Diskussion um sex.Perversionen

  • "Cooper" schrieb:

    Kriege ich ne Antwort auf meine Frage? Oder ziehst du es vor mit Polemik zu Antworten?


    Na, aber das WAR bereits eine ernsthafte Antwort. Ob Du sie verstehst, ist mir egal.


    Und beim Thema Polemik kennst Du Dich ja auch bestens aus...

    343max: Ihr werdet euch noch wünschen wir wären Politikverdrossen!

  • Du drückst dich also. Das habe ich erwartet. Du legst Leuten Aussagen in den Mund. Wenn man Nachfragt kommen dann ausweichende Antworten.


    Das hat mit Überzeugungen nichts zu tun. Für mich ist das Rechthaberei kombiniert mit der Motivation anderen seine Meinung aufzuzwängen.

  • "Cooper" schrieb:

    Du drückst dich also. Das habe ich erwartet. Du legst Leuten Aussagen in den Mund. Wenn man Nachfragt kommen dann ausweichende Antworten.


    Keineswegs.


    Ich erwarte Intelligenz und Lesekompetenz von meinen Mitmenschen. Dir sollte die Antwort also aufgrund meines Hinweises selbst einfallen.


    Am besten ließt Du die beiden betreffendene Zeilen nochmals und erkennst Deinen Irrtum.

    "Cooper" schrieb:

    Das hat mit Überzeugungen nichts zu tun. Für mich ist das Rechthaberei kombiniert mit der Motivation anderen seine Meinung aufzuzwängen.


    Rechthaberei - ja, sicher. Ich habe meistens recht.


    Und natürlich habe ich die Motivation unmoralische Meinungen vom Gegenteil zu überzeugen. Und die, die ich nicht überzeugen kann - die bekämpfe ich. Das gilt insbesondere für links - und rechtsradikale, sowie religiös-fundamentalistische Meinungen.


    Die Neigung mancher sich ständig Beleidigungen ausgesetzt zu sehen interessiert mich hingegen überhaupt nicht.

    343max: Ihr werdet euch noch wünschen wir wären Politikverdrossen!

  • "Serrax" schrieb:

    Und natürlich habe ich die Motivation unmoralische Meinungen vom Gegenteil zu überzeugen. Und die, die ich nicht überzeugen kann - die bekämpfe ich.



    Hey den Spruch kenne ich :lol: Insbesondere die von dir genannten Radikalen nehmen ihn gerne her. Da unterscheidest du dich keinen deut von.

  • "Cooper" schrieb:


    Hey den Spruch kenne ich :lol: Insbesondere die von dir genannten Radikalen nehmen ihn gerne her. Da unterscheidest du dich keinen deut von.


    Na, wenn das DU sagst bedeutet das glücklicherweise nichts...

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  • Jaja, die gute alte Toleranz.


    Ich kann doc damnijs Kommentar über die besonders intoleranten Nichtraucher und Atheisten im FanPro Forum unterschreiben. Das war damals meinem subjektiven Empfinden nach tatsächlich so. Damit sagt ja niemand, dass es in diesem Gruppen besonders viel Intoleranz gab, sondern dass in der Menge der besonders intoleranten Nutzer des FanPro Forums die Schnittmenge mit genannten Gruppen beachtlich war. Das erstaunlichste dabei ist, dass diese Leute sich dabei auch noch für tolerant hielten.


    Aber genau das führt ja zu dem eigentlichen Problem endlicher Toleranz, nämlich dem Ziehen von Grenzen. Ich denke, jeder der sich ernsthaft mit dem Thema Toleranz auseinandersetzt wird zustimmen, dass Grenzen wichtig sind.
    Bloß wo zieht man diese? Ein gutes Beispiel ist die Ehe von Homosexuellen. Ich würde persönlich sagen, dass die Ehe Homosexueller Personen nicht das trifft, was im Grundgesetz unter dem Schutz von Ehe und Familie gemeint ist, nämlich die staatliche Förderung reproduktiver Lebensgemeinschaften. Die steuerliche Besserstellung von Verheirateten, die darauf fußt, basiert auf der Idee, dem verheirateten Paar ein wenig der finanziellen Last von den Schultern zu nehmen. Eine Ehe, die klar nicht zu dem Zweck der Reproduktion geschlossen wird, ist etwas ganz anderes. Und ich bin mir sehr wohl bewusst, dass viele Heterosexuellenehen ebenfalls nicht mit diesem Ziel geschlossen werden und dennoch steuerlich gefördert werden, aufgrund der generellen Annahme, die, obwohl sie hemmungslos veraltet ist, in den Gesetzten steckt. Wenn man "Ehe" gesetzlich völlig neu regeln würde und einen Unterschied zwischen kinderlosen Ehen und solchen mit Kindern machen würde, dann wäre es meiner Meinung nach ein Muss, die kinderlose Ehe auch Homosexuellen auch für Homosexuelle zu gestalten, denn dass wäre die einzige mögliche Gleichberechtigung. Leider werden wir das wohl so bald nicht erleben dürfen.
    Ebenso ist die Akzeptanz homosexueller Eltern bei Adoption ein Streitthema. Hier wird argumentiert, dass es dem Kindeswohl schädlich ist bzw. sein kann, wenn das betreffende Kind als Kind eines homosexuellen Paares aufwächst. Und sowohl die, die das behaupten, als auch die, die das Gegenteil behaupten, verweisen auf Studien, die das zu bekräftigen scheinen. Nun weiß ich, wie schnell man mit dem passenden Vorurteil und ein paar Rechentricks Studien manipulieren kann, ohne direkt zu lügen. Insofern fällt mir hier ein Urteil äußerst schwer, da ich nicht weiß, was nun wirklich zutrifft und ob nicht alle Studien zu dem Thema präjudiziert sind.
    Interessant ist in diesem Zusammenhang auch der Unterschied zwischen Lesben und Schwulen bezüglich ihrer Kinder. Während eine lesbische Frau die in einer Lebenspartnerschaft lebt ein Kind bekommen und behalten kann, ist dies einem schwulen Mann nicht ohne weiteres möglich. Insofern eine Ungleichbehandlung von Mann und Frau, in diesem Fall dem biologischen Unterschied geschuldet. Und ausnahmsweise mal nicht zum Nachteil der Frau, sondern zum Vorteil.


    Aber ich könnte jetzt weiter über meiner Meinung reden und damit nur sehr begrenzt zum Thema. Was ich eigentlich deutlich machen will ist, dass es kein verbindliches Ende der Toleranz gibt. Natürlich liegen bestimmte Dinger immer innerhalb dessen, was man tolerieren muss und andere immer außerhalb desselben Spektrums, zumindest für einen Menschen in einer bestimmten gesellschaftlichen Gruppe, zum Beispiel der "Mitte der Gesellschaft". Nur die genaue Grenze ist immer individuell und dabei nur sehr selten objektiv "falsch".
    Einige mögen es intolerant nennen, wenn man sagt, dass Homosexuellenehe nicht dasselbe ist, ja, nichtmal das selbe sein kann, wie eine Ehe von heterosexuellen Paaren. Andere sagen, dass es nicht intolerant ist, Raucher zu kriminalisieren, da diese ja schließlich ihre Mitmenschen schädigen.
    Einige stören sich sogar an der Zurschaustellung von Religion und Glauben, während sie selbst nichts anderes tun, indem sie Atheismus zur Schau stellen, der auch nur ein Glaube ist. Diese behaupten dann zum Teil sogar unterdrückt zu werden, von den religiösen Menschen, die nichts als Missionierung im Sinn hätten, selbst wenn sie selbst versuchen, Leute von der Logik ihres Glaubens zu überzeugen, was natürlich in ihrer Welt etwas völlig anderes ist.


    Insofern sage ich, ich bin intolerant, auch Dingen gegenüber, die Toleranz verdienen. Leider weiß ich nicht, welche Dinge, gegenüber denen ich tolerant bin meine Intoleranz verdienen und welche Dinge, die ich mit meiner Intoleranz strafe, eigentlich ein Recht auf meine Toleranz hätten, sonst hätte ich das ja geändert.
    Diese Erkenntnis hat bei mir lange zum Reifen gebraucht, aber ich denke, dass es jedem, der sich ernsthaft kritisch fragt, wie es um seine Weltanschauung bestellt ist, irgendwann ähnlich gehen wird. Wer von uns hat noch nie einen Fehler in seiner Einschätzung gehabt? Ich war eine Zeit lang homophob und habe dann irgendwann festgestellt wie blöd und falsch das ist, durch persönlichen Kontakt mit Homosexuellen, von denen einige zu Freunden und Bekannten wurden. Das war wie die schon angesprochene Ausländerfeindlichkeit in Gebieten ohne ausländischen Bevölkerungsanteil. Ausländerfeindlich war ich nie, Gott sei Dank. Da habe ich von meinen Eltern gelernt, dass ein Mensch ein Mensch ist und ein Verbrecher ein Verbrecher, egal, was im Pass steht. Bei Homosexualität war es - offensichtlich - nicht ganz so liberal.
    In der Bibel steht ein sehr wahres Wort, dass bei so hitzigen Diskussionen um Intoleranz immer in meinen Kopf kommt. Man soll nicht den Splitter im Auge des Gegenübers bemängeln, weil man den Balken im eigenen Auge nicht sehen kann. Egal was man vom christlichen Glauben, der Bibel oder ein den christlichen Kirchen hält (wichtig für mich: drei unterschiedliche Dinge), bei Diskussionen um Toleranz trifft das voll. Jeder von uns hat da seine Punkte, wo er falsch liegt. Jeder von uns ist intolerant, wo er es nicht sein sollte. Alleine die Radikalen lassen sich nie überzeugen.


    Und genau das ist ein weiterer Teil des Sprengstoffs, eines solchen Threads: Jeder von uns muss davon ausgehen, richtig zu liegen und dass es sinnvoll ist, die andersdenkenden überzeugen zu müssen. Aber nur selten, stimmen auch nur zwei völlig überein. Insofern muss es bei moralischen Themen hoch her gehen, weil jeder uneinsichtig gegenüber der Wahrheit der anderen ist und andere findet, die seiner eigenen Wahrheit gegenüber uneinsichtig sind.
    Vielleicht sollte man tatsächlich deswegen in der Form ein wenig weicher und sparsamer sein, wenn auch natürlich in der Sache entsprechend fest und reichhaltig.
    Gerade deswegen sind Posts, in denen man Menschen aufgrund einer Meinung zu "Feinden" erklärt, für mich sehr problematisch. Mein Feind ist niemand der meint, mein Feind ist jemand der handelt. Einen Feind muss ich bekämpfen oder werde von ihm bekämpft, einen andersmeinenden kann ich neben mir haben, ohne dass einer von uns beiden Schaden nimmt. Nur ist es auch da wiederum schwierig, die Grenze zwischen "Meinen" und "Handeln" zu ziehen, da diese wiederum subjektiv ist, ebenso wie die Auffassung dessen, was "bekämpfen" ist.
    Ich kann mir in keiner Weise sicher sein, ob ich schon mal gegen Ausländerfeindlichkeit "gekämpft" habe. Sicherlich habe ich bei ausländerfeindlichen Äußerungen schon dagegengehalten, auch wenn ich nicht involviert war, sondern es nur hörte. Aber ist das "Kampf"? Ist es "Kampf", wenn man mitbekommt wie drei Schulkinder ein anderes tyrannisieren und man sich dazwischen stellt? Sind dann die Schulkinder meine Feinde?
    Ich denke, Serrax' Zitat, dass er all jene bekämpft, die er nicht überzeugen kann, ist mehr auf der intellektuellen Ebene zu sehen, also explizit nicht unprovoziert physisch, was ihn von Radikalen unterscheidet. Alles andere zu behaupten wäre eine Unterstellung einer Straftat. Sollte er es wirklich anders meinen und Leute, die er nicht überzeugen kann verprügeln, dann wird das auf kurz oder lang ohnehin zu Strafen führen, denn das ist in Deutschland ungesetzlich und mit Sicherheit würde er irgendwann angezeigt.


    Und ja, ich kenne auch das Bedürfnis, jemandem die Fresse einzuschlagen, wenn etwas gesagt wurde, was mich wütend macht. Aber dieses Bedürfnis zu haben und ihm nachzukommen sind unterschiedliche Dinge. Lasst uns insofern alle so tolerant sein, dass wir zumindest erstmal nicht annehmen, dass jemand Meinungen, die von seiner Abweichen nicht mit Gewalt durchsetzen will, sondern martialische Ausdrucksweise zunächst mal figurativ ist, bis sich anderes herauskristallisiert.


    Edit: Rechtschreibung

    Da sieht man nun die Trümmer rauchen, der Rest war nicht mehr zu gebrauchen. (Wilhelm Busch)

  • Danke für Deinen langen Kommentar Mimikry. Du fasst vieles der letzten 10 Seiten (und etlicher anderer Threads vergangener Tage :wink: ) zusammen und reicherst es mit einigen neuen Aspekten an.


    Natürlich ist auch Moral immer subjektiv und die Grenzen fließend. Auch sind physische Auseinandersetzungen eher einfacher zu thematisieren, als die intellektuelle Ebene - wobei es mir besonders auf die letztere ankommt. Den diese bedingt das Handeln der physischen Ebene und es gilt die Warnung "Wehret den Anfängen!" umso deutlicher.

    343max: Ihr werdet euch noch wünschen wir wären Politikverdrossen!

  • Ich belebe den Thread mal aus gegebenen Anlass.


    Folgende Situation: Ich spiele wie ihr sicherlich wisst auch ab und zu Ultra Violet (siehe Account), aber nur wenn es der SL auch erlaubt. Muss ja stimmig in sein Abenteuer passen. Nun letztes Mal in einem Abenteuer hat der SL meiner Meinung nach zu viel gewollt... ich weiß nicht ob ich das richtig interpretiere, aber er wollte meinen Char an die Grenzen den Abgrund führen. Nun was hat er gemacht?
    Er hat einen pedophilen Serientäter entgegen gesetzt. Es handelte sich um einen Gnome Magier, der besonders kindlich aussah und sich mit falscher SIN Zugang als Schüler zu Schulen verschafft und dort mit Hilfe seiner Magie sein Unwesen treibt ohne das es jemanden auffällt, da die Opfer sich danach nicht mehr an den Vorfall erinnern können!
    Ich weiß nicht wie es Euch damit geht, aber mir war das schon ein wenig zu viel, er hatte natürlich auch seine Vorgehensweise beschrieben, wo ich denke das kann sich hier jeder selber ausdenken, ohne das ich es extra erwähnen müsste.
    So meinem Charakter ist netterweise oder durch Glück nichts passiert, aber ihren Freundinnen, die sich aber nicht erinnern können. Die Einzige die es kann ist UV.
    Nun ist es so, das dieses Abenteuer eigentlich meinen Charakter psychisch zerstört hat. Ich weiß noch nicht was ich daraus mache, ob ich es drin lassen soll oder den kompletten Horror streichen sollte.
    Als Spieler hab ich das Gefühl das dieses Abenteuer meinen SC zerstört hat und das ist irgendwie schade. Abgesehen davon das es unsere internen Grenzen der Perversion gesprengt hat.
    Was meint ihr soll ich mit diesem Abenteuer weiterspielen oder es einfach als nicht gegeben ignorieren?


    MfG
    UV

  • Ich als Spieler bin aber zwiegespalten, denn normalerweise decken diese dunklen Abgründe sich mit meiner Vorstellung der SR-Welt, aber UV ist halt keine Runnerin und lebt halt eigentlich im Licht hinter dem weißen Gartenzaun. Und ist ein mehr oder weniger unbeschwertes kleines Mädchen. Und jetzt kommt halt diese Erfahrung und raubt ihr praktisch im Handschlag die Unschuld und dessen Perspektive auf die Welt.
    Natürlich könnte ich auch sagen sie versteht auf Grund ihres Alters die Zusammenhänge noch nicht und kann das Gesehene gar nicht verarbeiten.


    Das ich die Wahl hab ist mir klar, ich hab nur nach eurer Meinung gefragt. Was ihr an meiner Stelle machen würdet?


    Da das Abenteuer eh unsere intern festgelegten Grenzen sprengt, haben die anderen Spieler und ich auch beschlossen das wir entscheiden ob es stattgefunden hat oder nicht. Trotz allem finde ich die Geschehnisse schon hart. Also aus meiner Sicht als Spieler, aber was mein Charakter daraus macht hab ich halt noch keine Ahnung... und ob überhaupt.

  • Hi und Hallo, Ultra Violet


    ich hatte, vor einiger Zeit und in einem anderen System eine ähnliche Erfahrung mit einem Charakter. Mein Charakter war danach soweit, dass ich ihn aus dem Spiel raus genommen habe, da ich mir nicht vorstellen konnte, wie er damit weiterleben konnte (Anmerkung: Das war eine Chuthulu Runde in der Gegenwart). Persönlich konnte ich mich in den Charakter nicht mehr hineinversetzen. Wie es mit selbigen dann weiter ging, habe ich nie mehr weiter beschrieben. MMn, wäre er wohl Alkohol und Drogen verfallen um zu vergessen...
    Auf der anderen Seite, kann so eine Erfahrung dem Charakter große Tiefe verleihen. Nicht jeder Mensch stürzt nach solchen Erfahrungen zwangsweise ab, andere wachsen erst danach weit über sich hinaus. Sozusagen, der Stoff aus dem Helden entstehen. Es ist eine sehr persönliche Entscheidung von dir, die dir auch niemand abnehmen kann. Du solltest auch gut überlegen, welche Erfahrungen dein Charakter bisher schon gemacht hat und ob sie ihn eventuell auch soweit "hart" gemacht haben. Eventuell solltest du dir vorbehalten, den Chara für eine Weile nur raus zu nehmen, wo wer Zeit hat, mit sich persönlich wieder ins Reine zu kommen, abzuschalten. Dies alles, gesetzt dem Fall, dass du dich entschließt, den Charakter weiter zu führen. Was aber trotz allem mit dazu kommt, ist auf jeden Fall eine starke Polarisierung und vor allem auch Radikalisierung des Charakters (ich hoffe, du verstehst, was ich damit meine, sonst nochmal nachfragen bitte.)


    OoC: Mein Ratschlag ist der, besprich es mal mit deinem Spielleiter ab, der dieses "Abenteuer" erdacht hat (und ich hoffe einfach mal, dass er es nicht aus reiner Unüberlegtheit und Allmachtsgefühlen erstellt hat). Wenn es kein Solo-run war, sind hier auch die anderen Mitspieler gefragt.
    Schlußendlich ist es auch nicht schön, wenn ein Charakter so aus dem Spiel ausscheidet, vielleicht sehr realistisch, aber bei weitem nicht befriedigend für den Spieler. Wenn das ganze, wie du bereits geschrieben hast, die Grenzen gesprengt hat, wäre hier ein Gespräch mit dem Meister dringend angebracht. Es ist schließlich ein Freizeitspiel/Hobby und keine Auslotung der maximalen, mentalen (In-)Stabilität eines fiktiven Charakters!


    Das Abenteuer zu Ignorieren ist hierbei die letzte Möglichkeit. Aber die würde ich nur ergreifen, wenn dir zum einen der Charakter so sehr ans Herz gewachsen ist, dass dir keine Option mehr einfällt, wie der Charakter das Geschehene verarbeiten könnte, oder du dir eventuell auch ein wesentlich anderes Ende für ihn vorgestellt hast, falls du dir bisher überhaupt schon mal Gedanken darum gemacht hast.


    Schlußendlich gilt hier aber als erstes: Schlaf mal selbst eine Nacht darüber, vielleicht sogar eine zweite und entscheide erst dann. So ein Erlebnis (trotzt dass es nur im Rollenspiel ist) ist aufwühlend genug und es braucht auch etwas Zeit, um sich klar darüber zu werden, wie der Charakter wirklich damit umgeht (siehe oben).


    Leider bin ich ab hier dann mit meinen (guten) Ratschlägen am Ende. Ich hoffe einfach mal, dass es dir zumindest etwas weiter geholfen hat.


    Ich wünsche auf jeden Fall, alles alles Gute und vor allem eine gute Lösung mit deinem Meister, für deinen Charakter.



    Sanya ba adao

    "Oderint, dum Metuant" - "Mögen sie mich hassen, solange sie mich fürchten"
    Stell dich NIE zwischen einem Bürohengst und seinem Kaffee, wenn dir dein Leben lieb ist.

  • Eine echt schwierige Situation....
    Ich meine, so oder so ist es mMn mit der Unschuld vorbei, zumindest wäre es bei mir als Spieler so. Klar, es gibt unzählige Mittel und Wege, das ganze rückgängig zu machen, von ignorieren des Runs bis hin zu falschen Erinnerungen durch Magie, aber das Problem ist, dass gerade ein solcher, außergewöhnlicher Charakter einem unglaublich ans Herz wächst, und auch wenn der Char vergisst und seine Unschuld wiedergewinnt, wird es bei dir selber eher nicht der Fall sein, schließlich weißt du was sie durchgemacht hat. Ich finde das zwar extrem Schade, aber aus meiner Sicht ist es mit der Unschuld des Charakters vorbei.
    Klar, UV kann jetzt mit extremer Willensstärke durch diese Situation kommen und wird abgehärtet und was weiß ich, aber dadurch verliert sie nur noch mehr von ihrem unbeschwerten Leben, das Konzept des Charakters ist mMn zerstört.
    Wenn du selber den Run vergessen kannst, dann lass auch UV ihn vergessen, wenn nicht, dann rahm sie ein, häng sie an die Wand und versuch sie in Erinnerung zu behalten, wie sie immer war.

  • so leid es mir für uv tut.... ich gebe jack hier recht. es hat dich und deinen charakter beeinflusst und selbst wenn du es streichst, glaubst du das du in der lage bist das immer auszublenden ?


    ich schätze so wie ich das interpretiere (wie du hier so über uv schreibst) das du das nicht können wirst. wenn doch würde ich stark dazu raten den run zu ignorieren und ihn zu streichen. denn er scheint dir ja das konzept bzw das was du dir unter uv vorstellst verdorben zu haben. schade denn meiner meinung nach wäre es das einzig richtige gewesen im run abzubrechen sobald man merkt worauf es hinausläuft.... gerade wenn es eure gruppenvorstellungen sprengt.


    ja natürlich stelle ich mir vor das gerade sowas in der sr welt passiert zw passieren kann denn auch ich stelle mir die sr welt so vor. jedoch zweifle ich daran das sich der sl tief mit deinem oder euren charakteren ausinander gesetzt hat da er sonst gewußt hätte worauf das hinausläuft und dich vielleicht vorher drauf angesprochen hätte ob so ein tiefer einschnitt in uv´s leben geht....


    das ist aber so hart es auch klingen mag das risiko wenn man ein kind in der sr welt spielt. es ist eine der sachen die ich mir am wenigsten vorstellen kann.

    Gut geklaut ist halb selbst gemacht
    "Ah gut, mein Hund hat die Kettensäge gefunden"
    "Das Problem mit euch unsterblichen Steintypen ist, ihr seid unsterblich und aus Stein....."
    "Da hab ich ja schon bessere Schauspieler in Pornos gesehn...."

  • "Slyder" schrieb:


    das ist aber so hart es auch klingen mag das risiko wenn man ein kind in der sr welt spielt. es ist eine der sachen die ich mir am wenigsten vorstellen kann.


    qft


    --------------------------------------------------------------------------------


    Der Schaden wurde mit Magie angerichtet, warum nicht auch mit Magie bereinigen?
    Falsche Erinnerung und das Problem 'zupflastern', dann kann man das ganze immernoch mit immer mal wieder durchbrechenden Alptraeumen ausspielen, aber 'eigentlich' ist fuer den Char alles Shiney. ;)

  • Puuhhh ,ist echt nicht einfach
    Aber SR ist nunmal eine harte Welt voller Psychos und perverser.
    Ich würde dir den Rat geben soviel für deine Ultraviolet zu übernehmen das Ihr Charackter nicht zerbricht.Ich würde durchaus versuchen eine Veränderung auszuspielen.Wieweit Sie sich verändert kannst Du ja noch selber bestimmen ,es ist dein Char.
    Falls es doch zuviel wird für den Char kannst Du immer noch die "magische Notbremse " ziehen
    und,wie Calenor vorschlägt,mit einer falschen Erinnerung arbeiten,aber Ich würde die Gelegenheit(so Gruselig und Brutal sie auch ist) nutzen .


    Hough!
    Medizinmann

  • Das Ding ist ja etwas schwieriger, denn UV selbst ist ja (den Göttern sei Dank) nicht selbst betroffen. Nur ihre Freundinnen halt. Und sie hat die Beweise geliefert um den Täter zu identifizieren. Natürlich hat sie die Beweise selbst gesehen, aber die Frage und das ist halt der für mich so schwere Part, ist hat sie sie auch richtig verstanden. Was ich meine? Das Mädchen ist nicht blöde und versteht von der Welt und ihrer Umgebung schon sehr viel, doch sie ist immer noch ein Mädchen von gerade mal 9 Jahren und wächst halt sonst sehr behütet auf. Kurz um, erkennt UV in dem Alter die Vergewaltigung bewusst oder ist es eher ein auf das reagieren/imitieren, wie sich die Erwachsenen dem gegenüber verhalten?
    Ich hoffe ihr versteht den was ich meine? (Intelligenz vs. Kind sein)
    Gewinnt die Intelligenz, erfasst sie die Schwere des Verbrechens. Gewinnt die Naivität, so weiß sie zwar das ihren Freundinnen was angetan wurde, aber begreift dessen Schwere-Grad "noch" nicht. Das "Noch" ist absichtlich da, denn mit dem Alter werden Erkenntnisse über ihre Lebenserfahrungen kommen... und dies wäre eine der Erfahrungen die die erwachsene UV zum Psychologen treibt, aber sicherlich nicht die Einzige.
    Wenn sie aber die Schwere des Verbrechens erkennt, so käme der Schock jetzt schon!


    @Kinder spielen:
    Es war damals aus einer Schnapsidee entstanden, hat aber zu viel Spaß gemacht. Denn es ist der Kontrast zum "bösen" Shadowrunner-Profi. Und sie spielt ja auch nicht als Runnerin mit, eher als Zusatz, und die Runden in denen ich sie spiele bestehen meist aus genau so vielen Nicht-Runnern wie Runnern. Wie gesagt, der Kontrast reizt da halt. Das naive reiche Mädchen aus dem Licht trifft auf die 6. Welt & vice versa.

  • nun ich sehe das doch richtig sie ist schlau und sie ist technomancer ? sie wird sich mit sicherheit in der matrix genau darüber informieren was da mit ihren freundinnen passiert ist... ihre freundinnen wissen ja nichts mehr also werden die sich wohl kaum verändern es sei den da kommen mal flashbacks bei ihnen durch (was ich übrigends einbauen würde)


    also ich kann dir aus erfahrung sagen (das kann wohl jeder) das ereignisse so wenig man sie auch begreift dich immer beeinflussen. in der kindheit sachen unbewußt wahrgenommen zu haben, prägt dein verhalten und deine moralvorstellungen trotzdem. ein weg sie weiter zu spielen wäre tatsächlich das sie zwar begreift das das totales unrecht war, was passiert ist, das sie sowas nie bei sich zulassen will und gnomen ab jetzt auf jeden fall eher voreingenommen gegenüber steht.


    ich stelle mir das so ähnlich vor wie bei der hauptdarstellerin aus "dead like me" lass sie etwas härter sarkastischer mitgenommener werden. sie realisiert das die welt nicht gut ist und sie nicht jedem immer vorbehaltlos trauen kann. die tiefe dessen was ihren freundinnen passiert ist kann sie ja auch erst später 13-16 richtig begriefen aber lass sie von dem erlebnis auf jeden fall geprägt sein denn spurlos geht sowas nicht an einem kind vorbei... eventuelle vorurteile gegen magier ?


    du kannst es als guten anreitz nehmen das die welten für uv gerade miteinander verschmelzen die gute und die böse welt werden langsam zu einer ...


    hart und sicher eine herrausvorderung, aber für den richtigen spieler sicher sehr interessant.

    Gut geklaut ist halb selbst gemacht
    "Ah gut, mein Hund hat die Kettensäge gefunden"
    "Das Problem mit euch unsterblichen Steintypen ist, ihr seid unsterblich und aus Stein....."
    "Da hab ich ja schon bessere Schauspieler in Pornos gesehn...."

  • Ich weiß nicht, da sie ja ein recht normales Leben führt, würde ich halt Sagen: Psychologische Behandlung wird sie definitiv bekommen, einfach weil die Eltern das wohl für wichtig erachten. Prinzipiell würde ich vom Hintergrund sagen, dass es ihr halt ein paar Monate scheiße geht, aber sie mit der Psychologischen Betreuung darüber hinweg kommt. ggf Flashbacks als Nachteil nehmen oder Rachsüchtig und dann sollte das passen.


    cya
    Tycho

  • Das ist zum Teil genau das, was ich meinte: So oder so ist es mit behütet, mit Unschuld, mit Kind sein vorbei. So wie UV mir vorkommt, ist sie eher aufgeweckt als naiv und wird deswegen viel zu schnell begreifen, was da vor sich geht. Das belastet, denke ich mal, das Verhältnis zu ihrer Freundin (jedesmal, wenn sie sie trifft, wird sie an das Verbrechen erinnert, Flashbacks passen hier ganz gut, dazu kommt Mitleid etc, was der Freundin aber gehörig auf die Nerven gehen kann. Unabhängig davon ist die Unbeschwertheit der Feundschaft verloren), und wenn ein Kind eine Feundin auf diese Weise "verliert", ist es ganz schnell kein Kind mehr.