Sprawl-Darstellung

  • Habe mir neulich mal wieder Gedanken über dieses Thema gemacht, und hielt es für ein gutes Diskussionsthema.


    Ganz ehrlich gesagt stelle ich immer wieder fest, daß ich mit meiner Darstellung eines Sprawls unzufrieden bin. Wenn ich mir pulsierende Städte z.B. in "Ghost in the Shell" oder "Blade Runner" ansehe, merke ich daß eine solche Atmosphäre für mich kaum umsetzbar ist. Das mag nun daran liegen, daß ich ein altes Landei bin, und die Kleinigkeiten des Großstadtlebens nicht in- und auswendig kenne - aber vielleicht geht es ja nicht nur mir so.


    Ich glaube, daß Methoden à la detailierte Beschreibungen irgendwann nur noch bremsend wirken, bzw. bei betagteren SR-Spielern eher mühselig ankommen. Und teilweise habe ich ein Problem die Straßen mit Menschenmassen zu füllen und mich in sie hinein zu versetzen.


    Habt ihr in euren Spielrunden das Gefühl, daß entsprechende Sprawl-Atmosphäre aufkommt (die umstrittene Einwohnerzahl von Seattle jetzt mal BITTE außer Acht gelassen)? Mit was für Stilmitteln arbeitet ihr?

  • Hallo!


    DAS ist ein wirklich schönes Thema. Auch wenn ich nicht auf die Einwohnerzahl Seattles schimpfen darf.
    Nein, das Gedrängel aus Blade Runner oder "7. Element" kriege ich auch nicht hin. Will ich aber auch gar nicht, weil Städte in SR m.E. nicht über die Fülle definiert sind. Schließlich wohnen in ganz Seattle ja nur ... autsch. Ja, schon gut.
    Also: So voll sind die Städte 2060 gar nicht. Ich lasse die Finger auch von solchen in meinen Augen überzeichneten Extrema wie dem Ork-Untergrund (da war irgendein Film mit Arnie, in dem ein Rattenburger im Untergrund mitmacht, aber ich weiß gerade nicht, wie der heißt ..), weil ich das zumindest in der Größe auch für unglaubwürdig halte. Für mich ist der enorme Kontrast zwischen arm und reich, sauber/schmutzig, hell/dunkel, sicher/lebensgefährlich viel wichtiger. Diesen Kontrast versuche ich vor allem in den Personen festzumachen: gut angezogener Schmidt in schäbiger Kneipe, sinnlos verprügelte Orkmutter, die nur den Rand der Essener Innenstadt betritt etc. Außerdem tendiere ich zu einer Menge Drogensüchtiger aller Coleur, zu UNGLAUBLICH viel Werbung überall und zu offensiver Sexualisierung in beinahe allen Bereichen.
    Eine ganze Stadt oder auch nur einen Straßenzug so zu beschreiben, daß er "cyberpunkig" wirkt, gelingt mir auch nur selten; ich wähle also die feige Alternative und lasse es einfach, konzentriere mich statt dessen auf die Menschen darin und ein paar Details. Aber wenn jemand einen Tip hat ...


    Gruß


    Quichote

  • Da gehts mir ganz ähnlich, mit der Darstellung von Menschenmassen bin ich auch völlig überfordert :oops:
    Bei mir haperts oft schon wenn mehr als 5 unbeteiligte Passanten inner U-bahn bei ner Schiesserei (á la Underworld) anwesend sind.
    Die Massen, die die Straßen (geil, dreimal "die" :lol: ) bevölkern beschreibe ich meist auch bloß so. Die "Sprawl Stimmung" lasse ich eher durch Umweltbedingungen rüberkommen. (Smog, Stickigkeit (iss das n wort?) Verkehr und vor allem Lärm und Gestank)
    Das schöne an einer Menschenmasse im großen Stil ist da für mich, dass diese sich für den unaufmerksamen oda flüchtigen Beobachter völlig androgyn verhält, die stömen doch meist eh nur irgendwohin.
    Wenn ein Spieler genauer beobachtet, beschreib ich einfach ein paar Einzelpersonen oder kleinere Gruppen. 8)
    Neben den Kämpfen, sind diese "SprawlSzenen" die Stellen, an denen ich am häufigsten zu akkustischer Unterstützung aus der Anlage greife, aus sprachlichem Unvermögen heraus.
    Ich denke abba auch, das eine zu detaillierte Ausführung grade solcher Szenen den Rahmen zu sehr sprengen, Spieler haben bei sowas oft ne kurze Aufmerksamkeitsspanne. :?
    Andererseits hab ich gute Erfahrungen mit "Stadtgedichten" gemacht, da gibt es viele sehr atmosphärische, die dennoch kurz und rhythmisch sind, so dass sie sich zackig vortragen lassen. Wenn da interesse besteht, kram ich gern ein paar Titel und Autoren raus.
    Ansonsten lasse ich mein Bedürfnis Sprawls zu beschreiben lieber in schrifftlicher als verbaler Form raus.


    Und der Film war nicht mit Arnie sondern mit Sly, und hieß Demolition Man 8)

    Ich bin nicht die Signatur.... ich mach hier nur Sauber.

  • Hab da teilweise eher die probleme wie überhaupt die gegend zu charakterisieren ist. das elend und auch die gefahr die von solchen gegenden ausgeht.


    habs daher bis jetzt eher auf die bronx/getto schiene gemacht. also jede menge herunter gekommener existenzen und den fokus auf einzelnen gruppen und leuten.

    A torturous lesson in physical terms
    The only way some people learn


    CC

  • Bronxmäßig hab ich auch die Barrens im Kopf. Falls jemand "The Wanderers" kennt (Die Duckie Boyz) :mrgreen: .
    Ich hab als SL auch fast immer Seattle usw gespielt, weil bei Hamburch o.ä. die Leute immer nur den Kiez vor Augen hatten und sich den Sprawl net so richtig vorstellen konnten.


    Ich sehe den Sprawl auch nicht so wie in 5th-Element, sondern eher wie ne Mischung aus "6th-Day" und "Klapperschlange"(Wenn man überhaupt von Filmen ausgehen kann :-k ).
    Aber das sieht ja eh jeder anders.

  • Sprawl ist einfach die extreme Kluft zwischen arm und reich meiner Meinung nach. Im Jahre 2060 wird es kaum noch eine Mittelschicht geben, die einen verhungern, während die anderen im Überfluss leben, Kapitalismus halt. Genau da kommen die SR rein, die von der armen zur reichen Schicht wollen, und dabei halt die eine oder andere Regel überschreiten :)

    S1: "Irgendwie siehst du leicht mitgenommen aus!"
    S2: "Halt's Maul wo ist hier das nächste Versteck?"


    S3: "Ich laufe durch die Stadt und suche mir eine hübsche Frau!"

  • Moin zusammen
    Quichote
    den Film mit dem Rattenburger,den du meinst, ist Demolition Man
    mit Sylvester Stallone(die 3 Muscheln !)
    ich persönlich tu mich auch etwas schwerer bei Sprawlbeschreibungen.
    für mich ist die Welt von SR auch teilweise etwas Leerer (nach Vitas,Katasstrophen,Erdbeben etc)nur noch ca 50-65% der Bevölkerung von Heute? käm dann auch mit den Angaben von Seattle hin ,die Ich in Erinnerung hab.
    ...oO(ich Vertrau jetzt darauf,das Rotbart aktuelle Zahlen hat und Sie posten wird)


    mit Tanz-ganz-allein-auf-weiter-Flur
    Medizinmann

  • "Medizinmann" schrieb:


    für mich ist die Welt von SR auch teilweise etwas Leerer (nach Vitas,Katasstrophen,Erdbeben etc)nur noch ca 50-65% der Bevölkerung von Heute? käm dann auch mit den Angaben von Seattle hin ,die Ich in Erinnerung hab.
    .


    Circa ein Drittel der Bevölkerung von 2015 oder so starb. Also eher 8 Milliarden runter auf 6 Milliarden oder so. Zudem der größte Teil der Toten in medizinisch unterversorgten Ländern wie Teilen von Asien, Südamerika und Afrika gewesen sein dürfte. Die ADL zb hatte "nur" 4 millionen Tote, bei 85mio Gesamtbevölkerung. In ähnlich hochentwickelten Staaten dürfte es ähnlich ausgesehen haben. VITAS wird die UCAS und Seattle also nicht wirklich entvölkert haben.


    Zudem die Menschen dann auch wieder neue Kinder bekommen haben dürften.


    SYL

  • die sind kaum gewachsen, denn die bestehen aus 90% integrierten Weißen mittlerweile.


    SYL

  • "Medizinmann" schrieb:

    ...oO(ich Vertrau jetzt darauf,das Rotbart aktuelle Zahlen hat und Sie posten wird)


    Weder habe ich sie (weil sie mich effektiv nicht interessieren), noch ist es hier erwünscht:

    "Toa" schrieb:

    (die umstrittene Einwohnerzahl von Seattle jetzt mal BITTE außer Acht gelassen)


    :roll:


    Züruck zum Thema. ;)


    Atmosphäre liegt eben viel in den eingestreuten Details, ohne sie wird es schnell farblos. Soviel Zeit muß sein - einbiszwei Sätze auf den richtigen Punkt gebracht.
    Wahrnehmung ist schließlich fokussiert, also eine grobe Übersicht über die Situation, die dann auf eine Stelle hin konkretisiert wird - aus der Sicht der Charaktere.


    Echtes CyberPunk bietet SR generell nichtmehr außerhalb der Slums der SINlosen - es gibt genug gutbürgerliche Viertel, in denen (scheinbar) Idylle herrscht.
    Allerdings ist genau da der Ansatzpunkt: es brodelt auch dort unter der Oberfläche, wieder sind es eher die unschönen Details die durch die schönen Fassaden durchkommen.
    Daß läßt sich vom normalmenschlichen Miteinander, über Isolation bishin zu toxischen Zonen steigern...

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • Meistens vermeide ich Situationen in denen ich einen "ganzen" Sprawl darstellen muss. Ich finde es besser einzelne Bereiche hervorzuheben.
    Die düstere Stimmung im aschebedeckten Puyallup. Die Resignation bei den Menschen, wenn du im Nieselregen durch Redmond gehst. Die misstrauischen, ja schon fast paranoiden Blicke der Gardisten wenn du dich einer Enklave näherst. Oder auch die Gewaltbereitschaft auf den mit Einschusslöchern übersäten Strassen eines Gangturfs. Vor allem versuche ich Details hervorzuheben. Wie die Straßenbeleuchtung die von irgendjemanden zerschossen wurde. Oder die rostig-braunen Flecken dort an der Ecke, von denen du gar nicht wissen willst was sie sind.
    Ich finde es ist besser mit Stimmungen zu arbeiten als mit Bildern. Die Bilder von dem jungen Mädchen, das mit einem Veilchen an der Straßenecke steht, um sich dort ihren nächsten BTL-Tripp zu verdienen kommen dann von selber.
    Ich nehme vor allem von der SR3 Artwork abstand da die eher nach ED aussehen und teilweise potthässlich sind. Ein guter Tipp ist der "Asphaltdschungel" oder "NAG to Real Life" auch Battle Angle Alita (Manga) oder Blade Runner sind auch gut geeignet. Demolition Man ist eher für die A - AAA Gegenden geeignet. Und "Escape from N.Y." gibt ein sehr gutes Gangviertel her.
    Wenn ich mal ein Geschäftstreffen mit einem Japcorp-Schlipps in seinem Gebiet brauch nehme ich "Wiege der Sonne"
    Auch Computerspiele eignen sich gut um sich Inspirationen für die Stimmung und Beschreibung zu hohlen. Vor allem System Schock und Deus Ex aber auch Hitman und Half-Life.

    Si vis pacem, para bellum


    Hekate (britische Magieadeptin mit Hang zur Theatralik und Blitzzaubern.)

  • "Toa" schrieb:

    Das mag nun daran liegen, daß ich ein altes Landei bin, und die Kleinigkeiten des Großstadtlebens nicht in- und auswendig kenne - aber vielleicht geht es ja nicht nur mir so.


    Versuchs mal mit den Massenveranstaltungen auf denen sie dir dann auf den Füssen stehen weil kein Platz ist .. :wink:
    [Oktoberfest, Was'n, Christkindlmarkt... etc. danach freut man sich über etwas Beschaulichkeit (der Freiburger Weihnachtsmarkt war schlimm genug)]

  • Ist mir ja so noch nie aufgefallen, dass bei mir so wenig Leute rumlaufen. Aber denke mal, das Nachts, da wo die meisten Runs laufen, höchstens in Downtown (24-Stundenbetrieb, oder?) und in den Barrens (Gangs und andere Cocksucker) viel los ist.


    Der meiste Kram passiert bei uns in Bellevue bzw, Industriegebieten.

    Normalerweise wäre ich richtig gut! Nur meine Würfel sind es nicht.

  • Also in einem richtigen Sprawl mit entsprechender Einwohnerzahl (Okay, okay, bin ja schon ruhig... ;) ) ist IMO zwischen Tag und Nacht zwar natürlich noch ein Unterschied spürbar, aber es dürfte nicht so sein dass Nachts die Straßen wirklich leer sind, mit Ausnahme von einigen Oberschicht-Wohnvierteln evtl. und selbst dort nicht da gerade in den gutbezahlten Jobs flexible Arbeitszeiten dazugehören. Normale Läden haben ohnehin 24 Stunden geöffnet, Lohnsklaven arbeiten im 3-Schicht-Betrieb und damit haben wir eine nonstop-Bevölkerungsdichte auf den Straßen.

    "Captain, we're sorry. We thought you were dead."
    "I was. I'm better now"
    - Babylon 5: The Summoning

  • Zu Beschreibungen von größeren Zusammenhängen/Gegenden etc:


    Immer mal wieder ganz nett ist es, den Spielern den "unorganisierten" Teil einer Stadt vorzustellen. Wir als Bewohner einer komplett mit Straßen erschlossenen Welt können und den Wirrwarr in einem ohne jede Regularien gewachsenen Slum gar nicht vorstellen. Und auch wenn es in den runtergekommenen Gebieten aus den Tagen, als die Stadtverwaltung dort noch was zu sagen hatte, sicher einige Straßen geben wird, so ist z.B. auf einer daran liegenden Industriebraache das komplette Chaos.
    - Als Fremder brauch mal vielleicht einen Guide oder zumindest gute Gebräuche Straße, um von den Einwohnern nicht in die Irre/ die Falle geschickt zu werden...
    - Beschattungen gewinnen da eine ganz andere Dimension
    - der Rigger kann sein Panzerfahrzeug nicht mitnehmen
    - der Decker hat gar nichts von der hochauflösenden Satellitenkarte von vorgestern, da zum einen die Passagen und Durchgänge von oben gar nicht zu sehen sind und zum anderen ein Großfeuer grad einen wichtigen Teil der Karte "umgestaltet" hat.


    Für alle reicheren Gegenden nerve ich meine Spieler generell mit abgeschotteten Bereichen. In der Regel zwar kein Problem für ein Shadowrunner-Team in einen nicht ganz so hoch gesicherten Bereich einzubrechen, aber wenn man z.B. auf der Flucht ist und sich fast ausschließlich gurch solche Bereiche bewegt, kann die Straße auf der man fährt schon ganz schön wenig Verstecke bieten.

  • Also ich handle das in meiner Runde als Mischung aus chrom- und farbglitzernder Fassade in der Innenstadt mit extrem viel Werbung (Times Square ist ÜBERALL). Polizisten laufen in sauberen Uniformen mit Bügelfalte herum und Bettler oder Obdachlose sieht man nirgendwo. Die gutgekleideten (überwiegend) Menschen laufen ähnlich, wie Roboter, zielgerichtet und ohne auf Anreden zu reagieren (höchstens mit nem ängstlichen Blick den Schritt beschleunigend) durch die Straßen. Zwischenmenschliche Kontakte gibt es kaum. Alles wirkt irgendwie unpersönlich, ähnlich der Atmosphäre in einer UBahn morgens in der Stadt.
    Die Stimmung bei Kontakten sollte IMO simulierte Herzlichkeit sein.
    Ma hat einen kalt blauen Raum, den man mit warmen, orangenen Licht ausleuchtet, so dass er auf einem Foto warm und freundlich wirkt. Der Mensch sieht allerdings immer ein wenig mehr als den Bildausschnitt, wo dann die kalten, evtl, auch schmutzigen oder gar blutigen Raumdetails leicht sichtbar werden.


    Ich mag es, diese kalte, gekünztelte Atmosphäre zu verbreiten und dann ein kleines, nicht zum Umfeld passendes, Detail hervor zu heben. Beispielsweise ein händchenhaltendes Paar, das gerade die Brieftsche von jemandem geklautbekommt, ohne es zu merken, usw.
    Tolle Vororte sind die wunderbaren, dauergrinsenden Klischeegegenden aus diversen amerikanischen Filmen (American Beauty) hat mir da sehr gut gefallen.
    In den "cyberpunktigeren" Ecken sieht man verstärkt Grafittis, das ein oder andere Einschussloch in den Wänden und schon eher unfreundlichere Cops (nicht "Polizisten", sondern COPS), mehr und mehr zwielichtigere Gestalten, je schlechter die Gegend wird, sowie ab und an ein paar halbstarke oder sogar richtige Gangs. In den gegenden ab C kommt dann bei temporärer Abwesenheit der COPS auch mal ein Raubüberfall oder eine "dominante Schutzgeldeintreibung" der örtlichen Gang. Besonders stimmungsbeitragend sind saurer Regen, in einiger Entfernung zu hörende vereinzelte Schüsse, offene Prostitution, Gewaltverbechen in Seitenstraßen, auf die einfach keiner reagiert, selten mal verwesungs Gestank in solchen Gassen und zundehmend schlechtere Gebäude und Straßen mit vereinzelten eingetrockneten Blutflecken und -lachen (Welcome to Redmond).
    Besipielsweise hatte ich meine Jungs mal zu nem treffen in ner Kneipe in Redmond kommen lassen: Der eingang war versperrt, aber die Wand daneben hatte ein größeres Loch, über dem "Eingang" gesprayt war.
    Ach ja: Werbung gibts auch in der letzen Sprawlecke zuhauf. Nur eben nicht mehr so glitzernd und auch nicht merh so intakt.


    Ich hoffe, meine Sprawldarstellung konnte zu Inspirationen führen


    Greetz,
    raph

    SR3 + SFD + SR2-Ini


    "My loony bun is fine Benny Lava!"

  • Ich versuche auch immer die Kontraste im Sprawl rauszustellen: Hier die Konzerndronen in ihren abgegrenzten Gebieten... dort die Squatter in ihren halbzerfallenen Bauten usw. Also optisch ehr Bladerunner oder Jonny Mnemonic als Minority Report.
    Außerdem das fast komplette fehlen einer Mittelschicht... entweder gehört man zu den "Have" oder den "Have-nots".


    Desweitern versuche ich auch fast immer ein Gefühl der kaum unterdrückten Gewalt/der Gleichgütigkeit zu vermitteln z.b. durch Straßencops die bettelnde Penner abführen und ihm dann in einer Seitengasse mit Tritten und Schlagstock "erklären" das er hier besser nicht bettelt UND das das scheinbar keinen interessiert (was vergleichbares hab ich mal in RL in London am Picadilli Circus erlebt: Da konnte man mal die "andere Seite" der netten Bobbies sehen, er hat den Bettler zwar nicht verprügelt... aber ihm unmissverständlich klar gemacht das er nichts vor dem 5-Sterne Hotel verloren hat und dann noch einen diskreten "Tip" vom Doorman bekommen.

    Ich mag die Goten, vielleicht mache ich aus denen mal eine Jugendbewegung !

    - Luzifer in seinem Tagebuch im Jahre 400 A.D.
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    Ob Luck oder Skill... Kill ist Kill