Lebensstil darstellen

  • Als erstes mal an meine Spieler: Rico,Tobi,die andern, aufhörn zu lesen, danke





    Was für Nachteile/Vorteile, ergeben sich bei euch durch die verschiedenen Lebensstile?
    Mir ist natürlich klar das es sich dabei hauptsächlich um den Fluff dreht, aber ich denke irgendwie könnte man das ganze bestimmt auch spieletechnisch darstellen.
    Z.B. könnte eine Grippe Welle ausbrechen (die wenn man sich erstmal ansteckt kleine Mali (z.B. -1GE) gibt) wobei jeder natürlich dagegen würfeln darf. Der Oberschichtler erhält dann +2 auf seinen Wurf da er sich gute ärztliche Versorgung und frische Lebensmittel leisten kann. Mittelschichtler bekommen noch einen zusatzwürfel da sie immerhin eine kleine Hausapotheke haben. Ein Squatter hätte Abzüge da er sich wahrscheinlihc ungesund ernährt und keine Heizung in der Wohnung hat was sich negativ auf sein Immunsystem auswirkt.


    Wie gesagt das war nur ein Beispiel und nichtmal unbedingt ein gutes, also was würdet ihr machen?

  • hhm, das ist immer eine vertrackte sache. zumal lebenstil niht gleich lebensstil ist.


    ein mittelschichtlebenstil könnte bei mir nämlich zum einen eine halbwegs passable bude in einer gened sein, die halt nicht so sicher ist.


    oder aber auch eine deutlich weniger komfortable wohnung in den Barrens, die aber durch schutzgeldzahlungen ein merkbares plus an sicherheit gegenüber variante 1 bietet. da spielen also eine menge sachen mit rein, die sich schlussendlich zu einem lebenstil aufaddieren.


    deswegen würde ich nicht so pauschal hergehen, sondern je nach lebensstil (wie ihn sich der spieler gerne wünscht und bezahlt hat) entscheiden.


    aber neben deinem beispiel mit den krankheiten könnten stromausfälle die schlechteren lebenstile betreffen. oder erhöhte gefährdungen beim einkaufen etc.

  • Hmmmm,komplexe Frage.
    Das Sota 64 kann dir auf jeden Fall helfen,wenn es um den genaueren Rahmen des Lebenstils geht.Aber sonst,...bei uns kamen eher so Sachen wieDoc Wagon Vertrag(gehört ImO auch zum Lebensstil) oder Ersatz-Unterschlüpfe zum Tragen.


    HokaHey
    Medizinmann

  • SoTa? State of Art oder was ?
    Hm DocWagon Vertrag müssen sich die Spieler so kaufen.
    Was ich mir eventuell noch überlegt hab is das ein Squatter der mit dem johnson reden will nen Abzug auf jegliche Verhandeln Aktion bekommt, da er und seine Klamotten ekelhaft stinken (Ausser er hat vorher ganz klar und deutlich klar gemacht das er in ein "Badehaus" geht und in ner Wäscherei seine Klamotten wäscht)

  • Dafür kriegt der Johnson auf nen Malus wenn er in der Gosse rumrennt und Penner befragen will, das beruht also auf Gegenseitigkeit :-) Und natürlich gibts da noch viel mehr Faktoren als das reine Aussehen...

  • "Thanatoss" schrieb:

    SoTa? State of Art oder was ?
    Hm DocWagon Vertrag müssen sich die Spieler so kaufen.


    Stimmt"State of The Art 64",das SR3 Sourcebook.Sehr wichtig für Ki-Adepten und Runner auf Wohnungssuche
    Natürlich mus der DocWagon Vertrag extra gekauft werden,aber er gehört auch zum Lebensstil dazu.Kannst Du dir einen Squatter mit oder einen LuxusLebesstil Ohne DW -Vertrag vorstellen ?


    JahtaHey
    Medizinmann

  • Bei uns wird immer ein bisschen das Leben der Runner im Vorfeld beschrieben, da hat sowas starken Einfluß. Wichtig wird das z.B. bei der Strom- und Wasserversorgung, die in schlechteren Gebieten/Lebensstilen häufiger wegbricht. Im Zweifelsfall werden zuerst die ärmeren Gebiete abgeklemmt, bevor irgendein Bonze auf seinen Whirlpool verzichtet.


    Generell wichtig wird das durch Einflüsse der Umgebung, z.B. Sachen wie eine Teufelsrattenplage, weswegen eine Unterschichtgegend komplett abgesperrt worden war, und auch am nächsten Tag nur schwer ereichbar war. Können natürlich auch größere Ratten sein, z.B. Humanis-Aufstand, Gangkrawalle, Schlägereien nach einem Fußball-Derby o.ä.


    Runner die einen Lebensstil wie Squatter oder sowas haben und sich nicht explizit vorher rausputzen werden z.B. in manche Lokale oder Clubs, z.B. Treffpunkte mit Schiebern, Schmitts oder sonstiges, gar nicht reingelassen.


    Ich schätze, das du aber eher auf Crunch-Auswirkungen heraus möchtest. Das ist tatsächlich etwas komplizierter. Die geäußerten Ideen sind natürlich eine Möglichkeit, ich würde aber einfach das Elend des miserablen Lebensstils einfach etwas mehr ausspielen (z.B. elende, nervige Nachbarn, Unruhen, miserable Wohnung, miserables Umfeld, hohe Kriminalität o.ä.) In einer Runde hab ich einen Oberschicht-Lebensstil, während die meisten anderen zwischen Unter- und Mittelschicht rumkrebsen. Macht sich echt bezahlt, über die fürchterliche Rattenplage die Nase zu rümpfen, während ein anderer Char dort festhängt und wegen Ausgehverbot seit Tagen die Bude nicht verlassen konnte...

    Alle meine Postings (Fragen & Hinweise) beziehen sich im Normalfall immer auf Shadowrun 4.

    "Irian" schrieb:

    "Nur weil du auch Shadowrun spielst, spielen wir noch lange nicht das gleiche Spiel!"

  • Medizinmann und auch Thanatoss
    Es ist nicht das SOTA 2064, sondern das "SprÜh" (Sprawl Überlebenshandbuch) in dem die genauen Lebensstilregeln drin stehen, aber nicht nur Regeln sondern auch Fluff Beschreibungen über alles Mögliche findet sich darin. Ist ein tolles Buch und auch wenn man nicht die Dritte Edition spielt, ist es trotzdem ein nettes Buch um die Welt und das Leben in ihr kennen zu lernen.

  • Zum Topic-Thema:
    Lebensstil ist bei uns auch eine Frage des Gesellschaftsstands, und worüber wer bescheid weiß. Jemand der auf der Straße aufgewachsen ist oder dort länger lebt hat andere Erfahrungen und Allgemeinwissen, als jemand der mit dem goldenen Löffel im Mund aufgewachsen ist.
    Die meisten Spieler geben ihren SC erfahrungsgemäß, oft eine luxuriöse Konzernkindheit und/oder Jugend und dann der Abrutscher auf die Straße, nur damit der SC möglichst in allen Schichten der Gesellschaft aggieren kann ohne stark aufzufallen.
    In SR4 hat genau das der Skill Gebräuche übernommen! Die Frage woher du kommst und was du machst und kennst, ist durch den Skill etwas aufgelockert worden. Denn sobald ein SC in eine Situation kommt wo seine Hintergrundgeschichte eine unbenannte Wissenslücke aufweist, kann der Spieler für sein SC würfeln, ob sein soziales Wissen der Gebräuche und Sitten ihm ein Verhaltenmuster/-regeln erkennen lassen, so dass er sich wie ein Metamensch der Gesellschaftsschicht und Gruppierung benehmen kann.


    Aber allgemein mag ich eher SCs die eben nicht auf allen Hochzeiten tanzen, und auch echte Erfahrungs- und Wissenslücken aufweisen und Ecken und Kanten haben.
    Wenn der Squatter-Straßenjunge nicht weiß wozu die zweite Gabel neben dem Teller ist und aus der Fingerwaschschale säuft. Aber auch der feine Pinkel der in einem Aztlan-Soy-Tacco-Imbiss nach Besteck und einer Serviette fragt, oder dem Bettler einen Hunderter in die Hand drückt...
    Es gibt unendlich viele Möglichkeiten wo der normale Lebensstil eines Charakters das Verhalten in einer Situation diktiert.
    Auch das normale Leben ist halt vollkommen anders, der Squatter ißt Dinge aus der Mülltonne, und der reiche Pinkel geht jeden zweiten Tag ins Wellness-Center zur Mani- und Pediküre und seine Kleidung die er am Leib trägt ist soviel wert wie das Monatsgehalt des Mannes neben ihm.
    Freizeitgestaltung ist auch eine andere, der eine läd sich ein BTL runter um ein paar Minuten seinem Elend zu entfliehen und der andere fliegt im Privatjet nach Paris zum Frühstücken... :roll:

  • An dieser Stelle drängt sich mir die Frage auf, wie häufig überhaubt ein mittlerer lebensstiel ist.
    Eigentlich müsste dieser doch Standartmäßig für alle Personen des mittleren Management, usw. also in etwa das, was bei uns auch Mittelstand genannt wird.
    Nur Mittelstand giebts fast nicht mehr. 2060/70 wohl erst recht nicht.
    Das müsste heissen, das bei SR Mittelstandgegenden verdamt selten sind.

  • Klar wird die Schere immer größer, aber wir reden hier nicht nur von Deutschland sondern von der ganzen Welt und in den Schwellenländern oder anderen entstehen eben gerade, eine neue Mittelschicht, und der Mittelstand gewinnt dort an Bedeutung.
    Und in der geordneten Konzernwelt wird auch eine "neue" Art von Mittelschicht existieren, eben die gewöhnlichen Arbeiter, die NORM.

  • Allerdings werden diesen Lohnsklaven-Norms in SR recht zweideutig beschreiben - eigentlich eher als Unterschicht denn als wirkliche Mittelschicht. Und gerade die Länder, in denen heute - angeblich und sehr zaghaft!! - neue Mittelschichten entstehen, werden in SR ganz schön übel mitgenommne. Beispiel China mit jahrelangem Bürgerkrieg.


    Wenn man sich die Gesellschaftliche Verteilung in SR anschauen will, wäre ein sinnvolles Modell, dass es


    a) kaum noch Mittelschicht gibt (IIRC sagt das SPRÜH so was in der Art)


    Dass aber der dadurch entstehende Verlust an Kaufkraft dadurch aufgefangen wird, dass


    b) die neue Unterschicht der Lohnsklaven zumindest genug Geld hat, um sich die klassischen Massenartikel (Nahrung, Kleidung, Mobilität) leisten zu können, und


    c) sich eine neue kleine, aber sehr kaufkräftige Schicht neuer Reicher bebildet hat.


    Soweit jedenfalls das Modell des Joe 2060. Vielen Dank, Medizinmann, dass Du mir den Hinweis abgenommen hast *g*


    http://www.joe2060.de

  • Ich denk dann trifft meine Auslegung wohl nur für meine Gruppen zu aber wir gingen immer davon aus das das was Eusebius als Unterschicht beschreibt die Mittelschicht ist. Will heiße das diese große Gruppe so der Mittelweg zwichen den armen die nicht mal wirklich genug zum leben haben und den reichen die kaum wissen wohin mit dem ganzen Geld. An der heutigen Gesellschaft hätte ich das nicht festgemacht.


    MfG Jackhammer

  • Zahlen in SR sind so eine Sache....Und leider wissen wir ziemlich wenig über Steuern, Abgaben etc. in SR. Wenn Du von 2000 z.B. noch Steuern, Versicherungen, Miete etc.zahlen musst, ist das plötzlich nicht mehr sehr viel, was bleibt.

  • Natürlich ist da immer eine Grauzone zwischen den Schichten. Aber die zwischen Unter- und Mittelschicht ist für mich preislich auch eher schlecht gewählt. Klar ist jemand mit 5.000€ im Monat noch Niemand der Oberschicht, aber er ist auch aus heutiger Sicht keine Mittelschicht/-stand, der liegt meiner meinung nach zwischen 3.000 und 4.000€, und 5k sind halt schon gehobene Mittelschicht.
    Zusätzlich sollte man auch darauf achten das die Rechnung nicht wirklich der Norm entspricht, da die SR-Angaben alle für Singlehaushalte gelten.
    Rechnet man das mal wie im SprÜh, mit Untermieter/Familie usw. wird es etwas realistischer, aber noch weit von der Realität entfernt. Abgesehen von der Inflation von Euro und Nuyen, die auch nicht real gemessen werden kann.

  • in SR3 war doch der Gebräuche-Skill genau so ??


    Das war und ist dafür zuständig wie gut der Charakter sich in seine Umwelt einfügen kann ohne (in seinem Sozialverhalten) aufzufallen


    zudem wie man Informationen aus den Kontakten herauskitzeln kann ohne sie zu direkt aufzufordern (was ja Verhandeln nahe kommen würde)


    also.. so hab ich das auch immer gehandhabt


    wieso sollte da SR4 jetzt neues gemacht haben?

  • Mit wieviel Nuyen/Monat man welche Schicht wäre, würde nur eine Aussage machen, wenn man wüsste, wie in das populationsbezogene Durchschnittseinkommen wäre. SR bietet (und das ist auch sehr gut so) aber nur statistische Durchschnitteinkommen. Der Wert von IIRC so was um die 30.000 € jährliches Durchschnitteinkommen für die ADL, die angegeben sind, kann aber sowohl dadurch entstehen, dass alle (90 Mio?) ADL-Bürger 30.000 pro Jahr verdienen. Oder 89.999.999 verdienen jährlich nur einen Nuyen, und der übrige den ganzen Rest.


    Dann kann man über solche Fragen nachspekulieren, ob in der Rechnung Kon-Bürger überhaupt enthalten sind, ob es doppelte Staatsbürgerschaft gibt, ob jede Kon-Arbeiter auch Kon-Bürger ist ect. etc. etc. Volkswirtschaft und Soziologie in SR biete viel, viel Raum für Spekulation. Und das ist auch ziemlich gut so. Denn wahrscheinlich währe jede konkrete Zahl, die SR dazu nennen würde, angreifbar und kontraproduktiv, und sei sie noch so genau recherchiert.


    "Jackhammer" schrieb:


    Ich denk dann trifft meine Auslegung wohl nur für meine Gruppen zu aber wir gingen immer davon aus das das was Eusebius als Unterschicht beschreibt die Mittelschicht ist. Will heiße das diese große Gruppe so der Mittelweg zwichen den armen die nicht mal wirklich genug zum leben haben und den reichen die kaum wissen wohin mit dem ganzen Geld


    Nun sind arm und reich aber sehr dehnbare Begriffe. Wenn du z.B. alles über Squatter als "nicht arm" definierst, weil sie ja irgendwie überleben, dann hast Du natürlich eine Gesellschaft voller Mittelständler.
    Andererseits dürften die meisten Menschen 2060 Lohnsklaven sein, und die werden eher als ausgebeutet denn als gut bezahlt dargestellt. Eigentlich sagt nur die Vernunft, dass die noch ein bisschen Geld übrig haben müssen, denn irgendwer muss sich ja das ganze Zeug kaufen und die Nachfrage erzeugen, von der die Wirtschaft lebt.



    Ich mach mal folgende Hüftschuss für ein SR-Industrieland:


    5% Reich. Von verdammt reich über mächtig reich und superreich bis unvorstellbar reich.


    10% Absolute Spitzenkräfte und höhere Execs. Sehr hohes Einkommen. u.U.


    15% Hochqualifizierte Angestellte u. mittlere Execs. Gefragte Leute, die jederzeit eine neue Stellung finden. Gut bezahlt, um gehalten zu werden. Geld für mittlere - gehobenen Lebensstandard, Konsum und Vermögensbildung.


    25% Lohnsklaven. Sichere langfristige Anstellung. Einkommen reicht für Grundbedürfnisse plus einfacher Konsum.


    15%: Billigarbeiter, schlecht qualifiziert, menschliche Drohnen, ungeregelte Anstellung. Einkommen reicht gerade zur Deckung der Grundbedürfnisse auf niedrigem Niveau.


    30% (= in etwa der Anteil an SIN-losen die in diversen So[XY]-Werken angegeben werden):
    Ohne geregeltes Einkommen, kein Anspruch auf Sozialleistungen.

  • [Achtung, unverschämte Schleichwerbung]


    Folgender Text ist aus dem Joe 2060, d.h. er erhebt keinerlei Anspruch auf offizielle Gültigkeit, ist aber vielleicht eine Anregung imSinne des Threaderstellers. Sorry für die grausame Formatierung.