Catwalk 2064

  • der thread marken hat mich auf diese idee/frage/thread gebracht...



    was ist 2064 in mode?


    wie zieht man sich an... vor allem, wie zieht man sich in welchen gruppen an (klar, es wird noch sowas wie jeans und lederjacken und ähnliches geben), aber das ist doch nicht alles (ich meine, das ist immerhin 60 jahre in der zukunft, und wenn mir heute jemand daherkommen würde und die mode von 1944 tragen würde, würde ich schon ein bisschen seltsam gucken!!!!)


    ich weiß, dass es ein bisschen was im arsenal zu finden gibt, genauso wie im state of the art und über kosmetische modifikationen steht auch was im mensch und maschine, aber wirklich tief geht man in dieses thema (wahrscheinlich, um der fantasie der spieler und spielleiter mal hier freilauf zu lassen) bei den sr-schreibern nicht (vielleicht haben sie auch einfach niemanden, der sich mit mode und der ganzen branche auskennt)...


    mich würde interessieren, was ihr dazu denkt...


    what´s hot, what´s not???


    achja, ich würde mir immernoch gerne das joe 2060 downloaden, aber kein link scheint zu funktionieren....

  • So wie die Trends schon heutzutage fliegen würde ich sagen:



    Alles ist Mode.
    Für jede Mögliche Art von Outfit, Musik und Lebensstil gibt es eine große Masse von Konsumenten.
    Wöchentlicher Wechsel unterschiedlicher Konsumentenmassen, so daß wirklich alles vertreten ist.


    Du willst dir Halbmeter-Hörner auf den Kopf schrauben um zu schocken?
    Vergiß es! Zwei Viertel weiter kommst du ohne gar nicht mehr in die angesagten Clubs. Aber vieleicht hast du Glück wenn du zwei Wochen wartest.


    Konzernzugehörigkeit mag eine Rolle spielen, aber es wird keine Mindeheit mehr geben, der nicht spätestens zwei Wochen später eine Mehrheit hinter her kommt.


    (schaudert meine Barbie)


    PS.: Vergleiche Tätowierungen vor zwanzig Jahren und Tätowierungen heute

  • du sagst es, aber es gibt immernoch einige evergreens und außerdem gibt es in peergroups bestimmte klamotten-ins-and-outs... ich würde einfach gerne wissen, was bei euren runnern, nscs so mode ist...


    (hey, ein spieler von mir hat ne elvis-locke und immer eins von insgesamt 2 hardcore-t-shirts sowie ne schäbige jeans)


    ein charakter meinerseits hat immer ne armystyle hose, ein muskelshirt und eine skibrille auf. sein ganzer oberkörper ist eine zeichnung eines matrixhosts (drauftätowiert) und ja, ihr habt es erraten, er ist decker


    (achja, und nahe weihnachten hatte er eine nikolaus-mütze auf...)


    aber er war auch nicht wirklich der modefreak schlechthin,,,

  • Ich denke auch, dass die angesagte Mode in SR sehr stark von den Subkulturen abhängt. Wie auch heute schon wird sich die erfolgreiche Geschäftsfrau anders kleiden, als der Punk und der spießige Kleinangestellte (ja, der mit dem Haus, dem Hund, der Frau und den 1,3 Kindern) wird anders rumlaufen, als der der Neo-Hippie usw. usf.
    In SR wird diese Mentalität wahrscheinlich sogar noch extremer sein, als heutzutage, da die Kluft zwischen den verschiedenen Bevölkerungsschichten (Unter-, Mittel-, Ober- und Luxusschicht etc.) noch breiter und tiefer geworden ist.


    Außerdem denke ich, dass sich in Bezug auf die "Stilwiederverwertung" in der Mode seit heute nicht viel geändert haben wird. So wie man heute sehr oft auf Retro-Looks setzt (wie die plötzliche 70er-Phase, die wir vor kurzem hatten), wird man das auch noch 2060 tun. Es gibt eben nicht mehr sehr viel neues zu entdecken. Und wenn die Modedesigner heute schon einfach nur alte Stile kombinieren und es als was Neues verkaufen, warum sollte sich das dann in 50 Jahren ändern?

    A tiny shadow fluttered by
    I wonder what it brings
    It is a lovely butterfly
    Flying on black wings

  • doch ich glaube gerade in der sechsten welt gibt es verdammt viel neues, was man in der mode machen kann... vergiss nicht die ganzen sachen wie cyberware und magie... alles kann man zur mode einsetzen . mode heißt für mich y-chromosom-träger ja immernoch: "sachen, die unnütz und auffällig sind". klar gibt es noch retro, aber interessanter ist doch immer noch n typ, der sich den ganzen mittelscheitel mit kleinen dornen hat ausstatten lassen oder der typ, der seinen cyberarm mit dem neuesten cover von einem designer hat machen lassen oder auswechselbare cover für das cyberbein oder holoflächen auf dem cybertorso oder - um mal von cybergliedmaßen wegzukommen - irgendwelche verzauberten klamotten (die natürlich verdammt teuer sind, aber hey, ich suche seit wochen ordentliche schuhe, und die meisten finde ich zu teuer) oder fluoreszierende tatoos - sehr außergewöhnliche retinamodifikationen - ihr seht doch teilweise auf den entsprechenden bildern, dass die leute in der sechsten welt schon nicht unbedingt alles retro-style machen...



    fazit, es gibt noch viel zu entdecken, das obige waren innerhalb von sekunden ausm ärmel von mir geschüttelt... hat sich jemand auch drum gedanken gemacht, oder nicht? und wenn ja, was kam aus seinem (kranken oder nicht) hirn heraus....?

  • In den Unterschichten ist wohl der Leder und Schrapnell-Look in. Also gepierct und tättowiert bis oben. In der Mittelschicht trägt man wohl meist nzug weil man ein Angestellter von irgendeiner Firma ist und wer Reich ist der brauch wohl immer neue Luxusmode. Da hat sich wohl nicht so viel geändert. Alles gepaart mit etwas mehr Chrom oder einigen fetischen und fertig ist der Durchschnitts(meta)mensch.


    Und der lange Trenchcoat wird wohl immer "In" sein.

  • Da gibt es eine Menge Möglichkeiten für interessante Ideen.


    Meiner Meinung nach ist es besonders schön, wenn die unterschiedlichen Mentalitäten der gegeneinander abgeschotteten Klassen deutlich werden das wären so meine Ideen:


    Die oberen Zehntausend spalten sich in erzkonservativ bis stilbesessen/geschmacklos, Neureiche, Starlets und Berufssöhne bzw -Töchter probieren jede Woche den neuesten SimSin-Trend aus,
    und der Besuch zum Kybernetiker für ein paar kosmetische Modifikationen oder die Entfernung selbiger gehört für viele zum Leben wie der Besuch beim Frisör.
    Ältere und konservative Mitglieder schotten sich davon ab, und tragen betont altmodische Kleidung, teilweise sogar historisch. "Goldene Zeitalter" wie die Industrialisierung, oder der New-Economy-Boom werden klamottentechnisch wiederbelebt und sehr konstant getragen, natürlich nur aus edelsten aber dezenten (Natur-)Materialien.


    Die nächste Stufe ist dann die höhere Konzern-Mittelklasse. Hier sind alle Kleidungsstücke modisch, teilweise mit durch den Konzern angeregten Markenzeichen-Stilelementen, aber konformistisch, komplett synthetisch digital maßgeschneidert und mit dem vollen Sortiment an Komfortschnickschnack ausgestattet. Es gibt eine Unzahl von subtilen Unterschieden in Kosten und Designdetails, um der komplexen Hierarchie zu entsprechen - Wenn ein Mitarbeiter breitere Manschetten trägt als sein Vorgesetzter, sollte er sich besser warm anziehen!.
    In der Freizeit wird ein geringes Maß an Extravaganz erlaubt, die Angestellten sind aber auch angehalten, ihre Vorlieben wenn möglich lieber virtuell per SimSinn auszuleben. Stilwechsel sind graduell, die Kleidung mit einer durchschnittlichen, begrenzten Haltbarkeit darauf ausgerichtet.


    Die untere Mittelklasse imitiert zu großen Teilen andere Klassen, je nach persönlicher Vorliebe Straßen- Militär- oder Konzernchic. Hier wird dieser große Markt gnadenlos mit aggressiven Werbekampagnen abgegrast, es gibt zu fast jeder Subkultur Kleidungslinien, die sie imitieren oder den Unmut darüber kundtun. Viele Linien funktionieren ähnlich wie viele Schmuck- und Designmarken heute: Sie suggerieren Individualität mit massengefertigten Produkten.
    Besonders beliebt bei konservativeren Leuten ist, wie so oft in Zeiten von Angst und Unsicherheit, der "starke" Look: Militäry-Style, breite Schultern, angedeutete Panzerung, alles vermischt mit klassicher Mode.
    Klamotten sind fast ausschließlich synthetisch und von der Stange.


    Der Straßenlook hingegen ist geprägt von Wiederverwertung, Stilmischmasch und Individualität. Da die höheren Schichten immer noch gerne ihr Gewissen mit Altkleidersammlungen beruhigen, findet sich bei den Armen ein buntes Wirrwarr aus Stilrichtungen der letzten fünfzig Jahre, oft "personalisiert" durch Einsatz von Nieten, Aufnähern und Spraydosen.
    Besonders verbreitet ist auch das Sammeln, viele Leute tragen Amulette, Schmuckstücke und dekorative Gegenstände, die größtenteils von Straßenverkäufern aus Müll und technischem Schrott gefertigt werden. Prozessoren, gefärbte Glassplitter, Ethno-Primitiv-Look, gefakte Crittertrophäen wie Zähne und Klauen sind beliebte Talismane.
    Individualität und gleichzeitig Gruppenzugehörigkeit sind das Ein und Alles. Du sympathisierst mit den Trogs? Trag Ork-Arbeiterklamotten! Du magst Decker? Häng dir ein Datenbuchsenkabel um den Hals, oder niete dir ein paar Platinen auf die Jacke!
    Generell gibt es einen großen Markt für "gefakte" Dinge, insbesondere bei Straßenkids, die gerne tough und vercybert wirken möchten, aber keine Knete haben. Falsche Datenbuchsen zum Aufkleben, Kontaktlinsen im Cyberaugen-Look, Klamotten mit Polstern, die aussehen wie Kunstmuskeln, aufgemalte Boosterleitungen oder Tattoos. Cyberware muss möglichst auffällig sein, wenn sie das einzige ist, was dir auf der Straße Respekt verschafft!
    Außerdem werden hochwertige, liebgewonnene Kleidungs- und Ausrüstungsstücke gehegt und weitervererbt, und wieder und wieder geflickt und aufgerabeitet. Die Panzerweste des Vaters aus den Eurokriegen, die Halskette, die der große Schamane damals deiner Mutter geschenkt hat, oder die echte Lederjacke, die sich dein Onkel damals geleistet hat, als er noch ein novaheißer Decker war...

  • wow! da hat aber einer ziemlich aus der trickkiste gepackt, heh? also solche einträge sind ja fast zu gut... dahat man nicht mehr viel zu sagen oder...? man könnte natürlich immer ein bisschen ins detail gehen - mir fällt da zum beispiel ein troll im renraku arkology shutdown ein, der sich die hörnerspitzen mit edelstahl (? - erinnerungsvermögen gering)-kappen verschönert hat... einer meiner spieler - ork - hat sich die hauer ausbauen lassen, aber dafür eine vorrichtung machen lassen, womit er sie immer wieder einschrauben kann... ich hab mich totgelacht, als ich von seiner idee hörte und habe das genau deshalb abgesegnet... kleider machen leute, chummerz, und ich finde, dass so einige charaktere - auch einige von meinen - eher undetailliert sind in der hinsicht, wie sie sich kleiden. natürlich kann man sagen "mein runner ist ein profi und trägt daher keine auffällige kleidung"... wenn ich als runner aber in einer cyberpunk-bar abhänge, wo balanceschwänze inzwischen nicht mehr sind, als eine ärgerliche stolperfalle, dann ist mein im trenchcoat gekleideter runner mit normalen (etwas gepanzerten) klamotten eher der auffälligste in der bar! es hängt eben ab, unter wem du bist... außerdem ist mir nach meinem letzten projekt (nebenher ein bisschen werbung: das contacts catalogue!) aufgefallen, dass beschreibungen langweilig werden können, wenn die klamotten fehlen... (oder noch schlimmer: wenn die beschreibung lautet: "ja normale kleidung, darunter ne panzerweste und über alles meinen gefütterten mantel - macht, ehm... 5/2, kann ich tragen, hab schnelligkeit 6")

  • Vor allem kann es ja in einer Branche, wo viel von persönlicher Reputation abhängt, sehr sinnvoll sein, sich "individuell" zu kleiden, während auf der anderen Seite damit natürlich die Chance, sich als normaler Bürger auszugeben, drastisch sinkt.


    Vor allem bei Leuten aus der Straßen- und vor allem Gangszene finde ich einen ausgefallenen Look sehr viel schöner, schließlich dürfte ja Cyberware und Schmuck sowohl Erkennungszeichen als auch Statussymbol sein. Auf der anderen Seite wird das Ex-Mitglied einer Konzerntruppe wohl Cyberware mit besonderem Wert auf geringe Wiederkennbarkeit tragen.


    Die Art, wie Ausrüstung und Klamotten aussehen, sagt ja auch viel über den Charakter aus, und sollte im Optimalfall auch dementsprechend beschrieben sein.


    Nehmen wir mal den beliebten gefütterten Mantel: Das kann ein typischer khakifarbener Trenchcoat sein, wie im Film Noir, ein moderner schwarzer Mantel wie aus "Matrix", ein massives Teil aus abgewetztem Leder, ein schreiendbunter Fetzen aus neonfarbenem Lackstoff, ein klassicher Marine-Wollmantel, ein runenverzierter Überwurf mit Stehkragen usw.
    Dann noch Details: Ist er alt oder neu, hochwertig oder billig? Hat er geflickte Kugellöcher und Brandstellen, oder ist er neu wie frisch aus dem Laden? Stellt er stolz sein Markenlogo zur Schau, ist er völlig anonymisiert, oder mit Aufnähern und Anhängern bedeckt?
    Passt er wie maßgeschneidert, sitzt er stramm wie eine Wurstpelle oder verschwindet der Träger fast darin? Wie ist der Besitzer daran gekommen, und warum hat er sich für dieses Modell entschieden?

  • jaja, die gothic szene hat sich also nicht geändert... aber was ist mit den ganzen "neuen" szenen? hey, wie zieht sich ein homeboy aus dem underground an? wie muss sich ein straßenmagier stylen, um beim nächsten arkanen duell nicht nur den anderen zu toaste, sondern dabei noch gut auszusehen? wie muss mein charry gekleidet sein, um ins dante´s inferno zu gelangen (okay, einfache frage: man schaue einfach im new seattle nach, da ist n bild... und sofort weiß man, dass da fast alles reinkommt (leider :-())? wie muss man sich kleiden, wenn man zum humanis policlub gehört (immer noch nette stiefel mit weißen schnürsenkeln, bomberjacken und nette frisuren?)? und wie hat man sich zu kleiden, wenn man zu den sons of sauron gehören möchte? wie ist der style eines echten straßensammys (einfache frage: ein echter sammy fällt nicht solange auf, solange er seinen trigger ausgeschaltet lässt und er fällt erst dann auf, wenn er binnen 0,0005 sekunden seine ingram zieht und der gang zeigt, wer die echten cojones hat!)? und vergesst nicht alle die szenen der rigger, straßenfahrer, gothics, troll-thrash-metaller, combat biker, neo-azteken, amerindianer (jeglicher stämme), der anasazi, der kinder des drachen, der kirche des drachen, der neo-luddisten, der wicca, der dschihadeens der NIJ, jeglicher sararimann/-frau-clubs, der technoschamanen, der otaku, der normalos, der cyberpunks etc etc. achja, ich hab mir letztens beim run (wo ich einmal in 3000 jahren auch mal spieler sein durfte) zwei neue t-shirts mit schickem aufdruck "erfunden": "2061/62 I survived the comet" und "Renraku Arkology 2059, I am Deus" oder "Renraku 59 - I got out!"

  • ... nur mal so nebenbei bemerkt halte ich einen Poolitzer-Roman für keine beachtenswerte Quelle. ;) Allein das tatsächliche Auftauchen von Vampiren und Magie generell dürfte die Gothic-Szene ziemlich beeinflußt haben...

  • "Toa" schrieb:

    ... nur mal so nebenbei bemerkt halte ich einen Poolitzer-Roman für keine beachtenswerte Quelle. ;) Allein das tatsächliche Auftauchen von Vampiren und Magie generell dürfte die Gothic-Szene ziemlich beeinflußt haben...


    na ja, kann auch seinm dass der Autor damit sagen wollte, dass man sich die Gothics so in etwa so vor zu stellen hat, wie sie sich otto normal mensch sich heute vorstellen kann. :wink: Hab ja nur zitiert, na ja, denk schon dass es ein paar Einflüsse inner halb von 60 Jahren gegegeben hat. Wäre ja auch ziemlich unrealistisch.