Wieviel an "Material" gibt es bei euch?

  • Gebt ihr eigentlich jedes Mal, wenn die Runner in ein Gebäude eindringen, vorgefertigte Pläne heraus?? Und wenn ja, wie erstellt ihr diese, per Hand, am PC oder irgendwo im I-net stöbern??

    MfG
    The Rock aka Dynamite Duck


    "Runner sind Werkzeuge. Solange sie funktionieren, ist alles in Ordnung. Haben sie Fehlfunktionen, werden sie 'weggeworfen'. Bei unsachgemäßer Handhabung entfällt ein Haftungsanspruch."
    -- by Knuffeldoet

  • Es gibt höchstens dann Pläne, wenn die Runner vorher Zeit investieren und sich die vorher besorgt haben.
    Da sie das nur selten tun habe ich irgendwo (meist mental) eine Skizze des Gebäudes.
    Wenn sie doch mal dran denken sollten Pläne zu besorgen bringe ich diese Skizze zu Papier (He, Dennis, kann ich mal wieder das Geodreieck kriegen :wink:) und händige ihnen die dann aus sbevor die Runner ins Gebäude eindringen.

    "Im Leben eines Vaters kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem er das Zimmer seiner Tochter in die Luft sprengt..."
    -Homer Simpson

  • Nujoah.. Kommt bei mir auf den Run drauf an..
    Wenn ich leite, ist es oft sowas wie "Der oder der spieler kann nicht, also fällt die WW:TA-runda flach. leitest du SR?".. Da hab ich dann nicht so berauschend viel Zeit was vorzubereiten ;)
    Ich hab hier n Zettel mit Abenteuerideen (jeweils knapp ne dreiviertelzeile ;) und daraus wird dann improvisiert.. Alle NSCs, alle Karten, bla..
    (Gut, dementsprechend ist es nicht gerade eine Kampagne mit Tiefgang, aber man kann ja nicht alles haben ;)

  • hoi, meine runs ergeben sich eigentlich immer erst aus den Handouts, Beispiel: hebe mal im spiegel ein Foto eines gesunkenen deutschen WW-II-u-bootes gefunden und daraus die jagd nach dem Bernsteinzimmer zusammengeklempnert, welches die gegenseite als gigantischen kraftfokus für was echt ekliges brauchte. Die suche führte dann aber bis in die Bäreninsel (plot gleichnamiger film; groundplan: DOOM2) mit alten sprengfallen und so, so kamen aber auch die eher Fantasy-fans der gruppe auf ihre kosten, weils ziemlich dungeon-mäßig wurde. einer der Vorteile von SR, dass sowas möglich ist, sogar ohne magischen klimbim und dimensionssprünge. Das ganze mündete dann aber quasi als selbstläufer in einen noch verstrickteren plot, da sollte man im vorfeld einfach n paar grenzen abstecken. ansonsten finde ich handouts superwichtig. tip am rande für magische schriftstücke: auf die homepages von metalbands gehen (z.B.: the abyss, inofiz. Slayer-fansite), lyrix ziehen, layouten, unter word in type "cyrillic" oder so ausdrucken, kopieren (damit tinte nicht verschwimmt) und im kaffeebad einen alten anstrich geben. inhaltlich immer passend, sieht cool (!!!!!) aus, ist schnell gem8 und DAS gibt atmosphäre. :twisted:

    " ... The only difference between me and this machine
    Is, I run on desparation, she runs on gasoline" steve earle

  • ... warum müssen es Song-Lyrics sein? :roll:


    Im Moment erhält hauptsächlich einer meiner Spieler immer mal wieder Handouts von mir. Auf seltsame und mysteriöse Weise finden immer wieder Zettel mit Strophen aus einem Gedicht den Weg zu ihm. Daß er Rabenschamane und das Gedicht "The Raven" von Edgar Allen Poe ist, sind natürlich nichts weiter als Zufälle. ;)


    So habe ich schon verschiedene Methoden genutzt ihm die Strophen zukommen zu lassen. Ein zerknüllter Einkaufszettel, den ihm ein Penner in die Hand drückt, ein blutiger Zettel den er im Maul eines toten Rabens an seiner Tür hängend fand, ein angebrannter Rest aus einem alten Buch... es finden sich immer wieder Möglichkeiten für nette Handouts.


    Ansonsten halte ich mich in Sachen Vorbereitung auch eher zurück, da ich mich mehr auf die Improvisation in Sachen SL spezialisiert habe.

  • @ toa; hoi! MÜSSEN muss gar nichts, aber ich finds manchmal einfacher, für eine formel/zauberspruch einen passenden songtext zu finden, als mir selbst was auszudenken, liegt aber auch daran, dass ich in magie nicht so sattelfest bin. Aber bei songtexten stimmen halt auch oft schon Versmaß etc. In Schriftype cyrillic ist das eh nicht mehr zu erkennen, sieht aber dafür gut aus und erfordert nicht soviel arbeit. fullthrottle! :twisted:

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  • Ich kann auch arabische Schriftzeichen empfehlen oder Texte von z.B. grieschischen oder türkischen Webseiten, da diese von den SCs erst übersetzt werden müssen. (Schon mal in SR ein Wörterbuch über Türkisch des 13. JH. gesucht?)

  • Karten können echt Übersicht bringen, entweder vorher gekauft, während dem Run Stück für Stück aus dem Gedächtnis gezeichnet oder - Luxusversion! - mit jedem Raum oder Abschnitt als Einzelteil. (Okay, etwas übertrieben, kann aber funktionieren wenn nicht jeder die Einzelteile durch die Gegend wedelt.) Seitdem ich das nicht mehr so häufig mache, krieg ich schon Ärger. Handouts sind gut - geben laut der SPieler ein realistischeres Feeling - sollten aber dann auch passend aussehen - mit den schon erwähnten Firmenlogos, als Zeitung, angeflämmt oder bei der feudalen Mme de Chevrefeuille kalligraphiert, gefaltet wie im achtzehnten Jahrhundert mit Band, Siegel und Parfum. woanders - Fantasy, nicht SR - hatten wir auch drei zusätzliche Sprachen und sieben Schriften.
    Auch Plot aufschreiben und wichtige Teile Markieren, Bilder zeichnen oder ausdrucken - kann viel bringen. Inzwischen mache ich das meiste auswendig oder aus dem Stegreif, schließlich kann man die Runner nicht immer in den Plot zwingen, wenn sie ganz andere Wege gehen wollen. Und alle Vorbereitung bringt eh nichts, wenn es den Spielern am Arsch vorbei geht. . . Mein Fazit ist nur: Jeder sollte einen Plot so vorbereiten, dass er ihn am besten präsentieren kann. Wer dafür schreiben muss, soll es tun.
    Was Hintergrundmusik angeht, das haben wir einmal ausprobiert: Grandioser Beitrag zum Ambiente. Ist mir aber zuviel Arbeit geworden. . .

  • "Was Hintergrundmusik angeht, das haben wir einmal ausprobiert: Grandioser Beitrag zum Ambiente. Ist mir aber zuviel Arbeit geworden. . .". Hi, MadMagpie: Biosphere "Shenzou" downloaden. Trust me! :twisted:

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  • Also ich bereite auch alles eher spontan vor,da sich die Gruppe fast immer in die Richtung bewegt, mit der man nicht rechnet.
    Aber Karten von Anlagen oder ähnlichem zu haben is eigentlich immer ganz gut.

  • Normalerweise versuche ich vorher, die Gegebenheiten, die die Runner nicht beeinflussen können, gedanklich soweit wie möglich durchzuspielen und auszuschmücken. Normalerweise ist das die Vorgeschichte zu dem Run oder parallel laufende Ereignisse, von denen sie noch nichts wissen (und die sie nicht beeinflussen können). Das passiert im vornherein und das hab ich dann im Kopf. Als nächstes kommen die Plotpoints. Ich habs ehrlich gesagt aufgegeben, Plots als ganzes niederzuschreiben. Die Plotpoints dienen als grobe Skizze, wo welcher Schauplatz ist und was dort ganz grob passieren kann. Das wird stichwortartig aufgeschrieben. Die Verbindung zwischen den Plotpoints wird im Spiel hergestellt und improvisiert, denn mal ehrlich, Spieler sind unberechenbar ;)
    Was Hintergrundmaterial/Handouts angeht, bin ich momentan etwas schwächer bestückt, soll heissen, daß Pläne während des Spiels bei Bedarf schnell skizziert werden. Infos und ähnliches, sollten sich die Spieler dann selber aufschreiben, wenn sie glauben, daß es wichtig ist (Bei mir also immer Block dabei haben ;)
    Ich habe andere Vorgehensweisen versucht, zum einen, alles komplett zu planen, wobei mir dann allerdings die Spieler aus dem Plot ausgebrochen sind, oder alles zu improvisieren, wobei sich dann Logikfehler und beizeiten etwas Konzeptlosigkeit eingeschlichen hat.
    Die Plotpoints funktionieren für mich persönlich daher bislang am besten.

    Ich will mir nicht vorschreiben lassen, wovor ich Angst zu haben habe und wovor nicht! - Ich will es selbst herausfinden...

  • @ jack: ah, "Plotpoints" heißt das? Das klingt ganz gut. Bin in den letzten sessions notgedrungen auch dazu übergegangen, die Etappen ohne chronologischen Zwang ansteuerbar zu machen, weil´s anders echt kaum noch voran ging, aber den Begriff dafür kannte ich nicht. Hast Du noch weitere Tipps? :twisted:

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  • Naja, ich nenn diese Etappen halt so *g* von mir aus kannst du sie auch anders nennen. Ob sowas überhaupt n offiziellen Namen hat, bezweifle ich ;)


    Mhm, weitere Tips *grübel* mal sehen.
    Mein Material zu einem Run gliedert sich in verschiedene Bereiche (wobei diejenigen, die ich aufschreibe eher willkürlich statt geordnet auf meinen Scriptzetteln zu finden sind).
    - Vorgeschichte zu dem Run (wie gesagt, normalerweise grob im Kopf)
    - Plotpoints, die den Spielverlauf vorwärts bringen (die auf Zettel ;) )
    - NSCs, die parallel zu den Runnern agieren (Stichpunktartig ebenfalls auf dem Script)
    Das können Gegenspieler oder Gleichgesinnte sein. Den richtigen Reiz gibts aber erst, wenn man NSCs mit einbindet, die im Hintergrund agieren.
    Je nach Art der Gruppe sind das ziemlich einflussreiche und mächtige Leute, oder Mittelsmänner solcher, oder die Mittelsmänner der Mittelsmänner, ... Wichtig ist, daß die Runner diese nie (naja, jeweils in den ersten Runs) zu Gesicht bekommen, aber die Auswirkungen spüren. Sprich, Söldner/Konguards/Mietbullen, die einen plötzlich raushauen/angreifen. Hier ist es wichtig, das als Meistermaterial mit aufzuschreiben. (Gibt später den berüchtigten AHA Effekt, und wenn mans übertreibt, ne ordentliche Spielerparanoia)
    - Gebäudepläne (werden im Spiel gezeichnet, soweit nötig, ausser es handelt sich um Gebäude, mit denen sie öfter zu tun haben, dann sollte man sie vorher planen)
    - Nach dem Spiel dann Stichwortartig schnell aufschreiben, was alles war (nur grob). Vor allem auch die Sache mit den Hintergrund NSCs, das gibt dann Stoff für weitere Runs. (Je besser die Runner werden, desto höher kann man sie in dieser Mittelsmannhierarchie aufsteigen lassen, das jedoch langsam und immer den nächst höheren, der sich zu erkennen gibt, als das non plus ultra hinstellen ;)


    Wie ihr seht, gibts bei mir eher Meistermaterial, aber ich denke, die Spieler können sich auch nicht beklagen. Immerhin ist das ein Pen & Paper RPG ohne Grafikengine - Es ist Fantasie gefragt ;)

    Ich will mir nicht vorschreiben lassen, wovor ich Angst zu haben habe und wovor nicht! - Ich will es selbst herausfinden...

  • Hoi Chummers,
    bei uns kommt es immer darauf an, ob ich ein mehrteiliges Abenteuer leiten möchte oder ob es ein "Einabendiger" Run ist. Ich schreibe mir immer den Plot der Johnsons und Begegnungen auf und setze das in einen zeitlichen Rahmen. Was die Runner dann zwischendurch noch treiben wollen wird improvisiert. Zu Gebäuden und Orten an denen die Haupthandlung stattfinden soll, gibt es immer eine Karte von mir (eine undetailierte für die Gruppe und das "Prachtexemplar"<-- emsitens ein Folienkonstruckt mit mehreren Farben und Folien...). Informationsquellen arbeite ich vorher aus und notiere sie mir, wobei ich natürlich so flexibel bleibe, dass auch unerwartetes ausquetschen von connections oder Langzeitbekannten zu den notierten Infos führen können.
    Wenn es mal auf Konzernruns geht, besteht mein vorbereitetes MAterial aus unzähligen Dingen, die ich zwischendurch einabuen kann, aber nicht muß.
    Wenn wir ein kurzes Abenteuer/Run spielen, gibt es nur einen groben Handlungsablauf auf einem DIN A4 Blatt und viel Improvisation.
    Besondere Charaktere arbeitete ich fein säuberlich aus und hinterlege sie mir für evtl. weitere Runs...


    Alles in allem mache ich mir mit den großen Runs immer sehr viel Mühe und das kostet mich den einen oder anderen Nachmittag an Vorbereitung.


    Gruß Etienne

  • Ich gehör auch zu den Leuten, die auf der Zugfahrt zu meinen Spielern den Plot ausdenken. Aber seitdem wir eine Deckerin in der Runde haben, die sich zu meinem Unglück auch noch ein Benutzerkonto im Bauamt eigerichtet hat, hab ich jetzt immer ein paar Gebäudepläne in meiner Meistermappe.


    Den größten Aufwand, denn ich je betrieben habe, war ein Gebäudeplan mit good old Turbo Pascal programmiert. Das kam echt gut an bei den Spielern, die eine Diskette für ihren Laptop bekommen haben, allerdings wars auch eine Mordshacke.


    Was sich auf jeden Fall auszahlt, ist den NSCs ein wenig Beachtung schenken. Die können sehr lebendig werden, wenn man ihnen ein wenig Individualität schenkt.

  • Also bei uns gibt's eher selten besonders ausgearbeitetes Material. 'Ne Lageskizze ja, aber kaum extra angefertigte Dokumente (außer bei Kaufabenteuern - oder wenn im Internet dazu was zu haben ist) :wink: .


    Einer unserer Meister arbeitet die eigene Runs eher weniger vor - ein paar Skizzen, evt. Notizen.
    Ich für meinen Teil verwende dieses Verfahren tw. auch - v. a. für kurze Runs reicht es aus (u. man hat ja auch nicht immer genug Zeit) :wink:


    Größere Runs - erst recht Kampagnen werden aber richtig aufgeschrieben u. ausgearbeitet. Ind der Regel lohnt sich der Aufwand...

  • "Ares" schrieb:

    'Ne Lageskizze ja, aber kaum extra angefertigte Dokumente (außer bei Kaufabenteuern - oder wenn im Internet dazu was zu haben ist) :wink: .


    Luftbilder des Zielobjektes sind immer stimmungsvoll, geben den Spielern eine gute Vorstellung und vereinfachen dem Meister das Zeichnen der Karte!
    Man muss sie nur als S/W-Ausdruck (weißes Papier!) ausgeben und hat gleich dieses Spionage-Feeling.