Benutzt ihr panzerbrechende Munition?

  • "apple" schrieb:

    Ich glaube, wünschenwert wären dann wohl eher kampfunfähige Soldaten.


    Jupp ... Und hat das jemand in Abrede gestellt?


    Zitat

    Nicht umsonst überlegen sich mehrere Ländern, wieder auf stärkere Kaliber als 5,56mm umzusteigen. Einfach weil in der Hitze des Gefechts man nicht die Zeit hat, in Ruhe einen Soldaten kampfunfähig zu schießen, sondern schon genügend Probleme hat, ihn überhaupt zu treffen. Und wenn man ihn dann trifft, man doch lieber einen schweren Treffer als eine leichte Verletzung erreichen will. Bzw die Kampfunfähigkeit. Und die ist mit dem Tode am schnellsten erreicht.


    Man bindet aber mit einem Toten keine weiteren Soldaten ... bei einem schwer verwundeten Soldaten dagegen schon. Tote Kameraden führen eher zu Leuten, die erst recht aufgestachelt werden und dann in regelrechten Kamikazeaktionen eine Unmenge von Gegnern mit ins Grab nehmen. Sind diese Soldaten dagegen damit beschäftigt, ihre Kameraden am Leben zu erhalten und müssen dabei auch noch die Schmerzenschreie "ertragen", dann ist's mit aktivem Kampf in aller Regel aus.

  • "Dea Indianah" schrieb:


    Man bindet aber mit einem Toten keine weiteren Soldaten ... bei einem schwer verwundeten Soldaten dagegen schon.


    und wie erreiche ich es, daß diese feine Liene zwischen "verletzt, aber bedingt handlungsfähig bzw genesbar" und "kampfunfähig durch schwere, langfristige Verletzung" erreicht wird? Denn erster Fall ist für die andere Seite nicht wirklich praktikabel.


    Zitat


    dann ist's mit aktivem Kampf in aller Regel aus.


    Hö? Du meinst, wenn neben mir ein Kamerad anfängt zu schreien, bricht mein Angriff zusammen?


    SYL

  • "apple" schrieb:

    und wie erreiche ich es, daß diese feine Liene zwischen "verletzt, aber bedingt handlungsfähig bzw genesbar" und "kampfunfähig durch schwere, langfristige Verletzung" erreicht wird? Denn erster Fall ist für die andere Seite nicht wirklich praktikabel.


    Nun, wenn nicht plötzlich alle Soldaten zu Supermännern verkommen, ist eine Schussverletzung mehr als ausreichend, um sie kampfunfähig zu machen, gerade weil die Zeiten langwieriger, infanteristischer Auseinandersetzungen vorbei ist.


    Zitat

    Hö? Du meinst, wenn neben mir ein Kamerad anfängt zu schreien, bricht mein Angriff zusammen?


    Was glaubst Du, ist der erste Instinkt, den sehr konkret Du hättest, wenn Dein Kamerad neben Dir anfängt entsprechend zu schreien?
    Sicherlich sieht das anders aus, als wenn der recht sang- und klanglos den Löffel abgibt.


    Insbesondere, wenn man bedenkt, dass selbst die Berufsarmeen wie bei den Amis ihre Soldaten darauf trimmen, keine Verwundeten unversorgt oder gar zurück zu lassen?

  • "Dea Indianah" schrieb:


    Nun, wenn nicht plötzlich alle Soldaten zu Supermännern verkommen, ist eine Schussverletzung mehr als ausreichend, um sie kampfunfähig zu machen, gerade weil die Zeiten langwieriger, infanteristischer Auseinandersetzungen vorbei ist.


    Verletzte Soldaten sind also per default nicht mehr kampffähig, egal wie schwer die Verletzung ist?


    Zitat


    Insbesondere, wenn man bedenkt, dass selbst die Berufsarmeen wie bei den Amis ihre Soldaten darauf trimmen, keine Verwundeten unversorgt oder gar zurück zu lassen?


    Nachdem sie ihren Auftrag erfüllt haben ... oder trainieren sie ihre Leute darauf, den gesamten Angriff abzublasen, sobald die erste Person verwundet ist?


    SYL

  • "apple" schrieb:

    Verletzte Soldaten sind also per default nicht mehr kampffähig, egal wie schwer die Verletzung ist?


    Oh Mann, jetzt treibst Du's echt auf die Spitze ... Klar, ein Streifschuss an einer Extremität macht den Soldaten nicht kampfunfähig. Ein Körpertreffer dagegen (und irgendwie erinnere ich mich, dass genau auf den in aller Regel geschossen wird) schaltet die Mehrheit aller Soldaten lange genug aus und bindet wie gesagt mindestens einen Mann, der damit beschäftigt ist, den Typen zu versorgen / oder aus dem Gefechtsbereich hinauszuschaffen ...


    Zitat

    Nachdem sie ihren Auftrag erfüllt haben ... oder trainieren sie ihre Leute darauf, den gesamten Angriff abzublasen, sobald die erste Person verwundet ist?


    Du willst mir also damit zu vestehen geben, dass die Jungs ihre Kameraden einfach liegen lassen und weitermarschieren?
    Passt irgendwie nicht zu dem, was ich über die diversen Militärdoktrien gehört habe ...

  • Du bringst das Argument, daß Durch die Schreie und die Verwundeten die anderen Soldaten gebunden werden. Theoretisch korrekt.


    Aber: zum einen werden wohl kaum alle gebunden, sondern der Angriff mit mit der Mehrzahl wohl weitergehen (zumindest bei Einheiten über "Anfängerstatus"), während eine Minderheit sich um Verletze kümmert (zumindest bei größeren Gefechten).


    Zum anderen: sterben Menschen lautlos? Ohne Geschrei? Sofort und offensichtlich? Rennen zu einem schreienden Soldaten nicht andere hin und sehen hilflos zu, wie er verblutet und stirbt? Stellen sie sofort die Diagnose "er ist tot, Jim", lassen ihn fallen und kämpfen dann einfach so weiter? Wirkt der Tod von Kameraden nicht psychologisch genauso verherrend? Oder sogar verherrender, weil ich nicht mehr sagen kann "Hey John, das wird schon wieder, gleich kommen die Sanis und dann bist Du erstmal 1 Woche im Feldbett?"?


    Gerade bei den kleineren urbanen Scharmützeln, wie sie immer deutlicher zu Tage treten als neue Form der Kriegsführung: kann man es sich da leisten, den Gegner nur zu verwunden ohne die Garantie zu haben, daß er noch schießen kann, in Angesicht meiner kleinen Infanteriegruppen, wo ein eigener Ausfall schon viel schlimmere Folgen hat als früher bei de Massenschlachten? Wäre es da nicht sinnvoller und logischer, zu sorgen, daß ein Feind definitv kampfunfähig wird?


    Übrigens habe auch ich etwas über verschiedene Militärdoktrins gehört ... und da hieß es eher, daß man den Feind töten soll oder erstmal überhaupt versuchen soll, ihn zu treffen, und sich keine Gedanken über eventuelle Kampfunfähigkeit machen solle, hauptsache, der Feind ist tot ... oder daß gewisse Munitionssorten nicht wirksam genug sind, um den Feind kampfunfähig zu schießen (trotz Körpertreffer) und das wirksamere Waffen gefordert werden ...


    SYL

  • Und weil die gegnerischen Soldaten nach Treffern immer kampfunfähig werden, flennen die US-Militärs regelmäßig rum, daß die 5.56mm zu schwach ist, und die Gegenseite selbst nach Treffern noch zurückschießt...
    hm....

  • (Da wahr wohl jemand nicht eingeloggt, ups... :oops: )


    Im Zweifelsfall neige ich eher dazu, tote Gegner als effizient ausgeschaltet zu sehen.


    Mag alles stimmen, was Du sagst, Rothaut, aber ich denke, die psychologische Wirkung von Verletzten auf andere Kameraden wird hier ein wenig von Dir überschätzt, wenngleich man diese Wirkung auch nicht leugnen kann.


    Im Krieg geht es nicht darum, am Leben zu bleiben, sondern darum, dass es die Gegner nicht tun...

    "Ich dachte immer, es gibt keine Draaaaaaaarrrrggggghhhh...!!!" (Letzte Worte eines Trolls vor seinem Feuertod...)

  • "apple" schrieb:

    Du bringst das Argument, daß Durch die Schreie und die Verwundeten die anderen Soldaten gebunden werden. Theoretisch korrekt.


    Nicht nur theoretisch ...


    Zitat

    Aber: zum einen werden wohl kaum alle gebunden, sondern der Angriff mit mit der Mehrzahl wohl weitergehen (zumindest bei Einheiten über "Anfängerstatus"), während eine Minderheit sich um Verletze kümmert (zumindest bei größeren Gefechten).


    Habe ich behauptet, dass alle gebunden werden? Der signifikante Unterschied: Ein Toter bindet gar keinen Soldaten ...


    Zitat

    Zum anderen: sterben Menschen lautlos? Ohne Geschrei? Sofort und offensichtlich?


    Nein, nein, nein ... Aber das war nicht der Punkt ;)


    Zitat

    Rennen zu einem schreienden Soldaten nicht andere hin und sehen hilflos zu, wie er verblutet und stirbt? Stellen sie sofort die Diagnose "er ist tot, Jim", lassen ihn fallen und kämpfen dann einfach so weiter?


    Sie stellen den Tod fest und können dann ohne Bindung weiterer Kräfte weitermachen.


    Zitat

    Wirkt der Tod von Kameraden nicht psychologisch genauso verherrend?


    Wohl nicht, denn es kommt anscheinend immer wieder zu einer Aufputschreaktion, um "Rache" für die Gefallenen zu nehmen ...
    Die Psychologie des Menschen ist immer wieder etwas überraschendes ...


    Zitat

    Wäre es da nicht sinnvoller und logischer, zu sorgen, daß ein Feind definitv kampfunfähig wird?


    Womit wir wieder beim Kosten / Nutzenverhältnis wären.


    Zitat

    Übrigens habe auch ich etwas über verschiedene Militärdoktrins gehört ... und da hieß es eher, daß man den Feind töten soll oder erstmal überhaupt versuchen soll, ihn zu treffen, und sich keine Gedanken über eventuelle Kampfunfähigkeit machen solle, hauptsache, der Feind ist tot ...


    Und wessen Doktrin war das, von der Du "gehört" hast?
    Du hast ja schon mehrfach selbst zugegeben, dass Dein Wissen aus Büchern und Reportagen stammt ;)
    Ich dagegen habe sowohl meine Zeit beim Bund abgeleistet, als auch während der Zeit das eine oder andere Manöver bei den Amis mitgemacht und die dabei "hautnah" erlebt. Und irgendwie war es in beiden Fällen das selbe: Primärproblem "Nicht getroffen werden", Sekundärproblem "Treffen" und auch der Army Sarge sprach davon, dass ein getroffener Gegner die Kräfte des Gegners teilweise bindet und so zusätzlich schwächt, während ein Toter nur den Verlust eines ganz bestimmten Maßes an Kampfkraft bedeutet ...
    Sorry, wenn ich das jetzt so sage, aber manchmal würde ich mir schon wünschen, dass einige Leute doch echte Erfahrung mit dem Militär gemacht hätten, die über Bücher, Film und Fernsehen oder irgendwelche Tage der offenen Tür hinausgehen. Es ist nämlich irgendwie zwar immer wieder nett, dass Du (und andere) mir etwas über Laborierungen, Kaliber, Ausrüstungsstand von Spezialeinheiten, etc. sagen kannst, aber Dir scheinbar kein Bild von normalem Infanterieeinsatz machen kannst.


    Zitat

    oder daß gewisse Munitionssorten nicht wirksam genug sind, um den Feind kampfunfähig zu schießen (trotz Körpertreffer) und das wirksamere Waffen gefordert werden ...


    Genau da liegt der Hund begraben. Fordern tun die (ausführenden) Militärs gerne und viel. Aber die Entscheidungsträger geben trotzdem nicht das entsprechende Geld aus, selbst in so verwöhnten Militärapparaten wie den US-Streitkräften. Und wenn man sich anschaut, aus welchen Gründen z.B. die BW vom G3 auf's G36 umgeschwenkt hat, scheint es doch so zu sein, dass man potentiell geringere Schadenswirkung beim kleineren Kaliber bewußt in Kauf nimmt, um andere Nebeneffekte zu minimieren ...
    Bezogen auf das ursprünglich zur Diskussion stehende Thema eventueller Schockwirkung, heißt das nach wie vor: Man müsste umfassende Grundlagenforschung betreiben bei einem Phänomen, das zumindest nach den bisher bekannten Daten keinen wirklich signifikanten Leistungszuwachs für den typischen Infanteristen bedeuten würde, danach müsste man die Truppen mit entsprechenden Waffen versehen und die entwickelte Munition müsste idealerweise auch noch einfach und günstig herzustellen sein.


    ________


    "Kodiak" schrieb:

    Und weil die gegnerischen Soldaten nach Treffern immer kampfunfähig werden, flennen die US-Militärs regelmäßig rum, daß die 5.56mm zu schwach ist, und die Gegenseite selbst nach Treffern noch zurückschießt...
    hm....


    *blubb*

  • "Dea Indianah" schrieb:

    Der signifikante Unterschied: Ein Toter bindet gar keinen Soldaten ...


    Bist Du Dir da absolut sicher?


    Zitat


    Die Psychologie des Menschen ist immer wieder etwas überraschendes ...


    Ja nicht? Ich zb denke durchaus, daß der Tod anderer Menschen andere Menschen durchaus belasten kann und sie nicht automatisch in rachedürstene Kampfmonster verwandelt.


    Zitat

    Und wessen Doktrin war das, von der Du "gehört" hast?


    Bund und Ami. Was für Doktrins waren denn Deine, die Du "gehört" hast?


    Zitat


    Du hast ja schon mehrfach selbst zugegeben, dass Dein Wissen aus Büchern und Reportagen stammt ;)


    Korrekt. Das ist ein Teil meiner Wissens. Ich schätze, Bücher und Reportagen bilden auch einen Teil Deines Wissens.


    Zitat


    Ich dagegen habe sowohl meine Zeit beim Bund abgeleistet, als auch während der Zeit das eine oder andere Manöver bei den Amis mitgemacht und die dabei "hautnah" erlebt.


    Ach, Du auch? Cool. Dann sind wir schon zwei.


    Zitat


    Sorry, wenn ich das jetzt so sage, aber manchmal würde ich mir schon wünschen, dass einige Leute doch echte Erfahrung mit dem Militär gemacht hätten


    Och, Du, sei aber jetzt nicht so gemein zu mir, weil ich es wage, Dir zu wiedersprechen auf Grundlage von Gesprächen mit Fallschirmjägern (oder Panzergrenadieren *ist schon ein paar Jährchen her*) und US-Offizieren.


    Vielleicht liegts auch nur daran, daß bei einer Armee von 300 00 und 1 000 000 wie üblich unterschiedliche Meinungen kusieren? Theorie und Praxis?


    Zitat


    scheint es doch so zu sein, dass man potentiell geringere Schadenswirkung beim kleineren Kaliber bewußt in Kauf nimmt, um andere Nebeneffekte zu minimieren ...


    Sicher. Ist das was neues? Betrachtet als Gesamtsystem ist der Schaden einer Waffe in der Tat nur eines unter vielen Eigenschaften.


    *sigh*


    Irgendwie ist das ermüdend. EOD.


    SYL

  • Also zum einen Korrektur Solar Plexus: (von meinem eigenen Schwachfug :))


    Das ist ein Nervenknoten über dem Magen, d.h. wenn man da hinboxt (was zufälligerweise genau dieser elastische Knochen WÄRE) dann klappt man u.U. zusammen. genauer nachzulesen hier


    Irgendwie war ich der Meinung das ich den Unterschied zwischen einer Pistolen-wunde und einer Gewehrwunde angeprangert habe, aufgrund der wesentlich schnelleren Gewehrmunition, aber egal :)

    Zitat

    weil Chancen und Risiko bei einem „finalen Rettungsschuß“ ganz andere wären


    Äh...nein. der finale Rettungsschuss geht IMMER in den Kopf, nach Möglichkeit in den Hypothalamus, eine etwa Golfballgrosse Region "oben-hinten" im Kopf, der alle willkürlichen Bewegungen steuert, so auch den Abzugsfinger. Insofern hat HG-munition keine Auswirkung auf die Taktik des SEK-Scharfschützen.


    Zitat

    Soldaten verwunden vs gleich töten bla bla


    Natürlich ist es effektiver einen Soldaten gleich zu töten als ihn zu verwunden. Aber:
    Der durchschnittliche Soldat bleibt bei einem Schulterschuss nicht stehen und schiesst weiter, er klappt auch bei einem Beinschuss zusammen und schreit rum und will erstmal nicht schiessen. (Alle die beim Bund waren: Berufssoldaten haben auch nicht mehr Ausbildung als die 3 Monate und evtl. ne Übung oder 2)
    Zum einen wird gesagt das schnelle urbane Gefechte die Norm sind als längere Feldzüge...ja und wenn da ein Soldat erstmal verwundet ist und rumschreit und versorgt werden muss dann geht ja wohl Zeit verloren oder nicht?
    Guckt euch mal die Landung in der Normandie an bei James Ryan...die Leute kämpfen da nicht weiter wenn sie getroffen werden, die bleiben erstmal liegen oder krabbeln in Deckung.


    Ist ein Soldat verwundet muss er versorgt werden. Dadurch bindet er mindestens sich selber. Gehen wir mal davon aus das er nur sich selber braucht, um stabil zu bleiben, dann ist er für diesen Kampf trotzdem raus und ist keine bedrohung mehr. (Wohlgemerkt reden wir hier von Infanterie) Sicherlich wird keiner mitten im Feuergefecht aufhören zu schiessen und verarzten, aber in einer Feuerpause bzw. wenn dieses Haus gesichert ist, sehr wohl.


    Zitat

    flennen die US-Militärs regelmäßig rum, daß die 5.56mm zu schwach ist, und die Gegenseite selbst nach Treffern noch zurückschießt


    Ach ja? wo steht das denn? Ein Magazin mit 30 Schuss 5.56mm wiegt weniger als eins mit 20x7,62mm, d.h. man kann mehr "Argumente" tragen. Panzerung ist zwar wirksamer, aber man kann auch mit einem 5.56er besser zielen und treffen als mit 7,62mm (Vergleich G36 und G3, oder eine .303er Jagdflinte mit einer 0.223er Kaliber) Wenn auf einen geschossen wird, wird niemand sagen "Haha, ist ja nur 5,56 ich kann ja dann zurückschiessen" sondern wird erstmal in Deckung springen, genauso wie bei 7,62mm...und dann kommt die IMO bessere Trefferwahrscheinlichkeit zum wirken.


    Zitat

    Fragt mich bitte nicht was das für zeug war was da ins fleisch kommen kann, was es ungenießbar macht


    Guck mal "Three Kings" wo George Clooney erklärt wieso ein Bauchschuss so tödlich ist...ich denk mal das spielt eine Rolle :)


    Disclaimer: Ich bin PERSÖNLICH der Ansicht 5,56mm Munition und dessen Gewehre sind zielgenauer aufgrund des geringeren Rückstosses und des leichteren Gewicht des Gewehres zum ruhighalten. Versuche mit G3, G36 beim Bund 0.303er Remington Jagdgewehr, .223Winchester Sportgewehr, AR15 (wie M16, nur ohne Salve) und M14 in den USA bestätigen, zumindest für mich, diese Theorie.

  • "apple" schrieb:

    Bist Du Dir da absolut sicher?


    Ich bin mir sicher, dass ein Verwundeter andere Soldaten länger bindet ...


    Zitat

    Ja nicht? Ich zb denke durchaus, daß der Tod anderer Menschen andere Menschen durchaus belasten kann und sie nicht automatisch in rachedürstene Kampfmonster verwandelt.


    Ich hatte nicht von Automatismus gesprochen ;)



    Zitat

    Bund und Ami. Was für Doktrins waren denn Deine, die Du "gehört" hast?


    Na ganz zufällig die selben ... plus Holländer, wobei das Intermezzo recht kurz war ...


    Zitat

    Korrekt. Das ist ein Teil meiner Wissens. Ich schätze, Bücher und Reportagen bilden auch einen Teil Deines Wissens.


    Mich hätte jetzt mehr die Praxis interessiert ...


    Zitat

    Ach, Du auch? Cool. Dann sind wir schon zwei.


    So richtig infanteristisch ... in Manövern? Mit Leuten, die auch schon echte Kampferfahrung hatten?


    Zitat

    Och, Du, sei aber jetzt nicht so gemein zu mir, weil ich es wage, Dir zu wiedersprechen auf Grundlage von Gesprächen mit Fallschirmjägern (oder Panzergrenadieren *ist schon ein paar Jährchen her*) und US-Offizieren.


    Fallis sind auch das Paradebeispiel normaler Infanterie ... :mrgreen:
    Die Panzergrenies passen schon eher ins Bild ...
    Und bei allem Respekt für US-Offiziere, aber in Punkto Infanterie, gebe ich da mehr auf das Wort eines Unteroffiziers, der mit seinen Jungs an der Front liegt und sich darum zu kümmern hat, dass seine Jungs es überleben, als auf den generischen US-Offizier, der bei normalen Einheiten mehr ein Verwaltungsmensch ist.


    Zitat

    Vielleicht liegts auch nur daran, daß bei einer Armee von 300 00 und 1 000 000 wie üblich unterschiedliche Meinungen kusieren? Theorie und Praxis?


    Nun, Du bist doch derjenige, der von Theorie ausgeht ;)


    Zitat

    Sicher. Ist das was neues? Betrachtet als Gesamtsystem ist der Schaden einer Waffe in der Tat nur eines unter vielen Eigenschaften.


    Dennoch willst Du mir diesen Schaden plötzlich als den Hauptbeweggrund für ihren (möglichen) Einsatz verkaufen?!
    *Thumbs up*


    Zitat

    *sigh*


    Irgendwie ist das ermüdend. EOD.


    In der Tat ... sehr ermüdend ...

  • "Dea Indianah" schrieb:


    Genau da liegt der Hund begraben. Fordern tun die (ausführenden) Militärs gerne und viel. Aber die Entscheidungsträger geben trotzdem nicht das entsprechende Geld aus, selbst in so verwöhnten Militärapparaten wie den US-Streitkräften.


    Komisch das die Amis gerade erst eine neues 6.8mm (oder in dem Dreh) Kaliber entwickelt haben und in kleinem Rahmen einführen.


    Zitat

    Und wenn man sich anschaut, aus welchen Gründen z.B. die BW vom G3 auf's G36 umgeschwenkt hat, scheint es doch so zu sein, dass man potentiell geringere Schadenswirkung beim kleineren Kaliber bewußt in Kauf nimmt, um andere Nebeneffekte zu minimieren ...


    Dann erzähl doch mal welche Gründe das deiner Meinung nach gewesen sind.

  • "Kodiak" schrieb:

    Komisch das die Amis gerade erst eine neues 6.8mm (oder in dem Dreh) Kaliber entwickelt haben und in kleinem Rahmen einführen.


    Abgesehen von diesem "kleinen" Rahmen, ist es doch wohl so, dass sich dort Kosten und Nutzen tatsächlich bis zu nem gewissen Grad erwiesen haben, sodass jetzt der "feldtest" kommt ;)
    Ich warte lieber mal darauf, ob sie derartige Waffen flächendeckend einführen.


    Zitat

    Dann erzähl doch mal welche Gründe das deiner Meinung nach gewesen sind.


    Nö ... das kannst Du mit Deinem umfangreichen Wissen sicher viiiiiiiiieeeeeeeeeel besser :mrgreen:

  • "Dea Indianah" schrieb:


    Nö ... das kannst Du mit Deinem umfangreichen Wissen sicher viiiiiiiiieeeeeeeeeel besser :mrgreen:


    Sicher, ich kenne die Gründe ganz gut, ich wollte aber wissen welche es deiner Meinung nach sind.

  • @ Indianah, apple und Kodiak
    Hört bitte auf, euch gegenseitig Referenzen um die Ohren zu knallen. :(


    Ich glaube fest daran, dass Ihr alle drei mehr oder weniger Ahnung von dem habt, was ihr sprecht.


    Irgendwie sollten wir langsam zu einem Kompromiss finden, sonst haben wir uns auf Seite 20 noch in den Haaren... 8)


    Wie wäre es damit...:


    1. Man kann vermuten, dass die Geschwindigkeit eines Projektils im Zusammenhang mit dem zu verursachenden Wundschaden und der Wirkung auf den Organismus des Opfers steht.


    2. Je schneller eine Kugel ist, desto grösser wäre theoretisch die Wundwirkung.


    3. Um einen neuralen Schock zu verursachen, reicht anscheinend schon ein Streifschuss. Hauptsache ist, Gewebe wird verletzt worauf die Nervenbahnen Alarm schlagen.


    4. Noch nicht geklärt ist, warum bei gewissen Wunden der besagte Schock vermutlich eintritt, und bei anderen wiederum nicht.


    5. Ein klarer Beleg der Theorie/These/des Gerüchtes (wie auch immer) ist nur sehr schwer zu erbringen, da es an offiziellen Quellen und Forschungsergebnissen mangelt, die den Sachverhalt fundiert darstellen.


    6. Eine physikalische Schockwirkung im getroffenen Körper (zumindest in dem vorher dargestellten Ausmass, ausgelöst durch die Überschallgeschwindigkeit des Projektils) ist nach Meinung der meisten Forenbenutzer hier anscheinend Humbug.


    Darüberhinaus wird die Schallgeschwindigkeit im Wasser (um es auf das Gewebe des menschlichen Körpers umzumünzen) erst bei ca. 1800 m/s erreicht, und so gut wie keine Geschosse erreichen diese Geschwindigkeit, was die Erklärung mit dem sich ausbreitenden Schall im Körper eigentlich ausschliesst.


    Das heisst meiner Meinung nach aber nicht, dass die Druckwelle des Einschlags keinen zusätzlichen Schaden in der Wunde anrichten kann, auch wenn der wahrscheinlich nicht stark genug ist, um den gesamten Kreislauf zum kollarbieren zu bringen.


    Desweiteren:


    - Verwundete Soldaten binden in gewissem Masse die Aufmerksamkeit ihrer restlichen Kameraden.


    - Ob es sinnvoller/effektiver/vernünftiger wäre, einen Gegner zu verletzen anstatt ihn zu töten, ist anscheinend genauso ein Streitthema wie die Hochgeschwindigkeitsmuni.


    Neutral betrachtet: Es kommt wohl immer auf das zu erreichende Ziel des Einsatzes an, ob ein längeres Stellungsgefecht, oder eine rasche Infiltration vonnöten ist.


    Im Häuserkampf würde ich keine Gegner "nur" verletzen wollen.


    Wenn man aber im Bunker liegt, und ein Trupp Gegner liegt 50 Meter weiter, dann hat die Theorie mit den gebundenen Kameraden durchaus was für sich...


    - Die Legende von der ultimativen Hochgeschwindigkeits-ein-Schuss-und-weg-Munition ist (zumindest solange sie noch nicht wissenschaftlich nachgewiesen wird) nicht glaubhaft. Zumindest nicht in dem Kontext als Wundermunition, in dem sie bisher verwendet wurde.


    - Die Aussagen von andern, seien es Unteroffiziere beim Bund, Sergeants im Amiland, Ausbilder, Jäger oder Waffenfreakz sind sehr, sehr durchwachsen und schwanken von vorsichtig kompetent bis hin zu unverhohlen naiv. Deshalb sind weitergegebene Quellen (auch wenn sie für den einzelnen noch so glaubhauft sein sollten) einfach in der Regel von Haus aus schon mal etwas unglaubwürdig.


    Letztendlich fällt es einem schwer, unter soviel Ausschuss-Meinungen (damit meine ich nicht die Meinungen der Forenbenutzer hier!!!) die heraus zu suchen, die einem am ehesten plausibel und logisch erscheint.



    Ich bitte darum, Punkte, die ich falsch ausformuliert habe, zu kritisieren.

    "Ich dachte immer, es gibt keine Draaaaaaaarrrrggggghhhh...!!!" (Letzte Worte eines Trolls vor seinem Feuertod...)

  • Genaugenommen ist inzwischen eher von einer psychosomatischen Schockwirkung bei den einzelnen Fällen die Rede, denn von einem neuralen Schock...

    In a free society, diversity is not disorder. Debate is not strife. And dissent is not revolution.

    George W. Bush

    And while no one condones looting, on the other hand one can understand the pent-up feelings that may result from decades of repression and people who've had members of their family killed by that regime, for them to be taking their feelings out on that regime.

    Donald Rumsfeld

  • "Stilgar" schrieb:

    Also zum einen Korrektur Solar Plexus: (von meinem eigenen Schwachfug :))


    Das ist ein Nervenknoten über dem Magen, d.h. wenn man da hinboxt (was zufälligerweise genau dieser elastische Knochen WÄRE) dann klappt man u.U. zusammen. genauer nachzulesen hier

    Mir ging es um den elastischen Knochen, der so einfach Unfug ist ;)
    Oder bezeichnest du das Gehirn (sinngemäß: "nerve cell clusters with supporting tissue") auch als elastischen Knochen? ;)


    Könnte man zwar bei einigen meinen, aber ....


    Cya Wraith

  • Bei einigen Personen, die ich das Pech habe zu kennen drängt sich mir der Verdacht auf, dass die Schädeldecke nur da ist, damit das Vakuum nicht rauskommt...


    Ich dachte immer, elastische Knochen wären eher Knorpel und nicht Knochen :?

    "Im Leben eines Vaters kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem er das Zimmer seiner Tochter in die Luft sprengt..."
    -Homer Simpson

  • nö. ein elastischer Knochen hat nur nicht so viele Mineraleinlagerungen das er fest ist. ein Kinderknochen z.B. ist wesentlich flexibler als der eines z.B. 50 jährigen Mannes.


    Zitat: (...) überschritten werden. Knochen von jungen Tieren sind elastischer als von älteren Tieren. Ihre Sprödigkeit nimmt mit zunehmenden Alter zu. (...)
    Quelle


    Auch wenn da jetzt von einem Hund gesprochen wird, ich denke beim Menschen ist das nicht anders.


    Hier das ganze mal von einer bio-mechanischen Seite erklärt:
    Bahnhof?