Charaktermotivation

  • Hab schon versucht zu sehen ob es schon solche fragen gab aber hab auf die schnelle nichts gefunden ...


    wie seht ihr das mit der motivation eines spezialisierten characters ?


    Nicht umbedingt "Warum renne ich in den schatten" sondern "Warum mache ich das überhaupt ?"


    Beispielsweise kopfgeldjäger .. sicher, man kann es machen wenn man geld braucht, aber was motiviert die leute die das über jahre hinweg machen ? Was motiviert einen sowas überhaupt zu lernen ? Obwohl die gruppen die ich kenne meistens knapp vor der zwangseinweisung stehen ( :? ) kenne ich doch keinen der einfach sagt "Hey, ich lerne jetzt kopfgeldjagt und infiltration, das wollte ich schon immer mal machen .."


    sorry wenn die frage doof ist, aber wüd mich echt mal interresieren ..

  • Bei den meisten meiner Chars kann man die Motivation weiter als Kopfgeldjäger, Profikiller, etc. zu arbeiten an einem Ausspruch in der Art von "... ich hab ja nix anderes gelernt/kann ja nix anderes/kann halt das am Besten" festmachen. Das gilt aber nur für die "unmoralischen" Spezialisten. Die anderen machen das aus "Überzeugung" ("Robin Hood"-Gefühl bei Einbrecher) oder "Spaß" (Rigger und ihre Karren ...) oder anderen Gründen.

    "Sea of living, sea of dying ... tired of both? ... call 555-NIRVANA, only 1.96$/min."

  • Oder aus Überzeugung gegen das System. Ich meine in der Welt von SR fällt es imo nicht schwer sich auf der illegalen Seite der gesellschaftlichen Polarisierung wiederzufinden. Von meinen Charakteren wurde viele vom System desillusioniert oder haben einen tief verwurzelten Hass gegen diese Unterdrückung/Ausbeutung. Oder zu rebellisch sich einem geregelten Arbeitsleben anzupassen :)


    Dawn

  • Da ich eben plane eine Kopfgeldjägerin zu erstellen (hab auch schon alles drum und dran) grüble ich nurnoch über den grund des "berufes" ... auch wenn man einen hass gegen unterdrückung und ausbeutung hat, wird man nicht für konzerne arbeiten um meist unschuldige umzunieten, oder ? Da ein "richtiger" kopfgeldjäger das ja meistens von der pieke auf gelernt hat (a'la leon der profi) fragt sich wirklich aus meiner sicht was der auslöser ist für den moment "Ich verdiene jetzt mein geld (grobe gesagt) dadurch irgendwelchen unschuldigen armen schweinen gegen kohle das hirn rauszupusten" ... und so unmoralisch sollte man einen char ja nun nicht gestalten wenn er gruppentauglich bleiben will (sonst würde man ja jeden kollegen zur selbstbereicherung abknallen)

  • Ich weiß nicht welcher Roman das ist aber wie wäre es erstmal als Critterjäger gearbeitet zu haben. Vor allem in großen Sprawls brauchen die Leute "Kammerjäger" der besonderen Art. In den UCAS bekommt man ja immer noch Kopfgelder für Guhle, oder? Gibt ja auch unintelligente Guhle, mehr Bestien denn sentient beeing. Vampire, Teufelsratten et cetera, das alles muss ja wer jagen. Und wenn du dich später aus Gründen des Geldes oder anderen Gründen auf....nun ja... anderes Wild verlegt hast....


    Nur ne Idee.


    Dawn

  • Möchtest du einen Kopfgeldjäger spielen, der quasilegal gesuchte Personen einfängt und dafür die offiziell ausgelobte Belohnung kassiert, oder eher einen Profikiller wie bei "Leon, der Profi", der für die Mafia Leute über den Haufen schießt?
    Das ist schon ein kleiner Unterschied. :wink:

  • Das mit dem ehemaligen Critterjäger klingt gut, nur warum sollte ein Critterjäger den beruf auf so rabiate art und weise wechseln ? (In den UCAS kriegt man ja massig kohle für Ghule .. 100 - 1000 Nuyen pro kopf, je nach region (steht in irgendeinem roman, ich glaube sogar in der Deutschland in den Schatten triologie ..) ..)


    Eigendlich mehr einen "Leon, der Profi" Kopfgeldjäger der für Organisationen Leute wegfegt, aber Freelancer (sonst würd man ja nicht auf runs gehen, und versuch mal aus der Mafia auszusteigen .. mein ehemaliger Sl würde da so breit grinsen das ihm der kopf abfällt ..) ...

  • Eigendlich führt das doch zu der allgemeineren Frage: warum läuft der Held durch die Schatten ? von da zur jeweiligen spezialisierung ists doch nur noch ein kleiner schritt.


    Und da kommen ja viele Möglichkeiten in Betracht die man sich je nach Vorlieben und hintergrund zurechbasteln kann. Die eine ist, dass man ohne SIN geboren wurde und gar nicht anders konnte als sein Überleben mit illegalitäten zu bestreiten.
    Oder ist man mit SIN geboren gibts da auch diverse Möglichkeiten: Die akte enthält einen Hinweis ( berechtigt oder nicht ), dass du als mögliche kontaktperson zu terroristen ein sicherheitsrisiko für jede firma bist, kein konzern etc stellt dich mehr ein und du bist gezwungen "im dreck zu wühlen" um an geld zu kommen. Überlegt man ein wenig fallen einem tausen gute gründe ein die den helden zum schattenläufer werden lassen.
    Leon ( der Profi ) ist ja selbst attentäter geworden weil er in seiner heimat einen mord begangen hatte aus liebe und als jugendlicher ohne ausbildung und sogar ohne lesen&schreiben zu können ins ausland flüchtete, wo er anfing auf kriminelle weise ums überleben zu kämfen, da ihm nichts anderes blieb.


    Da auch im shadowrun universum denk ich nicht jeder mit der knarre erzogen wird sollte man beim erschaffen des hintergrundes auch drauf achten, dass das umfeld oder die mentalität deines helden begründen warum er Profi im Messerkampf ist und beidhändig schwere Pistolen abfeuert.


    mfg Salva

  • Na ja liegt die Motivation doch in der Vorgeschichte. Manche suchen Rache, andere das schnelle Geld - es gibt aber sicher auxh Leute, die sich vom Mythos der Schatten und dem Thrill anlocken lassen. (u. kommen meist unter die Räder :wink: ).
    Manche müssen untertauchen - und das beste Geld in der Unterwelt (von org. Kriminalität abgesehen) dürfte als Runner zu verdienen sein...
    Na ja - und viele machen wohl das, was sie am besten können. Wenn man früher Soldat oder so war - kann sein, du hast nie was anderes als Schießen gelernt (u. dabei auch viele Skrupel verloren).
    Und in deinem Fall - als Auftragskillerin:
    -Straßenkind, das in der org. Kriminalität aufwuchs und irgendwann halt zum Mörder wurde - und weiter machte (Motto - immer noch besser als anschaffen :wink: ).
    -Eine Spezialistin, die von Konzernen (o. der Regierung) ausgebildet u. eingesetzt wurde - u. jetzt aus irgenwelchen Gründen (passendes Klischee einpassen :wink: ) in den Schatten läuft - auf eigene Rechnung
    -Ex-Söldnerin, deren Skrupel abgeschliffen sind u. für die Töten ein Geschäft ist
    -Ex-Terroristin (s ähnlich wie Söldnerin)
    u.s.w.

  • Es gibt ja den Beruf des "legalen" Kopfgeldjägers, er macht Jagd auf offiziell gesuchte Verbrecher, das kann ein sinnvoller Beruf für jemanden sein, der wie gesagt keine oder nur eine unzureichende Schulbildung hat, oder aber aus irgendeinem Grund mit der normalen Gesellschaft nichts anfangen kann.
    (Es kommt nach vielen Kriegen vor, das Leute, vor allem Jüngere, die keinen Beruf hatten, zur Armee gingen, dann 3-5 Jahre im Krieg waren und danach in der normalen Gesellschaft keinen Platz mehr finden.)
    Solche Leute werden dann oft so etwas, Kopfgeldjäger, Auftragskiller, Schläger bei einer kriminellen Orga. oder sonst was, wo sie mit dem weitermachen können was sie gelernt haben. "Töten, kämpfen, Befehle ausführen!"
    Und aus einem legalen Kopfgeldjäger wird dann durch ein "Angebot, das man nicht ablenen kann" einer, der ein mal für einen Auftraggeber arbeitet und dann kann er nicht mehr zurück. Ab dann ist er Kopfgedjäger bzw. Killer für "private" Auftraggeber.


    Ich hoffe diese Ausführungen helfen dir bei deinem Char, ich glaube, das sie ziehmlich gut werden könnte. Und auch sehr interessant zu spielen, wenn du als Hintergrund noch den Konflikt nimmst, das sie versucht wieder auf die legale Schiene zu kommen ( was aber, wenn man einmal in die Schatten abgetaucht ist, quasi unmöglich wird.)

    Ich liebe den Geruch von Napalm -
    es riecht nach Sieg !!!

  • Ein Runner ist kein Lohnsklave, der Tag ein Tag aus den selben Job im selben Büro erledigt. Als Runner bewegt man sich außerhalb des Systems.
    Auf der einen Seite ist es sicherlich der Kick, auf der anderen das Gefühl über dem System zu stehen. Einige machen ihren Job vielleicht auch aus Überzeugung oder aus Protest. Ich denke allerdings, dass dies auf die wenigstens zutrifft.


    dX

  • Das sehe ich etwas anders. Man steht weder außerhalb, noch gar über dem System, sondern ist ein etwas unorthodoxer Teil und Diener des Systems - indem man für die Kons die Drecksarbeit erledigt. Letzten Endes sucht man sich doch auch eine Nische, in der man sein Leben (in gewissem Wohlstand aber bei hohem Risiko) fristen kann.


    Ich würde als Hauptmotivation die Gier nach dem Gelde nehmen, immerhin verdient man soviel nicht in vielen Berufen - vor allem mit diesen Talenten. Gegenüber dem absolut freischaffenden Kriminellen (also jemanden, der aus eigenem Antrieb und auf eigene Rechung agiert) hat man den Vorteil, sich die Illusion von Selbstständigkeit machen zu können, während man doch Zuhilfe bekommt (Infos von Johnsen haben wohl schon vielen von uns geholfen). Aber das ist nur meine Ansicht.

  • "dantoX" schrieb:

    Auf der einen Seite ist es sicherlich der Kick, auf der anderen das Gefühl über dem System zu stehen.


    Dass gibt einem sicherlich ein vorübergehendes Hochgefühl. Die meisten haben wohl keine andere (Berufs-) Wahl und gehen - wie die meisten Verbrecher - davon aus, dass es sie nicht erwischt.

  • Was mir nur mal so dazu einfällt.... man könnte ja auch einen fanatischen, rechtschaffenen Char spielen, der halt davon überzeugt ist, daß er für das "Gute" kämpft. So a la Paladin bei AD&D. Natürlich ist das nur ne grobe Idee, aber das kann man sicherlich ausmalen... Vielleicht ist er halt bei Lone Star, oder sonstigen ähnlichen Unternehmen, die für "Ordnung" sorgen, nicht angekommen, weil er ZU fanatische und abgedrehte Ansichten hat. Oder so in der Richtung...

  • Motivation meines Charas:


    Freiheit


    Das hängt mit dem Werdegang meines Charas zusammen. Abgesehn davon lässt ihm dieser Werdegang auch nicht viele Möglichkeiten etwas anderes zu machen. Natürlich hätte er mit seiner falschen SIN bzw. seinen Kentnissen den Versuch unternehmen können einen Bauchladen zu eröffnen oder sich als Elektriker zu verdingen, allerdings passt das nicht zu ihm und zu seinem Lebensziel:


    RAAAACHE


    :o) Ich denke das neben der Motivation auch das Lebensziel entscheident ist, neben einem schönen Lebensabend gibt es viele Möglichkeiten. Das Runnterdasein bietet einem oft auch die nötigen Werkzeuge und Hilfsmittel um solche Ziele zu erreichen. Woher bekommt man sonst Waffen, Cyberware und zusätzliche Unterstützung um z.B. einen hohen Kon-Exec umzunieten?