Diskussion um sex.Perversionen

  • "Trollballerina" schrieb:


    Was meiner Meinung nach auch deutlich deine Toleranz gegenüber Andersdenkenden aufzeigt...
    Jeder hat Vorurteile und selbst wenn Mr. White Homosexualität als Perversion ansieht ist es viel schlimmer ihm dafür körperlichen Schaden zufügen zu wollen.
    Nennt mir den im Forum der vorurteilsfrei und vollkommen Tolerant ist. Der werfe den ersten Stein.


    Das dürfte daran liegen, das vollkommene Toleranz absolut utopisch ist. Es kann sie nicht geben, solange das Streben danach "besser" oder "normal" zu sein im Menschen verankert ist. So lange haben leider auch Vorurteile eine reele Chance.


    "Trollballerina" schrieb:

    Denk doch mal darüber nach wogegen du Vorurteile hast und ob du damit so viel besser ist.
    Das Homosexualität weder schlimm noch eine Perversion ist, darüber werden hier alle über ein stimmen, aber haben wir deswegen keine Vorurteile gegen solche Menschen?


    Dafür gibt es doch 1000 Beispiele. Und sei es der beiläufige Witz über den Geschäftsmann im lachsfarbenen Hemd zum schwarzen Jackett.


    "Trollballerina" schrieb:


    Ich glaube kaum und solche völlig überzogenen Reaktionen auf eine solche Äußerung machen das auch nicht selten deutlich (muss jetzt nicht auf dich bezogen sein Serrax).
    Denn wer so agressiv reagiert hat meist ein schlechtes Gewissen, weil er auch nicht weiß, wie er mit Andersartigen umgehen soll oder wie er zu seinen Vorurteilen stehen soll.


    Körperliche Gewalt stellt meiner Ansicht nach für viele Menschen den letzten Ausweg dar, wenn sie mit Worten oder Argumenten nicht mehr weiter zu kommen denken. Andererseits kann eine solche Äußerung, solange ihr keine Taten folgen, auch ein Luft machen von Aggressionen sein, die solche Aussagen wie die zur Debatte stehenden, auslösen.
    Wer hat nicht schon einmal gesagt "ich dreh dir den Hals rum" um sich Luft zu machen. Oder anders. Fragt jede Mutter, ob sie das Gefühl nicht kennt ihr Kind, das sie liebt, gegen die Wand werfen zu wollen. Ich sage übrigens mit Absicht zu wollen, und nicht es zu tun. Traurige Beispiele von "Damen" die sich nicht im Griff haben gibt es ja leider genug.


    "Trollballerina" schrieb:

    Es gibt immer Menschen, die sich von anderen Unterscheiden, so zu tun, als wären sie völlig normal und wir würden jeden vollkommen und toll integrieren ist eine Art Lebenslüge und für den Betreffenden ist es manchmal schlimmer, wenn er hört: "Nein, du bist vollkommen normal und gleich!" - statt einem gesunden:
    "Du bist eben anders als ich und viele andere, aber das ist okay, auch wenn ich nicht so richtig weiß wie ich mich mit dir darüber unterhalten soll was dich anders macht [...]"


    Das Problem das ich sehe, ist einfach das man davon ausgeht, das es so etwas wie eine Norm überhaupt gibt. Was ist denn nun sexuell normal? Biologisch ist es wohl die heterosexualität, aber was macht die verschiedenen Spielarten davon "normaler" oder "unnormaler". Ist ein zufriedenes und glückliches SM-Paar weniger normal als die typischen Blümchen-Sex-Freunde? Und anders... ist es denn wirklich wichtig, mit wem und auf welche Art und Weise mein Gegenüber ins Bett geht?


    Ich halte es da mit dem alten Fritz, Möge jeder nach seiner Farcon seelig werden.


    Aber alles in allem kann ich nur sagen


    /sign


    Bye
    Dream

    Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste und der Revolvermann folgte ihm.

  • @ Trollballerina: Ich bestreite nicht, dass ich auch Vorurteile habe und mich sicher auch nicht immer so fair und tollerant verhalte, wie ich das gerne hätte. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass solche Äußerungen gerne mal eine Kurzsschlussreaktion provozieren. Um es mal deutlich zu überspitzen:
    Stell dir vor, du triffst jemanden, der dir körperlich unterlegen ist, und dieser jemand behauptet, den Holocaust hätte es nicht gegeben und das sei alles eine Lüge der Juden (drastischere Worte habe ich mir hier mal verkniffen). Jetzt mal ernsthaft: Was wäre deine spontane Reaktion? Ich muss sagen, Meinungsfreiheit in allen Ehren, aber es gibt Grenzen.
    Diskriminierung (was die Bezeichnung von Homosexuellen als Perverse mMn ist) gehört dazu.

  • "Dreamless" schrieb:

    Tatsächlich beschränkt sich der Begriff Pervers auf die sexuellen Eigenheiten eines Menschen.


    Das hat nichts mit Juden oder Farbigen zu tun. Zumindest behauptet das der Duden.


    Die Norm hierzulande ist eine weiße Hautfarbe und die christliche Religion.


    Dieses Beispiel habe ich gewählt, um Dir aufzuzeigen was für eine dünne Argumentation Du hier bringst.

    343max: Ihr werdet euch noch wünschen wir wären Politikverdrossen!


  • Tolles Pamphlet, ICH wende mich ganz konkret an Dich:


    Ich bin immer wieder erstaunt, wie gerne Intoleranz als Meinung akzeptiert wird. In Deinem Fall akzeptierst Du die Intoleranz gegenüber Prostitution, Homosexualität, Fetischismus, usw. als Meinung.


    Perversion ist kein klinisch reiner Begriff, sondern ist ein abwertender Begriff.


    Und es ist schließlich nicht so, dass wir hier nur von fiktiven Abwertungen reden. Jeden Tag werden Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, sexuellen Orientierung, Religion, Geschlecht oder Herkunft diskriminiert.


    Dein Gerede vom "ersten Stein werfen" ist also purer Zynismus.


    Das einzige schlechte Gewissen was ich habe ist, dass ich aus Gründen der Meinungsfreiheit zusehen muss, wie die intoleranten Arschlöcher überall auf der Welt das Sagen haben. Und das Gutmenschen wie DU das Hohelied der Toleranz für jene singen, die intolerant sind.



    Dies soll ein Denkanstoß extra für DICH sein. Denn Deine Vorstellung ist entweder naiv oder dumm - oder beides.


    Für beides bist Du mein Feind.

    343max: Ihr werdet euch noch wünschen wir wären Politikverdrossen!

  • Ich hab meine Augen auf diesem Thread. Nötigt mich bitte nicht, hier die aufkeimenden Flammen zu löschen.

    "As the sagest of sages have said: Not attempt to male-bovine defecate unto a male-bovine defecator!"
    -the fusion-phallused violator of worlds
    "Oil the squids, I'm going in!"
    -the dreaded captain Fang

  • @ Serrax:

    Zitat

    Freiheit nur für die Anhänger der Regierung, nur für Mitglieder einer Partei - mögen sie noch so zahlreich sein - ist keine Freiheit. Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden. Nicht wegen des Fanatismus der "Gerechtigkeit", sondern weil all das Belebende, Heilsame und Reinigende der politischen Freiheit an diesem Wesen hängt und seine Wirkung versagt, wenn die "Freiheit" zum Privilegium wird.


    von Rosa Luxemburg

    Be professional, be polite.. but have a plan to kill everyone you meet.


  • Diese Aussage alleine bewegt mich schon, Trollballerina zuzustimmen. Ich stimme jeden Satz ihres Statement zu.


    Ich kenne genug sexuell anders Veranlagte mit dennen ich etwas Unternehme. Und jeder von denen würde dir für diese Aussage das gleiche Sagen:
    Nur weil jemand eine andere Meinung hat ist er nicht dumm und auch nicht naiv.


    So eine Aussage, wie deine Serrax, verurteile ich auf das Schärfste.

  • Toleranz ist auf jeden Fall ein gutes Friedensinstrument, ja.


    Aber wenn man mit Toleranz zu weit geht, lässt man zu, dass sich Menschen deren Meinung eine Bedrohung für dich ist etablieren und ausbreiten.


    Fakt ist auch: Wenns ernst wird, also richtig todernst, bist du froh, wenn jemand für dich körperliche Gewalt anwendet... bzw. "in die Fresse haut", denn dann sind Toleranzgebete und political Correctness nur noch einen Pfifferling wert.


    Ich habe keine Scheu vor körperlicher Gewalt. Zumindest nicht um meine Grundsätze zu wahren. Versuchen zwei Jugendliche Glatzköpfe einen Schwulen zusammenzutreten, schlage ich ihnen die Fresse ein. Da gibts kein Reden oder sonstwas.
    Heißt auch nicht dass ich das gerne mache, aber es ist nötig.
    Rufst du die Polizei ists vielleicht zu spät. Verhandelst du mit Ihnen, greifen sie dich wahrscheinlich an. Du bist nur eine Hilfe wenn du körperlich wirst.


    Und genau solche Jugendliche fangen erstmal harmlos mit Kommentaren wie "Schwule sind pervers" an. Die schreiben sie irgendwohin und erzählen sie rum. Dann treffen sie Gleichgesinnte und bestärken ihre Meinung. Und die, die nicht seiner Meinung sind, "tolerieren" das? Wo ist die Gegenwehr gegen solche Werte? Irgendwo muss sie doch passieren?


    Alle die solchen Werten nicht entgegenstehen, sind mitschuldig an dem zusammengetretenen Schwulen.
    Klar kann das ein Großmaul sein der harmlos ist und es cool findet Schwule als pervers zu bezeichnen. Aber vielleicht auch nicht. Was dann? Kann mans wissen?

  • "Cooper" schrieb:

    Da hier keiner Zusammengeschlagen wurde, würde ich mal behaupten das diese Aussage nichts mit dem Thema zu tun hat.


    ?
    Diese Behauptung kann ich nur zurückweisen.
    Entweder hast du meinen Post nicht verstanden oder nicht gelesen.
    Es ging nicht ums zusammenschlagen sondern darum sich gegen bedrohliche Werte zu stellen bevor sie wachsen und deine Umwelt bedrohen.
    Also ein Kontra gegen die bedingungslose Toleranz.

  • "Serrax" schrieb:


    Tolles Pamphlet, ICH wende mich ganz konkret an Dich:


    Ich bin zwar nicht Trollballerina, aber ich Antworte hier trotzdem mal.


    "Serrax" schrieb:

    Ich bin immer wieder erstaunt, wie gerne Intoleranz als Meinung akzeptiert wird. In Deinem Fall akzeptierst Du die Intoleranz gegenüber Prostitution, Homosexualität, Fetischismus, usw. als Meinung.


    Richtig, ich akzeptiere das genauso als Meinung, wie ich alles andere als Meinung akzeptiere, das niemand anderen in seiner vom Grundgesetz gegebenen Freiheit einschränkt. Schränkt diese beschränkte Intoleranz mancher Menschen wirklich andere ein? Und viel wichtiger, müssen andere mit ihrer Sexualität unbedingt hausieren gehen?


    Viel schlimmer finde ich Menschen, die sich über diese Art intoleranz aufregen aber im Fall das sie selbst Vegetarier sind anderen das Fleisch verbieten wollen. Um in diesem Bild zu bleiben: Nur weil ich selbst eine Meinung nicht teile, kann und muss ich sie nicht anderen verbieten, die haben nämlich ebenfalls ein Recht darauf.


    "Serrax" schrieb:

    Perversion ist kein klinisch reiner Begriff, sondern ist ein abwertender Begriff.


    Per se ist erst einmal jedes Wort ein klinisch reiner Begriff. In unserem heutigen Sprachgebrauch ist perversion allerdings durchaus abwertend gebraucht, an der Stelle stimme ich dir also zu.


    "Serrax" schrieb:

    Und es ist schließlich nicht so, dass wir hier nur von fiktiven Abwertungen reden. Jeden Tag werden Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, sexuellen Orientierung, Religion, Geschlecht oder Herkunft diskriminiert.


    Das mag in bestimmten Szenen in Deutschland so sein, aber glücklicherweise gibt es inzwischen GESETZE die derartiges verbieten. Der einzig richtige Weg an dieser Stelle ist es, dann zur Polizei zu gehen und Anzeige zu erstatten. In den USA mit ihrem stark christlich geprägten Weltbild ist das noch anders, und sie werden noch einen langen Weg zu gehen haben, aber auch hier in Kontinentaleuropa hat das viele hundert Jahre gedauert.


    "Serrax" schrieb:

    Dein Gerede vom "ersten Stein werfen" ist also purer Zynismus.


    Nein, es ist nämlich ein erster Schritt in Richtung der Toleranz. Eine andere Wortwahl für "Was du nicht willst das man dir tu"


    "Serrax" schrieb:

    Das einzige schlechte Gewissen was ich habe ist, dass ich aus Gründen der Meinungsfreiheit zusehen muss, wie die intoleranten Arschlöcher überall auf der Welt das Sagen haben. Und das Gutmenschen wie DU das Hohelied der Toleranz für jene singen, die intolerant sind.


    Also bitte, jetzt gleitest Du ins radikale ab.
    Diese "intoleranten Arschlöcher" die überall das sagen haben, haben dafür gesorgt das DU hier derartiges überhaupt SCHREIBEN darfst, und zwar OHNE das gleich eine Stasi oder gleich die Inquisition vor deiner Tür steht. Die intoleranten Arschlöcher haben auch verabschiedet, das Frauen und Männer, homo- und heterosexuelle Ehen vor unserem Gesetz gleichberechtigt sind.
    Die Welt ist nicht mehr so intolerant wie zu anderen Zeiten, das Problem ist, das Menschen wie Du gern eine Ideologie von Dingen predigen, ohne dabei die Faktenlage zu bedenken.
    Und nein, ich singe nicht das Hohelied der Toleranz für die Intoleranten, ich singe das Lied des RECHTSSTAATES für alle die darin leben, ob schwarz, weiß, homo, hetero, bi oder sonstwie veranlagt. Ich stehe hinter der Idee, das alle Menschen vor unserem Gesetz gleich sind. Die Gedanken anderer Menschen lassen sich nicht kontrollieren, auch wenn es eine Partei gibt, die das in ihrem Programm stehen hat.
    Allein der Versuch ist eine Diktatur, egal ob eine wie wir sie in den 30ern hier hatten, oder wie es danach in der DDR war. Eine Diktatur ist und bleibt eine Diktatur, egal ob rechts oder links gerichtet.


    "Serrax" schrieb:

    Dies soll ein Denkanstoß extra für DICH sein. Denn Deine Vorstellung ist entweder naiv oder dumm - oder beides.


    Für beides bist Du mein Feind.


    Wenn mein Glaube an den Rechtsstaat auch mich zu deiner Feindin macht, umso besser. Ich verabscheue Menschen, die sich in Beleidigungen ergehen müssen, wenn ihnen die schlüssigen Argumente ausgehen, und man möge mich davor bewahren, das mich jemals etwas dazu zwingt, Menschen wie dich Freund nennen zu müssen.


    ----------


    Und nun zu Lhor.


    "Lhor" schrieb:

    Toleranz ist auf jeden Fall ein gutes Friedensinstrument, ja.


    Aber wenn man mit Toleranz zu weit geht, lässt man zu, dass sich Menschen deren Meinung eine Bedrohung für dich ist etablieren und ausbreiten.


    Das Problem ist doch, das man klar unterscheiden muss. Einerseits verlangt man Toleranz, andererseits aber bitte nur in fest vorgegebenen Bereichen. Ich denke, da ist das Wort "Ganz oder Garnicht" angebracht, sofern, und das betone ich hier nochmal, es sich nicht gegen das Gesetz richtet.



    "Lhor" schrieb:

    Fakt ist auch: Wenns ernst wird, also richtig todernst, bist du froh, wenn jemand für dich körperliche Gewalt anwendet... bzw. "in die Fresse haut", denn dann sind Toleranzgebete und political Correctness nur noch einen Pfifferling wert.


    Einerseits hast du, zumindest in einer gewissen Weise, recht, andererseits verabscheue ich allein den Gedanken daran. Für mich ist Toleranz sehr wichtig, und ich versuche körperlicher Gewalt aus dem Weg zu gehen, auch wenn ich sie, durch meinen Kampfsport, durchaus beherrsche.



    "Lhor" schrieb:

    Ich habe keine Scheu vor körperlicher Gewalt. Zumindest nicht um meine Grundsätze zu wahren. Versuchen zwei Jugendliche Glatzköpfe einen Schwulen zusammenzutreten, schlage ich ihnen die Fresse ein. Da gibts kein Reden oder sonstwas.
    Heißt auch nicht dass ich das gerne mache, aber es ist nötig.
    Rufst du die Polizei ists vielleicht zu spät. Verhandelst du mit Ihnen, greifen sie dich wahrscheinlich an. Du bist nur eine Hilfe wenn du körperlich wirst.


    Und hier setzt bei mir der Zwiespalt ein. Ich scheue mich davor, gleiches mit gleichem zu vergelten, und würde sie vermutlich nur Bewegungsunfähig machen, bis die Polizei da ist. Sinnlose Schlägerei ist nicht das meine, und war es auch nie. Andererseits sind Glatzen mit ihrer Ideologie eh gegen das Gesetz und damit gilt das obere. Toleranz endet da, wo das ganze in Straftaten mündet.
    Allerdings ist auch Selbstjustiz eine Straftat.



    "Lhor" schrieb:

    Und genau solche Jugendliche fangen erstmal harmlos mit Kommentaren wie "Schwule sind pervers" an. Die schreiben sie irgendwohin und erzählen sie rum. Dann treffen sie Gleichgesinnte und bestärken ihre Meinung. Und die, die nicht seiner Meinung sind, "tolerieren" das? Wo ist die Gegenwehr gegen solche Werte? Irgendwo muss sie doch passieren?


    Gegenwehr darf aber nicht mit Gegengewalt passieren. Sie muss mit Aufklärung und der Erziehung unserer Kinder beginnen. Alles andere führt in einen Teufelskreis. Was für mich allerdings interessant ist, ist die Tatsache das Du, ebenso wie Serrax, Intoleranz gegenüber Homosexualität mit Rechtsradikalismus gleichsetzt. Dabei hat das oft nichts miteinander zu tun.
    Viele die ich kenne haben nichts gegen das Sexleben von Homosexuellen, aber sie haben etwas gegen die Tatsache, das es häufig so betont und hervorgekehrt wird. Ich frage mich auch, muss denn das sein? Ist es wirklich nötig, das man bei jeder Gelegenheit betonen muss, das man schwul/lesbisch ist? DAS ruft bei vielen Leuten intoleranz hervor, nicht die Ausrichtung als solche, sondern das demonstrative in die Öffentlichkeit tragen.



    "Lhor" schrieb:

    Alle die solchen Werten nicht entgegenstehen, sind mitschuldig an dem zusammengetretenen Schwulen.
    Klar kann das ein Großmaul sein der harmlos ist und es cool findet Schwule als pervers zu bezeichnen. Aber vielleicht auch nicht. Was dann? Kann mans wissen?


    Naja, auf jedenfall ist es noch lange kein Grund präventiv jemanden in die Fresse zu treten, sonst ist man da nämlich auch nicht besser.

    Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste und der Revolvermann folgte ihm.

  • Dreamless


    Zitat

    Viel schlimmer finde ich Menschen, die sich über diese Art intoleranz aufregen aber im Fall das sie selbst Vegetarier sind anderen das Fleisch verbieten wollen.


    Das ist ein total schlechtes Beispiel finde ich.
    Ein Vegetarier der dir das Fleisch verbieten will tut das (meistens) nicht um dir seine Meinung reinzudrücken, sondern weil er Tiere davor bewahren will getötet zu werden.


    Thema Toleranz:
    Genau das habe ich gemeint. Toleranz ist wichtig. Aber noch wichtiger eine klare Grenze zu ziehen wann die Toleranz aufhören sollte.


    Körperliche Gewalt:
    Körperliche Gewalt ist genau wie jede andere Gewalt schlecht.
    Allerdings sollte man langsam mal aufhören die körperliche Gewalt als die schlimmste zu betrachten. Mit seelischer Gewalt kannst du sehr viel mehr Schaden anrichten, wird aber bei weitem nicht so verurteilt wie die körperliche.


    JEDE Gewalt sollte vermieden werden bis sie nötig wird um dich oder andere zu schützen.


    Und "präventiv" hab ich nie gesagt. In meinem Beispiel ist die Kacke schon am dampfen.
    Bahnt es sich gerade an, stell ich mich einfach nur finster daneben. Das genügt eh schon.


  • Ich sehe schon, im Grunde sind wir uns einig, auch wenn wir es scheinbar nicht so ausdrücken können das es passt.


    Jede Toleranz hat ihre Grenzen, Gewalt ist teh evil und präventiv wird nicht gehauen.

    Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste und der Revolvermann folgte ihm.

  • "Dreamless" schrieb:

    Gegenwehr darf aber nicht mit Gegengewalt passieren. Sie muss mit Aufklärung und der Erziehung unserer Kinder beginnen. Alles andere führt in einen Teufelskreis.


    Das sehe ich genauso. Wenn wir schon über dieses Thema diskutieren sollte jeder daran denken das er nur mit einem Vorbildlichen Verhalten etwas bewegen kann. Das fängt meines erachtens bei unseren Kindern an.


    Wenn wir da auf das Threadthema zurückkommen, darf und muss die Frage erlaubt werden, was für Normen ich meine Kindern mit auf dem Weg gebe. Ich kann mir nicht vorstellen das ich meinen Kindern erkläre das S&M Praktiken oder Homosexualität normal sind. Sollten sie es jemals werden habe ich sicherlich auch ein kleines Problem damit. Was ich mir aber vorgenommen habe ist, das ich meinen Kindern Toleranz gegenüber Menschen beibringen werde die "Anders" sind als die Norm.


    D.h. für mich: Andersdenkende haben die gleichen Rechte und Pflichten wie jeder andere auch. Zu den Pflichten gehört meines Erachtens aber auch Heranwachsenden die Chance zu geben zu lernen was Normal ist. Da wehre ich mich einfach gegen Pauschalisierungen. Zu den Rechten gehört das sie keine Angst haben müssen wegen ihrer sexuellen Orientierung eingeschränkt zu werden (natürlich nur solange kein anderer dadurch körperlichen oder seelischen Schaden nimmt). Die Frage ist halt wo fängt das an wo hört es auf. Da sind die Grenzen sicherlich fliesend. Natürlich darf kein Kirchenmann einen Schwulen verdammen. Genauso natürlich ist es aber auch, für mich als Vater, das ich meinen Sohn beibringe das er nicht Schwul ist und damit das Homosexualität für ihn nicht Gut ist. Deswegen würde ich mich aber nicht als Intollerant bezeichnen. Ich vertrette dabei nur meine Lebensweise, genauso wie das ein Schwuler oder eine Lesbe oder ein S&M Fan darf.

  • Hi und Hallo an euch alle.


    Vielleicht ein kleiner Zusatz zu dem von mir gesagten. Ich kenne Mr. Withe nicht persönlich. Unter Umständen ist er ein sehr netter und höflicher Mensch. Vielleicht war es auch nur seine Absicht zu provozieren. Aber unabhängig davon:


    Toleranz ist ein äußerst wichtiges Gut unserer Gesellschaft, dass aber auch verteidigt werden sollte, vielleicht auch gerade wegen der Vergangenheit in unserem Land. Freiheit geht genau so weit, wie sie die Freiheit des andern nicht einschränkt. In meinen Augen wird die Freiheit aber genau dann schon eingeschränkt, wenn man mit Diskriminierung beginnt.
    Wenn 2 erwachsene Menschen ihr Sexualleben gleichgeschlechtlich ausüben, weil sie darin ihre persönlich Erfüllung finden, so ist dies in meinen Augen gut so. Wenn 2 Menschen Spaß daran haben, durch SadoMaso zum Höhepunkt zu kommen, dann ist das auch gut so. Erst wenn es anfängt, das nur noch ein Mensch an so etwas Spaß findet und für den anderen es zur Qual wird/es nur noch tut, um den anderen Glücklich zu machen, ist auch hier bereits etwas schief geraten, um es mal vorsichtig auszudrücken.
    Und auch gerade hier im Thread, wo keine Gestik und Mimik die Worte verdeutlichen, sollte auf selbige um so mehr geachtet werden.


    Und kein Mensch sollte sich anmaßen, das sein Weg der einzig richtige ist.


    In diesem Sinne
    Sanya ba adao

    "Oderint, dum Metuant" - "Mögen sie mich hassen, solange sie mich fürchten"
    Stell dich NIE zwischen einem Bürohengst und seinem Kaffee, wenn dir dein Leben lieb ist.

  • "Dreamless" schrieb:

    Also bitte, jetzt gleitest Du ins radikale ab.
    Diese "intoleranten Arschlöcher" die überall das sagen haben, haben dafür gesorgt das DU hier derartiges überhaupt SCHREIBEN darfst, und zwar OHNE das gleich eine Stasi oder gleich die Inquisition vor deiner Tür steht. Die intoleranten Arschlöcher haben auch verabschiedet, das Frauen und Männer, homo- und heterosexuelle Ehen vor unserem Gesetz gleichberechtigt sind.


    Hier muss ich mal dazwischenhauen...Serrax, du meintest mit "intoleranten Arschlöchern" doch nicht die Regierung der BRD, oder? So wie ich das nämlich verstanden habe, Dreamless, meint er eher radikale Regierungen, bei denen dann immer gesagt wird "Das ist ein anderer Kulturkreis, da muss man Verständnis haben."

  • "Blackbot" schrieb:

    Hier muss ich mal dazwischenhauen...Serrax, du meintest mit "intoleranten Arschlöchern" doch nicht die Regierung der BRD, oder? So wie ich das nämlich verstanden habe, Dreamless, meint er eher radikale Regierungen, bei denen dann immer gesagt wird "Das ist ein anderer Kulturkreis, da muss man Verständnis haben."


    Für mich schließt "Überall auf der Welt" Deutschland mit ein. Oder leben wir seit neuestem auf dem Mond?

    Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste und der Revolvermann folgte ihm.

  • Nö, aber was soll er denn sagen? "Überall auf der Welt ausser da, wo es nicht so ist." oder "An ganz bestimmten Punkten, die über die ganze Welt verteilt sind."?
    Das ist so eine Pauschalisierung wie "Die Top-Manager sind raffgierig und haben die Finanzkriese ausgelöst!" oder "Politiker sind Lügner!"...jeder weiss, dass das kein Grundsatz ist, aber es fasst halt schön zusammen.

  • Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Menschen die sagen:


    "Ich hau den Leuten, die Homosexuelle scheiße finden auf die Fresse!"


    und denen die sagen:


    "Ich hau den Homosexuellen auf die Fresse!" ?


    Der Standpunkt und nichts weiter und der kann sich durch viele Dinge im Leben ändern.
    Das ist provokativ, aber irgendwie sehe ich keinen anderen Unterschied zwischen den beiden Menschengruppen...



    Thema "Schützende Gewalt":


    Ja, sich zwischen die Schläger und die Opfer zu stellen sehe ich auch als richtig an.
    Allerdings läuft es meiner Erfahrung nach besser ab, wenn man sich dann zusammen schlagen lässt.
    (Da kommt die total-pazifistische Einstellung durch)
    Wenn man versucht das Opfer durch Gewalt zu schützen und am Ende doch unterliegt wird der ganze zusätzliche Ärger noch am Opfer ausgelassen, lässt man sich dagegen einfach verprügeln verlieren die Schläger die Lust und hauen ab.


    Ja, das ist gegen den männlichen Stolz, ja es tut weh und ja, es klingt irgendwie dumm...
    Ich hab einfach die Erfahrung gemacht, dass das ganze dann schneller vorbei ist, kann ja bei anderen einfach unterschiedlich ablaufen sowas.


    Cooper :


    Die Frage ist eben immer was "Normal" ist...
    Die zweite Frage ist immer, ob "Normal" immer das bessere ist, obwohl das eher auf andere Themen über Normalität und Abnormalität zutrifft...

    Spieler: "Warum kann der mich nich leiden, ich hab doch 5 Charisma!"