibt sie Ekos Wagen an. Es dauert nicht lange, dann sind die Bikes von Gede, Beauty, Ban, Li und Scar auf Autopilot. Glücklicherweise hatte keiner der Ganger sein Bike gesichert, da sie bei ihrer Ankunft ja direkt in einen Kampf verwickelt worden sind. Zum Teil liefen die Bikes sogar noch im Standgas.


    „Vielen Dank für deine Hilfe, Mas Eko. Und bitte entschuldige, dass du wegen mir noch so spät in der Nacht unterwegs sein musst. Vielleicht sehen wir uns ja mal bei Gelegenheit.“ Bedankt sich die Elfe bei Eko. Dann geht sie zu Spark, bleibt aber in respektvoller Entfernung stehen. „Hab vielen Dank für deine Hilfe. Ich hoffe das ich eines Tages in der Lage sein werde diese Schuld abzutragen. Eko und die Anderen sind abfahrbereit. Die Bikes der Verletzten und die der …“ hier macht sie eine Pause und überlegt eine Sekunde lang nach den passenden Worten „… der bereits abgereisten Individuen, sind auf Autopilot geschaltet und folgen Ekos Wagen.“ Berichtet sie dem Ork. Sie hat keine Ahnung was er von dem, was nach den Drakes war, mitbekommen hat. Auf sie machte er den Eindruck seinen Gedanken nachzuhängen.

    • Scar hörte Li aufmerksam zu.
      "Ich könnte es mir nicht vorstellen unter einem Drachen zu dienen. Alles was ich über sie weis ist nichts Gutes. Obwohl das stimmt so nicht. Hestaby soll ganz OK sein. Auch Schwarzkopf. Und Damon würde ich super gerne mal treffen." strahlt sie. "Der ist der Partydrache schlechthin." sagt sie entusiastisch.
      "Ja Ghostwalker und Lofwyr sind nicht gerade die Speerspitze unter den Metatamenschen liebenden Drachen. Aber ihre Stimme hat Gewicht unter den Drachen. Gerade Goldschnauze. Wie Lung und Ryomo sind weis ich nicht. Auch die Agenda der Seedrachin ist mir total fremd. Drek sie sehen uns als Eigentum an. Wir haben den Status von Dienern , Drek von Sklaven unter ihnen."


      sagt Scar aufgebracht.
      "So wie ich NIE einen Geist binden würde will ich auch nicht an einen Drachen gebunden sein. Freiheit ist das höchste Gut.
      Ich kann deine Eltern verstehen. Aber ich wäre lieber mit meinem Kind weg gezogen."


      Li versteht Scars Sicht der Dinge. Klar, sie kann nicht begreifen was es bedeutet in einer traditionellen Chinesischen Familie aufzuwachsen. Sie hatte ja nicht mal eine Familie an die sie sich erinnern kann.

      "Bei der unsterblichen Rasse meinst du doch nicht diesen Hirngespinnst über die sogenannten unsterblichen Elfen. Das ist doch ausgemachter bulldrek."
    • "Elfen? Ich hatte mir immer vorgestellt das es Orks waren. Aber das ist ohnehin Vergangenheit. Ich erwarte auch nicht von dir das du irgendwie dich jemandem unterordnen sollst. Du musst deinen eigenen Weg finden. Bei den Amerikanern und Europäern ist es wohl auch ein Zeichen von Stärke wenn man unabhängig ist. Hier in Asien sind die meisten Teil einer Gemeinschaft. Hier ist es ehrenhaft wenn man die schwächeren Familienmitglieder schützt und den älteren Respekt erweist. Natürlich nur wenn sie es verdienen."


      "Schade das dein Meister dir nicht mehr über uns erzählt hat. Ich habe lange darüber nachgedacht was ich nun bin. Ein Gestalltwandler bin ich nicht. Ich bin ja kein Tier. Meine Geburtsform ist ja Elfe. Ok wissen kann ich es nicht. Die Theorie, daß ich ein Jungdrache bin klingt auch nicht plausibel. Drachen können erst als Großdrachen ihre Form in einen Metamenschen wandeln.
      Ein Surgeling bin ich wohl auch nicht. Die sehen im gleich geil freakich aus. Ich habe mal einen mit Bunten Federn anstatt von Dem Haupthaar gesehen. Auch die Augenbrauen waren Federn. Verdammt das sah so geil aus. Aber seine blöde Freundin war so zickig. Ich hätte gerne geschaut wo er noch so Federn hat."
      grinst sie frech.

      Also muss ich beides sein. Vieleicht ist ja meine Mutter von einem Drachen geschwängert worden. Und ich bin ein Kuckuckskind. Wer weis. Hätten die Piraten nicht gefangen genommen wäre ich vieleicht in den Dienst einer dieser Schuppenviecher gezwungen worden. Das wär echt Scheiße."
      Scar sprach wirr und ohne Punkt und Koma, so das Li sie kurz unterbrach.
    • „Das mit dem schwängern glaube ich ehr nicht. Und mein Meister war schließlich auch kein Großdrache aber er konnte sich mit einem Gestaltwandelzauber in einen Menschen verwandeln. Wie gesagt du bist auf jeden Fall etwas besonderes. Nicht so ein mutierter Surgeling-Freak. Du bist eines der edelsten Wesen – du bist eine Drake!
    • Auch wenn du deine Bestimmung noch nicht kennst wirst du sicher nicht in einen Job als Kellernin bei McHughes enden.“

      "Ach du wolltest noch wissen ob ich Lofwyr das blöde Ei gegeben habe. Drek ich weis es nicht. Ich habe keine verdammte Ahnung." Scar klingt verzweifelt.
      "Ich kann mich an nichts mehr erinnern. Nur daß ich Am Morgen in meinem Bett wach geworden bin nachdem ich in den Himmel von Seattle geflogen bin. Ich war in Panik. Ich weis noch nicht mal ob der Gesit es zu dem geldenen geschafft hatte, ob er die Botschaft überbracht hat. Ich weis nicht wo ich das blöde Ei hin habe. In meinen Fieberträumen habe ich es in den Vulkan gebracht. Aber ich habe diesen Vulkan auf keiner Karte finden können. Drek ich habe Stunden über AetherpediaEarth verbracht. Jeden noch so kleinen Kegel betrachtet. Nichts. Nada. Njente. Ich weis nicht ob es den Vulkan überhaupt gibt. Oder ob er auf irgendeiner Metaebene ist. Ich habe absolut keine Ahnung."
      Li kann die frustration hören, die Scar gerade verspürt.
      Ihre Mimik und Emotionen waren eh ein offenes Buch. Ein verwirrendes, daß sicherlich von einem Irren geschreiben worden ist, aber ein offenes Buch.
    • „Nun, wenn es jemanden gab der sich mit Vulkanen auskannte, dann mein alter Meister. Nur ist sein Hauptquartier leider zerstört worden. Ich würde aber gerne mal, wenn die Dinge bei den Jade Blades etwas ruhiger laufen, mit dir hinfliegen und schauen ob wir noch welche der Daten finden können."

      Scar setzte sich hin. Sie fingerte weiter mit dem Amulett.
      "Drek Li das kann ich nicht annehmen. Du kennst mich gar nicht. Nachher bin ich eine psychopatische Massenmörderin."
      Sie nahm das Amulett ab und reichte es ihm.
      "Das ist zu wertvoll. Eine Erinnerung an deinen Meister. An Shifu"
      Li sah, das sie wieder Ernst war.
      "Und ich habe nichts an zu ziehen, was zu der Kette passt." lachte sie.

      Dann sagt sie noch.

      "Müssen wir nicht langsam wieder los? Wir wissen ja gar nicht wie es deinen Leuten geht. Dabei hätte ich so gerne noch mal eine Runde Kissenschlacht gespielt."

    "Das Amulett ist ein Kraftfokus für Leute wie du. Die Zaubern und Geister rufen und so’n Zeug. Ich könnte damit wenig anfangen. Keine Angst, verlobt sind wir des wegen noch nicht."Li zwinkert ihr grinsend zu.
    Aber sie es als Geschenk von einem besonderen Liebhaber der sehr froh wäre wenn du es annimmst.
    Und ja du hast Recht. Wir sollten uns auf den Rückflug machen. In einem leeren Wasserturm im Südsprawl habe ich ein geheimes Versteck mit Klamotten, Waffen und nem Komlink. Dort können wir oben reinfliegen und in Metamenschengestalt unten rausspazieren. Gibt da auch ne gute Nudelküche um die Ecke.

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

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    Spark war noch am grübeln, was Li und Scar jetzt als nächstes vorhatten, als ihn die kleine Elfenfreundin von Gede aus den Gedanken riss. Erstaunt stellte er fest, dass die Kleine die Bikes der anderen schon abfahrbereit gemacht hatte und sich sogar Beauty und Ban anscheinend schon in Ekos Karre gesetzt hatten.


    "Danke für die Hilfe mit den Bikes. Wir fahren erst mal zu unserer Bude, dort sehen wir weiter", sagte der Ork in ihre Richtung ohne Widerspruch zu dulden. Seine eigene Maschine stand ja ebenfalls noch etwas abseits, auf diese schwang er sich und fuhr damit neben Ekos Van.



    "Danke fürs vorbeikommen. Fahr hinter mir her, wir müssen wohl wirklich erst mal schnellstmöglich von hier weg." wies er den Udins Lehrling an. Der schien sich erstaunlich schnell wieder gefangen zu haben, dafür dass er gerade zwei Drakes leibhaftig erlebt hatte. Sicherheitshalber fügte Spark daher noch hinzu, so dass es auch die Elfe hörte: "Wenn du irgendjemandem erzählst, was hier gerade pasiert ist, kommt Li entweder persönlich vorbei und frisst dich oder einer meiner Geister erledigt das. Und sei dir sicher: Ich finde es raus!"



    Die anderen Blades schienen soweit stabil, dass sich Spark keine allzugroßen Sorgen machte, also lies er die Thundercloud kurz aufheulen und fuhr dann los. er versicherte sich kurz, dass sowohl der Van als auch die Bikes ihm alle folgen konnten, dann suchte er einen unauffälligen Weg zu den besseren Straßen Jakartas, der die Kolonne und die Spatzenhirne der Autopiloten nicht überfordern würde. Ganz ohne Aufmerksamkeit würde dieser Korso nicht durchkommen, aber auf der anderen Seite war der We zum HQ auch nicht zu weit.

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    "Danke für die Hilfe mit den Bikes. Wir fahren erst mal zu unserer Bude, dort sehen wir weiter", sagte der Ork in ihre Richtung ohne Widerspruch zu dulden. Seine eigene Maschine stand ja ebenfalls noch etwas abseits, auf diese schwang er sich und fuhr damit neben Ekos Van.

    „Das ist nicht nötig. Ihr habt mir hier geholfen. Da ist es das Mindeste was ich tun kann, um mich erkenntlich zu zeigen. Wenn ihr jetzt fahren wollt, wird es Zeit sich zu verabschieden. Ich werde mich um Gedes Bruder kümmern und, wenn es gestattet ist, mich morgen bei euch nach dem Befinden der Verletzten erkundigen.“


    Als die Elfe mit Spark spricht, sieht sie ihm auf sein Kinn. Sie traut es sich nicht, ihm in die Augen zu sehen. Als dieser dann andeutet das einer der Drachen, dem Namen nach wohl eher der Ork, Eko fressen würde wenn dieser etwas über heute Nacht verraten sollte, zuckt Perdana zusammen. Auch wenn sie nicht direkt angesprochen worden ist, so kann sie sich doch denken, dass diese Drohung auch ihr gegolten hat. Verstohlen blickt sie sich um, ob jemand ihr Zusammenzucken bemerkt hat. Der Gedanke von einem Geist heimgesucht zu werden, ist ebenfalls sehr schlimm für sie. Und so sicher wie Spark gerade auftritt glaubt sie es ihm auch, dass er es mitbekommt, wenn sie etwas von dem was heute passiert ist einem Außenstehenden verraten sollte.


    Perdana wartet neben ihrem Bike ab, bis sich der Korso außer Sichtweite befindet. Dann dreht sie den Scheinwerfer ihres Bikes so, dass er die Bikes der Terroristen beleuchtet. Das ruhige Tuckern ihrer schweren Maschine beruhigt die Elfe etwas. Mit geübtem Blick und geschickten Händen untersucht sie die Bikes auf Schäden, Diebstahlsicherungen und Standortsender. Zu ihrer Erleichterung stellt sie fest, dass die Bikes nicht sonderlich beschädigt und die Diebstahlsicherungen nicht aktiviert sind. Einen Standortsender kann sie auch nicht finden. Wie sie versucht die Bikes zu starten muss sie feststellen, dass sie sich nicht so einfach starten lassen. Die Diebstahlsicherungen sind zwar deaktiviert, aber die Zündschlösser sind verriegelt.


    „Mist“ flucht Perdana und schaut sich dann erschrocken um, ob sie damit nicht auf sich aufmerksam gemacht hat. Sie geht zu ihrem Bike zurück und kramt ihr Werkzeugset hervor. Man weiß ja nie, wann die eigene Karre streikt. Wie sie sich daran machen will die Zündschlösser auszubauen fällt ihr etwas Besseres ein. Sie schnappt sich ihr Kom und ruft ihren Mechaniker an. Wie es klingelt murmelt sie vor sich hin:


    „Komm schon Satria, geh ran. Ich weiß du bist noch wach. Na loss…“ „Hey Zwerg, was gibt es? Spinnt deine Karre mal wieder?“ „Nein mit der ist zum Glück alles in Ordnung. Ich habe hier 2 herrenlose Bikes die einen neuen Besitzer suchen. Wie sieht es aus? Hast du Interesse?“ kommt Perdana gleich zur Sache. Das er sie mal wieder Zwerg genant hat übergeht sie dieses mal. Sie will so schnell wie möglich weg von diesem unheimlichen Ort. Wer weiß, nicht das die Drachen zurückkommen und ihre Bikes sowie ihre Sachen nicht mehr vorfinden. Das könnte mehr als nur unangenehm werden. Der Gedanke lässt die Elfe erschauern. „Du müsstest aber herkommen und sie abholen. Die Zündschlösser sind blockiert und müssen ausgebaut werden. Du hast ja das bessere Werkzeug dafür.“

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    "Elfen? Ich hatte mir immer vorgestellt das es Orks waren. Aber das ist ohnehin Vergangenheit. Ich erwarte auch nicht von dir das du irgendwie dich jemandem unterordnen sollst. Du musst deinen eigenen Weg finden. Bei den Amerikanern und Europäern ist es wohl auch ein Zeichen von Stärke wenn man unabhängig ist. Hier in Asien sind die meisten Teil einer Gemeinschaft. Hier ist es ehrenhaft wenn man die schwächeren Familienmitglieder schützt und den älteren Respekt erweist. Natürlich nur wenn sie es verdienen."


    "Ja man ist Stark, wenn man unabhängig ist. Aber auch die Verbindungen, die Netzwerke, die Gemeinschaft zählen. Es gibt das Sprichwort. Du bist wen du kennst.
    Ja mein Meister Tsun Li lehrte mich die schwachen zu schützen und denen Respekt zu zollen, die Respekt verdienen."

    Li merkte durchaus, daß sie eine eigene Interpretation hatte was ihr Meister gemeint hatte. Gerade das mit dem Respekt.


    „Das mit dem schwängern glaube ich ehr nicht. Und mein Meister war schließlich auch kein Großdrache aber er konnte sich mit einem Gestaltwandelzauber in einen Menschen verwandeln. Wie gesagt du bist auf jeden Fall etwas besonderes. Nicht so ein mutierter Surgeling-Freak. Du bist eines der edelsten Wesen – du bist eine Drake!


    Scar sprang auf. Drehte sich im Kreis, daß die silbernen Haare wirbelten.
    "Drek ich bin ein Surgeling - Freak. Oder wie nennst du das hier." knurrte sie. "Und ich stehe dazu. DAS bin ICH. Ich bin die silberne Elfe. Ich war Jahre lang in den Schatten unter Silver bekannt.
    Aber JA ich bin auch der Drake. Der SILBERNE Drake. Ich bin selbst als Drake ein Freak."

    Sie war sichtlich aufgebracht. Aber der Wirbelsturm verebbte genauso schnell wie er kam.



    Auch wenn du deine Bestimmung noch nicht kennst wirst du sicher nicht in einen Job als Kellernin bei McHughes enden.“


    "Pah MCHughes Wenn dann Beim Stuffershck. Da gibt es Nuke-It Burger."
    Li war sich nicht sicher ob sie das als Scherz gesagt hatte.


    „Nun, wenn es jemanden gab der sich mit Vulkanen auskannte, dann mein alter Meister. Nur ist sein Hauptquartier leider zerstört worden. Ich würde aber gerne mal, wenn die Dinge bei den Jade Blades etwas ruhiger laufen, mit dir hinfliegen und schauen ob wir noch welche der Daten finden können."


    "Was habt ihr gerade für Probleme? Als ich kam waren mehrere Leute von euch Verwundet. Ihr habt Ärger mit den Jakuza und nun diese beiden Dreksäcke. Was ist mit den beiden? Woher kommen sie? was wollten sie?"
    Dann senkte sie den Kopf.


    "Sorry das ich da die Fassung verloren habe, aber als der Zauber nicht wirkte hatte ich das Gefühl wieder auf dem Schrottplatz zu sein. Dem Wendigo entgegen zu stehen."
    Ihr viel es sichtlich schwer das aus zu sprechen. Aber nicht weil sie sich entschulidgte, sondern wegen der Erinnerung. Ihr lief es kalt den Rücken runter. Sie schauderte. Ihr Blick sah kurz gehetzt aus.
    "Wenn dich die Erinnerungen so fest im Griff haben, daß du von Panik erfasst wirst, daß du meinst flüssiges Grauen zu Atmen ist es echt nicht toll."




    "Das Amulett ist ein Kraftfokus für Leute wie du. Die Zaubern und Geister rufen und so’n Zeug. Ich könnte damit wenig anfangen. Keine Angst, verlobt sind wir des wegen noch nicht."Li zwinkert ihr grinsend zu.
    Aber sie es als Geschenk von einem besonderen Liebhaber der sehr froh wäre wenn du es annimmst.
    Und ja du hast Recht. Wir sollten uns auf den Rückflug machen. In einem leeren Wasserturm im Südsprawl habe ich ein geheimes Versteck mit Klamotten, Waffen und nem Komlink. Dort können wir oben reinfliegen und in Metamenschengestalt unten rausspazieren. Gibt da auch ne gute Nudelküche um die Ecke.


    "Liebhaber? Also Li." Sie ging näher an ihn ran. Schmiegt sich an seinen Körper. Ihre Bewegungen sind eindeutig. Einen Moment verklären sich ihre Augen. Lust spiegelt sich wider.
    Dann stößt sie sich ab.
    Sie grinst.
    "Ich glaube da habe ich noch ein Wörtchen mit zu reden. Für einen Ork vom anderen Ende der Welt warst du nicht schlecht."
    Ihre Worte sprühen nur so vor Schalk.


    Dann dreht sie sich und vor Lis Augen ändert sich ihre Frisur, Ihre Augen werden schwarz geschminkt. Ihre Lippen werden ebenfalls schwarz.
    "So jetzt passt das Amulett wenigstens. Ja lass uns Essen gehen. Nach dem Sex habe ich immer Hunger. Ich hoffe meine Rüstung kann wieder geflickt werden. Ich hasse das, wenn ich sie zerreiße."


    Sie wandelte sich in den Drachen. Sei ließ sich aber Zeit. Erst wuchsen die Flügel, dann der Schwanz. Ihre Füße und Hände wurden Klauen. Die Haut wurde in einer Welle von den Flügeln ausgehend schuppig.
    Als die Schuppen ihren Kopf erreichten beginnt sich auch ihr Gesicht zu wandeln.
    Als die Wandlung komplett ist streckt sie sich grazil.


    Li ist sich sicher, daß sie gerade kokettiert.

  • Li unterdrückt den plötzlichen Impuls Scar zu Küssen als sie sich an ihn schmiegt und hat seine Gefühle schnell wieder im Griff.
    "Also ich meine das DU die Wörter Surgeling und Freakig zuerst in einem Satz gebraucht hast. Aber keine Sorge deine Haut sieht wirklich sexy aus. Was deine Klamotten angeht kann Del wirklich hervorragend Nähen, auch ballistischen Stoff. Hab im Wasserturm auch Ersatzpanzerung versteckt aber nichts was dir passt. Wir klauen einfach was auf dem Flug von einer Wäscheleine.
    Und was unsere Probleme angeht ist die Kurzfassung: Gedes kleiner Bruder wurde von den Red Suns entführt und in ein Yakuza-Bordell verkauft. Dort gab es einen Kampf in dessen Verlauf Bomb leider einen echten Yakuza zum Kampf herausforderte. Mein Plan war es ja erst die Yakuza anzugehen wenn wir stark genug sind. Ich habe dann einen Deal mit dem Militär gemacht das uns die Yaks vom Hals gehalten werden wenn wir dafür auf der Strasse herausfinden wer hinter den neuen Islamischen Terroristen steckt. Im Grunde ist der Indonesische Islam sehr moderat nach dem Motto Leben und Leben lassen. So kamen wir auf die Spur von den beiden komischen Gestalten. Aber darum kümmern wir uns wenn wir wieder zu hause sind."

    Nachdem Scar sich verwandelt hat tut Li es ihr gleich und die beiden fliegen aus der geheimen Höhle hinaus. Wobei sie es sich beide nicht verkneifen können jeweils einen lauten Drachenschrei auszustoßen.
    In diesem kurzen Moment fühlen sie sich wie die Königin und der König des Sprawls der vor und unter ihnen liegt.
    Wird Zeit das sie ihren Platz in der Nahrungskette wieder einnehmen und den Schurken zeigen wer hier das sagen hat.

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • -863-


    Die Jade Blades räumen das Feld - die Schlacht ist vorüber. Eko ist heilfroh, endlich von hier verschwinden zu können. Dem Jungen ist es anzusehen, dass er es lieber hätte, wenn Perdana sie begleiten würde, doch für seine Verhältnisse hat er sich ohnehin schon viel zu sehr in Dinge eingemischt, die ihn gar nichts angehen, also schweigt er lieber und kehrt in seine Rolle des Fahrers zurück, die ihn ursprünglich hierher geführt hat.


    Damit bleibt Perdana alleine zurück, alleine an diesem unheimlichen Ort, den auch sie am liebsten sofort verlassen hätte. Die Leichen sind nahe. Sie kann sie nicht sehen, aber sie spürt, dass sie dort sind - dort, wo Li - der Drake - sie hingeschleppt hat.


    Um sich abzulenken, nicht daran denken zu müssen, was dieser Ort noch für sie bereithalten könnte, stürzt sich Perdana in die Arbeit und das Gespräch mit Satria. Ein Glück, dass sie Satria gut kennt. Jemand anders wäre sicherlich nicht an diesen düsteren Ort gekommen, um sich zwei Motorräder anzuschauen und an ihnen herumzuschrauben. Auch Satria wirkt nicht begeistert, murrt ein wenig, erklärt sich dann aber bereit, vorbeizukommen. Es könne dauern, teilt er Perdana mit, die lieber früher als später von hier verschwunden wäre, aber es hilft nichts, sie muss nun warten.


    Die Zeit vergeht nur quälend langsam, aber sie weiß aus Erfahrung, dass es durchaus über eine Stunde dauern kann, bis Satria hier eintrifft. Ihre Sinne spielen ihr Streiche, mehrmals zuckt sie grundlos zusammen, da sie meint, etwas gehört oder gesehen zu haben, das sich später allerdings als Trugbild ihrer angespannten Gedankenwelt herausstellt. Doch dann, plötzlich, steht der Mann vor ihr. Sie hat ihn gar nicht kommen gehört. Ihr Herz setzt für einen Schlag aus. Anders als Rachmanto und sein Partner wirkt der einsame Wanderer körperlich nicht bedrohlich, doch die Aura, die er ausstrahlt, lässt Perdana vorsichtig werden.


    Er ist nicht besonders groß, schlank, fast zerbrechlich wirkend in seiner Gestalt, das Gesicht länglich, weder besonders alt noch besonders jung. Seine Augen sind dunkel, strahlen große Stärke und Tiefe aus. Auf seinem schmalen Schädel sitzt ein schwarzer peci-Hut, eine traditionell javanische Kopfbedeckung, und gekleidet ist er in Batikgewänder.


    "Bist du hier ganz alleine, Kind? Dies ist kein Ort, an dem man sich alleine aufhalten sollte", spricht er. Seine Stimme klingt viel kraftvoller, als seine zerbrechliche Gestalt suggeriert und ist doch von einer tiefen Ruhe erfüllt.


    ...


    Als die Blades ihr Quartier erreichen, sind alle wieder versammelt. Yon nimmt die Verwundeten in Empfang und lässt sich von Spark auf den neuesten Stand bringen. Iesye mustert die Komlinks und Yon spricht das aus, was sie denkt.


    "Was machen wir jetzt mit den Dingern?"


    Auch Bomb und Hery sind eingetroffen. Der harte Kern der Blades hat sich versammelt, doch von Li fehlt noch immer jede Spur. Vielen Gesichtern ist anzusehen, dass sie verwirrte Gedanken in ihrem Innern tragen. Die Blades sind froh, den Kampf gewonnen zu haben, allerdings sehnen sich die meisten von ihnen nach einer klaren Linie. Zu schlecht können sie einschätzen, was dieser Kampf überhaupt für eine Bedeutung gehabt hat und wie er die Gang beeinflussen wird.

  • -864-


    Während Perdana mit Satria telefoniert, sammelt sie ihre Burka sowie die dazu gehörende Haube mit dem Schleier ein und verstaut sie im Transportfach von ihrem Bike. Wie ein aufgescheuchtes Reh schaut sie sich immer wieder um. Die Gegend macht sie nervös.


    „Bitte beeile dich, ja?“ bittet Perdana ihren Kumpel. Sie will hier so schnell es nur geht weg. Zähneknirschend macht sie sich an die Arbeit. Im Scheinwerferlicht ihres Bikes beginnt sie damit das Zündschloss des ersten Motorrades zu demontieren.


    Die Szenerie könnte kaum unheimlicher sein. Alleine im Dunkeln zwischen den Schuttbergen bastelt die kleine Elfe am Bike. Hin und wieder weht eine leichte Brise den Gestank der mittlerweile nur noch vor sich hin schmorenden Leichen zu ihr herüber. Die Leichen die der Drachen angezündet hat. 'Der Drachen!' Schießt es ihr durch den Kopf und automatisch schaut sie gen Himmel, ob er nicht wieder zurückkommt. Die gleiche Brise ist es auch, die die Sträucher rascheln lässt. Hier und da huschen Ratten und andere Viecher zwischen die Schutthaufen hin und her und verursachen Geräusche. Nervös beginnt Perdana schneller zu arbeiten. ‚War da nicht eben was?‘ Die Elfe steht vorsichtig auf, geht die paar Schritt zu ihrem Bike und dreht den Scheinwerfer in die Richtung, wo sie meinte etwas gesehen zu haben. Der huschende Schatten entpuppt sich zu ihrer Erleichterung jedoch als ein Busch, der sich im Wind leicht hin und her wiegt.


    Die Zeit vergeht wie zähflüssiger Honig. Immer wieder mal steht die Elfe auf, um sich im Scheinwerferlicht ihres Bike davon zu überzeugen, dass sie sich mal wieder was eingebildet hat. Ihre Nerven sind zum Zerreißen angespannt, da steht plötzlich ein hagerer Mann in ihrer Nähe und spricht sie an. Vor Schreck zuckt Perdana zusammen und lässt den Schraubendreher fallen.


    "Bist du hier ganz alleine, Kind? Dies ist kein Ort, an dem man sich alleine aufhalten sollte", spricht er. Seine Stimme klingt viel kraftvoller, als seine zerbrechliche Gestalt suggeriert und ist doch von einer tiefen Ruhe erfüllt.

    „Nein ich bin nicht alleine hier.“ Schafft es Perdana geistesgegenwärtig zu sagen. Dabei hat sie jedoch Mühe das Zittern in ihrer Stimme zu unterdrücken. Gelogen war es auch nicht. Denn immerhin war der Type ja hier und die verschiedensten Viecher der Nacht. „Ja Sie haben vollkommen Recht. Alleine hierher zu kommen ist nicht sehr vernünftig.“ Perdana tastet, ohne die Augen vom Fremden zu nehmen, nach dem Schraubenzieher, hebt ihn auf, erhebt sich langsam und schaut sich um, ob der Typ alleine gekommen ist und wie sie ihm entkommen kann. //Der muss doch wissen was für Viecher sich hier herum treiben. Und trotzdem ist er hier. Ist er vielleicht der Bewohner des Gerhana?// der Gedanke lässt sie erschaudern. Sie mag sich lieber nicht vorstellen, was für ein Type in dem alten Club wohnen würde.

  • -865-


    Der Mann spricht nicht sofort weiter. In Ruhe lässt er seinen Blick über den Ort schweifen, bevor dieser dann in der Richtung verharrt, in die Li die Leichen geschleppt hat, um sie aus dem Blickfeld der anderen zu bringen. Perdana weiß, dass der Mann die Leichen von hier aus nicht sehen kann, aber es liegt mehr als nur eine Ahnung in der Luft, dass dieser seltsame Wanderer sich hier wohler zu fühlen scheint, als Perdana verstehen kann.


    Mehrmals nickt der Mann, mehr zu sich selbst, denn an Perdana gerichtet. Als seine Stimme erneut erklingt, ergreift sie wieder Perdanas volle Aufmerksamkeit. Es ist schwer, sich dieser Stimme zu entziehen. Perdana kann nicht genau sagen, weshalb, aber sie spürt zunehmend einen unheimlichen Sog, der von der Stimme des Mannes ausgeht.


    "Kind, das, was hier geschehen ist, ich muss es wissen."


    Der Mann macht eine Pause, und der Blick seiner dunklen, tiefen Augen bohrt sich in Perdanas Geist.


    "Erzähle mir davon."


    Und Perdana spürt, dass der Mann kein "nein" akzeptieren wird.

  • -866-


    Der Mann ist der Elfe unheimlich. Er legt ein Verhalten an den Tag, als gehöre er hier hin. ‚Wie kann ein Mensch hier nur hingehören?‘ fragt sich Perdana. Als sich der Mann umsieht geht sie zu ihrem Bike und kramt in dem Werkzeug, nur um es dann unter dem Sitz ihres Bikes zu verstauen. ‚Wäre ich doch nur mit den Andren mitgefahren.‘ innerlich verflucht sie sich jetzt dafür noch geblieben zu sein. Nebenbei aktiviert sie den Autopiloten ihres Bikes und stellt ihn auf folgen.


    Zögerlichen Schrittes geht Perdana gerade einen Schritt auf des Motorrad des Terroristen zu um zu sehen ob sie den die Zündung jetzt betätigen kann, da ertönt erneut die Stimme des unheimlichen Mannes.



    In Perdanas Kopf wogt es hin und her. Zum einen ist da die fordernde Stimme des Fremden, die keinen Widerspruch duldet. Zum anderen hat sie die Drohung von Spark noch gut im Gedächtnis. Und von einem Drachengefressen oder von einem Geist zerrissen zu werden sind keine besonders erfreuliche Aussichten. Die Elfe nimmt alles was sie an Willen und Courage aufbieten kann, um sich gegen den Einfuss des Fremden zu stemmen. Ihre Lippen bewegen sich leicht, so als wollte sie etwas sagen. Dann platzt es aus ihr heraus:


    „Ich will nicht gefressen werden!!!“


    Damit wirft sie sich herum, springt auf ihr noch laufendes Bike und gibt Gas.

  • -867-


    Scar springt wie übermütig auf Li drauf, nur um wieder wie ein Gummiball von ihm runter zu springen. Aber der Kontakt hatte gereicht um das telepatische Netzwerk zu wirken.


    "Also das mit der Wäscheleine kannst du knicken. Die Klamotten müssen ausgesucht sein."
    Sagt Scar übermäßigt geschockt in Lis Kopf. Aber er hört auch, daß sie es nicht so ernst meint.
    Sie kichert.
    "Also du findest meine Haut sexy? Kannst dich drin spiegeln?"



    "Komm las uns fliegen."
    Scar stimmt ein beim Drachenschrei und dann fliegen sie aus der Höhle.
    Sie gewinnen an Höhe und Scar glänzt in der Sonne. Die kleinen grünen Schuppen glitzern wie kleine Edelsteine in der Sonne. Sie fliegt Loopings und Schrauben und andere Kunststücke. Sie sit wie ein Kind, daß sich ihres Leben erfreut. Ein Kind, daß nach einem langen Winter endlich wieder draußen spielen darf. Nichts deutet darauf hin, daß sie ein Menschenjäger war. Vieleicht immer noch ist.


    Li kann sehen, daß sie sich sehr auf ihre Flügel verlässt. Sie benutzt sie wie ein Vogel. Er kann verstehen warum sie meint, daß sie Kraft ihrer Flügel und nicht kraft der Magie fliegen kann.
    Li will sie zum Turm geleiten doch Scar meint.
    "Lass uns direkt zum Hauptquartier fliegen. Oder willst du dich verstecken?. Du bist der Anführer der Gang. Du bist der Drache. Sie brauchen ein Zeichen von Stärke.
    Was ist weniger beeindruckend, als 2 Drachen, die in der Werkstatt landen?"

  • -868-


    Perdanas Maschine heult auf, doch kaum ist sie losgeprescht, trifft sie plötzlich eine unsichtbare Kraft wie ein Hammerschlag. Perdana wird sofort schwarz vor Augen, und ob sie stürzt oder nicht, bekommt sie bereits gar nicht mehr mit.


    Als sie wieder erwacht, spürt sie eine Woge aus Schmerz durch ihren Körper fahren. Zuerst hat sie jegliche Orientierung verloren, doch dann kommt die Erinnerung zurück. Sie muss vom Bike gestürzt sein. Sie blinzelt, versucht, ihre Wahrnehmung zu fokussieren. Ein schrecklicher Kopfschmerz hämmert in ihrem Schädel, doch bis auf einige kleinere Schürfwunden hat sie überraschenderweise keinen körperlichen Schaden davongetragen. Ihr Bike steht weiter vorne, gebremst durch das nächstliegende Hindernis, aber offensichtlich ohne dabei allzu großen Schaden erlitten zu haben.


    Es ist nicht allzu viel Zeit vergangen, aber Perdana läuft ein Schauer über den Rücken. Sie muss bewusstlos hier für eine Weile gelegen haben und es grenzt an ein Wunder, dass niemand sie ausgeraubt oder gar gefressen hat. Von dem unheimlichen Mann fehlt jede Spur, doch dann - fast schreckhaft - bemerkt sie die Gestalt, die neben ihr hockt. Sie ist kurz davor, einfach loszuschreien, erkennt dann aber, dass es sich um Satria handelt.


    "Endlich bist du wach geworden."


    Es klingt fast wie ein Vorwurf, doch Satria fährt sichtlich sanfter fort, als er ihr aufhilft.


    "Was ist denn passiert? Als ich gekommen bin, lagst du auf dem Boden. Du musst vom Bike gestürzt sein."

  • -869-


    Noch teilweise benommen versucht die Elfe sich aufzusetzen, was ihr einen leichten Schwindelanfall und viele Sterne in ihrem Sichtfeld beschert. Als sie versucht aufzustehen plumpst sie direkt wieder auf ihr Gesäß. „Dreck“ flucht sie und lässt sich von Satria aufhelfen. Sie würde es nie zugeben, aber die kräftigen Hände des Javaners, die sie auf die Beine ziehen, beruhigen sie etwas. Endlich ist sie in dieser verfluchten Gegend nicht mehr alleine.


    Perdana versucht, auf die Frage ihres Kumpels hin, sich daran zu erinnern was vorgefallen war. Aber alles an was sie sich erinnern kann ist, wie sie auf ihr Bike gesprungen und mit Vollgas angefahren ist. Danach kommt nichts mehr. Mit schwacher Stimme sagt sie:


    „Ich habe gerade am Zündschloss von einem der Bikes gearbeitet, da ist dieser unheimliche Mann aufgetaucht. Alleine der Gedanke an ihn jagt mir einen kalten Schauer über den Rücken. Ich hatte Angst er könnte mir etwas antun. Da habe ich mich auf mein Bike geschwungen und bin losgefahren. Dann wurde mir schwarz vor Augen. Und dann warst du da. Du glaubst nicht wie froh ich bin dich zu sehen.“


    Während sie mit schwacher Stimme das berichtet, was nicht dem den Redeverbot von Spark unterliegt, schaut sie sich um, ob der Mann, die Drachen oder irgendwelche anderen Viecher zu sehen sind. Angeschlagen wie sie ist, kann sie außer den vielen Sternen am Rande ihres Sichtfeldes aber nichts entdecken. Plötzlich geben ihre Knie nach und Satria muss sie auffangen.


    „Hey hey, dich hat es aber ganz schön erwischt. Du setzt dich jetzt besser in meinen Wagen und ich sehe zu, dass wir hier so schnell wie nur möglich weg kommen.“ Die Stimme des Norms klingt besorgt als auch bestimmend. Angeschlagen wie sie ist, will die Elfe etwas einwenden, muss sich aber eingestehen, dass er wohl Recht hat. „Ich werde … Ich werde … gut aber ich behalte wenigstens die Gegend im Auge bis du fertig bist.“ Gibt Perdana teilweise nach.


    Satria bugsiert Perdana zu seinem Wagen. Bei seinem sogenannten Werkstattwagen handelt es sich um einen alten, aber liebevoll gepflegten Daihatsu Mud Master C Minitransporter. Der Transporter ist so schmal, dass gerade mal 2 schmale Erwachsene nebeneinander Platz finden. Der Laderaum ist gerade mal etwas länger als ein Fahrrad und nur so breit, das 2 Fahrräder oder 1 Motorrad Platz haben. Dafür ist er jedoch von 3 Seiten zugänglich. Satria hat auf der Fahrerseite im Laderaum über dessen gesamte Länge ein Regal eingebaut, in dem sein gesamtes Einsatzwerkzeug verstauen kann. Da die Elfe sich vehement weigert einzusteigen bevor er fertig ist, setzt er sie mit dem Rücken vor eines der Räder, so dass sie sich anlehnen und die Umgebung beobachten kann. Und Satria ist ehrlich gesagt froh darüber, dass sie ein Auge auf ihn hat, während er hier werkelt.


    Um Perdana wach zu halten und sie ein wenig von der gruseligen Umgebung abzulenken redet er mit ihr, während er als erstes Ihr Bike überprüft, näher heran holt und dessen Scheinwerfer nutzt, um die Gegend etwas zu beleuchten. „Oh man, dein Motorrad hat ein paar wirklich fiese Kratzer und Katschen abbekommen. Das müssen wir bald reparieren, sonst setzt sich da Rost rein. Sag mal woher sind die beiden Bikes da drüben eigentlich.“


    Das Ihr Bike etwas abbekommen hat und Repariert werden muss, setzt die Elfe kurzzeitig unter Strom und sie strafft sich etwas. „Dreck, ich werde mich in den nächsten Tagen darum kümmern. Versprochen. Kannst du mir die Farben besorgen?“ „Ja klar doch.“ „Was die Bikes da drüben angeht, stell besser keine Fragen. Was du nicht weißt, bereitet dir keine Sorgen. Ich kann dir nur so viel sagen, die Fahrer werden sie auf keinen Fall zurück haben wollen. Ok?“ „Wie heiß ist die Ware?“ „Die Fahrzeuge sind erst vor kurzem frei geworden. Du solltest also etwas Zeit haben sie zu manipulieren. Einen Peilsender oder so was habe ich nicht gefunden. Aber du siehst besser selber noch mal nach.“


    Perdanas Stimme klingt weiterhin schwach. Aber mit Satria zu reden lenkt sie etwas von der Umgebung ab. Satria seinerseits ist auch froh, hier nicht alleine zu sein. Nach dem er mit Perdanas Bike fertig ist, geht er zu seinem Wagen hinüber und holt neben dem Werkzeug noch eine aufstellbare Lampe und seine 2 läufige abgesägte Schrotflinte. Letztere legt er dann auch so hin, dass er sie recht schnell greifen kann, sollte es notwendig werden. So schnell es seine Fähigkeiten zulassen beginnt er damit die beiden Bikes zu untersuchen und zu knacken.


  • "Lass uns direkt zum Hauptquartier fliegen. Oder willst du dich verstecken?. Du bist der Anführer der Gang. Du bist der Drache. Sie brauchen ein Zeichen von Stärke.
    Was ist weniger beeindruckend, als 2 Drachen, die in der Werkstatt landen?"

    Li muss grinsen (was in seiner derzeitigen Gestalt ehr einem Zähne blecken gleicht) als Scar melancholischer Stimmung von gestern nun einer übermütigen Freude gewichen ist.


    „Zum HQ fliegen können wir – sofern dein Geist und verschleiert. Außerhalb der Jade Blades weiß niemand von meinem Geheimnis und du solltest deines auch nicht unbedingt hier allen zeigen. Natürlich gibt es Gerüchte bei den Nachbarn und bei den Red Suns auf der Straße über meine wahre Gestalt. Aber Gerüchte sind nützlich. Keiner weiß ob sie wahr sind, aber es verschafft dir Respekt auf der Straße. Wenn es aber wirkliche Zeugen gibt oder gar Komlinkaufnahmen wie du dich verwandelst hast du bald das Militär oder Schlimmeres auf den Fersen.“

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

    Einmal editiert, zuletzt von Tildus ()

  • -871-


    @Perdana:


    Satria arbeitet zügig und routiniert. Obwohl es auch bei Nacht in Jakarta niemals wirklich kalt wird, kann Perdana das Zittern ihres Körpers nicht unterdrücken. Immer wieder flammt es auf, ergreift sie und lässt sich nur schwer wieder zähmen. Es muss an diesem Ort liegen, diesem verfluchten Stück urbanenen Zerfalls.


    Nachdem Satria die Arbeit an einem der Bikes beendet und eine Verbindung zu seinem Komlink hergestellt hat, um das Bike fernsteuern zu können, macht er sich daran, die zweite Maschine zu bearbeiten. Doch kaum hat er begonnen, hört Perdana Laute in der Nacht, die ihr das Blut in den Adern gefrieren lassen. Diesmal ist es keine Sinnestäuschung, denn auch Satria blickt auf. Sein Körper verspannt sich kurz, doch der Javane gewinnt schnell die Fassung zurück und greift nach der alten, abgesägten Schrotflinte.


    "Steig in den Wagen", befiehlt er ruhig und leise.


    Dann erblickt Perdana sie. Ihre Beine werden schwer, sie muss ihren Körper weiterzwingen, derart groß ist die Furcht, die sie gepack hat.


    Aus der Dunkelheit starren Augenpaare - etliche, sicherlich ein Dutzend. Sie hört das Geifern der Kreaturen. Sie sind zurück, und sie haben nicht vergessen, dass ihnen ihre Beute bisher entkommen ist.


    "Wir verschwinden", murmelt Satria, steht auf, sammelt rasch sein Werkzeug auf, lässt die Lampe aber stehen. Die Waffe im Anschlag geht er rückwärts zum Wagen, zieht die fast erstarrte Perdana mit sich und bugsiert sie in den Transporter. Dann lässt er das geknackte Bike aufjaulen und nach vorne schießen. Das Rudel reagiert sofort, springt auseinander, jagt dem Bike hinterher. Satria nutzt die Gelegenheit, startet den Transporter und legt einen Blitzstart hin, dem eine harte Wende folgt.


    "Lass dein Bike hinterherfahren."


    Satria gibt Gas.

  • Da waren sie wieder. Diese verdammten Viecher. Leise wie schon die ersten beiden Male, tauchten sie plötzlich auf. Der Elfe stockt der Atem. Sie will Satria warnen, aber bekommt keinen Ton über die Lippen. Zum Glück ist der junge Mann aufmerksam und erkennt schnell die Gefahr, die von den Viechern ausgeht. Im Gegensatz zu Perdana hat er sich besser unter Kontrolle. Während er die Elfe in seinen Wagen bugsiert, schießen Perdana verschiedenste Gedanken durch den Kopf. „Sie sind hier um mich zu holen! Sie leben?! Das kann nicht sein? Sie waren tot. Das können nicht die gleichen sein. Niemals!!“ Während Satria vorsichtig den Wagen umrundet um auf der Fahrerseite einzusteigen, holt Perdana mit zitternden Händen ihr Komlink hervor. ‚Wie war das noch mal?‘ fragt sie sich, als sie ihr Bike auf folgen stellen soll. Da sie fast immer selbst fährt, hat sie das bisher nur ein paarmal gemacht. Zum Glück ist die Bedienung des Komlinks intuitiv und sie bekommt es hin, ihr Bike auf folgen zu stellen. Dabei aktiviert sie zufällig auch noch die Diebstahlsicherung. Zu mehr ist sie jedoch nicht in der Lage.


    Als Satria seine Wende hinlegt, knallt die Perdana von innen gegen die Tür des Wagens. Sie ist einfach zu erschöpft, um noch auf solche Fahrmanöver reagieren zu können. Die Sterne vor ihren Augen nehmen zu und ihr Sichtfeld verengt sich auf einen schmalen Streifen. Mühsam und nur unter Aufbietung all ihrer Willenskräfte kann sie ich bei Bewusstsein halten. Aber solange sie nicht in Sicherheit sind, kann und darf sie nicht Ohnmächtig werden. ‚Scheiße! Wenn die Viecher gekommen wären als ich bewusstlos war …‘ da gehen bei ihr die Lichter aus und sie sinkt im Beifahrersitz zusammen.


    Währenddessen tut Perdanas Bike das was es soll. Für den kräftigen Motor des Bikes ist es kein Problem mit Satrias Minitransporter mitzuhalten. Das tiefe Grollen des Motors klingt nach jeder Menge Hubraum und Leistung. Jedoch stößt der eher rudimentäre Autopilot schnell an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit.


    Satria ist zwar ein recht guter Fahrer, aber eben kein geübter Rennfahrer. Zudem läßt der schmale Weg ihm nur wenig Spielraum für Fahrmanöver. Glücklicherweise ist sein Minitransporter vom Hersteller als Geländewagen mit Allrad konzipiert worden. Die grobstolligen Geländereifen wirbeln jede Menge Schutt und Staub auf, als der Norm beschleunigt. Mehr als nur ein paar Steinchen treffen Perdanas Bike und hinterlassen ihre Spuren im Lack der Maschine. Aber das ist jetzt egal. Hauptsache weg von hier, ist jetzt Satrias Devise. Mit zunehmender Geschwindigkeit holpert der Wagen über den unebenen Weg. Das ein oder andere Mal fallen Werkzeuge und oder Ersatzteile polternd und scheppernd aus dem Regal auf die Ladefläche. Wie ein bockiges Pferd springt der Wagen hin und her. Nur mit Mühe gelingt es Satria den Wagen auf dem Weg zu halten.


    Und dann passiert es. Von rechts kommend springt eines der etwa wolfsgroßen Viecher hinter einem Schuttberg hervor und vor ihm auf den Weg. Für ein Ausweichmanöver ist nicht genug Platz und Zeit. Aber das hat der junge Mann eh nicht vor. Jetzt muss der Rammschutz zeigen was er kann. Instinktiv versteift sich der Norm und hält sich am Lenkrad fest.


    Dann prallen sie auf das Vieh. Der Wagen hat mehr als das 20 fache Gewicht des Vieches und ein nicht zu verachtendes Momentum. Dieses hatte noch versucht mit einem Satz nach vorn auf die andere Seite des Weges auszuweichen, so dass es nicht voll erwischt wird. Die linke Seite des Minitransporters trifft auf die Hinterhand des Viehs und rammt es zur Seite. Während das Vieh an den linken Wegrand geschleudert wird, bahnt sich der Wagen leicht schlingernd seinen Weg. Im Gegensatz zu Satria, welcher den Aufprall recht gut überstanden hat, wird die bewusstlose Perdana in ihrem Sitz hin und her geschleudert. Das sorgt dafür, dass sie für kurze Zeit mit einem erschreckten Aufschrei wieder zu sich kommt. Irgendwie schafft sie es sich den Anschnallgurt zu schnappen und sich daran festzuhalten.


    Nach dem sie den Aufprall überstanden haben, kommt die rettende Straße in Sicht. Aber noch sind sie nicht da.

  • „Zum HQ fliegen können wir – sofern dein Geist und verschleiert. Außerhalb der Jade Blades weiß niemand von meinem Geheimnis und du solltest deines auch nicht unbedingt hier allen zeigen. Natürlich gibt es Gerüchte bei den Nachbarn und bei den Red Suns auf der Straße über meine wahre Gestalt. Aber Gerüchte sind nützlich. Keiner weiß ob sie wahr sind, aber es verschafft dir Respekt auf der Straße. Wenn es aber wirkliche Zeugen gibt oder gar Komlinkaufnahmen wie du dich verwandelst hast du bald das Militär oder Schlimmeres auf den Fersen.“


    „Ach OK“ sagt sie leicht enttäuscht


    Scar konzentriert sich auf die wohlbekannte Metaebene der Winde. Ein Ort den sie mochte. Ihr Ruf ging an ihre Freundin. Und kurze Zeit hörten beide das Glockenhelle Lachen von Sylvie neben sich.
    Sie kicherte.
    „Oh wie ich sehe habt ihr euch gefunden. Wurde ja auch Zeit. Und wie ich meine Kleine hier kenne hat sie nichts anbrennen lassen.“
    „Das geht dich nichts an, aber wenn du es wissen willst ja und es war himmlisch. Ich konnte endlich mal wieder duschen.“
    Hörte Li über den Zauberspruch, den Scar gewebt hatte. Er konnte die Emotionen, die Scar mit diesem Gedanken verspürte ebenfalls spüren. Er konnte das wilde Verlangen spüren, daß sich in ihr breit machte.
    Sylvie hockte sich auf Scars Rücken und ihr geblümtes Sommerkleid änderte sich in eine knappe Lederrüstung mit bronzenen Stirnband, das einem Helm nach empfunden war, der Platz für die langen Haare lies.
    „Stimmt der widerliche Gestank von der Straße haftet nicht mehr an dir.“
    Sagte Sylvie trocken, konnte aber nicht lange die Miene aufrecht halten und musste dann los lachen.
    „Danke du bist mal wieder extrem charmant. Erinnere mich doch nächste mal, daß ich dich nicht rufe.“
    „Aber klar Schatz mache ich doch gerne.“ Sagte Sylvie sarkastisch. „Weswegen sollte ich noch mal meine Zeit hier mit dir vergeuden?“ fragte sie in dem gleichen Tonfall.
    „Ach nerv nicht und verschleiere uns und wenn du schon dabei bist beschleunige doch unseren Flug. Die Gang benötigt uns.“
    „Jaja erst nicht aus den Federn kommen und dann mich nötigen, weil ihr spät dran seid.“
    Sagte sie neckend.
    „Aber ich will ja nicht so sein.“
    Kurz darauf flimmerte kurz die Luft vor Lis Augen und er flog nun schneller. Der Wind rauscht nur so an ihm vorbei.
    Sylvie schrie wie eine Rodeoreiterin. Li sah, daß die beiden Spaß hatten. Und so kamen die beiden viel schneller zur Feuerwache als gedacht.
    Li will auf dem Dach des Feuerwehrgebäudes landen, sieht aber wie Scar Richtung Werkstatt fliegt.
    Kurz vor den Türen bricht die Verbindung durch den Zauber ab. Scar hatte ihn fallen gelassen. Li wurde abrupt langsamer und er musste sich erst auf die neue Fluggeschwindigkeit einstellen. Er konnte klarer sehen und unten stand Yon, der durch das abrupte Auftauchen der beiden Drakes total überrascht war. Er hob schon die Schrotflinte und wollte abdrücken, doch da erkannte er Li. Er zielte aber weiterhin auf den silbernen Drake.
    Scar klappte ihre Flügel einum durch die offene Werkstatttür zu fliegen. In der Werkstatt breitete sie ihre Flügel gleich wieder aus um ihrer Geschwindigkeit abrupt zu bremsen.


    Chuan schraubte mit ein paar anderen Gangern gerade an den Bikes rum und sie werden wieder fit gemacht.
    Chuan lies den Schraubenschlüssel fallen und duckte sich hinter das Bike als der Drache in die Werkstatt flog. Auch ein paar andere Ganger sprangen hinter irgendwelche Gerätschaften um Deckung zu suchen.
    Ein Zwei Waffen wurden gezogen.
    Dann fing sie an sich zu wandeln. Erst veränderte sich der Kopf. Aus dem schlankem Drakekopf wurde das schmale Elfengesicht, aus dem Kopfschmuck und den Hörner wurden flatternde Haare.
    Ihre Beine wurden Metamanschlaich, auch ihre Arme. Der elegante Echsenleib wich der Siluette eines jungen schlanken Frauenkörpers. Die schuppige Haut wurde glatt und weich.
    Zu guter letzt wurden die Flügel immer kleiner.
    Scar landete barfüssig auf dem Werkstattboden und lief noch drei Schritte um den Schwung aus der Bewegung ab zu bauen.
    „Hallo Gang.
    Grinste sie.
    Sylvie kicherte und verschwand dann wieder in einer kleinen Rauchwolke. Zurück blieb der Geruch von Jasmin. Sie hatte noch ihren Schutz der kleinen Angeberin gewährt. Sylvie wollte ja nicht, daß Kismet noch auf die Fresse flog.


    „Danke, daß ihr mein Bike mitgenommen habt.“
    Ihr Bike stand bei den anderen, glänzte aber als ob es gerade frisch aus der Box kam. Kein Kratzer war zu sehen.
    Li kam gerade die Werkstatttür rein bevor die Ganger noch irgendwas dummes tun konnten. Er hatte die Jeans, die er von der Wäscheleine auf dem Dach hatte angezogen.
    Er warf Scar eine helle Stoffhose und ein schwarzes Mercurial-T-Shirt zu. Scar schlüpfte schnell in die Klamotten, aber die jungen Ganger hatten genug Zeit den Elfenkörper zu begutachten. Das eine Frau so ungeniert sich nackt vor ihnen präsentierte war fast ein größerer Aufreger, als die Tatsache, daß sie noch vor ein paar Augenblicken ein Drache war.
    Chuan konnte den Mund nicht schließen. Soiwas kam in seiner Gedankenwelt nicht vor. Ein paar andere Ganger waren da gefasster.
    Dann gingen die beiden in den Besprechungsraum.
    Die restlichen Ganger im Schlepptau.
    Die Offiziere gingen mit den beiden rein. Der Rest blieb draußen vor der offenen Tür stehen.

    „Bab…äh …Scar geht es dir gut?“
    fragte Rico unsicher.
    Scar überbrückte den letzten Schritt.
    „Ja mein Großer.“ Dabei wuschelte sie ihm die Haare. Sie wusste selbst nicht wie sie reagieren sollte. Sie fühlte sich zu Rico hin gezogen, aber das Li und sie Drakes waren verkomplizierte die Sache ungemein.
    „Danke der Nachfrage. Wie geht es dir?“ Fragt sie gefühlvoll. Scar bleibt bei Rico stehen, als Li anfängt die dringlichsten Sachen ab zu arbeiten.
    „Wo ist eigentlich das eigenartige Mädchen?“
    //Ja genau wo war das kleine Mädchen, daß sie an diesem unmöglichen Ort getroffen hatten.//
    Scar schaute ebenfalls gespannt zu Ban und Spark spielte nebenbei mit ihrem Amulett, es klimperte leicht gegen das schwarze Amulett, daß Li ihr gegeben hatte. Man merkte, das sie leicht nervös war.
    Dann lies sie von dem Amulett ab.
    Ihre Stimme war gefasst und professionell.
    "Sollten wir das Mädchen nicht zu den Typen befragen? Vieleicht weis sie ja was uns helfen könnte? Und ja die Links sind wichtig. Sie geben uns eventuell Aufschlüsse für wen die beiden gearbeitet haben. Eines ist klar. Die beiden waren extrem professionell und meine Vermutung ist, daß sie nicht von hier waren. Ich gehe davon aus, daß wir es hier mit auswärtigen Runnern zu tun hatten. Ihre Ware war einfach zu hochwertig. Was die ganze Sache verkompliziert. Ein Straßendoc hätte sich sicherlich dien Finger danach gelekt."
    Scar dachte an die paar mal, als sie ihre Opfer auch zu Straßendocs gebracht hatte um zu Geld zu kommen. Viel war es nie gewesen, aber es hatte sie überleben lassen.


    "Gibt es keine andere Möglichkeit die Handys zu knacken als sie dem Militär zu geben? Ich sehe das nur ungern, wenn die die Daten in die Finger bekommen." man konnte Scars Antipatie gegenüber der Obrigkeit klar raus hören.
    "Kennt ihr keinen Hacker, der die Dinger knacken könnte? Was ist mit den Nao Hsin Feng oder dem Affen?"
    fragte sie bestimmt.

  • -874-


    Das Quartier der Jade Blades ist in Aufruhe. Erst die Rückkehr der Führungsriege und ihre Berichte vom Kampf, dann die Frage nach den Kommlinks und nun - als krönendes Finale - die Ankunft der beiden Drakes. Selbst der sonst recht besonnene Yon, dem Li nicht ohne Grund die Verteidigung der Heimat der Jades Blades anvertraut hat, wirkt aus der Fassung, obwohl es ihm gelingt, sich rasch wieder zu fassen und Haltung zu bewahren.


    Hernanto sitzt in einem abgewetzten alten Synthledersessel und mustert die Vorstellung mit höchster Aufmerksamkeit. Der Großteil der versammelten Blades bleibt still, als Scar und Li miteinander sprechen. Die Ganger sind überrascht, einige gar verwirrt, aber definitiv wollen alle nun von Li hören, wie es weitergeht.


    Es ist Hernanto, der als Erster das Wort ergreift, einen respektvollen und neugierigen Blick in Richtung Scar werfend. Die Elfe erkennt sofort, dass der selbsternannte Redner der Blades nicht vergessen hat, was Scar für ihn getan hat.


    "Auch wenn es nun vielleicht nicht mehr von Wichtigkeit ist, aber ich denke nicht, dass diese beiden Männer, gegen die ihr so heldenhaft gekämpft habt... ", beginnt er und lässt seinen Blick dabei auch in Richtung der noch immer angeschlagenen Beauty wandern... "... auswärtige Runner gewesen sind. Sie waren Javaner. Die Chance, dass sie von außerhalb kamen, ist dadurch wirklich gering, wie ich anmerken möchte."


    "Sie sind tot, das ist alles, was zählt", kommentiert Beauty Hernantos Ausführung mit einem grimmigen Unterton.


    ...


    "Wir sind da."


    Perdana zuckt zusammen. In einem kurzen Moment erneut aufwallender Panik schaut sie sich um, aber von dem unheimlichen Ort ist nicht mehr das Geringste zu erkennen.


    "Wir sind weit davon weg, keine Angst", beruhigt Satria sie. Auch er klingt erschöpft.


    Perdana hat von der restlichen Fahrt nichts mehr mitbekommen. War sie weggetreten oder hatte sich ihr Verstand einfach nur abgeschaltet? Wie dem auch sei, endlich ist sie von dort fort, und eines weiß sie ganz sicher: niemals wird sie dorthin zurückkehren.


    "Ich werde mir das Bike morgen in Ruhe anschauen und dann kann ich dir etwas zu dem Wert sagen. Bist du ok?"

  • -875-


    Erschreckt fährt Perdana hoch und hätte Satria fast eine runter gehauen. Sie sieht ihren Kumpel mit müden Augen an. "In Ordnung. Vielen Dank für deine Hilfe." Sie drückt Satria kurz an sich. "Du ich bin vollkommen erschöpft. Seit dieser komische Kerl aufgetaucht ist bin ich vollkommen malle im Kopf. So als hätte ich die letzten 2 Tage nicht geschlafen. Kann ich mich für ein paar Stunden in deinem Wagen hinlegen?"


    "Ich wollte ja nichts sagen, aber du siehst vollkommen erledigt aus. Der Type klingt echt gruselig. Dem würde ich nicht begegnen wollen. Klar kannst du dich im Wagen hinlegen. Eine Decke findest du unter dem Sitz." Satria steigt aus, als er sich noch einmal an Perdana wendet. "Hör mal, ich weiß das du dich um deine Schwester kümmerst und dringend Geld brauchst. Aber bleib bei dem was du kannst und mach einen Bogen um solche vermeintlich lukrative Geschäfte. Du siehst ja was du davon hast." Satria macht ihr keinen Vorwurf. Vielmehr ist er besorgt um die kleine Elfe. Er weiß das sie viel älter ist als sie aussieht. Aber wenn er sie so betrachtet, dann fühlt er sich immer an seinen jüngeren Bruder erinnert. Nicht auszudenken wie es seinem Bruder gehen würde, wenn ihm etwas passiert. Und Satria hat noch seine Eltern. Die drei Schwestern haben nur noch sich selbst. Er wird wohl mal mit Sondang reden. Vielleicht hat sie ja etwas Einfluss auf ihre Schwester.


    "Versprochen" haucht Perdana erschöpft. Sie mag nicht mehr denken und schon garnicht daran was pasiert ist. Am liebsten würde sie alles vergessen. Außer Gede vielleicht. Der war wirklich ein klasse Kerl. Sich so für sie einzusetzen und das, wo sie sich doch erst heute kennengelernt haben. Seine Freundin muss wirklich glücklich mit ihm sein. Obwohl wenn er wegen Anderen immer in Gefahr begibt dann...


    Perdana gleitet ansatzlos in den Schlaf. Satria schüttelt den Kopf. So daneben hat er die Elfe schon lange nicht mehr gesehen. Er holt die alte Decke unter dem Sitz hervor. Dabei finde er Perdanas Kom, welches ihr während der Fahrt heruntergefallen ist. Das Menü zur Steuerung des Bikes ist immer noch offen. Er Parkt ihr Bike und stellt es ab, legt das Kom auf die Frontablage seines Minitransporters, deckt Perdana sanft zu und schließt die Autotür. Dann bringt er das Bike des Terroristen noch in die Werkstatt, bevor er sich selbst zu Bett begibt. Dieses Mal schläft er in der Werkstatt, wie so oft, wenn er lange Nachts auf war. Vorsichtshalber legt er seine Schrotflinte neben das durchgelegene Sofa, welches für die heutige Nacht seine Lagerstatt ist.


    Satria weiß, dass Perdana nicht lange schlafen wird. Für gewöhnlich schläft sie nur ein paar Stunden und ist dann wieder fit. Dann verschwindet sie für gewöhnlich leise, um ihn nicht zu wecken. Früher haben sie Nächte lang an ihrem Bike geschraubt. Daher sind ihm ihre Marotten nur zu gut bekannt. Aber jedes Mal ist sie morgens schon weg gewesen, wenn er aufgewacht ist. Das Band das die drei Schwestern verbindet ist verdammt stark und Perdana ist der Kleber der dieses Band nur noch fester macht.