Sonntag, 5. November 2071, 10:00 OEZ
Ort: Freistaat Königsberg, Bellevue, Seattle Metroplex.
Seit der Freistaat Königsberg in den Eurokriegen unabhängig wurde hatte sich nicht allzu viel für jene geändert welche die Geschichte dieses Gebietes kannten. Noch immer war der Hafen eine Dreh- und Angelscheibe des Ostseehandels egal ob es unter den Hansestädten, Preußen, Russland oder seit neuestem der Baltisch-Ostpreußische Wiederaufbau-AG geschah.
Das Kreutzfahrtschiff Queen of the Seas war bereit für den Konzern Transoceanica seine Jungfernfahrt anzutreten und EVO, sowie die Baltisch-Ostpreußische Wiederaufbau-AG gaben sich alle Mühe die erste Reise und Gästeaufnahme des Schiffes zu einem wahren Volksfest zu machen.
Eine Konzertbühne war aufgestellt worden, bekannte Bands der Königsberger Metall und Punkszene nutzten das bis auf wenige Fabriken ungenutzte Gelände vor dem öffentlichen Empfangsbereich um den Gästen zusätzlich einzuheizen, wofür sie EVO und der Baltisch-Ostpreußische Wiederaufbau-AG einen nicht zu verachtenden Teil ihrer Einnahmen abdrücken mussten.
Zu Fuß, per Taxi, Bus oder gar Lufttaxi, Helikopter und allen erdenklichen anderen Gefährten reisten Gäste wie Schaulustige an, um das Spektakel des heutigen Tages nicht zu verpassen. Insgesamt gab es drei Eingangskorridore zum Schiff, einen in Bodenhöhe für die Squatter und anderen armen Schlucker an dem sich die Scharen dicht zusammendrängten und fast übereinander stiegen, würde die Konzernsicherheit den Ablauf nicht minutiös regeln. Einen weiteren für die Mittelklasse Passagiere der schon über eine gute Sicherheit verfügte und über eine Brücke mit dem danebenstehenden Werftgebäude von Transoceanica verbunden war und einen letzten Eingang, über eine große Hebetreppe, sowie den Hubschrauberlandeplatz und einen Schiffseigenen Bootsanlegesteak auf der Wasserseite für alle besser bezahlenden Gäste.
Der Kapitän Victor Detrewsky und seine Mannschaft, darunter der 1. Offizier Adam Kyle betraten ebenso wie das Restpersonal das Schiff schon lange vor den Gästen um die letzten Vorbereitungen für die große Fahrt abschließen zu können und letzte Routinekontrollen durchzuführen. Victor Detrewsky war ein polnischer Kapitän, mit breiten Schultern und kräftigem Doppelkinn, welches er unter einem rabenschwarzen Vollbart versteckte. Er trug die typische weiße Kapitänsuniform eines Luxuslinerkapitäns die ihm an den breiten Schultern aber zu kurz geschnitten schien und ihn ein wenig aussehen ließen, wie den Kaptn Iglo, nur mit dunklem Bart.
Adam Kyle hingegen war ein waschechter Brite, mit starkem Akzent, grünen auffallenden Augen und einem geradezu verführerisch selbstsicherem Auftreten, sofern er sich öffentlich zeigte. Außer dem Kapitän kannte wohl niemand dieses Schiff so gut, wie Kyle, der in seinem blauweiß gestreiften Unterhemd, das zwischen der offenen Offiziersjacke hervorkuckte und bei dem blonden Hünen ein merkwürdig eleganten Stiel erahnen ließen. Dieser Stiel war durchaus gewollt und absichtlich gewählt um dem rauschebärtig-freundlichem Kapitän nicht nachzustehen, wenn es um Passagiernähe und Kundenfähigkeit ging, wobei Kyle im Gegensatz zu diesem nicht nur die Luxuspassagiere bediente, auch wenn es eine Mammutaufgabe war sich um den großen Rest an Gästen und all seine Bedürfnisse zu kümmern.
Als wohl wichtigster Gast erschien während die restlichen Gäste einstiegen der Helikopter von Operndiva Jelena Sasonow, um die sich auf der Bühne auch sofort duzende Reporter drängten. Wem sie ihre phänomenale Karriere verdanke, was sie sich für die Zukunft wünsche und andere typische Reporterfragen an Stars.
"Meine Zukunftswünsche?" lächelte die Diva verführerisch in die Kameras der Reporter,
"Das meine Karriere, die durch meinen neuen Manager Philippe Albert Marat eine so tolle Wende genommen hat auch weiter ein aufgehender Stern bleibt. Wir planen bald ins SimSinn Geschäft einzusteigen, wenn alles gut läuft. Eingie sehr lukrative Verträge haben wir schon an Land, aber natürlich gibt es Dinge, die ich mir viel mehr wünsche; den Weltfrieden zum Beispiel, damit die gesamte Metamenschheit in Frieden und Eintracht leben kann und Wohlstand für alle Metamenschen, den Stopp von Tierversuchen ..." jetzt hörten die meisten Gäste schon nicht mehr zu, den es war das selbe blabla, das jede Operndiva, SimSinnstar oder sonstige Prominente so gern von sich gaben. Sie liebten die gesamte Welt und wahren wohl den Heiligen näher als dem normalen Volk, egal ob Squatte oder Konzernhai, wenn man ihren Reden glauben durfte.
Entfernt vernahm man die typischen Stadtgeräusche, hupende Autos, Krankenwagen- und Polizeisirenen. All das verblasste jedoch vor der gigantischen Kulisse der Queen of the Seas, das gigantische Schiff sah aus als hätte man eine mobile Arkologie auf dem Wasser errichten wollen, mehr als jedes andere Schiff zuvor, die ja alle irgendwie aussahen, als hätte man einen Wolkenkratzer gefällt und zu Wasser gelassen.
@ Anna
Du bist schon vor den Gästen an Bord gegangen und hast dein Quartier und die Krankenstation inspizieren dürfen. Deine Connection, der TransSec Leutnant Amelie Hahn hat dich herumgeführt und plaudert mit dir jetzt noch ein wenig über die bevorstehende Reise.
"… und das Beste, die Queen of the Seas kann sich potentiell autark versorgen, wenn ein unwahrscheinlicher Notfall während dieser Reise eintritt. Aber es kann nichts passieren, dieses Schiff ist gegen die bekanntesten Meeresgefahren hermetisch abgesichert, praktisch unsinkbar und verfügt über modernste Sicherheitsprozeduren, um auch vor illegalen internen Eingriffen nichts befürchten zu müssen." erklärte Amelie zuversichtlich "Dennoch verstehe ich das Gefühl, ist auch bei mir das erstemal so lange am Stück auf See zu sein, von diesen kleinen Landurlauben von wenigen Stunden in den Häfen mal abgesehen." scherzte Amelie leicht, doch auch ihr war die Anspannung der kommenden Strapazen und Aufgaben deutlich anzusehen, so sehr die braungebrannte Rothaarige es auch verbergen wollte. Ihre Hand zuckte leicht, was aber nicht mit der Nervosität ihrerseits zu tun hatte sondern mit einem kürzlichten Schiffsunfall, der die Hydraulik ihrer Kunsthand in Mitleidenschaft gezogen hatte und für gelegentliche Zuckungen sorgte. Es war nicht wirklich arbeitshemmend, deswegen verzichtete Amelie bisher auch auf eine mehrstündige Reperatur.
@ Steve Fox
Deine Managerin Carmelita (Carmen) geht dir voran und kümmert sich um die Formalitäten am Chek In. Einige Pagen schleppen dicht hinter dir euer Gepäck und warten auf genauere Anweisungen zu welcher Kabine sie es bringen sollen. Als Carmen wiederkommt bringt sie zwei Zimmerelektronikkarten mit, von der sie eine dir reicht, nachdem sie beide den Pagen gezeigt haben, damit diese mit dem Gepäck vorweg gehen können.
"Steve, diese Reise wird unser größter Erfolg bisher, all die Manager und potentiellen Geldgeber, ein Schaukampf, den ich mit Transoceanica vereinbart habe und der dank der Schiffselektronik Live im Abendfernsehen der Anlaufhäfen kommt wird deine Popularität in bisher ungeahnte Höhen katapultieren." schwärmte Carmen euphorisch
"Von den Traumstränden und wundervollen Locations die das Schiff auf seiner Fahrt ansteuert ganz zu schweigen!" freute sich Steves Managerin und warf im ein neckisches Zwinkern zu.
@ Brian Uí Néill und Rían ó Súilleabháin
Ihr steht in steht in der mittleren Warteschlange dicht hintereinander (1 Personen zwischen euch) und wartet darauf in der Schlange nach weiteren zwei Leuten vor Brian endlich einchecken zu können. Um euch herum beginnen einige vom anstehen genervte Passagiere sich miteinander zu unterhalten und erste Freundschaften für die lange Reise zu knüpfen, fragen sich nach Zielhafen und persönlichen Daten aus, betreiben Smalltalk.
"Und sie Beide, was führt sie hierher? Ich bin Yana Lew, ich betreibe ein kleines Restaurant in Kaliningrad und habe jetzt fünf Jahre auf diese Reise gespart. Einmal um die ganze Welt, das wird so großartig!" erklärte Yana mit starkem russischem Akzent und einer hohen piepsigen Stimme Brian und Rían, die vor, beziehungsweise hinter ihr standen.
@ Vagabond
Das Gedränge um dich herum ist abartig, jeder schubst, drückt und schiebt nach vorne um eher einsteigen zu können. Neben dir steht ein grob aussehender Troll in ärmlichen Kleidern mit seiner Familie, ihm gegenüber einige Norms die ebenfalls optisch nicht viel hermachen. Von rechts rempelt dich ein älterer, heruntergekommener, menschlicher Penner im vorbeigehen an. Verfilzter Bart, dreckige Mantel und er richt als hätte er länger schon nicht mehr gebadet.
"Aus dem Weg verdammt!" keift er wütend und schleppt zwei nagelneue großen Transportbox en, beide ungefähr doppelt so breit wie ein normaler Aktenkoffer mit sich rum, die etwas zerkratzt wirkt und von Zeitungspapier und Schnüren umwickelt ist um nicht so verlockend für Taschendiebe zu wirken. Im folgt eine jung wirkende Orkin, in einem eng anliegenden Shirt, hautengen Bluejeans und einer schwarzen Lederjacke, aus der ein ehemaliges Logo herausgeschnitten wurde, nur das H am Anfang kannst du noch ein Stückweit identifizieren.
"Entschuldigen sie bitte!" erklärt sie stellvertretend für den Penner und beim hinterher blicken und stellst fest, das sie neben einer schweren geschulterten Reisetasche ebenfalls zwei der schlecht getarnten Boxen mit sich schleppt und dem alten Squatter offenbar zielstrebig durch die Menge zum Eingang des Schiffes folgt.