Wünsch Dir was - aber nur wenn es eh kommt.

  • Sorry, aber ich bin ein wenig gefrustet!


    Hab gestern bei Delta-Radio Namen, Nummer und Musikwunsch hinterlassen.


    Leider habe ich es gewagt mir ein Lied von Nine Inch Nails zu wünschen, also haben sie natürlich nicht zurück gerufen. :cry:


    Dabei habe ich schon extra ein Lied genommen daß gar nicht so extrem ist (We 're in this together).


    Statt dessen haben sie aber zum Beispiel "Denkmal" von "Wir sind Helden" gespielt. :cry:


    Versteht mich nicht falsch!
    Ich habe nichts gegen das Lied, aber......


    Ich höre zwei mal am Tag Radio: 15 Minuten auf dem Weg zur Arbeit und 15 Minuten auf dem Weg von der Arbeit, und dieses Lied höre ich irgendwie trotzdem ein bis zwei mal am Tag!


    Bin ich denn der einzige dem es etwas komisch vorkommt, daß sich die Leute ausgerechnet die Lieder Wünschen die eh ständig gespielt werden, und daß die Sende von all den Wünschen meist die raus suchen die sie eh ständig spielen?
    Wo liegt denn da der Sinn einer Wunsch-Sendung?


    (ärgert sich meine Barbie)


    Nachtrag:
    Bitte Rechtschreibfehler und und komische Formulierungen zu verzeihen, ich komme gerade direkt von der Discothek und sitze für die nächsten 12 Stunden auf Arbeit (Hurra!)

  • cerbero , Delta Radio ist ein Radiosender aus SChleswig Holstein, also kein Wunder du ihn nicht kennst 8)


    @DerDurst, es gibt einen Grund warum ich seit Jahren kein Radion mehr höre :D


    Grüsse aus der Landeshauptstadt von SH


    Rhîw

  • Ich hab jetzt nen neuen drin: MDR Figaro. Bringt den halben Tag lang Klassik. Entweder ist der Sender noch neu oder einfach zu unpopulär: es kam noch keine Werbung (nicht mal Eigenwerbung)! Und man hört nicht andauernd die selben Titel. Man muß nur Klassik mögen (und immer mal nen kleinen Kulturunterricht zwischendurch).

  • Also ein guter Freund von mir ist Radiomoderator bei Party FM (in Österreich) und der hat mir verraten, dass er vom Musikredakteur die Playlist bekommt und die auch garnicht ändern kann. Wenn also Anrufer sich Lieder wünschen, dann sgat er ihnen, dass das Lied in 5 Stunden auf der Playlist steht und dann schneidet er auch den Anruf rein oder aber er fragt ob man sich nicht dasunddas Lied wünschen will, weil das kommt halt gleich.

  • Daß der Sender bei seinem Program bleibt ist schon schlimm, aber daß die Leute sich wirklich immer das wünschen was eh kommt - das macht mir richtig Angst!


    (zittert meine Barbie)



    PS.: Ich hab jetzt kein' Bock mehr, ich hör' wieder NDR4 Deutschlandfunk.

  • Warum? Das ist bloss der natürliche Lauf der Dinge...


    Lass Dir das von einem langjährigen Musiker sagen:


    Der Grossteil der Hörer - wenn man sie überhaupt so nennen darf - sind anspruchslose Gelegenheitshörer. Die Lieder, die jeden Tag im Radio rauf und runter laufen, sind grösstenteils oberflächlich und mit gemässigtem Anspruch.


    (Für anspruchslose und oberflächliche Zuhörer eben. Übrigens kann man diese Zeitgenossen ganz leicht erkennen, ohne dass man auch nur eine Note ihrer Musik zu hören kriegt: Solche Leute antworten auf die Frage, welche Musik ihnen denn so gefällt, für gewöhnlich mit "Ich hör so ziemlich alles.", oder noch schlimmer mit: "Ich hör halt, was mir gefällt." Das entspricht dann für gewöhnlich einem Just-the-Best-Sampler, oder schlimmer...)


    Das ist Musik für die breite Masse, die nicht selbst urteilen können (wollen), ob die oder die Musik jetzt besser ist oder doch die andere. Da sie im Grunde nicht selbst urteilen, interessiert es sie auch nicht, dass sie von den Medienkonzernen (...und schon sind wir wieder bei SR...) in der Regel die 'Kommerz-Mucke' vorgesetzt kriegen, die sie jetzt kaufen und konsumieren sollen. Bestes Beispiel dafür ist der 'tolle' Pro7/Sat1/RTL2/beliebiger-Sender Hittip der Woche. Wer muss denn da noch seine Musik selber aussuchen, das machen doch die Medien schon für uns! Wieso Arbeit doppelt machen? Is doch eh bloss Musik!!!


    Das grundlegende Problem liegt wohl darin, dass kommerzverseuchte Hörer eigentlich abgelenkt werden wollen. Sie hören Musik nebenher, damit die Arbeitszeit schneller vorbei geht, damit es nicht so ruhig im Büro ist, damit man sich beim Autofahren nicht langweilt, etc. Keiner von denen würde auf die Idee kommen, es genau anders herum zu versuchen. ('Mir entgeht ja die Hälfte des Sounds, ich sollte aufhören, mich immer von der Musik abzulenken...')


    Musik verlangt aber Aufmerksamkeit. Sie beachtet einen nur solange, wie man sie selber beachtet. Wenn man nicht bereit ist, ihr intensiv zu lauschen, dann ist sie halt auch nicht bereit dazu an einen Gefühle, Empfindungen, Erfahrungen und Erlebnisse weiterzugeben.


    Es gibt einen kleinen Prozentsatz der Musikhörer, der Musik auch wirklich intensiv wahrnimmt, der auch darauf achtet was die Musik und der Künstler selber aussagen will. Und für diesen kleinen Teil gibt es auch nur wenig gute Musik.


    Das ist der Lauf der Dinge, aber das macht die Musik, die nicht von jedem blöden Bravo-Leser gehört wird, umso wertvoller und origineller, weil sie dem Inneren eines mehr oder weniger kreativen Künstlers entspringt, und nicht einem Massen-Produzenten, der Lieder am Fliessband schreibt, und sie dann an alle einfallslosen 'Sternchen' weiter verkauft.


    Wenn überhaupt, dann verdienen Song-Schreiber(innen) wie z. B. Linda Perry den Respekt, nicht Asseln wie Aguilera, Spears und Co, die zu doof oder zu unfähig sind, ihre Gefühle in Musik zu packen. Aber komischerweise hört man von denen nie etwas auf Viva oder MTV (mehr Triviale Volksverdummung).


    Denn im Endeffekt kann man in Musik nur ausdrücken, was man selber auch empfindet, ob man jetzt einen Titel selber schreibt, oder ihn klaut oder kauft.


    Ach ja, noch ein kleiner Appell:


    Wenn euch etwas daran liegt, dass richtige neue Bands und Künstler hier in Deutschland nachfolgen, dann muss diese 'Superstar-Farce' so bald es geht aufhören. Jemand, der nicht fernsehgeschädigt ist, würde diesen Schwachsinn eh nicht ansehen, und Leute die aus Langeweile diesen Schwachsinn kucken sind eh genauso oberflächlich als Leute die aus Langeweile heraus Musik hören.


    Hier passiert nämlich gerade der blanke Kommerz, und zwar vor unserer Nase: Während man früher Künstler förderte und unterstützte, versuchte gewissen Bands den Weg nach oben zu erleichtern, und zwar durch vorfinanzierte Gigs, Musikproduktionen, Videoz, Festival- oder Vorgruppenauftritte, ist es heute so, dass anstelle von vielen Hunderten von (z. T. ) talentierten Künstlern lieber zehn Vorzeigeidioten gepusht werden, a la Kübelböck o. ä.


    In sündhaft teuren, aufwendigen (...und laut Zeugenberichten auch gefakten...) Castings überall in Deutschland wird das Geld rausgeworfen, genauso wie bei werbeträchtigen Fernsehshows- und Endausscheidungen.


    Fazit:
    - Den meisten, die daran verdienen bedeutet Musik nicht mehr als eine Quelle für Profit.
    - Den meisten, die Musik hören, bedeutet sie nicht mehr als ein jederzeit auswechselbares Mittel zur Vermeidung von Langeweile.
    - Den meisten, die Musik machen, ist Kreativität und Tiefgang egal.


    Was bleibt, sind die paar Leute, für die Musik eigentlich da ist - Wir. Und wegen unseren Wünschen hat man bestimmt noch kein massenuntaugliches Radioprogramm erstellt.
    (Soll jetzt aber nicht heissen, dass es nicht doch ein paar seltene ausgezeichnete Radiosender gibt, die senden aber in der Regel nur regional.)


    Uff, langer Post. Tut mir leid, das musste mal raus.


    Da fallen mir gerade zwei Zeilen von AC/DC ein, die zwar eigentlich auf Rock bezogen sind, aber wohl an alle "richtigen" Musiker gerichtet zu sein scheinen. Der erste sagt aus, dass man immer Respekt für Musikern haben sollte, die sich trauen, Ihre eigenen Dinge und Ansichten durchzuziehen.
    Der zweite Satz macht deutlich, dass man nicht durch irgendwelche dummen Castings über Nacht erfolgreich werden kann, sondern sich seinen Erfolg durch das Machen und Vortragen von Musik erst sauer verdienen muss.
    Denn wenn man dann vor seinem Tod voller Stolz zurückblicken möchte, dann geht das nicht, wenn man erst mal erkennt, das man mit seiner Musik nur immer das aussagte, was andere sowieso meinen und denken. Hier ist dann Schluss mit dem Stolz und der Kreativität.


    1. 'For those about to rock, we salute you.'
    2. 'It's a long way to the top, if you wanna rock'n'roll!'

    "Ich dachte immer, es gibt keine Draaaaaaaarrrrggggghhhh...!!!" (Letzte Worte eines Trolls vor seinem Feuertod...)

  • Jo stimmt schon was Darkwater sagt, ich z.b in einer von diesen Musikhörern bei denen den ganzen Tag das Radio läuft, und ich am ende des Tages keine Ahnung hab was eigentlich lief. Den es interessiert mich gelinde gesagt auch gar nicht. Es vergehen oft Stunden wo ich die Musik nichtmal wahrnehme, sie halt im Hintergrund trällert. Ich kann mich weder für Musik begeistern, noch gefällt mir irgendwelche Musikrichtung besonders. (Gibt nur ein paar die mich Nerven, und ich deshalb nicht höre). Aber hey, was solls? Nicht jeder ist halt ein Musikliebhaber, schliesslich ist auch nicht jeder ein Feinschmecker, heist es deshalb das er nichts mehr essen darf? Die Musiklieberhabern, genauso wie die Feinschmecker suchen sich ihre Musik bestimmt nicht im Radio, oder beim Feinschmecker bei McDonalds, sondern haben ihre eigene Musikbibliothek zuhause, oder hören halt die ausgewählten Sender. (gehen in ausgewählte Restaurants).


    Achso, diese ganzen Carstingsshows usw schau ich mir trotzdem net an, wofür auch? Mich interessiert Musik überhaupt nicht, solange sie einfach im Hintergrund trällert und nicht all zu nervig ist, ist es mir total egal was im Radio läuft, ob das nun Superstar #15, oder Ich-war-der-beste-in-der-Castingshow ist. ( Kübelbock is davon ausgenommen, weil seine "Musik" einfach mal nervt, aber sie wird auf meinem Home-Radiosender eh nicht gespeilt.)
    Ich schliess dabei nicht aus, das sich das vielleicht mal ändert, und ich ne Fav-Band finde, oder mir irgendwann nen Musikstil besonders gefällt, im moment ist das jedenfalls nicht der Fall, Musik brauch ich nur als Hintergrundsgedudel, und um den Takt beim Tanzen Rauszuhören ( Ja in der Hinsicht beschäftige ich mich schon mit Musik, allerdings ist mir dabei auch egal was gespielt wird, solange ich den Takt entsprechend raushöre und dazu Tanzen kann ;) )


    ps: Ich antworte übrigens auch auf die Musikfragen: "Eigentlich alles, bis auf ein paar Nerv-Ausnahmen", und ich sag dazu auch gerne das mich Musik gar nicht interessiert ;) .

  • erraten, ich hab noch nie bei nem Radiosender angerufen um mir was zu wünsche, wofür auch? Is mir doch egal was die Spielen ^^. Aber das das ganze eh nur ne Frace ist, kann ich mir gut vorstellen, ich glaub ich höre auch nur immer die gleichen Lieder, zumindest wenn ich mich mal konzentriere was für ein Lied gerade kam, dann fällt mir auf das ich es schon x-mal am tag gehört habe. Daran ändern Wunschsendungen auch nix.

  • Delta-Radio hat folgendes geschrieben:


    Klingt furchtbar nett, beruhigt mich aber leider nicht wirklich, und rechtfertigt für mich auch immer noch nicht die Bezeichnung Wunschprogramm.


    Vor allem bei dem Wort "Marktforscher" reagiere ich allergisch:


    Amerikanische Marktforscher unserer Firmahaben heraus gefunden daß in Deutschland alle Handybenutzer nur noch mit Headset telefonieren und unsere Firma hat darauf hin ein Gerät entworfen welches gut für SMS ist, weil eine Art Schreibmaschinentastatur, aber nur mit Headset als Telefon genutzt werden kann.


    Wieviele Leute kennt ihr denn so die nur mit Headset telefonieren?


    (fragt und klagt meine Barbie)

  • Ich kenne 2 von ???
    Ich würde sagen der Psatz liegt bei 5% wenns hoch kommt.


    zu Mucke:
    Wozu sind bei Autoradios CD / MC spieler eingebaut.
    Ich höre sewlber 5-10 h am Tag Radio (Arbeit) und kann geile Lieder wie Troy nicht mehr hören es geht mir auf die N-SS-


    SAGT JA ZU: MEHR ABWECHSLUNG UND iNTERNATIONALE SONGS



    SAGT NEIN ZU: IMMER DEN SELBEN SHIT



    MFG

  • Eigentlich ist der Sinn von Wunschsendungen im Radio doch sowieso nicht, dass man ein bestimmtes Musikstück hören will.
    Denn entweder man wünscht sich Chart-Gedudel, das man sowieso viermal am Tag vorgesetzt bekommt, oder man wünscht sich sein ganz spezielles Lieblingslied, das man meist sowieso auf CD zuhause herumliegen hat.
    Eine Ausnahme sind da vielleicht noch Sendungen wie eine auf WDR2, die ich mal gehört habe, da fragten die Hörer nach seltenen Aufnahmen aus den Sechzigern oder nach Musikstücken, von denen sie nur ein paar Textbrocken behalten haben, aber Titel und Interpret nicht wussten.


    Meiner Meinung nach ist der wahre Sinn von solchen Wunschsendungen, dass man als Anrufer vor möglichst vielen anderen Leuten ein Statement zu seinem Musikgeschmack abgibt. Ob man dies nun tut, um den Klassenkameraden der 9a der städtischen Realschule zu beweisen wie trendy man ist, oder um als alter Sack den Massenkonsumenten zu zeigen, wie sich ordentliche Musik anhört, ist eigentlich egal.
    Dieses Bedürfnis befriedigen die Sender dann auch, wenn sie einfach sich den passenden Wünscher zu ihrer Playlist suchen, genauso gut wie wenn die Leute wirklich ihre Musikwünsche erfüllt bekommen.


    Der Trand im Radio geht ja sowieso von persönlich ausgewählter Musik weg hin zu Chart-Einerlei, manchmal noch mit ein paar Schwerpunkten, wie kein HipHop oder ähnliches. Auch die Sendungen, bei denen ein namentlich bekannter Moderator für ihn interessante Titel vorstellt, muss man ja inzwischen mit der Lupe suchen.
    Eigentlich schade, denn das sehe ich als einen der großen Vorteile von Radio an: Man bekommt Musik zu hören, die man noch nicht kennt.

  • Ich habe meine Ausbildung bei einem großen Radiosender gemacht und habe deswegen kleinen Einblick bekommen wie so eine "Wunschsendung" abläuft.
    Es ist tatsächlich so das nur die Wünsche gespielt werden die auch wirklich ins Progamm passen, es ist sogar schon vorgekommen das diejenigen die angerufen haben regelrecht überredet wurden sie doch was anderes zu wünschen damit man ja noch den passenden Einspieler ("Ich wünsche mir XYZ weil mich das Lied an XXX erinnert") hat um den Titel zu spielen. Junge Bands die ihre Demo-Bänder an den Sender geschickt haben hatten Glück wenn ihre Sachen überhaupt richtig angehört worden sind.


    Gruß Artaios

  • Oh, Kernsplat, da hast Du was angesprochen...


    Die lieben Radiomoderatoren. Ich höre morgens und abends auf dem Weg zur Arbeit je ca. 1 1/2h Radio. Die Moderatonskonserven sind fast überall die gleichen. Meistens bestehen sie aus "*sendername*-*sendermotto*" nach ca. 8,4 sekunden wird dann noch die Uhrzeit genannt und die ganz kommunikationsfreudigen Moderatoren nenne noch das folgende Lied, während es schon läuft.
    In HR-Info (ehem. HR-Skyline) wurde mal über das Programm bei normalen Sendern berichtet. Die haben einen Counter, wann der Gesang einsetzt. Bis dahin wird geredet, damit man länger reden kann (fast nur Senderwerbung). Viele Sendungen, die achts laufen werden tagsüber aufgezeichnet. Sekundengenau, damit auch nachts die angesagte Uhrzeit stimmt. Die Einzigen, die Nachtschichten schieben, scheinen die Nachrichtensprecher und Staumelder zu sein.


    Und dass man dann eh nur das hört, was man soll, wunder auch nicht mehr...

    SR3 + SFD + SR2-Ini


    "My loony bun is fine Benny Lava!"