Wieviel Karma ist genug ?

  • Um aber auf die Eingangsfrage aus meiner Sicht zu beantworten:
    Wie viel Karma ist genug?


    So viel, dass die Spieler das Gefühl haben, ihre Charas entwickeln sich und so wenig, dass die Spieler nicht das Gefühl bekommen, Karma wird ihnen nachgeschmissen.


    Und das alles variiert ein bisschen danach, wie oft man zum Spielen kommt, wie aufwändig die Runs sind und welche Charas involviert sind. Es ist ein Tanz auf dem Drahtseil. Weil das aber nur ein Hobby ist, hat man mindestens doppelten Sicherheitsnetz unten... Deswegen ist das alles halb so wild.
    Und ob sich darunter Karmapunkte für gutes Rollenspiel, für Vorbeikommen, für gute Lösungsansätze, für Alle-zum-Lachen-gebracht-zu-haben (oder einfach nur dafür, dass der Chara in dem Run mitgemacht hatte) verbergen, tja, wenn interessiert's, ist das denn so wichtig? Muss es denn alles auf den letzten Karmapunkt begründet sein?

    Ich bin der letzte Schrei der Evolution. Als sie mich erschaffen hatte, schrie sie: "Oh Gott, was habe ich denn gemacht?!"

  • "Blink" schrieb:

    Es ist kein Wettkampf, wieso verstehst Du das nicht ? Den Punkt kann jeder bekommen. Muss aber nicht. Sondern nur die, die gutes Rollenspiel abgeliefert haben. Und ja, das ist subjektiv, kommt bei Belohnungen und Beurteilungen immer wieder vor.


    Doch Ich versteh das schon :) ,aber es gibt Spieler für die ist das ein Wettkampf (das Karma/XP bekommen.Ich erinnere mich noch an einen schrägen Typen für den war es ein Wettkampf bei der Ini besser zu sein als seine Mitspieler und hat gepfuscht um besser zu sein :roll: )
    für die ist das Karma-Kapitalismus(Ich muss besser/grösser sein,etc)
    und deswegen weiss ich nicht ob Karma Kommunismus oder Karma Kapitalismus besser ist(wobei ich eher zu Karma Kommunismus tendiere)


    mit Tanz zu Karma Chamäleon
    Medizinmann

  • Gutes Rollenspiel bedeutet aber bei mir nicht, besser zu sein als andere. Sondern die Rolle gut zu verkörpern. Das kann auch damit erreicht sein, schlechter in etwas zu sein.


    Es wird belohnt, wenn die Rolle besonders glaubwürdig verkörpert wurde, erst recht wenn es, wie Grey Ice sagte, auch nachteilig war.


    Und Kommunismus ist immer der Feind jeglicher Anstrengung und nur ein Sitzpolster für Leute die nichts tun wollen. :twisted:

  • Ich halte es da auch eher mit dem Kommunismus.
    Manche Chars sind leichter zu verkörpern als andere und selbst das kann noch von Situation zu Situation variieren.
    Des Weiteren ist auch ein guter Roleplayer auf die restlichen Mitspieler angewiesen. Deshalb sehe ich gutes RP auch bis zu einem gewissen Grat als Gruppenleistung an. Ist doch schön das man nicht nur den Spaß durch das gute RP des anderen Mitspielers hat, sondern sich dieses dann auch in Karma niederschlägt.
    Solange alle den gleichen Dreck fressen gibt es auch die gleiche Portion Leckerli am Ende.
    Natürlich gibt es Ausnahmen, aber die müssen wirklich gewaltig hervorstechen.


    Und ich weiß genau, was Medizinmann meint, wenn er vom Wettkampf unter den Spielern um jeden Punkt Karma/XP spricht. Im Extremfall artet das nach der Karmavergabe in ein Hauen und Stechen aus, das ist nicht mehr feierlich:


    SL: Spieler A bekommt heute 2 Karma mehr wegen des endgeilen Spruches, den er dem Wachmann gedrückt hat.


    S. A: Supi, nehme ich gerne!
    S. B: Moment mal! Das ist unfair. Hätte ich ihn vorher nicht entwaffnet, hättest Du den Spruch gar nicht machen können.
    S. C: Und was ist mit mir? Ich habe uns an der Lone Star Patroullie vorbei gequatscht. Wo bleibt mein Extrakarma?!
    usw.


    Ganz abgesehen davon, dass ein gewisser Konkurrenzkampf eh schon per se um den eigenen Anteil an der Spielzeit existiert. Wenn man jetzt auch noch möglichst viel der Spielzeit aktiv nutzen muss um sich die Extrabrocken Karma zu sichern wird der Kampf doch nur härter.


    Sorry, aber da überwiegen mir doch die Nachteile. Und so stelle ich mich mit Medizinmann in den Reigen.

  • "Sinner" schrieb:

    Sorry, aber da überwiegen mir doch die Nachteile.


    da kann ich nur sagen: kommt auf die gruppe an. sowas kommt bei uns nicht
    vor.

  • Ich halte es auch so, dass alle gleich viel Karma erhalten.
    Es ist für mich ein Gruppenspiel; Die Gruppe bestreitet Abenteuer und die Gruppe spielt ihr Rollenspiel. Es gibt (bei mir) immer einige Spieler, die eher still sind und immer einige, die das Szepter in die Hand nehmen; Es gibt jene, welche "effektive" Chars bauen und solche, die eher eine beschränkte Supporter-Rolle haben (Sanitäter-Char z.B.). Mal muss mehr gekämpft werden, mal mehr gehackt, mal mehr gequatscht und manchmal erledigt der Magier alles im Alleingang, während er aufgrund von HS das nächste Mal nur Däumchen drehen kann.


    Im Endeffekt gleichen sich manche Dinge aus (Kampf-Abenteuer heute, Denk-Abenteuer morgen), und manche bleiben unterschiedlich (stille vs aktive Spieler). Wenn sich ersteres eh ausgleicht und man bei zweiterem niemanden per se benachteiligen will, dann gibt man allen immer gleich viel Karma.


    Und das läuft ganz gut.

  • Dito.
    Und wenn man Leuten für gutes RP Karma gibt, müsste es im Gegenzug (zumindest nach meiner beschränkten und verwirrten Logik) auch Karma für den geben, der am meisten im kampf abgeräumt hat, etc, damit kein Charmodell Nachteile hat; ich in meiner grenzenlosen Faulheit nehme dann einfach den simplen Weg und vergebe gleichviel Karma, höchstens mal ein Pünktchen mehr für wirklich besondere Momente (soviel zum Thema mit dem SL schlafen), oder Dinge an die ich wirklich nicht gedacht hatte.
    MfG Seeker

  • Ich bin auch (inzwischen) ein Fan von gleichem Karma (EP, XP, you name it) für alle (spiele in Digit@l DeVil's Gruppe mit). Und das halten wr konsequent durch, also selbst wenn ein Spieler neu reinkommt macht er einen neuen Chgarakter und kommt auf den selbsn Karmastand.
    Das gibt wenigstens dann keine Diskussionen, was nun eine Blohnung oder, noch diskussionsintensiver, eine Bestrafung rechtfertigt (mit einer Ausnahme und das ist wenn der Spieler einen Vorteil für sich/seinen Charakter/die Gruppe herausholt, weil er das Abenteuer gelesen/schon mal gespielt hat oder sonstwie krass Metagaming betreibt).
    Aber das ist subjektiv und mit Sicherheit von Gruppe zu Gruppe verschieden. Ebenso die Karmagabe pro Zeit.


    Generell orientiert die sich bei uns an verschiedenen Dingen, zum Beispiel intime vergangene Zeit, outtime vergangene Zeit, ausgespielte Interaktion (insofern evtl. Belohnung/Bestrafung für alle zugleich) und Gefährlichkeit dürften die häufigsten sein. Das summiert sich bei SR4 bei uns so auf 3-6 pro Spielabend (outtime), würde ich schätzen (ich führe da nicht genau Buch).

    Da sieht man nun die Trümmer rauchen, der Rest war nicht mehr zu gebrauchen. (Wilhelm Busch)

  • Also Karma von Neueinsteigern wird bei uns nicht angehoben, außer die Chars starteten alle so hoch. das gibt dem neuen SC Zeit sich wirklich homogen zu entwickeln. Vielleicht haben wir aber auch noch nie soviel Karma angehäuft, dass dies für so Mächtige alteingesessene geführt hat, dass ein Neuer nicht mehr hinterher kam.

  • Nur noch mal zur Klarstellung. Bei mir gibt es den extra Punkt ( den es neben dem Gruppenkarma gibt ) nur für Leistungen, die besonders hervorgestochen sind beim Rollenspiel. Nicht für einen Spruch oder so, sondern eher für eine dauerhafte Leistung.

  • "Mimikry" schrieb:

    Ich bin auch (inzwischen) ein Fan von gleichem Karma (EP, XP, you name it) für alle (spiele in Digit@l DeVil's Gruppe mit).


    Raider heißt jetzt Twix und Digit@l DeVil heißt jetzt doc damnij :wink: . Falsches Forum für den Nick, omae.


    @ Blink
    Wie Mimikry schon schrieb, haben wir bei uns den "XP-Kommunismus" (wenn man so will) eingeführt.
    Da mögen einzelne Mit-SLs leicht variieren in ihrem Vorgehen (ich würde auch keinen Karmaabzug für schlimmes Metagaming geben), aber normalerweise wird am Ende des Abenteuers, oder zu einem passenden Etappenziel, das karma anhand der relativen und potentiellen Schwierigkeit geschätzt und an alle gleichermaßen verteilt.
    Und, was soll ich sagen, es funktioniert (zumindest für uns). Erstens mildert es die Diskussionen über Karmavergabe ab, wie Mimikry schon schrieb. Zweitens hat das (zumindest für mich) die Folge, dass ich Karma (und Analoge) als inzwischen eher nebensächliches Ziel des Rollenspiels betrachte (was natürlich nicht heißt, dass ich drauf verzichten möchte, aber es ist meiner Warnehmung oft ziemlich entschwunden). Tatsächlich muss ich ziemlich oft nachfragen, bei wieviel Gesamtkarma wir stehen, weil ich meist vergesse, mir das aufzuschreiben. Das finde ich persönlich etwas entspannter, weil man dann nicht unter Leistungsdruck steht. Denn wenn es die Möglichkeit gibt, besser als die anderen abzuschneiden, dann entsteht automatisch ein Wettkampf.
    Ein Anderer Faktor der XP-Gleichheit ist, dass neu-Charaktere nicht so leicht zu Zaungästen werden. Das hab ich früher oft genug erlebt. In manchen Gruppen musste ich mir schon ziemliche One-Trick-Ponies bauen, damit die in ihrem Spezialgebiet zumindest nicht allzu weit hinter den Veteranen zurückstanden.


    @Spezialisten und Rollenspiel
    Das Beispiel mit dem Tiefsehtaucher ist gar nicht so schlecht. genau das meinte ich mit Wertespezialisierung. Wenn der Typ nämlich nicht auch Persönlichkeitsmäßig so tickt, dass der immer nur an das eine (was im diesem Fall eben was anderes ist, als das übliche :wink: ) denkt, dann ist der prinzipiell zu normaler Interaktion fähig und kann so mit allen Ecken und Kanten und Tiefen einer potentiell interessanten Charakterpersönlichkeit dargestellt werden. Sicherlich kommt er weniger dazu, produktive Aktionen (Würfelaktionen) durchzuführen, aber dass ist nicht unbedingt wichtig für's gute Rollenspiel (TM)

    "As the sagest of sages have said: Not attempt to male-bovine defecate unto a male-bovine defecator!"
    -the fusion-phallused violator of worlds
    "Oil the squids, I'm going in!"
    -the dreaded captain Fang

  • "doc damnij" schrieb:


    Raider heißt jetzt Twix und Digit@l DeVil heißt jetzt doc damnij :wink: . Falsches Forum für den Nick, omae.


    @ Blink
    Wie Mimikry schon schrieb, haben wir bei uns den "XP-Kommunismus" (wenn man so will) eingeführt.
    Da mögen einzelne Mit-SLs leicht variieren in ihrem Vorgehen (ich würde auch keinen Karmaabzug für schlimmes Metagaming geben), aber normalerweise wird am Ende des Abenteuers, oder zu einem passenden Etappenziel, das karma anhand der relativen und potentiellen Schwierigkeit geschätzt und an alle gleichermaßen verteilt.


    Genauso mache ich das auch.


    Und wenn einer an dem Tag toll gespielt hat, bekommt er noch einen extra. Sprich, bei mir gibt es wenn überhaupt eine Belohnung, aber keine Strafen. Also wenn, dann mehr Karma. Soll ja nur ein Ansporn sein und keine Strafe.