Wie laufen bei euch Runs ab?

Bei Kampagnen funktioniert das eigentlich ganz gut, denn da gibt es ja eine feste Instanz - den Spielleiter.
Nur haben wir in Shadowrun schon seit Jahren keinen festen SL und so meistert/spielt jeder, wie er will. Nicht nur die Spielerstile sind ganz unterschiedlich, sondern auch die SL-Stile, so dass man aufpassen muss, bei welchem SL man welche Aktion wie durchführt... es kann schon frustrierend sein, wenn der eine SL keine Probe verlangt, um an einem Maschendrahtzaun einen Stunt durchzuführen "weil der Char sowieso so gut in Athletik ist" und alles etwas cineastischer gespielt wird und der andere SL legt die benötigten Erfolge per Daumenpeilung auf 5 fest, weil er sich den Stunt nicht vorstellen kann und "realistischer" spielt.
Könnte besser sein, das stimmt. Aber es könnte auch schlechter sein. Die SLs railroaden nicht, bieten interessante NSC und Locations, die Spieler lassen sich auf fast alles ein, was ihnen von Spielern/SLs präsentiert wird. Die Heterogenität hat auch ein paar Sonnenseiten

tjaa.. wie laufen bei uns Runs ab...
hm.. die Erfolgsrate bei uns in der Gruppe ist sehr niedrig.
Wir erledigen nur 20% unserer Jobs erfolgreich.

Die Charaktere werden von Connections an einen Auftraggeber vermittelt.
Der bietet dann entweder 500 oder 500.000 NuYen pro Kopf Bezahlung an.

Erstmal tun wir nichts. Dann verbraten wir bei Kleinigkeiten die nichts
mit dem Run zu tun haben so viel Ausrüstung und Equipment, dass die
Run Bezahlung das Defizit nicht ausgleichen kann. Dann macht jeder sein
eigenes Ding. Dann gehen die Chars zum Zielort und laufen solange
mit den Köpfen gegen die Wand bis wir entweder total versagen
oder wir dem SL so leid tun, das er uns durch den Run mogelt.

Manchmal geht dem Chaos noch eine längere Planungszeit vorraus.
Wenn wir einen Plan haben gehen wir raus und laufen solange
gegen eine Wand bis wir entweder total versagen oder der SL
keine Lust mehr hat und wir den Run irgendwie schaffen.

Geld oder Karma gibts sporadisch, je nachdem ob wir überhaupt etwas
an dem Abend gemacht haben oder alles totaler Hirnfurz war.
Aber das ist nicht schlimm, ich kann zumindest meinen Char spielen
und hab an meinem Wochenende was mit Freunden unternommen!

MfG
ProNice

ProNice : Herrlich. So lief es bei uns auch oft ab. Schöne Zeiten.

Bei uns läuft es inzwischen etwas anders, und zwar gibt es 2 Möglichkeiten
1. Der lange Weg:
Wir erhalten den Auftrag. Dann geht die Beinarbeit los und dann kommt die erste Planungsphase. Wer was wann wo. Danach geht die erweiterte Beinarbeit los. Jetzt werden die Bediensteten des Katasteramtes, Architekten, Bauarbeiter und Sicherheitsmitarbeiter angegangen (oder ihre Familien), um Detailpläne zu erhalten. Dieser Schritt wird manchmal wiederholt, falls man herausfindet, dass es noch eine Sicherheitsebene darunter gibt, die man Auskundschaften muss. Eventuell wird noch ein wenig Gegenaufklärung betrieben und der ganze Spaß für ein bis zwei völlig irrelevantes Ziel wiederholt, bloß um es der Gegenseite schwer zu machen, die Puzzlesteine zusammenzusetzen, falls man was mitbekommt. Jetzt haben wir damit aber schon gute 2 Spielabende zugebracht, so dass wir uns tendentiell ein wenig langweilen. So ist eigentlich niemand böse, wenn es bei der Durchführung dann doch zu einem Shootout kommt.
2. Der kurze Weg:
Uns steht nicht der Sinn nach der langatmigen verschachtelten Beinarbeit und der SL entschließt die Infosuche durch Würfelwürfe abzuhandeln. Danach planen wir einen Einstieg und ziehen ihn durch. Eventuell kommt es zum Gefecht. Absurderweise ist diese zweite Variante eigentlich erfolgsversprechender als die erste. Soviel zum Realismus.

Zum Nebentopic: Die Gegenseite schießt bei uns grundsätzlich scharf. Schon allein aus Abschreckungsgründen. Das ist zwar für die Runner letztlich besser (weil die Panzerung so absurd hoch ist), aber vom GMV nicht anders zu rechtfertigen. Granaten mögen Wachleute nicht so gern (die machen zu viel kaputt), es sei denn, es sind Gasgranaten. Hier gehen wir stringend nach den Optionen und Zielsetzungen der Sicherheit. Sicherheitsleute sehen sich bei uns nunmal als geschultes Personal und agieren auch entsprechend (Köpfe unten halten, Verstärkung rufen, den Präzisionsschützen seine Arbeit erledigen lassen). Profis, wie SWAT etc, sind bei uns tödlich. NIcht der Werte wegen, sondern der Koordination und Ausrüstung wegen.

Ja, ich finde es auch schade, dass das Werfen der Würfel weniger potentielle Fehlerquellen birgt als das
richtige Ausspielen der Charaktere. Da kann halt viel schiefgehen. Schade, wieder ein Punkt an "Würfelspiel Shadowrun".

MfG
ProNice

Das ist Ansichtssache. Für mich gehört zum "richtigen Ausspielen" des Charakters auch eine Berücksichtigung seiner Werte in Hinblick des Systems, selbst wenn selbiges nicht direkt (Würfelwurf) genutzt wird. Wenn die Werte des Charakters also aussagen, dass er in einer Sache erwartungsgemäß sehr erfolgreich sein wird, dann bemühe ich mich auch, das darzustellen, ihm vorab schon die nötige Selbstsicherheit zu geben, etc.
Allerdings sind in meinen Runden die zeiten, wo Würfelwurf und Rollenspiel als einander behindernd betrachtet wurden, auch lange schon vorbei.

unsere punkrunde geht ähnlich "professionel" vor . "Hey lass uns mal mit drogen dealen !" "super idee alter" ins auto setzen losfahren alle anderen dealer umbringen, looten und zeusch verkaufen.

Die Gewealtbereitschaft in den SR-Gruppen hängt doch sehr an der Zusammenstellung von Runnern und dem Auftrag. Und manchmal einfach auch der Bezahlung.

Ich persönich habe da meist Chars die Heimlich können, aber auch nicht durchdrehen, wenn es mal zum Schußwechsel kommt. Und öfter auch nicht so viel dagegen haben, daß sie den ersten Schuß abgegeben haben.
Meine Scharfschütin tötet für Geld aber nicht nur weil ein Wachman im weg steht. Nach einer Kugel durch den Oberschenkel mischt der sich auch nicht mehr wirklich ein und sein Kollege hat damit zu tun ihn aus der Schußline zu schleppen.
Mein Schamane ist nebenher ein kleiner Waffenhändler/-schmugler und hat auch nichts gegen Kolateralschäden. Als Art Donnervogelschamane ist er auch schnell angepißt und Haut schonmal einen Ganger mit Donner- und/oder Blitzball um. Oder jagt ihm eine Pistolenkugel in den Fuß oder das Knie.
Mein Doc ist auch eher pragmatisch, wobei er wohl am meisten davon zurückschreckt Zivilisten (er war beim Militär) zu gefährden. Er wägt aber bei seinen mitteln gegen Wachmänner und Ganger auch ab, wie gut sein Ziel sich danach medizinisch versorgen kann.

Was bezahlung angeht: Jobabhängig.
Was die Anschaffung von teurer Ausrüstung angeht: Wenn man ein paar Stamm-Chummer hat, dann erklären die sich auch mal bereit für das eine oder andere Spielzeug einen Ausflug auf eigene Kasse zu machen. So kommt ein Rigger auch mal zu einem Hubschrauber.

Meine Runde ist da betont schizophren, zwischen altgedienten Vollprofis und drogensüchtigen Newbies alles vertreten, deshalb gibt es auch kein abschliessendes Pro pder Kontra tödliche Gewalt.

Habe festgestellt, dass unsere Söldner entgegen unserer Erwartungen relativ wenige Leichen, aber haufenweise Gefangene erbeuten.

Zu nicht-tödlich = keine Rachegedanken:

Wachmann (Wuxing, Renraku, Mitsuhama...):
Wenn du einen Asiaten übertölpelst (in diesem speziellen Fall ziemlich egal ob Japaner, oder Chinese), verliert er sein Gesicht, dh. er wird der Grundlage seiner sozialen Existenz beraubt, für einen traditionellen Japaner ist der Freitod ein Ausweg aus der Schmach.
Für seine derzeitige Position kommt der Wachmann egtl. nicht mehr in Frage und muss große Anstrengungen auf sich nehmen diesen Makel zu bereinigen.
Wenn dann der Einbruch auch noch nicht sofort aufgefallen ist (gute Proben beim Zurücklegen der Türschlossteile) gilt er auch noch als Faulpelz und Lügner.

Wache: "Ich hab nicht geschlafen Boss, ich schwörs!"
Boss zum Adjutanten: "Sagt dieser Kreatur, das ich keine Entschuldigungen hören will, er hat uns bereits genug beschämt."
Adjutant zur Wache: " Hinfort mit dir du nutzloser Hund, besudel anderer Leute Ehre, wenn du denn mußt!"

Gruß H

Der Duke kennt von seinen Spielern nur Zwei Optionen:
1.) Die Spieler nennen das den Planer. Beim treffen mit Mr Johnson werden soviele informationen raus geholt wie es geht und mit denen wird dann ein Plan gemacht. Die meisten aus der Gruppe halten es nicht für nötig eigene "FUßarbeit" zu machen. Dann wir sich der Plan noch mal angeguckt. Das geht so drei stunden. Wenn man dan bereit ist los zu schlagen wirft man den bei der ersten Gelegenheit um und rennt gegen die Wand bis sie nach gibt oder man stirbt.
Im nachhinein wird noch der Johnson verärgert oder umgebracht und so alle zusammen arbeit mit anderen Johnsons vernichtet (schlechter ruf). Man glaubt dasman aufs kreuzgelegt wurde weil man nicht genug informationen hatte oder der Plan nicht funktioniert hat.
2.) Mit dem KOpf durch die Wand. Auf alle Warnungen oder Vorsichtsmaßnahmen scheißen und ab rocken. Meist endet das mit der Zerstörung des Plots oder der auflösung der Gruppe weil mehr als die hälfte der Spieler stirbt bei den Versuch Ares einzunehmen(obwohl das nicht der Auftrag war)
vom Duke aus "eine SL in Problemzeiten"

Ich arbeite wenigstens 1 Woche an einem Run, arbeite die Gegner, Baupläne und mindestens 8 Verschiedene Lösungsmöglichkeiten vor. Dann wird gespielt, wobei die Planungsphase meistens am längsten dauert. Zum Schusswechsel kommt es eigentlich immer, weil wie langweilig wär sonst das Game?
Die Bezahlungen variieren natürlich.
Und scharf geschossen wird fast immer. Das gehört nunmal zu dieser Welt, denn selbst heutzutage haben Wachmänner scharfe Waffen (weiß ich vom Beruf her), warum sollte das dann in der Welt in der SR spielt anders sein? Es muss halt in die Welt passen und in SR passts eigentlich nicht, dass auf professionelle Verbrecher mit Betäubung geschossen wird, es sei denn man will sie danach noch befragen.

"k4lb" schrieb:

man will sie danach noch befragen.

Und da jeder Konzern in einem geheimen Schattenkrieg verstrickt ist ...

SYL

Also wir versuchen bei unseren Runs eigtl. möglichst so vorzugehen, dass wir nicht gleich vom halben Wachpersonal gejagt werden^^
Weswegen ich (spiele einen Houngan) meistens entweder vorher mit einem Geist die Gegend erkunde oder unsere Gruppe (mit mir 3 Personen) vorher mit verb. Unsichtbarkeit tarne.
Allerdings muss ich zugeben, lief es bei unserem letzten Run auch nicht so glatt...
Dank ziemlich gut ausgerüsteten Drohnen (danke an unseren SL) sind wir dann aufgeflogen und hatten so ziemlich, das ganze Personal des Frachters aufem Hals xD
Ende der Geschichte:
Nachdem wir mit Schweren Geschossen, Granaten und meinen schönen Toxinwellen so ziemlich 20 Leute umgenietet und das halbe Schiff versenkt haben, sind wir auf nem kleinen roten Gummiboot geflohen, zusammen mit dem Typen, den wir entführen sollten, wobei er und meine beiden kollegen halbtot waren

"Nephtram" schrieb:

Weswegen ich (spiele einen Houngan) meistens entweder vorher mit einem Geist die Gegend erkunde

Watcher sind leider nicht so effektiv und wie man besessen besser Kundschaften kann, verstehe ich nicht.

Ich dachte, wenn man besessen ist, kann man alles besser...?

Cajun
Ich kann dir ja mal ein Beispiel vom letzten Run geben...
Wir sollten jemandem von einem Frachter entführen...Also hab ich nen 'Geist der Menschen beschworen, der die Fähigkeit "Suchen" hat.
Der hat in windeseile das Schiff durchsucht unsere Zielperson gefunden (bzw. alle die so aussahen wie das Ziel) und konnte uns dann nicht nur dahin führen, sondern uns auch z.B. sagen, wie viele Leute hinter der nächsten Tür stehen und ob sie bewaffnet sind.
Ergo sind solche Geister sehr nützlich

doc damnij
ja wenn man sich von seinem geist besessen lässt, kann man ziemlich vieles besser, da man ja dann auch die fähigkeiten des Geistes hat.
außerdem kann das einem auch mal das Leben retten, da man da durch dann mehr Konsi => mehr Leben hat....
Ist auch schon vorgekommen, dass ich jemanden durch Besessenheit mal das Leben gerettet habe

Ich bin in Magie alles andere als fit, aber war es nicht so, dass Magier mit Bessenheitstradionen nur Geister in sich selbst reinbeschwören konnten und diese somit nicht zum Scouten losschicken (also nicht, ohne selber gezwungener Maßen mit zu gehen)?
Zumindest würde das Cajuns Einwand erklären...

natürlich können auch Besessenheitsgeister Astral auf die Suche gehen.
der grosse (einzige) Unterschied zu den "normalen" Geistern ist der ,das sie nicht materialisieren können sondern in Gegenstände /Lebewesen fahren

dass Magier mit Bessenheitstradionen nur Geister in sich selbst reinbeschwören konnten
Nicht nur in sich selber.
Eine "fiese "Methode die gerne genutzt wird : einfach einen Geist beschwören und ihn in einen Gegner fahren lassen

der wie besessen tanzt
Medizinmann

Da ich nicht alles gelesen habe entschuldigung wenn ich jetzt das Thema verfehle...
Ich hab die erste Seite gelesen und dachte mir das ich einfach die anfängliche Frage beantworte:

Ich hatte schon extreme Beispiele, eine gruppe aus Kanibalen und Vampieren, die zum persöhnlichen Vergnügen Squatter jagten und das auch "ausspielen" (hier gemeint ist das sie den Spielfluss gefühlte Stunden unterbrochen haben um sich wie bei einem Run mit diesem Massaker zu beschäftigen...) wollten, inklusive Folter...

Diese Leute teilten mir darauf mit das SR wohl doch nichts für sie wäre weil zu langweilig...

Als erstes kann man bei Low-Power sowieso fast niemanden ausschalten ohne das es auffällt...
z.B.: durch Funkkontakt, weil eine Patrouille vorbei kommt, oder eben weil sie nicht vorbeikommt...

Bei High Power ist die schwierigkeit des Runs vllt. eine ganz andere, also kann es meinentwegen zu solchen Situationen kommen, aber dieselben "auszuspielen" (s.o.) wird zu viel. Aber es sollte zumindest ein Zeitlimit geben, auch wieder, weil sich z.B. Geschäftsstelle A nicht mehr meldet, und auch niemand Anrufe entgegennimmt...

Ich persöhnlich habe mehr Spaß an Low-Power, aber das nur nebenbei, den auch dort habe ich nichts gegen "raue" Vorgehensweisen, solange man keine Pazifisten in der Gruppe hat, und logisch erklähren kann, wie man den Großalarm verhindert, gegen den Runner ja meist schwer etwas ausrichten können...

"doc damnij" schrieb:

Ich bin in Magie alles andere als fit, aber war es nicht so, dass Magier mit Bessenheitstradionen nur Geister in sich selbst reinbeschwören konnten und diese somit nicht zum Scouten losschicken (also nicht, ohne selber gezwungener Maßen mit zu gehen)?
Zumindest würde das Cajuns Einwand erklären...

Nach dem Lesen, solche Geister können auch rumdüsen, aber zum Materialisieren müssen sie immer wieder in den Körper. Geht also, nur, wie klappt das mit der Kommunikation? Wenn man die Bessenheit XP nicht hat, hat man auch keine Kontrolle, wie also die Info auswerten?

Geht also, nur, wie klappt das mit der Kommunikation?

Der Zauberer kann mit ihnen (wie mit den anderen Geistern) in Telephatischem Kontakt treten.
Ich hab ja schon geschrieben, der einzige unterschied zu den "normalen" Geistern ist das sie nicht Materialisieren können

Wenn man die Bessenheit XP nicht hat, hat man auch keine Kontrolle,
Wieso keine Kontrolle ?
der Kontrollverlust ist nur dann, wenn der Dienst besagt, das der Geist in den Magier selber einfährt !
Sonst hat der Magier die ganz normale Kontrolle über den ganz normalen Geist.
(Der Kontrollverlust ist ,so denke Ich, um Powergaming zu verhindern und denke das ist OK so )
Cajun, nix für Ungut, aber lies dir besser das Kapitel über Besessenheit nochmal durch.Ich denke ,bei dir sind noch SR3 Fragmente in deinem Verständnis

mit Tanz zur ersten
Medizinmann