Häh
Vielleicht bin Ich schon Müde,aber Ich habe nix verstanden ??
Kannst Du die Tradition irgendwie anders erklären ?
mit Tanz des Fragezeichens
Medizinmann
Häh
Vielleicht bin Ich schon Müde,aber Ich habe nix verstanden ??
Kannst Du die Tradition irgendwie anders erklären ?
mit Tanz des Fragezeichens
Medizinmann
Gern.
Hermetik ist die klassisch-westliche Ansicht der Magie. Im Grunde unterscheidet sie sich nicht von mundanen Naturwissenschaften in ihrem Hang dazu, Axiome zu formulieren und darauf basierend ein quasi-wissenschaftliches System zu konstruieren, dass seinen Anwendern hilft, durch das gezielte Manipulieren von spezifischen Faktoren den gewünschten Effekt zu erzielen.
Dem gegenüber stehen die eher schamanistischen Traditionen deren Ansicht der Magie darauf basiert, Gesandter oder Diener von höheren Mächten zu sein, die ihren Willen durch die Manifestation der Magie des Dieners erfüllt sehen.
Und dann gibt es noch die eher spontanen und intuitiven Traditionen, deren grundsätzliche Annahme darauf basiert, dass Magie die Fähigkeit ist, unsichtbare Kräfte seinem Willen zu unterwerfen um so eine mystische Aufgabe oder Zielsetzung zu vollbringen. In den meisten Fällen ist dies der Weg der Erleuchtung (Buddhismus) oder das Manipulieren dieser Energien zu eigenen Zwecken (keltisches Druidentum / Hexentum)
Dies sind unterschiedliche Sichtweisen für ein und dieselbe Handlung - das Anwenden von Magie. Darüber definieren sich die Traditionen - wie sie den Hintergrund ihrer Handlungen definieren.
Chaosmagie basiert auf der Annahme, dass die Traditionen mit ihren unterschiedlichen Sichtweisen (den Paradigmen [Weltanschauungen]) verschiedene Vor- und Nachteile haben, die sich jemand, der in der Lage ist diese Paradigmen bewusst einzusetzen auch zu Nutze machen kann. Im Falle der Chaosmagie basiert das alles auf einer wissenschaftlichen Grundlage. Rituale egal welcher Natur sind Formeln um spezifische Effekte auszulösen. Die grundlegenden Parameter dieser Formeln sind nach Annahme der Chaosmagier immer gleich, daher ist es nur eine Frage des persönlichen Geschmacks oder der äußeren Umstände, welche Version des Rituals man ausführt (ob nun den hermetischen Beschwörungskreis oder die meditative Anrufung um einen bestimmten Geist zu beschwören).
Die Tradition, die ich gerade baue ist an die Idee des Paradigmenwechsels angelehnt. Jedoch überlege ich gerade, welches zweite Entzugsattribut neben Willenskraft dazu passen könnte. Der Charakter (Steven Angier, link in meiner Signatur) weiss, ob seines eigenen Schutzpatrons darum, dass es neben der hermetischen Formelwelt eben auch jene gibt, die Diener höherer Wesenheiten sind, als auch solche, die ihre Macht aus der Verbundenheit mit den Grundelementen des Multiversums ziehen. Freie Geister auf den Metaebenen, die ein Leben vollständig unabhängig vom Willen irgendwelcher Magier leben. Sein eigener Schutzpatron ist sein "Daimon" die dunkle Reflektion seiner selbst. Durch die Kontrolle und den Umgang mit ihm erlangt er größere Macht über sich selbst. Ein ähnliches Prinzip wie das Streben nach Erleuchtung des Buddhismus.
Meine Frage ist nun - wenn jemand sich dieser Tatsache bewusst ist - und selbst dazu neigt seine Magie zwar bewusst, jedoch gesteuert durch das Kanalisieren und Fokussieren seiner Emotionen um sich in das richtige "Mindset" zu versetzen anwendet... ist das logisch? Ist das eine Gedächtnisleistung? Oder ist das Intuitiv? Ist das das schnelle Verarbeiten von Informationen und das instinktive Entscheiden ob der richtigen Herangehensweise und damit des "passenden" Paradigmas?
Ich persönlich tendiere zu einer intuitiven Herangehensweise. Der Charakter akzeptiert nichtnur die reine Mechanik, die allen Traditionen zugrunde liegt, sondern auch die Tatsache, dass die persönliche Sichtweise bestimmt, wie man dem Pfad des Erwachten folgt. Für ihn sind die Asen genauso existent wie Loas, keine rein mythologischen Konstrukte, sondern existierende Wesenheiten, vollkommen unabhängig davon, ob sie durch den Glauben ihrer Anhänger oder eine kosmische Regelung existieren. Für ihn ist es kein Hacken des Realitätscodes, wie für die meisten Chaosmagier, sondern ein Akzeptieren der Gesamtheit der Existenz und das darauf basierende Schöpfen aus dem Sammelsurium der Techniken und Mythologien.
Zusatz:
Ich habe mich mal mit einem schlauen Kopf zusammengesetzt und wir sind zu dem Schluss gekommen, dass es wohl INT ist, da die Tradition auf praktischer Erfahrung (think: Straßenwissen) und dem Begreifen von Zusammenhängen besteht.
Ich kenne mich mit SR4 nicht aus aber aus "chaosmagischer Sicht" würde ich Dir da zustimmen.
Bestätigung ist immer gut
Ich denke damit habe ich eine Variante der Chaosmagie in diesem Forum verewigt
Die als SR3 Chaosmagierspieler auch irgendwie sinnig finde
würde mehr int durch bio/cyberware als pool für entzug zugelassen werden? ich bin und bleibe immer noch bei dem punkt, dass willenskraft am ehesten als das entzugsattribut überhaupt genommen werden sollte, da es kaum boni/mali dafür gibt . .
Willenskraft ist ja sowieso immer dabei.
Ich glaube, effektiv gibts in SR4 nur ein paar Drogen und diese eine Nanitenart die Intuition an sich steigern können.
ja, aber dafür bekommen trolle und orks gleich einen malus drauf, wenn ich nicht irre . .
Nein, sie bekommen einen Malus auf Charisma und Logik. Genauer gesagt ihr Rassenmaximum in den Attributen ist niedriger
ok, dann hab ich mich da geirrt . . mir war so, als würden sie auf logik, intuition und charisma malus bekommen . .
Trolle bekommen auch ein niedrigeres Intuitions-Maximum (5).
Was Willenskraft als Entzugsattribut angeht :
Willenskraft kann besser ausmaximiert werden als Intuition, nämlich neben den üblichen, für alle Attribute zur Verfügung stehenden Methoden (Herausragendes Attribut, genetische Optimierung) über die zwergischen Rassenboni und Daredrenalin (Genware, bei der Beschreibung wird explizit erwähnt, dass es auch beim Entzug hilft).
Für Intuition gibt es nichts vergleichbares, Qualia-Genware gibt nur nen Bonus auf Skilltests.
Edit : Gleiches gilt für die limbischen Neuralverstärkernaniten.
Tatsächlich lässt sich kein anderes Attribut für Entzugswiderstandszwecke weniger optimieren.
Von temporären Steigerungen durch Drogen oÄ, die ich erst nachschlagen müsste, mal abgesehen.
Ein wesentlich schwerwiegenderes Balancing-Argument dafür, dass Willenskraft als einziges geistiges Attribut nicht auch noch als zweites Entzugsattribut verwendet werden kann, ist aber, dass man dann nur ein statt zwei Attribute ausmaximieren muss.
Moin,Moin zusammen
(hab Mir deinen angehängten Char angeschaut.Sehr interessant,erinnert mich ein bischen an Constantine )Hab mir jetzt nochmal alles durchgelesen und
keinen Logikpatzer gewürfelt(wie Gestern Nacht)
INT ist das Attribut für deine Tradition !
Hough!
Medizinmann
Auch ich denke, dass Intuition als zweites Entzugsattribut passend ist.
Ja, der Char hat Ähnlichkeiten mit Constantine. Allerdings auch Harry Dresden. Ich habe mir für den Archetypen des Mystic PI einfach mal alles an Quellmaterial reingezogen, was ich finden konnte
Endlich mal ein Chaosmagier der auch wirkt wie ein Chaosmagier.
Das Ding im Street Magic würde ich eher als "Reality Hacker" Tradition bezeichnen.
Ja, erinnerten mich auch eher an die "Virtual Adepts" aus MtA.
Ich will hier (hoffentlich richtig) mal die Tradition vorstellen, die wir für meinen Magier benutzt haben. Sie ist entstanden, da mir die Mystisch-Natürlichen Traditionen (Schamanen, Koradji, Shinto, Wicca, ...) ebenso zum Hals raushingen wie die extrem berechnenden (Wuxing, Hermetik, Chaos, ...), und von religiösen Traditionen halte ich ohnehin nichts, da ich finde, dass man aus Respekt vor der Gegenwart bestehende Religionen nicht in ein Spiel einbinden sollte. Wir haben auch einen eigenen Schutzpatron entworfen, den schreib ich gleich dazu:
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Scharlatanerie
Konzept: Scharlatanerie sieht Magie als weitestgehend gegeben, genausowenig erklärbar wie Freude oder Wut. Magie ist allerdings an sich kein Gefühl, sondern interagiert mit ihnen – das heißt, Magie kann sowohl Ausdruck eines Gefühls werden als auch ein Gefühl hervorrufen. Manchmal nimmt ein solches Gefühl sogar feste (astrale) Gestalt an – in Form von Irrwischen, Kobolden, Feen und anderen Geistern, welche jedoch im Gegensatz zu ihren parazoologischen Gegenstücken in der Regel nichts Übles im Sinn haben (also eher den Kinderbuchgestalten entsprechen).
Geister:
Heilung => Pflanze, Illusion => Mensch, Kampf => Schutz, Manipulation => Helfer, Wahrnehmung => Ratgeber
Geschichte
Die Idee des Narren, der mit seiner Magie die Menschen erfreut, gab es schon früh und in allen Kulturen. Auch in den Zeiten, als man Magie noch für Mythos hielt, gab es immer wieder Menschen, die ihre Begabungen nicht für Fortschritt und Wissenschaft, sondern für Kleinigkeiten einsetzten – Sei es die Belustigung des Volkes, das Erfinden scheinbar sinnloser Dinge wie Buchstützen oder Teflonpfannen oder reiner Selbstzweck (wie zum Beispiel die Täuschungen der mittelalterlichen Alchimisten). Natürlich sind solche Menschen nicht im Jahre 2011 ausgestorben – einige, deren Gabe entdeckt wurden, hatten sehr bald kein Interesse mehr an den hermetischen Formeln, zauberten lieber ihrer Liebsten das Bild einer Rose an die Wand, statt irgendein abstraktes Managebilde zu erschaffen, und wandten sich so von der Erforschung der Magie ab, lang, bevor wirklich nennenswertes Wissen über die Magie entstanden ist. Die Magier merken jedoch, dass sie dieses Wissen nicht brauchten – Zauber, die angenehm zu zaubern waren (sei es, weil sie Menschen erfreuten, oder, weil die den anstrengenden Gang zum Kühlschrank für die nächste Bierdose ersparten), gingen ihnen leichter von der Hand, und Geister, die gerufen wurden, um ein paar Leute zu erschrecken, kamen auch viel bereitwilliger als solche, die umfangreiche Studien unterstützen sollten. Andererseits bemerkten diese Magier auch, dass es ganz ohne theoretischen Ansatz nicht geht – wenn man sich nicht im Griff hatte, konnte es nicht nur passieren, dass ein Zauber fehlschlug, mitunter wurden sogar Zauber gewirkt, die gar nicht beabsichtigt waren (ein Phänomen, dass vor allem bei Magiern aller Kulturen vorkommt, die von ihrer Gabe noch nichts wissen).
Diese von der hermetischen Gesellschaft ausgestoßenen taten sich bald zusammen, um Wege zu finden, ihre Gabe zu kontrollieren, ohne lange Formeln auswändig zu lernen – und gründeten so die Tradition, die sie heute Scharlatanismus nennen.
Die Entwicklung der Tradition lief eng zusammen mit der der Chaosmagier – deren weltoffene Anschauung erlaubte es den Scharlatanen oft, Zauber zu kopieren – andererseits konnte ein Chaosmagier sich viel leichter für den Gedanken erwärmen, dass man die Flammen an der Hand „einfach mal kommen lassen muss“, statt sie mit astralen Prozeduren herbeizuzwingen, wie es bei den Hermetikern üblich ist, wodurch eine latente Co-Existenz ermöglicht wurde.
Die Scharlatane schafften es, bis in die 50er ihrer Tradition zu einer gewissen Verbreitung zu verhelfen – unter Abbrechern der hermetischen Ausbildung, Theurgen, denen Gott auf einmal gar nicht mehr so selbstverständlich war, Aussteigern verschiedener anderer Traditionen und Menschen, die ihre Gabe erst sehr spät entdeckten. Dummerweise minderte das auch die Qualität der Magier – als Tradition des zweiten Bildungswegs gab es kaum Spitzenmagier unter den Scharlatanen, geschweige denn wirkliche Führungspersonen, so dass sich die Schulen zerliefen und nur noch wenige gute Scharlatane (was eher auf deren Begabung als deren Fleiß zurückzuführen ist) lehren heute noch jenen, die in der Magie besonders begabt zu sein scheinen.
Darstellung der Geister
ein Scharlatan hat eine grobe Vorstellung davon, was ein Geist ist – vermutlich weiß er, dass er irgendwie aus Mana entstanden ist und dass er einen (oder mehrere) Wünsche erfüllen muss. Dennoch sieht ein Scharlatan einen Geist nicht als Diener – vielmehr als eine Manifestation des Gefühls, auf das er sich beim Beschwören konzentriert. Je nach Laune des Beschwörers zum Zeitpunkt der Herbeirufung scheint dann auch der Geist fröhlich, beleidigt, ängstlich oder mürrisch zu sein – weswegen die meisten Geister annähernd humanoide Form haben. Ob der Beschwörer nun eine Fee, einen kleinen Kobold oder etwas ähnliches ruft, liegt ganz in seinem Ermessen – es ist auch möglich, dass er erst einen Ratgeber-Kobold und direkt danach eine Ratgeberfee beschwört. Die verschiedenen Geisterklassen sind optisch kaum auseinanderzuhalten – wobei sich ein Scharlatan einen Schutzkobold gerne mit einem rostigen Säbel, einen Helferkobold hingegen mit einem Besen und einer Schürze vorstellt. In seltenen Fällen – nämlich dann, wenn ihm der Geist sehr wichtig ist – nimmt ein solcher Geist auch annähend menschliche Gestalt an.
Eine Ausnahme davon stellen die Pflanzengeister dar – sie werden immer als Blumen beschworen, sei es eine kleine Blumenwiese oder eine schöne Kletterrose. Die Scharlatane glauben daran, dass diese Geister dazu da sind, den Menschen an die Schönheit des Lebens zu erinnern, weswegen sie fast ausschließlich zu heilenden Zwecken gerufen werden.
Leben als Scharlatan
Das Leben als Scharlatan ist das eines Gescheiterten – man muss schon ziemlich verzweifelt sein, wenn man sich einem gestrandeten Aussteiger als Lehrling anvertraut. Dementsprechend verläuft die Ausbildung – der Lehrer ist eher Freund als Vorgesetzter, bildet exklusiv aus und teilt das Leben mit dem Zögling. Das Leben dabei ist ärmlich – meist in einer verlassenen Bruchbude (wenn überhaupt) fristet man sein Leben mit vermeintlichen Taschenspielertricks und Gelegenheitsarbeit. Bezeichnend dabei ist, dass sich echte Scharlatane nicht unterkriegen lassen – im Gegenteil neigen sie eher zu einem Galgenhumor und genießen die wenigen Freuden, die ihr Leben zu bieten hat.
Sobald der Scharlatan die Ausbildung beendet hat, ist er auf sich allein gestellt. Nicht, dass sein alter Lehrer ihn nicht mehr will, er kann es sich in der Regel einfach nicht leisten, das hungrige Maul länger als nötig zu stopfen. Da die Konzerne einen Scharlatan oft als „komischen Hermetiker“ missverstehen und den meisten Scharlatanen eine Karriere in der Unterhaltungsbranche durch ihre fehlende Feinfühligkeit in Sachen Schwarzem Humor und Zynismus verwehrt ist, verdingen sie sich oft an den Meistbietenden, der sich nicht selten durch „ich kann zaubern“ ködern lässt. Auch wenn sie dabei strikt ihren Prinzipien folgen (zu denen auch gehört, dass sie einen Auftrag, zu dem sie „keine Lust“ haben, nur annehmen, wenn sie wirklich sehr viel Hunger haben), schaffen sie es meist durch ihre magische Begabung, einen Platz in den Schatten zu finden, denn trotz ihrer Schrullen und seltsamen Humors kann man ihnen ihr Talent in Sachen Magie nicht abstreiten – und man hat doch lieber einen sehr guten Mann mit Spleen als einen guten dabei, wenn es darum geht, seinen Hintern zu retten.
Scharlatanerie von außen:
Die meisten Menschen wissen nicht, dass es die Tradition der Scharlatane gibt. Grundsätzlich neigen Unwissende dazu, Scharlatane einfach als Exoten abzustempeln: In Seattle nennt man ihn vielleicht eher „so ein Wu-Xing-Ding“, in Osaka könnte man eher von einem „verqueren Hermetiker“ reden. Erst, wenn ein Erwachter Mensch sich näher mit der Zauberei eines Scharlatans beschäftigt, wird ihm auffallen, dass das allem Bekannten widerstrebt – die leichtfertige Betrachtung, auch der oft inflatiönär betriebene Gebrauch von magischen Gimmiks (kein Scharlatan würde ein Feuerzeug benutzen, wenn er eine Zigarette entzündet, es sei denn, er hat guten Grund dazu, seine Begabung zu verheimlichen) mögen einen Hermetiker das Gefühl der Tollkühnheit vermitteln, einen Schamanen vielleicht eher den Kopf über soviel Blasphemie schütteln lassen. Daher wird sich (außer vielleicht ein Chaosmagier) kaum ein Erwachter gerne auf die Fähigkeiten eines Scharlatans verlassen – mundane hingegen werden zugeben müssen, dass die erzielten Ergebnisse denen der verbreiteteren Traditionen in nichts nachstehen.
Lernen als Scharlatan
Wenn ein Scharlatan einen neuen Zauber lernen will, hat er meist ein Problem – selbst wenn ein Scharlatan diesen Zauber bereits beherrscht, wird er diesen kaum finden können. Aufgrund der Leichtlebigkeit der Scharlatane ist nämlich die Organisation schlecht bis gar nicht ausgeprägt. Falls also der alte Lehrer oder einer seiner Freunde den Zauber nicht kennt, muss der Scharlatan bei einer anderen Tradition abgucken. Erfahrungsgemäß bieten sich dabei Chaosmagie und schwarze Magie an (wobei der Spruchkanon eines Schwarzmagiers einem Scharlatan selten etwas bietet, was diesem interessant erscheint), doch ist es immer viel (unerwünschte) Arbeit für einen Scharlatan, sich an die Konvertierung zu machen.
Spruchkanon der Scharlatane
Scharlatane streben vor Kampfmagie zurück. Sie lieben die Magie der Umwege, insbesondere dann, wenn sie ihr Ziel durch allgemeines Chaos erreichen können. Beeinflussung haben sie sehr gerne (sei es, dass das Ziel in Verzückung vergeht oder ängstlich davonkriecht), ebenso mögen sie Zauber, die Potential für eine Ablenkung bieten. Da das Leben in den Schatten jedoch nicht nur mit Ablenkung zu bestreiten ist, kennen sie meist eine kleine Anzahl von Zaubern, die einen möglichst vielseitigen praktischen Nutzen haben, wie Levitation oder Gestaltwandlung. Gedanken darüber, dass ihnen der Enzug dabei das Hirn aus den Ohren laufen lassen könnte, machen sie sich dabei meist erst, nachdem sie den Zauber gewirkt haben – und selbst dann erinnern sie sich länger an den Erfolg als an die damit verbundenen Schmerzen.
Schutzpatrone
Da Scharlatane nicht zu einer mythologischen Sicht der Magie neigen, sehen sie einen Schutzpatron eher als Vorbild denn als tatsächliche Existenz. Nichtsdetsotrotz kommt es vor, dass sie sich zur Meditation zurückziehen, frei nach dem Motto „Was würde Hund jetzt tun?“. Die eventuelle Antwort des Patrons deuten sie aber nicht als Eingebung, sondern eher als Frucht ihres eigenen Nachdenkens (nicht selten behauptet ein Scharlatan nachher sogar, er habe das Problem „umfangreich analysiert und die logische Wahl getroffen“). Die meisten Scharlatane wählen sich gerne einen Patron, der sie das Leben mit der Gesellschaft lernt – beliebt sich Drachentöter, Katze, Mondin, Phönix, Schöpfer, Schwindler, Verführerin, Widersacher und Gaukler(s.u.), meist hat der Scharlatan aber ein sehr eigenes Bild von seinem Patron (so scheint ihm der Drachentöter als Saufkumpan wesentlich angenehmer).
Schutzpatron Gaukler
Der Gaukler ist ein undurchsichtiger Spieler, der sein wahres Können gerne versteckt und lieber eine durchdachte Maske aufrecherhält. Er ist launisch, doch liebt er geplantes Vorgehen – die Möglichkeit zu Improvisation bietet sich ja auch nach der Planung noch. Der Gaukler gibt sich ungern mit Kompromissen zufrieden, er malt gerne schwarz und weiß. Als Freund ist er treu, doch mag es schnell vorkommen, dass man ihn für einen Freund hält, obwohl er keiner ist – mitunter empfindet er sogar Begeisterung dafür, wie er seine Mitmenschen zu täuschen vermag, so dass er ein Netz von Listen und Geschichten spinnt – und demjenigen herzlich gratuliert, der es durchbrechen kann.
Vorteile: +2 auf Geister des Menschen oder Illusionszauber, +2 auf alle sozialen Proben, die damit zu tun haben, jemanden zu beeindrucken
Nachteile: Ein Gaukler liebt es, auszureizen, wie weit er gehen kann. Sobald er einen (in seiner Sicht) moralischen Sieg über eine andere Person (oder Organisation) errungen hat, wird er die Person (Organisation) solange erneut fordern und provozieren, bis er eine Niederlage eingesteckt hat oder ihm eine Willenskraft+Charisma(3)-Probe gelingt. Jeder weitere „Sieg“, den er dabei erringen kann, erhöht den Mindestwurf der Probe um 1.
Inwieweit unterscheidet sich der Gaukler vom Schwindler?
Der Schwindler ist der verschlagene Kerl, der etwas verspielt sein mag, doch sein Hauptaugenmerk auf den Schwindel an sich legt. Der Gaukler hingegen ist ein Showmaster, wesentlich selbstverliebter als der Schwindler. Außerdem ändert sich der Nachteil: Während der Schwindler eher zu kleinen Streichen gezwungen wird, versucht der Gaukler eine epische Schlacht gegen einen einmal gewählten Gegner, verbringt viel Zeit damit, seinen nächsten Schachzug zu planen und vorzubereiten, um sich danach um so toller zu fühlen (und genau damit weiterzumachen).
Um einen Schwindler zu reizen, muss man ein Furzkissen in die Nähe des Vorsitzendenstuhls legen, um einen Gaukler zu reizen, muss man ihm erzählen, dass der Vorsitzende eine geheime Liebe für Kalorienarmes Erdbeerbier hegt.