Shadowrun-Geschichten

  • Hier eine Leseprobe von meinem SR Roman


    Das Buch Ruth


    - Leseprobe
    Eine weibliche, gut verständliche Lautsprecherstimme verkündete die Ankunft des Zuges. Viele Wartende standen auf, die letzten begaben sich zum Bahnsteig. Auch Sakura und Racker machten sich bereit. Nach drei Minuten ergoß sich der Strom der Reisenden in die Halle. Darunter waren Touristen, Schlipse und Pinkel, oder auch eine Kombination aus mehreren Elementen, die üblichen Reisenden eben. Die Ströme verteilten sich in Richtung Taxistände, Verwandte in der Halle, Monorailstation und zum Busbahnhof im Tiefgeschoß. Die beiden Elfen reihten sich ein, ließen sich treiben. Sie nahmen die Rolltreppen nach unten, orientierten sich scheinbar an den Informationstafeln und gingen dann zu der Abfahrtsstelle nach der Tacoma Mall. Nach drei Minuten fuhr der mit Graffiti verschmierte Bus ein. Die beiden Frauen stiegen ein. Sakura bezahlte die Fahrt für beide, indem sie die Suzuka SIN benutzte. Ohne gültige SIN durfte man nicht einmal Bus fahren. Der Busfahrer befand sich in einer Kabine aus kugelsicherem Glas. Nicht daß außer einem Credsticklesegerät irgend etwas zu stehlen gewesen wäre. Sie setzten sich in der Nähe des Ausganges auf einen nicht ganz zerfetzten Sitz hin. Irgendwelche Idioten hatten an einigen Sitzen die Schärfe ihrer Messer ausprobiert. Der Bus war relativ leer. Die morgendliche Rush Hour war schon seit Stunden vorbei und die andere würde erst ab drei Uhr nachmittags beginnen. Kein bekanntes Gesicht stieg mit ein. Der Bus roch nach Schweiß und billigem Luftreiniger. Sie fuhren eine Zeitlang durch den Bustunnel Richtung Süden.


    Racker ging mehrmals auf Astralsicht, keiner verfolgte sie astral, diese Tunnel machten nicht nur eine Verfolgung mit Drohnen fast unmöglich, sondern auch eine astrale Verfolgung sehr schwer. Kein Magier ging ohne Flaues Gefühl unter die Erde. Die Erde war ein duales Wesen, das nur sehr langsam durchdrungen werden konnte. Es war also nicht möglich, daß ein astraler Verfolger sich großartig in einem unterirdischen Tunnel verstecken oder tarnen konnte.


    Schon bald kamen sie wieder an die Oberfläche, es nieselte leicht. Sakura las in ihrem Manga weiter und Racker spielte ein Geschicklichkeitsspiel auf ihrem Taschensekretär. Es hieß Coll Ball IV und es galt farbige Kugeln anzuschießen, die sich von oben nach unten bewegten. Unten vermischten sich die Kugeln mit den schon heruntergefallenen und wenn die Kugel die gleiche Farbe hatte, wie die auf dem Boden, löste sie sich auf. Ein altes Spielprinzip, aber immer noch spaßig. Der Bus füllte sich, je näher sie der Tacoma Mall kamen, dort stiegen die meisten aus, auch Racker und Sakura. Sie gingen zwei Haltestellen weiter und warteten auf einen Bus, der sie nach Auburn bringen würde. Es regnete nun stärker, ein kalter Wind kam auf. Die Stadt des Regens machte ihrem Namen alle Ehre. Sakura zog ihre Kapuze über den Kopf.


    Endlich kam der Bus, wieder bezahlte sie, ließ den Betrag ein weiteres mal von ihrem Credstick mit der Suzuka SIN abbuchen. Diesmal fuhren sie nur drei Stationen weit, in einer tristen Gegend in Auburn stiegen sie aus. Abfall lag hier und da auf dem Boden, der Asphalt war rissig. Trübe Pfützen hatten sich gebildet, die Oberfläche schimmerte bunt. Passanten waren wegen dem Regen kaum zu sehen. Sie kamen an einem ausgeplünderten Grid Guide Masten vorbei. Wie Gedärme hingen noch einige Drähte aus den Öffnungen für die Sensoren und Kameras heraus.


    Die beiden Frauen gingen in eine Einfahrt zwischen zwei älteren Gebäuden hinein, vor ihnen ragte ein Langzeitparkhaus auf. Das Rolltor des fensterlosen grauen Kastens mit dem Charme eines Bunkers war heruntergelassen, die Wände mit Graffiti der örtlichen Gang verschmiert. Es führte nur eine Tür, die sich links vom Rolltor befand, hinein. Neben der Tür befand sich ein Kartenlesegerät mit Zahlenfeld.


    Sakura kramte ihre Zugangskarte heraus, schob sie in den dafür vorgesehenen Schlitz und gab den sechsstelligen Code ein. Mit einer kurzen Verzögerung entriegelte das Schloß und sie betraten einen kurzen Gang, der als Schleuse diente. Erst als die äußere Tür wieder fest verriegelt war, öffnete sich die Innere Tür. Ein weiterer trister Gang. Auf der rechten Seite befand eine Glaswand, die einen Blick auf das dahinter liegende Büro frei gab. Ein bulliger Ork mit einer Remington 990 über den Knien, einer Ruger Warhawk im Holster und einem übergroßen Betäubungsschlagstock auf der anderen Seite im Gürtel sorgte hier für Sicherheit. Eine genau so bullig aussehende Dogge mit einer Schußsicheren Weste unterstützte ihn dabei. Der Ork schlürfte gerade einen Soykaf, der wohl aus der blubbernden Kaffeemaschine in der Ecke stammte.


    Eine schmächtige Afro Norm kümmerte sich um den Verwaltungskram und die technische Wartung. Sie tätigte gerade ein Telekom Gespräch. Beide, Ork und Afro Norm, nickten den Elfinnen nur zu, ohne sie weiter zu beachten. Durch eine weitere Tür gelangten sie in das eigentliche Parkhaus. Das besondere war, hier wurden nicht nur Wagen abgestellt, sondern auch Haushaltsgüter. Viele Seattler Bürger arbeiten oft für längere Zeit im Ausland und da sie ihren ganzen Hausrat nicht mitnehmen wollen, lagern sie dann das überflüssige in solchen Häusern ein wie hier ein. Deswegen war die Decke hoch genug, daß hier noch ein Möbelwagen fahren konnte.


    Über ein Treppenhaus gelangten sie in den fünften Stock. So was luxuriöses wie einen Fahrstuhl, Kameras oder Bewegungsmelder gab es nicht. Die Beleuchtung war spärlich. Die Betreiber des Parkhauses verließen sich voll und ganz auf Orkische Muskelkraft. Allzu viele Einstiegspunkte gab es hier auch nicht. Neben der Stahltür und dem Rolltor gab es nur noch eine Dachluke aus Stahl, die von innen mit einem großen massiven Riegel verschlossen war. Es war sogar ein Sensor angebracht, die ein Öffnen der Luke unten im Büro anzeigte. Eine weitere Möglichkeit wäre über die Belüftungsanlage gewesen, dessen Rohre für Frischluft im Haus sorgten und durch die sogar ein stämmiger Ork noch gut krabbeln konnte. Für die meisten potentielle Eindringlinge wie Squatter, Ganger und kleinere Diebe war die Sicherheit mehr als Ausreichend. Profis wie die beiden Elfen würden hier natürlich ohne Probleme hineinkommen, eine mit Sensor gesicherte Dachluke war kein wirkliches Hindernis, der Ork mit Repetierschrotflinte und die Dogge keine unüberwindlichen Gegner. Aber Shadowrunner drangen normalerweise nicht in solche Parkhäuser ein, da gab es lukrativere Ziele. Das fehlen von Kameras und die trotzdem ausreichende Sicherheit machten dieses Parkhaus zu einem perfektem Zwischenlager.
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  • hmm...


    ist ein bischen zu träge geschrieben find ich. diese dunkel, düster und geheimnisvoll athmossphäre kommt gut rüber, wird nur auf dauer langweilig.


    ich erwarte nach vielen sätzen eigentlich immer so ein "Und wenn sie nicht gestorben sind, dann..."


    aber ansonsten gut, hoffe es geht weiter?

  • "Sakura" schrieb:

    Racker ging mehrmals auf Astralsicht, keiner verfolgte sie astral, diese Tunnel machten nicht nur eine Verfolgung mit Drohnen fast unmöglich, sondern auch eine astrale Verfolgung sehr schwer. Kein Magier ging ohne Flaues Gefühl unter die Erde. Die Erde war ein duales Wesen, das nur sehr langsam durchdrungen werden konnte. Es war also nicht möglich, daß ein astraler Verfolger sich großartig in einem unterirdischen Tunnel verstecken oder tarnen konnte.


    Solche Beschreibungen magischer Vorgange sind es, die mir schon bei Pesadillas zu sehr nach "Regeltexten" geklungen haben ... selbst wenn es sich um die Sichtweise eines Hermetikers handeln würde ...
    Ich kann nur nicht genau den "Finger" drauflegen und sagen, warum mich das so stört ...

  • Also ich hab mir mal das file gezogen und etwas reinglesen.


    Was ich bis jetzt glesen habe finde ich etwas flach. Du identifizierst die Charaktäre mehr an ihrem Sexualleben als an Erfahrungen sie wirken dadurch etwas platt. Vor allem als Japanerin wäre Sakura etwas zurückhaltender wenn es um ihre Privatsphäre geht.
    Manche Stellen sind etwas zu langatmig oder wirken wie von einem Werbetext bzw. aus billigen Mangas.
    Die Sister of Mercy sind überigens ein wohltätiger katholischer Orden hierzulande besserbekannt als Barmherzige Schwestern.
    In Gang wäre anders aufgebaut. Da gibt es keine Ausbilder, keinen Drill und vor allem niemanden der sich um die Kinder kümmert. In eine Gang kommt man rein sobald man eine Waffe halten kann und die Ausbildung übernimmt die Strasse. Es ist zwar eine nette Idee aber eben nicht das was man sich unter einer Gang vorstellt.
    Ruth geht gerade noch als Waschbärschamane durch nur vergiss nicht das man zum wirken von Magie nicht unbedingt Tanzen oder irgendwelche Formeln anwenden muss. In manchen Situationen sollte man darauf verzichten.


    Mein Tipp
    Versuche die Charaktäre etwas plastischer Auszubauen und spare etwas mit der rein Körperlichen beschreibung. Es ist etwas unangebracht bei jeder Aktion die ein Charakter durchführt seine körperlichen Vorzüge hervorzuheben. Wenn die Situation passt ist es ok aber ständig davon zu lesen, wie schön und grossbusig oder durchtrainert die Charaktäre sind, ist langweilig. Es giebt auch hässliche Leute und auch das kann man interresant rüberbringen. Versuche die "Webetextpasagen" zu vermeiden oder benutze sie um eine gewisse Ironie rüberzubringen.
    Meiner Meinung nach sollten Charaktäre so aufgebaut werden das man sich schon auf das nächste Buch freud oder sauer ist das es kein nächstes gibt. Das heisst man muss sie mit einem eigenem Leben ausstatten, ihnen ein paar Macken geben. Nimm nicht irgendwelche Mangapüppchen sondern schau dir deine Freunde oder Arbeitskolegen an. Wenn du von anderen Kulturen schreibst Informier dich über die sozialen Umstände und die Kultur dort. Vor allem Asiaten sind sehr schwer darzustellen.


    mfg


    SilverAngel


    p.s.


    Ich hoffe ich habe dich mit meiner Kritik nicht zu sehr verschreckt und würde mich auf eine weitere Geschichte freuen.

    Si vis pacem, para bellum


    Hekate (britische Magieadeptin mit Hang zur Theatralik und Blitzzaubern.)

  • @ SilverAngel


    Guck an, der Erste, der wirklich unzufrieden ist. Hast du es eigentlich ganz druchgelesen? Sollte wohl öfters hier reinschauen.


    Hm, japanische Zurückhaltung und Sexualität. Wie oft warst du schon in Japan, wie viele Japanerinnen kennst du persönlich, wie viele aktuelle seriöse Bücher hast du darüber gelesen?


    Hm, was unterscheidet wohl Schamanen von Hermetikern? Lass mich mal überlegen. Vielleicht ihre Art die Magie zu wirken und zu begreifen? Schamanen wirken nun mal ihre Magie durch Tänze oder Lieder. Kommt im Regelbuch nicht so ganz rüber, da solche Einschränkungen eher in den Bereich von Geas fallen, aber indiansche Schamanen "zaubern" nun mal auf diese Art. Und wenn ich im RPG was hasse, dann Sätze wie "Ich caste meinen 6 Feuerball auf den in der Mitte." Gehts noch Atmokillender?


    -


    Und wer hat eigentlich den Titel editiert?

  • "Sakura" schrieb:

    Schamanen wirken nun mal ihre Magie durch Tänze oder Lieder. Kommt im Regelbuch nicht so ganz rüber,


    Ist auch schlichtweg nicht so richtig - es ist Effekthascherei.
    An der grundlegend anderen Einstellung zu Magie ändert das aber nichts - nur findet Magie trotzdem in erster Linie im Kopf statt.


    "Sakura" schrieb:

    Und wer hat eigentlich den Titel editiert?


    Unser oberster Japanologie-Student - Toa? ;)

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • "Sakura" schrieb:

    Wie oft warst du schon in Japan, wie viele Japanerinnen kennst du persönlich, wie viele aktuelle seriöse Bücher hast du darüber gelesen?


    Nur mal so aus Neugier: wie sieht es damit bei dir aus?


    "Sakura" schrieb:

    Und wer hat eigentlich den Titel editiert?


    Vermutlich jemand der es konnte. Macht den Thread generell verwendbarer, und führt nicht zu Verwechslungen mit Print-Romanen.

  • "SilverAngel" schrieb:

    Was ich bis jetzt glesen habe finde ich etwas flach. Du identifizierst die Charaktäre mehr an ihrem Sexualleben als an Erfahrungen sie wirken dadurch etwas platt. Vor allem als Japanerin wäre Sakura etwas zurückhaltender wenn es um ihre Privatsphäre geht.


    Japan? Meinst du das Japan der robottenden Konzernangestellten und der spiessigen Vororte, oder das Japan der suizidgefährdeten LSD-Jugend? Das Japan der sich ausziehenden Nachrichtensprecherinnen, oder der jungen Frauen, die ihren Körper als Karriere-AG verschachern? Die Idol-Szene, oder den Kaiserhof? Yakuza auf Hokkaido, oder Yakuza in Tokio?


    "Vor allem als XYZ" ist in 99% aller Fälle nicht mehr als ein Klishee und was 60 Jahre sozialer Veränderung hinterlassen kann man sowiso nur erahnen. Die sexuelle Revolution der Frauen ist in Japan grad erst seit knappen 5-10 Jahren im Gange und was daraus wird kann keiner vorhersehen. Du sicher auch nicht. :wink:

  • Mea Culpa ich kann wirklich nicht in die Zukunft sehen und weis daher leider nicht was in 55 Jahren in Japan sein wird. Oder doch? Laut SR Universum ist Japan ungefähr so konservativ wie es vor dem 1. Weltkrieg war und dort war es nicht gang und gebe das Sexualität öffentlich ausgelebt wurde, vor allem nicht von Frauen die mussten nämlich schön brav zu hause bleiben und die Kinderchen versorgen.


    btw. Ich gebs zu ich war noch nie in Japan, das blieb mir bis jetzt erspart dafür kenne ich einige Japaner und ebenso 2 Gaijin die mehrer Jahre in Japan gelebt haben. Der eine auf dem Land und der andere in Osaka. Beide haben bei einheimischen Familien gelebt.


    Zur Magie ich habe erst später gesehen dass Ruth eigentlich Initiatin ist und vielleicht zentriert sie ja unterbewusst die ganze Zeit.


    Ob ich das Buch durchgelesen habe? Ja habe ich und ich muss sagen der Zweite Teil war besser ob wohl ich dir, falls du professioneller Autor werden willst, empfehle weniger Umgangssprachlich zu schreiben und du solltest Teile der Geschichte nicht so oft wiederholen. Das wirkt als möchtest du die Geschichte strecken
    Die Geschichte an und für sich lahmt im ersten Teil zwar etwas, wird aber im zweiten Teil spannender und hat auch einen guten Schuss Humor. Die Story ist im Gegensatz zu einigen anderen SR-Büchern endlich mal was Neues und nicht das gängige SR-Schema oder irgendwelche Superduperüberhelden a la Quicksilver, Burnout und Co. Sie wirkt persönlicher.
    Zu den Schwestern habe ich die Schlussbemerkung auch leider erst nach meinem Post gesehen. Ebenfalls Mea Culpa.


    Als Künstler sollte man Kritik eigentlich etwas lockerer auffassen und sich vielleicht auch Gedanken darüber machen.
    Ich kritisiere ja nicht deinen Geschmack oder Stil sondern möchte dich nur auf ein paar technische Mankos aufmerksam machen. Wenn man den Manga-Stil mag ist die Geschichte sogar ganz gut gelungen. Ich bin eher so der W. Gibson/P.K. Dick-Fan, aber über Geschmack lässt sich nicht streiten und ich will dir deinen gar nicht ausreden.
    Und falls du wieder mal ein Buch rausbringst werde ich es sicher auch wieder lesen.

    Si vis pacem, para bellum


    Hekate (britische Magieadeptin mit Hang zur Theatralik und Blitzzaubern.)

  • Hier gebe ich Silverangel Recht. Das Japan SR's ist weit weniger "modern" als das echte. Ich meine, so jemand wie General Saito, oder die Sache mit Yomi - das klingt eher nach dem imperialen Japan. Auch die Art und weise, wie die Imperial Marines Japans Interessen durchsetzen. Klingt stark nach "Großasiatischer Wohlstandssphäre" - der Zeit des Konflikts mit China.
    Nun, Prostitution und damit eine gewissen Lockerheit der Sitten hat es auch in Japan für die Soldaten sicherlich gegeben - allerdings waren diese Frauen natürlich nicht sehr angesehen (echte Geishas waren es ja wohl sowieso nicht - die waren was für Offiziere). Ist zumindest meine Einschätzung.
    Die Konzernwelt mit ihrem Sexismus und Rassismus atmet auch eher den alten "Yamato-Geist". Ich würde also es ähnlich wie SilverAngel sehen. Natürlich dürfte es auch einen Teil der Kultur geben, der bei weitem nicht so strikt ist (ist nur eben nicht leicht, so viel zu verbinden ohne daß es Risse gibt).

  • Alles was ich bisher von Japan gelesen habe (Japano-Kons in SR-Romanen, japan. Vorgehen in diversen Quellenbüchern u. Runs) stützt eindeutig die Ansichten meiner Vorgänger.
    Das Japan des Jahres 2060 ist um vieles "traditioneller" (jedenfalls was man sich so unter jap. Tradition vorstellt) als vieles, was man heute über Japan hört. (Yomi - 1:1 Übernahme des Umgangs mit Aussätzigen; jap. Vorgehen in den Kolonien erinnert tw. schon ziemlich an die "gute alte Zeit"; die extreme Stellung - u. jetzt auch zunehmend tatsächliche Macht des Kaisers, Wiederbelebung der Ninja-Orden; das Selbstverständnis des Militärs etc.)


    Wo japan. Konangestellte auftreten, da tauchen immer wieder Chauvinismus, Rassismus u. eine große Bedeutung alter Formalia u. 2060 antiqiiert anmutender Benehmensvorschriften auf. Die höheren Konangestellten laufen sogar noch im Frack rum... :wink:



    Frauen haben es in den Kons verdammt schwer (sogar bei der Yakuza).
    Sie müssen SEHR GUT sein, um Karriere zu machen.
    Koreaner werden (in guter alter Tradition) als "Diener" angesehen, andere Völker oft ziemlich geringgeachtet (gajin).
    Nicht, das es IMMER so ist - aber es ist ein Trend. Die Situation der Metas brauche ich ja wohl nicht zu thematisieren...
    Es ist also egal, wie Japan heute ist. 2060 scheint die Tamagotchi-Ära ziemlich abgeebt. Oder vielmehr gibt es zwar noch Elemente des modernen Japans unserer Zeit (ich interpretiere einiges aus dem neuen Drachen-Regelwerk betreffs Ryomo so) aber Tradition spielt eine zentrale Rolle im öff. Leben.
    Nicht das ich es schlecht finde. :roll: Ich kann mit dieser Variante mehr anfangen -u. vermutlich wollten die "Macher" wohl auch so erklären, warum Japan so erfolgreich ist. Denn in der Gegenwart hat Japan z. B. verdammt große Schwierigkeiten, Leute für seine Armee zu bekommen - eine Politik wie sie Japan in der 6. Welt betreibt währe wohl schwer vorstellbar...

  • Ähm ja, schön, und was hat das jetzt mit dem Roman zu tun? Oh, Frauen haben es in der Yakuza schwer. Hm, ist es in der Mafia, der Vori, der Seoulpa oder sonst irgendwo anders? Das ist nicht Japanspezifisches.


    In den offiziellen SR Quellen steht iirc so gut wie nichts über die Stellung der modernen japanischen Frau in der Gesellschaft des Jahres 2060. Ich glaube nicht, das die japanischen Frau still zuschauen werden, dass sie wieder den Status von Besitz bekommen.

  • Also wenn du mal in den Regelwerken nachlesen würdest, dann wüßtest du, daß es zwar auch in anderen Verbrecherorganisationen gewisse Vorurteile gibt - aber die sind selten SO stark wie bei den Yaks. Ich glaube bei den Chinesen und Seoulpas gibt es so was kaum (außer der Ring-Chef hat einen persönlichen Tick in der Richtung) und bei der Mafia gibt es eine Capo? Capa? Wie auch immer...
    Die höchste Frau bei den Yaks hat es nur ein, zwei Stufen weiter unter geschafft - und gilt als DIE große Ausnahme.


    Vielleicht solltest du mal daran denken, daß sich die Kritiker was bei ihrer Kritik überlegen und es nicht nur tun, um deine Arbeit schlechtzumachen. Deine Reaktionen klingen für mich ziemlich in die Richtung, daß du die Kritik als persönlichen Angriff verstehst. Als Autor (und ich spreche da aus einiger FanFic-Erfahrung) muß man aber immer ein offenes Ohr für Kritik haben - es gibt oft Leute, die es in Aspekten besser wissen. Und wenn man sich einen Background nicht selber schafft, sondern aufgreift, sollte man nicht total abblocken...


    Über die Stellung der japanischen Frau steht eigentlich genug da - nämlich, daß sie beruflich eher benachteiligt wird. Das sollte man mal berücksichtigen - es deutet eben auf ein traditionelles Bild hin. Nicht zwingenderweise, aber dafür spricht mehr als dagegen...

  • ich stimme Sterlok zu das du das ganze nicht als persönlichen Angriff sehen solltest.
    Ich zumindest möcht dir eigendlich nur aufzeigen wo du etwas verbessern könntest, was aber nicht heisst das du meinen Ratschlag annehmen musst.
    Es geht nicht darum wie du eine Person darstellst sonder darum ob du sie glaubhaft ist, und ich finde eine traditionelle Japanerin aus gutem Hause die wild durch die Gegend $§&!@ ist nicht wirklich glaubhaft.

    Si vis pacem, para bellum


    Hekate (britische Magieadeptin mit Hang zur Theatralik und Blitzzaubern.)

  • Hier muss ich einfach mal sagen: Der Charakter ist nicht bei der Yakuza (zumindest wäre mir das neu) und sie lebt nicht in Japan. Und schon garnicht muss sie sich an (IMO) einfallslose Japanklischees halten, die SR-Japan FanPro zu verdanken hat. Denn so oder so ist nicht jeder Mensch gleich.

  • FASA. Die dummen Klishees sind von FASA. So einen Schwachsinn hat noch nichtmal FanPro mit der ADL fabriziert, wie der Hirnriss, den FASA mit Japan verbrochen hat. Es sind nunmal Amerikaner, die über Japan schreiben und dabei mit jeder Zeile beweisen, dass sie keine Ahnung von der Welt jenseits Wisconsin/Illinois haben. :wink:

  • Der heutigen Welt - wie schaut es denn mit der imperialistischen Weltmacht Japan heute aus, und wie zerschlagen sind die USA? 8)


    Es sind Setting-Elemente... und wenn man genau darauf achtet, bleibt im effektiven auch in SR wenig vom Klischee generell - die Vorsitzende des Vorstands von Renraku ist da ein (aus männlich-traditioneller Sicht) sehr unbequemes Beispiel.


    Ob die Figur nun so lebt oder nicht ist ihre Sache - nur aus gutbürgerlicher Sicht ist das natürlich völlig unmöglich, so oder so.

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld