[SR4a] GM-Neuling! Brauche eure Meinung zu meiner Kampagne

  • "Medizinmann" schrieb:


    Aber welcher Scvhieber nimmt denn schon 500 BP Sesselpupser, wenn er normale 750 Karma Anfänger haben kann ?


    Dieu 500 Karma Pupserschieber - nicht jeder ist ein Profischieber.


    SYL

  • Ich finde es angenehm auch mal ein paar Stimmen zu hören, welche Railroading nicht gleich als Teufelszeug verschreien und den Exorzisten rufen wollen :)


    Medizinmann : Einer meiner Spieler ist genau gleich wie du. Seit er für DSA (?) das Quest Maskrifto (Hoffe das ist der richtige Name des Quests) gespielt hat, ist Freiheit für sein Character das höchste Gut. Dies macht es mir natürlich ein wenig schwierig die Kampagne für alle Recht zu machen. Wiederum habe ich auch Spieler die überhaupt nichts gegen Railroaden haben, solange die Action stimmt.


    Ich habe meine Spieler bereits einmal befragt zum Gedanken einen Low-End 500 Karma Char zu spielen und alle waren von der Idee begeistert. Ich verstehe das viele von euch sich Shadowrun ein wenig anderst Vorstellen als mit Sesselpupser als Charakter zu spielen, jedoch sehe ich und meine Gruppe es als eine nette Abwechslung zu den immer gleichen Super-Streetsams/Hacker-Godz und Apokalypse-Magier die wir sonst immer spielen. (Ist jetzt ein wenig überspitzt dargestellt aber ich denke ihr versteht was ich meine..)


    Deswegen würde ich gerne die 500 Karma mit den Regeln beibehalten, da sich daraus auch sicher viele lustige Rollenspielelemente und Metagame rausholen lässt bei den Spielern und auch mal eine andere Denkweise von meinen Spielern erfordert (Da Frontalangriff nicht gerade eine Option ist).


    Jedoch kann ich mich damit abfinden eine viel offenere und nicht so sehr geskriptete Kampagne zu schreiben, mir fehlt nur noch die zündende Idee um es ins Rollen zu bringen. Die Mindmap und meine bisherige "Railroad" Vorstellung der Kampagne werfe ich vorerst über Bord und versuche mir in den nächsten Tagen mal etwas neues aus zu denken.


    Ich danke allen die hier so rege Diskutiert haben, euer Feedback war wirklich sehr aufschlussreich für mich :)


    Mit freundlichen Grüssen
    Der Wrestelnde Troll

  • Zitat

    Medizinmann : Einer meiner Spieler ist genau gleich wie du.


    Niemand ist genau wie ich ;) :lol:
    Hey, wenn deine Spieler damit einverstanden sind, wirds vielleicht auch klappen.
    Wäre schön wenn Wir mal lesen können wie deine Kampagne läuft, wenn Sie dann mal startet


    mit einzigartigem Tanz
    Medizinmann

  • Ich werde frühstens in 3-6 Monaten Spielleiter sein. Vorher übernimmt noch ein anderer Spieler aus unserer Gruppe das Szepter mit einem Detektivquest.
    Aber ich werde euch gerne auf dem laufenden halten, wie sich das ganze schlussendlich ausspielt.


    Entweder wird es ein Riesenspass und es gibt was zu lachen oder es geht total in die Hose und wir können eine "Blackbox Analyse" machen was alles Schief gegangen ist :)
    Dann kann eventuell ein anderer Neuling aus meinen Fehlern lernen hehe


    Freundliche Grüsse

  • Ich würde in Absprache mit den Spielern etwas mehr in den Hintergrund der Charaktere eingreifen. Sofern ihr untereinander die Chars nicht offen legt, frag sie getrennt voneinander was für Personen sie sein wollen (später mal). Die Spieler wissen ja schon wohin es geht - ist ja Shadowrun, da wird man Runner.
    Dann nimm diese Vorlieben und bastel das in den Hintergrund.


    z.B. Hausmeister ist kein Job, wo man mit Renomee überschüttet wird oder wo man für studiert haben muss. Lass den Vogel Jugendstrafen haben. Er war mal Mitglied in einer Gang oder so etwas, hatte kleinere Dinger gedreht, hat sich aber dank einiger (Fremd-) Konzernrehabilitationsprogramme gefangen, eine Ausbildung gemacht und nun seit einiger Zeit einen (für ihn) echt netten Job. Damit könntest du begründen, wieso er sich etwas im Mileu auskennt. Oder warum er mit Messern/Fäusten kämpfen kann, egal wie mies.


    Lustiger wird es natürlich wenn du dich von Klischees entfernst und z.B. den aalglatten Managertypen zu einer Person mit Gossenwurzeln machst, der einfach durch harte Arbeit, brennenden Ehrgeiz und einiger Manipulation (seiner SIN, seines Lebenslaufs) in die jetztige Position gelangte. Und Nagelmesser sind echt praktisch wenn man viel Schalenobst isst.
    Jeder kennt doch den Schiffskoch, der eigentlich der beste Mann der SEALs war und einfach nur kochen wollte als Terroristen seinen Kahn enterten. Ein Klassiker.


    Der IT Typ könnte sich die ganze Zeit schön für eine Art Runner gehalten haben. Er hing gerne virtuell in den Möchtegern Szenetreffs an und kennt den Jargon, sowie alle Staffeln von "Neil der Barbarenork". Vielleicht hat er in der Vergangenheit mal klitzekleine Dingelchen gedreht, Bürokram verkauft und hält sich für ne echte Granate. Natürlich weiß der Konzern von diesen Lappalien und wiegt seine Dienste, die naturgemäß unterbezahlt werden, für wertvoll genug um darüber hinweg zu sehen. Bis er mal eine Gehaltsforderung stellen sollte.


    Oder der Bürohengst lebte immer in dieser weichen, warmen Blase der Konwelt. Und seitdem er einmal einen etwas exotischeren Urlaub mit längeren Wanderwegen und camping unter freiem Himmel abhielt, denkt er, er sei nun super verwegen und ein richtiger Adrenalin Junkie. Er könnte sämtliche Nachrichten von Runnern sammeln, sich mit Gerüchten und News über Cyberware auskennen - es ist immer so ein schöner Nervenkitzel sich im warmen Sessel vorzustellen wie krass das wäre ...
    Ein echter Trottel, der von den anderen etwas mitgezogen wird. Wenn ihm später die knallharte Realität ins Gesicht fliegt, greift er eventuell wirklich zu massig 'ware. Weil es sein muss um zu überleben, oder weil er sonst zu wenig drauf hat. Und vielleicht wird aus ihm doch noch ein echter Runner.
    Auch in den blutigen Gruben von Atzlan sind schon Helden geboren worden. Nur alt werden die selten ;)


    Lass einen von den Chars ursprünglich mal in einer etwas miesen Gegend gewohnt haben. Und sei es als Kind. Das rechtfertigt später (oder von Anfang an) eine gewisse Straßenconnection.
    Du wirst ihnen später systematisch jeden gewohnten und etablierten Hilfepunkt der heilen Welt nehmen. Das klappt nur gut, wenn sie dafür neue (oder ungenutzte alte) Kanäle haben, auf die sie dann zugreifen müssen. So rutschen sie garantiert ab.
    Sie sind in Not und nichts ist umsonst!


    Der Kulturschock wird vermutlich am Anfang richtig nett sein. Vergiss nicht für die Spieler dennoch Erfolgsmomente einzubauen. Sonst wird es sehr schnell frustrierend.

  • Mach dir nicht zu viele Gedanken darüber, ist mein Ratschlag. Neue Meister tendieren dazu alles genau geplant zu haben weil sie Angst haben nackt dazustehen (metaphorisch für: die Gruppe verhält sich anders als geplant und man muss improvisieren). Lies dich in die Shadowrun Lore ein, werde regelfester. Hierbei hilft es wenn du (mit Hilfe von Chummer) jeweils einen Charakter erstellt der denen deiner Spieler ähnelt, so kannst du dir einigermaßen vorstellen was sie können und wie du dort die Kampagne anpasst. Jedenfalls den Kern der Kampagne, wenn sie vorhaben bei SK einzubrechen und es nicht auf dem Kampagnenplan steht, dann haben sie halt Pech gehabt ;) .
    Ansonsten, es ist schön immer etwas vorbereitet zu haben, aber mittlerweile hab ich als SL keine Lust mehr alles bis ins Detail auszuarbeiten. Bei mir gibt es die wichtigen Orte des Geschehens in Detail und alles weitere via Improvisation. Ahjo, das kommt mit der Zeit denke ich. Es ist schließlich noch kein Meister Meister vom Himmel gefallen :)

    You've gotten a lot farther than you should have, but then you haven't met Frank Horrigan either. Your ride's over, mutie. Time to die