Hallo,
hier mal ein kurzes Update für euch, und wie es ausgegangen ist:
1) Wie erwartet haben sich die SC um die verfügbaren Anteile gezofft, und schließlich geeinigt dass jeder einen gleichen Anteil bekommt bis auf ihren Teamleader der sich allein ein Drittel gegönnt hat, und auf den sie dann ihre Stimmrechte bei der anstehenden Versammlung der Minderheitsaktionäre für den Moment notariell "überschrieben" haben um selber aus der Schusslinie zu sein. Hierbei haben sie darauf geachtet keine Bank zu benutzen, bei der irgendeiner der Gegenspieler im Unternehmen irgendwie seine Finger dran hat.
2) Um alles zu vereinfachen habe ich nach kurzem Studium der aktuellen amerikanischen Regelung bzgl. Aktienunternehmensführung folgendes festgelegt:
2.1) Alle Aktionäre mit gleich oder mehr als 3 % Aktienanteil nehmen an der Hauptversammlung der Aktionäre teil, die gleichzeitig das "Supervisory Board" bildet.
2.2) Alle Aktionäre mit weniger als 3 % Aktienanteil treffen sich vor der Hauptversammlung zur Versammlung der Minderheitsaktionäre. Dort einigen Sie sich auf einen Vertreter, der sie entsprechend ihres Gesamtanteils (zusammenaddiert) im SB vertreten soll, und darauf welchen Standpunkt dieser Vertreter zu den verschiedenen Punkten auf der Tagesordnung der Hauptversammlung vertreten soll.
2.3) jeder Aktionär hat in der jeweiligen Versammlung einen Stimmanteil ensprechend seinem Anteil: vereinfacht auf je eine Stimme pro angefangene 5% Anteile. Das ist natürlich dann nicht so 100% korrekt, aber wir haben das für's Spiel etwas vereinfacht gehalten. So ergaben sich in beiden Versammlungen angesichts der Teilnehmer dort c. 25 Stimmen, woraus man dann ganz gut die einfache Mehrheit, die absolute Mehrheit und die Sperrminorität ausrechnen konnte.
2.4) Das Supervisory Board wählt dann auch die verschiedenen Chief Officer
Das ganze habe ich dann auf eine 4-Seiten PP Präsentation gepackt, wo 1 Seite alle Minderheitsaktionäre mit Stimmen, 1 Seite alle Mehrheitsaktionäre im Supervisory Board, 1 Seite alle aktuellen Chief Officer Stellen (vom CEO angefangen) und 1 Seite alle offiziellen Programmpunkte der Versammlung enthielt.
3) Das wichtigste in der Vorbereitung, nachdem die Spielmechanik und die Parteien geklärt waren war nur noch, die einzelnen Programmpunkte festzulegen. So wollten 4 von 7 Mehrheitsaktionären eine Aktionerhöhung, der Rest nicht, dafür wollte aber der Eigentümer, der eine Sperrminorität alleine hielt und die auch behalten wollte, seinen CEO im Unternehmen halten und eine seiner kleinen Firmen die im Vorfeld schwer angegriffen wurde und Verluste gemacht hatte durch die Klinik kaufen lassen, was ihn erpressbar machte. Alle hatten teilweise verschiedene Vorstellungen von der Postenvergabe, besonders was die leer gewordenen Posten des Chief Legal Officer und Chief Security Officer betraf. Auch gab es verschiedene Interessen betreffend des Zeitpunkts der Offenlegung von positiven Forschungsergebnissen und Unternehmenszahlen, die den Aktienkurs steigern würden, die einen wollten dies vor der Aktienerhöhung machen um weniger Aktion neu ausschütten zu müssen für denselben Geldwert und so ihre eigenen Stimmanteile nicht zu sehr zu verwässern, die anderen wollten vorher noch viele Aktien billig kaufen und nach der Aktienerhöhung dann für einen höheren Wert lukrativ verkaufen, oder den Aktionkurs so niedrig halten um über die Erhöhung so viele Anteile wie möglich für wenig Geld zu ergattern. So ist ein bisschen was zusammengekommen, bei dem sich alle wunderbar zanken können, und alle waren angewiesen über Kompromisse mit dem Gegner und verschiedene fiese Aktionen sich für ihre Ziele Mehrheiten zu beschaffen.
4) Der Vertreter der SC hatte dann 1 Stimme in der Minderheitsversammlung, und dadurch bereits im Vorfeld einen Attentatsversuch zu überstehen. Dann haben sie einen Mindeheitsaktionär aus der Versammlung entfernt, da sie im Vorfeld aufgedeckt haben dass er entgegen den Regeln mit 2% selber in der Minderheitsversammlung saß, und für 7% nochmal in der Mehrheitsversammlung eine Investmentfirma platziert hatte, der er Anweisungen erteilt, womit er ja eigendlich mit 9% Mehrheitsaktionär gewesen wäre.
Für das Spiel habe ich dann einfach für jeden Aktionär ein Firmenlogo oder das Bild einer Person auf Karteikarten auf den Tisch gelegt, und mit einem Würfel darauf die Stimmzahl angezeigt. Die restlichen Spieler, deren SC nicht mit in der Versammlung waren, durften sich dann unter den anderen Teilnehmern einen aussuchen, und den Rest habe ich als SL geführt. Dadurch haben wir einen Abend lang die Aktionärsversammlung durchgespielt. Das Bestechen und Hintertürchen-erpressung ist ein klein wenig zu kurz gekommen, aber so hat es allen trotzdem Spaß gemacht, besonders weil alle Spieler mitbekommen haben wer im Unternehmen für welche Position steht, und auch mal in die Position ihrer Gegner schlüpfen durften. Besonders lustig waren die Auseinandersetzungen zwischen dem SC und einem Mitglied der Yakuza, der plötzlich auch mit im Board saß.
Zur Hauptversammlung sind die SC auf eigenen Wunsch dann drumherum im Einsatz, und können mal hin und wieder einen Blick hinter die Kulissen werfen. Ich habe da ein paar Ideen was passieren könnte - z.b. will der eine Aktionär das Videofeed eines anderen, der nicht persönlich anwesend ist, sabotieren / manipulieren; ein anderer sich an Erpressungen mit Insiderwissen Vorteile verschaffen; ein dritter verhindern dass für das Versagen des bisherigen Security Chefs relevante Informationen und Zeugen vorgeführt werden um die eigenen Manipulationen dabei zu verdecken. Vielleicht gibts dann noch zur Ablenkung einen Anschlags oder Entführungsversuch, jedenfalls ausreichend um die SC die mit der Bewachung und Überwachung der Versammlung in einem dafür gemieteten und ausstaffierten Luxushotel zu beschäftigen.