Extreme Spielfluss-Probleme

Erwarte aber auch nicht gleich Wunder nur weil Du es mal angesprochen hast.

Du musst auch konsequent Deiner Linie treu bleiben.

Jede/r in meiner Capoeiragruppe weiß dass im Training nicht geredet wird. Dennoch macht es jeder hier und da mal und würde unser Mestre nicht ab und zu mal die Peitsche rausholen wärs auf jedenfall andauernd so.

ps.
Mich würde ja interessieren, was das so für "drastische Schritte" waren, die Du da eingeleitet hast.

Ansonsten natürlich toi toi toi :wink:

Mein Tipp: 9 Spieler sind viel zu viele. 4-5 Spieler plus Meister reichen aus, sonst wird vor allem die Wartezeit für die Spieler zu lange, und das kann besonders bei SR Anfängern schnell zu Unaufmerksamkeiten führen!

Vergraul sie dir aber nicht!
Zu drakonische Ankündigungen führen genauso zu Unwille wie gar keine Ankündigungen. Naja, du machst das schon, nen Gesprächsleitfaden wirst du kaum brauchen

Die wichtigsten Gebote des Rollenspielers aus meiner Sicht als Spieler und SL:

1.) Rollenspiel ist eine Hobby. Ich bin hier, weil es mir Spass macht, genau wie alle anderen (Spieler wie SL).

2.) Wenn mir etwas keinen Spass macht, habe ich das Recht, gehört zu werden. Das selbe trifft auf jedes andere Mitglied der Spielrunde (Spieler wie SL) zu.
Wenn ich höre, dass es etwas gibt, das jemandem den Spass verdirbt, so habe ich die Pflicht mir zu überlegen, wie man diesen Punkt verbessern könnte.

3.) Nicht alles kann einstimmig gelöst werden. Deshalb muss ich im Zweifelsfall einen Mehrheitsentscheid akzeptieren können.

4.) Nicht alles kann demokratisch gelöst werden. Deshalb muss ich im Zweifelsfall auch bereit sein, wenn ich in einer Mehrheitsfraktion bin, aus Rücksicht auf andere Spieler in der Runde auf das Durchsetzen der Mehrheitsmeinung verzichten zu können.
Das betrifft besonders Situationen, in denen die Gefühle eines Mitglieds der Runde extrem betroffen sind (z.B. wenn ein Opfer von Kindesmissbrauch in der Runde ist und darum bittet, dass keine ähnliche Situation vorkommt, obwohl alle anderen keine Probleme damit hätten).

5.) Ich als Spieler vertraue meinem SL, ich als SL vertraue meinen Spielern. Jeder formuliert mal ungenau oder blöde, was er meint. Daraus etwas zu machen, dass einen Charakter reinreitet ist für den SL absolut dreckiger Stil. Andererseits kann ein Spieler auch nicht erwarten, dass ein SL ihm aus jedem kleinen Versprecher einen Vorteil erwachsen lässt.

6.) Für den SL:
Einbindung ist mein primäres Problem. Ich muss versuchen, alle Spieler gleichermaßen an dem Abenteuer tielhaben zu lassen. Wichtig ist, dass das mit "Spotlighttime" für Charakter zusammenfallen kann aber nicht muss.
Für den Spieler:
a) Ich kann nicht immer im Zentrum der Aktion stehen und nicht alles ist interessant für meinen Charakter oder mich. Allerdings ist es unhöflich und störend, sich laut zu unterhalten oder sonstwie Geräusche zu machen, während einige andere Charaktere und deren Spieler im Zentrum des Interesses sind. Vom Tisch aufstehen und sich mit einem anderen Spieler abseits zu unterhalten hingegen kann eine legitime Lösung sein.
b) Intime Gespräche über kreuz (also zwei separate Gespräche, die beide quer über den Tisch geführt werden) hauen nicht hin. Im Zweifelsfall wirklich zwei Grüppchen bilden.

7.) NUR für den SL:
Ich bin nicht Gott in der Spielwelt. Es ist nicht meine Spielwelt, sie gehört der ganzen Runde. Dementsprechend muss ich meine Darstellungen mit den Vorstellungen der restlichen Spieler abgleichen. Wenn etwas nicht kongruent ist, muss ich es überdenken.

8.) NUR für den SL:
Ich bin Gott in der Spielwelt. Es ist meine Arbeit, aus der das Abenteuer entsteht und es sind meine NSCs, mit denen die Spieler interagieren. Niemand darf mir dazwischen funken, wenn ich ein Abenteuer leite und meine Regelauslegung ist bindend. Zwar höre ich einen Spieler an, aber meine Entscheidung gilt mehr als alle anderen, weil die anderen nur Spieler sind.

9.) NUR für den SL:
Sollten zwei der Gebote 1-8 sich widersprechen, habe ich als Moderator die Pflicht, für einen Ausgleich zu sorgen und zur Findung der bestmöglichen Lösung beizutragen.

Ok, einige werden denken, dass das (besonders wegen 7 und nicht ganz ernst gemeint ist, aber auf eine gewisse Weise ist es das durchaus.
Eins, zwei, drei und vier sollten eigentlich in jedem Hobby selbstverständlich sein.
Fünf spielt auf eine Unart an, die mir schon mehrfach den Spass verdorben hat: Alles, was nicht absolut wasserdicht formuliert ist wird uminterpretiert um einen Vorteil für den Charakter zu erhaschen (von Spielern) oder einen Charakter reinzureiten (vom SL). Das muss nicht sein.
Nummer sechs beschreibt ein großes Dilemma, dass mit dem Quadrat der Spielerzahl wächst, vielleicht sogar exponentiell, nämlich den Anteil des Einzelnen an der Runde. Als SL kann man, gerade bei einer Runde von mehr als zwei Spielern, nicht jeden Spieler, noch jeden Charakter jederzeit einbinden. Manchmal ergeben sich Situationen, wo man als SL für zwei oder drei Leute da sein muss und dann muss man entweder etwas für die anderen in petto haben, womit die anderen sich beschäftigen können (was nur geht, wenn es planbar war) oder aber auf deren Goodwill hoffen. Andererseits müssen die Spieler das akzeptieren.
Nummern sieben und acht stellen ein echtes Problem dar: Wie weit geht die Entscheidungsfreiheit des SL? Jeder SL liegt manchmal neben Hintergrund und/oder Regeln. Dabei ist es einerseits nötig, dass der SL die nötige Freiheit hat, das Abenteuer flüssig zu leiten, andererseits hat aber auch die Gruppe ein Recht darauf, dass nicht alles völlig gegen die Absprachen geht. Wir haben bei uns schon Abenteuer annuliert, weil der SL viel zu weit neben dem Setting war und wir haben auch schon nach einem Abenteuer dem SL gesagt, dass etwas, was er entschieden hatte, so eigentlich nicht hinhaut, aber in dem Moment akzeptabel war (da war ich SL und hatte ein Schadensregel falsch angewendet).

Und dann der Königspunkt: Nummer 9.
Warum sage ich hier Moderator? Nun, muss der SL der Spieler mit der größten Regelkenntniss sein? Nein. Muss der SL der Spieler mit der besten Kenntniss des Hintergrundes sein? Nein. Ist der SL die Person, die den größten Anteil am Gelingen eines Spielabends hat? Ja. Ein Spieler der Unsinn macht stört, ein SL der Unsinn macht schießt die Runde ab.
Wenn also etwas auftaucht, dass ein oder mehrere Spieler unbedingt sofort geklärt haben wollen, dann muss der SL entscheiden, ob er das zulassen muss, weil er im Moment auf eine Klippe zusteuert und einigen den Spass zu verderben droht, oder ob er das ablhenen muss, um den Spielfluss nicht zu unterbrechen. Die richtige Lösung lernt man immer dann besonders gut kennen, wenn man die falsche trifft.

Zu den konrekten Problemen:
1.) Gruppengröße
Eine Größe von 5 bis 6 Spielern ist für die meißten Gruppen das Limit. Wenn die Gruppe immer auf einem Haufen hängt (bei SR eher unwahrscheinlich) können auch ein oder zwei Leute mehr in die Gruppe passen, wenn die Spieler häufig Solotouren machen kann es sogar weniger werden.
2.) Spielleiter und Spieler
Wenn ein Spieler noch nie geleitet hat und meint, der Meister macht etwas falsch, lass ihn ans Kopfende des Tisches (also auf die Meisterposition). Es gab mal den Werbeslogan "It's lonely at the top.". Aber das wird kein Spieler verstehen, der nicht selbst einmal da gesessen hat und all die Fehler eines SL selbst gemacht hat. Meißtens werden sie dann entweder genügsam und wollen nie wieder leiten (was dann heißt, dass der SL weniger Arbeit mit ihnen hat) oder es gefällt ihnen (was dann heißt, dass sie es wiederholen wollen und es von nun an mehr als einen SL gibt).
Wir spielen in unseren regelmäßigen Runden mehrere Systeme und eigentlich sind die meißten Spieler auch hier und da in diesem oder jenem System auch schon mal SL. Das bringt Abwechslung und sorgt dafür, dass niemand einen SL behandelt, wie er nicht auch selbst behandelt werden will.
3.) Strafen des SL (Karma und Geld vorenthalten)
Die vergiften das Klima und schaden mehr, als sie nützen, es sei denn, die Spieler wären mit ihnen einverstanden (weil sie sie nachvollziehen können) und selbst dann sind sie unnötig (denn dann hat der Spieler ja verstanden, was gemeint ist).
Das letzte mal, als ich sowas machen wollte, wehte mir der Wind ziemlich ins Gesicht und letztlich hatten die Spieler wohl recht, denn aus ihrer Sicht gab das keinerlei Sinn sondern war im Gegenteil kontraproduktiv, weshalb ich die Andriohung des EP-Abzuges zurücknahm.
4.) Belohnungen
Der SL glaubt meißtens, alleine über Belohnungen (Karma, EP, Geld, Gegenstände oder was auch immer) entscheiden zu können. Das ist ein Trugschluss, denn die Gruppe will zusammen Spass haben und insofern muss zumindest implizit der Wille der Gruppe Einzug halten.

Patentrezepte freilich gibt es nicht. Was für meine Freunde und mich gilt kann in einer anderen Gruppe völlig scheitern.
Sorry wegen des langen Textes, aber vielleicht nützen ja einige der Passagen etwas.

"Antediluvian" schrieb:

Und es sind alle damit einverstanden, einmal SL zu sein

Das sind sie immer.
Nur nicht, wenn sie dann mal SL sein müssen.

Warum machen wir nicht 'nen Thread auf, in dem jeder die sMn wichtigsten Gebote reinschreiben kann?

Ansonsten könntest duch auch mal deinen Erzähl-Stil bearbeiten. Ich weiß ja nicht wie der ist, aber bei mir hat's auch bei lauten Gruppen schin ein paar mal (zugegebener Maßen ziemlich selten :wink: ) geklappt, dass ich eine so gute Stimmung durchs erzählen aufgebaut habe, dass die Störenfriede von ihren begeisterten Mitspielern zur Ruhe ermahnt wurden. Also geht's auch ganz ohne Strafen. :wink:

Muss es den immer Gebote geben?
Ich denke jede SL macht es so wie sie denkt ohne darüber nachzudenken was für Gebote sie auftsellt und befolgt.
Für mich ist die SL Tätigkeit einfach ne Art Kunst über die ich nicht nachdenken sondern einfach mache wenn ich sie mache. Und man wird einfach immer besser je öfter man es macht (in der Regel).

Man macht sich immer irgendwelche Regeln oder schafft sich eben eine gewisse Ordnung, geht immer nach einem Schema vor.

Aber in diesem Fall würde ich auch echt einfach die Gruppe kürzen. Ich hab das einmal gemacht in soner großen Gemeinschaft. Da sagt man dann zwei Sätze innerhalb von 4/5 Stunden. Ganz klar, dass man dann auf andere Gedanken kommt und irgendwelchen Outgamequatsch macht.

Alternativ könnte man die Spieler natürlich auch zu mehr Eigeninitiative anhalten. Zum Beispiel könnte man Teams bilden und da dann durch Planung Ingame schonmal ne Menge Zeit machen.

Also gerade selbstmordcharaktere haben was nettes
eienr meiner char denkt da öfter drüber nach aufgrund einer krankheit und daher wissensfertigkeit suicidmethoden. wende ich auch im spiel an aber wie ihr das lösen könnt ? mit den anderen chars drüber reden ist die eine möglichkeit die 2te wäre das der char sein verhalten ändert und den leuten auchmal contra gibt. wenn der spieler zu schüchtern ist ermutige ihn langsam dazu.

durch kleine aktionen die nur er oder sie schaffen kann und die anderen nicht.

char mord ist nun echt keine lösung es sei denn dem spieler macht sein char ohnehin auch ohne die einmischung der anderen keinen spaß.

ansonsten echt reden reden reden und spieltechnische überzeugungsarbeit leisten.

haben bei uns auch so einen fall der charakter und der spieler sind schüchtern ein anderer unserer spieler ist recht dominant und sein char recht vorlaut die ersten paar sitzungen hatte der schüchterne echte probleme damit aber langsam kommt er aus sich raus und setzt auch gute akzente. dadurch steigt auch der respekt der anderen in der gruppe und das zusammenspiel wird immer besser.

also du scheinst ja schon mit dem betreffenden char geredet zu haben versuchr die es erst mit ihm (ihr) zu klähren bzw das unterwürfige verhalten zu ändern wenn das nicht hilft rede den anderen ins gewissen.

"Antediluvian" schrieb:

Also irgendwelche Vorschläge, was man dagegen tun kann?

Diskussionen, wie sinnvoll eine schwanger Runnerin ist, mal außern vor gelassen:

1) Meister schreitet ein und macht klar, dass die Spielerin die Entscheidung für ihren Char trifft und niemand sonst

2) Meister schaffft eine Solo-Situation für sie, in der die anderen Chars weit weit weg sind.

zusätzliche ingame Optionen:

vielleicht eine Todgeburt?
Ein Abgang?
evtl. die Geburt und anschließende Weitergabe...

JA, das baut Spieler und Char ganz sicher auf

Hört sich wie "die Neue" an, mit der die anderen tun und lassen können was sie wollen.
-Zum einen muss der/die Spieler/in lernen sich durchzusetzen.
-Zum anderen müssen die anderen Spieler lernen, dass es fast keinem Spaß macht entmündigt zu werden.

Gib Ihr "krasse Powerkräfte" weil das ungeborne Baby schon im Mutterleib geSURGEt ist und es die Kräfte auf die Mutter während der Schwangerschaft übertragen kann.

Dann lasse sie den Spieß umdrehen.
-Alles eine Sache des Karmas Chummer. Ausgleich ist alles.

Neee, Slyder & Eusebius haben schon gute Ratschläge gegeben.

"Eusebius" schrieb:

Diskussionen, wie sinnvoll eine schwanger Runnerin ist, mal außern vor gelassen:

1) Meister schreitet ein und macht klar, dass die Spielerin die Entscheidung für ihren Char trifft und niemand sonst

2) Meister schaffft eine Solo-Situation für sie, in der die anderen Chars weit weit weg sind.

Dem schliesse Ich mich an

mit Schulterschlußtanz
Medizinmann

Erstmal sicherstellen obs am Charakter oder Spieler liegt und ob derjenige mit der Situation unzufrieden ist.
Und weil man das gar nicht oft genug sagen kann:
Reden, reden, reden!