Ab wann ist es Powerplay?

  • Hoi Chummers


    Ich würde gerne von euch allen mal wissen, was für euch zum Powerplay gehört und wo die Grenzen zum "normalen Spielen" liegen...


    Ich freu mich schon auf die Aussagen...


    best recommendations
    iDefender

    Wow, ist das heiß hier.
    Schon wieder 30° in den Schatten...

  • Powerplay geschieht, sobald man mehr auf die Werte als auf den Charakter achtet.


    Etwas überspitzt könnte man auch sagen: Powerplay ist, wenn man sich die Biographie zu den Werten ausdenkt.


    Inwiefern das allerdings als "wichtig" zu markieren ist...

    .../|\
    ....|
    ....|
    .... \_ So seh ich das


    Wenn ihr tut, was ich will, werde ich tun, was ich will

  • Schau dir einfach mal den Thread "min-max Studie Ein Muskel vom Feinsten" an dann weist du wann du Einem powerplayer gegenüber stehst
    und den Char ablehnen solltest

  • hmmm ein Powerplayer ist ein Typ, der bei der Charaktererschaffung Dinge sagt wie: "ooh, der hat jetz nur 8 Stärke, das is echt schwach!" oder: "Ich hab nur ne Panzerung von 10/8, ich bin gleich tot" oder:"ich kann ja nichts anderes spielen, als nen Troll, alle anderen sind ja wie Kinder"

    Question: Why does Life exist?
    Answer: For Life's Sake.
    - Zensunni Wanderers

  • Ein weiteres Anzeichen für PG: wenn du ihn danach fragst, was er an seinem Charakter so toll findet, sagt er: er hat Skill X und Attribut Y auf Wert Z.

    .../|\
    ....|
    ....|
    .... \_ So seh ich das


    Wenn ihr tut, was ich will, werde ich tun, was ich will

  • So was ähnliches kam bei mir letztens, ging aber um DSA :oops: . Ein Bekannter rief an und wir kamen auf seinen neuen Char zu sprechen, den er ziemlich gut fand. Mir graute schn vor der Antwort als ich fragte "Was findest du an dem so gut?". Ja, es war natürlich "Er hat Hiebwaffen auf 12".
    Dann die nächste gemeine Frage von mir: "Was ist seine Hintergrundstory?" "Wie, braucht man sowas auch für Krieger? Ich dachte nur für Elfen..."


    Ich liebe die Tatsache, dass ich in der Runde nicht leit(d)e...

    .../|\
    ....|
    ....|
    .... \_ So seh ich das


    Wenn ihr tut, was ich will, werde ich tun, was ich will

  • Lasst mich mal a bisserl weiter ausholen:
    SR ist für mich düstere Atmosphäre mit nem Haufen Gossenpunks, die nach oben wollen um ordentlich Kohle zu kassieren, Ansehen zu bekommen und nicht mehr ihr besch*** Leben fristen zu müssen. Diese Typen ( und natürlich aus Typinen :wink: ) haben meist nix Gescheites gelernt, außer das Überleben auf der Strasse. Manche Wenige haben sich auf eine spezielles Gebiet spezialisiert (z.B. Decken, Riggen, strategisches Vorgehen, Einheitenführung, Täuschung, ...). Diese "Punks" hoffen wenn überhaupt dann unbemerkt in Konanlagen rein und auch wieder unbemerkt rauszukommen weil dies ihre Lebenszeit erheblich verlängert. Ihnen geht es mehr um eine wasserdichte Planung und Informationsbeschaffung im Vorfeld, als darum sich möglichst große Wummen zu besorgen und 10er Große Geister zu beschwören und den Kon zu plätten, von dem sie eigentlich nur Daten wollten.
    Ich will sagen, Runner sind für mich eher verzweifelte vielleicht teilweise etwas überdurchschnittlichere Leute, als Chromgespickte fokiübersättigte Überflieger denen man nur mit viel Glück und ner Panther etwas entgegenzusetzen hat.


    Meine persönlichen Erfahrungen:
    Ich spiele jetzt seit etwas mehr als 4 Jahren SR und hab auch meine Powergamingphasen gehabt, wer hatte die nicht. Ich hab auch schon Chrommonster mit ner Ini von 22 + 5W6, 0,01 Essenz und nem Bio-Index von 6,x gespielt, naja, von gespielt kann wohl hier nicht mehr die Rede sein. Wenn ich jedoch an meine Anfangszeiten zurückdenke, wo SR noch wirklich spannend war, hinter jeden Ecke konnte immerhin dein persönlicher Sensenmann lauern, dann muss ich schon ehrlich sagen:


    "BACK TO THE ROOTS!"


    Mir macht einfach viel mehr Spass mich bei meinem Char auf ne richtig coole Hintergrundstory zu konzentrieren, seine ganz persönlichen Macken richtig rüberzubringen und diesen Char dadurch einzigartig zu machen, als Werte zu maxen und dauernd mit dem Taschenrechner und einem Block dazusitzen und mit den besten Weg zu erarbeiten möglichst karmagünstig meinen Char maxen zu können.


    That´s it for now!


    Vielleicht find ich ja bei dem ein oder Anderen ein offenes Ohr für meine Ansichten.


    Mann-ohne-Namen (Eulenschamane 8) )

  • Hm.


    Sun Tzu: 18. All warfare is based on deception.


    Also sooo neu is die Idee auch wieder net... :roll:


    Ansonsten, von wegen Planung... das bezeichnet mal als Professionalität, sowas is ne Geisteshaltung und hat weniger mit Werten zu tun, aber Werte helfen eben, es in Theorie und Praxis effektiv umzusetzen. ;)

  • Was Powerplay ist und nicht ist, muss jeder für sich selbst herausfinden. Hier möchte ich trotzdem einen Versuch starten, eine Überblick zu verschaffen.


    Ich spiele seit 1991 Rollenspiele und bin etwa mit 2 Dutzend verschiedenen Gruppen in Kontakt gekommen. Die Hälfte davon waren Neueinsteiger, die allenfalls DSA kannten. Alle hatten aber eins gemein. Sie haben sich über ihre Charaktere identifiziert. Die Schwächen im wirklichen Leben wurden mit Eigenschaften ihrer Charaktere ausgeglichen. Sie erhielten auch noch erfolg, weil sie zum hundertsten Mal einen RUN gegen einen Kon beendet hatten (natürlich mit jeder Menge Tote auf des Gegners Seite). Irgendwie hat mich diese Spielweise auch ein Weile gereizt. Super mächtig Troll zu spielen war schon angenehm. Sammies mit Muskelverstärkung 4 und Reflexbooster 3, natürlich alles Betaware, war schon in so manch einer Gruppe Standart. Konkurenz innerhalb der Gruppe zwischen den beiden Magiern oder Riggern oder sonst was, wurde generell mit Steigerung der Attribute und/oder Fertigkeiten bekämpft. So geschah es dann auch öfters, dass beim ersten Treffen der Runner gleich die Hälfte nach internen Alphatierchen-Kämpfen im Koma lagen oder Tot waren. Um Vorgeschichten hat man sich auch nicht gekümmert. Hauptsache war, dass man einen Charakter hat, der in Stärke, Schnelligkeit, Konsti seinem Grundregelwerkpendant (schreibt man das so?) überlegen war. Tatsächlich kann ich mich an keinen Charakter erinnern, der nicht bis auf jede Kleinigkeit schon für die Zukunft zurechtgechneidert war. " Der wird mal Feuerwaffen 9 haben" oder "Jetzt Flexbooster 2 und später die Beta-3 Version, sind doch genausoviel Essenzpunkte - passt also noch rein" Natürlich hat man auch generell alle möglichen Attribute auf den Maximalwert und den Rest auf Minimalwert gesetz um später Kostengünstiger steigern zu können. Der Höhepunkt war dann, als einige Spieler Drachen (ja diese gefiederten Biester) spielen wollten - schrecklich. Naja, ich hatte nicht viel zu sagen und wechselte mal wieder die Gruppe, nur um festzustellen, dass die Spieler dort Inhaber eines Megakons waren, ihre eigene Cyberware in Omega-Ausführung entwickelten, und praktisch jede Konkurenz schon zerschlagen hatten.


    Nach 5 oder 6 Jahren Powergaming hatte ich die Schnauze voll und schaltete einen Gang runter und suchte ne neue Gruppe. Aber auch hier bekam ich auf schmerzhafte (so ein dummer Spieler hat mit nem Tonkrug nach mir geworfen) Weise mit, dass man die Powergamer sich selbst überlasst und gar nicht erst versucht jemanden zu bekehren. Auch hier zog ich mich zurück und suchte mir Spieler einzeln aus und fing mit Hero-Quest bekehrungen zum RPG an. Ist zwar auch ein Powergame, aber ich hatte keine Alternativen. Als wir 4 Spieler waren, wagte ich den Versuch und erzählte von Shadwrun, verlieh ein paar Romane und sollte ein wenig später 3 Rollenspieler zu meiner Gruppe zählen dürfen.Während dem Abitur kam dann noch ein Vierter hinzu. Seit dem spielem wir einmal im Monat bis...


    ....ja bis schon wieder so eine aufgemotzte Kampfmaus mit Namen "Supreme Fighting Machine" seines Zeichens Homo Sapiens Ingentis auftaucht und meint er könne doch so ne Art Bola, bloß mit Granaten dran, bauen, weil er die so weit schmeiße wie das Gewehr seines Kumpels schieße.


    So ka?
    Curb

  • Was ist so schlimm an Powergaming? Erstaml gibt es keine definitive Einteilung, was Powergaming ist. Ich persönlich halte Powergaming einfach mal für eine Spielweise. Die einen spielen eher low-power, die anderen eher high-power (aka Powergaming). Jeder Gruppe das, was ihr gefällt. Ist bei Shadowrun ja auch kein Problem, die Gruppe kann sich ja aussuchen, wie sie spielen will. Solange alle das gleiche wollen, ist das kein Streß.
    Schwierig wird es dann erst, wenn jemand in einer Gruppe ist, die anders spielt als er das will. Oder wenn zum Beispiel auf nem Con diverse Spiel-Stile zusammentreffen.
    Powergaming halte ich in Bezug auf Pen&Paper-Rollenspiele für kein Schimpfwort, sondern lediglich eine "Spielart"-Bezeichnung. Wenn eine Gruppe Spaß dran hat, nen Cyberzombie, ne Ki, nen Drachen, etc. zu spielen, dann ist das für die Gruppe doch toll. Dafür ist es da, um Spaß zu haben, nicht um die Regeln oder den "göttlichen Spielstil" eins zu eins zu befolgen.
    Das einzige Problem, was auftritt, ist, wenn mehrere Spielstile aufeinander prallen, also der Spielleiter lieber Low-Power spielt während die Spieler gerne Götter spielen. Oder wenn einer der Chars nen Cyberzombie spielen will, während alle anderen Ganger mit Holdouts sind. In dem Fall sollte man sich einigen oder die Gruppe umstrukturieren (aka: den oder die Spieler rauswerfen :-).
    Selbst Munchkins sind "unter sich" kein Problem... Obwohl zu diesem Wort für mich auch "schummeln" dazu gehört. Aber wenns der Gruppe passt...


    Irian

  • Imho gibts noch nen kleinen Unterschied zwischen high-Power Runden und Powergaming. Klar, es macht auch spass, mal eine Runnertruppe der Oberklasse zu spielen, Aufträge nur ab 100.000NY anzunehmen, jede Cyberware in Betaqualität zu haben etc (und noch nen Draco in der Truppe). Das allein ist aber imho noch kein Powergaming. Für mich beginnt Powergaming genau dann, wenn der Charakter kein "Charakter" mehr ist, sondern eine Ansammlung von Zahlenwerten auf einem Blatt Papier.
    Wenn sich alles nur noch um Fertigkeiten, Attribute und Würfelproben dreht. (Pen & Paper - da steht nix von Würfeln! ;) ) so nach dem Motto:
    "Ihr sein in dem Haus, ringsum ist die halbe UCAS-Armee + SEK-Teams aller Megakons versammelt, ihr könnt euch definitiv nicht den Weg freischiessen, was tut Ihr?" -"Ok, ich hab Verhandeln auf 25, wie hoch ist der Mindestwurf?"


    Aber das ist alles nur Ansichtssache.

  • Nein.


    Powergaming in dieser Situation wäre auch NICHT, wenn man in dieser Situation den Kommandeur der Truppen anruft und ihm mit
    a) einer strategischen Atombombe
    b) einem Großtrupp Cyberzombies
    c) einem Anruf beim Präsidenten der UCAS + den Chefs besagter Megakons
    und d) der anderen Hälfte der UCAStruppen + den von Japan, ADL, Tir und den NAN
    droht.


    Es wäre Powergaming wenn man damit droht und auch noch die Möglichkeit hat, es umzusetzen.
    :wink:

    .../|\
    ....|
    ....|
    .... \_ So seh ich das


    Wenn ihr tut, was ich will, werde ich tun, was ich will

  • Es wäre dann Powergaming, wenn man einfach nen Verhandeln-Wurf würfelt, ohne sich überhaupt Gedanken zu machen, mit was man drohen will oder wie man ihn überzeugen will dass sie die Falschen jagen.

  • "Dea Indianah" schrieb:

    Powerplay ist ...


    ... der konstante Beschuss des gegnerischen Tors beim Eishockey, wenn das eigene Team in Überzahl spielt :mrgreen:



    sehr richtig :lol:


    aber mal ernst bei seite :roll: ich spiel auch schon recht lange (ca. 7-8 jahre) so genau weiß ich es nicht mehr... und habe bisher nur einen troll gespielt (nen minotaurus um genau zu sein)... trotzdem versuche ich aus meinen chars das beste zu machen... ich habe sehr wohl spaß mit einer low-tech-gruppe anzufangen, leuten die keine ahnung und keine cyberware haben... aber ich habe genausoviel spaß daran diese leute hoch zu bringen, samt heftiger werte und cyberware, bioware, initiation bei ki-addis (magier spiel ich nicht :wink: ) usw.
    Powergaming... leute, srun schreit nach powergaming, nirgends ist es leichter als hier... also muß jeder für sich selbst wissen wie er spielt und wie schon jemand richtig erwähnt hat, muß jede gruppe entscheiden, wie sie spielt, flucht nicht so auf die leute, die heftiger spielen, jeder von uns versucht auch werte-technisch seinen char zu optimieren, damit er NICHT abnippelt, wenn er von dem luftzug eines messer gestreift wird, oder etwa nicht :?:
    ich habe beides erlebt, heftige gruppen (wir haben sogar eine zeit mit essenz-steigern gespielt, was auch sehr interessant sein kann... nicht auf dauer aber zum ausprobieren...) und nicht so heftige gruppen, beides hat seine reize, ich möchte zum beispiel nicht immer als lusche durch die gegend rennen, wozu gibt es denn die cyber- und bioware????
    also was solls, spielt doch was ihr wollt und wie ihr wollt... denn auch als spieler der auf werte achtet kann man rollenspiel spielen und zwar sehr gutes rollenspiel... das schließt sich doch nicht aus, oder???
    BitByter