Holdouts und Leichte Pistolen

  • So weit ich weiß kann man durchaus Strom durch bestimmte Keramiken leiten. Keramik =/= Porzellanteller.

  • Klar kann man das. Man kann Strom durch jeden Stoff leiten, auch durch Luft, Plastik und destilliertes Wasser. Die Frage ist nur, ob davon am anderen Ende der Leitung noch viel ankommt(was gerade bei Tasern mit Hochspannung wichtig ist). Da Keramik und Plastik als Isolator eingesetzt werden, bezweifle ich mal die Funktionalität des Urban Taser Konzeptes.


    Auch wenn man mit einem gewissen Suspension of Disbelief sagen könnte, dass die Chemie und die Werkstoffkunde anno 2050-63 so weit sind, dass man Plastiken mit Leitfähigkeit herstellen kann.

    "Einer muss der Bluthund werden, ich scheue die Verantwortung nicht!" - Gustav Noske

  • Es gibt schon die Möglichkeit einen Taser zu bauen, der nicht von MADs entdeckt wird, denn das einzige was daran Strom leitet und aus Metall sein müsste sind die dünnen Kabel. Hohe Spannungen bzw. Ladungen bekommt man auch mit ferroelektrischen Keramiken hin.


    Ein MAD der so empfindlich ist, dass er sogar auf die Kabel anschlägt dürfte allerdings bei jeder zweiten (bekleideten) Person einen Fehlalarm auslösen, ganz zu schweigen von Alltagselektronik, in der auch ein paar elektrisch leitende Bestandteile sein müssen, selbst wenn sie auf optischer Basis arbeitet.


    Skyrock :
    Elektrisch leitende Kunststoffe gibt es schon heute, fallen aber eher in den Bereich exotische Spezialwerkstoffe. Das kann sich in den nächsten Jahren aber durchaus ändern.

  • "VIR2L" schrieb:

    Es gibt schon die Möglichkeit einen Taser zu bauen, der nicht von MADs entdeckt wird, denn das einzige was daran Strom leitet und aus Metall sein müsste sind die dünnen Kabel. Hohe Spannungen bzw. Ladungen bekommt man auch mit ferroelektrischen Keramiken hin.


    Hohe Spannungen: ja, hohe Ladungen: nein. Und da solche Keramiken für ihre Spannungsabgabe/aufnahme Kabel brauchen, wird ein Taser sicher das MAD-Feld stören.


    Zitat

    Ein MAD der so empfindlich ist, dass er sogar auf die Kabel anschlägt dürfte allerdings bei jeder zweiten (bekleideten) Person einen Fehlalarm auslösen, ganz zu schweigen von Alltagselektronik, in der auch ein paar elektrisch leitende Bestandteile sein müssen, selbst wenn sie auf optischer Basis arbeitet.


    Ein sensibler MAD schlägt schon aus, wenn ein nackter Mensch durch ihn hindurchläuft. Das Geheimnis eines brauchbaren MADs ist es, das Störsignal richtig zu interpretieren - Uhr oder Bombe, Gürtelschnalle oder Messer,...? Die meisten piepsen einfach nur und die Person wird per Hand abgetastet/einer Feinuntersuchung unterzogen.


    Zitat

    Elektrisch leitende Kunststoffe gibt es schon heute, fallen aber eher in den Bereich exotische Spezialwerkstoffe. Das kann sich in den nächsten Jahren aber durchaus ändern.


    Silbergefüllte Leitklebstoffe werden in der Elektronik besonders bei Temperaturen >160 °C schon serienmäßig eingesetzt und verdrängen seit der Bekanntgabe des zukünftigen Verbot bleihaltiger Lotwerkstoffe die Löttechnik.

  • LeDragon :
    Ich will mich hier nicht mit dir in Fachsimpeleien verstricken, aber das mit den hohen Ladungen in Keramiken geht, habe mich erst vor ein paar Wochen im Praktikum damit beschäftigt! Schließlich sind es genau diese Werkstoffe, die in modernen Kondensatoren eingesetzt werden und alles andere (z.B. Akkus) scheidet meiner Meinung nach für Taser aus, zumindest aus heutiger Sicht.


    Sicherlich kann man MADs bauen die empfindlich genug sind, aber ein Expertensystem, das die Daten auswertet und wirklich sicher sein soll produziert bestimmt auch 2060 noch sehr viele Fehlalarme. Das kann man dann entweder mit anderen Detektoren ausgleichen (z.B. Chemsniffer) oder man stellt Personal zur Kontrolle ab.
    In Sicherheitsbereichen ist sicherlich beides der Fall, bei etwas weniger gesicherten Bereichen mit mehr "Publikumsverkehr" wird das jedoch aus vielen Gründen kaum machbar sein.


    Ich glaube daher schon, dass man einen deratigen Taser viel eher durch Kontrollen bekommt als z.B. eine kleine Keramikpistole. Schließlich hat die immer das Problem mit den Treibsätzen (Für einen Taser gibts andere Möglichkeiten die Nadel zu beschleunigen), mal ganz davon abgesehen, dass Munition, die nicht auf einem MAD erscheint, verdammt teuer sein dürfte.
    Ja, ich weiß, es gibt Hi-C Geschosse, aber die sind samt der Regeln imho ziemlicher Unsinn.
    Sieht dann imho eher so aus, dass der MAD sagt "vielleicht" aber der Chemsniffer meint "negativ" und damit dürfte man in vielen Bereichen durchkommen.
    Andererseit reicht es für einen Verdacht des Chemsniffers sicher schon aus, wenn man die Klamotten zuvor bei einem Feuergefecht anhatte und danach nicht gründlich gewaschen hat... :wink:


    Was Spezialmunition wie APDS oder Explosiv in leichten Pistolen angeht: Solche Munition ist bei uns nicht für alle Kaliber zugelassen. Ich denke auch, dass es einem bei durchschlagkräftigerer Munition (z.B. AF) ganz schnell die Waffe aus der Hand gerissen wird, wenn man dumm genug ist sowas aus einer Hold Out zu verschießen.
    In unserer Runde ist das aus irgendwelchen, mir schleierhaften Gründen zwar nicht so verbreitet, aber ich finde die einzig "sinnvollen" Waffen im Bereich Hold Out / Leichten Pistolen sind entsprechende Chemtech-Waffen.

  • "VIR2L" schrieb:

    Ich will mich hier nicht mit dir in Fachsimpeleien verstricken, aber das mit den hohen Ladungen in Keramiken geht, habe mich erst vor ein paar Wochen im Praktikum damit beschäftigt!


    Dann haben wir uns missverstanden, ich dachte, du möchtest Spannung/Ladungen über Piezokeramiken erzeugen. Sorry, mein Fehler. Nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil. :wink:

  • Also bei uns sind Leichte Pistolen und Holdouts wirklich nur ne Art Notnagel, also auch wenn eine größere Knarre auffallen würde oder wenn nix anderes zur Hand ist.
    In ersteren Fällen wird das bei uns dadurch erleichtert, dass da dann viele Mali (auch welche durch Hausregeln) für die Beschossenen zum Tragen kommen (Überraschung, Schuss aus extrem kurzer Entfernung, ...). So bringt auch ne Holdout was. Außerdem sorgt auch ne LP (nein, nicht dieses runde, schwarze Ding) dafür, dass die Leute sich erstmal ducken.
    Die Automatikpistolen werden nur von Chars eingesetzt, die nix besseren für ein Deckungsfeuer bei sich tragen.

    "Sea of living, sea of dying ... tired of both? ... call 555-NIRVANA, only 1.96$/min."

  • Der Sinn und Zweck von Holdouts im SR-Regelsystem sei mal dahingestellt.


    Aber wenn bei Dir Leute, die von HO getroffen werden, schwer verletzt sind, was passiert dann mit jemandem, der z. B. von einer Schrotflinte getroffen wird. Ist der dann dank den Modis gleich von Haus aus tot?

    "Ich dachte immer, es gibt keine Draaaaaaaarrrrggggghhhh...!!!" (Letzte Worte eines Trolls vor seinem Feuertod...)

  • Bei uns ist es einungeschriebenes Gestz, dass diese speziellen Regeln nur für HO oder LP gelten.
    Schafft es bei euch einer 1. eine Schrotflinte unauffällig durch die Sicherheitskontrollen auf eine Kon-Party zu bringen und 2. dann das Opfer völlig zu überraschen, indem er ihm die Hand gibt und ihm mit der "unauffälligen" Schrotflinte in der anderen Hand einen Bauchschuss zu verpassen?
    Diese Modifikatoren sollen, dafür sorgen, dass HOs und LPs auch mal zum Einsatz kommen, da sie meiner Meinung nach einen Sinn als Zweit- oder Dritt-Waffe haben und für Einsätze, wo man auch mal unauffällig durch die Kontrollen muss, brauchbar sind.
    Dumm ist halt nur, dass sie in der "harten" Welt von 2060 unterpowert sind. (Der Wert in den Regeln ist meiner Meinung nach ok.) Deshalb haben wir halt Regeln, die den Vorteil "Ich habe eine Knarre, die fünf Wachen wissen es nicht, und der Rest ist so unbewaffnet wie eine Oma beim Kaffeekränzchen" besonders herausstellen.

    "Sea of living, sea of dying ... tired of both? ... call 555-NIRVANA, only 1.96$/min."

  • "His Neutralness" schrieb:

    Bei uns ist es einungeschriebenes Gestz, dass diese speziellen Regeln nur für HO oder LP gelten.


    Ach so...


    "His Neutralness" schrieb:

    Schafft es bei euch einer 1. eine Schrotflinte unauffällig durch die Sicherheitskontrollen auf eine Kon-Party zu bringen und 2. dann das Opfer völlig zu überraschen, indem er ihm die Hand gibt und ihm mit der "unauffälligen" Schrotflinte in der anderen Hand einen Bauchschuss zu verpassen?


    Hahaha, mich zu erschiessen, das wollten schon mehrere versuchen. Gott sei Dank haben sich meine Bodyguards gleich auf ihn geworfen... :lol: 8)


    "His Neutralness" schrieb:

    Dumm ist halt nur, dass sie in der "harten" Welt von 2060 unterpowert sind. Deshalb haben wir halt Regeln, die den Vorteil "Ich habe eine Knarre, die fünf Wachen wissen es nicht, und der Rest ist so unbewaffnet wie eine Oma beim Kaffeekränzchen" besonders herausstellen.


    Mir erschliesst sich noch nicht ganz der Zusammenhang, zwischen dem Verstärken der Wirkung bei HO bzw. dem Verteilen von Mali auf die Opfer und dem Umstand, dass man die Waffe wegen ihrer Grösse schwerer erkennen kann.


    Dein Ziel ist ehrbar und verständlich, und ich stimme Dir zu, dass Holdout-Knarren im Fusshalfter gerade bei feineren Anlässen oder in besseren Schuppen wesentlich praktischer sind als 4 kg Stahl im Sacko, aber bist Du Dir sicher, dass Du das Problem nicht von der falschen Seite her angehst?

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  • "DARKWATER" schrieb:

    Dein Ziel ist ehrbar und verständlich, und ich stimme Dir zu, dass Holdout-Knarren im Fusshalfter gerade bei feineren Anlässen oder in besseren Schuppen wesentlich praktischer sind als 4 kg Stahl im Sacko, aber bist Du Dir sicher, dass Du das Problem nicht von der falschen Seite her angehst?


    Hm, ja, darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht.
    Diese Regeln sind aus der Not geboren (während eines Runs) und da wäre es halt schlecht gekommen, wenn ich als SL gesagt hätte: "Jungs, ich hab das mal durchgerechnet. Die HOs sind zu schwach. Die neuen Schadenscodes lauten, schreibt sie am besten mit ..."
    Vielleicht mache ich mir demnächst mal Gedanken darüber, wie ich das mit den HOs besser regeln kann.

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  • Falls diese Regelung dann Hand und Fuss hat, würde sie mich auch interessieren. Ich leide auch ein wenig darunter, dass sich viele Spieler die Waffe ihrer Wahl nach dem Schadensniveau, und nicht nach der Tarnstufe oder nach dem Style der Wumme aussuchen.


    Aber was bleibt effektiv, ausser das Power anzuheben, und damit gleichzeitig wieder die Durchschlagskraft sämtlicher anderer Feuerwaffen zu relativieren? (Was ja auch irgendwo scheisse ist...)


    Das Ding schlägt einfach nicht durch Panzerwesten mit Stahlplatten, da nützt kein erhöhtes Schadensniveau was. Wenn man mit der optionalen Regel für "Angesagte Ziele" spielt, dann hat man vielleicht noch die Chance, so zu zielen, dass man die Panzerung umgeht, und selbst dann wird es sehr schwierig bei einem Ziel mit mehr als durchschnittlicher Konsti überhaupt noch "richtigen" Schaden anzurichten.


    Die wohl einzigen, die man mit HO ohne Probleme wegpusten kann, sind ungepanzerte Passanten mit KO2.

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  • "DARKWATER" schrieb:

    Falls diese Regelung dann Hand und Fuss hat, würde sie mich auch interessieren. Ich leide auch ein wenig darunter, dass sich viele Spieler die Waffe ihrer Wahl nach dem Schadensniveau, und nicht nach der Tarnstufe oder nach dem Style der Wumme aussuchen.


    Was auch kaum den Spielern zum Vorwurf gemacht werden kann. Das Tarnstufensystem ist so vermurkst, daß man darüber nur lächeln kann, bevor man es als Pro/Contra sehen kann, das gleiche gitl für die Munitionskapazitzät, Treffsicherheit und Zuverlässigkeit werden nicht berücksichtig, das einzige, was wirklich als Argument übrig bleibt, ist der Schadenscode.


    Zitat


    Das Ding schlägt einfach nicht durch Panzerwesten mit Stahlplatten, da nützt kein erhöhtes Schadensniveau was. Wenn man mit der optionalen


    Da in SR die Schadenscodes sowieso gaga sind, ist das kaum eine Einschränkung. ;-)


    Aber wie wäre es mit 5L bzw 6M für HO und LP? Sowie jeweils +2 auf die Tarnstufe?


    Und ja, man sollte nicht vergessen, daß reale Mikropistolen mit Minikaliber nicht wirklich wirkungsvoll sind und waren, sondern eherin der Tat als Notnagel dienten. Was man aber von realen leichten Pistolen nicht wirklich behaupten kann.


    SYL

  • Na ja, nach dem Stil alleine würde ich aber auch nicht gehen. Wiewohl - ich finde die AK auch am besten aussehend, und nutze sie zum Gutteil deshalb (obwohl es "bessere" Waffen gibt).


    Ich denke, man sollte ja auch nicht vergessen, daß ein paar Erfolge wohl meistens dabei sind, und schon mit zweien macht die Waffe ja vielleicht M, mit vieren S - also nicht zu unterschätzen...


    Was das Gemecker am System angeht - das finde ich übertrieben. Sicher wurden Fehler gemacht, ich habe aber noch kein System ohne so was gesehen. Und es muß ja noch spielbar bleiben. So lange beide Seiten gleich darunter leiden (also die Chars wie die Gegner) sehe ich das nicht als so großes Manko an.