Seltsamste Charaktere

hey, den magier kenne ich, das ist Rincewind *g*

auch auf die gefahr hin mich hier unbeliebt zu machen: warum um alles in der welt? warum? ich bin mir der tatsache durchaus bewusst, dass das hier eine auflistung von ausnahmen sein soll, aber irgendwie werd ich den eindruck nicht los, dass für manch einen gerade solch ein charakterkonzept das non-plus-ultra des rollenspiels ausmacht. über geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten, jedoch frage ich mich in letzter zeit häufiger, ob ich der einzige bin, der auf so etwas wie "fiktiven realismus" wert legt. natürlich lässt sich so ziemlich jede verhaltensweise mit "argumenten" wie: "dieser charakter is nun mal ein freak" oder "der hat schon soviel gesehen, der kann gar nich mehr anders" rechtfertigen, aber wo bleibt der anspruch? will hier jeder nur "tolle" b-movies oder kinderfantasien nachspielen? wo ist die charakterliche tiefe? damit meine ich soetwas wie eine funktionierede psyche. mir ist mehr als bewusst, dass sich mein verständnis von rollenspiel teilweise sehr von dem anderer unterscheidet, allerdings will mir nicht in den schädel wie sich erwachsene, intelligente menschen so intensiv mit geistigem dünnschiss beschäftigen können. ein "gestörter" charakter sollte genau das sein, -gestört-. nicht lustig oder amüsant. und wer sich an die überzeugende darstellung einer solchen persönlichkeit machen will, sollte doch zuerst verstehen, was dahintersteckt.
ein zwei dinge zum abschluss: ich erwarte von niemandem, dass er erstmal ein psychologiestudium absolviert um shadowrun zu spielen, mir hängen aber so langsam diese dauerfröhlichen, ich scheiss auf meine umwelt-charaktere sowas von zum hals raus. rollenspiel ist nichts für alleingänger, bzw sollte es meiner meinung nicht sein, die ums verrecken versuchen ihre fantasien durchzuziehen. welches der oben genannten konzepte aber, macht denn bitteschön nicht jede form von "ernstgemeintem" rollenspiel (der mitspieler) zunichte? warum denken so viele, dass ihr charakter aussergewöhnlich sein muss um interessant zu wirken? und warum macht es bei so vielen spielern keinen, aber auch garkeinen unterschied welchen charakter sie gerade spielen? eine rolle zu spielen heisst eine person zu verkörpern- und eine person ist keine lustige idee. also bitte: mehr "fiktiver realismus", mehr gespielte tränen und tragödien, mehr schmerzen (selbst wenn alle 12T gesoakt wurden) und mehr angst. denn auch der grösste profi ist keine seelenlose maschine- und wenn er das sein sollte, dann bitte auch mit den dazugehörenden konsequenzen.

WICHTIG: man bedenke bitte beim lesen meines posts eine sache: rollenspiel ist genau das was man draus macht. es gibt kein richtig und kein falsch-spielt wie ihr es für richtig haltet! und habt spass dabei

Rollenspiel bedeutet aber auch, die Dinge auszuleben die man im normalen Leben (bspw. wegen Konsequenzen) nicht machen kann oder aber auch einmal mit großer Distanz zu allen normalen Dingen/Vorgehensweisen zu handeln.

Ich muss übrigens widersprechen, "Irrsinn" ist im Rollenspiel eher ein Gewürz oder die Beilage zur Unterhaltung. Ich bin mir ziemlich sicher das nur die wenigsten tatsächlich Schizophränie, Alkoholsucht oder Gefühlsempfindungsstörungen als schön oder lustig empfinden.

Ach ja.. dieser Thread heißt ja nicht umsonst "seltsamste Charaktere" :wink:

btt

natürlich dient das rollenspiel dazu, dinge zu tun die man nun mal in der realität nicht tut, aber heisst das zwangsläufig, dass die spielwelt völlig unrealistisch sein muss? ich breche ja immerhin in forschungsanlagen ein, benutze schusswaffen gegen menschen und fliege helis etc.etc... reicht das nicht? und ja: in meiner vorhergegangenen ausführung mag ich ein bisschen übers ziel hinausgeschossen sein, aber ich bin mir recht sicher, genau in diesem thread "mein charakter ist nunmal shizophren" (übrigens wiedermal fälschlicherweise anstelle von persönlichkeitsspaltung genutzt) als "begründung" gelesen zu haben.
aber trotzdem: wer versucht einen charakter à la Murdock (A-Team) zu spielen, um damit die gruppe zu erheitern, stösst bei mir auf unverständnis. natürich KÖNNEN erheiternde szenen entstehen, allerdings sollte sich soetwas doch immer auf "tragische" komik begrenzen. und mir sind vor allem eben solche dauerspassvögel, die zB als katzenwesen johnson ein wollknäuel mit nem "maunz" zuwerfen und sich danach über konsequenzen wundern, ein dorn im auge. und beinahe unerträglich wird es für mich, wenn der charakter keine konsequenzen zu erwarten hat. leider kommt sowas (verständlicherweise) oft genug vor, da man ZUSAMMEN spielt, und der SL sich in falschverstandener nächstenliebe übt, indem er einem solchen spieler ebensolche aktionen zulässt, um ihm nicht den spass zu nehmen. nur geht dabei eben oft genug der spielspass des rests der gruppe flöten... und wenn ich nen abend comedy will zieh ich mir nen guten film rein- rollenspiel kann sehr gut auch mal ohne "lustiges" auskommen. (was nicht bedeutet, dass ausserhalb der handlung nicht gescherzt werden "darf" )

naja, ich persönlich finde so . . gewollt lustiges . . auch nicht gerade berauschend . . die diversen seiten mit sprüchen von rollenspielabenden beweisen ja schließlich zur genüge, dass meistens so absolut ernst gemeinte sachen das komischste überhaupt sind . .
das mit dem katzen-weib und dem wollknäul kenn ich, allerdings hat der das als nachteil von wegen zwangshandlung, katzenhaftes benehmen, und er spielt es wirklich so richtig konsequent aus, auch wenn er WEISS, dass es ihn in arge schwierigkeiten bringt . . wenn er der meinung ist, dass WIR dadurch probleme bekommen, dann versucht er es jedenfalls noch mit nem willenskraft-wurf *g* . . also wenn er einen von uns nervt und wir werfen ein wollknäul stürzt er sich drauf ohne wenn und aber, wenn sowas während einer verhandlung bei der er dabei is passiert, dann würfelt er, ob er sich zurückhalten kann . . ok, wenn es nicht klappt, tja, pech, aber hey, sowas gibt es auch in anderer form . . zu hohe geldgier oder die arroganz einer elfen-schnalle . . oder auch noch beides zusammen <.< . . oder wenn der Yakuza posen muss, oder der Schamane mit dem aufbrausenden gemüt die funken fliegen lässt, oder der Ki-Ad zu posen versucht, oder eine mischung aus all dem . . das sind nich nur so extreme typen dummerweise . . die haben jedenfalls von char-design her VERANLASSUNG so zu handeln . . wenn da aber so eine 08/15 Elfen-Schnalle/Diebin kommt und ma eben eine schlägerei in der als Treffpunkt ausgemachten BAR anzettelt, weil da einer den sie anflirtet um nen drink zu bekommen darauf einsteigt und zudringlich wird . . kein nachteil, nicht aus der vorgeschichte ersichtlich . . nichts . . einfach nur eine verwöhnte kleine standardmäßig super sexy *kotz würg* elfen-göre sowas macht und dann auch noch später bei den verhandlungen wegen sowas MEHR GELD verlangt . . dann finde ich das von nem eigentlich stink normalen charakter VIEL schlimmer als von einem dessen gesamtes konzept darauf fußt und der die entsprechenden nachteile auch akzeptiert hat . .

P.S. so texte zusammenzimmern kann ich auch *g*

richtig, kann ich dir nur zustimmen. ich wollte eigentlich auch nur auf eine sache raus: den schon angesprochenen "fiktiven realismus". natürlich ist ein solches spiel nicht die realität und natürlich sind die charaktere (an realen massstäben gemessen) nicht "normal", aber man sollte doch meinen, dass sie denken können, dass sie reflektieren und abwägen. innerhalb ihrer welt gelten nunmal auch gewisse gesetze und normen und wenn diese generell (egal ob aufgrund der vorgeschichte oder von nachteilen (impulsivität zB)) gebrochen werden -und das ohne grossen sinn!- könnten auch rosa häschen die strasse langhoppeln oder jeder 2.te passant ne dracoform sein, will meinen; wenn stimmung im arsch dann stimmung im arsch. also: handlung --> konsequenz, und das ist auch den charakteren bewusst- und dass ein charakter sich wirklich nichts aus seinem leben macht (also bereitwillig stirbt -nicht nur weil der spieler keinen bock mehr hat-), nehm ich nem spieler selten ab. falls er das schafft- gerne

Ich stimme Jabberwocky zu. SR ist nicht das System, in dem diese durch und durch Fantasymäßigen Rassen reinpassen, und auch die Kaputtesten Typen solltenimmernoch eine Spur Realismus haben. Für abnorme Rassen und SCs gibt es andere RPGs, wo sowas besser reinpasst.

Also ich Persönlich haben keinen SO seltsamen Chara in meiner Sammlung (okay ein Otaku(original Jap. Bedeutung) aber sonst ist da nichts besonderes), aber ein Charakter der sich durch seine Eigenarten von anderen abhebt ist immer des spielens Wert.
Auch wenn es vielleicht nicht so gemeint war ist doch ein Seelenlosser Beispielcharakter alá GRW nicht wirklich etwas was eine herausforderung darstellt.
Beim Rollenspiel (wie der Name sagt und alle bereits festgestellt haben) geht es vornehmlich darum seine Rolle zu spielen.
Und wenn dann jemand nen Riesentroll spielt der Gnadenlos jeden Meta der ihn nervt den Hals umdreht und durchdreht wenn einer nem kleinen Mietzekätzchen wehtut dann ist das Okay.

Ich kenn einige seltsame Charas die auch wirklich Effektiv im SR Universum überleben:
1. Hot Dog: ist ein durchgeknallter Feuermagier, der einen extravaganten Lebenstil hat und noch ein paar eigenheiten (sehr zum Widerspruch dazu sein Spieler)
2. Tank: ein Troll (wer hätte das gedacht) der jeden morgen ne Münze wirft um zu überlegen ob heute ein guter Tag zum sterben ist.
3. Troll: (ja der heißt wirklich so) ein Troll mit Intiligenz 1.......

Und genau solche Charaktere machen eine so dunkle Welt wie die von SR erst richtig farbenfroh dunkel.

.Freakige,aber nicht zu freakige Chars:
Cyb Ork ein "Flüchtling" aus Argentinien (Produkt eines SuperSoldier Programms der Argentinier) der eigentlich nur in Frieden Taxifahren will und trotzdem immer wieder illegales machen muss um zu überleben.
Torso,Arme,Beine,Augen,Ohren; alles vercybert
er ist eigentlich ein Mensch,der als Orkposer sein Dasein fristen muss,damit er nicht gegeekt wird

Hough
Medizinmann

Das triffts genau. Freakig, aber nicht zu freakig. =D>

Das wäre dann wohl Amazonien...

Hmmm, seltsam ohne völlig übertrieben zu sein. Es ist leicht, einen Char zu entwerfen, der total absurd ist. Es gibt aber auch welche, die zwar einen ordentlichen Sprung in der Schüssel haben, aber noch halbwegs glaubwürdig als Shadowrunner durchgehen würden.

- ich hätte da einen Ki-Magier Psionischer Natur. Er ist ein radikaler Verfechter der Psionik dreht jedes Argument solange, bis es in die Psionik passt. Er ist in Zusammenarbeit mit anderen Erwachten eher ... problematisch, der gute alte Klappstuhl. Er hat einen ziemlichen Hang zum diskutierern und nutzt bei jeder Gelegenheit diverse Formen der Levitation (als Fallschirmersatz, ... )

- da wäre noch ein Ork, der einmal einen Polizeibericht gelesen hat, dass sich Stichwaffen und die meisten Schusswaffen forensisch recht genau bestimmen lassen. Er benutzt "aus Sicherheitsgründen" als Waffen ausschließlich Schrotflinten und im Nahkampf Knüppel(Vorschlaghammer).

- ein Face (Adept), der mittlerweile Vergessen hat, wer er wirklich war. Jede Rolle hinterlässt Spuren in seiner Identität, so dass diese sich ständig stark verändert. Im Moment glaubt er, ein Konzerngrundschullehrer gewesen zu sein.
Auf Fragen zu seinem "echten" Hintergrund antwortet er stets ausweichend oder gar nicht.

die letzte idee find ich sehr hübsch (wenns denn mal was ausgefallenes sein muss). wenn das ganze noch ordentlich rübergebracht wird und er selbst sich seines identitätsverlusts bewusst ist, kann das konzept zu schönen situationen führen. ist er denn auf der suche nach der wahrheit? oder verzweifelt er einfach immer mehr, wenn er wieder einmal feststellt, dass sich das was er für die wahrheit gehalten hatte, als täuschung herausstellt? meiner meinung nach bis jetzt das gelungenste "seltsame charakterkonzept".