Subkulturen und deren Überbleibsel in der SR-Welt

  • Ich hab mich mal wieder gefragt, was eigentlich noch so existiert an Subkulturen speziell aus der Medienwelt basierend? Was ich damit meine, sind z.B. Trekkis oder Star Wars Freaks oder ähnliches. Welche der Gruppierungen könnten überlebt haben und welche sind tatsächlich in Shadowrun noch stark vorhanden?
    Was mir persönlich eben schwierig fällt ist die Vorstellung das in SR kaum einer mehr 2D-Filme sieht und Lesen als Hobby auch nicht gerade häufig ist. Alles ist in Simsense (Better-Than-Life) 3D mit Anfassen, allen Sinnen und Gefühlen. Da stinkt doch jeder 2D-Streifen ab.
    Nun gibt es zwei Möglichkeiten, entweder es ist was für Nostalgiker und Freaks oder sie haben es weiter entwickelt und ein Simsense-Remake vermarktet (was ich mir bei den Vermarktungsgewinnen und der Größe der Fan-Gemeinde wirklich gut vorstellen kann, Vermarktung ist alles).
    Also gibt es Star Wars Simsense-Remastered oder sind es nur noch Überbleibsel, was man auf dem Sperrmüll findet?
    Was meint ihr? Wie sieht es bei Euch in der SR-Welt mit solchen Subkulturen aus und ist es noch ein Teil der Allgemeinbildung wer "Luc Skywalker" oder "Spock" ist?

  • Oh Gott Star Wars Remastered... durch das Jarbrain George Lucas :twisted:


    Es gibt immer Nostalgiker, heute noch gibts Leute die Filme aus den 60ern toll finden, Klassiker gibts auch immer und bei den Leuten die darauf stehen wirds immer Puristen geben, die sich sagen, dass ein Film nur im Originalformat sehenswert ist. Da gibts dann diese schöne Folge von Cowboy Bebop wo sie auf der Erde nach einem VCR suchen um ein Videoband abzuspielen... ;)

    Diskutiere nicht DSA in nem deutschen Board...Diskutiere nicht DSA in nem deutschen Board...Diskutiere nicht DSA in nem deutschen Board...


    Your mind is software. Program it! - Your body is a shell. Change it! - Death is a disease. Cure it! - Extinction is at hand. Fight it!

  • Ich habe mit diversen Leuten gespielt, die ihre Chars durchaus als Star Wars Fans titulierten und sogar in Star Wars Sims in der Matrix ihre Lichtschwerter kreuzten. Diese Fangemeinschaft wird nie ausgelöscht werden.


    Wird Star Wars jetzt eigentlich neben der digital remastered auch eine 3D-remastered geben? Dann wird es sowas für das SR-Universum auch geben.


    Möge die Macht mit dir sein.

    Normalerweise wäre ich richtig gut! Nur meine Würfel sind es nicht.

  • Dem kann ich nur zustimmen, Nostalgiker gibt es immer und einzelne Sammler mit bizarren Vorlieben ebenso.
    Der wirklich interessante Teil der Frage ist, ob es noch Gruppierungen von solcher Größe/Kaufkraft gibt, um Remastered Editions zu rechtfertigen, bzw. mit Conventions eine gewisse Bekanntheit zu erlangen. Das dürfte im Einzelfall schwer zu beantworten sein. Da insbesondere Science-Fiction gerne als Spiegel der aktuellen Gesellschaft gesehen wird, in der Probleme reflektiert, bzw. abgewertet werden, sollte hier die Frage sein, inwiefern die Probleme mit denen sich z.B. Star Trek u.ä. bisher beschäftigt hat, bzw. das gezeigte Bild interessant ist.
    Meiner Meinung dürfte aufgrund der rein äußerlich gezeigten Uniformität der Personen in Star Trek und der Uniformität im Leben eines (zahlenden) Lohnsklaven wenig Interesse an derlei Serien bestehen. Vorstellbar wäre für mich, dass das Ganz mit irgendeinem Format in die Zeit nach "First Contact" verlegt wurde, in der wahrscheinlich noch ein gewisses Chaos regiert, allerdings stellt sich dann immernoch die Frage, wie es die Zeit 2010-2070 überlebt haben sollte.
    Star Wars birgt dort für mich größeres Potential, z.B. könnten eventuelle Nachfahren von Herr Lucas in einer Dynastie-ähnlichen Form zahlreiche der schon vorhanden Bücher verfilmt/vertrid ;) haben. Vor allem wegen der "einfacheren" Plots und Dialoge, sowie dem ständigen Kampf Freiheit/Chaos (Rebellen) gegen das Imperium/dessen Überreste, sowie dem höheren Actionanteil, beim dem stärker der Einzelne im Fokus steht, glaube ich, dass auch bis 2070 noch Potential zur Identifikation besteht. Zusätzlich kann man dort auch gut das neue Thema "Magie" einbinden Mittelgroße Fanclubs u.ä. sind für mich also durchaus vorstellbar.


    In leicht abgewandelter Form sollte die Skater-Kultur überlebt haben. Vielleicht wurde das Gerät auf das Powerboard o.ä. umgestellt, aber das Thema Rebellion gegen die Erwachsenen/Risikoaversion und EInzelgängertum sollte stets aktuell bleiben.


    Die Surferkultur sollte schon geschrumpft sein, bedenkt man die Gewässerverschmutzung in den industrialisierten Staaten, die sich solch ein Vergnügen mit dem ganzen Drumherum leisten können.


    Ob es noch Pen&Paper-"Gemeinden" gibt? :D

  • "BUTH" schrieb:

    Ich habe mit diversen Leuten gespielt, die ihre Chars durchaus als Star Wars Fans titulierten und sogar in Star Wars Sims in der Matrix ihre Lichtschwerter kreuzten. Diese Fangemeinschaft wird nie ausgelöscht werden.


    Ich habe auch schon dutzendweise Chars gesehen, die Musik, Filme, Comics oder Waffen aus dem Ende des 20. Jahrhunderts kennen. Interessanterweise kenne ich aber keinen einzigen Char, der sich für Musik, Filmen oder Sportstars aus den 2040'ern bzw. Waffen des Eurokrieges interessiert - genau genommen sind Chars mit Interesse an aktuellen Musikrichtungen ebenfalls nicht mal ansatzweise so häufig wie diejenigen, die sich auf das letzte Jahrtausend beziehen. Aus diesem Grund ist das, was andere Leute ihren Chars als Hobby geben alles andere als maßgeblich, sondern eher purer Unfug.


    Star Wars und Star Trek sind in SR4 so aktuell wie derzeit "Der Hund der Baskervilles" oder "Die Vergessene Welt", die Abenteuer des Professor Challenger - nicht wie z.B. Aeon Flux, The Transporter, Triple X oder gar die X-Men bzw. James Bond. Auf die Musik übertragen ist Star Trek ungefähr so hip wie die Werke Richard Strauss im Vergleich zu AC/DC oder den frühen Metallica (für die jüngeren unter Euch: Noch min. ein gutes Jahrzehnt vor Limp Bizkit, Rammstein oder In Extremo). Ich kann ja verstehen, das man unwillig ist, sich Sachen auszudenken, die nirgendwo nachzulesen sind, wie eben Sachen aus den 2030'ern und 2040'ern - aber das deswegen regelmäßig Chars zu vorsinflutlichen Dinosauriern verkommen zu lassen, die so häufig rumlaufen wie heutzutage Opern-Liebhaber oder Freaks von drittklassigen Serien, die nur noch in achter Wiederholung Samstag mittags auf Tele 5 laufen und selbst dabei Kopfschmerzen verursachen (und mit dem Original vermutlich auch nicht mehr so viel zu tun haben wie manch ein Kenner gerne hätte). Zum Vergleich - wieviele Zitate aus der "Vergessene Welt"-Serie oder aus "der Hund der Baskervilles" fallen euch aus dem Stand ein, und wie vielen würden euren Chars zu Star Wars oder Star Trek einfallen? In diesem Sinne - Möge die Macht mit euch sein, oder Beam mich hier weg, Scotty.


    Fazit: Imho gibt es Serien wie Star Trek oder Star Wars noch, ja, aber dann auch nur als neuverfilmte Billig-Serien, die auch schon Jahrzehnte alt sind. Wirkliche Fankulturen wie aktuell halte ich eindeutig zu weit hergeholt - es gibt zwar Fanclubs von Arthur Conan Doyle, aber die sind imho doch eher unauffällig in ihrem Auftreten. Und auch wenn es schwer fällt, das einzugestehen, ist es ja nicht so, als ob in der Zwischenzeit nicht irgendwas neues, interessanteres auf den Markt gekommen ist. Ich meine, diese Filme sind in einer sowas von langweiligen Zeit entstanden, das kulturelle Umfeld ganzer Rassen, entschuldigung, ganze aktuelle Rassen haben da noch nicht mal existiert, genauso wenig wie Magie oder eine echte Matrix - und Chrom war etwas für aufgemotzte Karren und Motorräder, nichts zum implantieren.

    Alle meine Postings (Fragen & Hinweise) beziehen sich im Normalfall immer auf Shadowrun 4.

    "Irian" schrieb:

    "Nur weil du auch Shadowrun spielst, spielen wir noch lange nicht das gleiche Spiel!"

  • Musik ist da imho etwas langlebiger. Ich bin kein Fan, aber Elvis oder Buddy Holly z.B. sind immernoch populär und man kann sie auch heutzutage noch gut finden, ohne dafür direkt ausgelacht zu werden. Das ist inzwischen auch 50 Jahre her... Bei StarWars und Star Treck geht es eher um Kult und der kann abebben, aber fraglich ist, ob große schauspielerische Leistungen wie von Marlon Brando oder Anthony Hopkins(nur mal als Beispiel) nicht auch in 60 Jahren, zumindest noch als Klassiker, gewürdigt werden.

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  • "Grey Ice" schrieb:

    Ich habe auch schon dutzendweise Chars gesehen, die Musik, Filme, Comics oder Waffen aus dem Ende des 20. Jahrhunderts kennen. Interessanterweise kenne ich aber keinen einzigen Char, der sich für Musik, Filmen oder Sportstars aus den 2040'ern bzw. Waffen des Eurokrieges interessiert - genau genommen sind Chars mit Interesse an aktuellen Musikrichtungen ebenfalls nicht mal ansatzweise so häufig wie diejenigen, die sich auf das letzte Jahrtausend beziehen. Aus diesem Grund ist das, was andere Leute ihren Chars als Hobby geben alles andere als maßgeblich, sondern eher purer Unfug.


    An sich gebe ich Dir da teilweise recht. Liegt wohl an der Bequemlichkeit der Spieler, einfach den SCs die eigenen Hobbys zu geben. Aber:


    "Grey Ice" schrieb:

    Star Wars und Star Trek sind in SR4 so aktuell wie derzeit "Der Hund der Baskervilles" oder "Die Vergessene Welt", die Abenteuer des Professor Challenger - nicht wie z.B. Aeon Flux, The Transporter, Triple X oder gar die X-Men bzw. James Bond.


    Die X-Men und James Bond sind da IMHO nicht die besten Beispiele.. Die X-Men sind mWn Anfang der 1960er zuerst erschienen und Ian Fleming hat seinen Agenten in den 1950ern erschaffen. Zwei Franchises, die es recht gut geschafft haben, im Geschäft zu bleiben. Und ob die Transporter-Reihe "aktuell" ist? Waren mMn mehr so typische "sehen und vergessen"-Actionfilme.


    "Grey Ice" schrieb:

    Auf die Musik übertragen ist Star Trek ungefähr so hip wie die Werke Richard Strauss im Vergleich zu AC/DC oder den frühen Metallica (für die jüngeren unter Euch: Noch min. ein gutes Jahrzehnt vor Limp Bizkit, Rammstein oder In Extremo). Ich kann ja verstehen, das man unwillig ist, sich Sachen auszudenken, die nirgendwo nachzulesen sind, wie eben Sachen aus den 2030'ern und 2040'ern - aber das deswegen regelmäßig Chars zu vorsinflutlichen Dinosauriern verkommen zu lassen, die so häufig rumlaufen wie heutzutage Opern-Liebhaber oder Freaks von drittklassigen Serien, die nur noch in achter Wiederholung Samstag mittags auf Tele 5 laufen und selbst dabei Kopfschmerzen verursachen (und mit dem Original vermutlich auch nicht mehr so viel zu tun haben wie manch ein Kenner gerne hätte). Zum Vergleich - wieviele Zitate aus der "Vergessene Welt"-Serie oder aus "der Hund der Baskervilles" fallen euch aus dem Stand ein, und wie vielen würden euren Chars zu Star Wars oder Star Trek einfallen? In diesem Sinne - Möge die Macht mit euch sein, oder Beam mich hier weg, Scotty.


    Ich finde, Richard Strauss hält sich eigentlich recht gut, immerhin seit so rund 100 Jahren. Ob das zB die Sackpfeifenrocker ähnlich erfolreich hinbekommen?

  • Ich finde Grey Ices Ausführungen eigentlich sehr überzeugend. Ich würde das aber gern noch etwas ergänzen.


    Die gennerelle Frage von Subkulturen: Im vergleich zur ST/SW-Euphorie ist das Interesse an Cyberpunk z.B. eher klein geraten (fragt mal Leute auf der Straße, ob sie überhaupt den Begriff kennen). Cyberpunk hatte erstaunlicherweise nie ne große Fanbasis, und so wie's aussieht, bekommen wir auch in der nächsten Zeit nur noch Bilder, die höchtens als eine sehr stark abgewandelte Variante von Cyber"punk" gelten können (diese Diskussion wurde übrigens schon öfter im Forum geführt). Im Vergleich zu den vielen Spielarten des SciFi hat sich aber nichts so wirklich durchsetzen können wie Star Trek udn Star Wars.


    Wenn sich nun Leute auf Elvis oder Beatles beziehen: Ja, das sind Namen, die bekannt sind. Vermutlich ebenso bekannt wie Mozart und Beethoven (auch wenn ich immer wieder Geschichten über Jugendliche höre, die die Beatles nicht kennen - ich hoffe einfach, dies ist ein urbaner Mythos, um Menschen mit eher klassischem Musikgeschmack zu erschrecken). Wenn ich mir nun aber anschaue, wer so z.B. von 1850-1930 populär war: ich könnte keinen Namen nennen. Einzig die Comedian Harmonists fielen mir ein. Aber sonst? Vermutlich wird's 2060 auch eine musikalische Subkultur einer spezifische Richtugn geben, die bereits in [hier Name eine_R beliebige_N Avantgatrde-Künstler_In der 1980er nennen] die Vorwegnahme ihres Stils erblickten, und die als solche Person gehypt wird. Aber außerhabl dieser Subkultur wird dieser Mensch total unbekannt sein.
    Weitaus wahrscheinlicher ist jedoch, dass generell die Namen in den Vordergrund rücken, die als erste irgendwie mit Magie gearbeitet ahben, oder dank UGE und des Goblinisierungseffekts als erste einen besonderen Eindruck hinterlassen haben.
    Sowas wie SciFi vor der Goblinisierung wird für einen Großteil der Massen einfach total unspannend sein, weil es überhaupt gar nix mehr mit ihrem Alltag zu tun hat, und auch, im Gegensatz zu derartigen Filmen heute, daher nicht das geringste Identifiaktionspotenzial bietet. Die einzigen, die noch Freude an Filmen von vor 2012 haben, werden die Humanis-Fans sein, die sich darüber freuen, das von dem stinkenden Trog-Gesocks nicht die geringste Spur zu sehen ist.
    Kurze Überlegung: Vermutlich wird vor jeder öffentlichen Vorführung eines Films von vor 2012 darauf hingewiesen, dass die Nicht-Repräsentation von "rassischen Minderheiten" in der Tatsache begründet liegt, dass zum Zeitpunkt der Entstehung des Films die Homo sapiens sapiens die einzige öffentliche in Erscheinung getretene Spezies war.


    Wenn sich also eine Serie wie Star Trek über die Jahrzehnte 2010+ retten konnte, dann nur durch eine Integration all der Elemente, die den Alltag der Jahre ausmachten: Magie, Metamenschen, Cyberware, Matrix, Individualisierungs- und Leistungsgesellschaft ... - das kann alles gehen und funktionieren, aber wenn irgendwer auf die Serie Bezug nimmt, dann kaum auf Cpt. Picard oder irgendwen von der Voyager (vllt. nichtmal auf Kirk), sondern eher auf "Cpt. Jerome, dem stets freundlichen Elfen aus der 15. Serie (2022-26), weil er der erste Captain der Enterprise war, der Feuerbälle schleuder konnte" - oder so ähnlich.


    Oh, und laut SR-Regelwerke gibt es vermutlich noch Pen&Paper-Gemeinden. Immerhin wird explizit die Wissensfertigkeit "Rollenspiele des 20. Jh.s" aufgeführt. Und das muss ja auch mal ausprobiert werden.

  • Es geht auch nicht um eine 1:1 Übersetzung sondern eher um die Geschichte & Idee dieser Subkulturgüter. Z.B. sieht man an Star Trek sehr gut das sie versuchen sich wieder modern zu geben, in dem sie die Geschichte neu erfinden mit jungen zeitgemäßen Schauspielern und aktueller Filmtechnik. Das die Klingonen z.B. Trolle werden könnten und die Vulkanier, Romulaner und die metamenschlichen Elfen einen gemeinsamen Ursprung haben. Dazu kann das alte Star Trek noch in einer Mananiedrigen Epoche spielen und/oder die Metamenschlichen Rassen haben sich abgespalten und ihre eigenen Kolonien und Völker gegründet auf eigenen Planeten. Das wäre auch im Sinne der Tir-Politik durchaus gewünscht. Ähnliches gilt für Star Wars da es in einer längst vergangenen Zeit spielt gibt es keinerlei Konflikt und es ist ein gesamtes Universum an Möglichkeiten.
    Doctor Who könnte schon den 30. Doctor sehen dieses Mal ist er aber nicht als Mensch zurückgekehrt, sondern hat die Gestalt eines Orks, was nach dem zwergischen 29. Doctor sehr erfrischen ist und den Trend der Orkkultkultur aufnimmt.
    Der derzeitige Bond Darsteller ist immer noch der selbe Elf (Elfen eignen sich für den charismatischen Superagenten einfach am besten und man hat auch nicht mit dem Altern zu kämpfen), der wie der große Sean Connery erst als Mister Universum, die Welt erzückte und schon lange als ernsthafter Sim-Darsteller einen Namen gemacht hat.
    Sicherlich gibt es noch neue Kultfiguren und Subkulturen auf der Basis von erdachten Universen, "Niel der Orkbarbar", "Karl Kombatmage", "Sukie Red-Flower" und wie sie alle heißen.
    Ich denke aber es wird immer wieder Neuauflagen von guten Geschichten geben, genauso wie es neue gute Geschichten geben wird.

  • "Ultra Violet" schrieb:

    Ähnliches gilt für Star Wars da es in einer längst vergangenen Zeit spielt gibt es keinerlei Konflikt und es ist ein gesamtes Universum an Möglichkeiten.


    Oder es werden einfach von George Lucas' Erben Quotenmetas per Computer eingefügt. :-#

  • In den alten FASA Romanen gibt es da lustige Stellen. In "der Weg in die Schatten" meint ein Runner das bei dem Feuergefecht so viele Kugeln wie in allen 47 James Bond Filmen verballert wurden. James Bond dürfte also noch bekannt sein.


    In einem anderen Buch (weiss leider nicht wo, aber eines der ersten 20) trifft ein junger Decker namens C3 auf Spikebaby Dodger. Der fragt ihn ob sein Nachname vielleicht "PO" ist. Diese Anspielung versteht der Decker nicht. Also ist Star Wars wohl mit Georg Lucas gestorben :wink:

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • Also die Bücher würde ich aber nicht überbewerten wollen (by the way - geht man nach den Büchern, dann ist Tolkien JEDEM ein Begriff - etwa, dass man mit dem Ausspruch, wenn man einen Meisterdieb bräuche, würde man einen Hobbit nehmen, sofort weiß was gemeint ist oder einen Super-Ork-Mutanten Uruk-Hai nennt). Und Tolkien ist eigentlich noch älter als SW. Ich könnte mir schon vorstellen, dass von SW was überlebt hat. Die philosophische Aufladung von Gut und Böse und der konfliktgeladene Dualismus ist etwas, das sich immer verkauft.

  • Ich würde davon aisgehen, das interessierte Randgruppen sich wohl daran erinnern werden, die breite Masse jedoch nicht.
    Zwei Crashs um George Lucas vom Mainstream zur Undergroundcredibility zu verhelfen...

  • Aber bedenkt auch bitte das es nur etwas über 60 Jahre in der Zukunft liegt, d.h. die Kids von heute die sich bestens mit Star Wars, Star Trek & Co. auskennen leben zum Teil noch. D.h. wahrscheinlich ist es keine aktuelle Jugendsprache und eher veraltet aber trotzdem noch bekannt. Zumindest so nach dem Motto: "Das hat meine Oma auch immer gesagt!"

  • Ohja, sehr interessantes Thema.
    Die meisten SR Romane die ich gelesen habe, haben mir ehrlich gesagt nicht gefallen. Ich weiß auch schon gar nicht mehr, wie die Charaktere sich genannt haben (typisches "read ´n forget") und sooo lange ist das nun auch nicht her.
    Der Grund war meistens der, dass die Charaktere, wenn sie Nostalgiker waren, tatsächlich den Bezug zu unserer heutigen Zeit hatten, die Nische dazwischen allerdings nicht abgedeckt wurde (wurd ja schon von Grey Ice genannt).
    Ich glaube das ist einfach nur Gemütlichkeit, sei es, weil die Autoren sich nicht vernünftig in die Welt einarbeiten wollten oder um das ganze für Nicht-SR Kenner spannend zu halten. Nen vernünftiges Ambiente kommt so aber selten auf, das ganze liest sich eher wie nen Actionroman mit Shadowrunregelmaske übergestülpt (hier mal ein Implantant, da mal ein wenig "Productplacing" was Ares Waffen und co angeht). Der Ford Americar heisst dann im Buch Ford Americar, weils im Riggerbuch steht und eben nicht weil der Besitzer einen Kleinwagen kaufen wollte, der günstig und zugleich sparsam im Stadtverkehr ist.
    Getreu dem Motto:"Bring was aus den Büchern mit ein und es wird automatisch SR".


    Interessant ist aber auch die Verbindung zwischen der potentiellen Zielgruppe des Klischee-Rollenspielers und den (offiziellen) Büchern. Die meisten Chars in den Romanen hingen in Gothic Schuppen ab oder hatten nen Faible für Tolkien; der Rigger in der Einleitungsstory des 4er GRW´s hört "Synth-Metal". Zufall? Wohl kaum...


    Daher resultiert dann wohl auch die Wissensfertigkeit "Rollenspiele des 20. Jahrhunderts" (Apropos: Schonmal daran gedacht mit euren Shadowruncharakteren IT nen Rollenspiel wie DSA oder so zu spielen? Und die von den SR-Chars gespielten DSA-Chars spielen dann ingame dieses horasische Brettspiel, dessen Name mir gerad nich einfallen will :D )


    Was mich an dieser Aktualitätsfaulheit stört ist der Bezug zum echten Leben. Ich kenne die ollen Sackpfeifenrocker und den ganzen aktuellen Kram der gerad "in" ist zu gut und das ganze stört mich dann dabei IT zu bleiben.
    Ich meine, stellt euch mal vor, in ner ADL Kampagne sucht man ne optische Disc von Lena blabla Landmuff, weil die ja mal den Songcontest gewonnen hat. Klasse... mein Ding wärs nicht.


    Einige wenige aktuelle (oder auch alte Sachen) die für mich Shadowrun geeignet sind, aber sooo unbekannt, dass sie kein anderer aus der Gruppe kennt, bring ich ab und an mit ein. Das fördert in meinen Augen das Ambiente und stört die anderen nicht, eher im Gegenteil. Wenn die Charaktere IT Musik hören die die Spieler OT nichtmal kennen und ihnen vllt etwas fremd wirkt, passt das viel eher zum Setting.
    Unsere jetzige SL zum Beispiel hat in nem Sarari-Schuppen J-Rock laufen lassen. Fand ich super, ich kenne das Genre zwar ein bisschen (Begriff irgendwo mal aufgeschnappt, nachgeschaut und erschaudert zurückgeschreckt *g*) aber weil es "fremd" ist,stört es nicht und passt auch noch zur Location.


    Hm, da schwirrt mir noch eine Idee durch den Kopf: Gibt es in Shadowrun Cyberpunk? Oder, nunja, falsch formuliert, würde man das Thema ansprechen, wie reagiert man dadrauf? "Cyber was? Ist das nen neues Implantat oder was?" "Nein, ne Subkultur, älter als deine Buchse" *nachguck* "Alter, das is keine Subkultur, das ist das verdammte Leben, guck dich doch mal um!"


    Generell ist Shadowrun ja offen für alles. Passend zum düsteren Setting passen auch eher düstere Subkulturen, wobei das auf Dauer natürlich eintönig und langweilig wird. Vielleicht hat man das ganze deshalb ein wenig in eine "normale" Richtung bugsiert, was wir in der 4. Edition als Goblinrock kennen.

    Die Winde flüstern Hugin, wenn sie meinen Namen rufen!

  • Ha, ich hab das StarWars-Zitat gefunden:


    Robert N. Charette : Gerade noch ein Patt, Seite 149

    Charaktere können auch nach der Charaktererschaffung schwanger werden, allerdings erhalten sie dadurch keinen Karmabonus.
    (Schattenhandbuch 2, Seite 165)

  • "Stonewall" schrieb:


    Die X-Men und James Bond sind da IMHO nicht die besten Beispiele.. Die X-Men sind mWn Anfang der 1960er zuerst erschienen und Ian Fleming hat seinen Agenten in den 1950ern erschaffen. Zwei Franchises, die es recht gut geschafft haben, im Geschäft zu bleiben. Und ob die Transporter-Reihe "aktuell" ist? Waren mMn mehr so typische "sehen und vergessen"-Actionfilme.


    Beim Transporter Punkt für dich - ich hab die mir letztens angesehen, daher hab ich noch dran gedacht. Was besseres ist mir aber nicht eingefallen.


    Das Bond und die X-Men auch schon älter sind ist mir durchaus klar - aber verglichen mit Star Trek-Fans 2070 sind X-Men-Fans 2010 noch quasi mitten im Trend - also Äquivalent zu irgendwelchen Sachen aus den 2020'ern-2040'ern.


    "Stonewall" schrieb:


    Ich finde, Richard Strauss hält sich eigentlich recht gut, immerhin seit so rund 100 Jahren. Ob das zB die Sackpfeifenrocker ähnlich erfolreich hinbekommen?


    Wenn ich hier der Argumentation einiger anderer folgen darf: Aber klar tun sie das - weiß du, wieviele Chars "Heavy Metal des 20. Jahrhunderts" als Wissenskills haben? Und überhaupt - was danach kam, ist ja sowieso nicht mehr "true".


    Wenn ich ehrlich antworten soll würde ich sagen: Vermutlich sind die Kollegen 2070 quasi tot und vergessen - allentfalls ein paar Musikexperten und Turbo-Nostalgiker kennen sie noch. Genauso muß ich jedoch sagen, das man Strauß zwar noch kennt, aber als "Mainstream" würde ich ihn nur schwerlich bezeichnen. Und ich wette, bei ner Umfrage in einer Hauptschule in Berlin-Kreuzberg wird man auch nur bedingt viele Treffer landen - nichts gegen Berlin, Kreuzberg oder Hauptschulen.


    "Ultra Violet" schrieb:

    Der derzeitige Bond Darsteller ist immer noch der selbe Elf (Elfen eignen sich für den charismatischen Superagenten einfach am besten und man hat auch nicht mit dem Altern zu kämpfen), der wie der große Sean Connery erst als Mister Universum, die Welt erzückte und schon lange als ernsthafter Sim-Darsteller einen Namen gemacht hat.
    Sicherlich gibt es noch neue Kultfiguren und Subkulturen auf der Basis von erdachten Universen, "Niel der Orkbarbar", "Karl Kombatmage", "Sukie Red-Flower" und wie sie alle heißen.
    Ich denke aber es wird immer wieder Neuauflagen von guten Geschichten geben, genauso wie es neue gute Geschichten geben wird.


    Ich stimme da zu - es wird immer Neuauflagen von alten, guten Geschichten geben, sehen wir heutzutage ja auch schon. Allerdings werden das tatsächlich nur Neuauflagen werden, die - wie man imho heute auch sieht - nicht immer den alten Kultstatus erreichen, sondern häufig eher schwächer sind. D.h. in 2070 sind die Star Wars - Star Trek Remakes tatsächlich imho eher B- bis C-Niveau, billige SciFi-Actionserien, mit denen man noch irgendwie Kohle scheffeln will, die aber so wirklich kaum noch jemand kennt.

    Alle meine Postings (Fragen & Hinweise) beziehen sich im Normalfall immer auf Shadowrun 4.

    "Irian" schrieb:

    "Nur weil du auch Shadowrun spielst, spielen wir noch lange nicht das gleiche Spiel!"

  • "Grey Ice" schrieb:


    Wenn ich hier der Argumentation einiger anderer folgen darf: Aber klar tun sie das - weiß du, wieviele Chars "Heavy Metal des 20. Jahrhunderts" als Wissenskills haben? Und überhaupt - was danach kam, ist ja sowieso nicht mehr "true".


    Wenn ich ehrlich antworten soll würde ich sagen: Vermutlich sind die Kollegen 2070 quasi tot und vergessen - allentfalls ein paar Musikexperten und Turbo-Nostalgiker kennen sie noch. Genauso muß ich jedoch sagen, das man Strauß zwar noch kennt, aber als "Mainstream" würde ich ihn nur schwerlich bezeichnen. Und ich wette, bei ner Umfrage in einer Hauptschule in Berlin-Kreuzberg wird man auch nur bedingt viele Treffer landen - nichts gegen Berlin, Kreuzberg oder Hauptschulen.


    Hinfort, Poser, es heißt "trve"!


    Ok, spaß ^^


    Wann soll die Umfrage denn stattfinden? Heute oder in 2070?
    Ich glaube, das macht (leider) eh keinen Unterschied.... Was aber nicht an den Schülern selbst liegt, sondern eher am sozialen Umfeld (bitte jetzt keine Debatte über das Bildungssystem).


    Ich denke, dass die Knackpunkte in der SR Geschichte dafür gesorgt haben, dass viel (für JoeNormal zumindest) in Vergessenheit geraten ist. Gerade die Matrix Crashs haben sicherlich einen nicht zu unterschätzenden Teil dazu beigetragen.

    Die Winde flüstern Hugin, wenn sie meinen Namen rufen!