Also die SR-Romane von Herrn Stackpole find ich wie seine BT- u. StarWars-Werke mit Verlaub grottenschlecht. Um meine Kritik kurzzuhalten konzentriere ich mich mal auf Shadowrun.
Also zum einen gibt es in den Werken 'ne ganze Anzahl Logikfehler. Na gut, zu der Zeit war die SR-Welt noch nicht ausgearbeitet, aber für mich, der mit der 3. Edition einstieg u. doch eine Menge von den Hintergrundwerken kenne, ist es schon ziemlich störend (Was sein Hauptchar - dieser dämliche Wolfgang Kies eigentlich IST, gestaltwandler oder Werwolf hab ich nie kapiert :wink: ).
Aber was mich am meisten stört, ist die Grundstory: der weise, edle, magiebegabte Winnetou-Elf Raven der mit seinen getreuen Kanaillen gegen das organisierte Verbrechen und was es sonst an Böslingen gibt antrit.
Ja, sie vertreten das "normale Amerika" (ich nenn das mal "weißer-Lattenzaun-und-Apfelkuchen"), denn die Metas z. B. haben ja eigene Interessenverbände.
Dass sie sich dabei laufend mit dem organisierten Verbrechen oder anderen reichen oder mächtigen Böslingen (auch im Seattler Establishment) anlegen und eine Blutspur hinterlassen, die jeden mir bekannten psychopathischen Straßensamurai neidisch macht, hat (von Aktionen wie dem Einsatz von schwerbewaffneten Halbkettenfahrzeugen im Seattler Hafen ganz zu schweigen) immer noch nicht dazu geführt, dass sie der Star oder die Unterwelt mal ernsthaft ins Visier nimmt.
Und diese Bande sind bitte schön die Guten, die rast- und ruhelos die einfachen Menschen beschützen und zwar für so ziermlich lau - sorry, aber das paßt nicht in meine Vorstellung von der Welt von Shadowrun. Bei dem, was die abziehen hätte man ihnen längst ein professionelles Runnerteam auf den Hals gehetzt.
Und gegen alle Wahrscheinlichkeiten gewinnen sie am laufenden Band. Die eigen Verluste sind praktisch inexistent (hab noch nie erlebt, daß einer der bedeutsameren "Guten" ausnullt) u. man weiß von Anfang an, daß sie es schaffen - wenn man Stackpole kennt.
Nun ja, wenigstens trit bei den SR-werken des guten Stackpole nicht ganz so stark sein fast schon pathologische Abneigung der Politiker im allgemeinen u. sein Chauvinismus gegenüber Frauen als Führungspersonen im Besonderen auf. Auch von der recht fragwürdigen Beweiräucherung des "Kriegers" bleibt man bei SR verschont...
Das ist es, was mir auf die Schnelle dazu einfällt - man entschuldige meine Polemik. :wink:
Die Bücher von Mel Oden (v. a. die über die Truppe von Skater) fand ich allerdings sehr gut - interessante, nicht zu mächtige Chars, die außerdem auch mal einstecken. Das "Runner sterben schnell" war da schon weniger gut - tatsächlich etwas zu munchig in meinen Augen.
Die Bücher von Lara Möller und Maike Hallmann kann ich auf jeden Fall nur empfehlen (kenne bisher allerdings nur Ash, Pesadillas u. Vertigo), gehören m. E. zu den besten Romanen von SR, mit glaubhaften Akteuren und auch recht interessanten Stories.
Allerdings ist Pesadillas nichts für Leute, die glauben, Runner könnten sich aufeinander verlassen. :wink: