Was erlaubt Ihr als SLs nicht in euren Runden ?

"doc damnij" schrieb:

Wenn aber einer meiner Mitspieler mit nem interessanten runden konzept daherkäme, dass ne Critterrasse beinhaltet und mit 400BP baubar ist und dazu zu unseren anderen Chars passt (was alle MMVV-Seuchenvögel schonmal ausschließt), dann sei er mein Gast. Nur bislang besteht einfach kein Bedarf.

Das hört sich aber nach einen guten Motto an, meiner Meinung nach. Weil ich glaube mit diesen Leitsatz (sozusagen als Überschrift bei der Erschaffung von Exoten) kann man Exoten schon spielbar machen. Voraussetzung ist das alle dabei zueinander ehrlich sind, soll heissen wenn jemand ein Problem mit Exoten hat, soll er es ansprechen damit man zumindest drüber gesprochen hat.

Ich denke das Hauptproblem ist weniger, dass jemand ein Problem mit Exoten ansich hat (hat ja auch keiner was gegen Trolle?), sondern eher damit, dass sie mehr Potential dazu haben, Probleme, wie wir sie hier schon mannigfaltig angesprochen haben, zu verursachen. Sie neigen eben eher dazu, Einfluss auf die Kampagne zu nehmen, mehr Aufmerksamkeit seitens des SLs zu beanspruchen, für die Gruppe gefährlich zu sein, etc. Das heißt nicht, dass "normale" Chars das nicht auch können - man hat bei denen nur nicht so viel Angst davor, weil es eben mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit passiert (auch wenn z.B. die Nachteile Judas, Wanted, Auffälliger Stil, oben genannter Ehrenkodex, Feind u.A. da durchaus Möglichkeiten bieten - v.a. in Kombination).

"Elfangor" schrieb:

hat ja auch keiner was gegen Trolle?

Doch, manchen Leuten sind auch Trolle schon viel zu auffällig, um brauchbare Runner zu sein...

Kommt drauf an, woran man es festmacht. Wenn Auffälligkeit nur die reine optik beschreibt, dann vllt. Ich für meinen teil rede aber von DNA-Spuren, astraler Aura, Damit zusammenhängt die Sicherheit falscher SINs, die glaubwürdigkeit falscher SINs, etc.

Zitat

Doch, manchen Leuten sind auch Trolle schon viel zu auffällig, um brauchbare Runner zu sein...

ja aber mal ehrlich, die spielen dann doch einfach das falsche spiel, oder? Mal abgesehen davon, einen Menschen spiel ich doch schon jeden Tag

Trolle haben nunmal auch ein paar Nachteile im Business, besonders wenn deren Spieler immer darauf bestehen, das ihre Trolle ein wenig größer sind als der Rest. Zu 2.01-Zeiten wollte einer in unserer Runde unbedingt einen Troll von 3,30 m spielen - so groß wie das Mammut, desses Skellet bei uns im städtischen Musem steht. Schon mal überlegt, etwas von der Größe eines Mammuts in ein Auto zu bekommen? Die Dinger sind nämlich nicht wirklich größer wie derzeit, imho.

Selbes Spiel ist in jedem Gang, jede Tür die die Trolle nehmen. Entweder die ist groß genug für ein Mammut, oder da wird sich jemand beim Deckung suchen echt anstrengen müssen. Zum Glück ist das in SR4 weniger schlimm, der Durchschnittstroll ist dort nur noch 2,50 m groß, was es doch einfacher macht.

@BlueDragon: Genau das, was Grey Ice sagt. Spielt man Shadowrun nicht mit Pink Mohawk, sondern mit Trenchcoat und bloß-nicht-auffallen, stören Trolle das Konzept so, wie ein Elf das Konzept einer Orkgang stören würde oder eine KI das Konzept einer reinen Magier-Truppe...ist halt persönlicher Geschmack.
Ich lass meinen Jungs da freie Hand, wodurch ich jeden Metatyp ausser den gehörnten Freunden einmal hab

Bei uns hat jeder seinen eigenen Stil, wer unauffällig sein will, kann das auch, wer nicht, der halt nicht. Und wer achtet auf den Trenchcoat-Typen, der neben dem Troll mit der bunten Frisur und den lustigen Klamotten steht?
von daher haben wir da kein Problem mit. Es kann nur passieren, das irgendwer bei bestimmten Aktionen nicht mitmachen kann, der Koordiniert dann aber soweit möglich über die Matrix mit (ist ganz nützlich wenn einer die Kameras aller Teammitglieder im Auge behält).

Mit nem Drake als PC könnt ich jetzt als SL auch nix wirklich anfangen. Einfach weil das recht schwer ist, das "balanced" zu halten. GWs hatten wir mal einen, das ging ganz gut. Demnächst haben wir ne KI, mal gucken wie das läuft.

Auch den Troll kann man mal in nen Anzug stecken, und den Trenchcoater in ne Hells-Angels-Kluft. Auch an der Frisur sollte ein durchschnittlicher Runne
Auch den Troll kann man mal in nen Anzug stecken, und den Trenchcoater in ne Hells-Angels-Kluft. Auch an der Frisur sollte ein durchschnittlicher Runnr mal für Änderungen offen sein.

Ich kann Trolle auch nicht leiden, aber hab lieber 5 davon, als einen Vampir...

Alle Kill em Alls sind eine Gefahr für die Gruppe, deshalb nicht lustig, aber nur deswegen bei mir nicht verboten.
Die Gruppe sollte dieses Problem jedoch auch im Eigeninteresse selbst klären können (PK inklusive).

Ich hab grad meine erste 4.01 Kampagne laufen (München Noir)
In so einer "normalen" Kampagne lasse ich keinerlei Exoten zu. Seien es Subtypen, Ghule, Vampire oder sonstiges.
Für sowas würde ich dann eine extra Kampagne ersinnen.

PS: Ich mag auch keine Trolle. Für einen Grund-Metatyp eigentlich schon zu exotisch und speziell

Mein Hauprproblem mit "Exoten" ist, dass ich noch nie eine glaubwürdige Motivation gehört habe Runner zu werden.
Gestaldswandler sind eher Tiere die aussehen können wie Menschen als umgekehrt, also keine Werwölfe sondern Wolfwere, wenn man so will. Warum sollte so ein Wesen Runner werden? Mal abgesehen davon das es ein Riesenakt sein dürfte bis ihm die Grundkonzepte des Berufs klar sind, oder auch nur normale menschliche Interaktion.
Freie Geister sind in der Regel so verschieden von Menschen, dass es hier zwar möglich ist als Motivation schlicht Neugier anzugeben, aber zum einen ergibt diese Tatsache, das Problem den Charakter glaubhaft zu spielen, da er eben nur wenig mit humanoiden körperlichen Lebensformen gemein hat. Auch stellt sich die Frage: "Wer, der noch drei von seinen fünf Sinnen beisammen hat, vertraut sein Leben jemandem an dessan Aktionen und Motivationen für ihn niemals wirklich nachvollziehbar sein werden?"
KIs, kann ich nichts zu sagen, kenne da nur die Situation aus dem 3er.
MMVV Zeugs: Mal davon ab, dass die Guhlvariante davon aufeinmal so ansteckend ist, dass nach RAW ernsthaft die Wahrscheinlichkeit besteht, dass bald alle Metamenschen Guhle sind und man das, SC unabhänig, hausregeln sollte (IMO), wer würde erntshaft mit solchen Wesen arbeiten wollen? Hier kann ich mir ja immerhin noch die Motivation denken, man kommt als Runner recht einfach an Opfer zum Essenz lutschen/Fleisch essen. Aber wer um alles in der Welt arbeitet freiwillig mit etwas/jemandem zusammen wo es nicht rassistisch, sondern in der tat sinnvoll ist, es/ihn wegen der bloßen Existenz zu töten? Und da sind wir noch nicht bei Kopfgeld o.ä. sondern nur bei Selbstschutz.
Sasquatch etc. : Kombination aus den Gründen für Gestaldswandeler und freie Geister.

Meine schlechten Erfahrungen damit spielen dabei sogar nur eine untergeordnete Rolle und treten hinter meinen allgemeinen Überlegungen weit zurück.

"Wolv" schrieb:

Auch stellt sich die Frage: "Wer, der noch drei von seinen fünf Sinnen beisammen hat, vertraut sein Leben jemandem an dessan Aktionen und Motivationen für ihn niemals wirklich nachvollziehbar sein werden?"

Hmm ...grob geschätzt: ~100% aller Shadowrunner?

Also ich persönlich würde lieber mit einem Sasquatch oder einem Geist zusammenarbeiten als mit einem 0,001 Essenz Cyberpsycho.
Beides keine gute Wahl, aber der Shadowrunner hat die nicht wirklich.

Hmmm... also ich bin grad dabei einen Mitspieler dazu zu überreden einen Drake oder einen Gestalltwandler zu spielen. Was aber hauptsächlich daran liegt das der betreffende Spieler einfach gut Exoten darstellt (bei keinen anderem Spieler wäre ich so nachgiebig). Allerdings bedarf es schon sehr viel Anstrengung von Spielleiter und Spieler einen guten Hintergrund auszuarbeiten.

@ credstick: Es besteht ein Riesenunterschied zwischen "niemals nachvollziehbar" und "unbekannt". Das man die Motivation seiner Mitrunner nicht kennt ist in der Tat der Normalfall, aber wenn es darauf ankommen sollte kann man sie prinzipiell rausfinden und verstehen, weil der Typ eben auch ein Metamensch ist. Und wenn es nur ist: "Der Typ ist irre."
Ein Geist denkt aber völlig anders als ein Metamensch, oder auch nur ein körperliches Wesen, selbst wenn der Geist seine Motivation erklärt, kann man die nie wirklich verstehen, sie sicher sein, was das für ihn heißt, weil man einfach nicht in der Lage ist so zu denken wie ein Geist.

@ Lhor: In der 4. Edition ist die Cyberpsychose nicht mehr zwangsläufig, sie kann als Nachteil gewählt werden, muss aber nicht, man kann mit 0,01 Essenz ein wirklich netter Kerl sein. Mit Psychos zusammenzuarbeiten ist aber generell keine gute Idee. Und ob ein Runner die Wahl hat, hängt stark davon ab wie man spielt. ich bevorzuge einen Spiestil wo ein Runner mit einem gewissen Erfolg auch mal die Freiheit und finanzielle Möglichkeit hat einen Auftrag abzulehnen.

Muss ja nicht gleich voll der Massenmörder oder sowas sein.
Aber ich kann mir gut vorstellen, dass ein Cyberjunkie trotzdem extrem unangenehm als Zeitgenosse ist. Einfach weil er "vergiftet" ist... wenn ich die Bedeutung von Cyberware in SR richtig gedeutet habe.

Nicht unbedingt als Runner, aber wenn ich 2 Stunden mit dem im Auto sitzen muss....
Der Geist hingegen hat bestimmt interessante Gehschichten zu erzählen

@ Medizinmann: In meinem 3er GRW stand der Abzug auf Spoziale Proben etc. wegen Entmenschlichung durch Essenzverlust als obligatorisch drin.

@ Lhor: Cyberware vergiftet bei SR nichts, sie geht nur nicht gut mit übernatürlichen Begabungen zusammen. Ausserdem brauchte man einfach einen Faktor ausser Geld um Ware sinnig zu beschränken, bei SR war das Essenzattribut der Weg dazu, dem würde ich jetzt nicht so übertrieben viel bedeutung beimessen, andere Wege sind durchaus denkbar.

Lhor
Oder er ergreift Besitz von dir, oder verbrennt dein Auto, weil es seine Astrale Schwingung stört, oder er opfert dich bei nächster Gelegenheit einer Magischen Bedrohung als Ablenkung usw. usf.

Sie sind einfach nicht mit menschlichen Maßstäben zu begreifen und insofern gefährlich anders, weil man ihre Motivationen nie verstehen kann.