SR3 Gestaltwandler Fragen über Fragen

Zur Nahrung: Ich dachte GW können in menschlicher Gestalt jede menschliche Nahrung (also auch Pflanzliche) verdauen? Schließlich haben sie in dieser Gestalt ja komplett menschliche Organe.
Sie haben in Menschlicher Form auch nicht den gesteigerten Geschmackssinn der Tiere! Sofern sie den nicht als Adept kaufen.
Stellt sich natürlich die Frage, was passiert mit aufgenommener Nahrung wenn sie sich verwandeln

Zur Intelligenz: Im Kompendium steht nirgends, daß GW doofer wären als Metamenschen. Im Gegenteil, sie sind die einzige SC-Rasse mit Intelligenzboni!

Intelligenz hat nichts mit Bildung zu tun, aber dass haben ja schon einige hier gesagt.

"Mog the Cutter" schrieb:

Auch ein Interessanter Punkt. Dann könnte ein GW bei Euch mit genügend Bildung intelligenter als ein Durchschnittsmensch (3er Wert) werden?

Ein Fuchs-GW bspw. dürfte sogar im Normalfall gerissener werden, Informationen besser verarbeiten (allerdings nicht bei mir, so lange nicht die SR4-Regeln für GW raus sind, dann aber problemlos).
Mit der Quantentheorie dagegen dürfte es durch den Ungebildet-Nachteil schwierig werden.

Man muss da zwischen dem Intelligenz- bzw. Logik-Attribut einerseits und den Wissensfertigkeiten andererseits strikt trennen, wie es ja generell in den SR3+4-Regeln gehandhabt wird.

Bildung wird über Fertigkeiten ausgedrückt, Intelligenz über Attribute.
Ich sehe keinen Grund, warum das bei GW anders sein sollte.

Gleiches gilt für Charisma : ein Wolfs-GW bspw. hat ja nen CHA-Bonus.
Hat wohl irgendwie ne faszinierende Aura oder so.
Mag ja sein, sehe ich kein Problem mit.

In Fettnäpfchen treten wird er trotzdem laufend, bis er die entsprechenden sozialen Fertigkeiten erlernt hat.

"SirDrow" schrieb:

Stimmt schon. Doch muss ich gestehen, das ich dieses Verhalten nur von Allesfressern kenne. Bzw. mit echtem Fleisch.
Einem Tiger (die mMn beliebteste GW Art und am häufigsten bei SC vorkommende) fürde ich nie Blumenkohl, Kohlrabi, Grünen Salat und Möhren hinwerfen und erwarten dass er sie isst.
Aber genau das sind Soyburger. Vegetarisch! Ohne Fleisch.

Meine Katze isst bspw. Falaffel.
Bei ihren Artgenossen habe ich auch schon Vorlieben für Pilze oder Mais feststellen können.

Natürlich ist eine Hauskatze etwas Anderes, als ein Tiger.

Ich vermute, dass ein durchschnittlicher Tiger-GW erst mal gar nicht glauben würde, dass das Steak auf seinem Teller aus Soya oder Mycoprotein hergestellt wurde (und den Burger würde er wohl erst mal auseinanderpflücken, um nur das "Fleisch" zu verspeisen), woher sollte er das auch wissen?
Wie er zu Soyburgern steht, wenn ihm diese Information geläufig ist, ist fraglich und wohl vom jeweiligen Individuum abhängig.

Frisches, echtes und blutiges Fleisch wird ihn sicher mehr reizen, aber selber töten muss er sein Essen im Allgemeinen nicht.
Raubkatzen im Zoo machen das ja auch nicht.

Der Jagdinstinkt wird trotzdem bleiben, aber der muss nicht zwingend mit Nahrungsaufnahme verbunden sein.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass ein GW Runs als eine Art "Jagd" betrachtet.

Zur Nahrungsaufnahme allgemein kann ich mir gut vorstellen, dass er dabei lieber in tierischer Gestalt bleibt, weil er dann über den besseren Geschmackssinn verfügt.

Warum das mehr Spotlight verlangen sollte, als bspw. das ungleich komplexere soziale Umfeld eines SC, der sein ganzes Leben im gleichen Sprawl verbracht und ein Dutzend hochstufige Connections angehäuft hat, weiß ich nicht.

Viele Eigenheiten kann man auch ein, zwei mal detailliert beschreiben und später mit einem Satz abhandeln, wenn Alle wissen, wie das läuft.

Insgesamt ist in diesem Punkt weniger das Konzept an sich entscheidend, als das Sozialverhalten des Spielers.

Kurze, typische Episoden reichen völlig aus, um die Eigenheiten eines GW zu repräsentieren, wer ein exotisches Charakterkonzept als Vorwand missbraucht, um sich selbst länger reden zu hören, findet solche Möglichkeiten auch mit einem 08/15-Sam.

"Rasumichin" schrieb:

Warum das mehr Spotlight verlangen sollte, als bspw. das ungleich komplexere soziale Umfeld eines SC, der sein ganzes Leben im gleichen Sprawl verbracht und ein Dutzend hochstufige Connections angehäuft hat, weiß ich nicht...

Dem kann ich nur beipflichten.

Komisch dass niemand Probleme hat einen Otaku/TM zu spielen und dessen elektronische Wahrnehmung darzustellen, dann aber große Schwierigkeiten hat sich die Sinneseindrücke von Tieren vorzustellen. :wink:

Medizinmann: Danke Ist es okay für dich wenn ich es unter "Spielerversagen" einordne?

Tildus: Den Intelligenzbonus von Füchsen habe ich immer schon mit Missmut betrachtet.

Und ich glaube, der CHA Bonus von Wölfen... da könnte man sich jetzt streiten was Charisma ist, ich habe den Bonus immer als "Weis von Natur aus wie Körpersprache usw funktioniert" interpretiert, da man als Wolf sehr intensiv darauf angewiesen ist (Aber warum es dann bei anderen GWs nicht vertreten ist, ist mir schleierhaft.). Die Alternative wäre dann: Der mysstische Konsensuelle Gedanken der Menschheit hat Fuchs GWs schlauer gemacht (Kitsune zB) und Wölfe attaktiver (hunderte schlechter Werwolfromanzenromane)

Also noch mal kurz zwei Dinge.

Erstmal zum Thema Schatten und GW.
Die meisten GW geben ideale Killer und Attentäter ab. Zum einen gerade wegen ihrem Metamenschen überlegenen und geschulten Jagdinstinkts, zum anderen wegen ihren magischen Fahigkeiten (Regeneration oder ihre Dualnatur) als auch ihre tierischen Eigenschaften (fliegen wie ein Adler, schwimmen wie ein Seehund usw.).
Und als letzten Punkt warum Killer und Attentäter, ihre einzelgängerische Natur, sie sind kein Teil der metamenschlichen Gesellschaft und so sind sie ihn ihr auch schwerer aufzuspüren. Was ich damit meine? Sie haben keine echte SIN und sind nicht durch Familie oder Freunde irgendwo in der metamenschlichen Gesellschaft fest gebunden, kurz um perfekte assoziale Killermaschinen.

Und selbst Rudeltiere wie der Wolf sind in der Metamenschheit die nicht ihre echtes soziales Umfeld ist eher einzelgängerisch zu gange. Und Wölfe sind auch extrem menschenscheue Tiere, deshalb ist es nur schwer vorstellbar das ein Wolf-GW einem Metamenschen wirklich vertraut. Und laut Regeltext beruht es wohl auf Gegenseitigkeit (siehe GW und Connections).

Tildus
Erstmal Otaku/Technomancer sind nicht Thema dieses Threads, deshalb erwähnt es auch niemand weiter. Dann hatte ich sie aber schon erwähnt und gesagt das Erste also Otaku, meiner Meinung nach besser in Runner unabhängigen Kampagnen funktionieren, da sie einfach von ihrer eigenen Geschichte her nicht in ein standart Runnerteam passen, gleiches gilt für GW und auch für Ghule oder SURGElinge usw.
Aber der Hauptunterschied warum man größere Schwierigkeiten hat ein GW zu spielen oder sich das richtig vorzustellen ist hat das Tier. Der Otaku oder TM oder Magier oder Cyberzombie, war und ist Mensch! Das Meta hab ich in dem Fall mal weg gelassen, da diese Metamenschen schon eine weitere Art in Richtung Tier ist. Denn ich persönlich habe auch Schwierigkeiten mir vorzustellen ich wäre ein 2,70 m großer Troll oder ein Ork der nicht nur mit einem kurzen Leben sonder auch von der Gesellschaft aufgrund so vieler Faktoren bestraft ist, oder ein Elf der dem Übermenschen schon nahe kommt und alles hat was sich der normale Mensch wünscht, gutes Aussehen, Charm, Geschick und Ewige Jugend...
Doch das die Metas Menschen sind macht die Sache schon ein wenig einfacher da man die Ausgangsposition kennt.
Wäre der GW ein Mensch der sich in ein Tier verwandeln könnte, wäre das ganze überhaupt kein Problem zu spielen oder zu verstehen, doch so rum ist es halt äußerst schwer bis unmögich nachzuvollziehen.
Menschen neigen dazu alles zu personifizieren, d.h. Dinge oder Wesen zu vermenschlichen. Die Hauskatze oder der Hund, wird wie ein Mensch gesehen und man interpretiert in ihr verhalten menschliche Eigenschaften, doch ist das alles nur spekulativ, keiner kann wirklich sagen was eine Katze oder ein Hund denkt. Und hier liegt das Problem! Beim GW spielen wollen und sollen die Spieler absichtlich das Personifizieren abschalten, aber wenn man zu viel abschaltet wird es unverständlich und wenn man zu wenig abschaltet wirkt es nicht tiergerecht... und diesen Mittelweg zu finden ist eine Kunst die nur wenige Spieler beherrschen.

MfG
UV

Meistens meint "und X (Tier, GW, Elf, Zwerg, Troll, anderes Geschlecht) richtig zu spielen, schaffen nur die wenigsten" eigentlich "die spielen die Dinger einfach nicht so, wie ich es für richtig halte!".

Wenn die Gruppe Spass hat, ist es ein Erfolg. Da niemand genau weiss, wie ein GW denkt, kann auch niemand sagen, wie er falsch gespielt ist.

Stimmt. Jeder hat seine eigene Ansicht/Vorstellung was ein GW ist.

Meine Vorstellung (NICHT durch Regelwerke belegt!) war immer die: ein GW wächst als Tier bei der Mutter aus (Alderkücken im Nest, Fuchs im Fuchsbau ect.).
Er ist vielleicht intelligenter als der Rest vom Wurf aber das hat kaum Auswirkungen auf sein Verhalten.

Irgendwann, vermutlich nachedem er Geschlechtsreif ist, verwandelt er sich zum ersten Mal in einem Menschen - eine sehr traumatische Erfahrung (und gefähliche z.B. Adler im Flug, Fuchs im Bau ).

Von da an merkt er, daß er mehr ist als ein normales Tier. Er entwickelt ein Bewustsein und den Drang herauszufinden warum er ein halber Mensch ist. Und über seine menschliche Natur kann er nur bei den Menschen etwas lernen.

Ich würde mich eher bei den modernen Fantasy Romanen orientieren, in denen Gestaltwandler eine Mischung aus Tier- und Menschensitten haben, und eine eigene Kultur bilden.

Das ist ja ganz toll, aber warum spielst du nicht nach nem vernünftigen System? Sowas wie 3.01 zum Beispiel?

Wenn man im Glashaus sitzt,sollte man nicht mit Steinen werfen :wink:

HeyaHeyaHeya
Medizinmann

"BleedMage" schrieb:

Soviel Input zu verarbeiten...wow^^

By the way:

HAMMERaussage :wink:

Bleib beim Thema, oder bleib ruhig.

Aber, um einen Eindruck von GW zu bekommen, hilft Stripper Assasin, z.D. Die Attentäterin. Sie beschreibt in dem Buch auch ansatzweise ihre Kindheit.
Der größte Nachteil den ein GW hat, wie ich finde, er kennt keine Loyalität. Extrem ausgedrückt. Freunde, ja. Rudel, ja. Aber ich denke an bedrohliche Situationen, da wird ein Tier, denn das ist es, auch wenn es noch so clever ist, nur an sich und sein Überleben denken. Für einen Gruppe kann das sehr nachteilig sein, wenn im entscheidenden Moment die Zauberkugel, oder die Feuerunterstützung abdreht und/oder abhaut.

Zitat

Für einen Gruppe kann das sehr nachteilig sein, wenn im entscheidenden Moment die Zauberkugel, oder die Feuerunterstützung abdreht und/oder abhaut.

und das ist ein Unterschied zu Elfen in wie fern?

Jetzt werden wir Rassistisch. Humanis?
Nein, im ernst. Abgesehen von der Tatsache, das ich hauptsächlich und am liebsten Elfen spiele(Die richtige Antwort ist nicht weil ich Ges 7 haben kann), läßt sich sagen, das man mit denen Handeln kann.
Bei einem Tier, oder GW sind solche Überlegungen irgendwann passé. Besonders, wenn es auch noch zum Berserker wird. Z.B. Bär Schamanengestaltwandler.
Elfen brauchen halt nur einen guten Grund, warum sie den niederen Rassen helfen sollen.

Ruhig Brauner, ihr seid alles auch nur Metamenschen.

Aber Nekes Einwand ist gut. Was unterscheidet es von einem Metamenschen der genauso abhauen würde? Was ist Loyalität? Ein Hund der seinem Herrchen hilft, sieht ihn auch nur als "Rudelfreund". Werden Hunde nicht als zutiefst loyal bezeichnet? Und stammen Hunde nicht von Wölfen ab? Kann man das nicht auch auf andere Tierrassen übertragen?

Natürlich wird er kein Konzept dafür haben. Und jeder in einer Gefährlichen Situation wird zusehen das er sich selbst retten wird. Das ganze nennt sich "Ausweichen" bzw "Deckung suchen". "Überleben". Die einzigen Ausnahmen davon sind diese geisteskranken Typen, die in Höhlen gehen, Drachen vermöbelen, Schätze einsammeln und sich dann "Helden" nennen.

Aber, um einen Eindruck von GW zu bekommen, hilft Stripper Assasin, z.D. Die Attentäterin. Sie beschreibt in dem Buch auch ansatzweise ihre Kindheit.
Sie,bzw das Buch war es ,die mich davon abbrachte einen GW bei SR zu spielen, weil Ich mir dachte ,das Ich so einen Char nicht hinbekomme.
Ein bischen Offtopic,aber auch nicht richtig. Wer hat "I Am Legend" gesehen
(ein wunderbarer Film sogar besser als das Original)Ich muss immer an Sam denken

mit traurigem Tanz
Medizinmann

"Tildus" schrieb:

Zur Intelligenz: Im Kompendium steht nirgends, daß GW doofer wären als Metamenschen. Im Gegenteil, sie sind die einzige SC-Rasse mit Intelligenzboni!

Intelligenz hat nichts mit Bildung zu tun, aber dass haben ja schon einige hier gesagt.

Tiere haben eine intelligenz mit Querschtrich. Bspw: 1/5
Das bedeutet das sie für logik 1 haben und für Wahrnehmung 5.
In SR3 War ja sowohl Wahrnehmung/Intuition als auch logik mit "Intelligenz" angegeben. Daher hatten SR3 GWs einen Intelligenz bonus! Aufgrund ihrer besseren Wahrnehmung.

MfG SirDrow

"BleedMage" schrieb:

Nicht ganz, der Hund sieht das Herrchen als Alpha-Tier.

Und ein Alpha Tier ist in welcher weise nicht im Rudel?

Ich weis auch nicht was das bringen soll, aber jeder schneidet es immer wieder an. Ich persönlich halte auch nicht sonderlich viel von den Beschreibungen im Kompendium was Metavarianten, Ghule und Gestaltwandler angeht. Da geht sehr viel in die Richtung "Alle Elfen kuscheln mit Bäumen und wenn sie das nicht tun sind es intrigante dekadente Mistkerle."

"SirDrow" schrieb:

[...]Daher hatten SR3 GWs einen Intelligenz bonus! Aufgrund ihrer besseren Wahrnehmung.

Wenn sie den bloss eine bessere Wahrnehmung hätten, wäre es kein Intelligenzbonus, sondern würde im Text erwähnt stehen das sie [Hier Zahl einsetzen]w6 Bonuswürfel für Wahrnehmungsproben bekommen

was aber nicht der Fall ist

Ich mag GWs. Muss mich da mal outen.
Hab mal einen gespielt: War schwer und oft sehr kompliziert. Weil man gerne was machen wollte, was das Tier sicher nicht machen würde. Aber naja.
In meiner SR3 Runde hat auch mal wer einen GW gespielt. Ist allerdings dann bei einem Run draufgegangen... kaum Rüstung da die bei der Verwandlung stört. Leichte Selbstüberschätzung der Regeneration. Einmal auf T Schaden und ne 1 Gewürfelt....

Kurz: Sie sind Schwer zu spielen. Am Anfang schwer mit den anderen mit zu halten. Und später tot oder gejagt.
Er braucht mehr Spotlight. Wie alle extremen Charaktere (Otaku, TMs, Decker, Hacker, viel Astralreisende Magier, Exentriker, und die die einfach nur gerne ausspielen wie sie in der "Nase bohren").
Und verstehen wird ihn eh nie jemand. Ausser vielleicht Mogli.

MfG SirDrow