Hong Kong

Meine Runde ist IP von Seattle nach HK gewechselt. Mein Char war der einzige, der auch in HK ne Connection hatte (glücklicherweise war das ein bis dahin noch ungenutzter Connection-Stufe 5 Schieber).
Ich war der Hauptbefürworter des Wechsels (die Möglichkeit dafür war aber schon vor dem gemeinschaftlichen Charakterbau besprochen worden), einfach, weil ich nach jahrelangem Seattle mal nen Setting-Tapetenwechsel brauchte. Als dann das Runner Havens rauskam und mir das HK-Kapitel sehr zusagte, brachte ich das Thema wieder auf den Tisch.
Alles in Allem gefällt mir HK, weil es den Beschreibungen nach einfach viel mehr vor Leben strotz (und zT auch stinkt), als Seattle. Dazu die interessante geographische Lage, die besondere Mentalität (die aber zugegebenermaßen anstrengend ins Spiel einzubringen sein kann), das etwas andere magische Klima (Drachenlinien, Astral Shallow in Aberdeen, etc) und der Umstand, sich in den Stammlanden der Triaden zu befinden, haben einen besonderen Reiz. Auch der mangelde Rassismus gegenüber Metas ist ne erfrischende Änderung.
Auch die Wetterlage ist einfach mal was anderes (hab sogar einmal einen Run mittendrin dadurch unterbrochen, das überraschend ein Taifun der kategorie 4 über die Stadt hereinbrach).
Aber in den Kernpunkten bleibt SR auch in HK das gleiche, sonst wäre es ja auch schade.

Edit: Rechtschreibung auf weniger schmerzhaftes Niveau gesenkt.

In Hong Kong waren wir bisher nur 2-3 mal zu Besuch.Krass sind dort die Unterschiede zwischen Arm und Reich. Dagegen sind die Seattler Barrens harmlos.

Unsere Gruppe spielt seit 2 Jahren in Tokyo, imo die Interessanteste Stadt in Asien. Aber durch den starken Überwachungsstaat auch sehr herausforderd :wink:

"Tildus" schrieb:

Krass sind dort die Unterschiede zwischen Arm und Reich. Dagegen sind die Seattler Barrens harmlos.

Hm, jetzt wo du es sagst: Meine Gruppe hat bislang den Kowloon-District weitestgehend gemieden (mit Ausnahme des Kai Tak Airport, versteht sich), wenn der Job es zuließ. Kann aber auch Zufall sein.

@ Kultur
So extrem anders ist es ja jetzt auch nicht. Man muss halt mit mehr/anderem Aberglauben und anderen spirituellen Überzeugungen arbeiten, als in Seattle.
Was Guanxi angeht, so macht das die Connectionarbeit nicht nennenswert anders sondern gibt nur den Hinweis, das in HK den Leuten etwas mehr an ihrem Kontaktnetz liegt und das stärker mit Gefallen gearbeitet wird (statt mit Bezahlung). Außerdem sind halt die sozialen Grenzen zwischen Konzernen, Regierung, Syndikaten, usw wesentlich fließender, als andernorts. Spezielle abweichende Umgangsformen ergeben sich eher aus dem kulturellen Gesamtbild und sind auch nicht so gewaltig. Wir versuchen, es auch nicht so streng zu sehen, sonst verkommt das Spiel schnell zu ne krampfigen Angelegenheit. Auch, was den Gwailo-Status angeht, sehen wir es eher locker. Resentimens gegen Ausländer sind nicht so häufig und ausgeprägt, wie Rassismus in Seattle, denn HK ist ja schon seit Jahrhunderten ein Sammelbecken für Leute aus aller Welt. Man fällt halt als Nicht-Asiate etwas mehr auf. Wenn man weiter aus der Stadt rauskommt (zB in die Northern Reaches), nimmt das Gwailo-Syndrom zu.
Inwieweit es dem SL gelingt, die Besonderheiten einfließen zu lassen, hängt von mehrern Faktoren ab. Zum einen die aktuelle Relevanz, zum anderen natürlich auch davon, wer gerade SL ist (in meiner Runde ist jeder für den Job zu haben). Manche haben einfach noch nicht so gründlich im HK-Kapitel gelesen und etwas weniger Wiki-Recherche gemacht, wie andere. Und letzlich kommt natürlich noch die tagesform des SL zum tragen. Aber alles in allem hat HK bei uns schon ein deutlich anderes Feeling, als Seattle.

Was Drachenlinien angeht, so steht IIRC in Runner Havens beschrieben, dass die keine besonderen (bekannten) Auswirkungen haben und einfach nur da sind (im Astralraum). Ansonsten gibt es in HK Orte mit HGS, genau wo andernorts auch (wobei vllt etwas dichter zusammen gepackt, so wie alles andere auch). Sie spielen halt nur in der Bauplanung und der magischen und kulurellen Praxis der Einwohner eine unverkennbare und auffällige Rolle. Der Astral Shallow am Wuxing Tower in Aberdeen ist sicherlich eine Besonderheit und ich wette, dass das gesamte Gelände ne superheftige HGS hat, aber Wir halten uns im allgemeinen ohnehin von den Schaltzentralen der Megakons fern, so auch von dieser. Davon abgesehen haben wir bislang keinen magisch aktiven SC in unserer momentanen Gruppe (wobei ein Spieler sich für Bedarfsfälle nen alternativ-SC gebastelt hat).

PS: Eine Sache, die wir anders handhaben, als die Beschreibung im Buch, sind die Schmugglerrouten. Bei uns gibbet keine Schmuggler mit T-Birds, die immer mal wieder mitten durch Ares-Town durchbrettern,in der leisen Hoffnung, unbeschadet in Sai Kung anzukommen (ganz großer Schwachsinn, IMO). In unserem HK benutzen die Schmuggler vom Festland Helis oder Wasserflugzeuge und sind clever genug, einfach außen um den Tolo Harbor Complex rum zu fliegen.

Hong Kong ist ein prima Setting, da schon heute high tech / low life auf der Straße zu sehen ist.
Direkt unter den verspiegelten Türmen der chinesischen Banken repariert ein fahrender Händler Regenschirme(bei der Verschmutzung der Zukunft evtl. noch beliebter), in einer Einfahrt werden in Pappkartons und Holzkäfigen Hühner und Enten gezüchtet-immer frisch auf den Tisch.
In den Häuserschluchten gespannte Seile für die Wäsche, bunte Neonreklame, Verkehrslärm, großes Business.
Neben dem Bodyshop eine chinesische Apotheke mit allerlei Tier- und Pflanzenkrams.
In den Nebenstraßen Fahrräder die sich durch die Gassen drängeln, nur von den Mopeds verdrängt.
Überall Radios und Fernseher auf lautstärke "unerträglich", daneben ein alter Mann der Tai Chi Übungen absolviert...

Wäre an Spielberichten zu euren Erfahrungen in dem Setting interessiert!

Ich war letztes Jahr 3 Wochen in HK als Rucksacktourist. Da steht man natürlich ganz gut zwischen den Fronten, auf der einen Seite nene ausländischer Touri auf der anderen Seite nicht so wohlhabend wie alle denken. Den Reiseführer in der Hand , aber dann auch mal auf den lokalen Markt gedackelt und die 3 Semester Chinesisch ausgepackt.

Wie ein Vorposter schon geschrieben hat sieht man im aktuellen HK schon sehr schön das was SR ins extreme gezogen versucht über all darzustellen, High Tech, und Armut, aber auf eine sehr interessante weise da viele der dortigen Bevölkerung mit diesem simplen Leben gar keine Probleme haben. Alte Männer die stundenlang ihre Übungen in aller Ruhe im Park abziehen, neben immer unruhig wirkenden Schlipsträgern. Leute die mit ihrer fahrenden Küche die halbe Strasse blockieren während paar Neureiche das Geschwindigkeitslimit mit ihrem Prosche pulverisieren. Wunderschöne Parks, endlos dreckige Hinterhöfe. Wenn man über die Brücken Richtung Flughafen fährt hat man einen schönen Blick auf den Frachthafen wo sich dutzende riesige Frachter tummeln. Das könnte ich mir schon heute ohne gross etwas zu verändern gut als SR Setting vorstellen. Die chinesischen Verhaltensweisen sind aufgrund der vergangenheit auch etwas liberaler ausgeprägt als auf dem Festland und der Ausländeranteil ist natürlich hoch. Wer schonmal in einem der besseren Clubs war kann auch unschwer bestätigen das gewisse mafiöse Strukturen da auch heute schon dick im Geschäft sind.

Kann ich mir für SR nur als herrlich zwiegespaltenes Szenario vorstellen, auch wenn es im ersten Moment etwas seltsam klingt kann ich mir auch vorstellen das viele Konzerne (einer ganz bewusst ausgenommen ^^) dort auch etwas angreifbarer für die Runner mit den richtigen Freunden sind,weil das Machtgefüge doch eher stärker zum organisierten Verbrechen hin tendiert. Vorallem seit der Krieg unter den Triaden ja doch nahezu entschieden ist.

"BigBoss" schrieb:

Gleich mal vielen Dank für deine Real-Life Beschreibung.
Auf jeden Fall auch sehr hilfreich.
Wie sieht es mit Essen aus?
kann ein Europäer überhaupt essen gehen ohne sich total zu vergreifen?

aber sowas von
zusätzlich zum traditionell (Süd)chinesischen Essen (Dim Sums sind oft sehr lecker)
und den unzähligen Garküchen hat man auch viel Europäische Essen (britischer Einfluss).
Klar kann man sich auch vergreifen(zu scharf,whatever)ist aber dann genauso wie hier beim Türken,auch da kann man sich vergreifen.
Hund oder Katze(dämliches Vorurteil ) gibts nur ganz oben in Nordchina und auch da nur auf dem Land und selten

der auch schon in Hong Kong tanzte
(nur viel zu kurz,3 tage sind nicht genug!)
Medizinmann

Abgesehen davon dürfte Hund und katze auch für Europäer prinzipiell geniesbar sein.

Sowas wie Tausendjährige Eier oder Fischköpfe als Delikatesse ist gewöhnungsbedürftig. Mir schmeckt es, aber der Geschmack ist gänzlich anders, als das, was man hier bekommt...

Schweinefüße werden ja auch hierzulande gern gegessen, aber bei fritierten Schweineohren kommts den meisten einfach hoch, aussen knusprig, innen Knorpel, wen wunderts?

Der Deutsche frisst ja auch panierte Scheiben Kuheuter...also was soll's?

Unsere Runde befindet sich zur Zeit in Hong Kong (Fressen oder Gefressen werden Kampagne) ich bin als Spieler beteiligt.

Kennen tue ich jetzt die Happy Valley Arena, um ein bisschen Zeit totzuschlagen haben wir uns das Combatbiking Spiel des Abends angeschaut, (die Hong Kong Chevaliers fegten die Deidiri Holy Cows vom Platz) um später die vielen Wettbüros und Glücksspielläden unter die Lupe zu nehmen (Ich werde keine Spoiler zum eigentlichen Run bringen).

Unsere einzige Connection ist momentan ein dubioser Taxi-Fahrer, der uns auch Pistolen, Taser und ähnliches besorgen konnte. Außerdem kennt er Schleichwege, und fährt auch nachts bei Anruf. (Hab ihn auch bisher immer gut bezahlt, und er ist ein Urban Brawl Fan, mein Ork-Char und ehemaliger Urban Brawl Spieler ist gleich mit ihm warm geworden).

Bisher haben wir nur traditionelle Honk Kong Küche erlebt: im Hotel britisches Frühstück, in Restaurants/Bars Haggis, chinesisches Essen, und einmal ne japanische Sushi-Bar als drei von uns mal Pause hatten als die anderen am arbeiten waren.

Die magischen Gegenheiten, die teilweise in Hong Kong herrschen machen uns zu schaffen: teilweise sichtbare Magie (Unsichtbarkeit wird zur Reklame - "Hallo hier bin ich"), für uns UCAS-Nasen komische Geisterwesen und eigenartige Magier (Bisher hatten wir noch keine Erfahrung mit Wujen, und unser Hermet kannte sowas bisher nur als "Schamanismus" und ist da eher konventionell eingestellt.)

Die Triaden sind zumindest gegen uns relativ aggressiv vorgegangen, da war die Mafia in Seattle doch höflicher. (Zumindest hat man uns dort nicht sofort mit der Absicht uns aus dem Weg zu räumen beschossen und Magie gegen uns eingesetzt)

Eine der Hafenbuchten kennen wir mittlerweile, gegen Aufpreis kann man sich ein Hausboot als Unterschlupf besorgen, da kann man sich gut verstecken und in der Masse aus gleich aussehenden Booten und Menschen untertauchen. (Hilft jedoch nicht gegen die Triaden, die dort lebende Bevölkerung hilft im Zweifelsfall lieber der örtlichen Triade als Fremden).

"n.n.e.i." schrieb:

Die magischen Gegenheiten, die teilweise in Hong Kong herrschen machen uns zu schaffen: teilweise sichtbare Magie (Unsichtbarkeit wird zur Reklame - "Hallo hier bin ich")

Teilweise vorherrschen tun diese gegebenheiten aber AFAIK nur in Aberdeen (Wuxing Tower und Umgebung) und eben nur dann, wenn da gerade ein Astral Shallow vorherrscht. Das ist kein Feature für den überwiegenden Rest der HK-Zone.

Die Südchinesische Küche wird ja hauptsächlich aus den drei milderen der 8 Küchen gebildet. Daher muss man eher mit einigen ungewöhnlicheren süss sauer Kombinationen rechnen als mit wirklich scharfen essen.

Die Strassenläden verkaufen als spezialität etwas das ich als Eierkuchen beschreiben würde. In den ärmeren Gegenden hat man recht viele "zugezogene" aus dem Südostasiatischen Raum. Dort findet man viele Viet oder Thai Strassenküchen wo man dann auch ordentlich Schärfe bekommt.

Europäische Einflüsse findet man vorallem in hafennähe (auf beiden Seiten der überfahrt zur Insel rüber) Dort gibt es eigentlich so ziemlich alle europäischen Standartküchen (italienisch etc) leider auch einige britische Einflüsse und wir alle wissen das englisches Essen grösstenteils ungeniesbar ist wohingegen die chineische Küche tausende toller gerichte kennt, diverse Teigtaschenvariationen im Süden sind sehr zu empfehlen und zich Sorten Nudelsuppe.

In den teureren Läden kriegt man auch Küche aus anderen Teilen Chinas is eben Geschmackssache. Hudne und Katzen sind übrigens eigentlich eher eine Koreanische Delikatesse und von dort nach Nordchina gekommen.

Wildes Zeug kann man aber schon bekommen, gerade in Sachen Heilkunde, ich war etwas krank und die seltsame Kräutermischung die mir die uralte Frau in der Strassenapotheke verkauft hatt hat wirklich geholfen, ihrem Vorschlag doch gleich noch etwas getrockneten Tigerhoden mitzunehmen habe ich dann aber abgelehnt. Diverse Insekten Tierfüsse etc gehören da dann auch dazu.

Letztlich ist es Geschmackssache mir persönlich ist es sogar noch etwas zu mild ich mag die Thaiküche lieber, das ist aber wahrscheinlich durch mein Mädchen bedingt die so kocht