Gelöscht und Zugenäht

ich meinte das auf den Bezug, das es auch Nachteile bringen kann, wenn man ständig und überall gelöscht wird, bzw Daten nach kurzer Zeit verschwinden, wie es auch schon in einigen Beispielen genannt wurde...aber immer die Auslegung wie man es mit den Spielern klärt, da ich auch kein Freund von SL Wilkür war und bin

mfg SIN

Es ist eine positive Gabe. Dafür zahlt man. Die Regeln sind da recht eindeutig.

Man sollte so etwas vorher mit den Spielern besprechen, jetzt Knüppel auszupacken ist weniger elegant und die Spieler könnten etwas dagegen haben, aber ich finde es schon sehr interessant wie dogmatisch hier an Regeln festgehalten wird, die diese Gabe so wundervoll machen.
Das diese Gabe auch mal rollenspielerische Nachteile entwickeln kann, die Spannung bringen könnte man ja auch einsehen - denn hey, nichts auf der Welt hat nur gute Seiten und nichts bekommt man umsonst.
Oh sorry, ganz vergessen, man bezahlt ja mit BP, lass uns die Logik aus der Gabe nehmen, sie wurde mit BP bezahlt!

"Alec Hardison (Leverage)" schrieb:

Look, you know what I can do? I can re-task a satellite. I can get a level-3 NSA security clearance. But I can't hack a hick.

Nicht alle unerwünschten Daten sind in der Matrix. Was ist z.B. mit Augenzeugen (am besten mit Cyberaugen ohne WiFi, oder Brillen mit Kamera). Was ist mit physischen oder mystischen Spuren?

Carte Blanche ist die Gabe bestimmt nicht, selbst wenn man das Vergessen im Knast außer acht lässt.

"LeChuq" schrieb:

Was ist mit physischen oder mystischen Spuren?

Werden in aller Regel elektronisch erfasst bevor oder während sie ausgewertet oder in Beziehung zueinander gesetzt werden. Klar, kann man, vielleicht, noch mal in die Aservatenkammer und nochmal die Fingerabdrücke nehmen. Nur womit vergleichen? Wie das Beweisstück finden, wenn das Lagersystem dessen Standort gefressen hat? Wie Fingerabdrücke nehmen, wenn man dabei auf die technischen Errungenschaften der letzten 50 Jahre verzichten muss?

Nur wenn man wirklich Mist gebaut hat, jemanden wirklich motiviert hat kann man mit dem vom Träger dieses Vorteil hinterlassenen Spuren auch was anfangen.

"LeChuq" schrieb:

Carte Blanche ist die Gabe bestimmt nicht, selbst wenn man das Vergessen im Knast außer acht lässt.

Wünschenswerte Daten, also solche die es eigentlich nicht sind, gehen verloren, zum Beispiel das miese Führungszeugnis, die Anordnung der Haftverschärfung usw. Auch im Knast nutzt der Vorteil noch, wenn man so ohne negative Einträge in der Stammakte früher entlassen wird.

"Narat" schrieb:

Werden in aller Regel elektronisch erfasst bevor oder während sie ausgewertet oder in Beziehung zueinander gesetzt werden. Klar, kann man, vielleicht, noch mal in die Aservatenkammer und nochmal die Fingerabdrücke nehmen. Nur womit vergleichen? Wie das Beweisstück finden, wenn das Lagersystem dessen Standort gefressen hat? Wie Fingerabdrücke nehmen, wenn man dabei auf die technischen Errungenschaften der letzten 50 Jahre verzichten muss?

Der Vorteil bezieht sich ausschließlich auf die Daten des Inhabers. Fremde Daten verschwinden nicht. wenn also der "unbescholtene Bürger" Blut oder Hautpartikel des Opfers an sich hat....
Die andere Sache ist, wie sehr sind die Beweisspeicher der Ordnungshüter vernetzt? Ich würde denen keinen Kontakt zur Außenwelt geben. Zumindest nicht ohne eine Kopie abgeschottet zu lagern.
Die andere Sache ist, sind die eigenen biometrischen Daten wirklich ungewollte Daten? Vielleicht, braucht der Charakter diese ja für irgendwas.

Gibt es bei biometrischen Daten eigentlich in SR einen Dreiecksabgleich also Person mit Dokument und Datenbank?

"Narat" schrieb:

Nur wenn man wirklich Mist gebaut hat, jemanden wirklich motiviert hat kann man mit dem vom Träger dieses Vorteil hinterlassenen Spuren auch was anfangen.

Das stimmt.

"Narat" schrieb:

Wünschenswerte Daten, also solche die es eigentlich nicht sind, gehen verloren, zum Beispiel das miese Führungszeugnis, die Anordnung der Haftverschärfung usw. Auch im Knast nutzt der Vorteil noch, wenn man so ohne negative Einträge in der Stammakte früher entlassen wird.

Dass Du keine Negativeinträge hast, hilft nicht viel, wenn Du eigentlich nicht im Gefängnis sein solltest.

Mehrere Punkte.

Schon heutige Polizeiarbeit klappt nur mit Hilfe von Computern. Alles andere hieße zurück zu den Karteikarten, verlangsamt die Sache, bedarf einiges an Personal und ist ein nicht zu unterschätzender Aufwand. Der Bulle kann nicht mal eben eine Anfrage nach ähnlichen Fällen starten, einfach weil im das Referenzmaterial (der Fingerabdruck vom letzten Tatort aus der Datenbank verschwunden ist) fehlt oder die Daten über die anderen Fälle (in denen der Fingerabdruck schon mal aufgetaucht ist) verschwunden sind. Autarke Systeme eignen sich nicht zur Polizeiarbeit, sind aber immer noch besser als Karteikarten. So vernetzt wie 2072 alles ist, ist der Vorteil keine Du-kommst-aus-dem-Gefängnis-Karte sondern eine Du-wirst-erst-gar-nicht-ermittelt-Karte, zumindest in den meisten Fällen. Hat man eine Spielrunde, bei der sich der SL des CSI-2072 bedient ist es ein sehr, sehr mächtiger Vorteil, für andere Runden, besonders lokal agierenden, relativiert sich der Nutzen ganz gehörig.
Der örtliche Triadenboss z.B. pflegt seine Feindschaften nicht über die Matrix.

Die Beschreibung des Vorteils sagt, das nur vom Charakter nicht als wünschenswert erachtete Daten verschwinden. Wenn man im Gefängnis sitzt, was gehörigen Aufwand voraussetzt, verschwinden nicht die Daten über die eigene Anwesenheit, sondern nur die welche einen im Knast das Leben schwerer machen.

Damit der Vorteil aber nicht ganz so zu Gehirnverdrehungen führt, sollte man davon ausgehen das auch Daten manipuliert und nicht nur entfernt werden können.

"Narat" schrieb:

Schon heutige Polizeiarbeit klappt nur mit Hilfe von Computern. Alles andere hieße zurück zu den Karteikarten, verlangsamt die Sache, bedarf einiges an Personal und ist ein nicht zu unterschätzender Aufwand.

und wie passen schon heute (leider) nicht gänzlich unübliche "handakten", die neben den offiziellen akten geführt werden da hinein? da machen sich die ordnungshüter ja auch die mühe.

"SCARed" schrieb:

und wie passen schon heute (leider) nicht gänzlich unübliche "handakten", die neben den offiziellen akten geführt werden da hinein? da machen sich die ordnungshüter ja auch die mühe.

Weil Sie es seit 50 Jahren "immer schon" machten.
wenn es erst mal 30,40 Jahre lang Usus ist alles in einen Taschensekretär (SR2,3 ) und danach in ein Comlink einzugeben,wird wohl niemand mehr Papierakten führen. Menschen haben die Tendenz immer fauler zu werden und es ist weitaus einfacher kurz einen mündlichen Bericht abzugeben als Ihn handschriftlich in Akten einzugeben (inklusive rausholen der Akten, vorbereiten, nachbereiten und einsortieren derselbigen)

mit (nicht ganz so ) faulem Tanz
Medizinmann

@ Narat: lies dir den Text zu der Gabe lieber nochmal durch. Besonders zwei Passagen schränken das starkt ein: "...Ausgenommen von den besten Sicherheitssystemen...", wie man das als Gruppe definiert, muss man sicher besprechen, aber ich würde nicht bei Zürich Orbital anfangen und: "...Beachten sie, dass das Löschen von Daten auch zu unerwünschten Problemen führen kann, zum Beispiel wenn der Charakter für ein paar Tage in den Knast muss (und das System dann seine Anwesenheit dort "vergisst")". Das Beispiel mit dem Knast wurde sogar explizit genannt und es macht auch durchaus Sinn, denn wer hat schon gern Daten über seinen Knastaufenthalt Stillschweigendes Einverständniss nennt man das.

Ansonsten: Ja die Gabe ist sehr mächte und dafür sogar vergleichsweise billig. Umso mehr sollte man einen Missbrauch vermeiden und die: Ich hab das mit Karma/GP bezahlt, also hab ich ein unumstößliches Anrecht darauf, zieht nur sehr bedingt. Man denke nur an Attributsverluste oder ähnliches...wurde auch bezahlt und es gibt Situationen, in denen es gerechtfertigt ist hier (dauerhafte) Abzüge zu vergeben. Den Präzendenzfall gibt es also. Natürlich sollte man es nicht wegen soetwas einfachem wie nem Strafzettel für Falschparken aushebeln, aber es kommt irgendwann der Punkt, an dem man es machen sollte um ein Ausnutzen von Seiten der Spieler zu verhindern. Wann dieser Punkt kommt, muss jede Gruppe für sich entscheiden und der SL sollte, wenn er den Punkt gekommen sieht, vorher ein paar Meinungen zu dem Thema einholen. Ein Alleingang kann da nichts gutes bewirken.

Hinzu kommt, dass es mich wundern würde, wenn die Polizei nicht auch ein Backup System hat, auf dem alles nochmal abgelegt wird und das nunmal nicht zwangsläufig einen Zugang zur Matrix hat. Klar wird da nicht jeder Kleinscheiß zu finden sein, aber:"War in eine Schießerei verwickelt"...klar wird das dort gespeichert, wenn er dadurch aktenkundig wurde. Wie langsam oder schnell es auf diesem Backup System entdeckt wird... Das steht natürlich wieder auf nem anderen Blatt.

Wie die Gabe sich imeinzelnen auswirkt ist in der Runde vermutlich klärungsbedrüftig, für einen GTA Spielstil, umlackieren und gut ist, keine Sirenen, kein Geschrei, ist sie ideal.

Eine Carte Blanche ist sie andernfalls nicht, da auch bei der Festnahme Verletzungen enstehen könne, bzw. je anch Verbrechen u.U. gar keine Gefangen gemacht werden.

Gruß H

Jede Gabe kann man auch verlieren. Wenn der Schamane mit Vorteil Schutzpatron selbigen beleidigt oder ähnliches macht, kehrt ihm sein Schutzpatron auch irgendwann den Rücken. Nach einem Hirnschaden durch einen Kampf kann man sein photographisches Gedächtnis verlieren...

Also, mit diesem Vorteil hat man einen sehr guten Hackerfreund, der einem den Rücken freihält. Aber das hat individuelle Grenzen... Ich stell mir grad vor, wie der Charakter angerufen wird:
"Hey, du hattest gestern einen Run bei XY, richtig? Hab da deine Daten gelöscht... die hatten eine extreme Sicherheit... und leider hat's dabei so ne Art digitaler Querschläger gegeben... dir sind da jetzt XY Nuyen verloren gegangen, die krieg ich aber nicht mehr zurück, sorry"

Oder ganz simpel, der Freund meldet sich und beschwert sich, dass der Charakter mal ne Runde langsamer machen soll, soviel Scheiß, wie er produziert kriegt man ja nicht an einem Tag einfach wieder gelöscht. Ein paar solcher Warnungen und die Gabe ist weg, wenn der Spieler nicht darauf eingeht.

Ganz ehrlich, die Gabe ist mit irgendeinem Hacker Kumpel meines Erachtens eh nicht zu rechtfertigen...

einfach Captain Chaos oder Fastjack als connection nehmen ... 8O :wink:

CC ist tot. Das war unsensibel

Es kommt sicherlich ein wenig auf die Definition von "from all but the most secure systems" an, aber ganz ehrlich, selbst Fastjack würde ich das nicht zutrauen, nein. Einmalig in nem Run diese Systeme eindringen und Daten löschen? Klar, kein Problem. Aber all diese System 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr im Auge behalten und dann mal so schnell die Daten löschen? Nein, das schafft imho auch Fastjack nicht. Selbst eine AI dürfte da auf Dauer Probleme haben, sofern man eben die Definition nicht arg runterschraubt. Effektiv bedingt der Vorteil ja eine Connection, die besser ist als 6/6, nur leicht eingeschränkter darin, was sie tut. Aber sie tut es immer, ohne Gegenleistung, etc. Insgesamt halte ich den Vorteil für... übertrieben.

Auf EIN System bezogen würde sowas ja Sinn machen, dann könnte man ihn einfach über eine Connection abbilden...

Letztlich bleibt es dem Spielleiter überlassen, womit man diesen Vorteil erklärt... tatsächlich ist das eine unverhältnismäßig mächtige Sache, die problemlos und auch unabsichtlich mißbraucht werden kann. Und genau darum geht es ja anscheinend.

Über eines sind wir uns doch einig: Hinter diesem Vorteil steckt irgendein denkendes Wesen... und wenn ein freier Geist einen Narren an dem Charakter gefressen hat und daher ein Dutzend Technomancer-Gruppen angeheuert hat, um den Charakter den Rücken frei zu halten, dann ist das eben die Ursache.
Aber was auch immer da läuft, es kann irgendwie beendet werden. Nur weil man bei der Charaktererschaffung einen Vorteil kauft, ist das keine Garantie, dass es so bleibt. Man hat auch einen Charakter mit zwei Beinen, zwei Armen und zwei Augen erschaffen... hier meckert niemand darüber, wenn plötzlich etwas verloren geht.

Um darauf zurückzukommen: Entweder steckt ein denkendes Wesen dahinter - in dem Fall kann es verärgert werden, einfach die Schnauze voll haben oder auch der Meinung sein, dass allmählich doch eine Gegenleistung angebracht sein.
Im anderen Fall kann es ein Computerfehler sein... irgendwas an den Daten des Charakters löst einen Glitch aus und die Daten fallen durch's Netz. Das kann irgendwann aber auch bemerkt und behoben werden.
Wie auch immer, der Vorteil kann negiert werden.

Nein, persönlich halte ich es schon so, dass gilt "Mit Punkten gekauft gehört dir". Das gilt zwar primär für GURPS (wenn sich dort z.B. jemand ein Raumschiff mit Punkten kauft, zerstöre ich das nicht, lasse ich die Gruppe aber eines auf nem Asteroiden finden, kann es morgen gleich wieder in die Luft fliegen), aber auch bei Shadowrun würde ich persönlich einen Charakter nicht ändern, das ist Sache des Spielers. Dementsprechend würde ich (langfristig, für kurze Zeit ist ok) seine Vorteile nicht anfassen, ihn nicht verstümmeln, etc. - wenn der Spieler sowas haben will, kann er das ja sagen bzw. frage ich einfach.

Und ich denke, jede Erklärung ist - insb. für 400 Bp Charaktere - einfach Over-The-Top.

Der Vorteil ist nicht kugelsicher... *husthust*

Aber ist auch ein doofes SR wenn die Gegner zurückschiessen.

Eine Möglichkeit könnte auch sein den Vorteil nicht mehr bei der Charaktererschaffung zuzulassen.

Der SC muss ihn sich dann verdienen und später mit Karma bezahlen, dabei muss er dann mit wem auch immer in Kontakt kommen und dabei können auch Grenzen des Löschens vereinbart werden usw.
Wenn dabei noch ein NSC mit eigenen Schwächen, Stärken, Eigenheiten, Hobbys, quasi jemand mit einem Leben heraus kommt, wäre das ja vielleicht auch ganz nett.
(Andere Möglichkeit ist es den Vorteil am Anfang zu bezahlen, aber er wird erst aktiv wenn der SC ihn sich verdient hat, nur falls man später nicht noch 20 Karma ansparen will).