Team 1 (an Bord der "Star of Sumbawa"): Ivan, James, Kiowa, Nurdi
Die Küste Sumbawas ist in einen Schleier aus Dunkelheit gehüllt. Einzig die Brandung, die sich - gleich einem uralten Ryhtmus - nahezu regelmäßig an den felsigen Ausläufern der Landzunge bricht, ist zu hören. Mit langsamer Fahrt nähert sich die "Star of Sumbawa" der Hafenstadt Gerampi im Südosten der Insel. Ein lauer Wind weht über das Deck, angenehm frisch und doch unbestimmt, so als würde er etwas verbergen wollen. Die Lichter der Stadt sind bereits zu sehen, und fließen in verzerrten Bahnen entlang des Hafens, wo sie sich verschwommen auf der schwarzen Scheibe des Wasser widerspiegeln. Fischerboote liegen dort vor Anker, aber auch die grauen Silouhetten einiger Frachtschiffe, die vermutlich mit Schmuggelware aus Mompracen beladen sind, zeichnen sich vor dem trüben Schwarz des Meereswassers ab.
Bereits seit einiger Zeit seid ihr nun schon unterwegs und hofft in Gerampi, endlich zum Ziel eurer Reise zu gelangen. Die Fahrt war nervenaufreibend. Von Mompracen aus habt ihr die Spur Hendras bis in javanische Gewässer hinein verfolgt und euch ein Katz- und Mauspiel mit dem Küstenschutz geliefert, um an die entscheidenden Informationen zu kommen. Zwei Wochen zuvor hatte Ka für euch den Kontakt zu Selani hergestellt, der euer Team für einen lukrativen Job anheuern wollte. Bei dem Treffen hattet ihr von Selanis Kontaktmann erfahren, dass der Drogenbaron ein Kopfgeld von 50.000 Nuyen auf Hendra ausgesetzt hatte. Hendra hatte den sulawesischen Drogenbaron hintergegangen und nun wollte dieser ein Exempel statuieren. Es war das übliche Spiel, das Spiel mit dem Risiko um das große Geld und Hendra hatte es gewagt. Vorher hatte der Javane geschmuggelt, vornehmlich Drogen und Waffen, weshab ihr auf Mompracen bereits mit ihm zutun gehabt hattet. Nun wart ihr seine Jäger und ihm dicht auf den Fersen. Hendra war untergetaucht, hatte sich in den düsteren Straßen von Gerampi ein eigenes kleines Rotlichtmilleau errichtet, wo er den Schmugglern und anderen zahlenden Gästen Dorfmädchen oder illegal eingewanderte Chinesinnen anbot. Da Hendra damit gerechnet hatte, dass Selani ihn früher oder später würde aufspüren lassen, hatte er sich abgesichert. Von einem zwielichtigen Typen auf Madura hattet ihr schließlich erfahren, dass Hendra einige chinesische Guerilla-Kämpfer, politische Flüchtlinge, unter seinem Banner vereint hatte, um einen Machtkampf innerhalb der Unterwelt der kleinen Hafenstadt zu riskieren. Doch das interessierte euren Auftraggeber nicht; er wollte Hendras Kopf, um jeden Preis.