Neue Traditionen für SR4

  • Medizinmann


    Gern.


    Hermetik ist die klassisch-westliche Ansicht der Magie. Im Grunde unterscheidet sie sich nicht von mundanen Naturwissenschaften in ihrem Hang dazu, Axiome zu formulieren und darauf basierend ein quasi-wissenschaftliches System zu konstruieren, dass seinen Anwendern hilft, durch das gezielte Manipulieren von spezifischen Faktoren den gewünschten Effekt zu erzielen.


    Dem gegenüber stehen die eher schamanistischen Traditionen deren Ansicht der Magie darauf basiert, Gesandter oder Diener von höheren Mächten zu sein, die ihren Willen durch die Manifestation der Magie des Dieners erfüllt sehen.


    Und dann gibt es noch die eher spontanen und intuitiven Traditionen, deren grundsätzliche Annahme darauf basiert, dass Magie die Fähigkeit ist, unsichtbare Kräfte seinem Willen zu unterwerfen um so eine mystische Aufgabe oder Zielsetzung zu vollbringen. In den meisten Fällen ist dies der Weg der Erleuchtung (Buddhismus) oder das Manipulieren dieser Energien zu eigenen Zwecken (keltisches Druidentum / Hexentum)



    Dies sind unterschiedliche Sichtweisen für ein und dieselbe Handlung - das Anwenden von Magie. Darüber definieren sich die Traditionen - wie sie den Hintergrund ihrer Handlungen definieren.


    Chaosmagie basiert auf der Annahme, dass die Traditionen mit ihren unterschiedlichen Sichtweisen (den Paradigmen [Weltanschauungen]) verschiedene Vor- und Nachteile haben, die sich jemand, der in der Lage ist diese Paradigmen bewusst einzusetzen auch zu Nutze machen kann. Im Falle der Chaosmagie basiert das alles auf einer wissenschaftlichen Grundlage. Rituale egal welcher Natur sind Formeln um spezifische Effekte auszulösen. Die grundlegenden Parameter dieser Formeln sind nach Annahme der Chaosmagier immer gleich, daher ist es nur eine Frage des persönlichen Geschmacks oder der äußeren Umstände, welche Version des Rituals man ausführt (ob nun den hermetischen Beschwörungskreis oder die meditative Anrufung um einen bestimmten Geist zu beschwören).


    Die Tradition, die ich gerade baue ist an die Idee des Paradigmenwechsels angelehnt. Jedoch überlege ich gerade, welches zweite Entzugsattribut neben Willenskraft dazu passen könnte. Der Charakter (Steven Angier, link in meiner Signatur) weiss, ob seines eigenen Schutzpatrons darum, dass es neben der hermetischen Formelwelt eben auch jene gibt, die Diener höherer Wesenheiten sind, als auch solche, die ihre Macht aus der Verbundenheit mit den Grundelementen des Multiversums ziehen. Freie Geister auf den Metaebenen, die ein Leben vollständig unabhängig vom Willen irgendwelcher Magier leben. Sein eigener Schutzpatron ist sein "Daimon" die dunkle Reflektion seiner selbst. Durch die Kontrolle und den Umgang mit ihm erlangt er größere Macht über sich selbst. Ein ähnliches Prinzip wie das Streben nach Erleuchtung des Buddhismus.


    Meine Frage ist nun - wenn jemand sich dieser Tatsache bewusst ist - und selbst dazu neigt seine Magie zwar bewusst, jedoch gesteuert durch das Kanalisieren und Fokussieren seiner Emotionen um sich in das richtige "Mindset" zu versetzen anwendet... ist das logisch? Ist das eine Gedächtnisleistung? Oder ist das Intuitiv? Ist das das schnelle Verarbeiten von Informationen und das instinktive Entscheiden ob der richtigen Herangehensweise und damit des "passenden" Paradigmas?


    Ich persönlich tendiere zu einer intuitiven Herangehensweise. Der Charakter akzeptiert nichtnur die reine Mechanik, die allen Traditionen zugrunde liegt, sondern auch die Tatsache, dass die persönliche Sichtweise bestimmt, wie man dem Pfad des Erwachten folgt. Für ihn sind die Asen genauso existent wie Loas, keine rein mythologischen Konstrukte, sondern existierende Wesenheiten, vollkommen unabhängig davon, ob sie durch den Glauben ihrer Anhänger oder eine kosmische Regelung existieren. Für ihn ist es kein Hacken des Realitätscodes, wie für die meisten Chaosmagier, sondern ein Akzeptieren der Gesamtheit der Existenz und das darauf basierende Schöpfen aus dem Sammelsurium der Techniken und Mythologien.

  • Ich kenne mich mit SR4 nicht aus aber aus "chaosmagischer Sicht" würde ich Dir da zustimmen.

    That's L as in "Lacerate", O as in "Obliterate", B as in "disem-Bowel" and O as in, uh... Well, I guess I can use "Obliterate" twice, huh? What do you think?

  • würde mehr int durch bio/cyberware als pool für entzug zugelassen werden? ich bin und bleibe immer noch bei dem punkt, dass willenskraft am ehesten als das entzugsattribut überhaupt genommen werden sollte, da es kaum boni/mali dafür gibt . .

    Im Jare 2005 wurde SR4 erschaffen. Das machte viele Leute sehr wütend und wurde allenthalben als Schritt in die falsche Richtung angesehen.

  • Nein, sie bekommen einen Malus auf Charisma und Logik. Genauer gesagt ihr Rassenmaximum in den Attributen ist niedriger

    Zu Oldschool für SR5 und viel zu Oldschool für SR6 - Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich alle meine Beiträge auf SR4.

    Einmal editiert, zuletzt von LeChuq ()

  • ok, dann hab ich mich da geirrt . . mir war so, als würden sie auf logik, intuition und charisma malus bekommen . .

    Im Jare 2005 wurde SR4 erschaffen. Das machte viele Leute sehr wütend und wurde allenthalben als Schritt in die falsche Richtung angesehen.

  • Trolle bekommen auch ein niedrigeres Intuitions-Maximum (5).


    Was Willenskraft als Entzugsattribut angeht :


    Willenskraft kann besser ausmaximiert werden als Intuition, nämlich neben den üblichen, für alle Attribute zur Verfügung stehenden Methoden (Herausragendes Attribut, genetische Optimierung) über die zwergischen Rassenboni und Daredrenalin (Genware, bei der Beschreibung wird explizit erwähnt, dass es auch beim Entzug hilft).


    Für Intuition gibt es nichts vergleichbares, Qualia-Genware gibt nur nen Bonus auf Skilltests.
    Edit : Gleiches gilt für die limbischen Neuralverstärkernaniten.
    Tatsächlich lässt sich kein anderes Attribut für Entzugswiderstandszwecke weniger optimieren.
    Von temporären Steigerungen durch Drogen oÄ, die ich erst nachschlagen müsste, mal abgesehen.


    Ein wesentlich schwerwiegenderes Balancing-Argument dafür, dass Willenskraft als einziges geistiges Attribut nicht auch noch als zweites Entzugsattribut verwendet werden kann, ist aber, dass man dann nur ein statt zwei Attribute ausmaximieren muss.

  • Moin,Moin zusammen
    (hab Mir deinen angehängten Char angeschaut.Sehr interessant,erinnert mich ein bischen an Constantine :) )Hab mir jetzt nochmal alles durchgelesen und
    keinen Logikpatzer gewürfelt(wie Gestern Nacht)


    INT ist das Attribut für deine Tradition !


    Hough!
    Medizinmann

  • Endlich mal ein Chaosmagier der auch wirkt wie ein Chaosmagier.
    Das Ding im Street Magic würde ich eher als "Reality Hacker" Tradition bezeichnen.

    Diskutiere nicht DSA in nem deutschen Board...Diskutiere nicht DSA in nem deutschen Board...Diskutiere nicht DSA in nem deutschen Board...


    Your mind is software. Program it! - Your body is a shell. Change it! - Death is a disease. Cure it! - Extinction is at hand. Fight it!

  • Ich will hier (hoffentlich richtig) mal die Tradition vorstellen, die wir für meinen Magier benutzt haben. Sie ist entstanden, da mir die Mystisch-Natürlichen Traditionen (Schamanen, Koradji, Shinto, Wicca, ...) ebenso zum Hals raushingen wie die extrem berechnenden (Wuxing, Hermetik, Chaos, ...), und von religiösen Traditionen halte ich ohnehin nichts, da ich finde, dass man aus Respekt vor der Gegenwart bestehende Religionen nicht in ein Spiel einbinden sollte. Wir haben auch einen eigenen Schutzpatron entworfen, den schreib ich gleich dazu:


  • Der Schwindler ist der verschlagene Kerl, der etwas verspielt sein mag, doch sein Hauptaugenmerk auf den Schwindel an sich legt. Der Gaukler hingegen ist ein Showmaster, wesentlich selbstverliebter als der Schwindler. Außerdem ändert sich der Nachteil: Während der Schwindler eher zu kleinen Streichen gezwungen wird, versucht der Gaukler eine epische Schlacht gegen einen einmal gewählten Gegner, verbringt viel Zeit damit, seinen nächsten Schachzug zu planen und vorzubereiten, um sich danach um so toller zu fühlen (und genau damit weiterzumachen).
    Um einen Schwindler zu reizen, muss man ein Furzkissen in die Nähe des Vorsitzendenstuhls legen, um einen Gaukler zu reizen, muss man ihm erzählen, dass der Vorsitzende eine geheime Liebe für Kalorienarmes Erdbeerbier hegt.