Die Frage der Moral

  • "Ares" schrieb:


    Es ging mir eher darum, dass man bei Frauen weniger automatisch davon ausgeht, dass sie ein Kombattant ist, als bei einem Mann...


    Warum sollte ein Mann eher "Kombatant" sein?


    Zitat


    Aber das geht (und sollte es auch in meinen Augen) nur bis zu einem gewissen Punkt.


    Da möchte ich mit dem bereits oben zitierten Gegenbeispiel kommen:
    ist es pervers/abartig/abstoßend, Adolf Hitler zu spielen? Z.B. in einem Film?


    Zitat


    Und ganz ehrlich, ich WILL mich eigentlich nicht in das Gefühlsleben eines echten Psychopathen einfühlen.


    Aber auf die eines Mörders? (Mal aussen vor gelassen,dass auch die meisten Vergewaltiger keine Psychopathen sind)

  • "Soeldnerseele" schrieb:


    @American Gangster: Beide Charaktere zeigen die oben beschrieben Merkmale.


    Der Polizist: Unfähig längere Beziehungen aufrecht zu erhalten..., anhaltende Reizbarkeit, unfähig sich in andere hineinzuversetzen (bis auf seinem Ziel und das auch nur begrenzt), kein Einfühlungsvermögen.


    Der Verbrecher spiegelt fast alle Merkmale wieder (bis vielleicht beim Punkt erlernen) Er kümmert sich zwar um seine Familie, verfolgt aber einen Selbstzweck und isoliert sich im weiteren komplett.


    Mit deisem Maßstab gesehen sind alle Menschen Psychos.

  • "Lubber" schrieb:

    Weil das zumindest in unserer Gruppe bei betreffendem Beispiel sonst den Überlebensfaktor des extrem abweichenden Charakters drastisch verkürzen würde.


    Und mal den völlig absurden Fall betrachtet, der Kinderschänder druckt sich KEIN T-Shirt mit seiner Best-of-Photosammlung drauf?


    Zitat


    Wie würdest Du reagieren oder würdest Du gerne mal einen Kinderschändern in SR spielen?


    Als durchschnittlicher Mensch würde ich ihn ganz sicher nicht umbringen.

  • Eusebius : Weil Ares dem Genderbait erlegen ist.


    Frau=ungefährlich, schmückendes Beiwerk.


    Mann= Konkurrent, Feind, Gefahr.


    Tja, während er dann seine Connenction vor ein paar Gangern schützt, murkst ihn die Pumpstragende Ballerina ab.


    :)

  • Eusebius, polemisch wie immer aber auch ohne T-Shirt, was Du Dir total unsinniger Weise aus den Fignern gesogen hast, fällt das Verhalten wohl irgendwann auf. Oder Du spielst es nicht aus.


    "Eusebius" schrieb:

    Als durchschnittlicher Mensch würde ich ihn ganz sicher nicht umbringen.


    Du spielst einen durchschnittlichen Menschen in SR? Aha, komisch aber interessant.


    Würdest Du denn mal gerne einen Kinderschänder spielen?


    Beantworte mir doch mal die Frage ohne auf Hitler oder andere Dinge auszuweichen.


    Edit:

    "Eusebius" schrieb:

    Genausowenig wie Bruno Ganz, wenn er Adolf Hitler spielt.


    Der sich die Rolle zwar angenommen hat, aber sicher nicht "Hier hier ich!" geschriehen hat.


    Es ist ein Unterschied ob ein Berufsschauspieler nach einer Rollenannahme gefragt wird oder ob ein Spieler Hobbymäßig einen Kinderschänder spielen möchte. Auch lehnen Schauspieler schonmal Rollen ab.(z.B. Veronica Ferres die Mutter Courage als Hure im Theater.)


    Hitlers Rolle in "Der Untergang" war übrigens interessant menschlich und bezogen auf die hier aufgeworfenen Extreme, doch sehr abstrakt und weniger explizit, als das ausgespielte Vergewaltigen von Kindern.


    Aber Du scheinst dem Thema ja gut durch Gegenbeispiele welche m.E. unpassend sind ausweichen zu wollen.

    TDH: "Wenn Logik in ein Rollenspiel gebracht wird, tötet Gott ein kleines Kätzchen."


    Alle meine Postings beziehen sich im Normalfall immer auf Shadowrun 3.

  • Mimikry:


    ich schreibe offenbar nicht häufig genug, als dass ich jetzt noch richtig beantworten kann.


    Ich probiers mal, weil wir ja sowieso auch einige Punkte ähnlich sehen.


    Gewalt innerhalb des Teams kommt bis auf Sticheleien oder Notfälle, wenn jemand zum Beispiel ausrastet wegen Drogen oder Raserei (bei Vampire) nicht vor. Bei Diebstahl kann das schonmal sein führt aber schnell zu Metagaming, wenn die bestohlenen Spieler es mitkriegen.


    Bei der Folter kann ich mir deine Frage nicht so ganz vorstellen. Willst du wissen, warum manche Spieler weniger Anstoß an der Folter nehmen als andere? Oder warum es mir relativ egal ist ? Die blöde Antwort ist wohl, weil Leute unterschiedlich gestrickt sind.


    Bei der Vergewaltigung ist es ja nicht schlechtes Rollenspiel, wenn Charakter und Spieler parallel laufen. Nur, wenn der Char eigentlich bei sowas zum Beispiel eher wegsieht, weil vielleichtl eine wichtige Connection der Vergewaltiger ist.... Problem ist an dieser Stelle auch, dass die meisten Spieler sich wohl für ihre Charaktere vorher keine Gedanken machen wie sie in jeder Situation reagieren würden. Da übernimmt bei schwierigen Fällen schonmal eher der Spieler die Kontrolle.


    Bitte dreh mir nicht die Worte im Mund rum. Das Rollenspiel wird schlechter habe ich geschrieben. Nicht, dass es schlecht wird. Das ist wirklich ein Unterschied. Ich habe nirgends geschrieben, dass mein Rollenspiel perfekt ist. Ich habe auch nirgendwo gebrandmarkt. Das drastische Vokabular stammte von dir. Aber wenn ich einen kalten Killer spiele versuche ich den auch so handeln zu lassen. Der Reiz des Rollenspiels liegt ja unter anderem daran in einen Charakter zu schlüpfen, der sich von einem selbst unterscheidet und Sachen macht, die man sonst nicht machen kann. Aber es soll allen Spaß machen und das ist hier wohl Konsens. Wenn Grenzen überschritten werden bei denen sich Teilnehmer des Spiels nicht mehr wohlfühlen ist es kein gutes Spiel mehr.


    Kinder: Ich habe nur gesagt, dass ich bisher keinen solchen Charakter gespielt habe, der Wetwork mit einem Kind als Ziel annehmen würde. Vielleicht spiel ich nochmal so einen. Aber besonders reizvoll erscheints mir nicht. Genauso Kindesmissbrauch. Solche Personen kommen evtl. als NSC vor. Aber auch das passiert bei mir eigentlich nicht. Ich finde das Thema irgendwie auch nicht besonders interessant. Vor allem, weil damit zu eindeutig polarisiert wird und ich die vielen Grautöne bei SR so schätze.


    Ich persönlich eröffne niemandem gegenüber Handgreiflichkeiten. Da stellt sich wohl auch nicht die Frage ob ichs bei Frauen eher nicht tun würde.


    Aber definitiv wäre es bei manchen Charkonzepten nur logisch und konsequent, wenn diese Leute gegenüber Frauen eine entsprechende Einstellung hätten. Es spricht aber dafür, dass der Char der Hälfte der Bevölkerung gegenüber weniger wachsam ist und sie nicht ernst nimmt. Das ist natürlich nicht sehr gesund, kann aber interessant zu spielen sein.


    Ich wollte nur dafür werben die Rollen einzuhalten soweit es geht, damit man mehr über sich und seine eigenen Moral lernt. Das ist wirklich eine wertvolle Erfahrung und sollte zur Allgemeinbildung gehören.


    Weiterhin würde ich gern dafür werben, dass Gewalt gegenüber Frauen nicht mehr als schlimmer bewertet wird als Männern gegenüber. Irgendwie gewinnt man da schnell den Eindruck als sei Gewalt gegenüber Männern schon okay. Nur Frauen darf man nicht schlagen. Und eine Frau, die nem Mann eine saftige Ohrfeige mit umgedrehten Diamantring vergisst, ist nur temperamentvoll. Der Mann, der zurückschlägt ist ein armes Würstchen und verdient keinerlei Respekt ? Das ist ja heute schon lächerlich und so dunkel und dreckig die SR-Welt auch ist, ich kann mir gut vorstellen, dass sie in der Hinsicht noch aufgeklärter ist, als unsere Welt von heute.

  • "Lubber" schrieb:

    Eusebius, polemisch wie immer aber auch ohne T-Shirt, was Du Dir total unsinniger Weise aus den Fignern gesogen hast, fällt das Verhalten wohl irgendwann auf. Oder Du spielst es nicht aus.


    Und inwiefern soll es der Gruppe auffallen? Dir ist schon bewusst, dass der 08/15-Kinderschänder oder Kanibale sein Verhalten verheimlicht
    Was Polemik angeht: es fällt mir einfach schwer, mich mit der Annahme, ein Kinderschänder würde per se seine Chummers an seinen Neigung teilhaben lassen, ernsthaft auseinanderzusetzen. Aber polemik ist ja nichts schleches.



    Zitat


    Du spielst einen durchschnittlichen Menschen in SR? Aha, komisch aber interessant.


    Du fragtest ja, was ich tun würde. Nicht, was meine Charaktere tun würden.


    Und ich kann eigentlich absolut nichts komisches daran sehen, in SR jemanden zu spielen, der seine Vorstellung nicht mit Mord durchsetzen will.


    Im Gegenteil, ich finde eher die Vorstellung, dass Berufsverbrecher auf einen moralischen Kreuzzug gehen müssten und alles umzulegen hätten, was nicht in ihr Raster passt, sehr komisch.


    Zitat


    Würdest Du denn mal gerne einen Kinderschänder spielen?


    Und Du?


    Zitat


    Beantworte mir doch mal die Frage ohne auf Hitler oder andere Dinge auszuweichen.


    Warum willst Du das denn wissen? Und was stört dich an dem Hitler-Beispiel? Dass es leider nicht in das "Übles spielen ist übel" Raster passt?



    Zitat


    Der sich die Rolle zwar angenommen hat, aber sicher nicht "Hier hier ich!" geschriehen hat.


    Du kannst mit gutem Gewissen davon ausgehen, dass jemand wie Bruno Ganz sich seien Rollen aussuchen kann.


    Zitat


    Es ist ein Unterschied ob ein Berufsschauspieler nach einer Rollenannahme gefragt wird oder ob ein Spieler Hobbymäßig einen Kinderschänder spielen möchte.


    Was genau ändert sich dadurch? Dass ie geld dafür nehmen? Oder dass Millionen sich solche Filme zur Unterhaltung anschauen?


    Zitat


    Auch lehnen Schauspieler schonmal Rollen ab.(z.B. Veronica Ferres die Mutter Courage als Hure im Theater.)


    Soll ich Dir eine lange Liste an Schauspielern schreiben, die die extrem Verbreitete Rolle "Perverses Monster" nicht abgelehnt haben?


    Zitat


    Hitlers Rolle in "Der Untergang" war übrigens interessant menschlich und bezogen auf die hier aufgeworfenen Extreme, doch sehr abstrakt und weniger explizit, als das ausgespielte Vergewaltigen von Kindern.


    Ich glaube, dem durchschnittlichen Untergangs-Zuschauer ist bekannt, was Hitler getan hat.


    Aber wenn Du es gerne explizit magst, kannst Du statt Ganz als Hitler auch gerne Hopkins als Hannibal Lector nehmen.

  • "Eusebius" schrieb:

    Und inwiefern soll es der Gruppe auffallen? Dir ist schon bewusst, dass der 08/15-Kinderschänder oder Kanibale sein Verhalten verheimlichtWas Polemik angeht: es fällt mir einfach schwer, mich mit der Annahme, ein Kinderschänder würde per se seine Chummers an seinen Neigung teilhaben lassen, ernsthaft auseinanderzusetzen. Aber polemik ist ja nichts schleches.


    Bei uns würde es halt auffallen, da wir als Team auch neben den Runs ein Hauptquatier haben und sich die Charaktere auch treffen. Allerdings könnte es durchaus seine Zeit dauern.


    Wenn Du allerdings Monologe mit dem SL darüber füren möchtest und Deinen Charakter tiefgehend auspielst ist es sicherlich möglich das Ganze zu Verbergen. Vielleicht. Vielleicht macht aber der *hust* 08/15 Runner und Kinderschänder auch Fehler.


    "Eusebius" schrieb:

    Du fragtest ja, was ich tun würde. Nicht, was meine Charaktere tun würden.


    Da es um IP Moral geht fand ich Deine Antwort halt komisch, bezogen auf den sogenannten 08/15 Menschen.


    "Eusebius" schrieb:


    Und Du?


    Ladies first.


    "Eusebius" schrieb:


    Warum willst Du das denn wissen? Und was stört dich an dem Hitler-Beispiel? Dass es leider nicht in das "Übles spielen ist übel" Raster passt?


    Warum zierst Du Dich so eine einfache Frage zu beantworten?



    Zitat

    Es ist ein Unterschied ob ein Berufsschauspieler nach einer Rollenannahme gefragt wird oder ob ein Spieler Hobbymäßig einen Kinderschänder spielen möchte.


    Ja. Mit dem Unterschied, das der Schauspieler normalerweise nicht Selber auf die Idee kommt. Aber da müssten wir wohl einen Psychologen befragen ob das nun tatsächlich einen Unterschied darstellt.


    Zitat

    Soll ich Dir eine lange Liste an Schauspielern schreiben, die die extrem Verbreitete Rolle "Perverses Monster" nicht abgelehnt haben?


    Nein ich glaube Dir auch so, dass Du es könntest.


    Zitat


    Ich glaube, dem durchschnittlichen Untergangs-Zuschauer ist bekannt, was Hitler getan hat.


    Aber wenn Du es gerne explizit magst, kannst Du statt Ganz als Hitler auch gerne Hopkins als Hannibal Lector nehmen.


    Ach wo Du es oben schon angeboten hast, such mir rasch den explizit agierenden Kinderschänder im Kinofilm raus, ich kenne keinen. Danke.

    TDH: "Wenn Logik in ein Rollenspiel gebracht wird, tötet Gott ein kleines Kätzchen."


    Alle meine Postings beziehen sich im Normalfall immer auf Shadowrun 3.

  • "Lubber" schrieb:


    Bei uns würde es halt auffallen, da wir als Team auch neben den Runs ein Hauptquatier haben und sich die Charaktere auch treffen. Allerdings könnte es durchaus seine Zeit dauern.


    Wenn Du allerdings Monologe mit dem SL darüber füren möchtest und Deinen Charakter tiefgehend auspielst ist es sicherlich möglich das Ganze zu Verbergen. Vielleicht.


    Nicht so "vielleicht". Den meisten Pädophilen gelingt es offenbar.


    Wir haben auch Team-Konstellationen, wo sich Chars auch privat neben Runs miteinander der abgeben. So nahe, dass sie sich beim Sex beobachten, sind sie allerdings nicht. Mag sein, dass es so etwas gibt. Aber die Regel dürfte anders aussehen.



    Zitat


    Da es um IP Moral geht fand ich Deine Antwort halt komisch, bezogen auf den sogenannten 08/15 Menschen.


    Wie gesagt: Du fragtest, was ich tun würde. Und ich bin nun mal nur durchschnittlich agressiv und kein Kreuzritter mit Lynchjustiz-Neigung. Und wäre wohl auch in SR keiner. Sowohl als 08/15-Lohnsklaven-Eusebius als auch als Runner-Eusebius.



    Zitat


    Ladies first.


    Gern. Ich warte.



    Zitat


    Warum zierst Du Dich so eine einfache Frage zu beantworten?


    Weil ich vorher gerne wüsste, was die Intention dahinter ist. Und wie Du überhaupt auf die Idee kommst. Weil ich der Meinung bin, dass die Darstellung von Verwerflichem nicht verwerflich ist?
    Nebenbei, wenn Du schon von anderen solche Auskunft verlangst, solltest Du mit gutem Beispiel voran gehen.


    Zitat


    Ja. Mit dem Unterschied, das der Schauspieler normalerweise nicht Selber auf die Idee kommt. Aber da müssten wir wohl einen Psychologen befragen ob das nun tatsächlich einen Unterschied darstellt.


    D.h. also, dann wäre also nicht der Schauspieler, sondern der Autor pervers? Der kommt ja immerhin auf solche Ideen.



    Zitat


    Ach wo Du es oben schon angeboten hast, such mir rasch den explizit agierenden Kinderschänder im Kinofilm raus, ich kenne keinen. Danke.


    Neulich kam z.B. ein Fernsehfilm, in dem der Schauspieler, der zusammen mit Dietmar Bär im Tatort spielt, einen Taxifahrer spielte, dessen Sohn pädophil war. Gern geschehen.


    Du solltest Dich auch nicht allzusehr an Kinderschänderei festmachen. Ich rede Allgemein von "Bösem", Verhalten jenseits einer gewissen Grenze. Das kann Kinderschändung sein (ich weiß auch nicht, warum man immer dort landet. Gefühlte Ent-Tabuisierung?), das kann Mord, Massenmord, Inzest, Folter, Terrorismus sein. Das Beschäftigen damit ist keineswegs Pervers, sondern Teil unserer Kultur. Nicht nur der Populärkultur. Sei das der Versuch, aus der Perspektive eines schwulen, inzesttreibenden SS-Mörders zu schreiben (Lidell), seien es diverse SM-Mörder oder Kinderschänder in Krimis, inzestteibende Sagengestalten, Thomas Mann-Novellen (Inzest, Pädophilie), sei es die wunderbare Welt der Trash-Comics.


    Weder haben da die Autoreneinen an der Waffel (höchsten manche), noch die Schauspieler (nur ein paar), noch wir, die Konsumenten (auch hier mit Ausnahmen)


    Wer also sagt, alles jenseits einer bestimmten Grenze habe generell in Rollenspiel nicht zu suchen, und wer es dennoch tut, ist selbst pervers, muss auch Thomas Mann oder Sophokles für pervers halten.


    Etwas, was ich bitteschön unterschieden haben möchte davon, dass jeder natürlich das Recht hat, für sich persönlich zu entscheiden, dass er keine Lust hat, z.B. jemanden zu spielen, der seine Kinder verzehrt oder sie als Menschenopfer benutzt oder sonstwas.

  • "Eusebius" schrieb:

    Gern. Ich warte.


    Keine Antwort ist auch eine Antwort. Absehbar.


    "Eusebius" schrieb:

    Weil ich vorher gerne wüsste, was die Intention dahinter ist. Und wie Du überhaupt auf die Idee kommst. Weil ich der Meinung bin, dass die Darstellung von Verwerflichem nicht verwerflich ist? Nebenbei, wenn Du schon von anderen solche Auskunft verlangst, solltest Du mit gutem Beispiel voran gehen.


    Interesse und Möglichkeiten jemand in einer Diskussion besser einschätzen zu können.


    Weil ich das hier schon gefragt hatte und Du bisher beharrlich ausweichst.


    Zitat

    D.h. also, dann wäre also nicht der Schauspieler, sondern der Autor pervers? Der kommt ja immerhin auf solche Ideen.


    Möglich. Bei Szenen mit Kindern übrigens immernoch Strafbar nach unserem StGB.



    Zitat

    Ach wo Du es oben schon angeboten hast, such mir rasch den explizit agierenden Kinderschänder im Kinofilm raus, ich kenne keinen. Danke.

    Zitat


    Neulich kam z.B. ein Fernsehfilm, in dem der Schauspieler, der zusammen mit Dietmar Bär im Tatort spielt, einen Taxifahrer spielte, dessen Sohn pädophil war. Gern geschehen.


    Der Onkel von meinem Neffen, dessen Tante kennt jemanden der...

    TDH: "Wenn Logik in ein Rollenspiel gebracht wird, tötet Gott ein kleines Kätzchen."


    Alle meine Postings beziehen sich im Normalfall immer auf Shadowrun 3.

  • Hollywoodmoral: "faire, direkte, kurzfristige" Gewalt akzeptieren wir, aber bei langfristiger Gewalt (Folter, Vergewlaltigung, Mißhandlung Schutzbedürftiger etc) knicken wir ein.


    Dabei ist sowohl der kaltblütige Mord (der von vielen SR-Spielern im Spiel akzeptiert wird) als auch die Vergewaltigung eines Kindes (der von vielen SR-Spielern im Spiel nicht akzeptiert wird) die in der Realität eines der schwersten Verbrechen.


    Aber hey, es ist halt die Hollywoodmoral. Die meisten sind da konditioniert, genau diese Doppelmoral für sich selber aufzubauen. Auch ich.


    SYL

  • Zitat

    Ach wo Du es oben schon angeboten hast, such mir rasch den explizit agierenden Kinderschänder im Kinofilm raus, ich kenne keinen. Danke.

    "Lubber" schrieb:

    Möglich. Bei Szenen mit Kindern übrigens immernoch Strafbar nach unserem StGB.


    Scheint, als würdest du dir deine Antwort selbst gegeben haben.
    Ansonsten: Diether Krebs hat in einem älteren Tatort einen Mann gespielt, der seine tochter misbraucht hat. Später sah man auch ne Szene, wo das dargestellt wurde, weil die Ermittler seine Privatfilmaufnahmen fanden und anschauten.
    Ich hoffe, der Name reicht und ich muss nicht noch Titel, Entstehungsjahr, etc raussuchen.
    Ansonstenhabe ich sehr häufig Schauspieler in Interviews sagen hören, dass sie gerne mal nen richtigen Psychopathen spielen würden, weil sie das als Herausforderung empfinden. Uch Kinderschänder wurden da AFAIR einzwei mal explizit gennant. Das geht IMO über ein simples nicht ablehnen entsprechender Rolleangebote deutlich hinaus.


    Zur Frage (ok, war nicht an mich gerichtet), ob man einen Kinderschänder spielen würde:
    Wenn die Rahmenbedingungen stimmen (die Mitspieler haben kein Problem damit, es passt ins Charaktergesamtkonzept, ich habe genug Infos, um das sinnig darzustellen und das Gefühl, dass es das Spiel bereichern wird), hätte ich wohl kein Problem damit.
    Leute, die foltern, habe ich auch schon dargestellt. Oder Terroristen. Ebenso nen Kanibalen (wobei der leider total misglückt ist und auch nicht zum Setting passte).
    Nen Mitspieler hat in einer Trinity-Runde mal sehr eindrucksvoll ne Frau dargestellt, die stark autoaggressiv war (Cutting).
    Geht alles. Ist nicht lustig, aber solange - wie gesagt - die Rahmenbedingungen stimmen, interessant.

    "As the sagest of sages have said: Not attempt to male-bovine defecate unto a male-bovine defecator!"
    -the fusion-phallused violator of worlds
    "Oil the squids, I'm going in!"
    -the dreaded captain Fang

  • Ich würde aber sagen, wenn man hier gleich wieder mit "Hollywood-Moral" kommt, geht das etwas zu kurz. Derartige Unterscheidungen zwischen gerechtfertigter Gewalt der Protagonisten und überzogener bzw. der Gewalt der Antagonisten gibt es, seit fiktionale Geschichten verbreitet werden (nur dass die Maßstäbe eben immer wieder wechseln, je nachdem was erlaubt ist in der jeweiligen Gesellschaft).

  • Blink :


    "Serrax" schrieb:

    Das bezweifle ich mal. Überwiegend sind Männer die Opfer von Männern. Bei häuslicher Gewalt liegt die Quote in Deutschland afaik bei ca. 50:50.


    "Blink" schrieb:

    Entschuldige, aber das ist wirklich grosser Mist. :


    Hellfeld-Untersuchungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigen einen signifikanten Männerüberhang bei den Tätern sowie einen signifikanten Frauenüberhang bei den Opfern. Diese Asymmetrie kann zu einem Teil durch das unterschiedliche Anzeigeverhalten von männlichen und weiblichen Gewaltopfern erklärt werden; öffentliche Stellen gehen bei der Planung der Gewaltprävention und Opferschutz von einer in der Gesamtbevölkerung ebenfalls existierenden Asymmetrie aus.


    Richtig, kaum ein Mann gibt zu, von einer Frau geschlagen worden zu sein. Deshalb ist die Statistik verzerrt.


    "Blink" schrieb:

    Nach Angabe des niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit[4] sind in 90 bis 95% der Fälle häuslicher Gewalt Frauen die Opfer und Männer die Täter.


    [quote="Der Spiegel, Nr.49/2004 (Titelthema, S. 94)"]Dabei ist Wissenschaftlern längst geläufig, "dass in fast der Hälfte aller Fälle die Gewalt von Frauen ausgeht", wie der Mainzer Kriminologe Michael Bock sagt. Eine Untersuchung des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen kommt zu dem Ergebnis, daß in Deutschland jährlich 240.000 Frauen und 214.000 Männer Opfer häuslicher Gewalt werden.[/quote]


    Es würde mich aber nicht wundern, wenn ein seit langem von Frauen dominiertes Ressort die Schuld praktisch ausschließlich bei den Männern sieht. Das passt auch ganz hervorragend in diverse feministische Ideologien. :evil:


    cu

    343max: Ihr werdet euch noch wünschen wir wären Politikverdrossen!

  • Eigentlich gehört diese Diskussion hier ja nicht unbedingt her...


    Aber ehrlich gesagt halte ich von deiner "Argumentation" nichts.


    Zitat

    Es würde mich aber nicht wundern, wenn ein seit langem von Frauen dominiertes Ressort die Schuld praktisch ausschließlich bei den Männern sieht. Das passt auch ganz hervorragend in diverse feministische Ideologien.


    Dem könnte man ja mit ebensoviel Recht entgegenhalten (nämlich nicht viel meiner Ansicht nach) dass eine immer noch in vielem männlich dominierte Gesellschaft angeblich jetzt versuchen würde besagte Schuld abzuleugnen und in eine Verteidigung "die Frauen aber auch!" verfällt.


    Ich gehe doch mal davon aus, dass auch sehr viele weibliche Gewaltfälle (also Gewalt Männer gegen Frauen) nicht gemeldet werden.
    Ein Doppelblindspiel zu betreiben nach dem Motto, wovon wird mehr verschwiegen, dürfte in Sachen verlässlicher Schätzungen wohl kaum zu befriedigenden Ergebnissen führen.
    Aber wie gesagt, das gehört eigentlich nicht hierer...


    Ich denke mal, hier (wie an vielen anderen Stellen) ist es sehr stark die Frage, welchen Spezialisten und "Spezialisten" man fragt (wie bei der nimmer ermüdenden Diskussion zu Folgen von Fernsehen, Computerspielen und so weiter).

  • Harbinger :



    Ich denke auch, man sollte bei Runnern nicht zwangsläufig ode auch nur überwiegend von Sozio/Psychopathen ausgehen.


    Man führe sich vor Augen wie hoch der Prozentsatz der Bevölkerung ist, der quasi "zum Töten ausgebildet" wurde:


    Praktisch alle Polizisten und Soldaten müssen sich diesem Thema stellen. Das sind in Deutschland permanent rund 500.000 Menschen - und da sind die Menschen vor - und nach der Dienstzeit nicht mitgerechnet.



    Ich vermute, daß sicherlich 20% der Bevölkerung das "charakterliche Rüstzeug" zum Shadowrunner haben.


    Darüber hinaus möchte ich anmerken, daß imho die Nazi-Zeit durchaus gezeigt hat, wie selbst "brave Bürger" zu unvorstellbaren Greultaten fähig sind.


    Genau so zeigt z.B. Abu Ghraib, wie schnell selbst "Profis" verrohen können, wenn deren Vorgehen toleriert wird. Dazu gibts einige interessante psychologische Experimente.



    Ferner:


    "Harbinger" schrieb:

    Viele Veteranen leiden an Posttraumatischen Stress und Angstzuständen und Depressionen, viele sind Drogensüchtig (etwa ein Drittel der GI´s nach dem Vietnamkrieg war bekanntermaßen Drogenabhängig).


    Ein Großteil der GI's in Vietnam waren junge Wehrpflichtige!


    Daher ist Deine Aussage nicht repräsentativ. Allerdings gab es auch richtige "Profis" (z.B. Kampfpiloten), die ebenfalls unter posttraumatiaschen Stress litten.


    cu

    343max: Ihr werdet euch noch wünschen wir wären Politikverdrossen!

  • "Lubber" schrieb:


    Das ist ein Diskussionsforum, kein Fertig - Aus - Punkt Forum. Such den Thunderbirdthread dann wirst Du verstehen. *g*


    Ich verfolge dieses Forum schon wesentlich länger als 2 Posts
    und ich schreibe hier auch länger als jetzt 3 Posts


    Und in Fragen der Moral, kann man sich auch immer wieder tot reden
    was mich an mein Beispiel mit dem Religionskonflikten erinnert... *unschuldig pfeift*


    nein.. mal unprovokativ:
    Es ist beim Rollenspiel doch wohl eine unerreichbare Kunst, sich so sehr von seinem eigenen Ich abzugrenzen, dass man Glaubhaft und ohne Nachwehen auch Persönlichkeitszüge darstellen kann die ein absolutes Gegenpol darstellen. Das könnte man dann schon wie eine gespaltene Persönlichkeit bezeichnen..ähm.. als Hobby (*wink mit dem Kleingartenverein samt Zäunen*)


    DOCH: Bei Moral haben sich auch schon so viele die Mäuler zerrissen.
    Es ist nicht produktiv.. den irgendwie gibt es für mich bisher kein überzeugendes Argument bei dem ich sagen könnte "Ja klar, diese und jene Sache ist moralisch doch gar nicht so verwerflich"


    stattdessen wird der schwarze Peter rumgereicht, wer den der Kinderschänder wäre.. als ob wir im echten Leben dazu eine Neigung hätten. Na sicherlich !


    Ich habe allerdings ein einfaches Argument aus der deutschen Rechtssprechung (sinngemäß)
    "Für eine Straftat muss eine Handlung vorliegen"
    "Der Versuch ist strafbar" (Nicht bei allen Verbrechen.. ist klar)


    "eine Handlung liegt nicht vor, wenn es sich nur um Gedanken, ohne anschließende Erfüllung eines Straftatbestandes, handelt"
    Sprich: So lang ich es mir nur vorstelle und nicht tatsächlich durchführe, kann ich munter Banken überfallen, Staatssysteme stürzen, Diebstähle begehen und Leute umbringen... es ist ja nicht real ;)


    Mal etwas für das Spiel produktives als Vorschlag:
    Als ich vor einigen Jahren eine Gruppe anfing und diese sich eher auf niedrigerem Niveau befand (ich habe ja eine Neigung dazu) habe ich eine Fragebogen erstellt bei dem genau abgefragt wurde, welche Verbrechen den für den Charakter aus seiner moralischen Perspektive in Frage kämen.


    Dabei kam heraus, dass illegaler Besitz, Körperverletzung, Anstiftung anderer zu einer Tat, Diebstahl, Verkehrsregelverletzungen und "Beschatten" für die Gruppe Moralisch absolut vertretbar war.


    Die Sachbeschädigung war schon weniger gern gesehen, genauso Mord, Drogenherstellung/-verkauf, Brandstiftung, Tierjagd, Sabotage, Betrug (z.b. Datenfälschung). Wäre aber teils eben möglich gewesen.


    Auf der untersten Skala standen dann "Bombenanschläge", Nutzen von chemischen Kampfstoffen, Naturverseuchung/-zerstörung, Störung der Totenruhe, Schändung (ihr wisst ja...) und Extraktionen.


    Ach ja.. und bei rassistisch motiviert hörte es dann ganz auf
    (da wurde ich sogar mal angesprochen, warum ich sowas überhaupt abfrage, wobei doch klar sein sollte, dass sowas für niemanden in Frage käme... - ich denke innerlich, dass es für SR nicht zutrifft)[/b]


    P.s.: Nein, ich werde nicht öffentlich aufführen, warum ich einen neuen Account habe - danke
    [Edit: Einen Halbsatz/Schreibfehler korrigiert...]

    such doch den Himmel zu teilen,
    dann wirst du deine Grenzen finden

    2 Mal editiert, zuletzt von Epimetheus ()

  • "Lubber" schrieb:


    Keine Antwort ist auch eine Antwort. Absehbar.


    Klartext: Du willst von mir eine Antwort auf eine Fage, die eine absolute Unverschämtheit ist, und die Du selber trotz zweimaligem Nachfragen nicht beantworten willst? Sonst geht's Dir aber gut, oder?


    Zitat


    Interesse und Möglichkeiten jemand in einer Diskussion besser einschätzen zu können.


    Interesse, ob Du's mit einem heimlichen Kinderschänder zu tun hast? Sehr löblich in unserer Post-Fritzl-Gesellschaft.



    Zitat


    Möglich. Bei Szenen mit Kindern übrigens immernoch Strafbar nach unserem StGB.


    Ich unterstelle Dir einfach mal, dass Du unterscheiden kannst zwischen einem Autor, der sich eine Handlung ausdenkt, in der Kinderschändung vorkommt, und Kinderpornographie.
    Sollte dem jedoch nicht der Fall sein, gebe ich Dir den dringenden Rat, nicht mit so komplexen Sachen wie Recht zu argumentieren.



    Zitat


    Der Onkel von meinem Neffen, dessen Tante kennt jemanden der...


    Sorry, Lubber. Filmtitel, Jahr und Darsteller kann man mit zwei Minuten Googeln rausfinden. Es ist allerdings nicht meine Aufgabe, deine Defizite in der Richtung zu beseitigen und Dir jeden Happen vorgekaut auf dem Silbertablett zu servieren, solltest Du zu dumm oder zu faul oder aus anderen Gründen unwillens sein, selber zu essen.


    docdamjin: IIRC gibt es auch einen mit Moritz Bleibtreu