Hiho!
Ich hab mich entschlossen, die Tradition des Blogs meines Charakters in dieses Forum auszuweiten. Ich hoffe, ich habe dafür den richtigen Thread erwischt. Auf diese Weise wird vielleicht auch etwas transparenter, wie wir Nachtelfirokesen spielen
Zur Erklärung: Mr P heißt eigentlich Ohkwaho Curver. Seine Gruppe besteht derzeit aus
Aethi (aka Aerescale), einer Waffenexpertin (die aus dem GRW)
Daedalus, einem auf erste Hilfe und Shotguns spezialisierter Ork
Dread, einem Sniperadept mit 4 ID
Mr Ö, einem nachelfirokesischen Rigger
Matschipratschi (aka Kurai Kumo), einem Ex-Yakuzamitglied
Mr P selbst ist Magier (Tradition Scharlatanerie, ist im Magie-Unterforum vorgestellt), der Gaukler folgt (auch dieser Patron wird im Magieforum erläutert), der sich auf Illusionsmagie, Geisterbeschwörung und Soziales konzentriert. Er hat einen gebundenen Geist und glaubt, dass es sich bei diesem um seine verstorbene Mutter handelt.
Jeder Bericht wird als Brief an seinen heimatlichen Stamm in New York (die Nachtelfirokesen) verfasst.
"Geliebter Stamm,
ich möchte euch, wie angekündigt, von meinen ersten Tagen in Seattle berichten. Es ist eine große, wüste Stadt, doch anders, als New York. Über allem ragt die Arkologie, ein beklemmender, allgegenwärtiger Schatten, der den Blick der Sonne in die Gassen hemmt, gleichzeitig erschreckend und das, was wohl meine Heimat hier sein wird.
Die Geschichten, die wir vom Anfang des Jahrtausends kennen, scheinen hier wirklich zu werden: Die Wohnung ist beheizt, das Warmwasser fließt und der Kühlschrank kühlt das Essen - teilweise sogar echtes! Tatsächlich habe ich eine Stunde lang das Wasser aufgedreht, und wie aus einer heißen Quelle sprudelte es andauernd, ohne dass es sich verfärbte oder gar abkühlte - und sogar ein Belüftungssystem gibt es, welche die entstehenden Dämpfe abgeführt hat. Ich hätte nie gedacht, derartigen Luxus einmal selbst genießen zu dürfen.
Auch scheint es hier seltsame Völker zu geben. Abgesehen davon, dass hinter den NAN die Indianer fast ausgestorben scheinen, ist Seattle für Spleens das, was New York für Kulturen ist. Man muss sich nur einen Wahnsinn einfallen lassen, und wenige Minuten später hat man ihn gefunden!
Ich habe einen Auftrag angenommen - eine Kleinigkeit, die Suche nach einer Waffe. Man sollte denken, ein einfacher Hacker sollte ausreichen, doch schienen die Menschen sicher, mich dafür haben zu wollen - ich bin erstaunt, doch will ich wissen, inwieweit sie sich meinen Nutzen erhoffen. Jeder Schaden, den ich dem System der Konzerne zufügen kann, sollte jedoch Motiv genug für mich sein, mich der Sache anzunehmen.
Allein das Treffen war denkwürdig. Man stelle sich einen Nadelstreifen vor, welcher vor sprühender Arroganz vor uns sitzt und uns einen Auftrag gibt, der so schwammig ist, dass sogar die Visionen der Alten vor dem Erwachen handfeste Fakten dagegen zu sein schienen.
Dann bemerke man mein "Team". Zunächst sei ein sogenannter Magier genannt - ein Mensch, wie ihn sich jeder Konzern wünschen würde. Egal, was man ihm zu tun gibt, er kennt jemanden, auf den er die Aufgabe abwälzen kann - ich würde mich wundern, wenn er sich selbst den Arsch abwischt. Unauffällig, Leicht einfältig, etwas verrückt, völlig unverständig für das Wunder des Erwachens und, wie es mir scheint, absolut nutzlos. Es möge mir verziehen sein, wenn ich seine weiteren Fähigkeiten noch nicht erfasst habe, aber in meinen Augen scheint er einfach nur der Pool für Beziehungen zu sein - für Idioten, die die Arbeit machen, für die ihm seine gebildeten Hände zu schade sind.
Als nächstes nenne ich einen sehr seltsamen Menschen. Ein Wesen, welches weder Cyberware noch merkliche magische Fähigkeiten besitzt (abgesehen davon, dass seine Aura irgendwie mechanisch aussieht), scheint sein einziger Sinn zu sein, Menschen von A nach B zu befördern. Zu diesem holden Zwecke besitzt er ein billiges Gefährt, welches jedoch alle möglichen Verbesserungen aufweist - ich habe selten ein Fahrzeug gesehen, welches überrüsteter wäre. Nicht, dass das irgendwas an seinen mangelnden Fahrkenntnissen tun würde - abgesehen von einem ungefähren Gefühl für den Wagen scheint er eine Gangschaltung kaum von einer Handbremse unterscheiden zu können - zum Glück nimmt ihm die Automatik die Lösung derart schwieriger Rätsel ab. Er scheint in irgendeiner Weise scharf zu schießen - zumindest machten die anderen gelegentlich diesbezügliche Anmerkungen. Ich bin nicht sicher, ob ich seiner Rückendeckung trauen würde...
Dann gibt es noch einen Orken. Oder, um es besser darzustellen: Eine Wolke unangenehmer Düfte, bei denen Alkohol, Fäkalien und ein religiös fanatischer Hass auf alle Hygieneprodukte dieser Erde die Hauptnote angeben, scheint ein annähernd orkisches Wesen mit sich herumzutragen, welcher seinerseits einen großteil seiner Körperfülle auf Implantate und solchen Alkohol, der erst noch zu Gestank transformiert werden muss, zu verwenden scheint. Sein Sinn hat sich mir noch überhaupt nicht erschlossen, doch weiß ich mittlerweile, dass er uns sicherlich das Leben retten kann, wenn ein teuflischer Kon plant, uns in Bier zu ersäufen. Aufgrund seiner Auftretensweise würde ich ihn als Mietmuskel einschätzen... dabei zweifle ich allerdings an zwei Dingen: Erstens, dass sich ihm der Sinn des Wortes "Mieten" erschließt, zweitens, dass er uns bei der Suche nach Informationen von IRGENDEINEM Nutzen sein könnte. Vielleicht ist er ja so ein Genie wie in "Cube", der da ist, um im richtigen Moment Primzahlen zu multiplizieren... der Himmelswolf weiß, wohin er uns führt, und es wird einen Sinn haben, dass er dieses Wesen in meine Nähe geleitet hat. Und, es sei angemerkt... trotz seiner Fehler scheint er sympathisch.
Als letztes Mitglied - und ja, meine lieben, es hat seinen Grund, dass ich sie mir bis zum Schluss aufsparte - sei eine Elfe erwähnt. Ein Mädchen, würde ich meinen, kaum jünger als ich selbst, und ungleich fanatischer - das, was die Ahnen für mich sind, scheinen für sie Waffen. Allein die Zärtlichkeit, die sie ihren Schuriken entgegen bringt, die vorsichtigen Berührungen, die sie ihrem Gewehr widmet, selbst die liebevollen Blicke auf ihr einfaches Messer lassen mich träumen, nach meinem Tode in einer Kalaschnikov wiedergeboren zu werden. Sie ist keine überragende Schönheit, ich will nicht einmal behaupten, dass sie sonderlich attraktiv ist, doch ist sie bis dato der einzige Lichtblick, den mir diese Stadt gewährte - sowohl bezüglich Sympathie als auch Fähigkeit. Wie ich es einschätze, hätte es gereicht, sie auf diesen Run - wenn man es denn so nennen will - zu schicken, es wäre billiger und womöglich effektiver.
Natürlich hat sich bis jetzt kein Sinn für meine Anwesenheit ergeben, doch vielleicht kommt es noch. Es scheint Erwachte zu geben, mit denen es sich anzulegen gilt, ebenso muss meine zartfühlende Ader den Elefantencharme der Gruppe ausgleichen - abgesehen von dem Mädchen gibt es wohl keinen von ihnen, dem ich zutrauen würde, an einem Kiosk auch nur eine Packung Kippen zu bestellen, ohne eine mittelgroße soziale Kathastrophe heraufzubeschwören - und dieser seltsame Magier glaubte tatsächlich, er sei als Imitator eines Menschen gehobener Schicht geeigneter als ich... und ich muss gestehen, würde es darum gehen, eine Konleiche zu imitieren, wäre er mir um Lichtjahre vorraus. Da er der Kopf der Gruppe zu sein scheint (immerhin besteht diese Gruppe aus einem notorischen Fahrer, der nicht fahren kann, einem lebenden Gestank, dessen konzentriertester Punkt annähernd orkisch zu sein scheint, und eben diesem Genie) gibt er in jeder Situation an, was zu tun ist - oder besser, auf wen man die Aufgabe abwälzen könnte. Manchmal kommt er auch auf die Idee, ziellos einen Highway entlangzuballern und dabei Sprit zu verbrauchen, mit dessen Energiegehalt man Frisco ein Lahr lang erleuchten könnte, oder Museen zu besuchen, in denen er Blechschwerter bestaunt. Ja, den Himmelswölfen sei gedankt, einen so weisen Führer für mich gesandt zu haben!
Gut, meine Lieben, es ist für mich an der Zeit, die stadt weiter zu erkunden. Ihr werdet auf dem Laufenden bleiben, was von meinen Kollegen zu halten ist. Ich hoffe ja noch, dass mein erster Eindruck trügerisch ist."