[IP] Krakatau

  • -766-
    Ray


    Ray sitzt in der Ecke und haelt die beunruhigend ruhige und scheinbar noch immer leicht zitternde Ina im Arm. Vorsichtig versucht er seinen Arm frei zu bekommen und sich langsam einen Joint anzustecken. Das muss jetzt sein, ob man hier auch was zu rauchen bekommt? Naja, die frage ist WAS man hier bekommt.


    "Warum wundert es mich ueberhaupt nicht das die Gharana uns verfolgt und sicher noch Probleme bereiten wird. Wir haetten unseren freund letztens verwanzen sollen oder so."
    Er nimmt genuesslich einen Zug und bietet Ina auch einen an.
    "Aber wie ist das jetzt mit dem Stammes-Chef, koennen wir dem so einfach sagen das wir Selanis Burg finden wollen? Also ich waere ja dafuer, dass wir uns kurz im klarem dadrueber sind was wir genau von ihm wollen und dann von hier verschwinden."
    Scheinbar ist Rays Fluchtinstinkt definitiv ausgeloest worden und er hat keinerlei Lust hier noch eine Nacht zu verbringen.

    Ray: Elf mit schwarzen langen Haaren. Ehemals Kampftaucher der australischen Marine mittlerweile Pirat.
    Bonepicker: Aelterer leicht desillusionierter ehemaliger Militaerarzt. Hinkt leicht.
    Vagabond: Junger Squatter und Rumtreiber, immer auf Achse, ehemals in einem Zirkus als Messerwerfer aktiv.
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    Datenschützer sind empört, die Regierung aber beschwichtigt: Das alles geschehe sowieso längst.

  • -767-


    Redjack schnorrt einen Zug aus Ray's Joint und stimmt ihm zu.
    "Meine Rede, lasst uns das Gespräche mit dem Häuptling hinter uns bringen und verduften."
    Er blässt einen schüßlich duftenden Rauchkringe in Richtung Zimmerdecke und wendet sich wieder an Hussein.
    "Und du meine Freund darfst Tianyu nicht trauen. Die von der Gerhana sind fiese Halsabschneider-Piraten. Na gut, irgendwie sind wir das auch. ABer wir sind nette fiese Halsabschneider-Piraten."

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

    Einmal editiert, zuletzt von Tildus ()

  • -768-


    Ina schüttelt ablehnend leicht den Kopf, als Ray ihr den Joint anbietet und lauscht dann stumm der Diskussion. Die Erwähnung der koreanischen Mudang scheint ihr nicht zu behagen. Hinter ihren dunklen Augen spielen sich die Bilder aus dem Fabrikgelände ab: die kurze Schießerei, das Durcheinander, der Tod SaiSais.


    Amaya schweigt ebenfalls, verfolgt das Gespräch aber mit Interesse. Dann meldet sich Nairi zu Wort, die bisher ebenfalls geschwiegen hat. Ihr Mimik ist von Klarheit erfüllt, die Lethargie, welche sie während der Zeremonie erfasst hat, scheint verschwunden. Genau wie nach dem erlebten Massaker und dem Tod ihres Teams in Makassar hat sich die Elfe schneller als erwartet wieder gefasst und von ihrer analytischen Ader Besitz ergreifen lassen.


    "Wir müssen ohnehin nach Süden weiterreisen, wenn wir nach Makale möchten. Für die Weiterreise nach Süden können wir den Häuptling um Erlaubnis bitten. Das wird ihm plausibel erscheinen, denn ein weiteres Vordringen in das Hinterland wäre ohne eine Absegnung von oben ein riskantes Unterfangen für uns. Von unserem eigentlichen Ziel müssen wir ihm nicht erzählen. Ich glaube ohnehin nicht, dass sich sein Einfluss bis nach Makale erstreckt. Dort wird es wieder andere Clan-Führer geben, denen wir gegenüber treten müssen. Und bis dahin haben wir genug Zeit, um uns eine Geschichte auszudenken. Zumindest wären wir dann von hier fort, und es sieht so aus, als wäre das in unser aller Sinne."

  • -769-


    Hussein blickte Nairi an. Die Elfe war bisher meist recht still gewesen, daher war der Zwerg kurz verwundert. Aber sonst konnte er nur zustimmend nicken.


    “Sehe ich ganz genau so. Je eher wir diesen von Allah verlassenen Ort verlassen können, desto besser!“


    Wo auch immer sie dann schlafen würden, alles wäre wohl besser als hier, wo sein Körper auch ohne in den Astralraum zu gehen die unguten Schwingungen von dem Ritual erahnte.Woanders würde er auch leichter einen Geist als Wächter rufen können.


    An Jack gewandt fügte er hinzu:
    “Ich werde das mit Tianyu im Hinterkopf behalten. Ist die Lady echt SO fies?“


    Gut, wenn sie die Nähe solcher Rituale suchte verhieß das nichts Gutes, aber ihm war sie vorhin recht ruhig, gefasst und normal erschienen, fast schon sympathisch ...

  • -770-


    Husseins Frage verhallt in der Leere. Anscheinend haben die anderen bereits eine recht gefestigte Meinung über die koreanische Magierin. Nach kurzer Diskussion steht fest, dass man das Treffen mit dem Häuptling nun wagen möchte. Amaya nickt stumm und wartet, bis die Truppe zum Aufbruch bereit ist. Schweigsam führt sie die Crew nach draußen, in die Nacht Rantepaos hinein. Toraja-Krieger erwarten die Crew und führen sie an den traditionellen Holzgebäuden der Stadt vorbei.


    Das tongkonan des Häuptlings ist ein imposanter Bau aus massivem Holz. Das gesamte Gebäude ist aufgrund der stattfindenden Zeremonien reich geschmückt. In der Umgebung und der unmittelbaren Nähe zum Clan-Haus wimmelt es von Toraja-Kriegern, die sowohl traditionelle als auch moderne Waffen tragen. Die wenigsten von ihnen sind allerdings gepanzert, da sie meist traditionelle Kleidung tragen oder ganz auf Oberbekleidung verzichten. Obwohl es Nacht ist ist es noch immer heiß und schwül, so als würden die Fackeln die Umgebung noch einmal mit einer unnatürlichen Hitze belagern. Das Begrüßungsritual beinhaltet das Trinken von in Bambusrohren abgefüllten Palmweins, den die Toraja ‚tuak‘ nennen. Amaya hat der Crew auf dem Weg erzählt, dass es möglich ist, das Getränk abzulehnen, wenn man religiöse Gründe dafür vortäuscht. Es wird zwar lieber gesehen, wenn der tuak getrunken wird, aber nicht jedem bekommt die Menge an Palmwein bei dieser Hitze. Dies hat die Japanerin absolut nüchtern vorgetragen, damit nicht der Gedanke aufkommt, sie würde es der Shiva-Crew nicht zutrauen, ordentlich zechen zu können.


    Nach der Begrüßung wird die Crew in das Innere des Gebäudes geführt. Ein schattiger, großer Raum erwartet die Crew, in dem es angenehm kühl ist. Der Raja, ein kräftig gebauter Toraja mit dem Namen Udrin Bori, sitzt auf einem knöchernen Thron, umgeben von seiner Leibwache aus sechs Toraja-Kriegern mit modernen Streitäxten und drei, an ihrem Schmuck und der Kleidung zu erkennenden Dukun, zu denen auch der Mann gehört, welcher in der gestrigen Nacht die Hauptzeremonie geleitet hat.


    Der Dukun, dessen faltiges Gesicht wie erstarrt erscheint, tritt einen Schritt hervor.


    „Raja Udrin Bori heißt euch in Rantepao willkommen. Die beiden Ehrengäste haben die Erlaubnis, direkt zu Raja Udrin Bori zu sprechen.“


    Verkündet der Mann mit einer ruhigen, aber eindrucksvoll wirkenden Stimme. Es ist offensichtlich, dass der Dukun das Sprechen im feierlichen und rituellen Rahmen gewohnt ist.

  • -771-


    So wie es aussah fiel die Rolle des Sprechers hier wohl Mellow zu und mit entsprechend selbstbewußtem Schritt ist er eingetreten.
    "Wir bedauern den Verlust des Raja, möchten ihm aber unsere Anerkennung zur Zeremonie aussprechen die dem Status des verstorbenen mehr als gerecht geworden ist. Wir sind uns sicher, dass alles mögliche getan wurde um das Andenken des Verstorbenen zu ehren und fühlen uns geehrt Teil der Zeremonie gewesen sein zu dürfen." wendet sich Mellow an den Dukun. Mellow reist sich bei diesen Worten, die für ihn sehr nach dem klangen, was Amaya gesagt hätte sehr zusammen. "Wir danken dem Raja dafür uns zu empfangen und ."[/color Dann wendet sich Mellow in Richtung des Rajas ohne ihn jedoch direkt anzusprechen. [color=#FF00FF]"Wir würden gerne nach Süden weiterreisen und wissen um die Heiligkeit der Umgebung für die Toraja und möchten keine Probleme durch unsere Unbedachtheit bereiten. Wir möchten den Raja daher gerne um seinen Rat bitten, wie wir weiter reisen sollten." So war der weg der Südostasiaten. Mellow war froh in dieser Welt ebenso zuhause zu sein. Auch wenn er die westliche Direktheit in seiner Zeit in der Karibik sehr zu schätzen gelernt hat.

  • -772-


    Ohne eine merkliche Regung vernimmt der Raja die Worte und antwortet nach einem kurzen Moment der Stille.


    "Eure Worte ehren Uns, doch trauert nicht um Unseren Bruder, denn er hat die Scheinwelt nun hinter sich gelassen und die wahre Welt betreten. Und eure Anwesenheit hat sein Geleit verstärkt. Wir erlauben euch deshalb, das Land der Toraja in Richtung Süden zu bereisen, doch solltet ihr nicht von der Straße weichen. Was auch immer das Ziel eurer Reise sein mag, gebt Acht, denn im Süden des Landes ist zu dieser Zeit Vieles nicht das, was es scheint."


    Mit diesem abschließenden Rat verstummt der Raja wieder, und der neben ihm stehende Dukun lächelt und tritt einen Schritt nach vorne, bevor er zu sprechen beginnt.


    "Die Toraja Rantepaos wünschen euch eine gute Reise und den Segen der Geister."


    Damit ist der Empfang beendet. Amaya verneigt sich und begleitet die Crew wieder nach draußen, da es nun nicht weiter gestattet ist, das Wort an den Raja zu richten. Zurück in der von Fackeln erhellten Nacht wendet sich Amaya an die Crew.


    "Wenn ihr möchtet, können wir aufbrechen. Auf der Straße lässt es sich auch bei Nacht gut marschieren."

  • -773-


    Die Erlaubnis des Häuptlings hatten sie also nun, was ein gutes Zeichen in Husseins Meinung war. Trotz einer gewissen Müdigkeit, die der Zwerg aber mehr auf die jüngsten Erlebnisse zurückführte, wollte er so schnell wie möglich hier weg. Er hatte ohnehin nichts ausgepackt, so dass er nur noch einmal kurz die Ausrüstung durchcheckte und überprüfte, ob auch der Rucksack ordnungsgemäß gepackt war und alle Taschen sicher verschlossen. Dann prüfte er sowohl die Secura als auch die Roomsweeper. Zufrieden mit den Ergebnissen kehrte der Ansatz eines Lächelns auf sein Gesicht zurück.


    “Von mir aus kann es sofort losgehen. Je eher wir hier weg kommen, desto besser!“

  • -774-
    Ray


    Auch Ray schnappt sich seinen Rucksack und seine Waffen. Das Gespraech mit dem Haeuptling war seiner Meinung nach sehr gut gelaufen, vorallem angenehm klar und kurz. Wichtige Informationen hatten sie zwar nicht bekommen aber immerhin die Erlaubniss. Den Palmenwein fand er aber ein wenig unangenehm, er haette lieber einen vollstaendig klaren Kopf behalten. Aber auch so versucht Ray auf dem Weg den sie nun einschlagen volle Konzentration zu haben. Er achtet auch dadrauf das Ina in seiner Naehe ist.

    Ray: Elf mit schwarzen langen Haaren. Ehemals Kampftaucher der australischen Marine mittlerweile Pirat.
    Bonepicker: Aelterer leicht desillusionierter ehemaliger Militaerarzt. Hinkt leicht.
    Vagabond: Junger Squatter und Rumtreiber, immer auf Achse, ehemals in einem Zirkus als Messerwerfer aktiv.
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    Datenschützer sind empört, die Regierung aber beschwichtigt: Das alles geschehe sowieso längst.

  • -775-


    Im Gegensatz zu den Hausherren, hat Redjack nichts dagegen noch eine Weile in der "Scheinwelt" zu leben. Was die Frage nach Selanis Festung angeht vertraut er auf Amayas Urteil, das die Berge sicher nicht auf dem Stammesgebiet des Häuptlings liegen.
    Also schmeichelt er der Häuptling noch ein wenig nach typischer Elfenart und erklärt dann, das sie aus religiösen Gründen noch heute nacht aufbrechen müssen.
    Als er seine Ausrüstung (inklusive Waffen, Paracritter und Freundin) einsammelt wendet er sich nochmal an Hussein:
    "Nochmal zu Tianyu. Also die Gerhana sind halt unsere Konkurrenten. Wir sind jetzt nicht direkt Todfeinde auch wenn es ab und zu Tote gab. Du musst jetzt nicht sofort nen Manablitz werfen wenn du sie im Astralraum siehst, zudem bist du ja auch kein Pirat also kein direkter Feind. Aber um Kollateralschäden an Zivilisten haben die sich noch nie gesorgt."

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • -776-


    Der Weg nach Süden führt von Rantepao aus entlang der Hauptstraße, die das Tanah Toraja von Norden nach Süden durchläuft. Die Straße folgt mehrere Kilometer lang dem großen Sadang River, der rauschenden Lebensader des Tales. Das Tal selbst ist ein schmaler, nur wenige Kilometer breiter Schlauch, umrahmt von den mächtigen, mit dichten Urwäldern bedeckten Bergketten. Südlich von Rantepao sind am Straßenrand die zentralen Anbaufelder der Toraja zu erkennen. Vereinzelte Hütten mit strohbedeckten Dächern reihen sich in die Felder, dazu gedacht, den Bauern Schutz vor der sengenden Mittagssonne zu gewähren. Maschinen sind nur vereinzelt zu sehen. Der Großteil der Arbeit wird durch die Symbiose aus Mensch und Nutztier erledigt.


    Als der Crew die zahlreichen kleinen Jungen auffallen, die in Begleitung eines Büffels umher reisen, erklärt Amaya ihnen, dass die Toraja schon von Kindesbeinen an, eine enge Bindung zu einem bestimmten, ausgewählten Büffel aufbauen und diese Verbindung sogar hin und wieder magische Züge annimmt.


    Nach guten fünf Stunden Marsch sind die südlichen Berghänge erreicht. Makale, die Hauptstadt des Tanah Toraja, liegt voraus. Das administrative Zentrum der Toraja-Stämme liegt bereits in den Bergen und ist über die Hauptstraße, die sich ab hier ihren Weg entlang der Hänge sucht, zu erreichen. Nach einer längeren Pause im Schatten eines am Wegesrande stehenden, großen Pavillons, macht sich die Crew an den Aufstieg, um noch an diesem Abend Makale erreichen zu können.

  • -777-


    Die Erlaubnis mit dem Häuptling direkt zu reden war Kumar ziemlich egal. Große Ehre hin oder her, mit diesen Leuten wollte er kein Wort wechseln. Wie die anderen war er froh, dass alles so schnell ging und sie sich auf den Weg machen konnten.
    Als sie los marschierten wanderte er in die Leere starrend den anderen hinterher und konzentrierte sich vorrangig auf die Wandjina, die endlich wieder vom Schiff zurückgekehrt ist, wo sie einen ihrere Tankstopps eingelegt hatte. Im Gleit- und Schleichflug segelte sie mit minimaler Energie über ihren Köpfen und ermöglichtete der Crew eine Matrixverbindung zum nächsten Satelliten.
    Den weniger versierten oder informierten Crewmitgliedern bot er auch direkt einen Routingkanal an. So konnte er mit allen hin und wieder ein Wörtchen wechseln. Die Tatsache, dass seine Füße immer schwerer wurden versuchte er zu verdrängen, wollte er doch so weit wie möglich von diesem Ort weg. Er lenkte sich mit Filmen, Trailern und Musik ab bis er 4 Stunden später die Drohne wieder zum Schiff zurück schickte.


    Amayas Geschichte mit den Kindern und Verbindungen zu ihrem Büffel amüsierte Kumar. "Ob diese Leute in 50 Jahren wohl die selbe Verbindung zu einer Drohne spüren werden? Ich mein, klar sind die hier technisch rückständig und glauben sie brauchen das alles nicht, aber das wird die schon noch einholen irgendwann." Dann dachte versuchte er sein Verhältnis mit der Wandjina mit diesen Kindern zu vergleichen und verzettelte sich und gab irgendwann auf.
    "Machen wir evtl. demnächst unser Nachtlager? Ich hab leider nur 1 Paar Füße" So langsam konnte er schlafen, wie es die Wandjina bereits durfte.

  • -778-
    Mellow


    Der grosse Troll lässt sich so wenig anmerken wie möglich als der Häuptling ihnen die Erlaubnis erteilt weiter zu reisen. Seine Wut brodelte unter der Oberfläche und kurz überlegt er, ob er den Häuptling seinem Bruder hinterherschicken sollte. Die Krieger würden ihn nicht aufhalten können. Doch würde es an der Sache wenig ändern und der nächste würde den Platz des Häuptlings einnehmen.


    So hält er sich zurück und versucht sich seine Erleichterung aus dem Dorf zu kommen nicht zu sehr anmerken zu lassen. Er hat wenig bis gar keine Augen für die Landschaft und die Beziehungen von Büffeln und Buben. Statt dessen Ruft er die Kull mit seinem MG. Das würde ihnen zwar Ärger einhandeln, aber das war ihm allemal lieber als die Ohnmacht der letzten Nacht.


    Die Sensoren der Wandjina hatten die Gegend bereits Kartographiert und Mellow leitet die Truppe mit festem Schritt weiter in das Gebiet der Toraja. Fast hoffte er auf eine Auseinandersetzung. Das würde der Crew helfen etwas Dampf abzulassen.

  • -814-
    Ray


    Also sie das Dorf verlassen hatten merkt man Ray seine Anspannung erst richtig an. Die Geschenisse der Nacht waren wie ein Vorhang aus Blut und Wut vor seiner Sicht der Dinge. Da wirkte die Idyllische Landschaft mit den reisenden Kindern und ihren Bueffeln surreal und verstoerend auf ihn. Trotzdem versucht er konzentriert zu bleiben und das Erlebte zu verdrengen. Auch wenn ein gewisser Teil von ihm grade lieber einen Feindlichen Jungel vor sich haette als eine schoene Landschaft mit friedlichen Bauern. Aber er wusste wie Dumm dieser Gedanke war.
    Sein Gewehr trug er trotz allem jederzeit griffbereit.
    "Ich glaube nicht, das man eine solche Verbindung zu einer Drohne aufbauen kann. So ein Bueffel ist immerhin ein Lebewesen, ein Tier, hat einen Verstand und sollte es irgendsowas geben auch Seele als Lebenswesen. Ein Drohne dagegen ist doch tote Materie, nur Technik. Also von mir aus koennen wir ne halbe Stunde Pause machen aber wir sollten heute noch Weiter kommen. Was wollen wir eigentlich in Makale, meint ihr wir bekommen von den Bewohnern irgendwelche Hinweise wo wir suchen muessen? Ich habe keine Lust an noch einer rituellen Massenhinrichtung teilzuhaben. Oder muessen wir wieder eine Erlaubniss einholen, damit wir nicht teilnehmen? Sonen richtigen Plan wie und wo wir suchen haben wir noch nicht oder?"

    Ray: Elf mit schwarzen langen Haaren. Ehemals Kampftaucher der australischen Marine mittlerweile Pirat.
    Bonepicker: Aelterer leicht desillusionierter ehemaliger Militaerarzt. Hinkt leicht.
    Vagabond: Junger Squatter und Rumtreiber, immer auf Achse, ehemals in einem Zirkus als Messerwerfer aktiv.
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    Datenschützer sind empört, die Regierung aber beschwichtigt: Das alles geschehe sowieso längst.

  • -815-


    Am frühen Abend erreicht die Crew Makale, das administrative Zentrum des Tanah Toraja. Ein beschwerlicher Aufstieg liegt hinter der Gruppe, der in den letzten Stunden dazu geführt hat, dass kaum Gespräche geführt worden sind. Alle Konzentration hat darin gelegen, die Stadt möglichst noch vor Einbruch der Dunkelheit zu erreichen. Als sich die letzten Sonnenstrahlen glitzernd an den Gipfeln der Berge brechen kommen die ersten Gebäude in Sicht. Aufgrund seiner erhöhten Lage ist es in Makale, der zweitgrößten Stadt im Land der Toraja, kühler als in Rantapeo. Abgesehen davon erweckt Makale nicht den Anschein, als würde es sich großartig von der anderen Stadt unterscheiden. Auch hier herrscht die traditionelle Bauweise der Toraja vor, bevölkern neben alten Kleintransportern und Zweirädern hauptsächlich Büffel die verschlungenen Straßen.


    Durch die abendlichen Luftaufnahmen sind auch einige größere Gebäude zu erkennen, von denen ungefähr die Hälfte einer modernen Bauweise entspricht. Um diese Ansammlung von Gebäuden herum ist zum ersten Mal auch eine größere Zahl an Fahrzeugen zu erkennen, obwohl diese keinesfalls mit den Verkehrsverhältnissen Makassars oder gar Jakartas zu vergleichen ist. Wachgebäude sind um den Komplex angeordnet und auffällig ist auch die Statur und der scheinbar dazugehörige Schrein einer mächtigen, büffelartigen Kreatur, die aber auch über humanoide Züge verfügt. Dieses Bildnis thront erhaben über einem größeren Platz, der sich vor dem zentralen und größten Verwaltungsgebäude erstreckt.


    „Ich bin schon sehr lange nicht mehr hier gewesen, aber früher gab es am Stadtrand eine Art Herberge für die Händler von Außerhalb, die mit den Toraja Handel getrieben haben. Ich schlage vor, wir versuchen zuerst da unser Glück.“


    Amaya führt die Gruppe an den Rand der Stadt heran und dann durch die großzügig angelegten Straßen, die aber, bis auf die große Hauptstraße, welche Makale von Norden nach Süden durchschneidet, kaum als Straßen zu bezeichnen sind. Allerdings, so muss man einwenden, trifft dies im Archipel ohnehin nur auf die wenigsten Verkehrswege zu, reißen doch die Naturgewalten auch die stabilsten Wege in regelmäßigen Abständen mit sich. Nach wenigen Minuten Fußmarsch erreicht die Truppe ein längliches, barrackenartiges Gebäude mit einem zentralen Eingang. Vor dem Eingang flimmert eine Neonröhre, und auf dem kleinen Vorplatz hat ein kaki-lima-Händler seinen Wagen und ein paar Stühle aufgestellt, um ankommende Gäste zu bewirten. Der Duft von Reis, Sate-Spießen und Soto erfüllt die Bergluft. Amaya führt einen kurzen, aber freundlichen Wortwechsel mit dem älteren Mann und wird dann nach drinnen verwiesen. Kurze Zeit später kommt sie zurück und erstattet Bericht.


    „Es sind wohl kaum Reisende hier, also gibt es noch genug Platz für uns. Es gibt keinen Raum, wo wir alle reinpassen, aber mit zwei Räumen sollten wir auskommen. Es gibt sogar ein paar Betten, allerdings nicht in Trollgröße. Was meint ihr?“

  • -816-


    "Kling gut, besser als inm Dschungel zu übernachten ist es auf jeden Fall. Mellow kann auch in einer Garage nächtigen, da können seine Batterien aufgeladen und Öl gewechselt werden." Als er die alten Gebäude sieht, fällt ihm sein Versprechen ein das Tagebuch eines gewissen Major Soejono zu finden.
    "Amaya, du weisst nicht zufällig ob es hier mal eine Stadtbibliotek gibt? Oder gab?"

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • -817-


    "Ein Königreich für ein Bett! Shotgun!!!" Endlich gute Nachrichten. Ein Wandersmann oder gar Bergsteiger war Kumar offensichtlich nicht. Dabei versuchte er den anderen möglichst wenig auf die Nerven zu gehen und seine schmerzenden Füße zu verstecken. Erst blutverschmiert und jetzt plattgelatscht, irgendwann muss ich die noch auswechseln. Mal bei Gelegenheit Mellow ansprechen...
    Als sie die ersten Gebäude erblickten kam ihm einiges bekannt vor. Ah, natürlich! Kumar viel der Überflug mit der Kull ein und das Absetzen der Centipede. Die kleine Drohne hatte er abgeschaltet, um die Batterien zu schonen. Dann hatte er sie wegen all der Ereignisse vergessen. Er suchte nach ihrem Standby Signal und war hocherfreut, dass sie noch hinter ihrem Bretterstapel saß.
    "Hey, Red. Hier ist die Bib. Nicht gerade glamurös." Er sendete dem Team ein Luftfoto von Makale, wahrscheinlich das aktuellste verfügbar, und markierte die Bib und den eigenen Standort.

  • -818-


    Mellow war den Marsch über recht stumm voran geschritten. Mit dem MG geschultert sah er nun noch eine ganze Ecke bedrohlicher aus, als er es ohnehin schon war. Er hatte seinem Chameleon Suit zudem noch ein Skin gegeben, der ihn fast wie eine militärische Hardpanzerung aussehen ließ. Er immitiert Stahlblaue Platten am Großteil der Oberflächen mit schwarzem Untergrund an den Gelenken. Er ärgert sich ein wenig, dass er nicht genug über die Toraja herausgefunden hatte. Er hätte sich leicht in paar Hörner implantieren lassen können, um als Minotaur diese Wilden zu beeindrucken. Aber es könnte auch noch eine andere Möglichkeit geben.
    "Hussein, kannst du den Masken-Spruch? Dann verpasse uns einfach Stierköpfe wenn es zu Problemen kommt . Das sollte die Jungs hier gehörig ins Schwitzen bringen, ob sie sich mit uns anlegen sollten."


    Als Amaya dann die Übernachtung verhandelt hat und Redjack seinen Kommentar in Mellows Richtung schickt grinst der nur breit. Das er keine Betten bekam war Mellow gewohnt und seine Vercyberungen machten ohnehin gerne mal der Bettwäsche den garaus, so dass er es sich angewohnt hatte auf eher robusten Materialien zu nächtigen.


    "Besten Dank für die Bilder, Bollywood. Haben wir schon Pläne? Du hattest doch ne Centipede mitgenommen, nicht?" Mellow selbst füttert die Daten seines Ultraweitbandradars ins TacNet, so dass die Luftaufnahmen der Kull um ein 3D-Modell nebst Struktur der Gebäude und deren Inhalt erweitert werden, soweit das UWB dringt. Die Holzkonstruktionen setzen dem Radar aber nur wenig entgegen, so dass die Crew einen guten Überblick über das Dorf hat, soweit sie bislang vorgedrungen sind.

  • #819 - José


    Auch der Brazilianer war während des Marsches eher schweigsam. Jetzt blickte er sich in der Stadt um. Vielleicht endlich ein Ort, wo nicht sofort ein Massaker begannen wurde.
    "Ich kann ein Bett zur Seite schieben und es mir auf dem Boden bequem machen. Besser als im Dschungel zu pennen."

  • -820-


    Hussein Füße brummten wohl ebenso wie die von Kumar. Er hatte mit dem Gedanken gespielt, Asiz zur Unterstützung zu rufen, bei der hiesigen Geisterdichte und dem Verhalten der Toraja wollte er aber nur ungern anecken. Also biss er ebenso die Zähne zusammen, wünschte sich des öfteren Mellows Beine, der nur einen Schritt machen musste, wo Hussein mindestens drei brauchte und marschierte weiter durch den abendlichen Dschungel. Er war ja zur Marine gegangen, weil er eben keine Fußmärsche machen wollte, aber Allah schien ihn zu strafen ...


    Makale selbst schien unscheinbar, aber das hatte er von Rantepao auch gedacht, bis er Zeuge des Massakers wurde, das die Toraja im Rahmen ihres Rituals abhielten. Hussein wusste, dass man die Toten ehren sollte, aber ihn widerte immer noch die Erinnerung an das Abschlachten der Menschen und Tiere an. Tod durch noch mehr Tod zu ehren musste falsch sein.


    Dann stellte Mellow ihm eine Frage.


    "Maskenzauber? Ja, das wäre drin. Nicht für alle gleichzeitig, aber ein oder zwei von uns könnte ich im Notfall schon zu Minotauren machen ..." führte er Mellows wahrscheinlichen Gedanken fort.


    Ihre Unterkunft gedachte der Zwerg mit einer Barriere im Astralraum zu sichern. Asiz würde sie aufrechterhalten und zugleich Wächter spielen, so dass sie vor Überraschungen aus dem Astralraum recht gut gefeit waren. So die Leute der Herberge dies gestatteten, würde er die Barriere sogar auf der mundanen Ebene errichten, damit wären sie zugleich das sonst übliche Problem mit Moskitos und anderem Getier los, was sich sonst nahzu unausweichlich den Weg in Behausungen bahnte.