[SR4] Straßensamurai - die Frage nach dem Sinn der Muskeln

  • Zitat

    Ah. Und Vercyberung, die zu 0.1 Essenz führt ist genau was?


    nicht übermäßig, übermäßig ist alles, was mehr als 6 punkte essenz verschluckt . . daher ja cybermantie, um das abzufangen mehr oder weniger . .

    Im Jare 2005 wurde SR4 erschaffen. Das machte viele Leute sehr wütend und wurde allenthalben als Schritt in die falsche Richtung angesehen.

  • "Blink" schrieb:

    Ah. Und Vercyberung, die zu 0.1 Essenz führt ist genau was ?



    Übermässig- das würde ich anders sehen als Nekekami. Und? Ich rede ja von was ganz anderen.


    Übermässige Vercyberung wird ausdrücklich abgelehnt. Vercyberung allgemein jedoch nicht.


    Ich wiederhols nochmal: Cyberware ist 2070 seit einer Generation akzeptierte Generation.


    Niemand wird als abartig angesehen werden, weil er Cyberware benutzt. Auch dann nicht, wenn er das tut, um besser zu werden.

  • "Nekekami" schrieb:


    nicht übermäßig, übermäßig ist alles, was mehr als 6 punkte essenz verschluckt . . daher ja cybermantie, um das abzufangen mehr oder weniger . .


    Das ist Unsinn, entschuldige.


    Unter Null ist Cybermantie, und nicht übermäßig.


    Das kommt nicht an jeder Strassenecke vor, deltaklinik, Cybemantische Rituale etc etc-


    Wenn nur das als übermäßig anerkannt wird, dann kannst Du auch ich weiss nicht, ein halbes Kilo Koks spritzen pro Tag, wenn Du einer der 10 Menschen bist, die das überleben. Dann ist das auch erst übermäßiger Konsum.


    Eusebius . Und warum widersprichst Du mir dann ? Nichts anderses habe ich auch gesagt. Normale Vecyberung macht keinem etwas. Aber bei 0.1 *übermäßig* sollte es meiner Meinung nach Nachteile geben. Von nichts anderem reden wir hier.

  • "Blink" schrieb:


    Eusebius . Und warum widersprichst Du mir dann ? Nichts anderses habe ich auch gesagt. Normale Vecyberung macht keinem etwas. Aber bei 0.1 *übermäßig* sollte es meiner Meinung nach Nachteile geben. Von nichts anderem reden wir hier.


    Nein, ich sehe das durchaus anders. Auch bei 0.1 sollte es IMO keine zusätzlichen phsischer Art Nachteile geben.
    Wie gesagt, wenn jemand seinen eigenen Sam so spielen will, ist das ok. Aber generell zu sagen, extreme Vercyberung macht Psychose, das ist eben nicht mehr auf SR-Boden.


    Dann kann man sich natürlich noch drüber unterhalten, ob das vielleicht anders sein sollte, als es ist. Auch da wäre ich dagegen. Mundane Chars haben Magiern gegenüber schon zu viele Nachteile, als dass man ihnen nun noch zusätzliche Stöcke zwischen die Beine schmeissen müsste.

  • Die sozialen Nachteile beziehen sich meiner Meinung nach vor Allem auf offensichtliche Cyberware nicht auf den Essenzverlust des Gegenübers, den man mMn auch nicht ohne Messgeräte wahrnehmen kann.


    Jemand mit offensichtlichem Cyberschädel und Armen und am besten noch mit Spornen wirkt von sich aus bei weitem bedrohlicher als jemand mit ReBoIII, Titanknochen und Talentleitungen.


    Ansonsten schließe ich mich der Meinung an, dass Psychosen optional sind und auch sein sollen.

    Zu Oldschool für SR5 und viel zu Oldschool für SR6 - Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich alle meine Beiträge auf SR4.

  • Mir würde ein "Regelzwang" auch nicht gefallen.Dann müsste man Zwangsweise Magieren ab MAG 6 oder Hackern ab einer Comlinkstufe 6 auch so ein Händicap geben.
    mit den TMs ist es das gleiche.Im Fluff steht,das viele von Ihnen Matrixabhängig sind,aber es gibt keine Regel,die den Spieler dazu zwingt seinem TM eine schwere Matrixabhängigkeit zu verpassen


    Wie LeChuq schon sagt.Der Typ mit Orthoskin und Sharkskin Add-on(Essenz 5,4 ) hats schwerer als der Typ mit Reflexbooster 3 und PlastikkompKnochen(Essenz 0,5)


    mit Zwingtanz
    Medizinmann

  • "Eusebius" schrieb:


    Nein, ich sehe das durchaus anders. Auch bei 0.1 sollte es IMO keine zusätzlichen phsischer Art Nachteile geben.


    Laß mich raten, du spielst einen Sam, oder?

    "Eusebius" schrieb:


    Mundane Chars haben Magiern gegenüber schon zu viele Nachteile, als dass man ihnen nun noch zusätzliche Stöcke zwischen die Beine schmeissen müsste.


    Lange nicht gelacht. Sobald ich wieder Luft habe können wir eine Diskussion führen, von mir auch per PN, warum SR eines der balanciertesten Spiele ist, ok?



    Denn, Sams mit einer Essenz von unter 2 sind anders. Das ist Fakt. Du hast dir einen guten Teil deines Körpers genommen. Damals sogar unwiederruflich. Das hinterläßt Spuren. Frag mal einen Transplantationspatienten, wie er sich nach der Herzverpflanzung fühlte...
    Weil es im Spiel optional ist, weil die Redaktion so nett ist und es modular gestalten will, welche Nachteile ein Char hat, siehst du das als Regel.
    Deswegen sind die Bücher auch so wichtig. Sie vermitteln uns den Flair, was uns mit den Regeln ermöglicht wird.
    Außnahmsweise möchte ich dafür ein deutsches Buch anführen, den das ist wirklich gut: Pesadelias, oder auch Wiedergänger. Lies es und frag dich wie so eine Cyberpsychose aussehen könnte. Im Buch wird behauptet, der war schon so, aber ist das im Nachhinein nicht immer so?


    Magier mit einem hohen Attribut bekommen soziale Einbußen. Was muß man dafür aufgeben, um so eine Macht zu erreichen? Dein soziales Umfeld und deine Hobbys. Irgendwann kannst du dich nur noch mit anderen unterhalten, die ähnliches durchmachen. Die Schläfer würden es nicht verstehen.
    Im Rollenspiel äußert sich das durch das einseitige Verteilen des Karmas. Wil+Log+Mag+Hexerei+Beschwören...
    Kaum ein Magier, der sich seiner Kunst so verschreibt wird irgendwo sonst glänzen. Wenn du 15 Karma hast würden die meisten Magiespieler versuchen ein magierelavantes Attribut oder Fertigkeit zu steigern. Keine Ettikete, keine Pistolen, kein Motorrad.


    Gleichgewicht ist in SR stark vertreten. Wenn man es mal schafft über den Tellerand zu gucken, dann merkt man das auch.
    Ich wetter auch gerne gegen Nicht-Aktive, aber das ist nur ein wenig Dissen. Ein Straßensöldner, gut konzipiert und umgesetzt, verdient meinen Applaus. Ein Hacker, der seine Fertigkeiten einsetzt um zu bestehen und dem Team zu helfen, wird von mir immer unterstützt.


    Also sollte man mit dem Geheule aufhören, 'wenn Sams eine Psychose bekommen, dann sollten Magier aber auch'. Peinlich, und wenig konstruktiv. Wenn man versucht, den Blickwinkel zu ändern, den eigenen und evtl den der anderen, dann bitte. Aber mit 'der hat angefangen' wird das hier nichts.
    Aber ich befürchte, ich habe Perlen verteilt...

    Be polite, be professional, but have a plan to kill everybody you meet
    - J.N.M. -

  • "Harbinger" schrieb:

    Jaywalker


    Ich muss gestehen ich habe nich den gesamten Thread gelesen aber mit diesem Namen hat sich das Thema auch schon erledigt ^^


    Jaywalker ist für mich DAS Bild des realistischen Streetsam.
    Bei dem wurde auch mal elegant auf den Nebeneffekt von Int 6 eingangen
    (zb die Stelle bei der bei der die Seiten eines Buches in Sekundenschnelle ließt)
    Überlegend, taktisch und höllisch tödlich wenns drauf an kommt.


    An Ihn ist mein aktueller Nächtlichen Streetsam etwas angelehnt. (Wobei der Name Ryan auch direkt aus den Romanen stammt ^^)
    Der mag einen Run wenn alles wie am Schnürchen läuft und man eine total elegante Lösung findet. Aber da das Leben nunmal so nicht ist, ist er immer bereit wenns ums Kämpfen geht und er sich richtig Austoben kann.
    Wird sich noch rausstellen ob er der Anführer des Team wird oder eher die Loki-Schamanin.


    Anyway..Wie soll ein Idiot der wirklich NICHTS außer kämpfen kann an die Kohle für Cyberware ran kommen? (Söldner wäre da ne Option)
    Irgendwann wird das "reiche Eltern"-Konzept doch öde ^^


    Last but not least. Meiner Meinung nach sind Streetsams nicht ausgestorben oder Auslaufmodel.
    Wer sich mit harten Jungs anlegt sollte immer mindestens auch einen harten Jung dabei haben. Zumindest in SR3 könnte man sonst so manche Kampagne knicken.
    Sie sollten halt nur nicht blöde sein.

  • Zitat

    Denn, Sams mit einer Essenz von unter 2 sind anders. Das ist Fakt.


    nö, isses nich . . selbst wenn 90% und mehr von deinem Körper noch natürliches Fleisch und Blut sind kannst du schon bei 1 Essenz-Reset rumdümpeln . . dann bist du nur minimal schneller als der Durchschnittsmensch in den Reaktionen, aber überall anders völlig normal . .
    Mundane und Magische sind NICHT balanciert, ganz egal, was du meinst . . am anfang sind Mundane die sich auf 0,01 Essenz runtercybern dem magier überlegen, es sei denn er spezialisiert sich, nach ein paar dutzend karma punkten sind die magier schon im vorteil . .
    Jaywalker ist eine Ausnahme, der war schon ein Psychopath oder wie sich das nennt, bevor er die Cyberware hatte . .
    und hier geht es grade darum, dass leute regeln dafür wollen, dass samurai noch mehr probleme bekommen als so schon . .
    das ist so als würde man eine psychose für jeden initiaten-grad verlangen . .
    weil das was du da beschrieben hast, dass magier ihre punkte nicht in charisma und fertigkeiten stecken ist so ziemlich dämlicher mist . . mindestens in charisma um beim beschwören besser zu werden kommen punkte, ausserdem ist das eine FREIWILLIGE entscheidung . . und nicht eine Regel die einem aufgedrückt wird . . ein samurai MUSS sich runtercybern, wenn er nicht VON ANFANG AN im hintertreffen sein will . .

    Im Jare 2005 wurde SR4 erschaffen. Das machte viele Leute sehr wütend und wurde allenthalben als Schritt in die falsche Richtung angesehen.

  • Ich sags nochmal in diesem Thread, ich finde es nicht schlimm zu sagen das man bei extremvercyberung eben solche Einbußen hat, bzw. das man dann eben Gefühlskalt wird. Da aber eben solche Charaktere zum Gesamtbild von SR gehören verstehe ich nicht warum dann in anderen Threads gesagt wird das es mehr Moral oder so geben sollte. Ich bin für Streetsams, weil ich finde das sie zum Teil einfach cool sind. Klar müssen sie auch nachdenken und taktisch klug sein. Aber man kann auch rohe Gewalt sinnvoll nutzen (Ja glaubt mir ;-) ).


    Ich hab mal nen Sammy gespielt dem alle anderen ausser er selbst und dem Teammagier völlig egal waren. Er war ein bisschen so wie der Typ von dem ich denke das Cajun auf ihn anspielt, also der Negativ oder Minimalessenzler aus Pesadillas. Er hat nen Familienvater abgeknallt und die weinende Familie stand daneben. Er hat die Familie am Leben gelassen weil die 3 Schuss Hohlspitzmunition ja auch Geld kosten. War eben Wetwork aber dem Char war es egal. Wetwork ist in den meisten Fällen sehr schnell verdientes Geld. Und irgendwoher muss der Chrom ja auch finanziert werden. Der Charakter war sehr taktisch und konnte sich auch sehr gut anschleichen. Der Char war sehr intelligent, und hat alles gemacht um in kürzester Zeit, mit höhster Effizienz an möglichst viel Geld zu kommen.


    Um mein ganzes Böse Sammys gefasel mal zusammenzufassen:
    Man kann doch nicht in einem Thread sagen das alle Sammys gefühlskalt sein sollten, bzw. das sie können, und sich in einem anderen darüber beschweren das es mehr Moral in den Schatten geben sollte.


    Versteht ihr wo bei mir seid den letzten Posts in diesem Thread ein bisschen der Wurm drin ist?

    "Man sollte niemals unterschätzen, wie berechenbar Beschränktheit ist."
    (Bullet-Tooth Tony)

  • "Cajun" schrieb:


    Denn, Sams mit einer Essenz von unter 2 sind anders. Das ist Fakt.


    Kann man dieses Fakt auch irgendwie belegen?



    Zitat


    Du hast dir einen guten Teil deines Körpers genommen.


    Vercyberung besteht in Shadowrun in deutlich mehr als "Arm abhacken und Kunstarm dran"


    Zitat

    Frag mal einen Transplantationspatienten, wie er sich nach der Herzverpflanzung fühlte...


    Ich frage mich eher, was das aussagen soll. Denn eine Herztransplatation änder nichts an der Essenz. Übrigens fühlen sich viele Patienten danach angeblich besser als davor.


    Zitat


    Weil es im Spiel optional ist, weil die Redaktion so nett ist und es modular gestalten will, welche Nachteile ein Char hat, siehst du das als Regel.


    Ich sehe es als Regel, weil es so da steht. Als Spieler bin ich für dafür, wie etwas ist, erst mal auf die Publikationen angewiesen. Und die sagen mir klipp und klar, dass Cyberspychose ein optinaler Flaw ist wie Allergie oder Sucht oder Phobie.


    Und da ich über kein ominöses Geheimwissen verfüge, wie es wirklich ist, und das die Redax mir nur aus Höflichkeit vorenthält, um mich nicht zu schockieren, bleibe ich erst mal dabei.


    Zitat


    Außnahmsweise möchte ich dafür ein deutsches Buch anführen, den das ist wirklich gut: Pesadelias, oder auch Wiedergänger. Lies es und frag dich wie so eine Cyberpsychose aussehen könnte. Im Buch wird behauptet, der war schon so, aber ist das im Nachhinein nicht immer so?


    Ich kenne es. Eine schöne Geschichte, über einen Streetsam. Nirgends steht da, dass Schwervercyberung zwingend Cyberpsychose verursacht. Oder dass alle Schwervercyberten so was haben. Da steht nicht mal, dass die Mehrheit so was hätte. Nicht mal, dass Jaywalkers Knacks wirklich von Cyberware kommt, steht da.
    Bist Du ganz ganz sicher, dass das ein guter Beleg ist?


    Zitat


    Magier mit einem hohen Attribut bekommen soziale Einbußen.


    Wo steht das denn?



    Zitat


    Was muß man dafür aufgeben, um so eine Macht zu erreichen? Dein soziales Umfeld und deine Hobbys. Irgendwann kannst du dich nur noch mit anderen unterhalten, die ähnliches durchmachen. Die Schläfer würden es nicht verstehen.


    Ich kenne einige Leute, die in irgendetwas sehr gut sind. Auch ohne dadurch zu Asozialen Zombies zu werden.



    Sorry, aber "Sammies werden Psychos" oder "Magier mit Größenwahn" sind sicher nette Hintergrüne für Individuen (oder eher kitschig als nett), aber als generee Aussage oder sogar als Muss taug es wenig.



    Zitat


    Also sollte man mit dem Geheule aufhören, 'wenn Sams eine Psychose bekommen, dann sollten Magier aber auch'. Peinlich, und wenig konstruktiv.


    Ich halte eher solch Versuche des Rumplaumes hier für peinlich und wenig konstruktiv. Wenn Du flamen willst, tu's woanders. Wenn Du was zu sagen hast, tus angemessen.

  • "Cajun" schrieb:


    Laß mich raten, du spielst einen Sam, oder?


    Ich spielte einen Sam ... und er hat recht.


    Zitat


    Lange nicht gelacht. Sobald ich wieder Luft habe können wir eine Diskussion führen, von mir auch per PN, warum SR eines der balanciertesten Spiele ist, ok?


    Gemessen woran? Dungeon and Dragons 3.0?


    Zitat


    Denn, Sams mit einer Essenz von unter 2 sind anders. Das ist Fakt. Du hast dir einen guten Teil deines Körpers genommen. Damals sogar unwiederruflich. Das hinterläßt Spuren.


    Fakt? Gemessen in SR3 und SR4 ist das alles andere als ein Fakt. Es gibt Veränderungen, es gibt eine vielzahl sehr unterschiedlicher Ware, die Dich alle auf 0,1 Essenz bringen können ( Reflexware vs Headware vs Cyberglieder zb), es gibt mögliche regeltechnische Flaws, die man nehmen kann, und Leute, die sich mit Kampfcyberware vollpumpen, damit sie besser kämpfen können, neigen sicherlich zu anderen psychischen Problemen als Leute, die sich mit Cyberlogik-Ware ausstatten ... was sicherlich auch mit dem "Beruf" zu tun hat, nicht unbedingt mit den Werkzeugen, die man dazu verwendet.


    Zitat


    Frag mal einen Transplantationspatienten, wie er sich nach der Herzverpflanzung fühlte...


    Essenz ist vor allem ein interner Balancierungsmechanismus, damit sich Leute nicht mit hunderten von Implantaten ausstatten. In der Realität gibt es keine Essenzwerte, bei denen man stirbt, wenn man unter 0 geht. Zumindest noch nicht.


    Zitat

    Deswegen sind die Bücher auch so wichtig. Sie vermitteln uns den Flair, was uns mit den Regeln ermöglicht wird.


    Regelbücher oder Romanbücher? Romanbücher haben nämlich erstmal den Nachteil, daß sie oftmals von Romanautoren geschrieben wurden, die nicht aus dem Regelbuchlager stammen. Und so werden für atmosphärische Beschreibungen gerne mal die Regeln ein wenig zurechtgebogen, bzw jeder Autor gibt ein wenig seiner persönlichen Interpretation von SR in seinen Romanen bei. Das ist jetzt nicht unbedingt etwas schlechtes, Pesadillas und Ash habe ich durchaus gemocht, aber um die regeltechnischen Folgen für Charaktere auszudiskutieren, sind sie bestenfalls eine Inspirationsquelle zur Charakterbeschreibung, weniger eine regeltechnische Argumentationshilfe, auch nicht zum Flair-Aufbau.


    Sonst wäre jeder Besitzer von verbesserten Pheromonen ein besserer Gedankenkontrolleur als jeder Sozialadept oder Manipulationsmagier (auch das kam in den Romanen vor).


    Zitat

    Lies es und frag dich wie so eine Cyberpsychose aussehen könnte. Im Buch wird behauptet, der war schon so, aber ist das im Nachhinein nicht immer so?


    Und jetzt kannst Du Dich fragen, ob Jaywalker ein Soziapath war, weil er Cyberware hatte, oder ob er ein Arschloch war, weil er für Geld andere Leute ermordete oder ob er nur einfach als Mistkerl geboren wurde oder einfach nur durch eine Haifischkapitalismusgesellschaft so sozial geprägt wurde.


    Zitat


    Magier mit einem hohen Attribut bekommen soziale Einbußen.


    Verzeihung?


    Zitat


    Was muß man dafür aufgeben, um so eine Macht zu erreichen?


    Nichts regeltechnisches, außer Karma und Nuyen. Bekommen dann Samurais auch Nachteile, weil sie statt sozialer Fertigkeiten lieber Konstitution und automatische Waffen steigern? Wohl kaum. Was ist mit Nuklearphysikern oder Philosophenß? Geistig in anderen Sphären als der normale Bildzeitungsleser und hochspezialisiert ... Abzüge?


    Aber interessant wäre das. Analog zum niedrigeren Essenzwert = Psychose => hoher Magiewert = Pychose wegen Gotteskomplex etc.


    Zitat


    Also sollte man mit dem Geheule aufhören, 'wenn Sams eine Psychose bekommen, dann sollten Magier aber auch'. Peinlich, und wenig konstruktiv.


    Man kann umgekehrt argumentieren: wenn man ein wenig über den Tellerrand hinaussieht, so sind mundane Charaktere allgemein und Sams besonders schon mit vielen Fallen und Fesseln gespickt in der technisierten sechsten Welt, so daß man aufgrund einer willkürlichen Balanceregelung nicht unbedingt damit anfangen sollte, daraus ständig regeltechnisch relevante Nachteile abzuleiten.


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    Sowohl in SR3 auch als in SR4 gibt es Erschwernisse bei sozialer Interaktion, wenn man aus dem Rahmen fällt (nicht, daß dies heute schon anders wäre), was auch so im GRW beschrieben wurde: wer mit Freakware oder überdurchschnittlich überzogener Ware völlig deplaziert in der entsprechenden sozialen Gruppe auftaucht, wird Erschwernisse kassieren, aber das liegt auf der Hand.


    Ansonsten erhielt man in SR3 einen zwar spürbaren, aber letzendlich kleinen sozialen Aufschlag, sofern man einen bestimmten Essenzwert unterschritt. Da dieser Essenzwert aber so bestimmt war, daß damit die meisten auch nur leicht vercyberten Menschen bereits den Aufschlag hätten, gleicht es sich wieder auf ... oder es ist eben nur ein kleiner Faktor unter vielen, keine generelle Ausschluß


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    Was die generelle Akzeptanz von gesellschaftlichen Freaks angeht, verweise ich nur kurz auf Tatoos und Piercings, bzw deren gesellschaftliche Entwicklung in den letzten 20 Jahren: in bestimmten Szenen immer noch verpönt, in vielen anderen neutral, in manchen Szenen beliebt, allgemein deutlich lockerer als zu Beginn.


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    Cyberpunk 2020 (also das Rollenspiel) definierte in der Tat den Begriff Cyberpsychose als Entmenschlichung bei zu starker Vercyberung, bis hin zum Psychopathen mit Gewaltausbrüchen als zwangsweise und letzendliche Folge mit den entsprechenden gesellschaftlichen Folgen (samt Regeln für Reha, Polizei etc). Das war 1989 IIRC (erste Edition AFAIK). Seitdem hat es gerade in den verschiedensten SR-Foren und Romanen als Begriff Einzug gefunden, ohne dabei wirklich jemals (in keiner SR-Regeledition, weder SR1 noch 2, 3 oder 4) wirklich regeltechnisch festen Boden gehabt zu haben (außer den genannten kleinen Aufschlägen oder als einer von vielen möglichen sozialen Modifikatoren).


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    Was auch gerne vergessen wird, ist, daß das Bild von Straßensamurais, Solos, Gilettes und wie Frontliner im Cyberpunkgenre gerne genannt werden, oft durch die Cyberware als Beschreibung dominiert wird, einfach weil es bei Sams das einzige wirklich neue Element ist. Der Einfluß einer Hackfleischwelt, geprägt von ultrabrutalen Konzernkämpfen, virtuellen Schlachtfeldern, einer degenerierten und abgestumpften Umwelt (man bedenke nur einige der typischen SR/Cyberpunk-Sportarten, die man mit Kettensäge spielt oder was eine Konzernextraktion eigentlich in der Spielrealität wirklich bedeutet an Konsequenzen für einen Konzern) und allgemeiner sozialer Verwahrlosung sowie die Fixierung auf den Tod und die tödliche Gewalt aus nächster Nähe gegen Menschen dagegen sind bekannte Elemente, die nur bedingt dominierend beschrieben werden ... dabei reicht ein Blick auf jeden realen Krieg/Bürgerkrieg/Land mit hoher Kriminalität um zu sehen, wie verroht Menschen werden können, wenn ihr Leben nur beschissen genug ist.


    Alles in allem werden Straßensamurais oft als gefühlskalte Killer dargesteltl, weil quasi alles "negative" zusammenkommt:
    - der Wunsch, einen coolen/zynischen/brutalen/schweigsamen Actionhelden darzustellen, der eben das mal machen kann, was man in der Realität eben meist nicht kann/will: einfach mal (ingame) ausrasten zu können
    - das Aufwachsen in einer brutalen, unmenschliche, sozial kaputten und verrohten Welt
    - physische und soziale Gewalt als täglicher persönlicher Bestandteil im Leben eines Sams (als Opfer und Täter)
    - Kampfcyberware, die den Charakter noch extremer in eine Richtung (nämlich den Kampf) pusht und spezialisiert ("Hey Joe, Du hast doch Reflexbooster und interne Kampfcyberware, also gehst Du als erster in das Gang-HG mit dem MG rein, wir folgen Dir dann, wenn Du aufgeräumt hast").
    - Vermengung von SR mit anderen Rollenspielen bzw Fluff aus SR-Romanen oder Cyberpunkliteratur.


    Das aus einer solchen Ballung eben schnell das fast schon zwangsweise Klischee einer Killermaschine entsteht, sollte auf der Hand liegen ... aber das ist nicht unbedingt die Vorgabe von SR oder die Schuld von Cyberware.


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    Ich kann mir gewisse rollenspielerische Eigenschaften von Cyberware generell gut vorstellen. Besitzer taktischer Computer neigen nach langer Zeit der Benutzung schnell zu Klassifizierungen und arbeiten auch Nicht-Kampf-Aufgaben wie eine Konfliksituation ab (wer ist mein Gegner, wo ist mein Gegner, was kann man Gegner, was sind meine Freunde, woe sind meine Freunde, wie kann ich die Deckung des Gegners am besten zerstören), Simsense-Sucht bei Hackern, zwanghafte Neigung bei Benutzern von SPUs, Enzephalons oder Commlinks, sich mit präzisen Zahlen auszudrücken (ein langjähriger Hacker mit Headware wird zb nie sagen "viertel drei", sondern immer "14.14 Uhr" sagen und sich bei solch unpräzisen Aussagen immer ärgern).


    SYL

  • "Eusebius" schrieb:

    Jemand, der besser werden will?



    Was soll an Cyberarmen oder Simrig unmenschlich sein?
    2070 ist Cyberware seit einer Generation gesellschaftliche Realität. Und das nicht nur als medizinische Prothese. Wer sie nutzt, ist nicht unmenschlicher als jemand, der andere hilfsmittel benutzt.


    Simrig meinetwegen nicht.
    Aber wer sich beide gesunde Arme abhacken lässt um sie durch eine bessere Cybervariante zu ersetzen, der hat Maßstäbe die zumindestens bei mir als kaltblütig (zumindestens dem eigenen Körper gegenüber) durchgehen.
    Weil trotz gesellschaftlicher Akzeptanz ist es halt immer noch so, dass du dich von deinen geliebten Armen trennen musst um an den Chrom zu kommen...


    Vielleicht eine andere Variante: Wer sich seine Augen herausnehmen lässt, sich um seinen Kopf eine Schiene legt und darauf zwei Cyberaugen hin- und hersausen lässt (also wortwörtlich Augen im Hinterkopf haben kann, oder am Ohr, oder dazwischen), der war schon vor dieser OP ein Freak. Nicht die Cyberware hat ihn dazu gemacht.


    Genau so ist es mit diesen "Chrom macht den Menschen kälter, unmenschlicher": Die Typen waren meiner Meinung nach größtenteils schon vorher so, nur ist der Chrom nun ein Ausdruck davon.


    Manche sind bestimmt, wie auch schon angedeutet wurde, nachträglich anders geworden, weil sie mit der Ware nicht zurecht kamen.

  • "Mastyrial" schrieb:


    Aber wer sich beide gesunde Arme abhacken lässt um sie durch eine bessere Cybervariante zu ersetzen, der hat Maßstäbe die zumindestens bei mir als kaltblütig (zumindestens dem eigenen Körper gegenüber) durchgehen.


    Aber genau das ist doch das Problem: es sind DEINE, realweltlichen Maßstäbe. Natürlich bleiben einige Maßstäbe gleich (Kindesmißhandlung ist auch in SR noch ein Verbrechen), andere Maßstäbe aber ändern sich.


    Das Verhältnis von einem Menschen zu seinem Körper ist in SR 2060/70 anders als heute. 2070 kannst Du Deinen Körper Deinen Wünschen anpassen. Krankheiten, Gebrechen, Verletzungen, aber auch einfache Dinge wie Schwäche oder Fettleibigkeit werden einfach wegoperiert. 2070 dürfte mehr als heute die Einstellung vorherrschen, daß der Körper einfach nur ein temporärer Speicher für Deine Essenz/Seele/whatever ist ... und beliebig formbar ist, sofern das Geld stimmt. Dazu noch das, was ich als Penisneid definiere in SR: andere haben stärkere Arme, also brauche ich etwas dafür. Andere haben coole Gadgets eingebaut, das will ich auch. Andere können/haben XYZ, will haben...


    Sicherlich ist das bewußte Abhacken zweier gesunder Arme auch in SR immer noch eine heftige Aktion, aber "geliebte Arme" oder "absoluter Freak" wären IMHO trotzdem unangemessen. Ich ziehe da immer Vergleiche zu den Tatoos und Piercings. Einige Leute machen das sehr dezent (eine Blume auf dem Arm, ein Juwel in den Nase), andere dagegen könnte man als wandelnde Leinwand oder Metallwarenlager bezeichnen.


    Sind letztere dann auch Freaks? Wahrscheinlich, und trotzdem hat deren Akzeptanz auch im konservativen Deutschland (denn im asiatischen Bereich sind Bodytatoos mit großen Ausmaßen am Körper gesellschaftlich fast sogar eine Kunstform und gesellschaftlich deutlich weniger als Freakware angesehen als in Deutschland) in den letzten Jahren zugenommen.


    Dann wären da noch die allmächtigen Megakonzerne und ihre Medienmacht. Seit 2019 ist Cyberware für jeden Megakonzern (und für viele A und kleinere Konzerne) ein Geschäftsfeld, für einige Megakonzerne sogar das bestimmende Geschäftsfeld. Diese werden den Teufel tun und die Hände in den Schoß legen, sondern seit 40+ Jahren (!) wird es 24/7 eine Dauerberieselung des Konsumenten geben, wie toll Cyberware ist. Irgendwann glauben es halt die Menschen ... und schon ist aus dem Armabhacken das gesellschaftliche Gegenstück zum Intimpiercing geworden. Selten, aber nicht wirklich ein Zeichen für geistige Gestörtheit.


    SYL

  • das schlimme ist, dass mich das ganze gerede von arme abhacken lassen völlig kalt lässt, aber das intim-piercing mich immer noch zusammenzucken lässt . .

    Im Jare 2005 wurde SR4 erschaffen. Das machte viele Leute sehr wütend und wurde allenthalben als Schritt in die falsche Richtung angesehen.

  • Nekekami ! würdest du denn ernsthaft überlegen dir die arme freiwillig abnehmen zu lassen ? ich muß sagen mich hat es schon gestört mir metal ins schienbein einsetzen zu lassen und ich spühre die fremdkörper (bei schlechtem wetter oder wenn ic nicht gut drauf bin) heute noch ! einer der gründe warum ich mich nicht piercen lassen würde !


    zurück zum thema ! habe jetzt das grw durchforstet und nicht gefunden (keine Regel) die besagt das man durch wenig essenz nachteile erleidet.


    Es ist wie gesagt die eigene entscheidung wie man das spielt ob man leichte macken oder starke macken oder garkeine haben will !


    bei offensichtlicher cyberware wird man selbst wohl keine Psychischen störungen kriegen aber das umfeld wird anders reagieren ! wenn es ein normales cyberbein ist werden die leute wohl so reagieren wie heute bei einer protese aber wenn ist diese kid Stealth beine sind dann würde ich als passant dem Typen der die beine hat auch skeptisch gegenüber sein.



    also halten wir fest (solange nichts im augmentation steht was ich nochnicht gelesen habe ) cyberpsychosen bei chars sind reiner fluff und spieler entscheidung ob er was in die richtung machen will oder auch nicht.

    Gut geklaut ist halb selbst gemacht
    "Ah gut, mein Hund hat die Kettensäge gefunden"
    "Das Problem mit euch unsterblichen Steintypen ist, ihr seid unsterblich und aus Stein....."
    "Da hab ich ja schon bessere Schauspieler in Pornos gesehn...."

  • "Slyder" schrieb:

    einer der gründe warum ich mich nicht piercen lassen würde !


    Du im Jahre 2008 sicherlich. Was ist mit Dir im Jahre 2070, nachdem seit 50 Jahren Cyberware täglich in Deinem Lieblings-TV-Sender beworben wird?


    Und ich wette, wenn es in der Realität heute die Cyberware und Bioware von SR geben würde, mit ihren teilweise krassen Vorteilen, wären die Auftragsbücher in den Krankenhäusern auf Jahre hinaus voll. Alleine schon die Leute mit Brillen & Co, die berufliche Nachteile durch ihre Augen erleiden und nicht eine Augenlaser-OP angehen können. Jeder Sportler, der sich dopen läßt, jeder alte Mensch, der seinen starken Armen nachtrauert, jeder Bodyfreak, der seinen Körper als wandelbares Kunstwerk ansieht.


    SYL

  • und zum Thema Jaywalker: eine figur bei der das ganze toll gezeigt wird aber er ist halt auch ne ausnahme, vielleicht der gegenpart zu elvis aus Kopfjäger.


    Jaywalker war vorher schon psychis belastet durch antisoziales verhalten oder nennen wir ihn einen soziopaten ! halt ein mensch der sehr auf eigene bedürfnisse fixiert war.


    Durch die Cyberware (wie er selbst im buch erzählt) findet bei ihm eine entfremdung statt und er kommt manchmal gedanklich seinem körper nichtmehr hinterher.


    aber auch reiner fluff wenn auch sehr cooler :-) ein sam wie er mir gefällt. er hat sein ziel und versucht es mit aleen mittel (sowohl denken als schiessen) zu erreichen !


    aber wie gesagt fluff

    Gut geklaut ist halb selbst gemacht
    "Ah gut, mein Hund hat die Kettensäge gefunden"
    "Das Problem mit euch unsterblichen Steintypen ist, ihr seid unsterblich und aus Stein....."
    "Da hab ich ja schon bessere Schauspieler in Pornos gesehn...."

  • irgendwie sind die troll-samurai in den büchern menschlicher als der ganze rest meistens O.o
    ok, die orks und zwerge kommen kurz danach oder auf gleicher Höhe ins Ziel, aber Menschen und Elfen sind Vercybert oder Magisch irgendwie meistens weniger menschlich als die hochgradig vercyberten Troll-Kampf-Monster *g*

    Im Jare 2005 wurde SR4 erschaffen. Das machte viele Leute sehr wütend und wurde allenthalben als Schritt in die falsche Richtung angesehen.