Mit Social Skills gegen Teammates würfeln?!

  • "bärenjunges" schrieb:

    hmm zu der sache mit dem schutzlos ausgeliefert..
    nööö..dafür gibts doch noch jede menge points und erschwernisse.. z.B. Sammy ist groß und stark= schwerer für face ist bewafnet nochmal schwerer hat ne persönliche waffe noch eins drauf..
    und wenn das was der face ereichen will jetzt auch noch großer müll ist gibt´s noch mehr erschwerniss.. und die chummer können ja ihm auch noch beistehen...


    Du willst nicht wirklich mit der Tabelle anfangen, oder? Die meisten deiner Punkte gelten nur beim Einschüchtern, beim normalen Dingen sind eher Charisma usw. gefragt. :roll:


    Aber wie ich schon sagte geht es um die Gerechtigkeit zwischen den Spielern, da es eben keine NSC-Randfigur ist, sondern ein gleichberechtigter Mitspieler sollte man auch anders damit umgehen. Ich sag ja gar nicht das man nicht würfel darf (das hab ich nie) sondern dass wir (also meine Runden und ich) eben solche Situationen ausspielen.


    "Blue_Dragon" schrieb:

    Vielleicht ist das Face ein schlechtes Beispiel, aber einige von euch sagen: wenn der Spieler kein Face spielen kann (weil mangelnde argumentative Fähigkeiten), dann darf er das auch nicht spielen.
    Naja andersherum würde das bedeuten das keiner meiner Chars mit einer Schusswaffe umgehen können dürfte, denn (ich glaube) das kann ich nicht!
    Wer der Meinung ist muss LARP spielen...


    Erst einmal fühle ich mich nicht angesprochen, da bei mir nie eine "darf nicht" kam, sondern eher ein "sollte nicht". Aber dazu hab ich ja auch geschrieben, dass ich eben auch das Verhalten des Krieger Spielers für falsch halte, denn wer den Skill nicht hat ist ein Ungelernt und damit sollte er lieber mal seine Klappe nicht so weit aufreißen...
    Abgesehen das der Umkehrschluss der hier gezogen wird eher kindisch lächerlich ist, in Anbetracht das ein Rollenspiel von zwischenmenschlichen Interaktionen lebt und daher die Gewichtigkeit im Spielverlauf einer sozialen Interaktion eine größere Rolle spielen kann, als das Wissen über das Putzen und Warten einer Waffe. Und niemand hat hier vorher behauptet dass man alles können muss das man spielt, sonst würde ich gerne mal alle Magier usw. bitten ihre Zauber zu demonstrieren. Nein mal im Ernst wenn einer ein Astronauten spielen will muss er kein Astronautentraining hinter sich haben, aber es wäre nicht schlecht etwas über den Job und die Tätigkeiten zu wissen. Und beim Face ist das halt etwas schwieriger, da jeder der Anwesenden ja reden, überreden und lügen kann. Ist halt immer so eine Sache mit Dingen die alle können.
    Deshalb ist z.B. das bildliche Darstellen von Menschen immer das schwerste, nicht jeder kann es zeichnen, malen, modellieren, aber jeder erkennt den Fehler wenn einer drin ist. Ich hoffe es ist verständlich auf was ich hinaus will. Nicht jeder kann andere verbal oder charmant um den Finger wickeln, aber jeder erkennt wenn man es nicht drauf hat. Doch wenn einer es drauf hat so ist es um so beeindruckender.
    Wahrscheinlich bin ich einfach mit meinen Rollenspielrunden verwöhnt wo jeder das spielt was er auch spielen kann, mit einzelnen und meist eintägigen Ausreißern.
    Fazit man muss kein ITler sein um einen Hacker glaubhaft zu spielen, aber es schadet eigentlich nie etwas über die Profession zu wissen. Und die anderen Mitspieler sollten ihn dabei unterstützen und nicht vorführen. Letzteres ist der wichtigste Punkt, es ist und bleibt ein miteinander spielen und nicht gegeneinander!

  • Also ich handhabe das so das ich da als Spielleiter nicht reinrede. Ich lasse Würfeln -- keinProblem --- aber wie der Charakter reagiert bleibt ihn selber überlassen. Ich glaube hier muss man als SL auch aufpassen das man nicht, ohne es zu wollen, in einen Konflikt zwischen zwei Spielern reingezogen werden. Die müssen das Ausdiskutieren. Auf der Basis ihrer Würfelergebnisse. Manchmal hilft ein Kommentar ob das jetzt Rollenspiel ist oder nicht..

  • Die Charaktere selbst reagieren lassen ist okay, aber manchmal muss der SL auch mal auf die Finger hauen - damals bei Vampire hat eine Gangrel einen Ventrue (Gangrel = Wilde Tiere, Ventrue = Affektierte Adelige, vereinfacht und pauschalisierend gesagt) total eingeschüchtert (also richtig gut gewürfelt) und der Ventrue tat das als "Ach, so ein süßes Benehmen..." ab...da wurd der SL dann auch etwas sauer.
    Um den Bogen zu Shadowrun zu schlagen: Wenn meine Spieler dem schwächlichen Gnom richtig einheizen und 6 Nettoerfolge beim Einschüchtern erzielen, wären sie wohl auch verstimmt, wenn der denen einfach sagt "Ihr habt doofe Ohren, ich sag nix!" und ihnen die Zunge rausstreckt...da kann man umgekehrt ja wohl auch ne angemessene Reaktion von ihnen erwarten, wenn einem NSC oder einem anderen SC sowas gelingt.

  • Das wäre das Kommentar mit den Rollenspiel. Wobei ich zugeben muss das ich solche Situationen in den letzten Jahren selten erlebt habe. Meine eine Gruppe spielt seid über 17 Jahren und die andere... da ist der SL eine Rechtsanwältin für Strafrecht :lol: Mit der will keiner diskutieren :lol: jedenfalls nicht über Regeln :lol:

  • "Ultra Violet" schrieb:

    Aber wie ich schon sagte geht es um die Gerechtigkeit zwischen den Spielern, da es eben keine NSC-Randfigur ist, sondern ein gleichberechtigter Mitspieler sollte man auch anders damit umgehen. Ich sag ja gar nicht das man nicht würfel darf (das hab ich nie) sondern dass wir (also meine Runden und ich) eben solche Situationen ausspielen.


    Letzeres hindert einen aber nicht daran, den Charakter entsprechend dessen Fähigkeiten, ausgedrückt durch dessen Werte, zu spielen.

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • Meine Linie dazu ist ganz klar: ICH spiele meinen Charakter, niemand sonst. Wenn ein anderer SC die Meinung meines Charakters durch einen simplen Würfelwurf ändern kann, reich ich ihm meinen Charakterbogen, stehe auf und gehe.


    Natürlich kann man berücksichtigen, daß der andere beispielsweise ein Charisma-Monster ist oder super darin, zu überreden. Allerdings sollte er trotzdem prima Argumente haben, denn ansonsten ist der Einsatz von sozialen Fähigkeiten gegen die Charaktere der Mitspieler im Grunde die Übernahme der Charaktere. Dann soll der Knacken von mir aus alleine spielen.

    "Die Frage ist nicht, ob Du paranoid bist, Lenny. Die Frage ist, bist Du paranoid genug?" - Max Peltier, Strange Days

  • Ich finde soziales Würfeln zwischen NSC nicht per se schlecht. Unterlassen würde ich es hauptsächlich aus Spielflussgründen. Sogesehen wird in meinen Gruppen dass Miteinander auch ausgespielt. Nur gehört zum Ausspielen IMO eben auch, die Werte des eigenen Charakters und die des anderen SCs im Hinterkopf zu bewahren. Wenn ich nen willensschwachen Tölpel spiele und jemand anderen nen gewieften Verführer, dann werde ich auch dafür sorgen, dass mein Charakter recht häufig Wachs in seinen Händen ist. Wenn ich meinen Charakter so nicht spielen will, sollte ich tunlichst andere Werte einplanen.
    Und wenn es wirklich mal kritsich ist, dann wird eben gewürfelt (zB bei wirklich relevanten Lügen). Und das Ergebniss sollte man auch akzeptieren können und darauf vertrauen, dass die eigenen Mitspieler nicht absichtlich meinen Charakter an die Wand fahren, oder mir auch nur den Spass vermiesen wollen. Wenn dass dennoch droht, reicht ein kurzer OP-Hinweis und der Mitspieler schaut ob er auch anders mit der Situation umgehen kann. Sollte das dann auch nicht mehr drin sein, geht man gleich zur Wurzel des Problems, nämlich, dass die Konzepte (ganz offensichtlich) grundsätzlich nicht verträglich sind (das wird in meinen Gruppen aber normalerweise im Vorfeld des Spielens schon hinreichend ausgeschlossen).


    Ich behaupte nicht, dass jeder meiner Mitspieler diese Denkprozesse gleich gut drin hat. Manch einer denkt da sicherlich gelegendlich etwas fatalistischer als andere. Aber im Grunde funktioniert es so gut.


    Auch gerne wird dann gewürfelt, wenn ein Patzer lustige Ergebnisse zeigen könnte.

    "As the sagest of sages have said: Not attempt to male-bovine defecate unto a male-bovine defecator!"
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    -the dreaded captain Fang

  • Sehe ich ebenso wie doc Damnij.
    Cooper
    Fändest du es auch in Ordnung, wenn ich mit -10 Schaden einfach weiter handeln würde, weil ich mir doch von ein paar Nettoerfolgen bei Schusswaffenproben nicht in meinen Charakter reinreden lasse?

  • Nein fände ich nicht. Aber wenn du das machst hast du ein Real Life Problem in der Gruppe und ihr habt noch nicht eure Grenzen abgesteckt. Das wäre dann auch so eine Situation in der ich Prinzipiell über gutes und schlechtes Rollenspiel diskutieren würde. Ich bin halt der Meinung das ich mich in gewissen Situationen nicht zum Buh Mann mache, nur weil zwei einen Streit miteinander haben. Meiner Erfahrung nach ist das in solchen Situationen meistens der Fall.


    Wie gesagt ich habe so etwas schon lange nicht mehr erlebt. Wir haben in unserer SR Gruppe eigentlich ziemlich eingefahrene Regeln (fast wie in einem Schützenverein :lol: ) die wir eigentlich nicht brechen. Und naja in der anderen Gruppe.. wie gesagt schon mal mit erfahrenen Strafrechtlern gestritten?

  • Zitat

    Und naja in der anderen Gruppe.. wie gesagt schon mal mit erfahrenen Strafrechtlern gestritten?


    Finde Philosophen härter. Die haben auch noch Logik drauf.

    Zitat

    Aber wenn du das machst hast du ein Real Life Problem in der Gruppe und ihr habt noch nicht eure Grenzen abgesteckt.


    Ebenso wie ich ein Real life Problem mit der Gruppe hätte, wenn ich würfe auf Soziale Fertigkeiten ignoriere.


    Wo würdest du denn die Grenze ziehen?
    Er kann dich nicht überreden. In ordnung.
    Würden Zauber wie Beeinflussen bei dir wirken?


    Damit wir uns nicht falsch verstehen, es geht nicht darum, dass die Gruppe dem Face die Stiefel lecken muss, weil er 2 Erfolge mehr hat.
    Oder die Gruppe muss auch nicht in jedem Dialog den Face anhimmeln, weil er eben 5 Erfolge auf Bezaubern (??) hatte.


    Es geht schlicht darum, dass man zum einen OT nicht mit IT Wissen vermengt.
    Ich als Spieler weiß, dass er lügt, daher glaubt mein Char ihm nicht. Ätsch.


    Weiterhin ist es nicht in ordnung zu sagen: Ich als Spieler finde meine Idee besser, daher findet das auch mein Char, egal wie die Sitation sonst aussieht.


    In Shadowrun ist es sowas noch weit weniger ein Problem als in ganz klassischen Spielen wie DSA.
    Hier kann sich die Spielersicht "Alle bekommen den gleichen Anteil" sehr stark von der Spielweltsicht "Standessystem" unterscheiden.
    Hier sollte man eben schon etwas für die Spielwelt zurücktreten.
    Das gilt eben auch für Kommunikation untereinander oder mit NPCs.
    Der Spielleiter positioniert schließlich auch nicht die Wachen immer so, dass sie genau den Angriffsvektor der Spieler genau abdecken.
    Klar könnte er es, denn schließlich weiß er ja aus welcher Richtung und wie die Runner kommen. Die Wachen wissen es aber nicht.


    Natürlich wäre das andere Extrem, ein punkt mehr auf Überreden und der Char wird eine willenlose Marionette auch nicht besser.

  • "Mercenario" schrieb:

    Wo würdest du denn die Grenze ziehen?


    Ähh.. die brauche ich nicht zu ziehen. Um es mal genau zu sagen. Die sind vor Jahren schon gezogen worden. Ich kann dir noch nichtmal sagen wo sie liegen. Wir haben in der Gruppe einen eher konstruktiven Diskussionsstill und sind da eher Lösungsorienitert. Keiner käme auf die Idee einen anderen mit einen Wurf überzeugen zu wollen. Wozu auch? Wenn einer eine gute Idee hat wird sie ausgeführt.


    Anders sieht es aus wenn zwei Charaktere (nicht Spieler) sich streiten. Dann wird das ganze als Dialog ausgespielt. Da kann man dann auch Würfeln ob einen die Sprache wegbleibt. Aber die Forderung kam noch nicht. Also warum sollten wir etwas machen wozu keiner Lust hat?


    Was es gibt ist, das Spieler von sich aus sagen ich Würfel auf... damit ich seh wie mein Charakter sich verhält.

  • Einschüchtern, anlügen und ähnliches sind eine andere Baustelle als Überreden (bzw. dem anderen SC seine Meinung aufzwingen).


    Wenn mein Char von einem anderen dermaßen eingeschüchtert wird, daß er (in diesem einen Fall) macht, was ihm gesagt wird, ist das für mich etwas anderes. Dann muß sich der andere aber auch nicht wundern, wenn ich mich hinterher auf meine Weise räche. Und Lügen ist ja sozusagen Schauspielerei gegen meine Wahnehmung (modifiziert durch die "Offensichtlichkeit" der Lüge). Auch mit der entsprechenden Reaktion, wenn die Lüge zu einem späteren Zeitpunkt auffliegt.


    Beim Überreden bzw. Überzeugen ist das was anderes, weil das für mich beinhaltet, daß mein Charakter auch der Meinung ist, der andere hätte Recht. Und die Meinung meines Charakters ist für mich eben Spieler- und keine Charakterenscheidung.



    Edit: In einer vernünftigen Gruppe gibt es keine Grenzen, die man fest definieren müsste, sie werden sich einfach ergeben. Und in den weniger vernünftigen Gruppen erledigt sich das Problem meist von selbst... durch Ausscheiden der Streithähne oder Auflösung der Gruppe.

    "Die Frage ist nicht, ob Du paranoid bist, Lenny. Die Frage ist, bist Du paranoid genug?" - Max Peltier, Strange Days

  • Bei uns in der Gruppe wird das Würfeln bewußt eigesetzt, wenn Spieler- & Charakterwissen durcheinander kommen.
    Wenn also ein Char die Gruppe belügt über die zu erwartende Bezahlung und alle Spieler das Wissen, dann wird häufig noch ein Wurf gefordert...

  • Ja. In so einer Situation ist ein Würfeln auch angebracht. Aber auch da ist viel Feingefühl gefragt. Ich würde als SL zumindest beobachten in wie weit die Gruppenemotion davon betroffen ist. So etwas kann mal spannend sein. Es kann aber auch die ganze Gruppe spalten und die Leute verärgern. Auch hier ist die große Gefahr der " Ich spiel doch nur meinen Charakter" Spieler :mrgreen:

  • Ob gewürfelt wird oder nicht hängt zumindest für mich rein von dem ab, wovon überzeugt werden soll.


    Beispiel:
    "Kommst du kutz mit zum Treffen mit dem Informaten, ich brauch rückendeckung."
    (hat Sam aktuell null Bock drauf, liesse sich aber mit nem Wurf davon überzeugen)
    - keine unmittelbare Gefahr für Leib und Leben


    "Wir gehen durch den Haupteingang mit vollem Feuer, du gehst vor"
    (Sam sieht da keine wirkliche Chance das er das überlebt) Kein noch so toller Würfelwurf wird da helfen
    - akute Gefahr für Leib und Leben



    Ums kurz zu machen, nicht jeder der ein Face spielt hat auch selbst die notwendigen Fähigkeiten die anderen zu überzeugen.
    Er soll da durchaus würfeln dürfen (Besser wäre er könnte es, aber das ist sooo selten und wir haben mind. 2 Dickköpfe am Tisch)
    Als Meister würde ich im Übrigen immer dazu anhalten, dass die Gruppe gemeinsam einen Plan überlegt. Aber wenn nur das Face einen Plan hat,
    würde ich einen Wurf gestatten, wenn nur der Sam einen hat, würde ich dem Face der keine Alternative bietet keinen Wurf gestatten um die Anderen davon zu überzeugen das Sams Plan Mist ist. Haben beide einen, müssen Sie sich einigen, wenn Sie das nicht schaffen gibts nen Würfelwurf.

  • Ich finde es richtig, im Zweifelfall zu würfeln.


    Natürlich kann der "verteidigende" Spieler auf einen Wurf verzichten und die Aktion automatisch gelingen lassen, wenn er das will. Insofern wird bei uns häufig einfach vorrausgesetzt, dass die Aktion soweit gelingt. "Ich war im Diner" (Charakter war aber bei Mc Donalds) wäre so eine Sache, wo bei uns nicht gewürfelt würde, wenn es nicht einen triftigen Grund gäbe, der Aussage zu misstrauen.
    Wenn bei uns jemand mit wenig Willenskraft gespielt wird, wird sogar häufig auf die Würfe verzichtet und der Charakter macht, was von anderen vorgeschlagen bzw. angeordnet wurde. Ja, wir habe auch echte Befehlsempfänger-Charaktere.


    Sobald es aber relevant wird und es einen Grund gibt, sich dem Beeinflussungsversuch zu widersetzen, wird bei uns im Allgemeinen gewürfelt (es mag auch mal vergessen werden). Und natürlich ist es schwerer, jemanden zu überzeugen, zuerst durch die Feuerzone zu rennen, als eine seiner Waffeln abzubekommen (ausgenommen derjenige ist am Verhungern). Und ich kann mich bislang nicht an Aktionen erinnern, wo das ein Überreder versucht hätte. Solche Leute spielen bei uns dann eigentlich die Magier und machen das direkt per Zauber.


    Ist das der beste Weg? Für uns ja. Für andere? Vielleicht nicht.

    Da sieht man nun die Trümmer rauchen, der Rest war nicht mehr zu gebrauchen. (Wilhelm Busch)

  • Imho sollte normalerweise zwischen SC's und NSC's so wenig wie möglich unterschieden werden, auch hier nicht. Generell bin ich dafür, Gelegenheiten wie Diskussionen, Verhandlungen etc soweit wie möglich auszuspielen, leider ist es hier nur selten gegeben, das die Leute am Tisch auch die rhetorischen Fähigkeiten ihres Face-Charakters mitbringen. Auf anderer Seite passiert es hin und wieder, das Spieler IP weit besser verhandeln wie ihr Char ohne entsprechenden Skills könnten. Daher finde ich es durchaus legitim, sollte ein Face-Charakter in der Runde sein, auch auf soziale Skills zu würfeln.


    Das würde ich auch gegen andere SC's zulassen, habe ich in der Vergangenheit sogar. Ist zwar niemals angenehm, wenn die Entscheidung des eigenen Chars so von anderen bestimmt ist, im Zweifelsfall ist das aber legitim. Hier verwende ich aber nach Möglichkeit die gesamte Palette an möglichen Modifikatoren, z.B. Ergebnis unschön/schlecht/Katastrophal für das "Opfer", "Opfer" steht dem SC freundlich/neutral/unfreundlich/gar nicht gut gegenüber, und was das GRW noch so vorschlägt. Je nachdem, was für Chars beteiligt sind, sollte das Situationen wie Mimikry's Beispiel mit der Vordertür unmöglich machen.


    Ganz ehrlich habe ich wenig Probleme mit der Lösung. Zwecks meinungsbildender Maßnahmen wird vermutlich auch niemand widersprechen, das der Sam-Spieler einen waffenlosen Angriff auf das Face würfelt, um seinen Standpunkt deutlich zu machen. Abgesehen von berechtigten Einwürfen zum Thema Teamplay und teaminterner Umgang etc natürlich, aber wir haben bei uns seltener feste Teams. Spätestens wenn er ne Kanone an der Schläfe hat, wird das Face machen, was man von ihm will. Warum sollte es da verboten sein, das das Face seine "Waffen" nutzt? Beide Methoden, andere mittels Würfelwurf zu "bequatschen" etwas zu machen, oder andere mit Gewalt dazu zu zwingen, sorgt gruppenintern für ähnlich dicke Luft, imho. Wenn das so wäre, müsste man imho also entweder erlauben, das soziale Proben SC gegen SC möglich sind, oder das grundsätzlich nicht SC vs. SC gewürfelt werden darf, bzw. kein PvP möglich ist.


    Führung sehe ich allerdings als Skill mit recht begrenztem Einsatzgebiet. Der Skill ist imho dafür da, Gruppen rumzukommandieren, evt. auch mal Einzelpersonen. In einem Team ohne feste Hierarchien ist so etwas imho schwieriger, weil man niemand gewohnt sein dürfte, auf Befehl zu reagieren wie z.B. irgendwo anders. Führung (ohne Ki-Kraft) würde ich nur bedingt dazu nutzen lassen, jeden x-beliebigen ohne Argumente in der Gegend rumzukommandieren.

    Alle meine Postings (Fragen & Hinweise) beziehen sich im Normalfall immer auf Shadowrun 4.

    "Irian" schrieb:

    "Nur weil du auch Shadowrun spielst, spielen wir noch lange nicht das gleiche Spiel!"

  • "Tellim Tor" schrieb:

    Beispiel:
    "Kommst du kutz mit zum Treffen mit dem Informaten, ich brauch rückendeckung."
    (hat Sam aktuell null Bock drauf, liesse sich aber mit nem Wurf davon überzeugen)
    - keine unmittelbare Gefahr für Leib und Leben


    Wenn der Sam da nicht mitspielt, fliegt er aus dem Team. Da braucht man nicht würfeln, wenn einer bei dem Job dienlichen Aktionen nicht mitmacht, sollte nicht nur der, der die Rückendeckung braucht, sondern auch der Rest des Teams den Sam gehörig auf den Pott setzen. :)


    "Tellim Tor" schrieb:

    "Wir gehen durch den Haupteingang mit vollem Feuer, du gehst vor"
    (Sam sieht da keine wirkliche Chance das er das überlebt) Kein noch so toller Würfelwurf wird da helfen
    - akute Gefahr für Leib und Leben


    Nicht gerade der schlaueste Plan, aber manchmal möglicherweise angebracht. Aber auch hier sollte das Team entweder mit ner besseren Idee kommen oder den "Plan" als beste Variante abnicken. Und wenn der Sam dann seinen Job nicht machen will, siehe oben. :)


    "Tellim Tor" schrieb:

    Ums kurz zu machen, nicht jeder der ein Face spielt hat auch selbst die notwendigen Fähigkeiten die anderen zu überzeugen.
    Er soll da durchaus würfeln dürfen (Besser wäre er könnte es, aber das ist sooo selten und wir haben mind. 2 Dickköpfe am Tisch)
    Als Meister würde ich im Übrigen immer dazu anhalten, dass die Gruppe gemeinsam einen Plan überlegt. Aber wenn nur das Face einen Plan hat,
    würde ich einen Wurf gestatten, wenn nur der Sam einen hat, würde ich dem Face der keine Alternative bietet keinen Wurf gestatten um die Anderen davon zu überzeugen das Sams Plan Mist ist. Haben beide einen, müssen Sie sich einigen, wenn Sie das nicht schaffen gibts nen Würfelwurf.


    Wie schon geschrieben. Ich bin gegen würfelgestützten "Meinungszwang". Face heißt möglicherweise, daß man Leute überzeugen kan, aber es heißt nicht, daß man andere Spieler zu einer Entscheidung zwingen können sollte. Dann kann das Face auch gleich alleine spielen und alle anderen Gruppenmitglieder durch facegesteuerte Handlanger ersetzen, dazu braucht es dann keine anderen Spieler, die gelangweilt, genervt oder verärgert daneben sitzen, weil sie ihren eigenen Charakter im Grunde nur noch verwalten dürfen, statt selbst initativ tätig zu werden.


    Und mal rein charaktertechnisch: Wenn mein Char merkt, daß er vom Face (von dem er ja üblicherweise weiß, daß das sein Job ist) manipuliert wird, springt das Face ganz schnell über die Klinge. Natürlich nur, wenn er mit seiner "Überzeugungsarbeit" dafür sorgt, daß es scheiße läuft.


    Aber bei der ganzen Diskussion frage ich mich, warum es offenbar überhaupt nötig sein sollte, jemanden zu überzeugen. Ein gut funktionierendes Team stimmt die Vorgehensweise ab, da ist es bei uns auch noch nie nötig gewesen, jemanden zu überzeugen...

    "Die Frage ist nicht, ob Du paranoid bist, Lenny. Die Frage ist, bist Du paranoid genug?" - Max Peltier, Strange Days

  • Naja, in manchen Spielergruppen wird eben auch etwas jenseits des Auftrags gespielt. Und da kann es zu Diskusionen kommen, die keine autragstaktische Relevanz haben. Und selbst bei ner taktischen Besprechung kann/sollte(?) es duchaus so sein, dass bei zwei gleichermaßen guten Vorschlägen üblicherweise der gewinnt, der sozial versierter herübergebracht wird. Und unter der Voraussetzung, dass da alle gemäß den Werten ihres Chars spielen, funktioniert das auch ohne Würfeln. Aber wenn einer es eben drauf anlegt, dann ist das absolut gerchtfertigt und auch IMO nicht verkehrt, zu würfeln. Ein gutes Face macht aber IMO auch aus, nicht immer den eigenen Willen durchzusetzen zu wollen und gelegendlich das Ego seiner Teammates auch mal zu schonen (womit wir bei der IP-Erklärung wären für: OP macht den Spielern der andere Vorschlag nunmal mehr Bock)

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    -the dreaded captain Fang

  • "Smegma" schrieb:

    Wie schon geschrieben. Ich bin gegen würfelgestützten "Meinungszwang". Face heißt möglicherweise, daß man Leute überzeugen kan, aber es heißt nicht, daß man andere Spieler zu einer Entscheidung zwingen können sollte. Dann kann das Face auch gleich alleine spielen und alle anderen Gruppenmitglieder durch facegesteuerte Handlanger ersetzen, dazu braucht es dann keine anderen Spieler, die gelangweilt, genervt oder verärgert daneben sitzen, weil sie ihren eigenen Charakter im Grunde nur noch verwalten dürfen, statt selbst initativ tätig zu werden.


    Komisch. Würfelgestützter Zwang ist nicht richtig, aber Zwang durchs Team (s.o. das Vordertür-Beispiel "Wir finden das ist toll, du, Sam, gehst jetzt vor oder fliegst aus der Runde") ist richtig? Ich fände es da IT passender, wenn der Char dazu überredet worden ist, den Schwachsinn zu machen, als das gegen sein besseres Wissen er demokratisch dazu bestimmt wurde. In so einem Fall, wenn der Sam weiß, das das sein Todesurteil ist, und er an seiner physischen Existenz gesteigertes Interesse hat, wäre die Aktion für ihn nicht drin, Teamentscheid hin oder her. Schmeißt ihn raus, kein Problem - er lebt immerhin noch, um andere Jobs anzunehmen, weit besser als vllt. hilfreich, aber tot, auf den Stufen des Haupteingangs in Stücke geschossen zu werden. Es sei denn, man kann den Sam überzeugen - entweder in einer ausgespielten Diskussion, wenn der Spieler (UND der Charakter) das kann, oder durch Einsatz der sozialen Skills. Ganz ehrlich, wenn der Spieler des Trolls, der vermutlich zum Häufchen machen ne Anleitung braucht, das Charisma einer verstrahlten Zone hat und zum Überreden von NSC's immer auf GES + Waffenloser Kampf würfelt, anfängt, den Spieler des Sams überredet, vorzustürmen, hat das nichts mit charaktergerechtem Spiel zu tun. Auch nicht, wenn er es im Zuge einer Gruppendiskussion macht und ihm andere zustimmen. Und imho ist charaktergerechtes Spiel in einem Rollenspiel wichtiger wie effizientes Spiel. Ist aber, wie gesagt, nur meine Meinung. Wenn andere das ganze eher als Denk- und Würfelaufgaben sehen, ändern sich die Prioritäten natürlich.


    "Smegma" schrieb:


    Und mal rein charaktertechnisch: Wenn mein Char merkt, daß er vom Face (von dem er ja üblicherweise weiß, daß das sein Job ist) manipuliert wird, springt das Face ganz schnell über die Klinge. Natürlich nur, wenn er mit seiner "Überzeugungsarbeit" dafür sorgt, daß es scheiße läuft.


    Erstens ist es die Kunst eines Face, das so zu machen, das man das nicht bemerkt. Zweitens: Woher weißt du, wenn das Face einen anderen Vorschlag einbringt und befürwortet, der schief geht, das er dich da nicht manipuliert hat? Du weißt ja, das es sein Job ist, Leute zu Unsinn zu überreden, ohne das sie es merken. Drittens: Wenn du auf das Face dann tatsächlich losgehst, ist der Char quasi tot, da er einem Sam o.ä. wohl kaum im Kampf das Wasser reichen kann. Er könnte sich gegen den Kampf-Spezialisten nur mit Fähigkeiten wehren, in denen er auch gut ist. D.h. er könnte um sein Leben betteln, erklären, bequatschen o.ä. - Warum lässt du zu, das der Sam-Spieler mit seinen besten Char-Fähigkeiten gegen den Face würfeln darf, um die Spielbarkeit des Charakters einzuschränken, der Face-Spieler aber nicht mit seinen besten Char-Fähigkeiten gegen den Sam?


    "Smegma" schrieb:


    Aber bei der ganzen Diskussion frage ich mich, warum es offenbar überhaupt nötig sein sollte, jemanden zu überzeugen. Ein gut funktionierendes Team stimmt die Vorgehensweise ab, da ist es bei uns auch noch nie nötig gewesen, jemanden zu überzeugen...


    Wo steht, das das Team zwangsweise immer funktionieren muß? Imho ist SR primär ein Rollenspiel denn ein Teamspiel. Klar man spielt es in einer Gruppe, und Teamfähigkeit ist wichtig bei den Chars, aber es ist nicht zwingend notwendig. Ganz im Gegenteil, Verräter bzw. SC's mit eigener Agenda im Team zu haben, die hinter dem Rücken des Teams ihre eigenen Sachen machen, kann auch sehr interessant sein. Hatte es mehrfach bereits gehabt, war bis jetzt fast immer sehr interessant - interessanter jedenfalls wie der übliche Datenklau in Forschungsbasis XY von den 4 Mantelträgern mit den dicken Knarren/Programmen/Zaubern/Plänen/etc.

    Alle meine Postings (Fragen & Hinweise) beziehen sich im Normalfall immer auf Shadowrun 4.

    "Irian" schrieb:

    "Nur weil du auch Shadowrun spielst, spielen wir noch lange nicht das gleiche Spiel!"