Rollenspiel und Realismus

  • Zitat

    Das ist absolut richtig und gillt für so ziemlich alles. Autos, CD Spieler, Computer. Und wie lange gillt es? Solange wie die Designer und Entwickler diese Arbeit machen. Ein Auto von 1908 bekommt ein normaler Mensch von heute kaum in Gang und bei der ersten Panne nach 20km ist er am Arsch. Damals war das unkomfortabel und kompliziert und man musste effektiv wissen wie es funktioniert. Genau das ist die Kritik und das ist eine Konsumentenkritik. Kernproblem verstanden?


    Nein, ich fürchte da hab ich das Kernproblem nicht verstanden :?
    Falls du damit das Spielsysthem meinst, an dem du Kritik üben möchtest, dann sage ich darauf: Ich nutze es schon mehrere Jahre, ohne jemals nach 20km eine Panne damit gehabt zu haben (Ich hab ja auch ne Christopherus Plakette auf meinem GRW :D )
    Falls du damit aber die Waffen in SR meinst, und den anderen Tech Kram, dann nutze ich genau dein Argument und sage: Die Macher bei Ares werden das Teil schon so gebaut haben, dass mein Char damit umgehen kann, schließlich ging die Waffenentwicklung immer in diese Richtung. Moderne Sturmgewehre haben sich wohl deswgen durchgesetzt, weil sie einfacher zu bedienen sind als Frontlader.



    (diemasmal von apple:)

    Zitat

    Nein. Du mußt es nicht wissen. Andere interessieren sich vielleicht dafür. Aber gleich vorzuwerfen, daß dieses Interesse in einem Rollenspiel fehl am Platz ist...-....halte ich nicht für gerechtfertigt


    Ich auch nicht, hab ich auch nicht gesagt, ich weis auch nicht, wen du da zitierst, mich jedenfalls nicht. Ich habe lediglich gesagt, dass man nicht immer alles auf die "Wissenschafftliche Goldwaage" legen soll, jedenfalls wollte ich das :)

    Ich bin nicht die Signatur.... ich mach hier nur Sauber.

  • "apple" schrieb:


    halte ich nicht für gerechtfertigt. Viele Leute beschäftigen sich, gerade wegen dem Rollenspielhintergrund, mit dem Hintergrund. In Fantasy-Rollenspielen mag es auf einmal Lyrik oder Redeart sein, generelles Interesse an mittelalterlicher Geschichte, in einem Cyberpunk-RPG mag es das Cyberpunk-Literaturgenre sein oder der Hintergrund neuer Technologien oder generelles Interesse an eben "Wie funktioniet das".


    Ich hatte mich schlecht ausgedrückt! Ich halte es für die Art wie ich Rollenspiele spiele ungeeignet. Vieles bei Shadowrun ist nicht ganz logisch, entweder ich kann damit leben oder ich setze den Rotstift an und finde erst wieder Spaß am Spiel, wenn tatsächlich alles stimmt. So ist das jedenfalls bei mir. Mit einem Mittelweg wäre ich wahrscheinlich nicht zufrieden.


    dX

  • Nicht wirklich. Wenn man neu in die Diskussion kommt liest man als erstes etwas von einer ominösen HP. Was das für eine ist würde mich auch sehr interessieren. Denn immerhin scheint sie ja auslöser der Diskussion zu sein.

    Kriech is die Hölle, aber der Sound is geil!
    ...
    Bis auf Rigger sind mein Stand meist die 2er Regeln. Daher bitte ich um Nachsicht.

  • Eine HP, auf der detailliert Dinge wie Schalldämpfer und andere Waffen(modifikationen) beschrieben wurden (wie sie IRL funktionieren). Das erregte den Unmut einiger Leute, da sie dies für ein Rollenspiel nicht notwendig hielten, selbst als freiwillige Hintergrundinformation.


    Den URL habe ich leider im Moment nicht.


    SYL

  • Wenn ich jetzt neben Regelwerken auch noch Waffen und Technikseiten lesen muss, um SR realistisch zu spielen, dann ist bei mir der Ofen aus.

  • "apple1" schrieb:


    So ziemlich jedes Rollenspiel, welches ich als qualitativ hochwertig empfinde (SLA, L5R, CP2020, FS, BP, DnD zb), gab es Reality- und/oder Logikchecks.


    Für DnD gab es REALITY- UND LOGIKCHECKS ?


    Logikforscher A zu Boss: "Wir haben dieses Spiel nun untersucht und herrausgefunden, dass es logische Grütze ist. Es ist genauso realitstisch, wie die Möglichkeit, dass Mike Tyson ein Schachturnier gewinnt."
    Spielentwickler B zu Boss: "Aber wir haben so voll die Skill- und Fähigkeitssysteme entwickelt, dass man später voll das mörder-PG-Viech basteln kann..."
    Marktforscher C zu Boss: "...würde sich verkaufen"
    Boss: "Lasst uns dritte Version veröffentlichen... ....Logikforscher A, du bist entlassen !" :D



    Zum Thema nur soviel:
    Wenn ich 100% Realismus will, geh ich raus...
    Solange das Spiel ( S P I E L... ....ihr wisst, was ich meine ? :wink: ) Spaß ( S P A ß... ...okay, lassen wir das. :wink: ) macht, ist alles cool.



    Wenn ich einen Panzer mit ´nem Messer erledigen kann, fängt´s an, so unrealistisch zu werden, dass es mir auch keinen Spaß mehr machen würde, mir ein solchen Szenario vorzustellen. Das ist eigentlich das mindestmaß an Realismus: Ich muss es mir vorstellen können (und wollen).



    Bye the way: Science Fiction ist wissenschaftliche Fiktion.... ....das diese "fundiert" sein muss, wirst du keinen Literaturwissenschaftler behaupten hören.


    Bye,
    Yvo

  • Zumindest hat sie aber einen starken Bezug zur Technik - egal wie weit die Technik heutzutage auch ist. Und SF, die in sich nicht stimmig ist, ist auch keine gute SF.


    Wenn man es wirklich so absolut losgelöst vom Realismus und der technischen Entwicklung sehen wollte, dann hätte man das 'Science' in Science Fiction wahrscheinlich einfach weggelassen... :wink:


    Science Fiction ist nicht einfach nur Fantasy in der Zukunft...


    Cyberpunk ist ja schliesslich auch mehr als nur ein paar Ganger, Slums und Cyberware.

    "Ich dachte immer, es gibt keine Draaaaaaaarrrrggggghhhh...!!!" (Letzte Worte eines Trolls vor seinem Feuertod...)

  • "DARKWATER" schrieb:

    Zumindest hat sie aber einen starken Bezug zur Technik - egal wie weit die Technik heutzutage auch ist. Und SF, die in sich nicht stimmig ist, ist auch keine gute SF.


    Wenn man es wirklich so absolut losgelöst vom Realismus und der technischen Entwicklung sehen wollte, dann hätte man das 'Science' in Science Fiction wahrscheinlich einfach weggelassen...


    Nein, weil es die Art der Fiktion umschreibt.
    Nämlich pseudowissenschaftlich.
    Es klingt sinnig genug, damit man beim Lesen als Normalsterblicher nicht darüber stolpert - das ist auch alles.
    Einem fundierten Nachprüfen hält es quasi nie stand.

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • Mit stimmig meine ich, dass ein Szenario nicht an tausend Widersprüchen auseinanderfällt, wenn man mal anfängt, an einem Ende etwas genauer nach zu sehen. Mit stimmig meine ich weniger, das die aufgeführten technischen Fortschritte auch auf der Realität basieren müssen.


    Hier wiederum mag es nun weniger eine Rolle spielen, wie realistisch oder authentisch die dargestellte technische Entwicklung ist, solange sie zumindest nicht total Banane ist.


    Der Umstand, dass es einem 'Normalsterblichen' nicht sofort auffällt, dass es nicht zu 100% untermauert werden kann, macht doch auch ein wenig das Flair von SF aus. Die wichtigste Frage bei jedem SF-Szenario ist doch mitunter "Könnte das irgendwann wirklich passieren?", und jetzt nicht nur im Bezug auf Technik sondern auch auf soziale und politische Umstände.


    Eine richtige fundierte Nachprüfung wird es bei fast allen SF Szenarien eh bloss am Rande geben, denn es ist schwierig, von einem Auto, dass man vielleicht in 100 Jahren vorhat zu bauen, jetzt schon zu sagen, ob es auch fährt, oder bloss so aussieht, als könne es fahren.


    Man könnte höchstens anfangen, gewagte Rückschlüsse zu ziehen, wie z. B.:


    - Mit heutigen Mitteln wäre die Konstruktion fast so möglich wie gedacht, also ist das Auto keine pure Utopie. (Das ist ja die Frage, auf die man besonders beim Thema Waffen und Fahrzeugen in SR immer wieder kommt, wenn es um "Realismus im Rollenspiel" geht. )
    Oder:
    - Auf der ganzen Erde gibt es nicht so viel Engergie um das Schiff so zu beschleunigen, also ist der Ansatz automatisch Schwachsinn.


    Um mal den Leitsatz der sozialen Marktwirtschaft etwas zu verunstalten:


    "Soviel Phantasie wie möglich, und soviel Realismus wie nötig..."

    "Ich dachte immer, es gibt keine Draaaaaaaarrrrggggghhhh...!!!" (Letzte Worte eines Trolls vor seinem Feuertod...)

  • "Yvo" schrieb:

    Bye the way: Science Fiction ist wissenschaftliche Fiktion.... ....das diese "fundiert" sein muss, wirst du keinen Literaturwissenschaftler behaupten hören.


    Kommt ganz drauf an. Wenn es sich um eine Space Opera à la Star Wars handelt, muß es mit Realismus nicht die Bohne zu tun haben. Im Falle von Hard Science-fiction(wie bei Star Trek) jedoch schon.

    "Einer muss der Bluthund werden, ich scheue die Verantwortung nicht!" - Gustav Noske

  • Ohja, die Heisenberg-Kompensatoren sind da echte Klassiker für fundierte Wissenschaft in SF. :roll:

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    Donald Rumsfeld

  • Gut, dann eben ein besseres Beispiel (Star Trek als ist als Beispiel für Hard SF ohnehin etwas ungeeignet, da sich darin sehr starke New-Wave-Einflüsse finden lassen).


    Was hältst du denn bitte von Jules Vernes? Besonders "Paris im 20. Jahrhundert"?

    "Einer muss der Bluthund werden, ich scheue die Verantwortung nicht!" - Gustav Noske

  • Er schreibt sehr unterhaltsame Bücher, aber wenn ich die bekannteren Beispiele bedenke, dann denke ich eher, daß auch dort der Hautpzweck darin besteht. ;)

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    Donald Rumsfeld

  • Ich rede auch in erster Linie von seinen SF-Sachen, nicht den Abenteuergeschichten wie "Der Kurier des Zaren".


    Eine ganz erstaunliche Menge davon ist wahr geworden...

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  • Knochenleser, Astronome und Analysten - die Stellung des Wahrsagers im Wandel der Zeit?

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    Donald Rumsfeld

  • Also ich weis auch gerne wie etwas funktioniert und ich gebe zu das einige Dinge in SR nicht wirklich "Realistisch" sind aber das ist mir egal, es macht Spass.
    Ausserdem "wissenschaftlich recherchierte SciFi" ist ein netter Gummibegriff. Die erste Star Trek Folge wurde gar nicht ausgestrahlt da sie "zu wissenschaftlich" war oder wie sieht es mit Perry Rodan aus? Da schreiben WISSENCHAFTER mit und ich finde es extrem unrealistisch.
    Klar sind Rennmotorräder die sich wie eine Derby fahren etwas komisch oder Pistolen die 3,5kg wiegen aber da ist eben der GMV gefragt.

    Si vis pacem, para bellum


    Hekate (britische Magieadeptin mit Hang zur Theatralik und Blitzzaubern.)

  • Wobei man aber bedenken sollte, daß 'Motorradrennen' in SR ein etwas weiter gefaßter Begriff sind - man denke nur an CombatBiking. Viele der Maschinen müssen OffRoad-tauglich sein...

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