[IP] Sinar Temaram / Zwielicht

  • -936-

    "Ja, das ist mir auch schon aufgefallen... irgendwer ist hier auf jeden Fall am Werk"
    , meint Rico auf Perdanas Anmerkung zu den verschwundenen Leichen hin, bevor sein Blick wieder über die Szenerie zu schweifen beginnt, um auch jede Nuance der Atmosphäre in seinen Aufnahmen aufzufangen.


    "Ich habe da so Gerüchte gehört über das Gerhana... es soll eine Sekte gegeben haben vor ein paar Jahren. Eine kebatinan, eine religiöse Gemeinschaft", fährt er fort.


    ...


    Yon schaut neugierig in Richtung Sylvie. Ein solcher Geist ist ihm noch nicht unter die Augen gekommen, aber Yon ist abgebrüht und wird so schnell nicht überrascht. An die Wand hinter seinem Beobachtungsposten gelehnt, schüttelt er leicht mit dem Kopf, in der Hoffnung, dass der Geist diese universelle Geste versteht.


    "Ich kann dir ein Bier anbieten, aber wenn du eine Zigarette willst, musst du Iesye fragen, die hat immer welche von den guten", antwortet er mit einem Blick auf die Flaschen Bir Bintang, die in einer kleinen, uralten Kühlbox neben seinen Füßen ruhen.

  • -937-


    "Wie du wünschst, ehrenwerte Scar." versucht sie es etwas abgemildert.
    "Fast." säufzte Scar. "Wenn du das ehrenwerte aus deinem Wortschatz streichst passt es. Hat eh niemand verdient, den ich kenne."


    "Ich haltedas für keine sonderlich gute Idee. Wir haben gestern Nacht zu viert
    gegen die Bestien gekämpft und sie nur sehr knapp besiegen können. Und als ihr gestern verschunden seit, da kamen wieder welche. Die Biester sind verdammt zäh. Und das Gerhana macht mir schlichtweg Angst. Es ist
    gruselig und hat eine fast körperlich spürbare unheilvolle Aura. Zudem muss hier jemand aufgeräumt haben. Die Leichen und ihre Sachen sind verschwunden."


    "Ja, das ist mir auch schon aufgefallen... irgendwer ist hier auf jeden Fall am Werk"
    Rico machte seine Aufnahmen. Scar schaute ihm fasziniert zu. Das war es was ihr an ihm Gefiehl. Sein künstlerische Ader.


    Abgelenkt sagte sie. "Ach was so schlimm können die nicht sein. Für eine Misswahl in Seattle habe ich für den Talentwettbewerb einen Höllenhund Männchen machen und andere Tricks bei gebracht. Und wenn sie nicht wieder ins Körbchen wollen hilft immer noch ein gut gezielter Manablitz."
    Perdana merkte, daß Scar überhaupt nicht beeunruhigt schien. Sie war in Gedanken eher ganz woanders. Den Blick, den Scar Rico hinterher warf kannte sie eigentlich nur von westlichen Männern, die Frauen hinterher schauten.
    "Ja das mit den Leichen ist ärgerlich. Ich hätte sie noch gebraucht."


    Da jetzt Sparks Geist nach der Münze suchte konnte sie sich auf andere Dinge konzentrieren.



    ___________________________


    "Ich kann dir ein Bier anbieten, aber wenn du eine Zigarette willst, musst du Iesye fragen, die hat immer welche von den guten"
    "Danke Yon. Aber trinken und essen kann ich leider nicht. Ich würde so gerne wissen wie sich das anfühlt. Wie das schmeckt. Aber das wird mir wohl verwehrt bleiben. Ihr habt es echt gut. Ihr könnt so viele wundervolle Dinge machen. Essen, trinken, schwitzen, Sex haben....


    Selbst bei dem Rauchen schmecke und fühle ich nichts. Sieht aber cool aus. Und Leute quatschen gerne wenn sie rauchen. Sie sind dann entspannter. Entspannst du nie?"


    Sie machte eine Geste, als ob sie rauchen würde.

    Und du bist der Wächter von dem Laden hier? Mir wurde gesagt ich soll auch aufpassen. Ist das nicht ein öder Job? Nie kommt man raus. Und wenn was passiert ist man der Schuldige. Bzw. wird als erstes nieder geknallt. Auch wenn mir Kugeln eigentlich nicht viel anhaben können. Und sollte man nichts trinken wenn man im Dienst ist. Die Kleine achtet zumindest immer darauf, daß sie fast nichts trinkt, wenn sie auf diese sogenannten Runs geht.


    Der eine ist echt übel gelaufen. Sie wurde fast von einem Wendigo verspeist und ihre Runnerkollegen (sie spuckte das Wort fast aus.) hatten einfach die Hütte angezündet. Wäre Doc Waggon nicht da gewesen würde sie heute nicht mehr leben. Dieses Erlebnis lastet immer noch sehr auf ihrer Seele. Und WER war nicht da um ihr zu helfen. Ich. Die dumme Pute hatte lieber einen Kollegen von mir gerufen, der es einfach nicht gebracht hatte."
    Yon merkte, daß Sylvie wütend war. Wütend auf Scar und sogar auf sich selbst.
    Plapperte Sylvie munter drauf los.

  • -938-



    Li hatte Scar vor seinem privaten Treffen noch geschrieben, dass die Kommlinks übergeben und damit die Sache mit Apeface als Verbündeten zu gewinnen nicht mehr so dringend war. Ausserdem, dass es Sylvie bei den Blades gute Dienste leistete. Von den anfänglichen Problemen schrieb er ihr nichts, denn er wusste, dass der freche kleine Geist für Scar eine richtige Freundin war. Seine Gedanken waren daher wieder bei Scar und sie verschwand erst aus seinem Kopf als er den Laden betritt und nach Mei Ling Ausschau hällt.
    Der Alte Barkeeper mit den Goldzähnen und den alten Datenbuchsen an der Schläfe grüßt ihn freundlich. Oder weil er weiß, dass er den Laden dichtmachen kann, wenn er es sich hier mit den Blades auf deren Turf verscherzt.



    Li nickt ihm nur kurz zu und geht direkt auf die verdeckte Nische im hinteren Teil des Raumes zu in deren Schatten er Mei Lings Konturen sieht.


    Diesmal trägt sie keinen knallig-roten Qipao oder ihre Ganglederkluft strahlt aber wie immer eine verführerische Eleganz aus.


    Mei Ling und Li kennen sich seit ihrer Kindheit in Glodok. Auch wenn sie sich gelegentlich aus den Augen verloren hatten, gab es da diese Verbindung zwischen ihnen. Vielleicht waren sie sich in vielen Dingen zu ähnlich. Einerseits Konkurrenten, andererseits ein Paar wenn es darum ging andere Schwachköpfe in die Schranken zu weisen.
    Chinesen mussten in Jakarta halt zusammenhalten. Die Javaner verdankten den fleißigen Chinesen einen großen Teil ihres Wohlstandes, was leider auch oft Neid und Mißgunst hervorrief. Mei Ling hatte Li natürlich nach dem Tod seines Meisters einen Platz bei den Nao Hsin Feng angeboten aber er hatte abgelehnt. Schließlich wollten beide der Boss sein und das wäre wohl nicht gut gegangen.



    Li küsst Mei Ling zur Begrüßung auf die Wange als er sich zu ihr setzt.


    "Du siehst aus, als hättest du viel durchgemacht".


    "Nun, das könnte man so sagen. Und es hat nicht mal was mit den Japanern zu tun. Es geht mehr um dein besonderes "Geschenk", das du mir neulich gemacht hast. Und um das ich mich kümmern sollte?"


    "Scar?" fragt sie, wobei sie nicht wirklich überrascht wirkt.


    "Eben diese. Was hatte Chung nochmal gesagt? Sie ist von meiner Art. Feuer und Erde und so?"


    "Ja so in etwa. Und ist sie es? "


    Li schweigt und gießt ihnen beiden Tee aus der Kanne ein, die über einem Teelicht neben den Tassen in der Mitte des Tisches steht.


    "Ja sie ist eine Drake. Die erste die ich je getroffen habe."


    Mei Ling nimmt einen Schluck und blickt Li aus ihren unergründlichen dunklen Augen an.


    "Und jetzt werdet ihr heiraten und auf dem Hua Shan mit euren Drakebabies leben während ich hier einsam zurückbleibe." antwortet sie mit einem gespielten schmollenden Blick.


    Li muss über ihren Witz lächeln, merkt aber durchaus einen winzigen Hauch echter Gefühle in ihren Augen.


    "Du weißt genau, dass ich die Stadt nicht verlassen würde. Und auch nicht dich, nicht nach allem was wir hier nun erreicht haben." Mit dem letzten Nebensatz versucht er ihre Verbindung auf eine sachliche Ebene zu relativieren aber er merkt an Mei Lings lächeln, dass sie ihm das nicht abnimmt und genau weiß was er für sie als Frau empfindet.


    "Also kein Problem, ich bin nicht eifersüchtig auf eine sexy Silberelfe mit schlechten Manieren. Süß ist sie ja schon. Und heiß im wahrsten Sinne des Wortes."

    "Es ist schwer zu erklären. Wenn sie sich verwandelt ist sie ... ich kann es nicht in menschliche Worte fassen. Irgendwie..."


    "...animalisch?" grinst Mei Li anzüglich. "Nun du hast nun mal diese Drachenseite in dir. Du wandelst zwischen beiden Welten. Das ist sicher kein leichtes Schicksal. Und ich weiß, dass du zu mir stehst. Wäre ja auch langweilig ohne so einen fast ebenürdigen Lover wie dich. Lass uns einfach sehen wie sich die Zukunft entwickelt. Im Monent werden die Karten hier jeden Tag neu gemischt."

    Mei Ling schafft es ihrer Stimme einen fast aufmunternden Klang zu geben so das Li nicht sicher ist, ob sie diese Zuversicht wirklich empfindet oder ihn beruhigen will, weil sie spürt wie er sein Gefühlschaos noch nicht ordenen kann.
    Als wolle sie ihn ablenken fragt sie ihn nach den neusten Enwicklungen mit der Terroristenjagt. Li ist froh über den kurzen Themenwechsel und berichtet ihr was sich bisher in den Straßen zugetragen hat.

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

    Einmal editiert, zuletzt von Tildus ()

  • -939-

    -937-
    "Wie du wünschst, ehrenwerte Scar." versucht sie es etwas abgemildert.
    "Fast." säufzte Scar. "Wenn du das ehrenwerte aus deinem Wortschatz streichst passt es. Hat eh niemand verdient, den ich kenne.

    Perdana sieht Scar jetzt direkt an. /Sie hat sich die Mühe gemacht wie ein Mensch auszusehen. Das muss man anerkennen. Aber nur weil sie ein Drache ist, muss sie sich doch nicht benehmen wie ein Elefant im Porzellanladen. Wenn diese Echse niemanden kennt den sie ehrenwert nennen kann, wo hat sie sich dann blos rumgetrieben? Und dann schaut sie diesem Typen hinterher wie ne rollige Katze dem Kater. Also Benehmen hat sie keines. Muss man wohl als Drachen nicht?/ die Elfe schaut zu Spark rüber. /Ob der Dukun sich das von dem Drachen gefallen lässt? Sie kennt ihn und sagt dann so etwas? Phu, ich sollte das so schnell wie nur möglich hinter mich bringen./ Perdanas Blick schweift weiter zu Rico. /Und was macht er? Knippst ohne Unterlass Bilder von dieser gruseligen Gegend. Hält sich wohl für einen Fotografen. Und was hat er an sich, dass die Echse ihm so auf den Hintern starrt? zugegeben er sieht schon recht sportlich aus. Aber das sooooo offen zu tun, dass würde mir nicht mal im Traum einfallen. Das ist ein echt schräger Haufen./


    Während Perdana die verschiedensten Gedanken in den Sinn kommen wartet sie darauf, dass die Leute hier endlich mal voran machen. Der einzige der sich ihrer Meinung nach bisher sinnvolle Aktivitäten an den tag gelegt hat ist Spark. Auch wenn sie sich nicht erklären kann, warum ein mächtiger Dukun hier nach ihrer verlorenen Glücksmünze sucht. Das diese Bestien keinen der Drei zu beunruhigen Scheinen macht ihr Sorgen. Ob die wirklich so gut sind, oder die Gefahr unterschätzen, dass kann sie nicht beurteilen. Dazu kennt sie die Leute nicht gut genug. Bisher hat sie nur Gede etwas besser kennen gelernt. Und obwohl er ein erfahrener Kämpfer zu sein schien, so hatte er doch Schwierigkeit mit den Bestien. /Na gut, der Drache braucht sich wahrscheinlich vor den Dingern nicht zu fürchten. Im Schlimmsten Fall kann er ja wegfliegen./ Schweigend und sanft lächeln erwartet Perdana die Dinge die da kommen werden.

  • -940-


    Zeit vergeht...


    Dann kehrt der Geist, den Spark entstandt hat, um Perdanas Münze zu finden, zu seinem Beschwörer zurück. Spark ist sofort alarmiert. Irgendetwas fühlt sich seltsam an. Plötzlich sieht er sich in die Moschee zurückversetzt. Seine Nackenhaare richten sich auf. Ein Hauch berührt ihn, verschwindet aber sofort wieder, bevor es ihm gelingt, ihn wirklich zu erfassen. Etwas Flüchtiges, aber auch Düsteres.


    "Die Münze, die du suchst, ist hier ganz in der Nähe. Dort drüben, im Haus, aus dem die Schatten sprechen", hört Spark die Stimme des Wesens in seiner Seele. Sie klingt seltsam, wie ein Zittern. Fast scheint es ihm, als sei der Geist selbst eingeschüchtert, doch Spark hat etwas derartiges noch nicht erlebt, auch wenn er weit davon entfernt ist, diese Wesenheiten für gefühllose Manifestationen zu halten.


    ...


    Yons Mimik ist für Sylvie nicht zu deuten, aber umgekehrt gilt dies vermutlich ebenso.


    "Doch, auch ich entspanne... wenn hier alles sicher ist, wenn ich weiß, dass die, die ich zu beschützen habe, ruhen können, dann ist das meine Entspannung."


    Yon schaut in die Ferne, herüber zu den Bergen aus Schrott, die sie von der Straße trennen.


    "Wir nennen es 'Rasa'... aber ich bin kein Mann der Worte, der dir das gut erklären könnte. Da musst du schon Hernanto fragen, obwohl ich mir fast sicher bin, dass du seinem Geschwafel nicht viel abgewinnen kannst."


    Er ballt die Hand zur Faust und öffnet sie wieder.


    "Wer war dieser Wendigo, wie du ihn nennst? War er ein mächtiger Krieger?"

  • -941-


    Scar erwiedert den Blick von Perdana, sagt aber nichts. Ihre Gedanken waren noch bei Rico. Als Perdanas Blick zu Spark wandert bekommt Scar mit, daß eine Nachricht eingegangen ist.


    Sie holt ihr Link raus und ruft über ihr AR-Display die Nachrichten ab. Die ienzige private Nachricht ist die von Li in der er ihr schreibt, daß sie die Links an das Militär gegeben haben, und das es nicht so eilig ist mit Apeface. Sie runzelt misbilligend die Stirn. Freute sich aber auch das Li mit Sylvie zufrieden war. Den Geist musste man manchmal zügeln und gerade heute schien wieder einer der Tage zu sein da Sylvie mal wieder ihren eigenen Kopf hatte. //Mehr als sonst.// Sie musste doch kurz lächeln, aber fand dann wieder zu ihrer ursprünglichen Laune zurück.


    "Drek hat der Bengel mir überhaupt zugehört? Was war an den Worten -Ich möchte nicht das das Militär die Daten bekommt.- so schwer zu verstehen? Wie soll man so arbeiten, wenn der alle 5 Minuten seine Meinung ändert." Knurrt sie leise. Mehr zu sich selbst.


    Sie überfliegt nur noch kurz die anderen Nachrichten. Das meiste war entweder uninteressant oder sie verstand nicht worum es ging. Dafür kannte sie sich mit der Stadt und der Kultur viel zu wenig aus. Die Wetternachrichten lässt sie komplett links liegen. //Ist ja eh nur unerträglich.//
    Dann steckt sie das Link wieder weg.

    "Rico lauf nicht so weit weg."
    rief sie Rico hinterher. Ihre Stimme war ruhig aber es schwang auch ein wenig Besorgniss mit. //Der Ort ist mir doch etwas unheimlich.//


    Sie verlagerte ihre Sicht in den Astralraum. Es war kein schöner Anblick, aber deswegen hatte sie auch nicht ihre inneren Augen geöffnet. Irgendwie erinnerte sie die Scene hier an den Schrottplatz. Ihre Nackenhaare stellten sich hoch. Sie bekam leichte Gänsehaut. Früher hätte sie noch die verschiedenen elektronischen Sichtvarianten durchgespielt.

    //Sylvie könnte mir jetzt eher sagen was an dem Ort faul ist.// Scar war auf der einen Seite froh, daß Sylvie nicht hier war, aber auf der anderen Seite vermisste sie die beruhigende Anwesenheit des Geistes.





    _______________________________________________________________



    "Doch, auch ich entspanne... wenn hier alles sicher ist, wenn ich weiß, dass die, die ich zu beschützen habe, ruhen können, dann ist das meine Entspannung."
    Yon schaut in die Ferne, herüber zu den Bergen aus Schrott, die sie von der Straße trennen.
    "Wir nennen es 'Rasa'... aber ich bin kein Mann der Worte, der dir das gut erklären könnte. Da musst du schon Hernanto fragen, obwohl ich mir fast sicher bin, dass du seinemGeschwafel nicht viel abgewinnen kannst."


    Sylvie schaute zu Yon. "Geschmack? Das verstehe ich jetzt nicht was hat entspannen mit Geschmack zu tun? Und nein Hernanto werde ich nicht fragen. Er kann froh sein, daß er mich nicht durch seine langweiligen Annekdoten zu Politik und so weiter nicht getötet hat. Das würde Scar ihm übel nehmen."


    Er ballt die Hand zur Faust und öffnet sie wieder.



    "Wer war dieser Wendigo, wie du ihn nennst? War er ein mächtiger Krieger?"



    Sylvie nahm die starke Gefühlsänderung mehr als wahr.
    "Drek ich habe keine Ahnung. Ich war ja nicht da. Aber das was ich von der Kleinen mitbekommen habe, war er furchteinflößend. Ihre Gedanken zu ihm sind immer voller Panik. In ihren Gedanken sind nur geifernde Zähne und glühende Augen zu sehen. Ein Fell bewährtes Monster in den Schatten. Klauen, die wie Feuer in ihr Fleisch schneiden. Einmal als sie geschlafen hatte ist sie schreiend aus einem Alptraum erwacht. Sie war so voller Panik, daß es den ganzen Raum um sie ausgefüllt hatte. Ich konnte nicht anders. Ich bin vor lauter Angst geflohen. Zu stark waren die Emotionen.


    Was ich weis, war er eine orkische Messerklaue mit einem gewissen Ruf. Er hatte sich erst vor kurzem infiziert. Die Kleine hätte es schaffen sollen. Aber irgendwas lief total schief. Sie sagt, daß ihre Zauber dem Wendigo nichts anhaben konnten. Und sie kann gut zaubern. Früher noch besser als jetzt. Ihre Kampfzauber waren durch Drachentöter gesegnet. Sie sagt Drachentöter hätte sie an diesem Kampf alleine gelassen. Sie ohne seine Gunst sterben lassen. Ich habe sie erst Monate später wieder gesehen. Sie war alleine in den Barrens von Seattle. Sie lebte jetzt auf der Straße. Am Anfang hatte ich sie nicht erkannt. Sie war nicht mehr die Kleine Kismet von früher. Ihr Geist war kurz davor zu brechen. Ihre Seele trug riesige Narben. Ihre Aura war dunkler aber auch schwächer. Sie war nicht mehr das kleine fröhliche lebensfrohe Wesen, daß ich am Strand kennen gelernt hatte. Es hatte echt lange gedauert bis sie wieder einigermaßen zu sich selbst fand. In der Zeit rief sie mich sehr selten. Sehr selten." Yon konnte spüren, daß Sylvie es Scar übel nahm. "Erst als ein gewisser Garry sie gefangen nahm und sie fast an ein Bordell für die Superreichen verkauft worden war ist sie aus ihrer Letargie erwacht. Ihr Lebenswille war wieder erwacht. Keine zwei Tage später hatte sie dann das Schiff genommen, daß sie in diese Stadt führte."


    Yon konnte Sylvies Gefühle, welche sehr stark waren mitbekommen. Sie schwankten von Horror, zu extremer Besorgniss zu Ärger bis hin zu Hoffnung.



    "Es ist gut, daß sie hier ist. Es ist gut daß sie bei euch ist. Das wird ihr den Halt geben, den sie braucht um wieder gesund zu werden."

  • -942-


    Spark war erstaunt, wie schnell der Geist zurückkehrte. Das Erstaunen wandelte sich jedoch in ein kurzes Grauen, als er spürte, wie der Geist scheinbar verändert worden war. etwas ... schien an ihm zu, ja, fast schon zu kleben. wie schwarzes, zähes Pech. Und die Moschee tauchte wieder auf. Der Iman oder vielmehr der Geist, der den Iman besessen hatte.


    "Die Münze, die du suchst, ist hier ganz in der Nähe. Dort drüben, im Haus, aus dem die Schatten sprechen" Scheiße! ging es ihm durch den Kopf, als er die Information erhielt.


    Er wadnte sich an die anderen und rief auch kurz und energisch Rico herbei: "Ich habe Neuigkeiten. eine gute und eine schlechte ..." Er machte eine kurze Pause, zum einen um sich wieder zu sammeln aber auch für die anderen.


    "Okay, mein Geist war unerwartet schnell erfolgreich und hat Perdanas Münze gefunden." Wieder eine kurze Pause. "Und jetzt ratet mal wo? Richtig, da hinten in dem ehemaligen Club. Und dort ist irgendetwas. Etwas, das nicht in diese Welt gehört. Der Ort scheint verdorben, das spüre ich selbst von hier." Er schüttelte sich kurz bei dem Gedanken an die Schatten.


    "Die Frage ist: Reingehen oder erst mal etwas anderes versuchen. Ich bin für reingehen. Wir sind ja immerhin zu viert!"

  • -943-


    "Ähm Du, ihr, wollt in das gruselige Haus wegen meiner Münze?" Perdana schaut ungläubig zwischen den Drein hin und her. "Hey das ist nur eine Münze. Wir müssen da nicht rein." Alles an der Elfe sträubt sich auch nur in die Nähe des Gerhana zu gehen. Allein wenn sie daran denkt bekommt sie eine Gänsehaut. "Hört mal Leute, die Münze hat nur einen symbolischen Wert und dann auch nur für mich. Es ist wirklich nicht notwendig sein Leben für einen solch kleinen Betrag zu riskieren. Ehrlich, ihr müsst das nicht tun. Was ist wenn diese hundeartigen Viecher auftauchen, oder der seltsame Mann oder alle auf einmal?"


    Perdana muss an letzte Nacht denken und daran, wie viele Menschen hier verletzt oder getötet worden sind. Ihr ist mulmig zu Mute und sie möchte eigentlich hier nur ganz schnell weg. Das zweite Motorrad, weswegen sie eigentlich noch einmal hierher gekommen ist, war ja nicht mehr da. Somit ist aus dieser Situation nichts Gutes bzw. profitables mehr heraus zuholen. Um ihre Münze ist es wirklich schade. Aber lieber ohne die Glücksmünze am Leben zu sein, ist besser, als tot neben der Münze zu liegen. //Und was ist wenn dem Dukun etwas zustößt. Dann ist die ganze Gang auf mich sauer und ich kann auf einen anderen Kontinent umziehen. Ne das geht gar nicht.// Saust plötzlich ein Gedanke durch ihren Kopf.

  • -944-

    "Okay, mein Geist war unerwartet schnell erfolgreich und hat Perdanas Münze gefunden."
    Wieder eine kurze Pause. "Und jetzt ratet mal wo? Richtig, da hinten in dem ehemaligen Club. Und dort ist irgendetwas. Etwas, das nicht in diese Welt gehört. Der Ort scheint verdorben, das spüre ich selbst von hier."


    Scar schaute Spark besorgt an. Ja auch ihr war das Haus unheimlich.
    //Aber vieleicht sind da die Leichen der beiden Runner drinnen.//


    Sie griff nach ihrer Kette. Und biss sich leicht auf die Lippe.
    "Die Frage ist: Reingehen oder erst mal etwas anderes versuchen. Ich bin für reingehen. Wir sind ja immerhin zu viert!"


    Sie wollte gerade antworten, das sie sich nicht sicher ist, ob sie da rein gehen sollten, als Perdana reinplatzte.
    Ähm Du, ihr, wollt in das gruselige Haus wegen meiner Münze?" Perdana schaut ungläubig zwischen den drein hin und her. "Hey das ist nur eine Münze. Wir müssen da nicht rein." Alles an der Elfe sträubt sich auch nur in die Nähe des Gerhana zu gehen. Allein wenn sie daran denkt bekommt sie eine Gänsehaut. "Hört mal Leute, die Münze hat nur einen Symbolischen Wert und dann auch nur für mich. Es ist wirklich nicht notwendig sein Leben für einen solch keinen Betrag zu riskieren. Ehrlich, ihr müsst das nicht tun. Was ist wenn diese hundeartigen Viecher auftauchen, oder der seltsame Mann oder alle auf einmal?"


    Irgendwas stachelte Scars Ergeiz an. Es könnte auch Dummheit oder Selbstüberschätzung sein.
    Aber diese Gedanken kamen Scar gar nicht.
    Ihre Hand lies den Anhänger los. Sie lächelte leicht.
    Ihre Haltung änderte sich. Sie sah selbstsicherer aus.
    "Mädchen, du glaubst wir sind den weiten Weg gekommen um jetzt wieder unverrichteter Dinge weg zu fahren, nur weil es gerade etwas schwieriger geworden ist, als ein bisschen im Drek zu wühlen?"


    Sie schaute zu Rico.
    "Rico hier ist eh wild darauf ein paar Bilder zu machen." Dabei grinste sie. Sie erinnerte sich an das Autorennen und an den Kuss. Damals war alles noch so einfach gewesen.


    "Und wie gesagt ich brauche die Leichen der beiden Männer. -Eigentlich nur ihre Ersatzteile.- Es kann ja sein, daß sie da ebenfalls auch drinnen sind."


    Sie ging zu ihrer Maschine, welche immer noch fröhlich vor sich hin tuckerte. Sie holte die Panzerjacke raus, zog sie sich über und schwang sich auf den Sitz.


    "Also ich wär soweit." dabei gab sie ein wenig Gas, als ob sie mit den Hufen scharen würde.

  • -945-


    Rico wirft einen Blick zu Scar hinüber, die sich bereits auf ihr Bike bequemt hat, bevor er seinen Blick wieder in Richtung des Weges schweifen lässt.


    "Ich hab mir den Weg da vorne schon mal angesehen... da werden wir mit den Bikes nicht durchkommen. Das ist ziemlich dicht. Da werden wir ein Stück sogar klettern müssen."


    Dann kommt er gänzlich zur Gruppe zurück. Er nickt Spark zu und wendet sich dann an Perdana.


    "Ich bin bereit, wenn du es bist. Wir werden deine Münze holen, und gleichzeitig werden wir uns mal anschauen, was an dem Gebäude so dran ist. Fürchte dich nicht. Mit Scar und unserem ehrenwerten Dukun hier können wir es mit jedem aufnehmen."


    Jetzt spricht der typische Jade Blade aus ihm. Aber vielleicht ist eine Portion Selbstbewusstsein genau das, was sie jetzt brauchen.

  • -946-


    //Die haben doch nicht alle Tassen im Schrank. Setzen sich solch einer Gefahr aus und das für eine fast wertlose Münzer einer Fremden.// denkt sich Perdana. Sie stellt ihr Bike in Fluchtposition ab, verbindet die Kamera ihres Bikes mit ihrem Handcom und aktiviert die Diebstahlsicherung. Dann wendet sie sich an den Drachen. "Von mir aus können wir losgehen. Rico hat recht. Weiter hinten kann kommt man nur noch zu Fuß voran. Dort haben mich die Biester auch das erste mal angegriffen."


    //Ich sollte mich an diesen Rico halten. Wenn der Drachen wieder ausrastet, dann will ich nicht in seiner Nähe sein. Und wenn ich zu dicht am Dukun bin, dann störe ich ihn vielleicht. Und alleine bleiben ist die dümmste Idee. Ich bin die Kleinste und Schwächste von allen hier. Damit bin ich wohl das beste Ziel für diese Bestien.//


    Perdana geht zu Rico und nickt ihm zu. "Ich wäre dann soweit."

  • -947-


    Rico wirft einen Blick zu Scar hinüber, die sich bereits auf ihr Bike bequemt hat, bevor er seinen Blick wieder in Richtung des Weges schweifen lässt.


    "Ich hab mir den Weg da vorne schon mal angesehen... da werden wir mit den Bikes nicht durchkommen. Das ist ziemlich dicht. Da werden wir ein Stück sogar klettern müssen."


    "Echt jetzt?" fragt Scar enttäuscht. "Meine zarten Elfenfüße sind das Laufen durch die Wildnis nicht gewohnt."


    Sie stellt ihr Bike aber ebenfalls in Fluchtrichtung, wie Perdana, ab. Sie aktiviert ebenfalls die Diebstahlsicherung über einen kurzen mentalen Befehl.


    "Ich bin bereit, wenn du es bist. Wir werden deine Münze holen, und gleichzeitig werden wir uns mal anschauen, was an dem Gebäude so dran ist. Fürchte dich nicht. Mit Scar und unserem ehrenwerten Dukun hier können wir es mit jedem aufnehmen."


    Scar schaut Rico und dann Spark und dann wieder Rico an. //ehrenwerter Dukun?// was ist das für ein blöder Titel. "Spark ich werde dich nicht Dukun nennen. Klingt ja wie Ente, oder Duckmäuser."


    Perdana geht zu Rico und nickt ihm zu. "Ich wäre dann soweit."


    Das Rico Perdana so beschützerisch ansprach passte ihr nicht. Aber das merkte sie nicht wirklich. Erst als sich Perdana zu Rico gesellt, wirft sie den beiden einen bösen Blick zu. In ihr nagte Eifersucht. Aus Trotz geht sie zu //dem ehrenwerten Dukun// äfft sie die Stimme von Perdana abschätzend gedanklich nach.


    Sie bewegt sich leichtfüßig und man kann keine Spuren auf dem sandigen Boden erkennen.



    Dann geht der ganze Trupp los Richtung Clubhaus.
    "Was hat dein Geist da gesehen? Du sahst überhaupt nicht glücklich aus." Fragt sie Spark leise. Sie wollte weder Perdana noch Rico beeunruhigen, aber sie wollte sich so weit es ging auf die bevorstehende Begegnung wappnen. Auch ahnte sie, daß ihrer beiden Talente wohl der Schlüssel zum Sieg waren. Um die Hunde machte sie sich keine Sorgen.


    Innerlich suchte sie die Nähe zu Sylvie.



    Sylvie merkte sofort Scars Anspannung.



    "Was ist meine Kismet?" fragte Sylvie besorgt. //Nichts ich habe gerade nur ein etwas ungutes Gefühl. Wie geht es dir?//
    "Gut ich plaudere hier mit Yon. Er ist auf jeden Fall spannender als Hernanto. Das kann ich dir sagen. Ieys und ich werden demnächst mal shoppen gehen. Sie weis noch nichts von ihrem Glück." plauderte Sylvie munter drauf los. Yon gekam mit, daß Sylvie gerade nicht zu ihm sprach.
    Dann wurde sie wieder enst.


    "Ich komme dir helfen. Nicht das du wieder von einem Wendigo zerfleischt wirst, nur weil ich nicht da war." Sylvie stand auf.
    "NEIN!" brach es aus Scar hervor. //Du bleibst da. Es ist besser so. Das Hauptquartier ist gerade ohne magische Sicherheit.// Aber dann fügte Scar hinzu um Sylvie aber auch sich selbst zu beruhigen. //Ich werde dich rufen wenn ich dich brauche. Versporchen.//
    "Versprochen?" fragte Sylvie skeptisch?
    "Versprochen." sagte Scar. Sie fühlte sich besser.


    Dann wandte sie sich wieder Spark zu. "Im Hauptquartier ist alles ruhig. Sylvie hält gerade mit Yon Wache."

  • -948-


    Rico nickt Perdana bestätigend zu und schenkt ihr ein kurzes, aber aufmunterndes Lächeln. Dann schweift sein Blick fasziniert zu Scar hinüber. Sicher nimmt er die gesamte Szene auf, während er in seinen Gedanken bereits nach einem passenden Titel sucht. Sie sind schon eine sehr heterogene Gruppe, aber genau darin liegt auch ihre Stärke. Zumindest Rico wirkt entschlossen. Es sieht ganz danach aus, als würde der Jade Blade heute beweisen wollen, dass der Kampf in der Masjid noch nicht beendet worden ist.

  • -949-


    Spark verfolgte das Wortgeplänkel zwischen Perdana und Scar. Die Kleine hatte anscheinend echt Schiss vor dem Gerhana. Okay, der Ork verspürte selber, dass das kein normaler Ort war, aber so schlimm konnte es ja nicht werden. Als Scar dann ihre Unkenntnis der hiesigen Bräuche zur Schau stellte, hakte er aber doch ein:


    "Spark ich werde dich nicht Dukun nennen. Klingt ja wie Ente, oder Duckmäuser."


    "Hey Schwester, das ist einfach nur die hiesige Anrede für einen magisch Begabten oder zumindest für jemand, der auch mit der Geisterwelt verkehrt. Also mach mal halblang." An den Rest gewandt fuhr er laut fort:
    "Okay, dann eben laufen. Los gehts!"


    Da sich Perdana an Rico zu hängen schien, kam Scar natürlich zu ihm herüber. So missmutig wie sie dreinschaute, sah sie ein bisschen eifersüchtig aus, was bei Spark völliges Unverständnis erzeugte. Die Silberne ist jetzt nicht wirklich eifersüchtig, weil Rico und Perdahna zusammen bleiben an so einem Ort? Und dass, nachdem sie um Li scharwenzelt ist wie eine läufige Katze. Die benimmt sich ja wie ein pubertierender Teenie, dem gerade die Hormone durchgehen ...


    Als Scar dann aber nahe genug war, schien sie zumindest soweit vernünftig zu sein, dass sie nachhakte wegen seines Geistes.
    "Was hat dein Geist da gesehen? Du sahst überhaupt nicht glücklich aus."
    Genau so leise antwortete Spark ihr:
    "Na ja, er sprach von 'Schatten'. Kannst du dich an die Moschee erinner? Der Imam war auch von etwas besessen, dass ich wohl am ehesten so umschreiben würde. Und das ganze Gebäuse scheint davon durchdrungen zu sein. Die Gegend ist astral verseucht, das Chi ist hier total aus dem Fluss geraten! Es dürfte also viel schwieriger sein, hier magisch zu wirken!"


    Im Gehen prüfte er noch mal, ob die Panzerjacke gut saß und holte auch die Warhawk aus ihrem Holster. Wenn die Magie hier wirklich gegen ihn war, wollte er auf jeden Fall noch das Backup des schweren Revolvers haben. Die andere Hand zückte den Kris, der in seiner Hand fast zum Leben erwachte und bereit schien, jegliche Biester aufzuschlitzen, egal ob mundan oder paranormal!

  • Die kleine Elfe mag eigentlich so garn nicht in die Nähe des Gerhana gehen. Anderseits ist sie neugierig wie eine kleine Katze. Als Spark dann den Befehl zum Aufbruch gibt, spannen sich alle Muskeln von Pernana an. Als kleinste im ganzen Trupp rechnet sie damit das bevorzugte Angriffsziel der Biester zu sein. Unterbewusst aktiviert sie ihre mystische Rüstung. Die ist nicht ganz ohne und sollte für jeden astral aktiven deutlich zu erkennen sein. Die Elfe kennst sich hier wohl am besten von allen aus, wenn man das so sagen kann. Immerhin ist sie jetzt bereits zum dritten Mal auf dem Gelände. Jedoch geht sie nicht vorne weg. Dass soll mal schön einer der wagemutigen aus der Gang machen. Perdana hält sich, so man sie denn lässt an der 2. Position und gibt den ein oder anderen Hinweis, wo es lang geht.

  • -951-


    "Hey Schwester, das ist einfach nur die hiesige Anrede für einen magisch Begabten oder zumindest für jemand, der auch mit der Geisterwelt verkehrt. Also mach mal halblang."


    "Klingt trotzdem nicht gerade toll, gerade wenn man wie ich englisch denkt." grinst Scar etwas verlegen.



    Genau so leise antwortete Spark ihr:
    "Na ja, er sprach von 'Schatten'. Kannst du dich an die Moschee erinner? Der Imam war auch von etwas besessen, dass ich wohl am ehesten so umschreiben würde. Und das ganze Gebäuse scheint davon durchdrungen zu sein. Die Gegend ist astral verseucht, das Chi ist hier total aus dem Fluss geraten! Es dürfte also viel schwieriger sein, hier magisch zu wirken!"


    //Oh super. Klingt ja echt erfolgsversprechend.// Scar schaut missmutig zum Clubgebäude.


    Sie fasste das Amulett an. Die Unsicherheit und ihre Nervosität strahlte nach außen
    //Drachentöter hat uns gerufen das böse in der Welt zu bekämpfen. Wir sind seine Krieger. Das Chi muss immer im steten gleichmäßigen Fluss sein.// Scar hörte klar die Stimme von Tsun Li. Ihrem früheren Meister. Dies war eine Zeit gewesen, in dem sie fest an die Lehre geglaubt hatte. Geglaubt hatte, daß sie eine Kriegerin Drachentöters war. Was war sie jetzt. Ein verängstigter Drache, der die Gunst Drachentöters verlohren hatte. Die Episode gestern Abend hatte es ihr mal wieder klar vor Augen geführt. Sie war keine strahlende Kriegerprinzessin mehr, wie sie sich früher in ihren Mädchenträumen gesehen hatte.


    Sie konnte sich nicht mehr wirklich an die Geschenisse in der Moschee erinnern.
    //Drek das ging alles so schnell. Ich hatte versucht alle zu retten. Der Rest war mir egal.// Sie hörte wieder die Stimme ihres Meisters. //Ein Krieger behält immer einen klaren Kopf. Überblickt das Ganze. Reagiert besonnen und informiert.//



    //Du bist ein Hitzkopf Kismet. Du hast ein gutes Herz. Aber der Verstand ist noch wichtiger.//
    Die nachsichtige Stimme ihres Meisers hallte in ihrem Innersten wieder.

    //Drek ich bin ein Hitzkopf. Und ich bin niemandem Rechenschaft schuldig. Am wenigsten Drachentöter.//
    Dachte sie trotzig. Sie blieb einen Schritt zurück. Ganz so als ob sie kurz zögerte Doch dann wurde ihr Schritt fester. Urplötzlich fingen sie wieder an Fußspuren im Sand zurück zu lassen. Sie lies das Amulett wieder los und drückte den Rücken durch um eine entschlossene Haltung an zu nehmen. Im weiter gehen griff sie an das Holster ihrer Waffe und entsicherte sie. Sie war froh nicht alleine zu sein. Am liebsten hätte sie sich gewandelt. In der Form hatte sie geschärfte Sinne, aber die Panzerjacke bot ihr mehrs Schutz. Und als Elfe konnte sie schießen.


    Dann stolperte sie fast über einen losen Stein. Die Ruckartige Bewegung um nicht hin zu fallen erinnerte sie auf unsanfte und schmerzhafte Art, daß sie immer noch verletzt war. Sie atmete scharf ein.
    //Drek das Schuhwerk ist nicht für Gelände gemacht. Was hattest DU dir dabei gedacht. Lieber stylisch sterben?// schalt sie sich.


    "Schatten?" fragte Scar. "Meinst du damit feindliche Geister?" //Warum habe ich bei dem genazen theoretischem Quatsch nicht besser aufgepasst.//

    Ihr Blick verschwomm kurz. Ihre Wahrnehmung verschob sich auf die Astralebene.



    Scar konnte die aktive Magie von Perdana sehen. Sie musste schmunzeln. Also doch nicht so wehrlos die Kleine. Ricos unbeirrte Entschlossenheit gab ihr etwas mehr Zuversicht. Aber es störte sie doch die beiden so nebeneinander zu sehen.
    Dann wandte sich ihr Blick auf das Clubhaus. Sie hatte Angst viele bewegte geisterhafte, gesichtslose Schatten um das Haus fliegen zu sehen. Am besten noch ein gequältes Heulen.

  • -952-


    Der Weg durch den Schutt ist beschwerlich, aber nicht unmöglich zu meistern. Rico ist ein guter Kletterer, aber auch den anderen gelingt es, das unwegsame Gelände zu passieren. Gefährlich sind vor allem aus dem Schutt herausragende Metallstreben oder scharfkantige Brüche, durch die man sich leicht üble Verletzungen zuziehen kann, weshalb besondere Aufmerksamkeit geboten ist. Rico und Perdana, welche die Spitze übernommen haben, machen ihre Sache als Führer allerdings ausreichend gut, um der Gruppe den angenehmsten Weg in Richtung des alten Clubs zu suchen. Obwohl der Weg nicht allzu weit misst, dauert es dennoch seine Zeit, bis sie das Ziel schließlich erreicht haben. Schweiß rinnt ihnen über das Gesicht, aber ihre Mühen haben sich gelohnt - vor ihnen liegt das "Gerhana".


    Von hier aus ist das Wasser deutlich zu hören, auch wenn der Flussausläufer visuell nicht zu erkennen ist. Das Gebäude macht von außen nicht viel her, strahlt aber dennoch etwas Erdrückendes aus. Bisher sind sie niemandem begegnet, weder Mensch noch Tier. Vorsichtig nähern sich Rico, Perdana, Scar und Spark dem verwitterten Gebäude und seinem höhlenartigen Eingang.


    Dann zuckt Perdana plötzlich zusammen. Ein Kribbeln durchfährt ihren Körper. Ihr Herzschlag beschleunigt sich rasch. Eine Feder. Sie ist sich sicher, eine Feder gespürt zu haben, rau, fast schon scharfkantig, die über ihre Haut gezogen ist. Und dann dieses Bild. Ganz kurz hat es ihr die Sicht auf den Eingang genommen. Schwarz. Eine Rabenfeder. Dieser Ort ist beseelt, weiß sie nun. Dinge aus der Vergangenheit ruhen hier, und sie - die Eindringlinge - stehen kurz davor, sie aus ihrer stummen Ruhe zu wecken. Perdana möchte sich so eben umwenden, um an den Reaktionen der anderen herausfinden zu können, ob sie ähnliches gesehen und gespürt haben, als plötzlich die Laute erklingen. In der seltsamen Stille, die diesen Ort umfangen hat, klingen die Laute in den Ohren der Gruppe unnatürlich laut. Doch es ist eher ihr düsterer Charakter, der Perdana, Rico, Spark und selbst der vorlauten Scar einen Schauer über den Rücken laufen lässt. Ein Wehklagen, durchdringend, das sich tief in den Körper der Hörenden bohrt. Tiefes Leid, langsamer, innerlicher Schmerz geht aus den Geräuschen hervor, die eindeutig aus dem "Gerhana" zu ihnen nach außen dringen. Das Gefühl, an der Schwelle zu einer anderen, fremden Welt zu stehen, nimmt überhand.

  • -953-


    Perdana folgt Rico und versucht den selben Weg wie er zu nehmen. Das ist für sie natürlich recht schwierig, da sie mal ein gutes Stück kleiner als er ist. Immer wieder mal versucht sie sich zu orientieren. Das fällt ihr jedoch nicht ganz leicht. Letzte Nacht sah das im Dunkeln vollkommen anders aus. //Wo sind die Biester die sie letzte Nacht getötet haben? Nicht das ich die unbedingt wieder sehen will. Aber die kann doch so schnell niemand gefressen haben?// geht es Perdana durch den Kopf.


    Als sie dann endlich das Gerhana direkt vor sich sehen können zuckt die Elfe zusammen. Ein eiskalter Schauer läuft ihr über den rücken und sie bekommt eine Gänsehaut. "Was war das?" sagt mehr zu sich selbst und schaut sich hektisch um. "Ähm Leute, ich will ja keine Panik schüren, aber mir ist eben schwarz vor den Augen geworden und ich hatte das Gefühl von einer schwarzen Feder berührt worden zu sein. Sie war scharfkantig, fast wie ein Stück Metall. Aber ich kann hier nichts dergleichen sehen. Weder eine Feder noch ein Metallstück." versucht sie ihr Gefühl zu beschreiben. Ihre kindliche Stimme klingt beunruhigt. //Reiß dich zusammen. Du bist mit einem Drachen und einem Dukun hier. Du kannst doch nicht vor ihnen schlapp machen. Zeig jetzt bloß keine Schwäche.// hadert sie mit sich selbst. Verstohlen schaut sie sich um. //Los jetzt du kannst das.// versucht sie sich mut zu machen.

  • -954-


    Am Anfang versucht Scar noch bei der Kletterei mit zu halten, aber es wird immer anstrengender. Und ihre Schuhe sind einfach nicht für das Gelände gemacht. Ihre Wunden schmerzen. Auch scheint das Gerhana nicht näher zu kommen.
    "Bin ich bescheuert? Wozu bin ich hier die Obermagierin." sagt sie zu sich selbst. Sie lächelt, ob der Idee, die ihr gerade gekommen ist. Sie stellt sich ruhig hin. Atmet ein zwei mal tief durch um wieder zu Atem zu kommen, dann ruft sie das Mana. Sie spürt wie es sich durchströhmte. Sie liebte das Gefühl. Dann fühlte sie sich lebendig. Sie kanalisierte das Mana. Formte es mit ihrem Willen in ein feinen magischen Lufthauch. Eine Thermik die ihr Auftrieb gab. Sie fing an zu schweben. Der Zauber war ihr nicht so gut gelungen. Sie konnte sich nicht so gut bewegen, bzw steuern. Aber er reichte um Schritt mit den anderen zu halten.


    So kommen sie dem Haus immer näher, auch wenn Scar selber nicht klettert ist es trotzdem Anstrengend in dieser Hitze.


    Dann ruft die Kleine auf einmal. "Was war das?" und schaut sich hektisch um. "Ähm Leute, ich will ja keine Panik schüren, aber mir ist eben schwarz vor den Augen geworden und ich hatte das Gefühl von einer schwarzen Feder berührt worden zu sein. Sie war scharfkantig, fast wie ein Stück Metall. Aber ich kann hier nichts dergleichen sehen. Weder eine Feder noch ein Metallstück."


    Scar sieht dich um und wechselt in den Astralraum. Doch in dem Moment ertönt ein Wehklagen. Scar kann es mehr fühlen als höhren. Obwohl es verdammt laut ist.
    Scar lässt den Zauber fallen und kommt unsanft auf. Aber sie kann sich noch fangen. Doch die unsanfte Bewegung lassen sie wieder ihre Wunden spüren. "Drek" zischt sie leise.


    Ihr stehen die Haare zu Berge. Ein kalter Schauer läuftz ihr über den Rücken. Sie greift nach ihrem Amulett.
    Die Geräusche kommen eindeutig von dem Gerhana. Dem Gebäude in dem die Münze war. Die lebenden Schatten. Der Schmerz, der gequälten Seele erfasst Scar. Sie kann mit Müh und Not die Angst nieder kämpfen.
    Sie kann nichts im Astralraum erkennen. Sie weis nicht ob es sie beruhigen soll.


    //Ich bin nicht allein. Rico ist hier. Selbst die Kleine hat keine Angst und neben mir ist Spark. Der kennt sich mit diesem Scheiß aus. Alles wird gut. Alles wird gut.// wiederholt sie in Gednaken wie bei einem Mantra immer und immer wieder.
    //Wenn ich doch schon mit Lis Geschenk verbunden wäre.//


    Sie kann mit Mühe den Drang unterdrücken Sylvie zu rufen. Was ihr half, war das sie den Geist nicht hier mit rein ziehen wollte. Lieber wollte sie für immer ihr Genörgel höhren.


    "Ich kann nichts sehen." Scars Stimme klingt sehr emotionslos und doch angespannt. Sie wollte sich reden höhren. "Spark du?" Sie schaute ihn nicht an. Ihr Blick war immer noch auf das Gebäude gerichtet.

  • -955-


    Spark schwitze ganz mächtig von der Kletterei mitsamt der ganzen Ausrüstung, als Perdana so abrupt stehenblieb. Scar war zwischendurch levitiert, was der Ork jedoch für Poserei hielt. Oder die Silberne liebte echt ihr Outfit so sehr, dass sie dafür sogar Entzug in Kauf nahm.


    Dann brach Perdana die unheimliche Stille, die sonst nur durch die gruseligen Geräusche des Gerhana durchbrochen wurde. Spark verkrampfte sich innerlich, als diese urplötzlich ertönten. Drek Drek Drek, in was für eine Scheiße sind wir hier geraten! Das ist irgendwelcher ganz übler Magiescheiß! ging es ihm durch den Kopf. Am liebsten hätte er auf der Stelle kehrt gemacht, aber das ging nicht vor Rico und besonders vor Perdana und Scar. Danach könnte er sich unmöglich noch einmal irgendwo in der Nähe der Blades blicken lassen.


    Er begann kurz zu hyperventilieren, als in ihm alles danach schrie wegzurennen. Dann holte ihn Scars Frage in die Realität zurück. Sie hatte anscheinend einen Blick in den Astralraum gewagt, was Spark irgendwo an der Grenze zwischen mutig und selbstmörderisch fand. Jetzt jedoch sah er sich ebenso genötigt, die Aura des verlassenen Clubs aus der Nähe zu prüfen. Es gelang mit sichtbarer großer Anstrengung, sich soweit wieder zu sammeln.


    "Ich schaue mal." konnte er gepresst hervorbringen, dann nahm er allen Mut zusammen und wechselte ebenfalls auf die Astralebene mit seiner Wahrnehmung.
    Die Aura des Ortes Ortes traf ihn trotz Vorbereitung wie ein Schlag in die Magengrube und ließ ihn kurz straucheln. Das Leid war fast greifbar, der Ort schien fast selbst auf fundamentaler Ebene gequält. Das Wehklagen war hier wie ein steter Fluss und wie aus einer Quelle der Finsterniss schien es sich aus dem Gerhana zu ergießen. Er kannte diese speziellen Schwingungen. Dieser Ort war durchsetzt von 'Alam Gaib', dem Reich der Schatten. Hier war dunkle Magie gewirkt worden oder wurde es noch, wie ihm mit Schaudern beim Gedanken an Perdanas Erzählungen einfiel. Er wechselte wieder auf die mundane Ebene, da hier die Aura des Ortes leichter zu ertragen war, dann antwortete er Scar leise:
    "Dieser Ort ist Teil des 'Alam Gaib' oder zumindest verwischt hier die Grenze etwas. Das ist das Reich der Schatten, mit dem sich einige Erwachte hier auf Java durchaus beschäftigen. Aber das ist dunkle Magie. So richtig mit Ritualen und so und ich rede nicht nur von Kerzen anzünden uns singen ..." Er versuchte Scar noch eine extrem gekürzte Zusammenfassung dieser Tradition zu geben, die wichtigsten Punkte waren jedoch, dass deren Anhänger auf Besessenheit setzten und Blutopfern nicht abgeneigt waren. Auch die zugehörigen Geister galten gemeinhin als gefährlich und grausam.


    "Wir sollten extrem vorsichtig sein, denn es scheint, als würde die magische Ebene hier so etwas wie eine Domäne formen. Dies behindert alle Magie, welche nicht dieser Tradition angehört." fuhr er fort, als er sich halbwegs sicher war, dass es ihm gelingen würde weiter auf den Club zuzugehen. Als er sich näherte, spürte er, wie sich sein Kris veränderte. Die Aura des Ortes wurde zunehmend stärker, je näher er dem Eingang kam. Und im gleichen Maße löste sich die Unterstützung seines Waffenfokus auf, der schließlich nur noch wie ein ganz gewöhnliches Messer in Sparks Hand lag. Scharf war er noch immer, aber die Magie wurde anscheinend hier zerstreut. Gar nicht gut! ging es ihm durch den Kopf, da auch sein Kraftfokus zu schwinden begann, wenn auch (noch) nicht vollständig.


    "Ich denke nicht, dass hier viel lebt. Das Leben hat normalerweise den natürlichen Drang, solche Orte zu verlassen. Von euch hat nicht zufällig einer eine Drohne zum erkunden dabei, oder?" wandte er sich noch einmal an die anderen drei, während er ganz vorsichtig weiter Richtung EIngang ging, die Warhawk nun noch fester umklammert.