Oldschool / Newschool

  • Für mich war die Deffinition: Oldschool spielen noch immer SR2/3 und Newschool SR4. Ich spiele alles gleich gerne.


    Die Welt von Shadowrun hat viele Umbrüche erlebt:


    SR1: Hey, was ist Shadowrun? Da gibts ja Orks mit Maschinengewehren! Mann wie cool!


    SR2: Imo ein schlechteres Regelsystem als SR1 (keine automatischen Erfolge mehr :cry: ) aber von der Weltentwicklung her super. FASA hat auch die Spieler z.B. bei der UCAS-Präsidentenwahl mit einbezogen (echte Wahlscheine) und die Horrors wurden aufgrund von Spielerumfragen fallengelassen.


    SR3: Das Regelsystem wird ausgereifter. Inhaltlich verschiebt sich das Spielgefühl von Gossenpunk zu Spezialagent. Grosse Änderung der Initiative-Regeln. Magie wird extrem diffirenziert, so folgen Wujen und Voodoo-Priester völlig anderen Regeln. Lebende Planzen schützen alleine nicht mehr vor Astraler Durchdringung etc. Die Welt ist mit Quellenbüchern zu Australien, Europa, Asien und Nordamerika schon sehr gut ausgearbeitet.


    SR4: Regelsystem komplett neu (imo das beste bisher). Sehr grosse Veränderungen der Technik/Matrix. Dafür Angleichung z.B. der Magieregeln.


    Nun will natürlich nicht jede Gruppe jede neue Edition mitmachen, besonders wenn man alte Dinge lieb gewonnen hat. Dennoch überwiegt irgendwann die Neugier auf eine neue noch unbekannte Welt. Ich freu mich schon heute sehr auf SR5! :wink:

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • "Tildus" schrieb:

    SR2: Imo ein schlechteres Regelsystem als SR1 (keine automatischen Erfolge mehr :cry: )


    Die automatischen Erfolge waren leider nicht gerade sehr durchdacht, wenn man bedenkt, daß jemand in Kampfpanzerung problemlos von einem mehrstöckigen Gebäude fallen konnte, ohne daß auch nur die Chance bestand, daß er sich dabei verletzt... was soll denn das für ne Kampfpanzerung sein? :)


    Sorry, geht am Thema vorbei, aber musste grad leider mal raus :)

    "Die Frage ist nicht, ob Du paranoid bist, Lenny. Die Frage ist, bist Du paranoid genug?" - Max Peltier, Strange Days

  • Bzgl SR bin ich Old- und Newschooler.
    -Mir gefällt, wie sich die Sichtweise des Runners verändert hat, weg von dem alten bild des Pseudoanarchisten, der sich einbildet, den Konzernen dadurch zu schaden, dass er ihre Drecksarbeit macht, hin zu einem sich selbst als mietbaren Verbrecher betrachtenedne Kriminellen, der sich etwas weniger bzw etwas individuelleren Selbsttäuchungen hingibt. Weg von Pink-Mohawk-Punk-Troll, hin zum Straßenabschaum, der sich bemüht, professionell zu wirken.
    -Gangs kamen mir früher deutlich sinnvoller beschrieben vor (im Mittel). Nun muss ich zugeben, das SR4-bild von der durchschnittlichen Straßengang noch nicht so gut zu kennen, aber bei SR3 habe ich oftmals nur den Kopf geschüttelt bei dem, was einem die Authoren da als angeblich glaubwürdige und überlebensfähige Kriminelle Organisation verkaufen wollten.
    -Was Schmugglerbeschreibungen angeht, bin ich eindeutig auch eher Oldschool. Wenn ich von Schmugglern mit T-Birds lese (wie zuletzt im Runner havens), nimmt meine Ablehnung wahrhaft epische Ausmaße an.
    -Bei Lonestar-Cop-Bewaffnung reicht meine extreme Oldschollitis bis zu dem Tag vor der Einführung der Ruger Thunderbold zurück. Bei mir tragen die Jungs standardmäßig Colt Manhunter oder Ares Predator. Die Thunderbolt als Standard-Copwaffe halte ich für ein abschuliches Konzept.
    Was Rigger angeht, so halte ich die bei SR4 zum ersten mal konzeptionell für sinnvoll gelöst. Der frühere Unterschied zwischen Rigger und nicht Rigger, sowie der Aufwand fürs Riggerdasein, war IMO viel zu hoch.
    ...
    Das liese sich mit vielen Einzelpunkten fortsetzen. Auf welcher Seite der Skala ich am Ende eher lande, lässt sich da nur schwer einschätzen.
    Ich beanspruche für mich also eher den Status Superschooler. Weil ich so unglaublich toll und individuell bin und meine Ansichten so extrem überlegen. :mrgreen:

    "As the sagest of sages have said: Not attempt to male-bovine defecate unto a male-bovine defecator!"
    -the fusion-phallused violator of worlds
    "Oil the squids, I'm going in!"
    -the dreaded captain Fang

  • Mit ca. 15 Jahren Rollenspielerfahrung und der Neigung zu Cooper's Liste (ich möchte hier noch "- besitzt RL-jahrelang gespielte Charaktere" hinzufügen), zähle ich mich zwar ganz klar zu "Oldschool".


    Aber ich finde aber die Einteilung "Oldschool/Newschool" ganz einfach etwas zu simpel:


    Meiner Ansicht nach müsste man selbst die "Oldschool" noch in "Junior Grade" und "Senior Grade" einteilen... ich bezeichne die letztgenannte Fraktion lieber als "die alte Garde", während ich mich dann eher dem "Junior Grade" zurechnen würde.

    343max: Ihr werdet euch noch wünschen wir wären Politikverdrossen!

  • "doc damnij" schrieb:


    Ich beanspruche für mich also eher den Status Superschooler. Weil ich so unglaublich toll und individuell bin und meine Ansichten so extrem überlegen. :mrgreen:


    Ich mag deine angenehme Selbstironie. Das ist, was ich meinte: Hauptsache, man ist individuell und anders als alle anderen.


    Hier ein paar Fragen, mit denen du dir beantworten kannst, ob du ein cooler Oldschool-Spieler bist, oder ein uncooler Neuling mit womöglich nicht mal 20 Jahren Rollenspiel-Erfahrung. Je mehr davon du mit "Ja" beantworten kannst, umso cooler, d.h. mehr "oldschool" bist du. (Wie immer, wenn ich was schreibe, mit Humor nehmen! :-))


    1.: Du bist ende Vierzig, entweder leicht über- oder untergewichtig, Brillenträger, bärtig, langhaarig und kennst viele deiner RPG-Kollegen seid einem knappen halben Jahrhundert.

    2.: Du bist in einem groben Dutzend Rollenspiel-Foren Mitglied, Moderator, und bestenfalls Admin.


    3.: Du hast dutzende bis hunderte kommerziell "weniger erfolgreiche" Systeme gespielt, uncoole Mainstream-Systeme (DSA, D&D) allenfalls, als sie gerade das erste Mal herausgegeben wurden, oder, weil du Mitentwickler warst.


    4.: Du hast ungefähr 123 Pfund Würfel verschiedenster Art in einem Karton verstaut.


    5.: Du liest und zitiert grundsätzlich nur die englische Orginaldrucklegung, beschwerst dich jedoch über sie und kennst alle Errata auswendig. Außerdem kaufst du dir ab und an auch die neuen Versionen, um dich über sie lustig zu machen, oder sie im Regal stehen zu haben.


    6.: Du bist mit mindestens einem der Hauptentwickler persönlich bekannt, möglicherweise sogar sein Bruder/Sohn/Vater.


    7.: Du hast SR möglicherweise mitentwickelt, jedoch nur, bis es mit der 2. Drucklegung der 1. Edition uncool wurde.


    8.: Ende der 60er Jahre hast du dir mit einem gewissen Gary Gygax in einem dunklen Keller verrückte Fantasy-Geschichten ausgedacht.


    Kannst du drei oder mehr Fragen mit "Ja" beantworten, dann bist du definitiv cool, du bist "oldschool"!


    Gruß,
    Strife

    "Er hat nie die Liebe gelernt!"
    SL zu meinem "leicht" modifiziertem Zwergen-Sam

  • Ad 1 Nur Teilweise Ja
    Ad 2 Ja
    Ad 3 Ja
    Ad 4 Ja( aber meine Würfel sind in 6 verschiedenen Schatztruhen )aber Papillon hat anscheinend noch mehr als Ich
    Ad 5 Nein (obwohl ich englische D&D Ausdrücke als weitaus schöner/besser empfinde)
    Ad 6 Ja (Ich hab mit Ulli Kiesow gespielt)
    Ad 7 Nein
    Ad 8 Nein


    mit coolem Oldschooltanz 0X
    Medizinmann

  • Jetzt wo du es sagst. Könnte aber auch dran liegen das ich DSA-Ignorierer bin. Hab ich Kiesow erfolgreich verdrängt.

    Religionskriege sind Konflikte zwischen erwachsenen Menschen, bei denen es darum geht, wer den cooleren, imaginaeren Freund hat.

  • Wenn du DSA ignorierst, weil es dir zu Mainstream ist, könnte das aber auch wieder ein Anzeichen dafür sein, dass du oldschool bist. :-)

    "Er hat nie die Liebe gelernt!"
    SL zu meinem "leicht" modifiziertem Zwergen-Sam

  • 83/84 hab ich angefangen mit Rollenspiel. Da kann DSA noch kein Mainstream gewesen sein, da es erst erschienen ist. Trotzdem war es nicht interessant, da ich mit Midgard und D&D als Startsystemen zufrieden war und dann schnell zu Rolemaster gewechselt habe.

    Religionskriege sind Konflikte zwischen erwachsenen Menschen, bei denen es darum geht, wer den cooleren, imaginaeren Freund hat.

  • "Strife" schrieb:

    Wenn du DSA ignorierst, weil es dir zu Mainstream ist, könnte das aber auch wieder ein Anzeichen dafür sein, dass du oldschool bist. :-)


    Wir fanden damals den Ulli doof und sein Spiel Blöd und als die Schmidbox rauskam und der SL diese Fledermausmaske tragen sollte und die Spieler in Reimform zaubern sollten ("Bannbaladin,dein Freund Ich biiihn, Fulminiktus Donnerkeil,schlage rein wie Axt und Beil" :roll: ) da wussten wir,das DSA ist für kleine Kinder mit doofen Ohren. Und weil wir schon grosse Kinder waren (Ok,einer hatte grosse,abstehende Ohren) sind wir dann zu AD&D zurückgegangen ,oder zu Midgard,denn Jürgen und Elsa waren damals ein nettes Ehepaar.DSA hab Ich dann auch Jahrelang Ignioriert,aber man kommt nicht völlig daran vorbei(vor allem nicht ,wenn man auf Cons (wie z.B. der Fasa-Hauscon Ratcon) geht


    der ohne doofe Ohren tanzt
    Medizinmann

  • Walle walle winke, Kontinent versinke...


    Irgendwann im Leben kommt man an die Kreuzung... und dann heißt es D&D oder DSA, ich kenne (glaube ich) niemanden, der sich diesem Schema ernsthaft entziehen konnte... :)

    "Die Frage ist nicht, ob Du paranoid bist, Lenny. Die Frage ist, bist Du paranoid genug?" - Max Peltier, Strange Days

  • Ich habe tatsächlich AD&D, DSA und Midgard gespielt und gemeistert. Woebie von den reinen Regeln her fand ich DSA von den genannten mit Abstand am schwächsten. Das hat nur die Gruppe rausgerissen.


    Aber Oldschool, Newschool oder sonst eine Schule haut meiner Meinung nach als Kathegorisierung einfach nicht hin. Zum Beispiel kenne ich einige, die sich selbst als "oldschool" bezeichnen würden, die aber eine Sache gemeinsam haben, die ich überhaupt nicht mag: Sie akzeptieren bestimmte Dinge so, wie sie in den von ihnen verwendeten Büchern stehen. Das hasse ich.
    Auf der anderen Seite mag ich einige alte Systeme lieber als die korrespondierenden neuen, manchmal (SR!) ist es aber auch definitiv umgekehrt.


    Also was bin ich? Credebilityschool? Oder Powergamingschool? Oder Characterplaying School? Eventuell gar Socialistic School, weil in unseren Runden EP immer an alle in gleicher Höhe gehen?


    Ne, sorry. Zu mehr als einer sehr groben Abgrenzung taugen solche Kathegorien einfach ncht und die meißten sind nicht nur einer Schule zugehörig, sondern wechseln da je nach Frage zwischen mehreren.

    Da sieht man nun die Trümmer rauchen, der Rest war nicht mehr zu gebrauchen. (Wilhelm Busch)

  • Man kann DSA mögen oder nicht. Fakt ist das DSA viel für die Bekanntheit des Rollenspiels in Deutschland getan hat. Ohne die agressive Werbekampagne von Schmid Spiele mit Fernsehspots und Werbefylern/Spieleboxen in jedem deutschen Spielwarenladen würden RPGs immer noch ein Schattendasein fristen.
    Hey Moment, RPGs fristen ja immer noch ein Schattendasein! :wink:

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • Ich habe persönlich DSA erst nach Jahren als Rollenspieler getroffen. Die Plakate und Prospekte sagten mir nur "überteuertes Gesellschaftsspiel, das viel zu viele Teiel hat", eben weil es mit Gesellschaftsspielen vertrieben wurde.


    Dennoch hat es seinen Platz, ganz klar. Nur vom System oder Hintergrund her gefallen hat es mir nie wirklich, auch wenn es einige sehr gute Abenteuerbände und Quellenbücher gab.

    Da sieht man nun die Trümmer rauchen, der Rest war nicht mehr zu gebrauchen. (Wilhelm Busch)

  • "Cajun" schrieb:


    Deswegen spielen wir ja Shadowrun...


    Ich wollte grade eine Bemerkung über diesen unglaublich schlechten Wortwitz machen.


    Strife : Deine Liste ist nicht nett, da alle, die hier nicht zu den verrosteten alten Klappergestellen gehören kaum eine Chance haben, Oldschool (und damit cool :wink: ) zu sein, auch wenn sonst, was hier so gesagt wurde, eher auf sie zutrifft. Ich meine, mir fehlt schlicht die Lebenszeit, um das alles zu machen.