Shinto, Miko und 8 Mio. Kami

  • Ich grüße euch.
    Dies ist mein erster Besuch hier, also seid bitte gnädig.
    Auch habe ich lange Zeit kein Shadowrun gespielt und stehe nun vor der neusten Regeledition.


    Ich hab mich etwas über die neuen Traditionen in 4.0 informiert und beim ersten lesen fand ich den Shintoismus schon sehr interessant.
    So auch Voodoo, aber allein von der Art und Weise, wie man diese Art von Zauber darstellen soll entwickelte sich über meinem Kopf ein gradioses Fragezeichen.


    Beide Traditionen sind auf das Anbeten aller Gottheiten ausgelegt und nicht nur auf den Totem/Patron der den Charakter prägt. Jedenfalls soweit ich das verstanden habe.
    Die Loa sind im Vergleich zu den Kami auch noch überschaubar...
    Aber 8 Mio. Kami?


    Wie spielt man das aus?


    Ruft man je nach Kampfsituation einen anderen Kami?
    Hat man doch einen Kami erster Wahl in allen Lebenslagen?
    Nach welchem Kami richten sich dann die Attribute? Je nach Aufrufung oder grundsätzlich durch einen einzigen geprägt?


    Höchstwahrscheinlich betet man alle über einen Schrein an, das lässt sich sicher auch anhand von Gegenständen und ritueller Kleidung gut umschreiben.


    Aber das, was mich verwirrt, wird leider im Grundregelwerk und auch nicht wirklich in Schattenzauber beantwortet.
    Wie wird es denn nun ausgespielt?
    Bastelt man sich dann auch passende Kami für andere Situationen als die, die bereits angesprochen wurden. Diese sind vornehmlich Menschen-Geister, unter den Kami sind aber auch Tiergeister...


    Bitte, wenn ihr mir neue Denkansätze vermitteln könnt, dann tut dies.

  • Naja, du hast auch den Kami-des-halb-erloschenen-warmen-Herdfeuers, den Kami-der-es-gut-mit-Wühlschraten-meint etc... :D Nimm das nicht ganz so eng, man KANN sie nicht alle kennen. Für jede Lebenslage und Situation gibt es einen, wichtig ist die unterscheidung, dass man sich mit ihnen gut stellt. Schutzpatron würde ich einen speziellen nehmen und den ganz ausformulieren. Die Wichtigkeit (ja, es gibt ein paar sehr wichtige) solltest du dennoch kennen. Du bist in erster Linie der Mittler zwischen der Welt und dem Kamireich. D.H. du wirst herausfinden müssen, welcher kami wohl beleidigt wurde, wenn jemand über die Schwelle der Tür stolpert und wie er das wieder gutmachen kann =) Ich mag die Auslegung der Tradition in SR sehr und hab Teile davon in meine Eigene (Hermetische) übernommen.

  • Erst mal willkommen im Forum :)


    Hmmmm,Shinto....(Ich hab leider noch keinen Shintoisten gespielt, hab also keine First Hand Erfahrung)
    OK, du hast 5 verschiedene Geisterarten (Pflanze ,Tier,Luft,Mensch,Wasser) und die 8 millionen Kami sind in eben diesen 5 Kategorien eingeteilt.


    Wie spielt man das aus?
    Das kann Ich dir nicht sagen. Wenn Du dich stark dafür interessierst, so büffel ein paar Bücher und versuche dich in einen Kanmushi reinzuversetzen und versuch das ab & zu im Spiel einzubringen.


    Ruft man je nach Kampfsituation einen anderen Kami?
    jeder der 5 verschiedenen Geisterarten hat andere Kräfte. Lies dir die Geister und Ihre Kräfte durch, mache am besten eine Liste (Such mal nach Cheat sheets im Netz, es gibt sie, ich benutze Sie auch) und je nachdem welchen Geist,welche Kraft du brauchst beschwörst du ihn dann. Brauchst Du zum Bsp. einen Geist,der dich verschleiert, beschwörst Du z.B. einen Luftgeist. Welcher Kami das dann ist und wie er aussieht ist eher zweitrangig, das darfst Du dann entscheiden (oder dein SL ). Was er kann,nämlich dich zu verschleiern,ist wichtiger


    Hat man doch einen Kami erster Wahl in allen Lebenslagen?
    Manche Magierspieler haben bestimmte Geisterarten ganz gerne,manche nicht.
    Ich mag Geister der Menschen und Pflanzengeister aber für mich gibts keine Geisterart die immer besser als alle anderen ist.Jede hat Ihre Vor & Nachteile


    Nach welchem Kami richten sich dann die Attribute? Je nach Aufrufung oder grundsätzlich durch einen einzigen geprägt?
    Die Frage verstehe Ich nicht so ganz. je nachdem welchen von den 5 Geisterarten Du beschwörst,so sind seine Attribute (wenn er Materialisiert) anders.Das steht aber alles bei den Geisterarten


    Höchstwahrscheinlich betet man alle über einen Schrein an, das lässt sich sicher auch anhand von Gegenständen und ritueller Kleidung gut umschreiben.
    Der Schrein wird dein magisches Refugium sein,das was für den Hermetiker seine hermetische Bibliothek ist oder dem Schamanen sein TotemTipi .
    Aber Geister kannst Du immer und überall beschwören.
    Da brauchst Du rein von den regeln her keine Sachen für, es sei denn Du hast einen dementsprechenden Nachteil gewählt.
    Du kannst das im Spiel etwas asuschmücken, das Du einen gebetsstreifen oder einen Glücksbringer berühsrst,zeigst,aufklebst etc, aber rein von den Regeln her ist das nicht nötig.
    Als SL finde Ich es aber toll,wenn die Spieler sowas bringen und dann gebe Ich auch gerne mal ein Extra Karma wenns gut gemacht ist


    Bastelt man sich dann auch passende Kami für andere Situationen als die, die bereits angesprochen wurden. Diese sind vornehmlich Menschen-Geister, unter den Kami sind aber auch Tiergeister...
    Auch den Satz hab Ich nicht so ganz verstanden... ?
    unter den 5 Geisterarten die Du als Shintopriester beschwören kannst sind doch Tier und Menschen Geister ?!!


    Mit Tanz vor dem Shinto Schrein
    Medizinmann

  • Erst einmal danke, dass ihr euch mit meiner Problematik beschäftigt habt. :)
    Bei den meisten Fragen bin ich eigentlich durch die zahlmäßige Übermacht der Kami eingeschüchtert.
    Das Konzept funktioniert ja so, dass man sich mit allen Kami gutstellen möchte und sich um eine Harmonie mit allen bemüht.
    Ich versuch mein Denken diesbezüglich mal zu beschreiben...hm...Mir sind vielleicht 5 Kami bekannt, die mir gerade helfen könnten an dem Wachposten vorbeizukommen, indem sie ähnliche Fähigkeiten begünstigen. So rufe ich einen an und erreiche mein Ziel. Gerate ich nun in eine ähnliche Situation, müsste ich dann wegen der schieren Menge an Kami nun einen anderen anrufen, damit diese nicht unzufrieden mit mir werden?
    Das ist so in etwa meine gedankliche Problematik.
    Da sind eure Tipps schon sehr aufschlussreich.
    Ich hatte befürchtet mir so ca. 10 Kami zu jeder Geisterart oder Lebenslage aufschreiben zu müssen, um dem Ideal der allumfassenden Harmonie gleichzukommen. Auch zwischen Menschen-oder Tiergeistern. Niemand sollte ja in Harmonie bevorzugt sein. :/
    Etwas mit den Papierstreifen, Glöckchen und einem Gebetsstab habe ich mir sogar schon überlegt. Letzterer ist nicht unbedingt in jeder Lebenslage einsetzbar aber vorhanden. :)


    Ich weiß, man kann es sich schon ziemlich kompliziert machen, aber ich hab es mir angewöhnt, mein gewähltes Thema zu einem Chara schon zu Beginn zu verstehen, damit ich später nicht ins Schwimmen gerate, weil ich auf etwas gestoßen bin (oder was der SL sich ausgedacht hat) worüber ich bisher noch nie nachgedacht hab und mein Chara trotzdem nach seinem Konzept handeln kann.

  • Zu dem "sich mit Geistern gut stellen". Geister sind dir, so wie ich es interpretiere, erst einmal neutral eingestellt. Wenn du sie gut behandelst steigt deine Reputation bei dieser Art von Geistern. Schickst du deinen Geist immer immer wieder in gefaehrliche Situationen oder er nimmt grossen Schaden oder... ja du kannst recht schnell Geister dazu bewegen dich nicht zu moegen. Das haengt meistens von deinem Spielstil und deinem SL ab wie scharf er da so etwas abhandelt oder ob er recht kulant dabei ist, bzw. wie "einfach" du dir das Leben machen willst um in jeder Situation nen Geist zu rufen oder nur in Notfaellen.


    Meiner Auffassung nach (und das steht iirc nicht den Regeln selbst drin) sind Schamanen und dergleichen etwas besser mit den Geistern gestellt als ein Hermetiker z.B. Ein Schamane wird wohl oefter mit den Geistern einfach mal nen Schnack halten, sich um Geisterverehrung kuemmern und versuchen gut rueberzukommen. Ein Hermetiker fuer den Geister lediglich bessere Diener sind, siehts imo schwieriger aus und der Ruf kann schneller kaputt gehen. Das ist aber alles subjektiv und steht so weit ich weiss nirgends geschrieben. Ausserdem kommt es dabei viel auf den Spielstil an, natuerlich gibt es auch Arschloch-Schamanen und nette Hermetiker.


    Mein Houngan (Voodoo beschwoerer) hat seine Loa Geister die ihm Helfen. Er ist aktives Mitglied des Mandelzirkels und verbringt oft einige Stunden am Tag damit sich den Geistern zu widmen. Im Gegenzug erbittet (nicht befiehlt) er die Geister um Hilfe fuer seine Aufgaben. Das ist ein Geben und Nehmen. :)

    You've gotten a lot farther than you should have, but then you haven't met Frank Horrigan either. Your ride's over, mutie. Time to die

  • Ich weiß, man kann es sich schon ziemlich kompliziert machen,
    genau das !
    Ich Glaube es war Kafka, der gesagt hat:" vergeude nicht deine Zeit auf der Suche nach Problemen. Es könnten gar keine da sein ! "
    Sich mit den Geistern gut stellen bedeutet einfach nur nicht die Geister missbrauchen (Es gab zu SR2 Zeiten den völligen Schwachsinn,das man aus dem Astralraum Mundane angreifen konnte in dem man einen Geist St1 beschwor, diesem Befahl sich zu materialisieren um dann mit einen Feuerball diesen (und alle Mundanen im Umkreis) zu zerstören.Sowas ist dabei gemeint).
    Wenn Du jetzt in der einen Situation den einen Geist beschwörst und dann in der anderen Situation den gleichen oder einen Anderen ist völlig Egal.
    und selbst wenn Du einen der gleichen Art beschwörst kann dir niemand sagen ob es derselbe ist oder nur dergleiche


    mit einem harmonischen Tanz
    Medizinmann

  • 4Winde : Deine 5 Sorten Geister können ja je nach Stufe und Beschwörungsort einen anderen Kami repräsentieren, andere Kami wie die Japans gefallene Kriegshelden aus dem zweiten Weltkrieg sind da in einigen Spielrunden sicher ein anderes Thema, gleiches aus anderer Sicht gilt auch für Ahnenkult/ tote Familienangehörige.
    Es ziehmt sicht ihnen Respekt zu zollen, aber verehrt werden sie von Fremden nicht, sie helfen ihnen auch nur selten.
    :wink:


    Wichtig um dich von generischem Kampfmagier Nummer 3 zu unterscheiden ist, dass du die religiöse Einstellung des Chars rüberbringen kannst.
    Das du einen Teil deiner Spielzeit für Gebetszettel verteilen, oder Debattieren verwendest.
    Räucherstäbchen verkaufen geht wohl auch...
    8)


    Gruß H

  • Um in SR2 einen Feuerball in einen Stufe 1 Geist vom Astralraum zu jagen, war es unabdingbar einen Entzug von (K/2+3)T zu schaffen. Doof war, dass es im Astralraum nur einen Schadensmonitor gab. Bei einem
    Stufe 1 Feuerball wäre der Entzug bei 3T, bei einem Stufe 3 Feuerball wäre er bei 4T, etc. Diesen Trick hat man als Schamane einmal gemacht, und als Hermetiker evtl. bis zu 6 mal. Dann hat es aber schon wieder 6K Nuyen gekostet. Also, es war in SR2 möglich einen Feuerball in einen Stufe 1 Geist zu jagen. Das Ergebnis war aber meist...variabel. Teuer, in mehr als einer Hinsicht und verdammt gefährlich für den Anwender. Für alle die es vergessen haben, einen Schadensmonitor zu haben, bedeutete, dass jeder Schaden körperlich war...

    Be polite, be professional, but have a plan to kill everybody you meet
    - J.N.M. -

  • 1) alte Kamellen weil alte Edition
    der Punkt war A) das man einen physischen Zauber aus dem Astralraum in den Normalraum werfen konnte was (ImO) Schwachsinn ist)
    B) das es andersrum nicht möglich war
    sodas man C) Hilf& Wehrlos gegen diese Art des Nerfens war


    2) ging es um den Missbrauch der Geister. Mein Post war ein Beispiel dafür wie man einen Geist mißbraucht
    das es damals (vor 2 Editionen) gefährlich war tut nichts zur Sache und hilft dem Trhreadersteller auch nicht seinen Shintopriester zu spielen
    Also völlig am Thema vorbei


    HougH!
    Medizinmann

  • Das Problem ist halt, dass es kaum Richtlinien dafür gibt, was Misshandlung eines Geistes darstellt. Ein Guardian Spirit (heißen die in deutsch auch Wächter?!) der Nordischen Tradition wird es wahrscheinlich nicht als Misshandlung ansehen, wenn er gegen eine Übermacht erwachter Feinde geschickt wird und dabei zerstreut wird, aber ein Feuergeist der Qabbalisten vielleicht schon.


    Wenn Du Dir nicht sicher bist, frag Deinen SL.

    Zu Oldschool für SR5 und viel zu Oldschool für SR6 - Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich alle meine Beiträge auf SR4.

  • Man kann jeden Geist für ein loyale Mission bekommen. Die Frage ist, wann ist das Konzept pervertiert? Befehlen statt Fragen ist in den meisten Traditionen ein guter Anfang dafür. Geister sind in SR zu 2-Dimensional...

    Be polite, be professional, but have a plan to kill everybody you meet
    - J.N.M. -

  • Vorweg; das nun folgende ist nicht absolut, sollte von mir etwas inkorrekt wiedergegeben oder verstanden worden seien, so bitte ich um Verzeihung. Es ist sicherlich auch hilfreich sich aktueller Literatur über Shinto zu bedienen und sie Aussagen von SR vorzuziehen.



    Zuerst sollte man einmal bedenken dass man Shintoismus nicht mit den traditionellen westlichen Religionen vergleichbar ist. Weder mit den westlich oder nahöstlichen Polytheistischen noch mit den Monotheistischen, also den Religionen des Buches. Shintoismus ist selbst auch eine Form des Buddhismus, man kann so weit gehen zu sagen dass Shintoismus und Buddhismus nebeneinander existieren und sich gegenseitig nicht ausschließen. Im alten Japan war es Beispiel üblich das Shinto Priester für Trauungen und Buddhistische Mönche für Beerdigungen zuständig waren.


    Auch kann man Kami mit den Wort Gott übersetzen, aber sollte man dies nicht mit dem westlichen Begriff von Gott, im Sinne von allmächtig, allgegenwertig und allwissend, oder einer Polytheistischen Form, gleichsetzen. Betrachte Kami als übernatürliche Wesen, Geister trifft es auch nicht ganz, das englische Wort „spirit“ hingegen schon etwas ehr, da es auch die Seele mit einbezieht. „spiritual esssenz“ ist auch eine gute Übersetzung, also die „geistige“ Essenz von etwas.
    Kami‘s sind weniger als Gott(ohne Namen), sie sind die Seelen (die Essenz) von Dingen. Luft, Wasser, Stein, Fluss zeig auf ein Gegenstand oder Ort von Bedeutung und die Chancen sind groß das du auf etwas zeigst das auch ein Kami besitzt. Wobei dies sich nicht nur auf Dinge begrenzt, auch Prinzipien oder Verstorben können durch ein Kami repräsentiert werden. Tokugawa Ieyasu hat zum Beispiel extra dafür gesorgt dass er zu einem Kami wird, also als solcher an gebeten wird, und tatsächlich wurde er, nicht nur von seiner Familie, lange als mächtiger Kami verehrt.
    Je Bedeutender eine Sache ist umso mehr Macht schreibt man einem Kami zu.
    Amaterasu ist zum Beispiel die Göttin der Sonne, Herrscherin der Sonne, sie ist der Kami der Sonne. Die Sonne ist ein mächtiges Prinzip und hat in der Japanischen Kultur und Mythologie eine besondere Bedeutung . Sie ist stark, es ist ein starkes Symbol. So ist es sicherlich auch kein Zufall dass sie im Pantheon der japanischen Götter/Kami eine führende Rolle einnimt und mit als der mächtigste Kami dargestellt und verehrt wird. Sogar vor ihrem Mann, Izanag, welcher teilweise ehr eine Galionsfigur war.
    Auch den Ausdruck 8 Millionen Kami sollte man nicht wörtlich nehmen. Japanisch ist eine Symbolsprache. Und auch wenn die wörtliche Übersetzung von Yaoyorozu-no-Kami, welche das japanische Pantheon umschreibt, „8 Millionen Kami“ ist, stellt dies Zahl ehr eine unendliche also unzählbare Anzahl dar. Also wäre eine Sinngemäße Übersetzung nicht Japan, Land der 8 Millionen Kami, sondern Japan Land der unendlichen/unzählbaren Kami.


    Shinto Priester, die guten zumindest, sollten eigentlich auf Gleichgewicht und Reinheit achten, also alle Kami verehren, im Sinne von ehren, respektieren, und würdigen. Aber nur weil man alle Kami ehrt heißt das nicht das, man nicht einen speziellen Kami nicht folgen könnte. Viele Tempel oder Schreinen sind zum Beispiel nur einem einzelnen oder ein paar, mächtigen, oder lokal starken Kami gewidmet, gleiches gilt auch für die dortigen Glaubensdienern.



    Was die Shinto Religion betrifft, so stamm sie vom Buddhismus ab. Streng genommen is sie eine Sekte der Buddhistischen Lehre. Sie ist ein Stil hervorgegangen aus lokalen Brauchtum und Buddhistischen Lehren. Daher wird sie auch gern mit Schamanismus verglicht obwohl der Buddismus selbst wenig mit schamanistischen Praktiken zu tun hat. Schamanistisches Brauchtum mit Buddhistischer Lehre. Besonderer Schwerpunkt ist neben Harmonie und dem Gleichgewicht der Dinge auch eine Lehre von Reinheit und der Unreinheit.


    Tote Beziehungsweise, Tot allgemein, sind etwas Unreines, weshalb Beerdigungen von Buddhisten übernommen, und Jäger, Fleischesser, Gerber, Leichenbestatter, Fleischer uä. als Eta, also Abschaum/Unproduktive betrachtet wurden. Aber gib acht, sie haben ihre ganz eigenen Regeln und Definitionen. Krieger, Mönche und Fischer, welche auch etwas mit Tot, töten zu tun haben gelten nicht als Eta, und zumindest erste sollte man niemals mit so etwas gleichstellen. Auch ritueller Selbstmord, in all seinen Varianten, ist wenige etwas Unreinen als etwas Reines.


    Reinheit bezieht sich auf vieles, wie man sich benimmt, mit was man sich abgibt, Körperpflege, Sprache und Ausdruck, Form, es geht sogar so weit das das man Bewegungen und Kunstwerke als Rein oder Ausdruck purer Reinheit beschreiben kann. Grob kann man aber zusammenfassen das unter Reinheit;
    A die Erfüllung von idealen Erwartungen
    B Sauberkeit und Perfektion
    C Ursprünglichkeit und Unverfälschtheit
    zu verstehen ist.


    Unreinheit kann ich jetzt nicht so genau beschreiben aber es lässt sich sagen das es eine Reihe von Dingen gibt die Unrein sind. Und diese zuzulassen, in Berührung mit ihnen zu kommen oder sich damit zu beschäftigen bedeutet sich zu beschmutzen.


    Frieden ist dabei an Harmonie und Ordnung an zu lehnen .
    Gleichgewicht der Dinge ist wohl universell zu verstehen. Gute Taten bringen Gutes Karma, schlechte Taten schlechtes Karma. Unglück verbraucht schlechtes Karma, glück verbraucht gutes Karma. Das Karma einer Seele wird bei der Wiedergeburt ins nächste Leben mitgenommen, im Falle des Todes besteht die Chance das man(n/frau) wiedergeboren wird.


    Als Shinto Priester ist man somit eigentlich Erwartungen und Idealen verschreiben die mit dem Leben als Runner nicht ganz übereinstimmen. Es sei den man verschreibt sich den Idealen eines Kami‘s die sich mit den alltäglichen Unannehmlichkeiten eines Runners decken. Letztendlich hängt es wohl davon ab was für ein Shadowrun und was für ein Runner gespielt wird. Und hey es gibt immer Ausnahmen und des weiteres ist Shinto auch nur eine Religion(Sekte), mit unzähligen Sekten, der man Folgen kann … wenn man Magie wirkt.


    Aber zurück zu dem Thema wie spielt man einen Shinto“Magier“. Mir fallen am besten dazu nur 2 Worte ein, „shamanistisch“ und „japanisch“. Eigentlich könnte man auch statt japanisch, asiastisch oder östlich sagen aber irgendwie sind die auf der Insel doch etwas anders, manche sagen verrückt.


    Es gibt wohl verschiedene Bilder wie man etwas spielen kann, Ideal, Rein, Gefallen, Eiferer, Zweifeler, Reumütiger, mit oder ohne Schutzpatron. Es ist ein Glaube mit unendlichen Kamis. Ich denke man kann sich durchaus das zu recht basteln was man mag und es dann im Zweifel als Sekte abstempeln. Sofern man sich von den Grundlagen des Shinto-Glaubens nicht zu weit entfernt, ist dies wohl einfach nur deiner Fanatasie überlassen.
    Daher kann ich ehrlich gesagt nicht wirklich sagen wie man einen ShintoPriesterShadowrunner spielen sollte, bestenfalls vermitteln wie ich meinen Spiele.*


    Nenn sie Ahri, Kitsune, oder irgendwie anders. Nach einer etwas längeren, komplizierte, verwirrende Vorgeschichte und einer Irrfahrten landete sie bei ihrem Onkel einen Shinto Priester. Dieser lehrte ihr wie man mit verwirrenden Dingen wie dem „Erwachen“ klarkommt. Und was es sich mit einem komischen durchtriebenen sprechenden transparenten Fuchs auf hat. Aber im Grunde ist es nachdem man das verwirrende überstanden hat alles, im Vergleich zur modernen Welt und ihren Möglichkeiten so langweilig, vor allem im Vergleich zu ihrem früheren Leben. Man(n nicht aber Frau/Fuchs) will Spass, Spannung und Überraschung. Also auf, hinaus in die Welt. Magie ist nicht mehr störend also ab wohin es einen auch treibt … zum hmmm Beispiel Seattle. Hier muss ich erwähnen das sie bis jetzt recht viel Glück hatte und ein Wildfang war, immer noch etwas ist. Und sich dies erst in jüngster Zeit ändert. Aber genug mit der Vorgeschichte.


    Sie hat ein Schutzpatron, Kitsune, also Fuchs. Der Patron ist etwas an japanischer Mythologie angelegt. Er folgt den Prinzipien von Illusion und Heilung, aber in der Welt der unzählbaren Kami könnte ein Kitsune Kami auch Illusion und Manipulation, Manipulation und Feuer, Schutz und Weisheit oder Kampf und Feuer oder was anderes folgen. Ihr spezieller Kami folgt jedenfalls den beiden Prinzipien und meidet den direkten Kampf. Er ist verspielt, schelmisch, schalkhaft aber auch kurativ.


    Selbst lebt sie relativ wild und versucht das Leben zu genießen. Bei aller Vergnügungssucht meidet sie aber durchaus Dinge welche sie als besonders Unrein oder Verderbt betrachtet.** Sucht Abenteuer, vermeidet Gewalt, hilft Leuten. Aber zum Umgang mit Magie. Bevorzugt sie den Weg ihres Schutzpatrons, und mit steigender Erfahrung nutzt sie auch häufiger Geister. Sie bindet auch Geister/Kamis, hört aber auf sie, respektiert ihre Wünsche und lässt sie im Zweifel frei oder erfüllt selbst Wünsche.
    Vor allem neigt sie dazu vor schweren magischen Aufgaben oder nach häufigen, intensiven und langen Einsatz von Magie sich zurück zu ziehen. Um sich spirituell zu reinigen, zu säubern, inneren Frieden und Gelassenheit sucht. Sowie die Kamis die ihr nahe stehen, und die in ihrer Umgebung ehrt. Dieses Verhalten ist ein bisschen Instinktiv und tritt in letzter Zeit immer häufiger auf. Dies könnte auch damit zusammen liegen das sie sich immer größeren Gefahren gegenüber sieht, mehr auf Geister setzt und mächtigere Magie wirkt.
    Ansonsten kann man ihr Vergnügungssüchtiges Verhalten durchaus als Unrein betrachten. Allerdings ist sie auch keine erstklassige Magierin und bestenfalls eine 2t aber ehr eine 3t klassige Beschwörerin.



    [Edit]
    Ups ... Sternchen vergessen.
    *BÄM, das war jetzt überraschent. Ich glaube das konnte man jetzt nicht vorher sehen das ich eine Magierin mit Shinto Tradition spiele.
    ** Oder bei denen sie sich verbrant hat.

    You summon and kill, summon and kill. I fail to see the logic here. Is Sanity... the price to pay... for POWER?!

    Einmal editiert, zuletzt von Sternenwind ()

  • einige wichtige eckdaten über den shintoismus hat sternenwind ja schon geschrieben. wie bei allen Magiekonzepten gibt SR hier nur eine sehr grobe, imho teilweise sogar ungenaue, Beschreibung. Mit Leben erfüllen kannst du das am besten indem du dir ein paar Sachen im Netz durchliest. Wichtig finde ich noch das es auch nicht eine Ansicht eines Kami gibt. Selbst die GRossen und allgemein bekannten haben viele Gesichter. so wird wohl auch an jedem Schrein, der hellen und der dunklen Seite eines Kami gedacht. Beide werden geehrt, und je nachdem welcher EInfluss als stärker erachtet wird kann es sein das die Dunkle Seite auch stärker beachtung findet. Man fürchtet die Dunkle seite und versucht sie Gnädig zu stimmen. (nicht zu verwechseln mit Toxikern)

  • mal wieder Thread-Nekrophilie betreiben:
    da ich ja auch gerade an nen Shinto-Konzept arbeite und bei den Schutzpatroni am verzweifeln bin, mal folgende Frage:
    Welcher Kami entspricht im Shinto am ehesten dem Widersacher?
    In der beschreibung des Widersachers steht ja, das er im Asiatischen Raum eher als Veränderung bringende Schelmengestalt angesehen wird.
    Würde dazu nicht der Kitsune passen: https://de.wikipedia.org/wiki/Kitsune


    Andere Mögliche Schutzpatroni, die vllt passen würden:
    Verführerin: Amenouzume https://en.wikipedia.org/wiki/Ame-no-Uzume-no-Mikoto


    Rabe: Yatagarasu https://de.wikipedia.org/wiki/Yatagarasu


    Wie gesagt, was meint ihr wegen dem Widersacher?

  • ....oooO( jetzt muss man schon Sinologie studieren wenn man SR spielen will....)
    @ Thread Nekromant
    Ich hoffe du findest jemanden hier, der sich sooooo gut mit dem Thema auskennt und dir helfen kann...


    der mit 8 Mio Kami tanzt
    Medizinmann


    Guckt nach unten
    OjeOje
    Gefährliches Halbwissen.... ;)

  • Also ich würde an dieser Stelle wohl die Kitsune für die richtige Wahl halten, weil sie einfach freundliche Gestaltwandler sind, die mit dem Menschen ihren Schabernack treiben, nimmt manjedoch etwas böseres wäre wohl Yatagarasu der richtige



    (Nicht studiert aber viele Mangas gelesen)

  • nimmt manjedoch etwas böseres wäre wohl Yatagarasu der richtige

    okay, ich lese zwar auch viele mangas - weshalb ich wusste, dass Kitsunes eher Schelme sind - aber das Yatagarasu böse ist wusste ich nicht. auf welche Quelle/Anime beziehst du dich da? denn der Wiki-Eintrag hört sich ja eher noch Götter-Bote an, ähnlich den Raben von Odin, dachte ich

  • Kitsune bedeutet Fuchs und in der japanischen Kultur ist der Fuchs und Unheilsbringer. Klar, sie spielt Streiche und neckt den Menschen, aber am Ende meist mit einem tödlichen Ende. Da ist Widersacher an sich schon recht passend. Nettes Detail ist, dass der Fuchs als Unheilsbringer in Japan meist mehr als einen schwanz hat. Fast immer ist der Fuchs als dieser Oni weiblich. Wobei es in den Begrifflichkeiten viele Abstufungen gibt, die ich mit meinem Laienwissen nicht erbringen kann.


    Sinologie ist Chinawissenschaft, wir schreiben hier aber von der japanischen Kultur.

    Be polite, be professional, but have a plan to kill everybody you meet
    - J.N.M. -